[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Spulvorrichtung einer Kreuzspulen
herstellenden Textilmaschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. eine Vorrichtung
gemäß Anspruch 5.
[0002] Im Zusammenhang mit der Herstellung von Kreuzspulen ist es seit langem üblich, solche
Spulkörper sowohl mit einer Fadenanfangsreserve als auch mit einer so genannten Fadenendreserve
zu versehen.
Die Fadenendreserve der Kreuzspule wird dabei in der Regel dadurch gebildet, dass
nach der Fertigstellung des Spulenkörpers zunächst einige der kreuzweise aufgewickelten
Fadenwicklungen wieder vom Spulenkörper abgewickelt und anschließend als Parallelwicklung
entweder auf die Spulenoberfläche oder auf die Spitze der Kreuzspulenhülse wieder
aufgewickelt werden.
[0003] Entsprechende Verfahren und Vorrichtungen zum Erstellen einer solchen Fadenendreserve
sind sowohl im Zusammenhang mit Offenend-Spinnmaschinen als auch von Kreuzspulautomaten
her in verschiedenen Ausführungsformen bekannt und in zahlreichen Literaturstellen
ausführlich beschrieben.
[0004] Aus der
DE 36 02 574 A1 ist zum Beispiel ein Verfahren bekannt, bei dem ein entlang der Arbeitsstellen einer
Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine verfahrbares Bedienaggregat nach Fertigstellung
einer Kreuzspule den auf die Spulenoberfläche aufgewundenen Faden mit seiner Saugdüse
aufnimmt, eine bestimmte Fadenmenge von der Kreuzspule wieder abwickelt und in der
Saugdüse zwischenspeichert.
Beim Wiederaufwickeln wird der von der Kreuzspule zur Saugdüse verlaufende Faden durch
Leitmittel an der Saugdüse über die Stirnseite der Kreuzspule hinaus ausgelenkt und
dabei in den Bereich eines am Spulenrahmen schwenkbar gelagerten Fadenleitelements
befördert.
[0005] Das durch ein Federelement in der Ruhelage gehaltene Fadenleitelement wird dabei
zum Erstellen einer Fadenendreserve durch das Bedienaggregat betätigt.
Das heißt, durch einen am Bedienaggregat angeordneten Schalthebel wird eine Fadenleitkontur
des Fadenleitelements in die Nähe des Zwickels, der von dem Garnwickel und der Spulenhülse
gebildet wird, gedrückt und sorgt dafür, dass der Faden als Fadenendreserve auf die
Spitze der Kreuzspulenhülse aufgewickelt wird.
Der Faden zwischen Hülse und Saugdüse ist dabei aufgrund der in der Saugdüse des Bedienaggregates
anliegenden Saugströmung straff gespannt und wird in relativ festen Wicklungen auf
die Hülse aufgewickelt.
[0006] Ähnliche Verfahren bzw. Vorrichtungen zum Herstellen von Kreuzspulen mit einer Fadenendreserve
sind auch in der
DE 40 08 001 A1, der
DE 40 23 291 A1 oder der
DE 40 40 552 C2 beschrieben.
Auch bei diesen bekannten Vorrichtungen kommt beim Herstellen der Fadenendreserven
der Kreuzspulen stets ein entlang der Arbeitsstellen der Textilmaschine verfahrbares
Bedienaggregat zum Einsatz, das von einer Kreuzspule zuerst Faden abwickelt, bevor
der Faden erneut in Parallelwicklungen wieder aufgewickelt wird.
[0007] In der
DE 40 23 291 A1 ist beispielsweise ein Spulenwechselwagen beschrieben, der unter anderem eine Saugdüse,
einen Spulenantrieb sowie eine spindelartig ausgebildete Fadenführungseinrichtung
aufweist. Zum Erstellen einer Fadenendreserve wird auch bei diesem Spulenwechselwagen
zunächst die Saugdüse in den Bereich der Kreuzspulenoberfläche geschwenkt und die
Kreuzspule durch den Spulenantrieb in Abwickelrichtung rotiert.
