[0001] Die Erfindung betrifft ein Kuttermesser mit einem Befestigungsabschnitt und einer
vom Befestigungsabschnitt zum freien Messerende konvex gekrümmt verlaufenden Schneide,
welche im Querschnitt durch das Messerblatt gesehen auf der einen Seite des Messerblattes
konvex geformt ist, insbesondere ballig geformt ist. Ferner betrifft die Erfindung
einen Messerkopf für einen Kutter mit mindestens einem solchen Kuttermesser und einen
Kutter mit mindestens einem solchen Kuttermesser.
[0002] Es ist bekannt, Kuttermesser im Wesentlichen sichelförmig und mit einseitig konvex
bzw. ballig geschliffener Schneide auszuführen. Die Figuren 1 bis 3 zeigen Kuttermesser
nach Stand der Technik. Es kommt vor, dass solche Kuttermesser im Betrieb brechen,
was zu einer Beschädigung des Kutters führen und das in der Kutterschüssel befindliche
Produkt unbrauchbar machen kann. In der
DE-U-20 2004 007 487 wird zur Minderung der Messerbruchgefahr vorgeschlagen, an der Messerwelle als erstes
Messer ein Blockmesser einzusetzen, welches mehrere Schneiden derart aufweist, dass
diese zur gleichen Zeit gesamtheitlich einen Schnitt in verschiedenen Schneidebenen
ausführen. Auf dieses erste Blockmesser folgen herkömmliche Kuttermesser. Das Blockmesser
ist aufwändig in der Herstellung. Ferner ist das Vorsehen eines derart besonders geformten
Messers aus Gründen der Lagerhaltung und des rationellen Nachschleifens der Kuttermesser
nachteilig.
DE-OS 1 632 111 zeigt ein Kuttermesser, bei welchem in das Messerblatt eine Vielzahl von radialen
Rillen durch Einschleifen erzeugt werden. Diese radialen Rillen können auf Seite der
Fase liegen oder auf der anderen Seite des Messerblattes. Solche Einschliffe sind
in der Herstellung aufwändig.
DE-OS 38 19 432 zeigt ein Kuttermesser mit beidseitigem balligen Anschliff.
DE-OS 2 323 016 zeigt ebenfalls ein Kuttermesser mit beidseitig gewölbtem Anschliff.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde ein Kuttermesser zu schaffen, welches die
genannten Nachteile nicht aufweist. Insbesondere soll es ein einfach herstellbares
und nachschleifbares Kuttermesser sein, welches eine geringe Bruchneigung aufweist
und für alle Messerebenen eines Messerkopfes an einer Messerwelle dieselbe Ausgestaltung
haben kann.
[0004] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass auf der anderen Seite des Messerblattes mindestens
eine Entlastungsflanke gemäss Anspruch 1 vorgesehen ist, durch welche beim Schneiden
Schneidgut verdrängbar ist.
[0005] Es hat sich gezeigt, dass durch die Entlastungsflanke auf der Gegenseite der konvex
bzw. ballig geformten Seite des Kuttermessers, gegen welche konvex bzw. ballig geformte
Seite im Betrieb das zu zerkleinernde Produkt läuft, eine Verringerung der Bruchneigung
erzielbar ist. Die Entlastungsflanke sorgt dabei mit ihrer Schneidgutverdrängung für
eine Gegenkraft zur der Seitenkraft auf das Kuttermesser, die durch das auf das Messer
auflaufende Produkt entsteht.
[0006] Die Entlastungsflanke folgt dabei im Wesentlichen dem Verlauf der gekrümmten Schneide.
Die Entlastungsflanke ist dadurch gebildet, dass eine Entlastungsausnehmung im Messerblatt
gebildet wird, die mit einer Schräge versehen ist, welche die Entlastungsflanke bildet.
