[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und ein System zum Abwickeln mindestens einer
Bargeldzahlung mit Hilfe eines Geldmittelein- und Geldmittelausgabegerätes.
[0002] Bekannte Kassensysteme weisen eine Datenschnittstelle zum Datenaustausch mit einem
externen Terminal auf, über das eine bargeldlose Bezahlung mit Hilfe einer Geld- und/oder
Kreditkarte möglich ist. Solche Terminals werden auch als EFT-Terminals (Electronic
Funds Transfer) bezeichnet. Ein Industriekonsortium hat unter der Bezeichnung "Open
Payment Initiative" eine OPI-Schnittstelle definiert, über die EFT-Terminals verschiedener
Hersteller einfach in ein Kassensystem integriert werden können. Jedoch werden derzeit
bei Kunden auch eine Vielzahl von Kassensystemen eingesetzt, die proprietäre herstellerspezifische
Datenschnittstellen zu EFT-Terminals nutzen.
[0003] Ferner sind Geldmittelein- und Geldmittelausgabegeräte bekannt, mit denen die Bargeldabwicklung
bei Bargeldzahlungen automatisch durchgeführt werden kann. Die Anbindung bzw. die
Integration dieser Geräte in ein Kassensystem erfordert jedoch eine spezielle Anpassung
der Applikationssoftware des Kassensystems, die von einer Datenverarbeitungsanlage
des Kassensystems abgearbeitet wird. Auch bei neu zu entwickelnden Kassensystemen
ist es erforderlich, die Kassenapplikation speziell an das automatische Geldeingabe-
und Geldausgabegerät anzupassen. Bei älteren Kassensystemen ist zur Integration eines
Geldmittelein- und Geldmittelausgabegerätes ein aufwendiger Eingriff in die Applikationssoftware
erforderlich. Ein solcher Eingriff ist insbesondere dann sehr aufwendig, wenn die
Kassenapplikationssoftware noch ein älteres Betriebssystem, wie z. B. MS-DOS der Microsoft
Corporation, voraussetzt. Die Kosten für die Anpassung einer solchen Applikationssoftware
zur Anbindung eines Geldmittelein- und Geldmittelausgabegerätes sind sehr hoch und
können im Allgemeinen am Markt nicht durchgesetzt werden. Die Geldmittelein- und -ausgabegeräte
werden zur Bezahlung von Rechnungsbeträgen eingesetzt, die durch das Kassensystem,
beispielsweise durch die Registrierung einer oder mehrerer Waren, ermittelt worden
sind. Die Bezahlung erfolgt durch Zuführen von mindestens einem Geldmittel, wie beispielsweise
einer Banknote oder einer Münze, wobei ein den Zahlbetrag übersteigender zugeführter
Geldbetrag durch die Ausgabe von mindestens einem Geldmittel automatisch zurückerstattet
wird.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und ein System anzugeben, durch das ein
Geldmittelein- und Geldmittelausgabegerät auf einfache Art und Weise in ein Kassensystem
eingebunden werden kann.
[0005] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und
durch ein System mit den Merkmalen des Patentanspruchs 7 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung sind jeweils in den abhängigen Ansprüchen angegeben. Ferner wird die
Erfindung durch die zusätzliche oder alternative Verwendung einer durch eine Anwendungssoftware
für ein Kassensystem bereitgestellte Datenschnittstelle für einen Terminal zur Abwicklung
bargeldloser Zahlungen zur Zahlungsabwicklung einer Zahlung mit Geldmitteln über ein
Geldmittelein- und Geldmittelausgabegerät gelöst.
[0006] Durch das Verfahren zum Abwickeln mindestens einer Bargeldzahlung mit Hilfe eines
Geldmittelein- und Geldmittelausgabegerätes kann dieses Geldmittelein- und Geldmittelausgabegerät
auf einfache Art und Weise in ein Kassensystem eingebunden werden. Das Geldmittelein-
und Geldmittelausgabegerät kann insbesondere auch einfach in bestehende Kassensysteme
eingebunden werden, wobei dann vorzugsweise als Datenschnittstelle zum Geldmittelein-
und Geldmittelausgabegerät eine für einen Terminal zur bargeldlosen Bezahlung vorgesehene
Datenschnittstelle genutzt werden kann. Dadurch kann auch ohne eine weitere Anpassung
einer Applikationssoftware des Kassensystems ein Geldmittelein- und Geldmittelausgabegerät
mit dem Kassensystem verbunden bzw. in das Kassensystem eingebunden werden.
