[0001] Die Erfindung betrifft ein Traufeneinlaufblech zum Führen von Regenwasser in eine
Dachrinne nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Aus
DE 34 40 061 C2 ist ein Traufenabschlusselement zum Belüften und Abdichten des Zwischenraumes zwischen
dem Unterbau eines Daches im Bereich der Traufe und den darüberliegenden Dacheindeckungsplatten
bekannt. Dieses Traufenabschlusselement besteht aus einem flach an dem Dachunterbau
anliegenden bahnförmigen Abdeckstreifen, welcher traufseitig oberhalb einer Traufrinne
endet, aus einer mit Luftdurchtrittsöffnungen versehenen Lüftungsleiste, die den Spaltraum
zwischen den Dacheindeckungsplatten und dem Abdeckstreifen überbrückt, und aus einem
am traufseitigen Ende des Abdeckstreifens angeordneten, im wesentlichen vertikal nach
unten verlaufenden separaten Ausgleichsstreifen, wobei der Abdeckstreifen und der
Ausgleichsstreifen in unterschiedliche Winkelstellungen zueinander bringbar sind.
[0003] Um eine sichere Wasserableitung zu gewährleisten ist vorgesehen, dass zur Ausbildung
eines den Abdeckstreifen und den Ausgleichsstreifen gelenkig miteinander verbindenden
Scharniergelenkes der Ausgleichsstreifen an seiner dem Abdeckstreifen benachbarten
Längskante einen zylinderförmigen Gelenkeinsatz und der Abdeckstreifen an seiner traufseitigen
Längskante eine etwa halbzylinderförmige, den Gelenkeinsatz teilweise umfassende Gelenkhülse
aufweist.
[0004] Eine solche gelenkige Verbindung des Abdeckstreifens mit dem Ausgleichsstreifen ist
nicht nur aufwendig und teuer, sondern beeinflusst auch den optischen Eindruck des
Traufenabschlusselementes nachteilig durch die wulstförmige Gestaltung des Gelenkeinsatzes
nebst Rastvorsprüngen. Ferner ist die Verschleißanfälligkeit erhöht.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Traufeneinlaufblech nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 zu schaffen, das mit geringem Aufwand montierbar und dabei leicht
platzsparend stapelbar ist.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0007] Hierdurch wird ein Traufeneinlaufblech geschaffen, dessen Abtropfstreifen mit dem
Abdeckstreifen durch eine Falzung derart verbunden ist, dass ein Vorstoß gebildet
wird, gegenüber dem der Abtropfstreifen an der Unterseite des Abdeckstreifens zurückversetzt
abhängbar ist. Die Falzung bildet eine traufseitige Verstärkung am Abdeckstreifen,
wodurch ein stabiler Vorstoß als Tropfkante ausgebildet wird. Die Falzung kann dabei
als eine Blende für eine Aufhängung des Abtropfstreifens wirken, wodurch ein vorteilhafter
optischer Eindruck entsteht.
[0008] Durch einfaches Umbiegen des Abtropfstreifens an der Falznaht kann der Abtropfstreifen
bei der Montage in die Dachrinne gedrückt und durch Wahl des Biegewinkels eine wählbare
Winkelstellung zum Abdeckstreifen und damit zum Dachunterbau und dessen Dachneignung
eingestellt werden. Der Biegewinkel kann schwerkraftbedingt, vergleichbar einem Vorhang,
oder durch plastische Umformung des Materials des Abtropfstreifens in eine stabile
Winkelstellung gebracht werden. Vorzugsweise ist die plastische Umformung reversibel,
damit für einen Wechsel der Dachrinne der Abtropfstreifen nach der Montage wieder
anhebbar ist, wodurch die Klemmfedern der Dachrinnenhalter zugänglich werden. Die
Anbringung einer neuen Dachrinne ist dadurch erheblich vereinfacht. Auch bei Dächern,
insbesondere mit Metalleindeckung, die ein Öffnen der Traufe nicht zulassen, ist ein
Auswechseln der Dachrinne möglich.