Die Entlastungsausnehmung ist einfach herstellbar und behindert das normale Nachschleifen
auf der konvex bzw. ballig geformten Seite des Kuttermessers nicht. Die Entlastungsausnehmung
verläuft im Querschnitt durch das Messerblatt gesehen zunächst im Wesentlichen parallel
zur Messerebene und weist erst an ihrem hinteren, von der Schneide entfernten Ende
die Schräge bzw. die Entlastungsflanke auf, die somit von der Schneide weg in das
Messerblatt hinein versetzt ist. Die derartige Entlastungsausnehmung macht das Messer
flächig dünner, dies im Gegensatz zu den Rillen der
DE-OS 1 632 111 welche die Dicke an sich nicht verringern, da diese zwischen den Rillentälern gleich
bleibt. Es hat sich gezeigt, dass die flächige Reduktion der Dicke die Messerbruchgefahr
verringert. Da keine radialen Rillen gebildet werden, ist die Herstellung der Entlastungsausnehmung
einfach. Die Entlastungsausnehmung wird dabei insbesondere durch Fräsen und/oder Schleifen
ausgebildet. Ferner ist die erfindungsgemässe Ausführung für das Nachschleifen der
konvexen bzw. balligen Vorderseite, bzw. der Schneide, vorteilhaft, da die Entlastungsflanke
auch beim Nachschleifen der Schneide bis zum maximal zulässigen Nachschleifmass des
Messers unbeeinflusst bleibt.
[0007] Bei einer bevorzugten Ausführungsform kann sich die Entlastungsflanke über das ganze
Messerblatt erstrecken. Es können aber auch mehrere Abschnitte am Messerblatt mit
Entlastungsflanken vorgesehen sein.
[0008] Das Kuttermesser kann ein abgewinkeltes Messerende aufweisen, welches mit einer Entlastungsausnehmung
versehen ist, welche derjenigen im gekrümmten Teil der Schneide entspricht oder welche
abweichend zu derjenigen im gekrümmten Teil der Schneide ausgeführt ist. Das Kuttermesser
ist bevorzugt einstückig ausgebildet und weist insbesondere einen Befestigungsabschnitt
auf, der im Wesentlichen halbkreisringförmig ist und eine Mehrzahl von runden Durchbrechungen
aufweist.
[0009] Der Erfindung liegt weiter die Aufgabe zu Grunde einen mit Messern bestückten Messerkopf
für einen Kutter zu schaffen, bei welchen möglichst keine Messerbrüche erfolgen.
[0010] Diese Aufgabe wird mit einem Messerkopf gelöst, bei welchem mindestens die ersten
beiden vom zu zerkleinernden Gut beaufschlagten Messer Kuttermesser mit Entlastungsflanke
gemäss der Erfindung sind. Damit wird die erste Messerebene, bei welcher die grösste
Bruchgefahr herrscht, gesichert.
[0011] Der Erfindung liegt weiter die Aufgabe zu Grunde, einen Kutter zu schaffen, bei dem
die Gefahr eines Messerbruches reduziert ist.
[0012] Diese Aufgabe wird mit einem Kutter mit den Merkmalen des Anspruchs 14 gelöst
[0013] Im Folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Figuren näher erläutert.
Dabei zeigt
Figur 1 eine Draufsicht auf ein Kuttermesser nach Stand der Technik;
Figur 2 einen Querschnitt entlang der Linie A von Figur 1 durch die Schneide eines
Kuttermessers nach Stand der Technik;
Figur 3 einen Querschnitt entlang der Linie C von Figur 1 durch die Schneide des Kuttermessers
nach Stand der Technik;
Figur 4 eine Draufsicht auf ein Kuttermesser mit Linien zur Verdeutlichung des Nachschleifens;
Figur 5 eine Draufsicht auf ein Kuttermesser und den Befestigungsteil eines Messerkopfes
eines Kutters;
Figur 6 eine Draufsicht auf ein Kuttermesser gemäss der Erfindung;
Figur 7 einen Querschnitt durch die Schneide bei einer Ausführungsform eines Kuttermessers
gemäss der Erfindung;
Figur 8 und Figur 9 jeweils eine genauere Darstellung von Schnitten einer Ausführungsform
entsprechend Figur 7;
Figur 10 eine Darstellung eines Kutter mit Frontalansicht auf den Messerkopf; und
Figur 11 die Darstellung des Kutters mit Seitenansicht auf den Messerkopf.