[0007] Bei einer Weiterbildung der Erfindung wird ein Differenzbetrag aus dem Zahlbetrag
und dem Betrag der zugeführten Geldmittel gebildet. Bei einem positiven Differenzbetrag
wird eine Information ausgegeben, dass die Eingabe weiterer Geldmittel erforderlich
ist. Nach Eingabe weiterer Geldmittel wird erneut ein Differenzbetrag aus dem Zahlbetrag
und dem Gesamtbetrag der zugeführten Geldmittel ermittelt. Diese erneute Aufforderung
zur Eingabe von Geldmitteln wird so lange wiederholt, bis ein Differenzbetrag von
0 oder ein negativer Differenzbetrag ermittelt wird. Bei einem negativen Differenzbetrag
werden Geldmittel mit einem Gesamtbetrag des Differenzbetrags durch das Geldmittelein-
und Geldmittelausgabegerät ausgegeben. Bei einem Differenzbetrag von 0 und/oder bei
einem negativen Differenzbetrag werden Daten mit einer Information über die erfolgreiche
Zahlung über die Datenschnittstelle übertragen. Durch diese Vorgehensweise ist ein
einfaches Handling über die Datenschnittstelle mit der Applikationssoftware des Kassensystems
zur Zahlungsabwicklung möglich.
[0008] Die Ausgabe der Information über die erforderliche Eingabe weiterer Geldmittel erfolgt
vorzugsweise durch das Übertragen von Daten über die Datenschnittstelle mit der entsprechenden
Information und/oder durch eine visuelle und/oder akustische Ausgabe über eine Ausgabeeinheit
des Geldmittelein- und Geldmittelausgabegerätes. Die Information kann über die Datenschnittstelle
zur Applikationssoftware des Kassensystems auch dadurch übertragen werden, dass nur
der bereits gezahlte Geldbetrag übermittelt wird, wobei die Softwareapplikation dann
vorzugsweise den noch zu zahlenden Restbetrag ermittelt und auf einer Anzeigeeinheit
des Kassensystems ausgibt. Vorzugsweise wird der Zahlbetrag von einem Kassensystem
ermittelt und über die Datenschnittstelle zum Geldmittelein- und Geldmittelausgabegerät
übertragen. Die Datenschnittstelle wird vorzugsweise von der Anwendungssoftware des
Kassensystems bereitgestellt. Ferner kann mit Hilfe des Geldmittelein- und Geldmittelausgabegerätes
eine Echtheitsprüfung der zugeführten Geldmittel durchgeführt werden.
[0009] Die Anwendungssoftware kann den Zahlungsvorgang aufgrund einer vom Geldmittelein-
und Geldmittelausgabegerät übertragenen Information über die erfolgreiche Zahlung
des Zahlbetrags abschließen. Bei einer Überzahlung des Zahlbetrags durch die zugeführten
Geldmittel kann das Geldmittelein- und Geldmittelausgabegerät oder die Applikationssoftware
den den Zahlbetrag überschreitenden Betrag als Wechselgeldbetrag ermitteln, wobei
das Geldmittelein- und Geldmittelausgabegerät dem ermittelten Wechselgeldbetrag entsprechende
Geldmittel ausgibt.
[0010] Durch die Verwendung einer durch eine Anwendungssoftware des Kassensystems bereitgestellten
Datenschnittstelle zum Datenaustausch mit einem Terminal zur Abwicklung bargeldloser
Zahlungen für den Datenaustausch mit einem Geldmittelein- und Geldmittelausgabegerät
kann die Zahlungsabwicklung einer Zahlung mit Bargeldmitteln erfolgen. Dadurch können
insbesondere auch Kassensysteme ohne eine spezielle Datenschnittstelle für Geldmittelein-
und Geldmittelausgabegeräte mit einem Geldmittelein- und Geldmittelausgabegerät auf
einfache Art und Weise verbunden und in das Kassensystem integriert werden.