Die Saugdüse nimmt dabei eine gewisse Fadenmenge des auf die Spulenoberfläche aufgelaufene
Fadens auf und speichert diese Fadenmenge vorübergehend.
[0008] Anschließend wird die als Spindel ausgebildete Fadenführung in den sich zwischen
Kreuzspule und Saugdüse erstreckenden Fadenstrang geschwenkt und die Kreuzspule wieder
in Aufwickelrichtung rotiert, wobei Faden aus der Saugdüse herausgezogen wird.
Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird der Faden dabei von der Spulenoberfläche heruntergeführt,
als Sehne über die Kreuzspulenflanke gezogen und anschließend in Parallelwicklungen
auf der Kreuzspulenoberfläche festgelegt.
[0009] Des Weiteren sind durch die DE-PS
1 760 243 Spulstellen von Kreuzspulen herstellenden Textilmaschinen bekannt, die mit einer
spulstelleneigenen Einrichtung zum Erstellen einer Fadenendreserve ausgestattet sind.
Diese bekannten Spulstellen weisen eine Fadenchangiereinrichtung mit einem Fadenführer
auf, der an einer maschinenlangen Stange angeordnet ist, die, wie die Spulenantriebswalze
der Spulstelle, über einen in einem Maschinenendgestell der Textilmaschine angeordneten
Gruppenantrieb beaufschlagt wird.
Im Fadenlaufweg vor der Fadenchangiereinrichtung ist eine schwenkbar gelagerte, mit
einer Führungskerbe versehene Führungsleiste vorgesehen, die sich über die gesamte
Spulenbreite erstreckt.
Diese federkraftbeaufschlagte Führungsleiste ist während des Spulprozesses durch einen
ansteuerbaren Riegelmechanismus in ihrer Ruhestellung fixiert und wird, wenn die Kreuzspule
einen vorgebbaren Durchmesser erreicht hat, so aufgeschwenkt, dass der Faden aus dem
Fadenführer der Fadenchangiereinrichtung gehoben und auf der Führungsleiste in Richtung
der im Bereich einer Spulenflanke angeordneten Führungskerbe verlagert wird.
Der in die Führungskerbe gleitende Faden läuft in Parallelwicklungen auf die Kreuzspule
auf und bildet dabei, bevor er durch eine zugehörige Fadenschneideinrichtung getrennt
wird, eine Fadenendreserve.
[0010] Nachteilig bei dieser Einrichtung ist allerdings, dass die Fadenspannung, mit der
der Faden beim Erstellen der Parallelwicklungen aufgewickelt wird, gegenüber der Fadenspannung
während des "normalen" Spulprozesses erheblich zurückgeht, mit der Folge, dass die
Parallelwicklungen relativ locker gewickelt werden.
Bei solchen locker gewickelten Parallelwicklungen besteht dann stets die Gefahr, dass
sich die Fadenendreserven während des Transports der Kreuzspulen von den Spulenkörpern
lösen.
[0011] Durch die gattungsbildende
EP 1 125 879 A2 sind des Weiteren Kreuzspulen herstellende Textilmaschinen bekannt, deren Spulstellen
mit verschiedenen Einzelantrieben ausgestattet sind. Das heißt, diese Spulstellen
weisen jeweils einen Einzelantrieb zum Rotieren einer Kreuzspule sowie eine einzelmotorisch
antreibbare Fadenchangiereinrichtung auf.
Der Fadenführer der Fadenchangiereinrichtung ist dabei über eine Steuereinrichtung
so ansteuer- und positionierbar, dass eine Fadenendreserve, die aus einer Anzahl Parallelwicklungen
besteht, wahlweise auf der Spitze der Kreuzspulenhülse oder auf der Mantelfläche der
Kreuzspule angelegt werden kann.
Auch bei solchermaßen ausgebildeten Spulstellen werden die Fadenendreserven sehr locker
gewickelt.
Das heißt, auch bei diesen bekannten Einrichtungen besteht die Gefahr, dass sich die
relativ locker gewickelten Fadenendreserven, zum Beispiel während des Transportes
der Kreuzspulen, unbeabsichtigt vom Spulenkörper bzw. der Spulenhülse lösen.