[0014] Figur 1 zeigt ein Kuttermesser 1 nach Stand der Technik. Dieses weist einen Befestigungsabschnitt
2 zur Befestigung des Messers am Messerkopf eines Kutters auf. Ferner ist ein Messerblatt
3 mit einer konvex gekrümmt verlaufenden Schneide 4 vorgesehen, so dass das Kuttermesser
eine sichelähnliche Form besitzt, wobei der Übergang vom Befestigungsabschnitt in
das Messerblatt mit der Linie 2' angedeutet ist. Das Messerende 5 kann abgewinkelt
ausgebildet sein, wie dargestellt. In den Figuren 2 und 3 sind Querschnitte eines
Teils des Messerblattes 3 dargestellt, wobei diese Querschnitte z.B. die Schnitte
entlang der Linien A und C von Figur 1 sein können. Unter Querschnitt durch das Messerblatt
wird hier und auch bei der folgenden Darstellung der erfindungsgemässen Kuttermesser
jeweils ein Vertikalschnitt durch das Messerblatt entlang einer Schnittlinie verstanden,
welche im Wesentlichen senkrecht zur Tangente an die Schneide 4 im Tangentenpunkt
liegt, wie dies für die Schnittlinien A und C von Figur 1 der Fall ist. In Figur 2
und Figur 3 ist ersichtlich, dass die eine Seite 6 des Messerblattes zur Bildung der
Schneide 4 randseitig konvex gekrümmt ist und somit den gekrümmten Bereich 6' bildet,
während die andere Seite 7 des Messerblattes im Wesentlichen eben ist (und für die
weitere Beschreibung auch als Messerebene E bezeichnet wird). Bei Kuttermessern ist
der konvexe Bereich 6' insbesondere ballig geformt, im gezeigten Beispiel mit einem
Radius R von 73 mm. Diese Massangabe und alle folgenden Massangaben sind lediglich
als Beispiel zu verstehen. Die gezeigte Form wird in der Regel durch Schleifen des
Messers erzeugt und beim Nachschärfen des Messers jeweils beibehalten. Figur 4 zeigt
zur Erläuterung, wie durch Nachschleifen die Schneide 4 im Messerblatt von der ursprünglichen
Lage bei einem neuen Messer zu der letzten Lage 4' wandert, bei welcher das Messerende
5 nur noch eine Breite d aufweist und ein weiteres Nachschleifen nicht mehr erfolgen
soll. Ein Kuttermesser weist somit in der Regel einen definierten, vom Messerhersteller
vorgegebenen Nachschleifbereich auf, der vom Anwender nicht überschritten werden darf.
