[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur Herstellung eines
permanenten sowie löschbaren Bilds auf einer Druckform.
[0002] Beim Drucken mit einer Druckform wird prinzipiell zwischen Verfahren unterschieden,
die auf der einen Seite mit einer einmal beschreibbaren Druckform oder auf der anderen
Seite mit einer wiederbeschreibbaren Druckform arbeiten. Druckverfahren, die wiederbeschreibbare
Druckformen verwenden, werden auch unter dem Schlagwort "computer to press / direct
imaging" zusammengefasst. Die hier vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren sowie
eine Vorrichtung zur Herstellung eines permanenten sowie löschbaren Bilds auf einer
derartigen wiederbeschreibbaren sowie löschbaren Druckform. Die Anmelderin vertreibt
unter der Produktbezeichnung "DICOweb" digitale Druckmaschinen, die mit wiederbeschreibbaren
sowie löschbaren Druckformen arbeiten. Hinsichtlich der Grundzüge der DICOweb-Technologie
kann verwiesen werden auf "
Handbuch der Printmedien, Helmut Kipphan, Seiten 674 - 680, Jahr 2000, Springer-Verlag".
[0003] Bei der Herstellung eines permanenten sowie löschbaren Bilds auf einer solchen wiederbeschreibbaren
sowie löschbaren "DICOweb"-Druckform wird vorzugsweise eine auf einem Formzylinder
positionierte Druckform einem Löschschritt sowie einem Bebilderungsschritt unterzogen.
Im Anschluss an das Bebildern erfolgt ein Fixieren und Konditionieren der Druckform,
wobei das Konditionieren vor oder auch nach dem Fixieren erfolgen kann. Das Konditionieren
der Druckform dient unter anderem dazu, druckende und nicht-druckende Bereiche der
Druckform stärker zu differenzieren sowie die nicht-druckenden Bereiche der Druckform
hydrophil zu machen.
[0004] Weiterhin ist es in der Drucktechnik bereits üblich, Druckformen an ihren Oberflächen
zum Schutz derselben vor Verschmutzungen oder Oxidation durch Luftsauerstoff mit Gummierungen
zu versehen. Wenn nach dem Bebilderungsschritt eine Gummierung der Oberfläche einer
Druckform erfolgt, kann auf das Konditionieren auch verzichtet werden.
[0005] Nach der aus der Praxis bekannten "DICOweb"-Technologie werden sämtliche Prozessschritte,
also das Löschen, Bebildern, Fixieren und Konditionieren als separate Prozessschritte
zeitlich nacheinander und damit zeitlich sequenziell durchgeführt. Hierdurch ergibt
sich eine relativ lange Prozessdauer.
[0006] Zur Verkürzung der Prozessdauer bei der Herstellung eines permanenten sowie löschbaren
Bilds auf einer wiederbeschreibbaren sowie löschbaren Druckform wird in der
DE 100 32 703 A1 vorgeschlagen, sämtliche Prozessschritte zeitlich zu parallelisieren. So erfolgt
nach der
DE 100 32 703 A1 das Löschen, das Bebildern sowie das Fixieren bzw. Härten zeitlich parallel.
[0007] Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung das Problem zugrunde, ein neuartiges
Verfahren zur Herstellung eines permanenten sowie löschbaren Bilds auf einer Druckform
zu schaffen.
[0008] Dieses Problem wird durch ein Verfahren zur Herstellung eines permanenten sowie löschbaren
Bilds auf einer Druckform gemäß Patentanspruch 1 gelöst. Hiernach wird im Anschluss
an das Löschen der Oberfläche dieselbe bebildert, gummiert und fixiert, nämlich derart,
dass einerseits das Bebildern und das Gummieren und das Fixieren relativ zum Löschen
zeitlich sequenziell und räumlich sequenziell erfolgen, und dass andererseits das
Bebildern und das Gummieren und das Fixieren jeweils relativ zueinander zeitlich parallel
jedoch räumlich sequenziell erfolgen.