[0011] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung,
welche in Verbindung mit den beigefügten Figuren die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
[0012] Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Übersicht über Komponenten eines Kassensystems gemäß einer ersten
Ausführungsform der Erfindung; und
- Figur 2
- eine schematische Übersicht über Komponenten eines Kassensystems gemäß einer zweiten
Ausführungsform der Erfindung.
[0013] In Figur 1 ist eine schematische Übersicht mit Komponenten eines Kassensystems 10
gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung dargestellt. Das Kassensystem 10
umfasst eine Datenverarbeitungseinheit 12, ein Betriebssystem sowie eine Kassensoftwareapplikation
14 zum Bereitstellen einer Registrierkassenfunktionalität durch das Kassensystem 12.
Über entsprechende Datenleitungen sind eine Anzeigeeinheit 16 zur Anzeige von Informationen
für einen Kunden sowie ein Bondrucker 18 zum Drucken von Belegen verbunden. Die Kassensoftware
14 weist ferner eine EFT-Schnittstelle 20 (Electronic Funds Transfer), die im vorliegenden
Ausführungsbeispiel gemäß einem Standard der Open Payment Initiative (OPI) standardisiert
ist. Die Kassensoftware 14 ist über diese EFT-Schnittstelle 20 und über eine Datenleitung
24 mit einer als Steuereinheit ausgebildeten Datenverarbeitungseinheit 22 verbunden.
Die Datenleitung 24 kann beispielsweise durch eine TCP/IP-Netzwerkverbindung bereitgestellt
werden. Die Datenverarbeitungseinheit 22 stellt ein Betriebssystem bereit und arbeitet
eine Steuersoftware zum Bereitstellen eines Bezahlungssubsystems 26 ab, mit dessen
Hilfe die Bezahlung von durch Kassensoftware 14 ermittelten Zahlbeträgen sowohl bargeldlos
über ein mit der Datenverarbeitungseinheit 22 verbundenes EFT-Terminal 28 und alternativ
über ein mit der Datenverarbeitungseinheit 22 verbundenes Geldmittelein-/ausgabegerät
30 erfolgen kann. Das Bezahlungssubsystem 26 koordiniert den Bezahlvorgang mit Hilfe
des EFT-Terminals 28 und des Geldmittelein-/ausgabegerätes 30, so dass diese beiden
Bezahlmöglichkeiten durch das Subsystem 10 auf einfache Art und Weise in das Kassensystem
10 integriert sind, ohne dass neben der EFT-Schnittstelle 20 eine weitere Schnittstelle
für das Geldmittelein-/ausgabegerät 30 erforderlich ist. Die Bezahlung des fälligen
Zahlbetrages kann sowohl alternativ über das EFT-Terminal 28 oder das Geldmittelein-/ausgabegerät
30 sowie durch eine kombinierte Benutzung des EFT-Terminals 28 und des Geldmittelein-/ausgabegerätes
30 für eine kombinierte Bezahlung mit Bargeld und mit einer bargeldlosen Belastung
eines Kontos erfolgen.
[0014] Durch die Datenverarbeitungseinheit 22 ist es möglich, über nur eine EFT-Schnittstelle
20 der Datenverarbeitungseinheit 12 bzw. der Kassensoftwareapplikation 14 sowohl ein
EFT-Terminal 28 zur bargeldlosen Bezahlung als auch ein Geldmittelein-/ausgabegerät
30 anzuschließen, über die jeweils eine Bezahlung eines von der Kassensoftwareapplikation
14 ermittelten Zahlbetrages vorgenommen werden kann. Das Bezahlsubsystem 26 koordiniert
dabei die Kommunikation sowohl zwischen der Datenverarbeitungseinheit 22 und der EFT-Schnittstelle
20 als auch zwischen der Datenverarbeitungseinheit 22 und dem EFT-Terminal 28 sowie
zwischen der Datenverarbeitungseinheit 22 und dem Geldmittelein-/ausgabegerät 30.