In Figur 4 sind lediglich zur besseren Erläuterung einige Positionen der Schneide
nach mehreren Nachschleifvorgängen mit unterbrochenen Linien angedeutet. Dieses Nachschleifen
bei Kuttermessern der bekannten Art soll bevorzugt auch bei erfindungsgemässen Kuttermessern
möglich und auf den bekannten Schleifvorrichtungen ausführbar sein. Die Figur 2 zeigt
den Bereich der Schneide 4 im Querschnitt gesehen bei einem Messer, dessen Messerblatt
eine Dicke D aufweist, welche z.B. 6,8 mm beträgt. Die Bildung der Schneide durch
den konvexen bzw. balligen Schliff im Bereich 6' gibt diesem eine Breite B im Querschnitt
gesehen von 30,7 mm und der Schnittwinkel beträgt an dieser Stelle des Kuttermessers
27 Grad. Der Schnittwinkel setzt sich dabei im Querschnitt gesehen, wie ersichtlich,
aus dem Winkel W1 zwischen der Tangente T an die Schneide zur Messerebene E von 25
Grad und einem kleinen Winkel W3 von 2 Grad zusammen, der an der Schneide über eine
Breite b von ca. 1,5 mm gebildet ist und durch das Abziehen von Brauen entsteht, die
an der Schneide bei der Bildung der konvexen Form 6' durch Schleifen entstehen. Figur
3 zeigt entsprechende Verhältnisse im vorderen Bereich des Kuttermessers z.B. bei
der Schnittlinie C von Figur 1, bei welcher das Messer nur noch ca. 4,5 mm dick ist
und die Breite des Bereichs 6' noch 25,2 mm beträgt. Der Schnittwinkel des Messers
beträgt an dieser Stelle noch 22,3 Grad, zusammengesetzt aus dem Winkel W1 von 20,3
Grad zwischen der Tangente T und der Messerblattebene E und dem erwähnten Winkel W3
von 2 Grad auf der Gegenseite, was sowohl bei Figur 2 und Figur 3 zu einer Schneide
4 von ca. 0,05 mm Schneidendicke führt. Schnittwinkel von ca. 30 Grad bis ca. 22 Grad
sind für derartige Kuttermesser bzw. die Fleischverarbeitung mit Kuttern mit derartigen
Messern bevorzugt. Figur 5 zeigt eine bevorzugte Befestigung eines Kuttermessers 1
am Messerkopf 11 eines Kutters. Dabei weist der Messerkopf 11 eine Vielzahl von Bolzen
17 auf. Im Befestigungsabschnitt 2 des Messers 11 sind entsprechende Ausnehmungen
22 vorgesehen. Dadurch können die Messer auf den Messerkopf aufgesetzt werden, wobei
jeweils zwei Messer einander gegenüberliegend eine Messerebene bilden. In der Regel
weist der Messerkopf mehrere Messerebenen auf, welche mittels Distanzscheiben zwischen
den Messern jeder Messerebene gebildet sind. Die Befestigung der Messer erfolgt dann
zusätzlich z.B. durch Klemmung in Axialrichtung der Messerwelle, was dem Fachmann
bekannt ist und hier nicht weiter erläutert wird. Die gezeigte Messerbefestigung ist
bevorzugt auch bei den erfindungsgemässen Kuttermesser vorgesehen. Diese können jedoch
auch auf andere Weise am Messerkopf bzw. der Messerwelle des Kutters befestigt sein
und entsprechend anders ausgestaltete Befestigungsabschnitte 2 des Messers aufweisen.
[0015] In Figur 6 ist ein erfindungsgemässes Kuttermesser 1 in Draufsicht gezeigt und die
Schnittdarstellungen der Figuren 7, 8 und 9 dienen zur Erläuterung von verschiedenen
Ausführungsformen der Erfindung. Diese Schnittdarstellungen können z.B. Querschnitte
entlang der Schnittlinie A von Figur 6 sein bzw. entlang der Schnittlinie C oder entlang
von Schnittlinien durch das Messerblatt der Dicke D, die zwischen den Linien A und
C liegen würden. Die Dicke D nimmt dabei in der Regel vom Befestigungsabschnitt zum
Messerende hin ab. In Figur 6 ist durch die unterbrochenen Linien angedeutet, dass
auf der anderen Seite als der sichtbaren Seite 6 des Messerblattes (in den Schnitten