[0009] Im Sinne des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt das Löschen zeitlich vor dem Bebildern,
Gummieren sowie Fixieren. Beim Löschen der Oberfläche handelt es sich um einen Prozessschritt,
der zeitlich sequenziell und räumlich sequenziell zum Bebildern, Gummieren und Fixieren
durchgeführt wird. Das Bebildern, Gummieren und Fixieren erfolgen zeitlich parallel
jedoch räumlich sequenziell. Der hier vorliegenden Erfindung liegt die Erkenntnis
zu Grunde, dass zwar das Bebildern, Gummieren und Fixieren zeitlich parallelisiert
werden können, dass sich jedoch der Prozessschritt des Löschens für eine zeitliche
Parallelisierung nicht anbietet. So erfordert das Löschen im Vergleich zum Bebildern,
Gummieren und Fixieren eine relativ lange Prozesszeit, wodurch sich dann, wenn das
Löschen parallelisiert zu den anderen Prozessschritten durchgeführt würde, die Gesamtprozesszeit
deutlich verlängern würde. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren handelt es sich demnach
um ein teilsequenzielles Verfahren zur Herstellung eines permanenten sowie löschbaren
Bilds auf einer Druckform, bei welchem nur die Prozessschritte zeitlich parallel durchgeführt
werden, die sich auf Grund ihrer Prozessparameter zur zeitlichen Parallelisierung
eignen.
[0010] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Herstellung eines permanenten sowie löschbaren
Bilds auf einer Druckform ist in Anspruch 2 definiert. Hiernach sind die Bebilderungseinrichtung,
die Gummiereinrichtung und die Fixiereinrichtung in Längsrichtung der zu bebildernden
Druckform und damit in Axialrichtung des Formzylinders gesehen nebeneinander angeordnet
und in Axialrichtung des Formzylinders entlang einer Traverse verfahrbar, sodass das
Bebildern und das Gummieren und das Fixieren jeweils relativ zueinander zeitlich parallel
jedoch räumlich sequenziell durchführbar sind, wobei die Löscheinrichtung in Querrichtung
der zu bebildernden Druckform und damit in Umfangsrichtung des Formzylinders gesehen
unterhalb oder oberhalb der Bebilderungseinrichtung, der Gummiereinrichtung und der
Fixiereinrichtung angeordnet ist, sodass das Bebildern und das Gummieren und das Fixieren
relativ zum Löschen zeitlich sequenziell und räumlich sequenziell durchführbar sind.
[0011] Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und
der nachfolgenden Beschreibung. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden, ohne hierauf
beschränkt zu sein, unter Bezugnahme auf die Zeichnung nachfolgend näher erläutert.
Dabei zeigt:
- Fig. 1:
- eine stark schematisierte Ansicht von oben auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur
Herstellung eines permanenten sowie löschbaren Bilds auf einer Druckform;
- Fig. 2:
- eine stark schematisierte Ansicht von unten auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung
zur Herstellung eines permanenten sowie löschbaren Bilds auf einer Druckform; und
- Fig. 3:
- eine stark schematisierte Ansicht von der Seite auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung
zur Herstellung eines permanenten sowie löschbaren Bilds auf einer Druckform.
[0012] Fig. 1 bis 3 zeigen einen Formzylinder 10 einer Druckmaschine, auf dem eine zu bebildernde,
wiederbeschreibbare sowie löschbare Druckform 11 angeordnet ist. Zusätzlich zum Formzylinder
10 sowie der zu bebildernden Druckform 11 ist in Fig. 1 bis 3 eine erfindungsgemäße
Vorrichtung zur Herstellung eines permanenten sowie löschbaren Bilds auf der Druckform
11 dargestellt, wobei die erfindungsgemäße Vorrichtung eine Löscheinrichtung 12 zum
Löschen der auf dem Formzylinder 10 angeordneten Druckform 11, eine Bebilderungseinrichtung
13, eine Gummiereinrichtung 14 sowie eine Fixiereinrichtung 15 aufweist. Die Bebilderungseinrichtung
13 dient dem bildmäßigen Auftragen von Bebilderungspolymer auf die zu bebildernde
Druckform 11. Mit Hilfe der Gummiereinrichtung 14 wird auf die Druckform 11 eine Gummierung
aufgetragen, insbesondere auf Bereiche der Druckform, die keine Druckfarbe aufnehmen
sollen und die durch den der Bebilderung vorgeschalteten Löschschritt noch hydrophil
sind. Die Fixiereinrichtung 15 dient dem Fixieren und damit Härten des mit Hilfe der
Bebilderungseinrichtung 13 auf die Druckform 11 aufgetragenen Bebilderungspolymers.