Die Kassensoftwareapplikation 14 muss nicht dazu angepasst sein, zwei unterschiedliche
Bezahlterminals 28, 30 zu unterstützen. Vielmehr muss eine bestehende Kassensoftwareapplikation
14 mit einer EFT-Schnittstelle 20 zur Verbindung mit einem EFT-Terminal 28 nicht weiter
angepasst werden, um über das Bezahlsubsystem 26 mit dem EFT-Terminal 28 und dem Geldmittelein-/ausgabegerät
30 verbunden zu werden. Die Steuerung und Kommunikation des EFT-Terminals 28 und des
Geldmittelein-/ausgabegerätes 30 erfolgt bei diesem Ausführungsbeispiel über das Bezahlungssubsystem
26.
[0015] In Figur 2 ist eine schematische Übersicht über Komponenten eines Kassensystems 40
gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung gezeigt. Im Unterschied zur Ausführungsform
nach Figur 1 wird bei der Ausführungsform nach Figur 2 das Softwaremodul zum Bereitstellen
des Bezahlungssubsystems 26 von der Datenverarbeitungseinheit 12 zusätzlich zur Kassensoftwareapplikation
14 abgearbeitet, wobei die Kommunikation über die EFT-Schnittstelle 20 intern in der
Datenverarbeitungseinheit 12 oder über zwei Hardwareschnittstellen und eine Datenleitung
der Datenverarbeitungseinheit 12 hardwaremäßig übertragen. Durch eine externe Datenverbindung
kann das System ohne weitere Anpassungen in der in Figur 1 gezeigten Konfiguration
als auch in der in Figur 2 gezeigten Konfiguration, in der das Bezahlsubsystem 26
mit in der Datenverarbeitungseinheit 12 integriert ist, realisiert werden.
[0016] Alternativ kann über das Bezahlsubsystem 26 auch nur das Geldmittelein-/ausgabegerät
30 verbunden werden, ohne dass das EFT-Terminal 28 zur bargeldlosen Bezahlung mit
dem Bezahlsubsystem 26 verbunden ist. Vorzugsweise überträgt das Geldmittelein-/ausgabegerät
30 die Beträge zugeführter Geldmittel dem Bezahlsubsystem 26. Das Zuführen von Geldmitteln
zum Geldmittelein-/ausgabegerät 30 ist vorzugsweise auch schon dann möglich, wenn
die Kassensoftwareapplikation 40 noch keinen Zahlbetrag ermittelt oder diesen ermittelten
Zahlbetrag noch nicht über die EFT-Schnittstelle 20 zum Bezahlsubsystem 26 übertragen
hat. Dadurch kann die Gesamtabwicklung des Zahlungsvorgangs beschleunigt werden. Das
Bezahlsubsystem 26 ermittelt vorzugsweise einen Differenzbetrag zwischen dem über
das Geldmittelein-/ausgabegerät 30 zugeführten Geldmittel und dem von der Kassensoftwareapplikation
14 ermittelten Zahlbetrag. Ermittelt das Bezahlsubsystem 26, dass der Gesamtbetrag
der zugeführten Geldmittel kleiner als der Zahlbetrag ist, so wird eine Information
zum Geldmittelein-/ausgabegerät 30 und/oder zur Kassensoftwareapplikation 14 übertragen,
dass der gezahlte Geldbetrag noch nicht ausreichend ist. Vorzugsweise wird zusätzlich
der noch ausstehende Geldbetrag ausgegeben. Ermittelt das Bezahlsubsystem 26, dass
der Gesamtbetrag der dem Geldmittelein-/ausgabegerät 30 zugeführten Geldmittel dem
Zahlbetrag entspricht, so überträgt das Bezahlsubsystem 26 über die EFT-Schnittstelle
20 zur Kassensoftwareapplikation 14 die Information, dass die Zahlung des Zahlbetrags
erfolgt ist. Zusätzlich kann das Bezahlsubsystem 26 den Gesamtbetrag der zugeführten
Geldmittel und vorzugsweise zusätzlich die Stückelung der zugeführten Geldmittel zur
Kassenapplikation 14 übertragen. Dadurch kann die Kassenapplikation 14 diese Informationen
weiterverarbeiten und insbesondere für Dokumentationszwecke nutzen.