[0009] Vorteilhaft ist dabei ferner, dass das Traufeneinlaufblech vor der Montage als quasi
doppellagiges Flächenelement mit aufeinanderliegendem Abdeckstreifen und Abtropfstreifen,
die einseitig durch die Falzung verbunden sind, platzsparend stapelbar ist. Erst durch
eine Biegung bei der Montage wird das Traufeneinlaufblech zu einem Traufenabschlusselement
mit einem von dem Abdeckstreifen abstehenden Abtropfstreifen.
[0010] Vorzugsweise ist der Abtropfstreifen fahnenartig mit dem Abdeckstreifen verbindbar,
wodurch der Abdeckstreifen als Halter für einen durch Falzung einhängbaren Abtropfstreifen
ausbildbar ist. Der Abtropfstreifen besteht dann vorzugsweise aus einem weichen, flexiblen
Material, beispielsweise einer Einhangfolie. Alternativ kann der Abtropfstreifen aus
einem Wellblech bestehen, das formbedingt einem besonders dünnen Blech eine hohe Stabilität
verleiht, dabei aber die Biegeumformung mit wählbaren Biegewinkeln erlaubt. Zur möglichst
geradlinigen Biegung parallel zur Falznaht ist eine Kerbe als Soll-Abwinkelungskante
in das Wellblech eindrückbar. Die Biegewinkel sind insbesondere dann weit einstellbar,
wenn die Kerbe mit Abstand zur Falznaht angeordnet ist.
[0011] Weiterhin bevorzugt ist, dass der Abtropfstreifen an einer Oberseite, die dem Vorstoß
zugewandt ist, eine Beschichtung aufweist, die farbig gestaltbar ist. Auf diese Weise
kann eine farbliche Anpassung an eine Dacheindeckung erfolgen.
[0012] Das Verbinden des Abdeckstreifens mit dem Abtropfstreifen ist vorzugsweise rein mechanisch
ausgelegt, wozu die Falzung als Doppelfalz ausgebildet oder mehrfach umgelegt sein
kann. Der Abdeckstreifen besteht vorzugsweise aus einer Blechlage. Als Blechmaterial
können die bekannten Materialien für Traufeneinlaufbleche verwendet werden, besonders
bevorzugt sind Stahl, Aluminium und Zink.
[0013] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung und den
Unteransprüchen zu entnehmen.
[0014] Die Erfindung wird nachstehend anhand der in den beigefügten Abbildungen dargestellten
Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Fig. 1 zeigt schematisch ein erstes Ausführungsbeispiel eines Traufeneinlaufbleches
als Lagerware,
Fig. 2 zeigt schematisch das Traufenblech gemäß Fig. 1 in einem Gebrauchszustand,
Fig. 3 zeigt schematisch das Traufenblech gemäß Fig. 1 und Fig. 2 in einer Dachmontage,
Fig. 4 zeigt schematisch ein zweites Ausführungsbeispiel eines Traufeneinlaufbleches als
Lagerware,
Fig. 5 zeigt schematisch das Traufenblech gemäß Fig. 4 in einem Gebrauchszustand,
Fig. 6 zeigt schematisch das Traufenblech gemäß Fig. 4 und 5 in einer Dachmontage.
[0015] Die Fig. 1 bis 3 zeigen ein Traufeneinlaufblech 1 zum Führen von Regenwasser in eine
Dachrinne 2 mit einem bahnförmigen, an einem Dachunterbau 3 befestigbaren Abdeckstreifen
4 und einem am traufseitigen Rand 5 des Abdeckstreifens 4 befestigbaren Abtropfstreifen
6.
[0016] Der Abdeckstreifen 4 und der Abtropfstreifen 6 sind in unterschiedliche Winkelstellungen
zueinander bringbar zum Abbiegen des Abtropfstreifens 6 in die Dachrinne 2. Der Abdeckstreifen
4 trägt traufseitig eine Falzung 7 zum Anschließen des Abtropfstreifens 6. Die Falzung
7 bildet am Abdeckstreifen 4 einen Vorstoß 8 mit einer auf einer Unterseite 9 des
Abdeckstreifens 4 ausgebildeten Falznaht 10. Gegenüber der Falznaht 10 ist der Abtropfstreifen
6 in eine der Winkelstellungen biegbar.
[0017] Der Abtropfstreifen 6 ist somit fahnenartig mit dem Abdeckstreifen 4 verbindbar.
Dies gilt insbesondere dann, wenn, wie in dem ersten Ausführungsbeispiel vorgesehen,
der Abtropfstreifen 6 aus einem weichen, flexiblen Material besteht. Der Abtropfstreifen
6 ist dann vorzugsweise als Einhangfolie ausgebildet, die nach Art eines Vorhanges
sich an den dem Dachunterbau 3 zugewandten Wandungsabschnitt der Dachrinne 2 anschmiegt,
für einen Wechsel der Dachrinne 2 aber wieder angehoben werden kann. Wie insbesondere
Fig. 2 zeigt, kann der Abtropfstreifen 6 bei der Montage schwerkraftbedingt abhängbar
sein, also freihängend in die Dachrinne 2 vorgesehen sein. Über eine Anlage an der
Dachrinne 2 und den dort vorgesehenen Klemmfedern 11 ist eine individuelle Ausrichtung
des Abtropfstreifens 6 möglich. Als Einhangfolie kann beispielsweise eine Sika-Folie
Verwendung finden.
[0018] Die Falzung 7 ist als Doppelfalz ausgebildet. Das Ineinandergreifen von Abdeckstreifen
4 und Abtropfstreifen 6 durch Verhaken ist dadurch besonders sicher, so dass sich
ein fester Sitz ergibt. Der Falz der Falzung 7 kann auch mehrfach umgelegt sein. Die
Falzung 7 ist ausgebildet an einem Abdeckstreifen 4 und einem Abtropfstreifen 6, die
übereinanderliegend am traufseitigen Rand 5 mechanisch verbunden sind. Die Biegung
gegenüber der Falznaht 10 wird material- und/oder formbedingt durch den Abtropfstreifen
6 bestimmt. Dies erlaubt eine platzsparende Lagerung des gemäß Fig. 1 dargestellten
Traufeneinlaufbleches 1. Die Falzung 7 ist vorzugsweise eine liegende Falzung, so
dass das Traufeneinlaufblech 1 vor der Montage im Wesentlichen ein Flächengebilde
ist.
[0019] Die Breite der Falzung 7 ist wählbar. Der Vorstoß 8 kann dadurch in unterschiedlichen
Breiten ausgebildet werden. Die Falzung 7 bildet vorzugsweise einen Vorstoß 8 mit
einem gerundeten vorderen Ende aus. Die Verletzungsgefahr bei der Montage und/oder
der Reinigung der Dachrinne 2 ist dadurch deutlich reduziert.
[0020] Gemäß einem zweiten in den Fig. 4 bis 6 dargestellten Ausführungsbeispiel wird der
Abtropfstreifen 6 von einem Wellblech gebildet, das vorzugsweise quer zur traufseitigen
Falzung 7 verlaufende Wellen aufweist. Die Biegung des Wellblechs erfolgt durch plastische
Umformung, die für eine Mindestzahl an Biegevorgängen reversibel ist. Gegenüber der
in Fig. 4 dargestellten Ausrichtung ist die Aufbiegung des Abtropfstreifens 6, wie
in Fig. 5 dargestellt, stabil, aber veränderbar. Gegenüber der Einhangfolie, gemäß
Fig. 3, die an den Klemmfedern 11 längs einer Dachkante anliegt, ist ein Wellen-Einhang
mit größerer Eigenstabilität ausgebildet. Der Abtropfstreifen 6 kann klappenförmig
in die Dachrinne 2 ragen unter Abkröpfung entlang der Kerbe 2. Eine Anlage an den
Klemmfedern 11 der Dachrinne kann dann entfallen, wie dies in Fig. 6 dargestellt ist.
[0021] Der Falznaht 10 ist eine parallel verlaufende Kerbe 12 im Wellblech als Soll-Abwinkelungskante
zugeordnet. Die Kerbe 12 ist vorzugsweise mit einem wählbaren Abstand zur Falznaht
10 eingetragen. Der Abtropfstreifen 6 weist vorzugsweise an einer Vorderseite 13 eine
farbige Beschichtung auf. Eine farbliche Anpassung des Abtropfstreifens 6 an eine
Farbe der Dacheindeckung ist dadurch möglich.
[0022] Der Abdeckstreifen 4 besteht vorzugsweise aus einem dünnen Blech. Die Blechdicken
liegen beispielsweise im Bereich von 0,2 bis 1,0 mm. Als Blech einsetzbar ist beispielsweise
Stahl, Zink, Aluminium, kupferplattiertes Aluminium, Kupfer oder Messing. Dieses Material
ist auch für den Abtropfstreifen 6 verwendbar, insbesondere in der Ausbildung als
Wellen-Einhang gemäß Fig. 4 bis 6.
1. Traufeneinlaufblech zum Führen von Regenwasser in eine Dachrinne (2) mit einem bahnförmigen
an einem Dachunterbau (3) befestigbaren Abdeckstreifen (4) und einem am traufseitigen
Rand (5) des Abdeckstreifens (4) befestigbaren Abtropfstreifen (6), die in unterschiedliche
Winkelstellungen zueinander bringbar sind zum Abbiegen des Abtropfstreifens (6) in
eine Dachrinne (2), dadurch gekennzeichnet, dass der Abdeckstreifen (4) traufseitig eine Falzung (7) zum Anschließen des Abtropfstreifens
(6) trägt, und die Falzung (7) am Abdeckstreifen (4) einen Vorstoß (8) mit einer auf
einer Unterseite (9) des Abdeckstreifens (4) ausgebildeten Falznaht (10) bildet, gegenüber
der der Abtropfstreifen (6) in eine der Winkelstellungen biegbar ist.
2. Traufeneinlaufblech nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein fahnenartiger Abtropfstreifen (6) mit dem Abdeckstreifen (4) verbindbar ist.
3. Traufeneinlaufblech nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Abtropfstreifen (6) aus einem weichen, flexiblen Material besteht.
4. Traufeneinlaufblech nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Abtropfstreifen (6) als Einhangfolie ausgebildet ist.
5. Traufeneinlaufblech nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Abtropfstreifen (6) aus einem Wellblech mit quer zur traufseitigen Falzung (7)
verlaufenden Wellen besteht.
6. Traufeneinlaufblech nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Falznaht (10) eine parallel verlaufende Kerbe (12) im Wellblech als Soll-Abwinkelungskante
zum Aufbiegen des Abtropfstreifens (6) zugeordnet ist.
7. Traufeneinlaufblech nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Markierung mit einer Kerbe (12) mit einem wählbaren Abstand zur Falznaht (10)
erfolgt.
8. Traufeneinlaufblech nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Abtropfstreifen (6) an einer Vorderseite (13) eine farbige Beschichtung aufweist.
9. Traufeneinlaufblech nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Falzung (7) als Doppelfalz ausgebildet ist.
10. Traufeneinlaufblech nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Falz der Falzung (7) mehrfach umgelegt ist.
11. Traufeneinlaufblech nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Abdeckstreifen (4) aus einer Blechlage besteht.
12. Traufeneinlaufblech nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass als Blech Stahl, Zink, Aluminium, kupferplattiertes Aluminium, Kupfer oder Messing
einsetzbar ist.