[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Schnellkühlung einer Heiß Isostatischen
Presse nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 und eine Heiß Isostatische Presse nach
dem Oberbegriff des Anspruches 13.
[0002] Heiß Isostatische Pressen (HIP) oder Autoklav-Öfen werden heute für vielfältige Anwendungsgebiete
eingesetzt. Hierbei werden feste Werkstücke oder aus Pulver bestehende Formmassen
in einer Matrize unter hohem Druck und hoher Temperatur verdichtet. Dabei können artgleiche
aber auch unterschiedliche Werkstoffe miteinander Verbunden werden. In der Regel werden
die Werkstücke in einem Ofen mit einer Heizung eingelegt, der wiederum von einem Hochdruckbehälter
umschlossen ist. Während oder nach der Erhitzung wird durch den allseitigen Druck
eines Fluids bzw. Inertgases, meist Argon, eine vollständige isostatische Verpressung
durchgeführt, bis die Werkstücke optimal verdichtet sind. Dieses Verfahren wird auch
verwendet, um eine Nachverdichtung von Bauteilen, zum Beispiel aus keramischen Werkstoffen,
z.B. für Hüftgelenksprothesen, für Aluminium-Gussbauteile im Automobil- oder Motorenbau,
als Zylinderköpfe von PKW-Motoren, oder Präzisionsgussteile aus Titanlegierungen,
z.B. Turbinenschaufeln zu bewirken. Bei der Nachverdichtung unter hohem Druck und
hoher Temperatur werden die im vorhergehenden Herstellungsprozess entstandenen Poren
geschlossen, bestehende Fehlstellen verbunden und die Gefügeeigenschaften verbessert.
Ein weiteres Anwendungsgebiet ist die Herstellung von endkonturnahen Bauteilen aus
Pulverwerkstoffen, die bei dem Prozess verdichtet und gesintert werden.
[0003] HIP-Zyklen dauern in der Regel sehr lange, von mehreren Stunden bis hin zu mehreren
Tagen. Ein beträchtlicher Teil der Zykluskosten werden dabei durch den Maschinenstundensatz
aufgrund der Kapitalbindung verursacht. Speziell die relativ langen Abkühlzeiten von
Betriebstemperatur auf eine zulässige Temperatur, bei der die Pressenanlage gefahrlos
geöffnet werden kann, schlagen in der Regel mit über einem Drittel der Zykluszeit
zu buche und sind prozesstechnisch nicht von Nutzen. Es ist nun bekannt, dass die
Abkühlung auch für die Werkstoffeigenschaften der zu produzierenden Teile eine wesentliche
Rolle spielt. Viele Werkstoffe benötigen die Einhaltung einer bestimmten maximalen
Abkühlungsgeschwindigkeit aus Gründen der Werkstoffqualität. Daneben ist bei der Abkühlung
zu beachten, dass ein Werkstück selbst in seinem Volumen gleichmäßig und nicht ungleichmäßig
mit unterschiedlichen Temperaturzonen abgekühlt wird. Bei der Herstellung von Großbauteilen
können die Eigenspannungen bei Temperaturunterschieden zu Verzug, zu Rissen mit entsprechender
Kerbwirkung oder zu einer vollständigen Zerstörung führen. Aber auch bei Kleinteilen,
die in der Regel in einem Gestell oder Regal im Ofen deponiert werden, können derartige
Probleme auftreten.