[0017] Ermittelt das Bezahlsubsystem 26, dass der Gesamtbetrag der dem Geldmittelein-/ausgabegerät
30 zugeführten Geldmittel den Zahlbetrag übersteigt, so ermittelt das Bezahlsubsystem
26 den durch das Geldmittelein-/ausgabegerät 30 auszuzahlenden Betrag und vorzugsweise
die Stückelung der Geldmittel zum Auszahlen des Betrages. Alternativ wird die Stückelung
der Geldmittel des auszuzahlenden Betrages durch das Geldmittelein-/ausgabegerät 30
ermittelt. Das Geldmittelein-/ausgabegerät 30 gibt dann die Geldmittel zum Auszahlen
des auszuzahlenden Betrages automatisch aus. Zusätzlich kann eine Funktion vorgesehen
werden, die die Auszahlung von Geldmitteln über das Geldmittelein-/ausgabegerät 30
in einer gewünschten von der Kassensoftwareapplikation 14 festgelegten Stückelung
ermöglicht. Insbesondere kann eine Auszahlung von Geldbeträgen bei gleichzeitiger
Belastung eines Kontos durch bargeldlose Bezahlung für das EFT-Terminal 28 erfolgen,
so dass mit Hilfe des Kassensystems 10 eine Dienstleistung zur Bargeldabhebung von
einem Bankkonto des Kunden bereitgestellt wird.
[0018] Das EFT-Terminal 28 und das Geldmittelein/ausgabegerät 30 werde je nach Konfiguration
der Kassensoftwareapplikation 14 und des Bezahlsubsystems 26 bereits zu Beginn einer
Verkaufsaktion durch das Kassensystem 10, 40 in Annahmebereitschaft für Geldkarten
bzw. Geldmittel versetzt. Dadurch kann eine Annahme von Bargeld durch das Geldmittelein-/ausgabegerät
30 bereits erfolgen, wenn der eigentliche Zahlbetrag noch gar nicht feststeht. In
gleicher Weise kann eine Authentifizierung eines Kunden über das EFT-Terminal 28 bereits
vor dem Feststellen des eigentlichen Zahlbetrages durch die Kassensoftwareapplikation
14 erfolgen. Nachdem die Kassensoftwareapplikation 14 den Zahlbetrag ermittelt hat,
überträgt sie diesen Zahlbetrag über die EFT-Schnittstelle 20 zum Bezahlsubsystem
26. Spätestens zu diesem Zeitpunkt versetzt das Bezahlsubsystem 26 das EFT-Terminal
28 und das Geldmittelein-/ausgabegerät 30 in Annahmebereitschaft für die entsprechenden
Bezahlmittel, d. h. zur Annahme der Geldkarte bzw. von Bargeldmitteln.
[0019] Diese späte Annahmebereitschaft wird dann vorgesehen, wenn eine überlappende Bezahlung
mit der Erfassung der Waren unerwünscht ist. Das Bezahlsubsystem 26 teilt der Kassensoftwareapplikation
14 über die EFT-Schnittstelle 20 vorzugsweise vereinnahmte Zwischenbeträge mit, wenn
die Bezahlung über mehrere gestückelte Bargeldmittel erfolgt, die dem Geldmittelein-/ausgabegerät
30 nacheinander zugeführt werden. In gleicher Weise kann der Kassensoftwareapplikation
14 ein Teilbetrag durch das Bezahlsubsystem 26 mitgeteilt werden, wenn ein Teilbetrag
über das EFT-Terminal 28 durch eine bargeldlose Zahlung bezahlt worden ist.
