(19)
(11) EP 1 995 390 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.11.2008  Patentblatt  2008/48

(21) Anmeldenummer: 08005644.3

(22) Anmeldetag:  26.03.2008
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E04D 13/15(2006.01)
E04D 13/064(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL NO PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA MK RS

(30) Priorität: 25.05.2007 DE 102007024596

(71) Anmelder: Reeh, Thorsten
65627 Elbtal-Elbgrund (DE)

(72) Erfinder:
  • Reeh, Thorsten
    65627 Elbtal-Elbgrund (DE)

(74) Vertreter: Henseler, Daniela 
PAe Sparing Röhl Henseler Rethelstr. 123
40237 Düsseldorf
40237 Düsseldorf (DE)

   


(54) Traufeneinlaufblech


(57) Traufeneinlaufblech zum Führen von Regenwasser in eine Dachrinne mit einem bahnförmigen an einem Dachunterbau befestigbaren Abdeckstreifen und einem am traufseitigen Rand des Abdeckstreifens befestigbaren Abtropfstreifen, die in unterschiedliche Winkelstellungen zueinander bringbar sind zum Abbiegen des Abtropfstreifens in eine Dachrinne, wobei der Abdeckstreifen traufseitig eine Falzung zum Anschließen des Abtropfstreifens trägt, und die Falzung am Abdeckstreifen einen Vorstoß mit einer auf einer Unterseite des Abdeckstreifens ausgebildeten Falznaht bildet, gegenüber der der Abtropfstreifen in eine der Winkelstellungen biegbar ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Traufeneinlaufblech zum Führen von Regenwasser in eine Dachrinne nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

[0002] Aus DE 34 40 061 C2 ist ein Traufenabschlusselement zum Belüften und Abdichten des Zwischenraumes zwischen dem Unterbau eines Daches im Bereich der Traufe und den darüberliegenden Dacheindeckungsplatten bekannt. Dieses Traufenabschlusselement besteht aus einem flach an dem Dachunterbau anliegenden bahnförmigen Abdeckstreifen, welcher traufseitig oberhalb einer Traufrinne endet, aus einer mit Luftdurchtrittsöffnungen versehenen Lüftungsleiste, die den Spaltraum zwischen den Dacheindeckungsplatten und dem Abdeckstreifen überbrückt, und aus einem am traufseitigen Ende des Abdeckstreifens angeordneten, im wesentlichen vertikal nach unten verlaufenden separaten Ausgleichsstreifen, wobei der Abdeckstreifen und der Ausgleichsstreifen in unterschiedliche Winkelstellungen zueinander bringbar sind.

[0003] Um eine sichere Wasserableitung zu gewährleisten ist vorgesehen, dass zur Ausbildung eines den Abdeckstreifen und den Ausgleichsstreifen gelenkig miteinander verbindenden Scharniergelenkes der Ausgleichsstreifen an seiner dem Abdeckstreifen benachbarten Längskante einen zylinderförmigen Gelenkeinsatz und der Abdeckstreifen an seiner traufseitigen Längskante eine etwa halbzylinderförmige, den Gelenkeinsatz teilweise umfassende Gelenkhülse aufweist.

[0004] Eine solche gelenkige Verbindung des Abdeckstreifens mit dem Ausgleichsstreifen ist nicht nur aufwendig und teuer, sondern beeinflusst auch den optischen Eindruck des Traufenabschlusselementes nachteilig durch die wulstförmige Gestaltung des Gelenkeinsatzes nebst Rastvorsprüngen. Ferner ist die Verschleißanfälligkeit erhöht.

[0005] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Traufeneinlaufblech nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zu schaffen, das mit geringem Aufwand montierbar und dabei leicht platzsparend stapelbar ist.

[0006] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.

[0007] Hierdurch wird ein Traufeneinlaufblech geschaffen, dessen Abtropfstreifen mit dem Abdeckstreifen durch eine Falzung derart verbunden ist, dass ein Vorstoß gebildet wird, gegenüber dem der Abtropfstreifen an der Unterseite des Abdeckstreifens zurückversetzt abhängbar ist. Die Falzung bildet eine traufseitige Verstärkung am Abdeckstreifen, wodurch ein stabiler Vorstoß als Tropfkante ausgebildet wird. Die Falzung kann dabei als eine Blende für eine Aufhängung des Abtropfstreifens wirken, wodurch ein vorteilhafter optischer Eindruck entsteht.