Ausgehend vom vorstehend beschriebenen Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, ein Verfahren bzw. eine Vorrichtung zu entwickeln, das/die die Erstellung
einer Kreuzspule mit einer ordnungsgemäßen, sicheren Fadenendreserve bereits im Zuge
des Spulprozesses ermöglicht.
Das heißt, ein Verfahren bzw. eine Vorrichtung zu schaffen, bei dem/der bei der Erstellung
einer Fadenendreserve auf das Abwickeln und erneute Aufwickeln eines Fadenendes von
einer Kreuzspule, insbesondere unter Mithilfe eines Bedienaggregates, verzichtet werden
kann.
[0012] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das im Anspruch 1 beschriebene Verfahren
beziehungsweise durch die im Anspruch 5 beschriebene Vorrichtung gelöst.
[0013] Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind Gegenstand der
Unteransprüche.
[0014] Das erfindungsgemäße Verfahren, das vorzugsweise bei Spulstellen zum Einsatz kommt,
die einen Spulenrahmen zum frei drehbaren Haltern einer Kreuzspule, eine einzelmotorisch
antreibbare Spulenantriebswalze, eine einzelmotorisch antreibbare, definiert ansteuerbare
Fadenchangiereinrichtung sowie eine spulstelleneigene Fadenspeichereinrichtung aufweisen,
hat den Vorteil, dass die Fadenendreserve bereits zum Ende des "regulären" Spulprozesses
durch die Spulstelle selbst durchgeführt werden kann, das heißt, es muss nicht gewartet
werden, bis ein Bedienaggregat die Spulstelle anfährt, Faden von der Kreuzspule abwickelt
und erneut in Parallelwicklungen wieder aufwickelt.
Durch die Zuschaltung der spulstelleneigenen, unterdruckbeaufschlagbaren Fadenspeicherdüse
wird außerdem auf einfache Weise gewährleistet, dass der Faden während des Erstellens
dieser Fadenendreserve mit einer ausreichend hohen Fadenspannung gewickelt wird, da
während des Wickelns der Fadenreserve der sich aufgrund der Parallelwicklungen einstellende
Fadenüberschuss sofort durch die mit Unterdruck beaufschlagte Fadenspeicherdüse als
Fadenschlaufe aufgenommen und dadurch der Faden jederzeit straff gehalten wird.
[0015] Wie in den Ansprüchen 2 und 3 beschrieben, ist in vorteilhafter Ausgestaltung der
Erfindung vorgesehen, dass der Faden im Zuge des Erstellens der Fadenendreserve durch
den Fadenführer der Fadenchangiereinrichtung zunächst kurz über eine der Spulenflanken
der Kreuzspule hinaus und sofort auf die Spulenoberfläche zurückverlegt wird, wo der
Faden anschließend in parallelen Wicklungen auf der Spulenoberfläche der Kreuzspule
festgelegt wird.
[0016] Durch ein solches Verfahren wird einerseits erreicht, dass sich der Faden in Form
einer Fadensehne über eine der Spulenflanken erstreckt und damit bei der Weiterverarbeitung
der Kreuzspule gut greifbar ist und anderseits wird sichergestellt, dass die Fadenreserve
auch während des Transportes der Kreuzspulen ausreichend fest am Spulenkörper fixiert
ist.
[0017] Als besonders vorteilhaft hat sich erwiesen, wenn der Faden, wie im Anspruch 4 dargelegt,
bei einem Kreuzspulendurchmesser von zum Beispiel 350 mm mit drei parallelen Wicklungen
auf der Spulenoberfläche der Kreuzspule festgelegt wird.
Durch die Anordnung von vorzugsweise drei Parallelwicklungen ist der Faden sowohl
während des Transportes der Kreuzspulen ausreichend sicher an der Spulenoberfläche
der Kreuzspule festgelegt, als auch bei Bedarf jederzeit problemlos lösbar.