[0004] Autoklaven mit Heißgasumwälzung mit oder ohne mechanische Hilfsmittel, wie Gebläse,
sind hinreichend aus dem Stand der Technik bekannt. Bei der Anwendung ohne mechanische
Hilfsmittel werden die natürliche Konvektion und die Umverteilung des Gases im Autoklaven
durch vorhandene oder geförderte Temperaturunterschiede (Beheizung oder Abkühlung
an Aussenwänden) eingesetzt. Dabei fällt kälteres Fluid nach unten und heißeres Fluid
steigt auf. Durch den Einsatz von Leitorganen können derartige Fluidströmungen kontrolliert
benutzt werden, um eine gleichmäßige Erwärmungs- oder Abkühlungsumwälzung im Autoklaven
zu schaffen. Im Stand der Technik werden hierbei bevorzugt so genannte Leit- oder
Konvektionshülsen verwendet, die aus einem oben und unten offenen Rohr bestehen. Bei
der Erhitzung sorgen Wärmequellen im Ofen für den Antrieb und die Strömung kommt je
nach Anordnung der Wärmequelle entsprechend in Gang. Im Abkühlungsbetrieb fällt das
erkaltende Fluid zwischen der Konvektionshülse und der kühlenden Außenwand nach unten
und schiebt so das wärmere Fluid im Inneren der Hülse an den Werkstücken vorbei nach
oben. Am Deckel der HIP-Anlage schiebt die von unten ankommende Strömung das Fluid
in Richtung der Außenbereiche und somit fällt das Fluid zwischen der Außenwand und
der Hülse wieder nach unten. Dabei entsteht wieder eine entsprechende Abkühlung wodurch
der kontinuierliche Kühlprozess aufrechterhalten wird.
[0005] Eine Ausführungsform zur Schnellkühlung einer HIP-Anlage ist beispielsweise mit der
DE 38 33 337 A1 bekannt geworden. Bei dieser Lösung wird zum Einsetzen der Schnellkühlung, eine Gaszirkulation
zwischen dem Heißraum innerhalb der Isolierhaube und dem Kaltraum außerhalb der Isolierhaube
hergestellt, indem über Ventile im Bodenraum der Kreislauf geöffnet wird. Im oberen
Deckel der Isolierhaube sind ständig offene Bohrungen vorhanden, über die das heiße
Fluid austreten kann. Ein Nachteil dieser Ausführungsform ist, dass sehr kaltes Fluid
von unten in den Heißraum zurückströmt und direkt mit der Beladung des Ofens bzw.
den Werkstücken in Berührung kommt. Der Heißraum wird somit von unten nach oben mit
Kaltgas aufgefüllt. Dies hat den Nachteil, dass zum einen eine schlagartige Abkühlung
mit zu unsicher einsteuerbaren Parametern entstehen kann und dass keine gleichmäßige
Abkühlgeschwindigkeit über den gesamten Chargenraum erreicht wird. Gerade bei großen
Bauteilen können hierbei durch die ungleichmäßige Abkühlung die oben beschriebenen
Probleme wie Verzug, Risse oder Zerstörung eintreten.
[0006] Aus
WO 2003 / 070 402 A1 Ist ein Verfahren zur Kühlung einer heiß isostatischen Presse und eine heiß isostatische
Presse bekannt geworden. Dabei wird in dem Verfahren heißes Fluid aus dem Beladungsraum
entlassen, mit einem kühlen fallendem Fluid außerhalb des Beladungsraumes vermischt
und das vermischte Fluid wieder dem Beladungsraum zugeführt. Das Verfahren selbst
ist in seinem angestrebten Bedingungen komplex und benötigt dazu weiter auch noch
einen komplexen Aufbau einer zugehörigen heiß isostatischen Presse mit vielen angeordneten
Leitungsbereichen. Nachteilig ist auch, dass das wiedereingeleitete vermischte Fluid
in nicht kontrollierbarer Art und Weise in den Beladungsraum zurückströmt und dort
unter Umständen zu unterschiedlichen Abkühlungsgeschwindigkeiten führen kann, wenn
Hinterschneidungen der Beladung oder Stützbauten der Beladung eine ordentliche Durchströmung
des Beladungsraumes verhindern. Zudem wird weiterhin das auf Mischtemperatur gekühlte
Gas von unten in den Beladungsraum zugeführt, was unweigerlich zu einem Temperaturgefälle
zwischen unterem Ende und oberem Ende des Beladungsraumes führt und somit keine gleichmäßige
Abkühlgeschwindigkeit realisiert werden kann.
[0007] Die Aufgabe vorliegender Erfindung besteht nun darin ein Verfahren zur Schnellkühlung
einer heiß isostatischen Presse anzugeben und eine heiß isostatische Presse geeignet
zur Durchführung des Verfahrens zu schaffen, die eine gleichmäßige Abkühlung des Beladungsraumes
bzw. der Beladung ermöglichen, wobei ein kälteres Fluid zügig mit heißem Fluid im
Beladungsraum der heiß isostatischen Presse durchmischt wird und gleichzeitig eine
ausreichend schnelle und vor allem sichergestellte Umwälzung des Fluids im gesamten
Druckbehälter, aber besonders im Beladungsraum erreicht wird, um eine gleichmäßige
Abkühlung der gesamten Beladung zu erreichen.