[0008] Durch einfaches Umbiegen des Abtropfstreifens an der Falznaht kann der Abtropfstreifen bei der Montage in die Dachrinne gedrückt und durch Wahl des Biegewinkels eine wählbare Winkelstellung zum Abdeckstreifen und damit zum Dachunterbau und dessen Dachneignung eingestellt werden. Der Biegewinkel kann schwerkraftbedingt, vergleichbar einem Vorhang, oder durch plastische Umformung des Materials des Abtropfstreifens in eine stabile Winkelstellung gebracht werden. Vorzugsweise ist die plastische Umformung reversibel, damit für einen Wechsel der Dachrinne der Abtropfstreifen nach der Montage wieder anhebbar ist, wodurch die Klemmfedern der Dachrinnenhalter zugänglich werden. Die Anbringung einer neuen Dachrinne ist dadurch erheblich vereinfacht. Auch bei Dächern, insbesondere mit Metalleindeckung, die ein Öffnen der Traufe nicht zulassen, ist ein Auswechseln der Dachrinne möglich.

[0009] Vorteilhaft ist dabei ferner, dass das Traufeneinlaufblech vor der Montage als quasi doppellagiges Flächenelement mit aufeinanderliegendem Abdeckstreifen und Abtropfstreifen, die einseitig durch die Falzung verbunden sind, platzsparend stapelbar ist. Erst durch eine Biegung bei der Montage wird das Traufeneinlaufblech zu einem Traufenabschlusselement mit einem von dem Abdeckstreifen abstehenden Abtropfstreifen.

[0010] Vorzugsweise ist der Abtropfstreifen fahnenartig mit dem Abdeckstreifen verbindbar, wodurch der Abdeckstreifen als Halter für einen durch Falzung einhängbaren Abtropfstreifen ausbildbar ist. Der Abtropfstreifen besteht dann vorzugsweise aus einem weichen, flexiblen Material, beispielsweise einer Einhangfolie. Alternativ kann der Abtropfstreifen aus einem Wellblech bestehen, das formbedingt einem besonders dünnen Blech eine hohe Stabilität verleiht, dabei aber die Biegeumformung mit wählbaren Biegewinkeln erlaubt. Zur möglichst geradlinigen Biegung parallel zur Falznaht ist eine Kerbe als Soll-Abwinkelungskante in das Wellblech eindrückbar. Die Biegewinkel sind insbesondere dann weit einstellbar, wenn die Kerbe mit Abstand zur Falznaht angeordnet ist.

[0011] Weiterhin bevorzugt ist, dass der Abtropfstreifen an einer Oberseite, die dem Vorstoß zugewandt ist, eine Beschichtung aufweist, die farbig gestaltbar ist. Auf diese Weise kann eine farbliche Anpassung an eine Dacheindeckung erfolgen.

[0012] Das Verbinden des Abdeckstreifens mit dem Abtropfstreifen ist vorzugsweise rein mechanisch ausgelegt, wozu die Falzung als Doppelfalz ausgebildet oder mehrfach umgelegt sein kann. Der Abdeckstreifen besteht vorzugsweise aus einer Blechlage. Als Blechmaterial können die bekannten Materialien für Traufeneinlaufbleche verwendet werden, besonders bevorzugt sind Stahl, Aluminium und Zink.

[0013] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung und den Unteransprüchen zu entnehmen.

[0014] Die Erfindung wird nachstehend anhand der in den beigefügten Abbildungen dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert.

Fig. 1 zeigt schematisch ein erstes Ausführungsbeispiel eines Traufeneinlaufbleches als Lagerware,

Fig. 2 zeigt schematisch das Traufenblech gemäß Fig. 1 in einem Gebrauchszustand,

Fig. 3 zeigt schematisch das Traufenblech gemäß Fig. 1 und Fig. 2 in einer Dachmontage,

Fig. 4 zeigt schematisch ein zweites Ausführungsbeispiel eines Traufeneinlaufbleches als Lagerware,

Fig. 5 zeigt schematisch das Traufenblech gemäß Fig. 4 in einem Gebrauchszustand,

Fig. 6 zeigt schematisch das Traufenblech gemäß Fig. 4 und 5 in einer Dachmontage.