[0013] Wie insbesondere Fig. 1 entnommen werden kann, sind die Bebilderungseinrichtung 13,
die Gummiereinrichtung 14 und die Fixiereinrichtung 15 in Längsrichtung der zu bebildernden
Druckform 11 und damit in Axialrichtung des Formzylinders 10 gesehen nebeneinander
angeordnet. Die Bebilderungseinrichtung 13, die Gummiereinrichtung 14 und die Fixiereinrichtung
15 sind auf einer Traverse 16 verfahrbar gelagert und demnach entlang der Traverse
16 im Sinne des Doppelpfeils 17 in Axialrichtung des Formzylinders 10 und damit in
Längsrichtung der zu bebildernden Druckform 11 verfahrbar. Das Bebildern mit Hilfe
der Bebilderungseinrichtung 13, das Gummieren mit Hilfe der Gummiereinrichtung 14
und das Fixieren mit Hilfe der Fixiereinrichtung 15 werden demnach jeweils relativ
zueinander zeitlich parallel jedoch räumlich sequenziell durchgeführt. Das Bebildern,
Gummieren und Fixieren erfolgt jeweils an den Oberflächenbereichen der zu bebildernden
Druckform 11, in dessen Umgebung sich die Bebilderungseinrichtung 13, die Gummiereinrichtung
14 und die Fixiereinrichtung 15 bedingt durch die Bewegung derselben entlang der Traverse
16 befinden.
[0014] Die Löscheinrichtung 12 ist in Querrichtung der zur bebildernden Druckform 11 und
damit in Umfangsrichtung des Formzylinders 10 gesehen unterhalb der Bebilderungseinrichtung
13, der Gummiereinrichtung 14 und der Fixiereinrichtung 15 positioniert. Die Löscheinrichtung
kann in Umfangsrichtung des Formzylinders gesehen auch oberhalb der Bebilderungseinrichtung,
der Gummiereinrichtung und der Fixiereinrichtung positioniert sein. Das Löschen erfolgt
relativ zum Bebildern, Gummieren und Fixieren zeitlich sequenziell sowie räumlich
sequenziell. Erst nach dem vollständigen Löschen der Druckform 11 erfolgt demnach
das zeitlich parallelisierte Bebildern, Gummieren und Fixieren derselben.
[0015] Gemäß Fig. 1 erstreckt sich die Löscheinrichtung 12 über die gesamte axiale Erstreckung
des Formzylinders 10. Die Löscheinrichtung 12 weist demnach eine Breite auf, die der
Axialerstreckung des Formzylinders 10 bzw. der Längserstreckung der Druckform 11 entspricht.
Das Löschen kann demnach über die gesamte axiale Erstreckung des Formzylinders und
damit über die gesamte Längserstreckung der Druckform 10 vollbreit erfolgen.
[0016] Vorzugsweise sind die Bebilderungseinrichtung 13, die Gummiereinrichtung 14 und die
Fixiereinrichtung 15 auf einem gemeinsamen Schlitten positioniert und demnach gemeinsam
über einen gemeinsamen Antrieb entlang der Traverse verfahrbar. Im Unterschied hierzu
ist es jedoch auch möglich, dass die Bebilderungseinrichtung, die Gummiereinrichtung
und die Fixiereinrichtung auf individuellen Schlitten positioniert und damit individuell
entlang der Traverse verfahrbar sind, wobei dann jedem Schlitten vorzugsweise ein
separater Antrieb zugeordnet ist.
[0017] Die Bebilderungseinrichtung 13, die Gummiereinrichtung 14 und die Fixiereinrichtung
15 können auf dem jeweiligen Schlitten entweder starr fixiert sein oder auf dem jeweiligen
Schlitten beweglich gelagert sein, so dass die Bebilderungseinrichtung 13, die Gummiereinrichtung
14 und die Fixiereinrichtung 15 senkrecht zur Axialrichtung des Formzylinders 10 von
der zu bebildernden Druckform 11 abstellbar bzw. an dieselbe anstellbar sind.
[0018] Die hier vorliegende Erfindung stellt demnach eine Vorrichtung sowie ein Verfahren
zur Herstellung eines permanenten sowie löschbaren Bilds auf einer Druckform mit einer
wiederbeschreibbaren sowie löschbaren Oberfläche bereit, bei welchem die Prozessschritte
des Bebilderns, Gummierens und Fixierens zeitlich parallel und räumlich sequenziell
erfolgen, wobei ein Prozessschritt des Löschens jedoch relativ zum Bebildern, Gummieren
und Fixieren sowohl zeitlich als auch räumlich sequenziell erfolgt. Das Verfahren
wird innerhalb der Druckmaschine durchgeführt. Die Löscheinrichtung 12, die Bebilderungseinrichtung
13, die Gummiereinrichtung 14 und die Fixiereinrichtung 15 sind demnach in die Druckmaschine
integriert.