[0018] Die Spulvorrichtung der Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens, weist, wie im Anspruch 5 beschrieben, einen Spulenrahmen
zum frei drehbaren Haltern einer Kreuzspule, eine über einen Einzelantrieb beaufschlagbare
Spulenantriebswalze zum Rotieren der Kreuzspule, eine einzelmotorisch antreibbare,
definiert ansteuerbare Fadenchangiereinrichtung sowie eine definiert zuschaltbare
Fadenspeicherdüse auf, deren Mündung im Bereich des Laufweges des Fadens angeordnet
ist.
Die Fadenspeicherdüse ist ihrerseits an eine Unterquelle angeschlossen und kann bei
Bedarf, zum Beispiel durch entsprechende Ansteuerung eines Ventils, mit Unterdruck
beaufschlagt werden.
Durch den im Bereich der Mündung der Fadenspeicherdüse anstehenden Unterdruck wird
der vorbeilaufende Faden so beaufschlagt, dass überschüssige Fadenlänge, wie sie auf
Spulstellen mit konstanter Fadenlieferung bei der Erstellung von Parallelwicklungen
unvermeidlich entsteht, sofort als Fadenschlaufe in die Fadenspeicherdüse eingesaugt
und damit der Faden straff gehalten wird.
[0019] Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in einer Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel
näher erläutert.
[0020] Es zeigt:
- Fig.1
- in Seitenansicht eine Hälfte einer Offenend-Spinnmaschine, speziell eine der zahlreichen
Arbeitsstellen einer solchen Textilmaschine, die so ausgestattet sind, dass das erfindungsgemäße
Verfahren durchgeführt werden kann,
- Fig.2
- die in Fig.1 dargestellte Arbeitsstelle in perspektivischer Ansicht sowie in einem
größeren Maßstab,
- Fig.3
- eine Kreuzspule mit einer Fadenendreserve, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
erstellt wurde.
[0021] In Figur 1 ist eine Hälfte einer an sich bekannten Offenend-Spinnmaschine angedeutet
und mit 1 gekennzeichnet.
Derartige Spinnmaschinen weisen eine Vielzahl von Arbeitsstellen 2 auf, die jeweils
mit einer Spinnvorrichtung 3 sowie einer Spuleinrichtung 4 ausgerüstet sind.
In den Spinnvorrichtungen 3 wird das in Spinnkannen 5 vorgelegte Faserband 6 zu Fäden
7 gesponnen, die auf den
Spuleinrichtungen 4 zu Kreuzspulen 8 aufgewickelt werden.
Wie angedeutet, sind die Spuleinrichtungen 4 jeweils mit einem Spulenrahmen 9 zum
drehbaren Haltern einer Kreuzspule 8 beziehungsweise einer Leerhülse sowie mit einer
einzelmotorisch antreibbaren Spultrommel 11 zum Rotieren der Kreuzspule 8 ausgestattet.
Des weiteren verfügen diese beispielsweise in der
DE 101 39 072 A1 beschriebenen, weitestgehend autarken Arbeitsstellen 2 jeweils über eine einzelmotorisch
angetriebene Fadenchangiereinrichtung 18, eine einzelmotorisch angetriebene Fadenabzugseinrichtung
54, eine arbeitsstelleneigene
[0022] Saugdüse 14, ein Anspinnorgan 20 sowie eine Fadenspeicherdüse 60.
[0023] Das heißt, die Arbeitsstellen 2 sind so ausgerüstet, dass sie auftretende Fadenbrüche
selbsttätig beheben können.
Die Offenend-Spinnmaschine 1 weist außerdem eine Spulentransporteinrichtung 12 zum
Entsorgen der auf den Spuleinrichtungen 4 fertig gestellten Kreuzspulen 8 auf.
An beziehungsweise auf der Spinnmaschine 1 kann außerdem an einer Führungsschiene
13 und einer Stützschiene 15 verfahrbar, ein (nicht dargestelltes) Serviceaggregat,
beispielsweise ein so genannter Wechsel- und Reinigungswagen, angeordnet sein. Derartige
Serviceaggregate greifen selbsttätig ein, wenn an einer der Arbeitsstellen 2 ein Handlungsbedarf
entsteht.