jeweils als andere Seite 7 ersichtlich) Entlastungsflanken 8, 8' am Messerblatt vorgesehen
sind. Solche Entlastungsflanken können sich mit ihrer Länge über das ganze Messerblatt
3 erstrecken, wie dies für die Entlastungsflanke 8 ersichtlich ist und diese folgt
im Wesentlichen mit ihrem Verlauf dem Verlauf der Schneide zwischen Befestigungsabschnitt
2 und dem Ende 5 des Kuttermessers. Die Entlastungsflanke kann auch etwas von diesem
Schneidenverlauf abweichen. Es können auch mehrere Entlastungsflanken mit geringerer
Länge vorgesehen sein, welche abschnittsweise entlang dem Messerblatt vorgesehen sind,
wie mit den Entlastungsflanken 8' in Figur 6 angedeutet ist. Auch diese Entlastungsflanken
8' folgen im Wesentlichen dem Verlauf bzw. der Krümmung der Schneide 4. Gemäss der
Erfindung ist mindestens eine Entlastungsflanke 8 auf der Gegenseite 7 zur Seite 6
mit der Fase bzw. der Krümmung 6' gebildet ist, welche zu einer Verdrängung des Schnittgutes
beim Schneiden führt. Diese Schnittgutverdrängung durch die Entlastungsflanke 8 oder
die Entlastungsflanken 8' bewirkt eine Kraft auf das Messerblatt, welche mit dem Pfeil
F' (Figur 7) angedeutet ist. Diese Kraft wirkt der Kraft F entgegen, die auf den die
Schneide bildenden konvexen Bereich 6' wirkt und bei herkömmlichen Kuttermessern zum
Messerbruch führen kann. Das Schnittgut wird im Kutter durch die drehende Kutterschüssel
in Richtung des Pfeiles F auf die Seite 6, 6' des Messers zugeführt und wird durch
den Bereich 6' verdrängt, was zu einer hohen Kraft F führen kann. Die Gegenwirkung
der Kraft F' durch die Entlastungsflanke 8 und/oder 8' entlastet das Kuttermesser.
Die Breite B1 der Entlastungsflanke 8 bzw. 8' beträgt dabei mindestens 10% der Breite
B des konvexen Bereichs 6', damit eine wirksame Gegenkraft F' erzeugt wird. Vorzugsweise
ist die Breite B1 indes grösser und beträgt z.B. 20% bis 60%, insbesondere 30% oder
mehr oder 40% oder mehr oder 50% oder mehr der Breite B des konvex gekrümmten, insbesondere
balligen, Bereichs 6' oder ist auch grösser als die Breite B. Es ist daraus auch ersichtlich,
dass der schmale Abziehbereich mit Breite b nach Stand der Technik (Figuren 2 und
3), mit dem die Brauen von der Schneide abgezogen werden, und der z.B. maximal 6%
der Breite B des Bereichs 6' ausmacht, nicht einer Entlastungsflanke gemäss der Erfindung
entspricht, obschon auch dieser Bereich b eine kleine Gegenkraft zur Kraft F erzeugt,
welche aber im Hinblick auf ihre Grösse und Lage für die Vermeidung des Messerbruchs
unerheblich ist. Die Ausführungsform gemäss der Figur 7 ist so ausgestaltet, dass
die Entlastungsflanke 8 ausserhalb des Nachschliffbereiches liegt, so dass die Entlastungsflanke
auch beim Nachschleifen bis zum maximal möglichen bzw. vom Messerhersteller erlaubten,
Nachschliff erhalten bleibt.
[0016] Wie in den Figuren 7, 8 und 9 ersichtlich, wird die Entlastungsflanke 8 durch eine
Ausnehmung 9 am Kuttermesser bewirkt, was herstellungstechnisch z.B. durch Schleifen
und/oder Fräsen einfach möglich ist. Es ergibt sich vor dem Bereich der Entlastungsflanke
8 eine um den Betrag D2 dünnere Ausgestaltung des Kuttermessers. Die Ausnehmung 9
mit der der Tiefe D2 reduziert somit die Dicke D des Kuttermessers so, dass teilweise,
bzw. im Bereich der Ausnehmung 9, nur die geringere Dicke D1 verbleibt. Die Ausnehmung
9 macht somit das Kuttermesser 9 dünner, sie bildet aber keine Durchbrechung des Kuttermessers.