[0015] Die Fig. 1 bis 3 zeigen ein Traufeneinlaufblech 1 zum Führen von Regenwasser in eine Dachrinne 2 mit einem bahnförmigen, an einem Dachunterbau 3 befestigbaren Abdeckstreifen 4 und einem am traufseitigen Rand 5 des Abdeckstreifens 4 befestigbaren Abtropfstreifen 6.

[0016] Der Abdeckstreifen 4 und der Abtropfstreifen 6 sind in unterschiedliche Winkelstellungen zueinander bringbar zum Abbiegen des Abtropfstreifens 6 in die Dachrinne 2. Der Abdeckstreifen 4 trägt traufseitig eine Falzung 7 zum Anschließen des Abtropfstreifens 6. Die Falzung 7 bildet am Abdeckstreifen 4 einen Vorstoß 8 mit einer auf einer Unterseite 9 des Abdeckstreifens 4 ausgebildeten Falznaht 10. Gegenüber der Falznaht 10 ist der Abtropfstreifen 6 in eine der Winkelstellungen biegbar.

[0017] Der Abtropfstreifen 6 ist somit fahnenartig mit dem Abdeckstreifen 4 verbindbar. Dies gilt insbesondere dann, wenn, wie in dem ersten Ausführungsbeispiel vorgesehen, der Abtropfstreifen 6 aus einem weichen, flexiblen Material besteht. Der Abtropfstreifen 6 ist dann vorzugsweise als Einhangfolie ausgebildet, die nach Art eines Vorhanges sich an den dem Dachunterbau 3 zugewandten Wandungsabschnitt der Dachrinne 2 anschmiegt, für einen Wechsel der Dachrinne 2 aber wieder angehoben werden kann. Wie insbesondere Fig. 2 zeigt, kann der Abtropfstreifen 6 bei der Montage schwerkraftbedingt abhängbar sein, also freihängend in die Dachrinne 2 vorgesehen sein. Über eine Anlage an der Dachrinne 2 und den dort vorgesehenen Klemmfedern 11 ist eine individuelle Ausrichtung des Abtropfstreifens 6 möglich. Als Einhangfolie kann beispielsweise eine Sika-Folie Verwendung finden.

[0018] Die Falzung 7 ist als Doppelfalz ausgebildet. Das Ineinandergreifen von Abdeckstreifen 4 und Abtropfstreifen 6 durch Verhaken ist dadurch besonders sicher, so dass sich ein fester Sitz ergibt. Der Falz der Falzung 7 kann auch mehrfach umgelegt sein. Die Falzung 7 ist ausgebildet an einem Abdeckstreifen 4 und einem Abtropfstreifen 6, die übereinanderliegend am traufseitigen Rand 5 mechanisch verbunden sind. Die Biegung gegenüber der Falznaht 10 wird material- und/oder formbedingt durch den Abtropfstreifen 6 bestimmt. Dies erlaubt eine platzsparende Lagerung des gemäß Fig. 1 dargestellten Traufeneinlaufbleches 1. Die Falzung 7 ist vorzugsweise eine liegende Falzung, so dass das Traufeneinlaufblech 1 vor der Montage im Wesentlichen ein Flächengebilde ist.

[0019] Die Breite der Falzung 7 ist wählbar. Der Vorstoß 8 kann dadurch in unterschiedlichen Breiten ausgebildet werden. Die Falzung 7 bildet vorzugsweise einen Vorstoß 8 mit einem gerundeten vorderen Ende aus. Die Verletzungsgefahr bei der Montage und/oder der Reinigung der Dachrinne 2 ist dadurch deutlich reduziert.