Ein solcher Handlungsbedarf liegt beispielsweise vor, wenn an einer der Arbeitsstellen
2 eine volle Kreuzspule gegen eine neue Leerhülse getauscht werden soll.
[0024] Die Fig.2 zeigt in perspektivischer Darstellung und in einem größeren Maßstab eine
der in Fig.1 schematisch angedeutete Arbeitsstelle 2 einer Offenend-Rotorspinnmaschine
1.
Derartige Arbeitsstellen 2 verfügen, wie vorstehend anhand der Fig.1 bereits erläutert,
unter anderem über eine Offenend-Spinnvorrichtung 3 sowie über eine Spulvorrichtung
4.
Bei diesen an sich bekannten, autarken Arbeitsstellen 2 ist im Bereich des so genannten
Fadenabzugsröhrchens 21 der Offenend-Spinnvorrichtung 3 ein Anspinnorgan 16 angeordnet,
das den nach einem Fadenbruch durch die Saugdüse 14 von der Kreuzspule 8 zurückgeholten
Faden 7 übernimmt und das Fadenende zum Wiederanspinnen vorbereitet.
Des weiteren verfügen solche Arbeitsstellen 2 über eine Fadenabzugseinrichtung 54,
die sowohl das Abziehen des Spinnfadens 7 aus der Offenend-Spinnvorrichtung 3 während
des regulären Spinnbetriebes übernimmt, als auch beim Wiederanspinnen für eine definierte
Rückführung eines vorbereiteten Fadens 7 in die Offenend-Spinnvorrichtung 3 sorgt.
[0025] Die Spuleinrichtung 4 weist einen Spulenrahmen 9 zum drehbaren Haltern der Kreuzspule
8, eine vorzugsweise über einen reversierbaren Einzelantrieb 56 beaufschlagbare Spultrommel
11 sowie eine Fadenchangiereinrichtung 18 auf, die beispielsweise mittels eines Schrittmotors
57 angetrieben wird.
Des weiteren verfügen derartige autarke Arbeitsstellen 1 jeweils über eine schwenkbar
gelagerte Saugdüse 14, die mittels eines Schrittmotors 58 definiert zwischen einer
im Bereich der Spulvorrichtung 4 liegenden Fadenaufnahmestellung und einer im Bereich
der Spinnvorrichtung 3 liegenden Fadenübergabestellung verstellbar ist. Jede der Arbeitsstellen
2 weist außerdem einen Fadenwächter 26, eine Paraffiniereinrichtung 17 sowie eine
definiert unterdruckbeaufschlagbare Fadenspeicherdüse 60 auf, die einerseits während
des Hochlaufens der Arbeitsstelle 2 und anderseits bei der Erstellung eine Fadenendreserve
10 zum Einsatz kommt.
Das heißt, durch die Fadenspeicherdüse 60 wird sowohl während des Hochlaufens der
Arbeitsstelle 2, als auch während der Erstellung eine Fadenendreserve 10 überschüssige
Fadenlänge gespeichert und dadurch dafür gesorgt, dass der Faden 7 stets mit einer
vorschriftsmäßigen Wickelspannung aufgespult wird.
[0026] Wie aus Fig.2 ersichtlich, sind sowohl die Fadenspeicherdüse 60 als auch die schwenkbar
gelagerte Saugdüse 14 an ein maschineneigenes Unterdrucknetz 19 angeschlossen, dessen
Unterdruckquelle mit der Bezugszahl 30 gekennzeichnet ist.
Die Saugdüse 14 und die Fadenspeicherdüse 60 sind, beispielsweise jeweils über eine
Anschlussleitung 22 bzw. 23, an das Unterdrucknetz 19 der Textilmaschine 1 angeschlossen.
[0027] In die Anschlussleitung 22 ist dabei ein Verschlussmittel 24, in Anschlussleitung
23 ein Verschlussmittel 25 integriert, wobei die Verschlussmittel 24 bzw. 25 über
Steuerleitungen 27, 28 an eine vorzugsweise arbeitsstelleneigene Steuereinrichtung
29 angeschlossen sind.