Der, im Querschnitt gesehen, schräge übergang des im Bereich der Ausnehmung 9 dünneren
Messerblatts zu der normalen Dicke des Messerblattes bildet die Entlastungsflanke.
Die Entlastungsflanke 8 erzeugt auch in dieser Ausführung durch Verdrängung von Schnittgut
eine Gegenkraft F' zur Kraft F. Die Breite B1 der Entlastungsflanke beträgt mindestens
10% der Breite B des konvex gekrümmten, und insbesondere balligen, Bereichs 6'. Ersichtlich
beträgt die Breite B1 dabei vorzugsweise mehr als 10% der Breite B. Insbesondere beträgt
die Breite B1 der Entlastungsflanke 8 mehr als 20% bzw. mehr als 30% oder mehr als
40% oder 50 % der Breite B des konvex gekrümmten Bereichs. Die Breiten B bzw. B1 sind
dabei jeweils im Vertikalschnitt gesehen zu verstehen, wie dies vorstehend erläutert
worden ist und wie dies in den Figuren 7 bis 9 ersichtlich ist. Die Entlastungsflanke
8 unterscheidet sich auch in diesem Ausführungsbeispiel von dem schmalen Abziehbereich
b nach Stand der Technik (Figuren 2 und 3) mit einer Breite, die maximal 6% des balligen
Bereichs 6' ausmacht.
[0017] Figur 7 zeigt gut ersichtlich, wie die Ausnehmung 9 zunächst im Wesentlichen parallel
zur Ebene E des Messerblattes 3 des Kuttermessers verläuft und erst an deren von der
Schneide 4 abgewandten Ende die Entlastungsflanke 8 bzw. Schräge ausbildet. Mit anderen
Worten, die Oberfläche der anderen Seite 7 des Messerblattes 3 liegt im Bereich der
Ausnehmung 9 im Wesentlichen parallel zur Messerebene E, ausser natürlich bei der
Entlastungsflanke 8 selber, die geneigt bzw. schräg zur Messerebene E liegt, wie aus
den Zeichnungen klar ersichtlich ist. Bei dieser Ausführungsform ergibt sich eine
sehr einfache Herstellbarkeit z.B. durch Fräsen und Schleifen und eine Lage der Entlastungsflanke
8, welche ausserhalb des Nachschleifbereichs des Kuttermessers liegt, kann einfach
erzeugt werden.
[0018] Die Figuren 8 und 9 zeigen ein Ausführungsbeispiel gemäss der Figur 7 mit zwei Schnittdarstellungen,
z.B. gemäss den Schnittlinien A und C von Figur 6, wobei die Darstellung mehr Details
als Figur 7 zeigt und, nur als Beispiel zu verstehende, Massangaben angegeben werden.