[0008] Die Lösung der Aufgabe für das Verfahren besteht nach Anspruch 1 darin, dass im Inneren
des Beladungsraumes eines Druckbehälters zur Bildung einer Rotationsströmung über
zumindest eine Düse Fluid eingedüst wird,
wobei sich das Fluid während des Durchlaufes der Rotationsströmung in der Nähe der
Isolation sich mit Fluid aus der Nähe der Beladung vermischt und
wobei das aus der Düse austretende Fluid eine niedrigere Temperatur als das Fluid
im Beladungsraum und/oder die Beladung aufweist.
[0009] Die Lösung der Aufgabe für die heiß isostatische Presse zur Durchführung des Verfahrens
besteht nach Anspruch 13 darin, dass innerhalb des Druckbehälters zumindest eine Leitung
mit Verbindung zu zumindest einer Düse im Inneren des Beladungsraumes angeordnet ist,
wobei die Leitung mit Fluid eine niedrigere Temperatur als das Fluid im Beladungsraum
und/oder die Beladung versorgt wird.
[0010] Die Lehre der Erfindung besteht darin, dass durch die gezielte Eindüsung kühlen Fluids
im oberen Bereich des Druckbehälters eine Rotationsströmung innerhalb des Beladungsraumes
gebildet wird. Durch das Eindüsen mit hoher Geschwindigkeit am oberen Ende des Beladungsraumes
entsteht eine Zykloneffekt innerhalb des Beladungsraumes, das heißt, kühleres Fluid
aus der Düse wird durch die Rotation entlang der Isolierung im Kreis bewegt und sinkt
durch die höhere Fluiddichte dabei nach unten. Durch eine fehlende Trennung zum Beladungsraum
kommt es zu einer Vermischung zwischen dem heißen Fluid in der Nähe der Beladung und
dem zyklonartig bewegten kalten Fluid. Das dabei nach unten fallende Fluid zieht hierbei
heißes Fluid aus dem inneren Bereich des Beladungsraumes mit sich wodurch eine Mischtemperatur
entsteht. Durch die optimale Durchmischung und die aus physikalischen Gründen sichergestellte
Sicherung der Beladung vor zu kaltem Fluid ist eine optimaler und gleichmäßiger Abkühlungsgradient
der einzelnen Beladungsteile sichergestellt. Durch die Rotationsbewegung des Fluids
im inneren des Beladungsraumes wird auch sichergestellt, dass aufsteigendes und abfallendes
Fluid keine Temperaturnischen im Beladungsraum aufgrund von Hinterschneidungen der
Beladung oder eines Beladungsträgers entstehen können. Nischen mit normalerweise stehendem
Fluid werden aufgrund des rotierenden Fluids und den dadurch zusätzlich entstehenden
Turbulenzen an beispielsweise Hinterschneidungen trotzdem ausreichend durchmischt
um Temperaturunterschiede perfekt auszugleichen.
[0011] Mit den erfindungsgemäßen Merkmalen ist es nun möglich beim Einsetzen der Schnellkühlung
eine gleichmäßige Temperaturverteilung über den gesamten Beladungsraum während der
andauernden Abkühlphase zu erzielen.
[0012] Weitere vorteilhafte Maßnahmen und Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung
gehen aus den Unteransprüchen und der folgenden Beschreibung mit der Zeichnung hervor.
[0013] Es zeigen:
- Figur 1
- In schematischer Darstellung einen vertikalen Schnitt durch die Mittelachse eines
Druckbehälters mit externer Fluidkühlung,
- Figur 2
- einen waagrechten Schnitt durch den Eindüsungsebene im oberen Bereich des Beladungsraumes
des Druckbehälters nach Figur 1,
- Figur 3
- einen weiteren waagrechten Schnitt durch die Vermischungsebene zwischen den Bereichen
außerhalb und innerhalb der Isolation des Druckbehälters,
- Figur 4
- a, b mit zwei Ausführungsbeispielen betreffend einer Leitvorrichtung für das Fluid
im oberen Bereich des Beladungsraumes und
- Figur 5
- einen vertikalen Schnitt durch die Mittelachse eines Druckbehälters mit einer internen
Schnellkühlung mittels einer Umwälzungsvorrichtung.