[0028] Fig.3 zeigt eine fertig gestellte Kreuzspule 8, das heißt, eine Kreuzspule mit einer
Fadenendreserve 10, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erstellt wurde.
Wie dargestellt, sind auf der Spulenoberfläche 34 einige Parallelwicklungen 32, vorzugsweise
drei, angeordnet.
Im Bereich einer der Spulenflanken 35 ist außerdem eine Fadensehne 31 vorhanden, die
durch das Bedienpersonal leicht erkennbar ist und zum Ablösen der Fadenendreserve
10 gut handhabbar ist.
[0029] Funktion des erfindungsgemäßen Verfahrens:
Während des "normalen" Spinn-/Spulbetriebes wird der in der Spinnvorrichtung 3 hergestellte
Faden 7 auf der Spulvorrichtung 4 zu einer Kreuzspule 8 aufgewickelt.
Das heißt, die im Spulenrahmen 9 frei drehbar gehalterte Kreuzspule 8 wird durch die
Spulentrommel 11 in Aufwickelrichtung rotiert, während der auflaufende Faden 7 gleichzeitig
durch die Fadenchangiereinrichtung 18 traversiert wird.
Wenn die Kreuzspule 8 einen vorgebbaren Durchmesser erreicht hat, was zum Beispiel
sensorisch erfasst wird, wird der Fadenführer 40 der Fadenchangiereinrichtung 18 kurz
über die reguläre Traversierbreite hinaus verlagert und sofort wieder in den Traversierbereich
zurück geführt, wo er in einer vorbestimmten Position gestoppt wird.
Durch diese Fadenführerbewegung wird der Faden 7 kurz über die Spulenflanke 35 hinaus
und sofort so wieder zurück auf die
[0030] Spulenoberfläche 34 verlagert, dass sich eine Fadensehne 31 bildet, die anschließend
durch die Parallelwicklungen 32 fixiert wird.
[0031] Bei der Erstellung dieser Fadenendreserve 10 wird gleichzeitig über die Steuereinrichtung
29 das Verschlussmittel 24 im Sinne "Öffnen" betätigt und damit die Fadenspeicherdüse
60 über die Leitung 22 mit dem Unterdrucknetz 19 der Textilmaschine 1 verbunden.
Der dann an der Mündung der Fadenspeicherdüse 60 anstehende Unterdruck beaufschlagt
den auf die Kreuzspule 8 auflaufenden Faden 7 dabei so, dass entstehende, überschüssige
Fadenlänge sofort als Fadenschlaufe in die Fadenspeicherdüse 60 eingesaugt und dadurch
der Faden jederzeit straff gehalten wird.
1. Verfahren zum Betreiben einer Spulvorrichtung (4) einer Kreuzspulen herstellenden
Textilmaschine (1), die einen Spulenrahmen (9) zum frei drehbaren Haltern einer Kreuzspule
(8), eine über einen Einzelantrieb beaufschlagbare Spulenantriebswalze (11) zum Rotieren
der Kreuzspule (8) sowie eine einzelmotorisch antreibbare, definiert ansteuerbare
Fadenchangiereinrichtung (18) aufweist, wobei bei Erreichen eines vorgebbaren Kreuzspulendurchmessers
oder einer vorgebbaren Fadenlänge der Fadenführer (40) der Fadenchangiereinrichtung
(18) zum Erstellen einer Parallelwicklungen umfassenden Fadenendreserve (10) für eine
einstellbare Zeitspanne entweder außerhalb des Wicklungsbereichs der Kreuzspule oder
innerhalb des Wicklungsbereichs der Kreuzspule positioniert wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass während des Erstellens der Fadenendreserve (10) eine spulstelleneigene, unterdruckbeaufschlagbare
Fadenspeicherdüse (60) zugeschaltet wird, die den auf die Kreuzspule (8) auflaufenden
Faden (7) so beaufschlagt, dass während des Wickels der Fadenendreserve (10) entstehende,
überschüssige Fadenlänge zwischengespeichert und dadurch eine Mindestfadenspannung
gewährleistet wird, die notwendig ist, um die Fadenendreserve (10) sicher am Spulenkörper
oder der Kreuzspulenhülse zu fixieren.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Faden (7) im Zuge des Erstellens der Fadenreserve (10) durch den Fadenführer
(40) der Fadenchangiereinrichtung (18) zunächst über eine der Spulenflanke (35) der
Kreuzspule (8) hinaus verlegt und anschließend in parallelen Wicklungen (32) auf der
Spulenoberfläche (34) der Kreuzspule (8) festgelegt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Fadenführer (40), von der Vorderseite der Arbeitsstelle (2) aus betrachtet, den
Faden (7) kurz über die linke Spulenflanke (35) der Kreuzspule (8) hinaus verlegt.
4. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Faden (7) durch eine vom Durchmesser der Kreuzspule (8) abhängige Anzahl von
Parallelwicklungen (32) auf der Spulenoberfläche (34) der Kreuzspule (8) festgelegt
wird.
5. Spulvorrichtung einer Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine (1) zur Durchführung
des Verfahrens nach Anspruch 1, mit einem Spulenrahmen (9) zum frei drehbaren Haltern
einer Kreuzspule (8), einer über einen Einzelantrieb beaufschlagbaren Spulenantriebswalze
(11) zum Rotieren der Kreuzspule sowie einer einzelmotorisch antreibbaren, definiert
ansteuerbaren Fadenchangiereinrichtung,
dadurch gekennzeichnet,
dass jede der zahlreichen Arbeitsstellen (2) der Textilmaschine (1) mit einer unterdruckbeaufschlagbaren,
definiert zuschaltbaren Fadenspeicherdüse (60) ausrüstet ist, deren Mündung im Bereich
des Laufweges des auf die Kreuzspule (8) auflaufenden Fadens (7) angeordnet ist.
1. Method for operating a winding device (4) of a textile machine (1) producing cross-wound
bobbins, which has a creel (9) for the freely rotatable holding of a cross-wound bobbin
(8), a bobbin drive roller (11), which can be driven by a single drive, for rotating
the cross-wound bobbin (8), and a thread traversing mechanism (18) which can be driven
by a single motor and activated in a defined manner, wherein on reaching a predeterminable
cross-wound bobbin diameter or a predeterminable thread length, the thread guide (40)
of the thread traversing mechanism (18), to produce a thread end reserve (10) comprising
parallel windings for an adjustable time span, is either positioned outside the winding
region of the cross-wound bobbin or inside the winding region of the cross-wound bobbin,
characterized in that
while the thread end reserve (10) is being produced, a thread storage nozzle (60)
particular to the winding head and which can be acted upon with negative pressure
is connected and acts on the thread (7) running onto the cross-wound bobbin (8) in
such a way that excess thread length being produced during the winding of the thread
end reserve (10) is intermediately stored and a minimum thread tension is thereby
ensured that is necessary to reliably fix the thread end reserve (10) on the bobbin
body or the cross-wound bobbin tube.
2. Method according to claim 1, characterized in that the thread (7), while the thread reserve (10) is being produced, is firstly displaced
beyond one of the bobbin flanks (35) of the cross-wound bobbin (8) by the thread guide
(40) of the thread traversing mechanism (18) and then fixed in parallel windings (32)
on the bobbin surface (34) of the cross-wound bobbin (8).
3. Method according to claim 2, characterized in that the thread guide (40), viewed from the front of the workstation (2), briefly displaces
the thread (7) beyond the left bobbin flank (35) of the cross-wound bobbin (8).
4. Method according to claim 1, characterized in that the thread (7) is fixed by a number of parallel windings (32) depending on the diameter
of the cross-wound bobbin (8) on the bobbin surface (34) of the cross-wound bobbin
(8).