Das Kuttermesser mit dem Messerblatt 3 weist dabei einen ballig geschliffenen Bereich
6' mit einem Radius R von 61,9 mm auf. In der Figur 8, welche den Querschnitt dort
zeigt (z.B. gemäss Schnittlinie A in Figur 6) wo das Kuttermesser noch dicker ist
(z.B. D gleich 6,8 mm) ergibt sich dadurch eine Breite B des Bereichs 6' von 26,16
mm. Die Entlastungsflanke 8 ist mit einer Breite B1 von 3,73 mm ausgeführt und beträgt
somit ca. 14% der Breite B. Der Winkel W3, unter dem die Entlastungsflanke zur Messerebene
E geneigt verläuft, beträgt vorzugsweise 3 Grad bis 20 Grad und ist in dem gezeigten
Beispiel ca. 15 Grad. Die Entlastungsflanke 8 liegt an dem von der Schneide 4 abgewandten
Ende der Ausnehmung 9, die auch hier von der Schneide 4 ausgeht und parallel zur Messerebene
E verläuft. Die Tiefe der Ausnehmung beträgt in diesem Beispiel 1 mm, so dass das
Kuttermesser im Bereich der Ausnehmung 9 in seiner Dicke um 1 mm reduziert ist und
dort nur 5,8 mm dick ist. Die Breite B2 der Ausnehmung 9 beträgt z.B. 33 mm und versetzt
damit die Entlastungsflanke 8 entsprechend von der Schneide 4 weg. Damit liegt die
Entlastungsflanke ausserhalb des Bereichs, der beim Nachschleifen abgetragen wird
und bleibt somit bei allen Nachschleifvorgängen erhalten. Der Winkel W1 zwischen der
Tangente T und der Messerebene E beträgt 25 Grad, und bei diesem Beispiel ist die
Schneide 4 mit dem aus dem Stand der Technik bekannten Abziehwinkel von 2 Grad über
einen Bereich von ca. 1,5 mm versehen, so dass sich ein Schnittwinkel von 27 Grad
ergibt, der im bevorzugten Schnittwinkelbereich liegt. Wie bereits erläutert, ist
die dadurch entstehende Schräge der Breite b bei der Schneide nicht im Sinne der erfindungsgemässen
Entlastungsflanke wirksam. Diese Schräge liegt auch immer im Nachschliffbereich und
muss jeweils wieder neu erzeugt werden. Figur 9 zeigt einen Schnitt durch das selbe
Kuttermesser im Bereich, wo dieses gesamthaft dünner ist und z.B. die Dicke D noch
4,5 mm beträgt (entsprechend z.B. Schnittlinie C in Figur 6), welche dann im Bereich
der Ausnehmung entsprechend reduziert ist.
[0019] Die Figuren 10 und 11 zeigen einen Kutter 12 mit einer Kutterschüssel 13 und dem
Messerkopf 11, der in die Kutterschüssel ragt. An diesem Messerkopf 11 sind die Kuttermesser
in mehreren Ebenen befestigt, wie dies dem Fachmann bekannt ist. Gemäss der Erfindung
sind mindestens die vordersten Kuttermesser 1 mit der Entlastungsflanke ausgeführt.
Die in Durchlaufrichtung des Schneidgutes folgenden Messer der zweiten, dritten oder
weiteren Messerebene (in Figur 15 die Messer 1' und 1") können ebenfalls mit der Entlastungsflanke
versehen sein, können aber auch Kuttermesser ohne derartige Entlastungsflanke sein,
da bei diesen Messern die Bruchgefahr geringer ist. Die Messerwelle mit dem Messerkopf
11 wird über einen Antrieb 15, 16 drehend angetrieben.
[0020] Das Kuttermesser gemäss der Erfindung besitzt somit auf der einen Seite des Messerblattes
3 eine konvexe Form 6' zur Bildung der Schneide 4. Auf der Gegenseite 7 des Messerblattes
wird eine Entlastungsflanke 8 vorgesehen, welche beim Schneiden Schneidgut verdrängt.
Damit wird eine Gegenkraft zu der Kraft erzeugt, die durch die konvexe Form 6' beim
Schneiden entsteht und die Gefahr eines Messerbruchs auf Grund einer solchen Seitenkraft
wird vermindert. Die Breite der Entlastungsflanke liegt dabei vorzugsweise im Bereich
von 10% bis 60% des konvex bzw. ballig geformten Bereichs.