[0014] Der in den Figuren dargestellte Druckbehälter 1 weist einen üblicherweise innen liegenden
Beladungsraum 19 und eine dazwischen angeordnete Isolierung 8 auf. Innerhalb der Isolierung
8 sind Heizelemente 4 angeordnet und eine Beladung 18 wird üblicherweise auf eine
Beladungsträgerplatte 6 aufgestellt oder mittels eines Lastenträgers (nicht dargestellt)
auf die Beladungsträgerplatte 6 gestellt. Der Druckbehälter 1 weist im übrigen Verschlussdeckel
2 und 3 auf zur Be- und Entladung des Druckbehälters 1 dienen, die aber im Weiteren
zur Vereinfachung der Beschreibung dem Druckbehälter 1 als zugehörig angesehen werden.
Innerhalb der Isolierung 8 ist im Beladungsraum 19 zumindest eine Düse 13 angeordnet,
durch die zur Bildung einer Rotationsströmung 23 Fluid, vorzugsweise mit hoher Geschwindigkeit,
eingeströmt wird. Das Fluid weist eine niedrigere Temperatur als das Fluid im Beladungsraum
19 und/oder die Beladung 18 selbst auf und wird aufgrund physikalischer Gesetze durch
die Rotation an die Innenwand der Isolierung 8 gedrückt. Während des Durchlaufes der
Rotationsströmung 23 in der Nähe der Isolation 8 vermischt sich das außen rotierende
Fluid mit wärmerem Fluid aus der Nähe der Beladung 18. In einem lotrechten Schnitt
zur Mittelachse 26 des Druckbehälters 1 findet sich in der Nähe der Mittelachse 26
somit das Fluid höchster Temperatur. Die Temperatur nimmt dabei während einer laufenden
Rotationsströmung 23 kontinuierlich in Richtung Isolierung 8 ab. In einer bevorzugten
Ausführungsform wird das Fluid horizontal zur Mittelachse 26 des Druckbehälters 1
aus der Düse 13 ausgedüst. Optimal ist auch eine tangentiale Ausdüsung des Fluids
zur Mittelachse 26 des Druckbehälters 1. Von Vorteil ist natürlich auch eine hohe
Geschwindigkeit des Fluids beim Austritt aus der Düse 13 und/oder die Anordnung von
mehreren Düsen 13. Nach Figur 5 wird das Fluid entweder mit einer niedrigeren Temperatur
aus dem Bodenraum 22 mittels einer Umwälzvorrichtung 5 entnommen und direkt in die
Leitung 12 eingespeist, oder es kann wie in den Figuren 1 und 4 dargestellt über einen
Auslass 24 außerhalb des Druckbehälters 1 einem Fluidkühler 10 zugeführt und anschließend
über einen Einlass 25 in die Leitung 12 eingespeist werden.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird das über den Einlass 25 in den
Druckbehälter 1 zurückgeführte gekühlte Fluid über eine Saugstrahlpumpe, bestehend
aus einem Einblasrohr 15 und einer Venturidüse 16, unter Zumischung von Fluid aus
dem Bodenraum 22 in die Leitung 12 eingespeist (Figur 1). Bei allen Antriebslösungen
für die Rotationsströmung 23 kann das Fluid aus den Durchbrechungen 7 direkt aus dem
Beladungsraum 19 und/oder aus dem zweiten Ringspalt 17 in den Bodenraum 22 eintreten.
Dies ist eine konstruktive Gestaltung und definiert sich aus den zu erzielenden Abkühlungsgeschwindigkeiten,
denn das Fluid aus dem Beladungsraum 19 ist signifikant wärmer als aus dem zweiten
Ringspalt 17.