[0019] Beim Bebildern, Gummieren, Fixieren und Löschen wird der Formzylinder 10 und damit
die auf dem Formzylinder 10 positionierte Druckform 11 um seine Längsachse drehend
angetrieben.
[0020] Bei besonders breiten Formzylindern 10 mit einer großen Axialerstreckung ist es möglich,
entlang des Formzylinders mehrere Einheiten aus einer Bebilderungseinrichtung, Gummiereinrichtung
und Fixiereinrichtung auf der Traverse verfahrbar zu lagern. Hierdurch ist es dann
möglich, die Prozesszeit weiter zu verringern.
Bezugszeichenliste
[0021]
- 10
- Formzylinder
- 11
- Druckform
- 12
- Löscheinrichtung
- 13
- Bebilderungseinrichtung
- 14
- Gummiereinrichtung
- 15
- Fixiereinrichtung
- 16
- Traverse
- 17
- Doppelpfeil
1. Verfahren zur Herstellung eines permanenten sowie löschbaren Bilds auf einer Druckform,
insbesondere innerhalb einer Druckmaschine, wobei hierzu eine Druckform mit einer
wiederbeschreibbaren und löschbaren Oberfläche bereitgestellt wird, die Oberfläche
der bereitgestellten Druckform gelöscht wird, und auf der gelöschten Oberfläche ein
permanentes und löschbares Bild erzeugt wird, dadurch gekennzeichnet, dass im Anschluss an das Löschen der Oberfläche dieselbe bebildert, gummiert und fixiert
wird, nämlich derart, dass einerseits das Bebildern und das Gummieren und das Fixieren
relativ zum Löschen zeitlich sequenziell und räumlich sequenziell erfolgen, und dass
andererseits das Bebildern und das Gummieren und das Fixieren jeweils relativ zueinander
zeitlich parallel jedoch räumlich sequenziell erfolgen.
2. Vorrichtung zur Herstellung eines permanenten sowie löschbaren Bilds auf einer Druckform,
insbesondere innerhalb einer Druckmaschine, mit einer Löscheinrichtung zum Löschen
einer auf einem Formzylinder angeordneten Druckform mit einer wiederbeschreibbaren
und löschbaren Oberfläche, mit einer Bebilderungseinrichtung, einer Gummiereinrichtung
und einer Fixiereinrichtung zum Bebildern der gelöschten Oberfläche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bebilderungseinrichtung (13), die Gummiereinrichtung (14) und die Fixiereinrichtung
(15) in Längsrichtung der zu bebildernden Druckform und damit in Axialrichtung des
Formzylinders (10) gesehen nebeneinander angeordnet und in Axialrichtung des Formzylinders
entlang einer Traverse (16) verfahrbar sind, sodass das Bebildern und das Gummieren
und das Fixieren jeweils relativ zueinander zeitlich parallel jedoch räumlich sequenziell
durchführbar sind, und dass die Löscheinrichtung (12) in Querrichtung der zu bebildernden
Druckform und damit in Umfangsrichtung des Formzylinders (10) gesehen unterhalb oder
oberhalb der Bebilderungseinrichtung (13), der Gummiereinrichtung (14) und der Fixiereinrichtung
(15) angeordnet ist, sodass das Bebildern und das Gummieren und das Fixieren relativ
zum Löschen zeitlich sequenziell und räumlich sequenziell durchführbar sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Bebilderungseinrichtung (13), die Gummiereinrichtung (14) und die Fixiereinrichtung
(15) auf einem gemeinsamen Schlitten positioniert und gemeinsam entlang der Traverse
(16) verfahrbar sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Bebilderungseinrichtung (13), die Gummiereinrichtung (14) und die Fixiereinrichtung
(15) auf individuellen Schlitten positioniert und individuell entlang der Traverse
(16) verfahrbar sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Bebilderungseinrichtung (13), die Gummiereinrichtung (14) und die Fixiereinrichtung
(15) auf dem jeweiligen Schlitten starr fixiert sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Bebilderungseinrichtung (13), die Gummiereinrichtung (14) und die Fixiereinrichtung
(15) auf dem jeweiligen Schlitten beweglich gelagert sind, derart, dass die Bebilderungseinrichtung
(13), die Gummiereinrichtung (14) und die Fixiereinrichtung (15) senkrecht zur Axialrichtung
des Formzylinders von der zu bebildernden Druckform abstellbar bzw. an dieselbe anstellbar
sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Löscheinrichtung (12) eine Breite aufweist, sodass sich dieselbe über die gesamte
Längsrichtung der zu löschenden Druckform erstreckt.