[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Beleuchtungsanordnung, insbesondere in Form
einer Stehleuchte, einer Tischleuchte oder einer abgependelten Arbeitsplatzleuchte
zum Beleuchten eines Arbeitsplatzes.
[0002] Leuchten dieser Art kommen beispielsweise in Großraumbüros zum Einsatz, da Sie die
Möglichkeit bieten, zusätzlich zu der allgemeinen Beleuchtung des Raums die einzelnen
Arbeitsplätze entsprechend den Wünschen der Benutzer individuell auszuleuchten. Eine
derartige individuelle Ausleuchtung wäre mit der allgemeinen Beleuchtung eines Großraumbüros
nur schwer zu realisieren, so dass der Arbeitskomfort durch diese speziellen Tisch-
oder Stehleuchten bzw. allgemein Arbeitsplatzleuchten deutlich verbessert wird.
[0003] Neben den lichttechnischen Problemen, die sich bei der Ausleuchtung von Großraumbüros
mit einer Vielzahl von Arbeitsplätzen stellen, besteht ein weiteres Problem in der
akustischen Situation. Aufgrund der vielen Personen, die gleichzeitig in einem entsprechenden
Raum arbeiten, liegt generell ein verhältnismäßig hoher Geräuschpegel vor, der ein
konzentriertes Arbeiten verhindert bzw. zumindest erschwert. Um dieses Problem zu
reduzieren, wurden derartige Räume in der Vergangenheit mit akustisch dämmenden Flächen,
insbesondere speziell ausgestalteten Decken ausgestattet. Aufgrund der Veränderung
der Raumsituation sowie der zunehmenden Tendenz, Energie zu sparen, sind allerdings
derartige Lösungen immer weniger anwendbar, da z.B. eine akustisch wirksame Decke
die thermisch aktivierte Rohdecke abisolieren und dementsprechend unwirksam machen
würde. Dementsprechend wird nunmehr oftmals versucht, das akustische Problem dadurch
zu lösen, dass soviel Dämmung wie möglich über andere Elemente, wie z.B. Möbel und
dgl. erfolgt. Auch diese Vorgehensweise ist allerdings in entsprechenden Großraumbüros
oftmals nicht anwendbar.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt nunmehr die Aufgabe zugrunde, eine neuartige Lösung
anzugeben, welche zur Schaffung optimaler Arbeitsbedingungen insbesondere in Großraumbüros
beiträgt. Hierbei soll einerseits die Beleuchtung optimiert und andererseits die Geräuschbelastung
reduziert werden.
[0005] Die Aufgabe wird durch eine Beleuchtungsanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
[0006] Die erfindungsgemäße Lösung beruht auf dem Konzept der sog. aktiven Schalldämmung.
Grundsätzlich besteht dieses Konzept der aktiven Schalldämmung darin, dass durch Ausstrahlen
akustischer Signale versucht wird, den an einem bestimmten Arbeitsplatz bzw. allgemein
in einem bestimmten Bereich vorliegenden Geräuschpegel zu reduzieren. Dies wird dadurch
erreicht, dass ein phasenverschobenes, aktiv über Lautsprecher ausgestrahltes Gegengeräusch
für eine Auslöschung bzw. zumindest eine Reduktion des natürlichen Geräuschsignals
sorgt. In jedem Fall wird hierdurch zumindest eine Maskierung der Verständlichkeit
des aus der Umgebung stammenden Sprachlärms erzielt, was dazu führt, dass das allgemeine
Geräusch in den Großraumbüros sich deutlich störender auf die individuelle Arbeitssituation
auswirkt.
[0007] Es wird nunmehr vorgeschlagen, diese Maßnahmen zur aktiven Schalldämmung in eine
Beleuchtungsanordnung zu integrieren, so dass über eine einzige Vorrichtung die Beleuchtung
individuell angepasst und die Arbeitsituation zusätzlich aufgrund einer reduzierten
Lärmbelästigung optimiert wird.
[0008] Dementsprechend wird gemäß der vorliegenden Erfindung eine Beleuchtungsanordnung,
insbesondere in Form einer Stehleuchte, einer Tischleuchte oder einer abgependelten
Arbeitsplatzleuchte zum Beleuchten eines Arbeitsplatzes vorgeschlagen, welche aufweist:
- Mittel zum Beleuchten eines Beleuchtungsbereichs,
- Mittel zum akustischen Erfassen eines in dem Beleuchtungsbereich vorliegenden Schallsignals,
- Mittel zur Abgabe eines akustischen Gegen-Signals in den Beleuchtungsbereich sowie
- eine Steuereinheit zur Ansteuerung der Mittel zur Abgabe des akustischen Gegen-Signals
derart, dass durch das akustische Gegen-Signal innerhalb des Beleuchtungsbereichs
der Schall reduziert wird.
[0009] Vorzugsweise sind die Mittel zum Beleuchten, die Mittel zur Abgabe des akustischen
Gegen-Signals sowie die Steuereinheit in eine Leuchte, bspw. eine Stehleuchte, eine
Tischleuchte oder eine Arbeitsplatzleuchte integriert. Ferner kann auch vorgesehen
sein, dass die Erfassungsmittel in Form eines Mikrofons in die Leuchte integriert
bzw. an der Leuchte angeordnet sind. Diese Losung bietet sich insbesondere dann an,
wenn die Leuchte sehr nahe an dem Bereich, der beleuchtet werden und in dem die Lärmbelästigung
reduziert werden soll, positioniert ist, also bspw. bei Tischleuchten. Alternativ
hierzu wäre es allerdings auch möglich, dass die akustische Erfassung durch ein von
der Leuchte getrenntes Mikrofon erfolgt, welches dann vorzugsweise mit der Steuereinheit
über eine drahtlose Kommunikationsverbindung, bspw. eine Funkverbindung oder eine
Verbindung gemäß dem bekannten Bluetooth-Standard in Verbindung steht.
[0010] Die Ausgabe des akustischen Gegensignals erfolgt vorzugsweise über ein oder mehrere
Lautsprecher. Diese können insbesondere unmittelbar anschließend an ein Lichtabstrahlelement
der Leuchte zur Lichtabgabe angeordnet sein. Auf diesem Wege wird erreicht, dass sowohl
das von der Leuchte abgegebene Licht als auch das Schall-Gegensignal auf den gleichen
Bereich, nämlich den Arbeitsbereich gerichtet werden.
[0011] Nachfolgend soll die Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert
werden. Es zeigen:
- Fig. 1
- die Anordnung und Funktionsweise einer erfindungsgemäßen Beleuchtungsanordnung zur
Ausleuchtung eines Schreibtisch-Arbeitsplatzes sowie
- Fig. 2
- die nähere Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Leuchte.
[0012] Fig. 1 zeigt das allgemein mit dem Bezugszeichen 1 versehene erfindungsgemäße System,
welches zur Ausleuchtung eines Arbeitsplatzes 100 dient. Dieser Arbeitsplatz 100 ist
im vorliegenden Fall als Schreibtisch-Arbeitsplatz dargestellt, wobei auf dem Schreibtisch
101 ein PC 102 positioniert ist. Vor diesem PC 102 bzw. seitlich daneben davon ist
ein Arbeitsbereich 103 definiert, der bspw. zur Erstellung bzw. zum Lesen von Unterlagen
oder Dokumenten dient. Innerhalb dieses Arbeitsbereichs 103 sollte insbesondere eine
besonders optimale Beleuchtung vorliegen.
[0013] Die Beleuchtung dieses Arbeitsbereichs 103 erfolgt über eine Leuchte 5, die im vorliegenden
Fall als Stehleuchte ausgeführt ist. In gleicher Weise könnte allerdings auch eine
unmittelbar auf der Tischplatte positionierte Tischleuchte oder eine sog. abgependelte
Arbeitsplatzleuchte zum Einsatz kommen. Leuchten der in Fig. 1 dargestellten Art sind
in unterschiedlichsten Varianten bekannt. Sie bieten die Möglichkeit, einen kleineren
Bereich individuell auszuleuchten, um in diesem Bereich optimale Arbeitsbedingungen
zu schaffen.
[0014] Dementsprechend besteht eine erste Funktion der in Fig. 1 dargestellten Leuchte 5
auch darin, den Arbeitsbereich 103 auszuleuchten. Es wird also über eine in der Leuchte
5 angeordnete Lichtquelle - ggf. mittels entsprechender Lichtabgabeelemente - Licht
in gewünschter Weise auf den Arbeitsbereich 103 gerichtet.
[0015] Eine weitere Funktion der erfindungsgemäßen Beleuchtungsanordnung 1 besteht nunmehr
darin, innerhalb dieses Arbeitsbereichs 103 auch im Hinblick auf die akustischen Verhältnisse
für optimale Arbeitsbedingungen zu sorgen. Insbesondere in Großraumbüros wirkt sich
hierbei der vorliegende Geräuschpegel störend auf die Arbeitstätigkeit aus. Besonders
problematisch ist dabei der Sprachlärm von benachbarten Arbeitsplätzen, da dieser
die Konzentration besonders beeinträchtigen kann.
[0016] Um auch dieses Problem zu lösen bzw. zu reduzieren, ist dementsprechend vorgesehen,
dass die Beleuchtungsanordnung 1 eine aktive Schallreduzierung an dem Arbeitsplatz
100 bewirkt. Diese aktive Schallreduzierung beruht auf dem bekannten Konzept der Auslöschung
von Wellensignalen aufgrund von Überlagerungseffekten. Insbesondere wird durch die
aktive Übermittlung von gegenphasigen Signalen erreicht, dass sich das ursprüngliche
Schalsignal und das Gegensignal derart überlagern, dass letztendlich eine Gesamtreduktion
des Schalls bzw. Geräuschpegels erzielt wird. Dementsprechend ist also vorgesehen,
dass durch die Leuchte 5 nicht nur Licht sondern auch ein Schallsignal abgegeben wird,
mit dessen Hilfe die Lärmbelästigung reduziert wird.
[0017] Wie hierzu die Darstellung in Fig. 2 zeigt, weist die Leuchte 5 neben einem - im
dargestellten Ausführungsbeispiel - großflächigen Lichtabstrahlelement 6 zur Lichtabgabe
zusätzliche Lautsprecher 7 auf, über welche das Schall-Gegensignal abgegeben werden
soll. Wie dargestellt, sind die Lautsprecher 7 vorzugsweise benachbart zu dem Lichtabstrahlelement
6 angeordnet, wobei vorgesehen ist, dass sowohl das Licht als auch das Schall-Gegensignal
in gleicher Richtung abgegeben, also auf den Arbeitsbereich 103 gerichtet werden.
[0018] Wie zuvor erläutert wurde, beruht das Konzept der aktiven Schallreduzierung darauf,
dass gezielt zu dem Umgebungslärm ein phasenverschobenes Gegensignal emmitiert wird.
Hierzu ist also zunächst erforderlich, dass der im Arbeitsbereich 103 vorliegende,
von der Umgebung stammende Lärm erfasst wird. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
ist hierzu vorgesehen, dass an der Leuchte 5 ein entsprechendes Mikrofon 8 angeordnet
ist, welches gezielt wiederum auf den Arbeitsbereich 103 gerichtet ist. Die von dem
Mikroton 8 erfassten Signale werden an eine in die Leuchte 5 integrierte Steuereinheit
9 übermittelt, welche eine entsprechende Ansteuerung der Lautsprecher 7 vornimmt.
Das über die Lautsprecher 7 abgegebene Schall-Gegensignal sorgt dann zumindest für
eine teilweise Auslöschung des Umgebungslärms. Zumindest wird auf diesem Wege erreicht,
dass der besonders störende Sprachlärm derart modifiziert / gedämpft wird, dass die
Verständlichkeit herab gesetzt wird. Bereits dies führt dazu, dass die Konzentration
einer sich an dem Arbeitsplatz 100 aufhaltenden Person deutlich weniger beeinträchtigt
wird.
[0019] Von hoher Relevanz für die Funktionsfähigkeit des Konzepts der aktiven Schalldämmung
ist, wie bereits angemerkt, dass die unmittelbar an dem Arbeitsbereich 103 vorliegenden
akustischen Verhältnisse erfasst werden. Es wäre dementsprechend alternativ zu der
dargestellten Ausführungsform auch denkbar, dass unmittelbar an diesem Bereich 103
ein separates Mikrofon angeordnet ist, welches dann mit der Steuereinheit 9 der Leuchte
5 in Verbindung steht. Denkbar wären hierbei insbesondere drahtlose Kommunikationsverbindungen,
wie bspw. eine Funkverbindung oder eine Verbindung gemäß dem Bluetooth-Standard.
[0020] Vorzugsweise kann vorgesehen sein, dass die aktive Schallreduzierung getrennt von
der Lichtabgabe durch die Leuchte 5 aktiviert werden kann. Für einen Benutzer besteht
dementsprechend die Möglichkeit, wahlweise festzulegen, ob eine Schallreduktion vorgenommen
werden soll oder nicht. Alternativ hierzu wäre es allerdings auch denkbar, dass grundsätzlich
dann, wenn die Lichtquelle der Leuchte 5 aktiviert wird, auch ein Schall-Gegensignal
über die Lautsprecher 7 abgegeben wird.
1. Beleuchtungsanordnung (1), insbesondere in Form einer Stehleuchte (5), einer Tischleuchte
oder einer abgependelten Arbeitsplatzleuchte zum Beleuchten eines Arbeitsplatzes (100),
aufweisend:
• Mittel zum Beleuchten eines Beleuchtungsbereichs (103),
• Mittel zum akustischen Erfassen eines in dem Beleuchtungsbereich (103) vorliegenden
Schallsignals,
• Mittel zur Abgabe eines akustischen Gegen-Signals in den Beleuchtungsbereich (103),
sowie
• eine Steuereinheit (9) zur Ansteuerung der Mittel zur Abgabe des akustischen Gegen-Signals
derart, das durch das akustische Gegen-Signal innerhalb des Beleuchtungsbereichs (103)
der Schall reduziert wird.
2. Beleuchtungsanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Mittel zum Beleuchten, die Mittel zur Abgabe des akustischen Gegen-Signals sowie
die Steuereinheit (9) in eine Leuchte (5) integriert sind.
3. Beleuchtungsanordnung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Mittel zum akustischen Erfassen durch ein von der Leuchte (5) getrenntes Mikrophon
gebildet sind.
4. Beleuchtungsanordnung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Mikrophon mit der Steuereinheit (9) über eine drahtlose Kommunikationsverbindung
verbunden ist.
5. Beleuchtungsanordnung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass es sich bei der Kommunikationsverbindung um eine Funkverbindung handelt.
6. Beleuchtungsanordnung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass es sich bei der Kommunikationsverbindung um eine Verbindung entsprechend dem Bluetooth-Standard
handelt.
7. Beleuchtungsanordnung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Mittel zum akustischen Erfassen ebenfalls in die Leuchte (2) integriert sind.