[0015] Zur weiteren Optimierung der Schnellkühlung des gesamten Druckbehälters wird ein
äußerer Zirkulationskreis 20 mittels natürlicher Konvektion in zwei parallel zueinander
angeordneten Ringspalten 9, 17 etabliert, wobei der Zirkulationskreis 20 vollständig
außerhalb der Isolierung 8 angeordnet ist. Das Fluid des äußeren Zirkulationskreises
20 und das rotierende Fluid aus dem Beladungsraum 19 können sich unterhalb des Beladungsraumes
mittels Durchbrechungen 14 in der Isolierung 8 miteinander austauschen und vermischen.
Heißes Gas aus der Rotationsströmung 23 kann hierbei durch die Durchbrechungen 14
in den äußeren Zirkulationskreis 20 gelangen, wo es sich zunächst mit der äußeren
Zirkulationsströmung vermischt und durch die Zirkulation an der Druckbehälterwand
1 weiter abgekühlt wird und als gekühltes Gas über die Durchbrechungen 14 zurück unterhalb
den Beladungsraum 19 strömen kann.
Durch die Vermischung aus dem über den Einlass 25 zugeführten extern gekühlten Fluid
und/oder dem im äußeren Ringraum 17 über die Wand des Druckbehälters 1 gekühltem Fluid,
wird eine sehr intensive und schnelle Abkühlung des Beladungsraumes 19 bei einer Schnellkühlung
nach den Figuren 1, 4 oder 5 erzielt. Natürlich steht hier dem Fachmann eine Vielzahl
an Variationsmöglichkeiten im Rahmen der Offenbarung zur Verfügung.
[0016] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform nach Figur 4 wird das Fluid über die
Düse 13 in oder oberhalb einer Leitvorrichtung 27 in den Beladungsraum 19 eingedüst.
Diese Leitvorrichtung 27 kann dabei als eine einfache oder doppelt horizontal angeordneten
Scheibe (Figur 4a) oder Ring (Figur 4b) ausgeführt sein, die sicherstellt, dass das
aus der Düse 13 austretende kühlere Fluid vor Eintritt in die Rotationsströmung 23
zum äußeren Rand des Beladungsraumes 19, hier gebildet durch die Isolierung 8, gelangt.
Damit wird ein unkontrolliertes Strömen von kühlerem Fluid in die Mitte des Beladungsraumes
19 vermieden.
Die Leitvorrichtung 27 kann zusätzlich als ein waagrecht angeordneter Doppelblech
oder Doppelring, wie nach der Ausführung in Figur 4a, b, ausgeführt sein, wobei durch
das Einströmen des kühleren Fluids aus der Düse 13 zwischen den beiden Blechen eine
optimale und eng begrenzte Gasführung unabhängig von der Gestaltung und Höhe des oberen
Bereiches der Isolierung 8 (Dach) erzielt werden kann.
Auch wäre denkbar die Leitvorrichtung 27 als eine erweiterte Düse 13 zu gestalten,
so dass das durch die Düse 13 in die Leitvorrichtung 27 eintretende Fluid eine primäre
Rotationsströmung innerhalb des Doppelbleches erzeugt, und erst anschließend in der
Nähe der Wand der Isolierung 8 in den Beladungsraum 19 eintritt. Dabei könnte zumindest
eine Eintrittsöffnung die Merkmale der Düse 13 hinsichtlich der Ausrichtung aufweisen.
Um eine sofortige Vermischung des aus der Düse 13 austretenden kühlen Fluids mit heißem
Fluid aus der Nähe der oberen Isolierung 8 zu erzwingen ist es denkbar das Fluid aus
der Düse 13 in eine Saugstrahldüse (nicht dargestellt) einzudüsen.
In einer weiteren Gestaltungsvariante können zusätzliche Durchbrechungen 7 zwischen
dem äußeren Ringspalt 17 und dem Bodenraum 22 vorgesehen sein, wodurch das an der
Drückbehälterwand abgekühlte Fluid unmittelbar in den Bodenraum 22 zurückströmen kann
(Figur 5).
Bezugszeichenliste: DP 1341 EP
[0017]
- 1.
- Druckbehälter
- 2.
- Verschlussdeckel oben
- 3.