1. Kuttermesser (1) mit einem Befestigungsabschnitt (2) und einem Messerblatt (3) mit
einer vom Befestigungsabschnitt (2) zum freien Messerende (5) konvex gekrümmt verlaufenden
Schneide (4), welche im Querschnitt durch das Messerblatt gesehen auf der einen Seite
(6) des Messerblattes (3) konvex geformt ist, insbesondere ballig geformt ist, dadurch gekennzeichnet, dass auf der anderen Seite (7) des Messerblattes (3) mindestens eine Entlastungsflanke
(8) vorgesehen ist, durch welche beim Schneiden Schneidgut verdrängbar ist, wobei
die Entlastungsflanke (8) mit ihrem Verlauf am Messerblatt (3) im Wesentlichen dem
gekrümmten Verlauf der Schneide (4) folgt und ausserhalb des Nachschliffbereichs des
Kuttermessers liegt und durch eine Entlastungsausnehmung (9) im Messerblatt bewirkt
wird, welche an die Schneide (4) anschliesst und im Wesentlichen parallel zur der
von der anderen Seite gebildeten Messerebene (E) verläuft und das Kuttermesser dünner
macht, und welche an ihrem hinteren Ende die Entlastungsflanke (8) aufweist.
2. Kuttermesser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Entlastungsflanke (8) sich im Wesentlichen vom Befestigungsabschnitt (2) bis
zum Messerende (5) erstreckt.
3. Kuttermesser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Entlastungsflanke (8') nur über einen Abschnitt oder Abschnitte des Messerblattes
(3) erstreckt.
4. Kuttermesser nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Entlastungsflanke (8; 8') eine Breite (B1) aufweist, welche mindestens 10%, der,
im Querschnitt gesehenen, Breite (B) des konvex geformten, bzw. ballig geformten,
Bereichs (6') entspricht.
5. Kuttermesser nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Entlastungsflanke (8; 8') eine Breite (B1) aufweist, welche mindestens 20% der,
im Querschnitt gesehenen, Breite (B) des konvex geformten, bzw. ballig geformten,
Bereichs (6') entspricht.
6. Kuttermesser nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Entlastungsflanke eine Breite (B1) aufweist, welche mindestens 30% oder mindestens
40% der, im Querschnitt gesehenen, Breite (B) des konvex geformten, bzw. ballig geformten,
Bereichs (6') entspricht.
7. Kuttermesser nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Entlastungsflanke eine Breite (B1) aufweist, welche mindestens 50% der, im Querschnitt
gesehenen, Breite (B) des konvex geformten, bzw. ballig geformten, Bereichs (6') entspricht.
8. Kuttermesser nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Entlastungsflanke eine Breite (B1) aufweist, welche grösser als die, im Querschnitt
gesehene, Breite (B) des konvex geformten, bzw. ballig geformten Bereichs (6') ist.
9. Kuttermesser nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Entlastungsflanke (8) am hinteren Ende der Entlastungsausnehmung schräg ansteigend
ausgebildet ist, insbesondere unter einem Winkel zur Messerebene (E) von 3 Grad bis
20 Grad, und insbesondere unter einem Winkel zur Messerebene von ca. 15 Grad.
10. Kuttermesser nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass es ein abgewinkeltes Messerende (5) aufweist, welches mit einer Entlastungsausnehmung
und einer Entlastungsflanke versehen ist, welche der Entlastungsausnehmung und der
Entlastungsflanke im gekrümmten Teil der Schneide entsprechen oder welche abweichend
zu der Entlastungsausnehmung und der Entlastungsflanke im gekrümmten Teil der Schneide
ausgeführt sind.
11. Kuttermesser nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass es einstückig ausgebildet ist.
12. Kuttermesser nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Befestigungsabschnitt (2) im Wesentlichen halbkreisringförmig ist und eine Mehrzahl
von Durchbrechungen (22) aufweist.
13. Messerkopf (11) für einen Kutter (12), mit einer Mehrzahl von daran befestigten Messern,
von denen mindestens die zwei vordersten Messer Kuttermesser (1) nach einem der Ansprüche
1 bis 12 sind.
14. Kutter (12) mit einer angetrieben umlaufenden Kutterschüssel (13) und einem angetriebenen
Messerkopf (11), der in die Kutterschüssel ragt, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei der am Messerkopf angeordneten Kuttermesser (1) nach einem der Ansprüche
1 bis 12 ausgebildet sind.