5. Winding device of a textile machine (1) producing cross-wound bobbins for carrying
out the method according to claim 1, comprising a creel (9) for the freely rotatable
holding of a cross-wound bobbin (8), a bobbin drive roller (11) which can be driven
by a single drive for rotating the cross-wound bobbin (8), and a thread traversing
mechanism (18) which can be driven by a single motor and activated in a defined manner,
characterized in that each of the numerous workstations (2) of the textile machine (1) is equipped with
a thread storage nozzle (60) which can be acted on by negative pressure and can be
connected in a defined manner, the mouth of which thread storage nozzle is arranged
in the region of the running path of the thread (7) running onto the cross-wound bobbin
(8).
1. Procédé d'actionnement d'un dispositif de bobinage (4) d'une machine textile (1) produisant
des bobines croisées et équipée d'un cantre (9) à bobines, conçu pour retenir une
bobine croisée (8) avec liberté de rotation ; d'un cylindre (11) d'entraînement de
bobines, conçu pour faire tourner ladite bobine croisée (8) et pouvant être sollicité
par un entraînement individuel ; ainsi que d'un système (18) de déplacement de fil,
pouvant être entraîné par moteur individuel et pouvant être piloté de manière bien
définie, sachant que, lors de l'atteinte d'un diamètre de bobine croisée pouvant être
préétabli, ou d'une longueur de fil pouvant être préétablie, le guide-fil (40) dudit
système (18) de déplacement du fil est positionné à l'extérieur de la zone d'enroulement
de la bobine croisée ou à l'intérieur de ladite zone d'enroulement de la bobine croisée,
durant un laps de temps réglable, en vue d'instaurer une réserve de fil définitive
(10) comprenant des enroulements parallèles,
caractérisé par
la mise en service, au cours de l'instauration de la réserve de fil définitive (10),
d'une buse (60) d'accumulation de fil qui peut être sollicitée par une dépression,
est spécifiquement affectée à un emplacement de bobine et agit sur le fil (7), parvenant
sur la bobine croisée (8), de façon telle qu'une longueur de fil excédentaire, engendrée
lors de l'enroulement de ladite réserve de fil définitive (10), soit stockée provisoirement
en garantissant, de la sorte, une tension minimale du fil qui est nécessaire pour
procurer un blocage à demeure sûr de ladite réserve de fil définitive (10) sur le
corps de bobinage, ou sur le bobinot de ladite bobine croisée.
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé par le fait que, durant l'instauration de la réserve de fil définitive (10), le guide-fil (40) du
système (18) de déplacement du fil dépose tout d'abord ledit fil (7) avec dépassement
au-delà de l'un des flancs (35) de la bobine croisée (8), puis le retient fermement
en des enroulements parallèles (32) sur la surface (34) de ladite bobine croisée (8).
3. Procédé selon la revendication 2, caractérisé par le fait que le guide-fil (40) dépose le fil (7) avec court dépassement au-delà du flanc (35)
situé à gauche de la bobine croisée (8), en considérant à partir du côté frontal du
poste de travail (2).
4. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé par le fait que le fil (7) est fermement retenu, sur la surface (34) de la bobine croisée (8), par
un nombre d'enroulements parallèles (32) qui est tributaire du diamètre de ladite
bobine croisée (8).
5. Dispositif de bobinage d'une machine textile (1) produisant des bobines croisées,
dédié à la mise en œuvre du procédé conforme à la revendication 1 et équipé d'un cantre
(9) à bobines, conçu pour retenir une bobine croisée (8) avec liberté de rotation
; d'un cylindre (11) d'entraînement de bobines, conçu pour faire tourner ladite bobine
croisée (8) et pouvant être sollicité par un entraînement individuel ; ainsi que d'un
système (18) de déplacement de fil, pouvant être entraîné par moteur individuel et
pouvant être piloté de manière bien définie,
caractérisé par le fait
que chacun des nombreux postes de travail (2) de la machine textile (1) est équipé d'une
buse (60) d'accumulation de fil qui peut être sollicitée par une dépression, peut
être mise en service de façon bien définie, et dont l'embouchure se trouve dans la
région du trajet de défilement du fil (7) parvenant sur la bobine croisée (8).