- Verschlussdeckel unten
- 4.
- Heizelemente
- 5.
- Umwälzvorrichtung
- 6.
- Beladungsträgerplatte
- 7.
- Durchbrechungen
- 8.
- Isolierung
- 9.
- Ringspalt 1
- 10.
- Fluidkühler
- 11.
- Kompressor
- 12.
- Leitung
- 13.
- Düse
- 14.
- Durchbrechungen
- 15.
- Einblasrohr
- 16.
- Venturidüse
- 17.
- Ringspalt 2
- 18.
- Beladung
- 19.
- Beladungsraum
- 20.
- Zirkulationskreis außen
- 21.
- Leitblech für 20
- 22.
- Bodenraum
- 23.
- Rotationsströmung
- 24.
- Auslass
- 25.
- Einlass
- 26.
- Mittellinie
- 27.
- Leitvorrichtung
1. Verfahren zur Schnellkühlung einer heiß isostatischen Presse, bestehend aus einem
Druckbehälter (1) mit innen liegendem Beladungsraum (19) und dazwischen angeordneter
Isolierung (8),
wobei innerhalb der Isolierung (8) Heizelemente (4) und eine Beladung (18) auf einer
Beladungsträgerplatte (6) angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
im Inneren des Beladungsraumes (19) eines Druckbehälters (1) zur Bildung einer Rotationsströmung
(23) über zumindest eine Düse (13) Fluid eingedüst wird,
wobei sich das Fluid während des Durchlaufes der Rotationsströmung (23) in der Nähe
der Isolation (8) sich mit Fluid aus der Nähe der Beladung (18) vermischt und
wobei das aus der Düse (13) austretende Fluid eine niedrigere Temperatur als das Fluid
im Beladungsraum (19) und/oder die Beladung (18) aufweist.
2. Verfahren nach Anspruch 1,dadurch gekennzeichnet, dass das kühlere Fluid tangential zur Mittelachse (26) des Druckbehälters (1) aus der
Düse (13) in den Beladungsraum (19) eingedüst wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,dadurch gekennzeichnet, dass das kühlere Fluid in einem zur Horizontalen leicht geneigten Winkel nach unten oder
nach oben tangential aus der Düse (13) in den Beladungsraum (19) eingedüst wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1,dadurch gekennzeichnet, dass das kühlere Fluid aus der Düse (13) mit hoher Geschwindigkeit in den Beladungsraum
(19) eingedüst wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1,dadurch gekennzeichnet, dass das aus der Düse (13) austretende Fluid mit einer niedrigeren Temperatur aus dem
Bodenraum (22) direkt in die Leitung (12) eingespeist wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1,dadurch gekennzeichnet, dass Fluid über einen Auslass (24) einem Fluidkühler (10) außerhalb des Druckbehälters
(1) zugeführt wird und anschließend über einen Einlass (25) in die Leitung (12) eingespeist
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1,dadurch gekennzeichnet, dass im Bodenraum (22) das außerhalb des Druckbehälters (1) gekühlte Fluid über eine Saugstrahlpumpe,
bestehend aus einem Einblasrohr (15) und einer Venturidüse (16), direkt und/oder unter
Zumischung von Fluid aus dem Bodenraum (22) in die Leitung (12) eingespeist wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zur weiteren Optimierung der Schnellkühlung ein äußerer Zirkulationskreis (20) mittels
natürlicher Konvektion (in zwei parallel zueinander angeordneten Ringspalten (9, 17))
etabliert wird, der vollständig außerhalb der Isolierung (8) angeordnet ist.
9. Verfahren nach Anspruch 1,dadurch gekennzeichnet, dass das Fluid aus der Rotationsströmung (23) aus dem Beladungsraum (19) unterhalb des
Beladungsraumes (19) über Durchbrüche (14) in der Isolierung (8) in den äußeren Zirkulationskreis
(20) eintritt und sich mit dem Fluid des äußeren Zirkulationskreises (20) vermischt,
im weiteren durch die Zirkulation an der Wand des Druckbehälters (1) vorbeiströmt
und als kühleres Fluid über die Durchbrechungen (14) unterhalb des Beladungsraumes
(19) zurückströmt.
10. Verfahren nach Anspruch 1,dadurch gekennzeichnet, dass Fluid entweder über senkrecht liegende Durchbrechungen (7) aus dem Beladungsraum
(19) und/oder aus waagrecht liegenden Durchbrechungen (7) in den Bodenraum (22) einströmen
kann.
11. Verfahren nach Anspruch 1,dadurch gekennzeichnet, dass das kühlere Fluid aus der Düse (13) vor Eintritt in den Beladungsraum (19) in eine
Leitvorrichtung (27) eingedüst wird, wobei die Leitvorrichtung (27) das kühlere Fluid
im äußeren Bereich nahe der Wand der Isolierung (8) an den Beladungsraum (19) abgibt.
12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das kühlere Fluid aus der Düse (13) vor Eintritt in den Beladungsraum (19) in eine
Leitvorrichtung (27) eingedüst wird, wobei in der Leitvorrichtung (27) eine erste
Rotationsströmung erzeugt wird, bevor die Leitvorrichtung (27) das kühlere Fluid im
äußeren Bereich nahe der Wand der Isolierung (8) an den Beladungsraum (19) abgibt.
13. Heiß Isostatische Presse, bestehend aus einem Druckbehälter (1) mit innen liegendem
Beladungsraum (19) und dazwischen angeordneter Isolierung (8), wobei innerhalb der
Isolierung (8) Heizelemente (4) und eine Beladung (18) auf einer Beladungsträgerplatte
(6) angeordnet sind, zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
innerhalb des Druckbehälters (1) zumindest eine Leitung (12) mit Verbindung zu zumindest
einer Düse (13) im Inneren des Beladungsraumes (19) angeordnet ist, wobei die Leitung
(12) mit Fluid eine niedrigere Temperatur als das Fluid im Beladungsraum (19) und/oder
die Beladung (18) versorgt wird.
14. Heiß Isostatische Presse nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausströmrichtung der Düse (13) horizontal und/oder tangential zur Mittelachse
(26) des Druckbehälters (1) angeordnet ist.
15. Heiß Isostatische Presse nach Anspruch 13 und/oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausströmrichtung der Düse (13) tangential zur Mittelachse (26) und aus der Horizontalen
nach unten oder nach oben geneigt angeordnet ist.
16. Heiß Isostatische Presse nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 13
bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitung (12) in und/oder durch den Bodenraum (22) führt.
17. Heiß Isostatische Presse nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 13
bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass im Bodenraum (22) ein Umwälzvorrichtung (5) zur Speisung der Leitung (12) mit Fluid
aus dem Bodenraum (22) angeordnet ist.
18. Heiß Isostatische Presse nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 13
bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass im Bodenraum (22) ein Einlass (25) zur Zuführung von gekühltem Fluid angeordnet ist.
19. Heiß Isostatische Presse nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 13
bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass im Bodenraum (22) ein Auslass (24) angeordnet ist, der mit einem Fluidkühler (10)
und/oder einem Kompressor (11) außerhalb des Druckbehälters (1) und schließlich mit
dem Einlass (25) verbunden ist.
20. Heiß Isostatische Presse nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 13
bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass im Bodenraum (22) eine Saugstrahlpumpe, bestehend aus einem Einblasrohr (15) und
einer Venturidüse (16) angeordnet ist, wobei das Einblasrohr mit dem Einlass (25)
verbunden ist.
21. Heiß Isostatische Presse nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 13
bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Isolierung (8) außenseitig ein oben und unten durchbrochenes Leitblech (21) zur
Bildung eines Ringspaltes (9) aufweist.
22. Heiß Isostatische Presse nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 13
bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass in der Isolierung (8) zwischen Beladungsraum (19) und Bodenraum (22) Durchbrechungen
(14) angeordnet sind.
23. Heiß Isostatische Presse nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 13
bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Beladungsraum (19) und/oder dem Ringraum (17) und dem Bodenraum (22)
Durchbrechungen (7) angeordnet sind.
24. Heiß Isostatische Presse nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 13
bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Beladungsraum (19) und Düse (13) eine Leitvorrichtung (27) aus zumindest
einem waagrechten Blech angeordnet ist.