[0020] Gemäß einem zweiten in den Fig. 4 bis 6 dargestellten Ausführungsbeispiel wird der Abtropfstreifen 6 von einem Wellblech gebildet, das vorzugsweise quer zur traufseitigen Falzung 7 verlaufende Wellen aufweist. Die Biegung des Wellblechs erfolgt durch plastische Umformung, die für eine Mindestzahl an Biegevorgängen reversibel ist. Gegenüber der in Fig. 4 dargestellten Ausrichtung ist die Aufbiegung des Abtropfstreifens 6, wie in Fig. 5 dargestellt, stabil, aber veränderbar. Gegenüber der Einhangfolie, gemäß Fig. 3, die an den Klemmfedern 11 längs einer Dachkante anliegt, ist ein Wellen-Einhang mit größerer Eigenstabilität ausgebildet. Der Abtropfstreifen 6 kann klappenförmig in die Dachrinne 2 ragen unter Abkröpfung entlang der Kerbe 2. Eine Anlage an den Klemmfedern 11 der Dachrinne kann dann entfallen, wie dies in Fig. 6 dargestellt ist.

[0021] Der Falznaht 10 ist eine parallel verlaufende Kerbe 12 im Wellblech als Soll-Abwinkelungskante zugeordnet. Die Kerbe 12 ist vorzugsweise mit einem wählbaren Abstand zur Falznaht 10 eingetragen. Der Abtropfstreifen 6 weist vorzugsweise an einer Vorderseite 13 eine farbige Beschichtung auf. Eine farbliche Anpassung des Abtropfstreifens 6 an eine Farbe der Dacheindeckung ist dadurch möglich.

[0022] Der Abdeckstreifen 4 besteht vorzugsweise aus einem dünnen Blech. Die Blechdicken liegen beispielsweise im Bereich von 0,2 bis 1,0 mm. Als Blech einsetzbar ist beispielsweise Stahl, Zink, Aluminium, kupferplattiertes Aluminium, Kupfer oder Messing. Dieses Material ist auch für den Abtropfstreifen 6 verwendbar, insbesondere in der Ausbildung als Wellen-Einhang gemäß Fig. 4 bis 6.


Ansprüche

1. Traufeneinlaufblech zum Führen von Regenwasser in eine Dachrinne (2) mit einem bahnförmigen an einem Dachunterbau (3) befestigbaren Abdeckstreifen (4) und einem am traufseitigen Rand (5) des Abdeckstreifens (4) befestigbaren Abtropfstreifen (6), die in unterschiedliche Winkelstellungen zueinander bringbar sind zum Abbiegen des Abtropfstreifens (6) in eine Dachrinne (2), dadurch gekennzeichnet, dass der Abdeckstreifen (4) traufseitig eine Falzung (7) zum Anschließen des Abtropfstreifens (6) trägt, und die Falzung (7) am Abdeckstreifen (4) einen Vorstoß (8) mit einer auf einer Unterseite (9) des Abdeckstreifens (4) ausgebildeten Falznaht (10) bildet, gegenüber der der Abtropfstreifen (6) in eine der Winkelstellungen biegbar ist.
 
2. Traufeneinlaufblech nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein fahnenartiger Abtropfstreifen (6) mit dem Abdeckstreifen (4) verbindbar ist.
 
3. Traufeneinlaufblech nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Abtropfstreifen (6) aus einem weichen, flexiblen Material besteht.
 
4. Traufeneinlaufblech nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Abtropfstreifen (6) als Einhangfolie ausgebildet ist.
 
5. Traufeneinlaufblech nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Abtropfstreifen (6) aus einem Wellblech mit quer zur traufseitigen Falzung (7) verlaufenden Wellen besteht.
 
6. Traufeneinlaufblech nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Falznaht (10) eine parallel verlaufende Kerbe (12) im Wellblech als Soll-Abwinkelungskante zum Aufbiegen des Abtropfstreifens (6) zugeordnet ist.
 
7. Traufeneinlaufblech nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Markierung mit einer Kerbe (12) mit einem wählbaren Abstand zur Falznaht (10) erfolgt.
 
8. Traufeneinlaufblech nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Abtropfstreifen (6) an einer Vorderseite (13) eine farbige Beschichtung aufweist.
 
9. Traufeneinlaufblech nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Falzung (7) als Doppelfalz ausgebildet ist.
 
10. Traufeneinlaufblech nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Falz der Falzung (7) mehrfach umgelegt ist.
 
11. Traufeneinlaufblech nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Abdeckstreifen (4) aus einer Blechlage besteht.
 
12. Traufeneinlaufblech nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass als Blech Stahl, Zink, Aluminium, kupferplattiertes Aluminium, Kupfer oder Messing einsetzbar ist.
 




Zeichnung











Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente