[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Leistungsanpassung eines elektrische Energie
erzeugenden Systems, bei dem durch Veränderung des Arbeitspunktes in einem Anpassungsvorgang
und Vergleich der daraus sich ändernden Leistung des Systems ein Arbeitspunkt hoher
Leistung eingestellt wird.
[0002] Photovoltaik-Generatoren bestehen aus Photovoltaikzellen bzw. sogenannten Solarzellen,
die aufgrund ihrer Halbleitereigenschaften besondere Generatorkennlinien aufweisen.
Die maximal mögliche abgegebene Leistung hängt stark vom Arbeitspunkt der Generatorkennlinie
ab. Da wertvolle und teure elektrische Energie bei falscher Anpassung verloren geht,
versucht man den Arbeitspunkt durch Anpassungsverfahren optimal einzustellen. Der
Arbeitspunkt hängt nämlich nicht nur von der elektrischen Belastung, sondern auch
von der auf die Generatorfläche auftreffende Sonneneinstrahlung ab, die nicht konstant
ist.
[0003] Ein Verfahren zur Leistungsoptimierung der genannten Art ist zum Beispiel aus der
US 6,281,485 B1 bekannt. Hierbei wird ein Wechselrichter so angesteuert, dass ein Anpassungszyklus
erfolgt, so dass sich ein Maximum an elektrischer Leistung ergeben soll. Zur Einstellung
des Arbeitspunktes werden Strom und Spannung während einer elektrischen Belastung
beobachtet.
[0004] In der Praxis besteht jedoch das Problem, dass sich durch ändernde meteorologische
Einflüsse die Randbedingungen relativ schnell ändern können. Dadurch kann es aber
bei dem genannten Verfahren vorkommen, dass es nicht schnell genug die Störeinflüsse
erfassen kann und es so zur Einstellung eines weniger optimalen Arbeitspunktes kommen
kann.
[0005] Liegen zu keiner Zeit stationäre Randbedingungen vor, sind Fehlanpassungen bis hin
zur Einstellung des Leerlauf- oder Kurzschlusspunktes möglich, so dass der Leistungsfluss
vollkommen zusammenbricht.
[0006] Ein anderes Verfahren zur Steuerung eines zwischen einer alternativen Energiequelle
und einem Verbraucher angeordneten Anpassungsgerätes ist in der
DE 40 19 710 A1 gezeigt und beschrieben. Durch eine Stromspannungsmessung wird zunächst die von einer
Energiequelle abgegebene Ist-Leistung ermittelt und als Ausgangsleistung festgesetzt.
Anschließend wird mit einem vorgegebenen Spannungswert erhöhter Ausgangsspannung der
Energiequelle die weitere von der Energiequelle bereitgestellte Ist-Leistung ermittelt
und mit der vorher festgelegten Ausgangsleistung verglichen. Dies wird mit schrittweise
um vorgegebene Spannungswerte erhöhten Ausgangsspannungen solange wiederholt, bis
eine der jeweils ermittelten Ist-Leistungen die vorher festgesetzte Ausgangsleistung
übersteigt. Wenn die ermittelte Ist-Leistung die vorher festgesetzte Ausgangsleistung
übersteigt, dann wird die erste festgesetzte Ausgangsspannung der Energiequelle um
die vorgegebenen Spannungswerte geändert, die Anzahl der Spannungswerte auf 1 reduziert
und die Ausgangsspannung der Energiequelle im Punkt maximal möglicher Leistung gehalten.
[0007] Dieses Verfahren arbeitet jedoch nur dann zuverlässig, wenn eine stationäre Generatorkennlinie
vorliegt. Bei einer instationären Generatorkennlinie, zum Beispiel durch sich rasch
ändernde meteorologische Einflüsse, findet dieses Verfahren den Punkt maximaler Leistung
nicht.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, das sowohl für
stationäre Kennlinien als auch für instationäre Generatorkennlinien geeignet und in
einfacher Weise durchzuführen ist, so dass stets ein optimaler Arbeitspunkt selbst
dann eingestellt wird, wenn äußere Störeinflüsse vorliegen.
[0009] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren gelöst, das sich dadurch auszeichnet, dass
ein oder mehrere zusätzliche Kontrollschritte oder Kontrollzyklen durchgeführt werden,
um einen sich während des Anpassungsvorgangs durch äußere Einflüsse ändernder Leistungspunkt
so nachzuführen, dass ein Arbeitspunkt noch höherer Leistung eingestellt wird.
[0010] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0011] Die Erfindung beruht auf dem Gedanken, durch einen oder mehrere zusätzliche Kontrollschritte
bzw. Kontrollzyklen dahingehend zu überprüfen, ob ein angenommener Arbeitspunkt maximaler
Leistung auch den tatsächlichen Arbeitspunkt maximaler Leistung entspricht. Die Kontrollschritte,
die praktisch in den Anpassungsvorgang integriert sind, erlauben eine sehr schnelle
Korrektur des Arbeitspunktes, wenn durch äußere Einflüsse die Generatorkennlinie sich
während eines Anpassungszyklus geändert hat.
[0012] So kann es vorkommen, dass die auf den Photovoltaikgenerator auftreffende Sonneneinstrahlung
beispielsweise durch Wolkenzugsbewegung plötzlich stark reduziert wird, so dass zu
Beginn des Anpassungszyklus eine erste Generatorkennlinie mit hohem Kurzschlussstrom
und am Ende des Anpassungszyklus eine Generatorkennlinie mit kleinerem Kurzschlussstrom
vorliegt. Bei sehr großen Änderungen der Einstrahlung verhält sich die Leerlaufspannung
analog zum Kurzschlussstrom.
[0013] Durch die Erfindung können wechselnde Störeinflüsse in einfacher Weise während des
Vorgangs der Selbstanpassung berücksichtigt werden. Durch die zusätzliche Kontrolle
und der zusätzlichen Korrektur kann daher ein unerwartet hoher Wirkungsgrad erreicht
werden. Insofern kann auch unter meteorologischen Störeinflüssen auf relativ einfache
und kostengünstige Weise der Wirkungsgrad bei konventioneller Anpassung unter bestimmten
Bedingungen von etwa 96% auf 99,6% erhöht werden. Das heißt, durchdie Erfindung können
99,6% des Energieangebotes umgesetzt werden.
[0014] Durch die Erfindung ist eine Selbstanpassung des energiewandelnden Systems in seinem
optimalen Betriebspunkt oder Betriebsbereich möglich, indem ein oder mehrere Kontrollschritte
oder Kontrollzyklen zu einem oder mehreren Referenzpunkten oder einem oder mehreren
Referenzabschnitten erfolgen. Es werden ein neuer oder mehrere neue Arbeitspunkte
oder ein neuer Arbeitsabschnitt in Abhängigkeit von der Lageänderung des Referenzpunktes
oder der Referenzpunkte oder des Referenzbereiches eingestellt.
[0015] Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt einen störungsresistenten Betrieb eines Energie
wandelnden Systems in seinem optimalen Betriebspunkt oder Betriebsbereich. Der Einfluss
externer Störeinflüsse auf einen Referenzarbeitspunkt wird über dessen zeitliches
Verhalten erfasst, wobei der Betriebspunkt des Systems entsprechend nachgeführt wird.
[0016] Der Referenzpunkt oder die Referenzpunkte bzw. der Referenzbereich wird in zyklischen
oder azyklischen Abständen dem neuen Arbeitspunkt oder den neuen Arbeitspunkten oder
dem neuen Arbeitsabschnitt bei einer instationären Kennlinie nachgeführt.
[0017] Die Erfindung stellt somit ein Verfahren zur Selbstanpassung eines energiewandelnden
Systems in seinem optimalen Betriebspunkt oder Betriebsbereich bereit. Ein selbstanpassendes
Verfahren eines Energie wandelnden Systems dient der Aufgabe, einen Betrieb im optimalen
Betriebspunkt unabhängig von äußeren Störgrößen, d.h. dauerhaft, sicherzustellen.
Damit ist es in der Lage, die Energieabgabe der Quelle gegenüber anderen Methoden
der Arbeitspunkteinstellung, z.B. einem Festpunktbetrieb des Systems, zu erhöhen.
[0018] Das erfindungsgemäße Verfahren findet den Punkt maximaler Leistung bei stationärer
und instationärer Kennlinie sicher, was bei den aus dem Stand der Technik bekannten
Verfahren nicht zutrifft.
[0019] Durch die Erfindung kann nicht nur ein optimaler Arbeitspunkt eingestellt werden,
sondern auch gehalten werden. Durch die Erfindung wird zudem der Punkt maximaler Leistung
auch bei dauerhaft instationärer Kennlinie gehalten. Aus dem Stand der Technik bekannte
Verfahren können nur auf sich gelegentlich ändernde Kennlinien reagieren, nicht jedoch
auf dauerhaft instationäre Kennlinien. Das Verfahren findet den Punkt maximaler Leistung
bei stationärer und instationärer Kennlinie auch bei kleinen Leistungen. Insbesondere
bei kleineren Leistungen arbeiten andere bekannte Verfahren sehr ungenau.
[0020] In einer der bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist insbesondere vorgesehen,
dass der Anpassungsvorgang auch im Sinne eines Anpassungszyklus durch einen oder mehrere
Suchschritte verzögert wird, wobei während der Verzögerung ein oder mehrere der Kontrollschritte
oder der Kontrollzyklen durchgeführt werden, so dass bei einer Leistungsänderung durch
äußeren Einfluss der Arbeitspunkt entsprechend der Richtung der Leistungsänderung
korrigiert oder beibehalten wird, wenn keine Leistungsänderung erfolgt. Das Verzögern
des Suchschrittes oder der Suchschritte um ein, zwei oder mehrfache Zeitintervalle
dient dazu, um die Leistung mehrfach zu beobachten. Liegt zwischen der ersten und
letzten Beobachtung eine hinreichend kleine Leistungsdifferenz, so werden die Randbedingungen
als konstant angenommen und der Suchschritt wird in die vorbestimmte Richtung ausgeführt.
Ist jedoch eine signifikante Leistungsänderung beobachtbar, so wird entsprechend der
Richtung der Leistungsänderung der Suchschritt entweder korrigiert oder beibehalten.
[0021] Hierdurch wird der Betriebspunkt im zeitlichen Mittel möglichst dicht an seinem Optimalpunkt
gehalten.
[0022] In einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist eine Unterbrechung
des Anpassungsvorgangs vorgesehen, um einen oder mehrere zurückliegende Arbeitspunkte
während einem oder mehrerer Kontrollschritte oder Kontrollzyklen so einzustellen,
dass ein zurückliegender Arbeitspunkt als Referenzpunkt eingestellt wird, wobei bei
einer Leistungsänderung während eines Kontrollschrittes oder Kontrollzyklus der Arbeitspunkt
in Richtung der Leistungsänderung eingestellt wird, so dass er korrigiert wird oder
nicht korrigiert wird, wenn keine Leistungsänderung feststellbar ist. Der Vorgang
der Selbstanpassung kann in einem Basisverfahren durchgeführt werden. Die Unterbrechung
erlaubt einen Rücksprung an einen oder mehrere beliebige Punkte, die als ein Referenzpunkt
oder als Referenzpunkte vorgesehen sind. In zyklischen oder auch in azyklischen Abständen
wird das Basisverfahren unterbrochen und es werden ein oder mehrere zeitlich zurückliegende
Arbeitspunkte bzw. ein Referenzpunkt oder Referenzpunkte eingestellt. Weist der Referenzpunkt
bzw. die Referenzpunkte unveränderte Kennwerte auf, so werden die Randbedingungen
als konstant angenommen und der Suchschritt wird in die vorbestimmte Richtung ausgeführt.
Ist jedoch eine signifikante Leistungsänderung beobachtbar, so wird entsprechend der
Richtung der Leistungsänderung der Suchschritt entweder korrigiert oder beibehalten.
Hierdurch wird der Betriebspunkt im zeitlichen Mittel möglichst dicht an seinem Optimalpunkt
gehalten.
[0023] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführung der Erfindung werden während eines Kontrollschrittes
oder Kontrollzyklus zwei linksseitige Referenzpunkte eingestellt, die näher an einem
Kurzschlusspunkt liegen als ein zuvor verlassener aktueller Arbeitspunkt. Diese Referenzpunkte
bilden einen Abschnitt auf der Strom-Spannungskennlinie und sind durch nahezu gleiche
Ströme gekennzeichnet.
[0024] Um einen Kontrollschritt oder Kontrollzyklus durchführen zu können, ist zweckmäßigerweise
vorgesehen, das dieser durch elektrische Be- oder Entlastung des Systems geändert
wird.
[0025] Von Vorteil ist es, dass in dem Anpassungsvorgang als Selbstanpassung eine erzwungene
Verschiebung des Arbeitspunktes durch elektrisches Be- oder Entlasten eines Strom
erzeugenden Generators erfolgt, wobei die Anpassung in Abhängigkeit eines Vergleichsergebnisses
zweier oder mehrerer aufeinanderfolgender Arbeitspunkte basiert. Die gemessenen Werte
können in einem digitalen Speicher gespeichert werden und durch eine Programmausführung
verglichen werden, wobei stets der optimale Wert im Speicher festgehalten wird.
[0026] In einem Basisverfahren kann der Vorgang der Selbstanpassung nach einem Steigungsverfahren
durchgeführt werden, was besonders günstig ist. Aufgabe eines solchen Verfahrens ist
es festzustellen, ob sich der aktuelle Arbeitspunkt auf dem abfallenden Ast der Kennlinie
oder auf dem ansteigenden Ast befindet. Hierzu werden aus zwei aufeinanderfolgenden
Messungen die Differenzquotienten aus Leistung und Spannung gebildet und vorzeichenrichtig
die Suchrichtung und die Suchweite festgelegt. Eine Korrektur durch das zusätzliche
Korrekturverfahren kann einfach in das Basisverfahren integriert werden.
[0027] Es ist auch von Vorteil, wenn der Anpassungsvorgang in einem Basisverfahren nach
einer Prädiktor-Korrektormethode durchgeführt wird. Die zusätzlichen Korrekturschritte
können ebenfalls einfach umgesetzt werden. Grundsätzlich ist völlig gleich, welches
bekannte Basisverfahren eingesetzt wird.
[0028] Grundsätzlich ist das erfindungsgemäße Verfahren für jeden Generatortyp mit einem
ausgeprägten Maximum zwischen Kurschluss- und Leelaufpunkt geeignet. Besonders günstig
ist eine Anwendung bei Systemen mit einem Photovoltaik-Generator wegen seiner besonderen
Strom-Spannungscharakteristik.
[0029] Auch ist es zweckmäßig, das Verfahren mit Hilfe z. B. eines Wechselrichters durchzuführen,
der durch einfache Be- und Entlastung um den Arbeitspunkt auf der Generatorkennlinie
verschoben werden kann.
[0030] Anhand eines Ausführungsbeispiels wird die Erfindung nachstehend näher erläutert,
wobei weitere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung und Vorteile derselben beschrieben
sind.
- Fig. 1
- zeigt eine Kennliniendarstellung,
- Fig. 2
- zeigt einen Vergleich einer Leistungskurve mit erzwungenen Schwingungen mit Störeinfluss
mit einer Leistungskurve ohne äußeren Störeinfluss,
- Fig. 3
- zeigt einen Vergleich zweier Spannungskurven, wobei eine Kurve die ideale Spannung
und die andere die reale Spannung zeigt,
- Fig. 4
- zeigt eine Kurvendarstellung der Leistung bei maximal abgebbarer Leistung eines Energie
wandelnden Systems und eine Kurve bei Anwendung der Erfindung zum Vergleich, und
- Fig. 5
- zeigt eine Kurvendarstellung der Spannung bei maximal abgebbarer Leistung des Energie
wandelnden Systems nach dem Stand der Technik und eine Spannungskurve bei Anwendung
der Erfindung zum Vergleich.
[0031] Fig. 1 zeigt eine erste Generatorkennlinie 1 eines Photovoltaiksystems mit einem
Photovoltaikgenerator und einem DC/AC-Photovoltaik-Wechselrichter zur elektrischen
Energieerzeugung. Zur Einstellung eines optimalen Arbeitspunktes wird ein Basisverfahren,
das als Steigungsverfahren ausgeführt ist, eingesetzt.
[0032] Zur Erläuterung wird zunächst das Steigungsverfahren beschrieben, welches als Basisverfahren
eingesetzt wird. Zunächst wird angenommen, dass der Generator unter stationären Verhältnissen
arbeitet bzw. die auf den Generator auftreffende Strahlung während der Einstellung
des Arbeitspunktes konstant ist. Der Generator ist zunächst noch nicht in Betrieb,
so dass am Eingang eine Leerlaufspannung V
oc ansteht, wobei der Arbeitspunkt mit P
0 gekennzeichnet ist.
[0033] Unter Vorgabe eines Sollwertes, z.B. eines Spannungssollwertes, der kleiner ist als
die Leerlaufspannung V
oc, beginnt die Leistungsabgabe. Nacheinander wird der Sollwert schrittweise abgesenkt,
wodurch die Generatorleistung ansteigt. Hierbei werden die Arbeitspunkte P1 bis P7
eingestellt.
[0034] Der Arbeitspunkt wandert auf diese Weise entlang des abfallenden Astes mit einer
negativen Steigung bis der Arbeitspunkt P8 erreicht wird. P8 stellt den Arbeitspunkt
maximaler Generatorleistung dar.
[0035] Bei einer weiteren Verschiebung des Arbeitspunktes bzw. Erhöhung des Sollwertes sinkt
jedoch die Generatorleistung. Der Arbeitspunkt P9*, der die gleiche Leistung wie P8
beinhalten würde, ist nicht möglich. Es stellt sich zwangsläufig der Punkt P9 auf
dem ansteigenden Ast mit einer positiven Steigung ein, wobei der Punkt P9 eine geringere
Generatorleistung liefert. Da die Generatorleistung im Punkt P9 kleiner als die Leistung
im Punkt P8 ist, muss der Arbeitspunkt in Richtung des abfallenden Astes auf der Generatorkennlinie
1 verschoben werden. Der Sollwert wird also schrittweise erhöht, bis Punkt P7 auf
der Kennlinie erreicht wird und damit erneut mit dem Verringern des Sollwertes begonnen
werden kann. Auf diese Weise stellt sich ein Grenzzyklus um den Optimalpunkt ein.
[0036] Der in Fig. 2 mit 11 gekennzeichnete Verlauf zeigt die maximal abgebbare Leistung
eines energiewandelnden Systems, das unter Anwendung eines Kennlinienverfahrens als
Basisverfahren eine möglichst große Leistungsabgabe ermöglichen soll.
[0037] Die in Fig. 2 mit 12 gekennzeichnete Leistungskurve, die ohne Korrekturschritte entsteht,
liegt häufig unterhalb der gekennzeichneten Kurve 11, d.h. unterhalb eines möglichen
optimierten Wertes. Durch die geringere Leistung ist das System praktisch verlustbehaftet.
Ursache hierfür ist, dass das System eine ideale Spannung, die in Fig. 3 mit 13 gekennzeichnet
ist, ohne zusätzliche Korrekturschritte nicht nachführen kann. Die real eingestellte
Spannung ist mit 14 gekennzeichnet. Allen Basisverfahren ist gemeinsam, dass sie nur
dann eine optimale Energieausbeute sicher stellen können, wenn stationäre Verhältnisse
vorliegen.
[0038] Durch Korrekturschritte, beispielsweise während einer Unterbrechung des Basisverfahrens,
ist es möglich, die Spannung so nachzuführen, dass eine maximale Leistung möglich
ist.
[0039] Der in Fig. 4 mit 15 gekennzeichnete Verlauf zeigt eine Leistungskurve bei maximaler
Leistung eines energiewandelnden Systems. Die mit 16 gekennzeichnete Leistungskurve
stellt die Leistungskurve unter Anwendung von Korrekturschritten dar und ist nahezu
deckungsgleich mit der Kurve 15. Somit ist das System kaum verlustbehaftet. Dieses
System kann etwa 99,6% des Energieangebotes umsetzen.
[0040] Fig. 5 veranschaulicht die zur Fig. 4 entsprechenden Spannungskurven. Das System
kann die ideale Spannung, die mit 17 gekennzeichnet ist, mit guter Näherung nachführen.
Die real eingestellte Spannung ist mit 18 gekennzeichnet.
[0041] Um die Korrekturschritte durchzuführen, werden mehrere bevorzugte Varianten erläutert.
[0042] Eine Variante besteht darin, einen oder mehrere Suchschritte um zwei- oder mehrfache
Zeitintervalle zu verzögern, um die Leistung mehrfach beobachten zu können. Liegt
zwischen der ersten und letzten Beobachtung eine hinreichend kleine Leistungsdifferenz,
so werden die Randbedingungen als konstant angenommen und der Suchschritt wird in
die vorbestimmte Richtung ausgeführt. Ist jedoch eine signifikante Leistungsänderung
beobachtbar, so wird entsprechend der Richtung der Leistungsänderung der Suchschritt
entweder korrigiert oder beibehalten. Hierdurch wird der Betriebspunkt im zeitlichen
Mittel möglichst dicht an seinem Optimalpunkt gehalten.
[0043] Grundsätzlich kann neben einem Steigerungsverfahren oder Kennlinienverfahren als
Basisverfahren auch ein Verfahren nach der sogenannten Prädiktor-Korrekturmethode
eingesetzt werden.
[0044] Die grundsätzliche Arbeitsweise dieses Verfahrens basiert auf dem Vergleich der verschiedenen
Arbeitspunkte der Generatorleistung nach einer erzwungenen Verschiebung des Arbeitspunktes
durch Be- oder Entladen des Generators. In Abhängigkeit des Vergleichsergebnisses
zweier aufeinander folgender Leistungsmessungen wird ein neuer Suchschritt durchgeführt.
Hierzu wird ein neuer Arbeitspunkt mit der Aussicht einer Leistungssteigerung eingestellt.
Kann die Leistung nicht gesteigert werden, so wird der vorausgegangene Suchschritt
korrigiert und der Arbeitspunkt in die entgegengesetzte Richtung verschoben.
[0045] Eine zweite Variante besteht darin, einen einfachen oder einen wiederholten Rücksprung
an einen oder mehrere beliebige Punkte als Referenzpunkt oder Referenzpunkte durchzuführen.
In zyklischen oder azyklischen Abständen wird das Basisverfahren unterbrochen und
ein oder mehrere zeitlich zurückliegende Arbeitspunkte als Referenzpunkte eingestellt.
Weist der oder weisen die Referenzpunkte unveränderte Kennwerte auf, dann werden die
Randbedingungen als konstant angenommen, wobei der Suchschritt in die vorbestimmte
Richtung ausgeführt wird. Ist jedoch eine signifikante Leistungsänderung beobachtbar,
so wird entsprechend der Richtung der Leistungsänderung der Suchschritt entweder korrigiert
oder beibehalten. Hierdurch wird der Betriebspunkt im zeitlichen Mittel möglichst
dicht an seinem Optimalpunkt gehalten.
[0046] Eine andere Variante zeichnet sich dadurch aus, dass zwei linksseitige Referenzpunkte
eingestellt werden. D. h., die beiden Referenzpunkte liegen dichter am Kurzschlusspunkt
als der zuvor verlassene aktuelle Arbeitspunkt. Diese Referenzpunkte bilden einen
Abschnitt auf der Strom-Spannungskennlinie und sind durch nahezu gleiche Ströme gekennzeichnet.
1. Verfahren zur Leistungsanpassung eines elektrische Energie erzeugenden Systems, bei
dem durch Veränderung des Arbeitspunktes in einem Anpassungsvorgang und Vergleich
der daraus sich ändernden Leistung des Systems ein Arbeitspunkt hoher Leistung eingestellt
wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein oder mehrere zusätzliche Kontrollschritte oder Kontrollzyklen durchgeführt werden,
um einen während des Anpassungsvorgangs sich durch äußere Einflüsse ändernder Leistungspunkt
so nachzuführen, dass ein Arbeitspunkt höherer Leistung eingestellt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die ein oder mehreren zusätzlichen Kontrollabschnitte oder Kontrollzyklen zu ein
oder mehreren Referenzpunkten oder Referenzabschnitten durchgeführt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Referenzpunkt oder die Referenzpunkte in zyklischen oder azyklischen Abständen
dem neuen Arbeitspunkt oder den neuen Arbeitspunkten oder dem neuen Arbeitsabschnitt
nachgeführt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Anpassungsvorgang durch einen oder mehrere Suchschritte verzögert wird, wobei
während der Verzögerung ein oder mehrere der Kontrollschritte oder der Kontrollzyklen
durchgeführt werden, so dass bei einer Leistungsänderung durch einen äußeren Einfluss
der Arbeitspunkt entsprechend der Richtung der Leistungsänderung korrigiert oder beibehalten
wird, wenn keine Leistungsänderung erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
eine Unterbrechung des Anpassungsvorgang, um einen oder mehrere zurückliegende Arbeitspunkte
während einem oder mehrerer Kontrollschritte oder Kontrollzyklen so einzustellen,
dass ein zurückliegender Arbeitspunkt als Referenzpunkt eingestellt wird, wobei bei
einer Leistungsänderung während eines Kontrollschrittes oder Kontrollzyklus der Arbeitspunkt
in Richtung entsprechend der Leistungsänderung eingestellt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass während eines Kontrollschrittes oder Kontrollzyklus zwei linksseitige Referenzpunkte
eingestellt werden, die näher an einem Kurzschlusspunkt liegen, als ein zuvor verlassener
aktueller Arbeitspunkt.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Kontrollschritt oder ein Kontrollzyklus jeweils durch elektrische Be- oder Entlastung
des Systems durchgeführt wird, so dass sich ein Referenzpunkt ändert.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in dem Anpassungsvorgang eine erzwungene Verschiebung des Arbeitspunktes durch elektrisches
Be- oder Entlasten eines Strom erzeugenden Generators erfolgt, wobei die Anpassung
auf der Abhängigkeit eines Vergleichsergebnisses mindestens zweier aufeinanderfolgender
Arbeitspunkte basiert.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Anpassungsvorgang in einem Basisverfahren nach einem Steigerungsverfahren durchgeführt
wird, wobei aus zwei aufeinanderfolgenden Messungen die Differenzquotienten aus Leistung
und Spannung gebildet und die Vorzeichenrichtung, die Suchrichtung und die Suchweite
festgelegt wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das System einen Photovoltaik-Generator umfasst.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
eine Durchführung mittels eines Wechselrichters.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Wechselrichter ein Photovoltaik-Wechselrichter ist.
13. Photovoltaik-Wechselrichter mit Mitteln zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der vorhergehenden Ansprüche.