[0020] Die Kassensoftwareapplikation 14 übernimmt die Ansteuerung der Anzeigeeinheit 16
und die Ansteuerung einer weiteren nicht dargestellten durch eine Kassierkraft einsehbaren
Anzeigeeinheit und zeigt auf diesen Anzeigeeinheiten die bereits gezahlten Zwischenbeträge
an. Die konkrete Anordnung und Anzeigeart wird bei den vorliegenden Ausführungsformen
von der Kassensoftwareapplikation 14 gesteuert und wird nicht durch das Bezahlsubsystem
26 vorgegeben. Bei Erreichen des Zahlbetrages und/oder bei einer Überzahlung des Zahlbetrages
wird der Kassensoftwareapplikation 14 anstelle des noch zu zahlenden Restbetrages
ein Wechselgeldbetrag übergeben. Bei Erreichen des Zahlbetrages oder bei einer Überzahlung
wird die Annahmebereitschaft von Bezahlmitteln durch das EFT-Terminal 28 und das Geldmittelein-/ausgabegerät
30 beendet, so dass keine weiteren Geldmittel mehr zugeführt werden können.
[0021] Wie bereits erwähnt, wird das Bezahlsubsystem 26 den Wechselgeldbetrag und eine optimale
Stückelung zur Auszahlung des Wechselgeldbetrages ermitteln und eine entsprechende
Information zum Geldmittelein-/ausgabegerät 30 übertragen. Dieses zahlt dann entsprechend
der Information den Wechselgeldbetrag aus. Der Kassensoftwareapplikation 14 stehen
vorzugsweise beim Abschluss des Zahlvorgangs als Information sowohl der Zahlbetrag,
der wirklich gezahlte Betrag, das Wechselgeld und die Stückelung des gezahlten Betrages
und des Wechselgeldes zur Verfügung, wobei zumindest ein Teil dieser Informationen
von dem Bezahlsubsystem 26 zur Kassensoftwareapplikation 14 über die EFT-Schnittstelle
20 übertragen werden. Entsprechend der Einstellungen der Kassensoftwareapplikation
14 wird zumindest ein Teil der Information weiterverarbeitet und auf einen Verkaufsbeleg
gedruckt. Die Strukturierung des Beleges, insbesondere die Positionen, an denen einzelne
Informationen gedruckt werden, sind durch die Kassensoftwareapplikation 14 festgelegt.
[0022] Mit Hilfe der in den Figuren 1 und 2 dargestellten Kassensysteme 10, 40 kann ein
Geldmittelein-/ausgabegerät 30 auch in bestehende Kassensysteme 10, 40 auf einfache
Art und Weise integriert werden, indem zusätzlich ein Bezahlsubsystem 26 integriert
wird. Bei anderen Ausführungsbeispielen der Erfindung kann auf das Bezahlsubsystem
26 verzichtet werden, indem das Geldmittelein-/ausgabegerät 30 direkt mit der EFT-Schnittstelle
20 ohne Zwischenschaltung des Bezahlsubsystems 26 verbunden wird. Dann wird der Differenzbetrag
vorzugsweise durch das Geldmittelein-/ausgabegerät 30 ermittelt. Dadurch werden die
beschriebenen Funktionen des Bezahlsubsystems 26 in das Geldmittelein-/ausgabegerät
30 integriert. Bei weiteren Ausführungsformen der Erfindung kann das Geldmittelein-/ausgabegerät
30 direkt mit der EFT-Schnittstelle 20 verbunden werden, wobei das EFT-Terminal 28
an eine vom Geldmittelein/ausgabegerät 30 bereitgestellte EFT-Schnittstelle angeschlossen
wird.
Bezugszeichenliste
[0023]
- 10, 40
- Kassensystem
- 12, 22
- Datenverarbeitungseinheit
- 14
- Kassenapplikationssoftware
- 16
- Anzeigeeinheit
- 18
- Drucker
- 20
- EFT-Schnittstelle
- 24
- Datenverbindung
- 26
- Bezahlsubsystemsoftware
- 28
- EFT-Terminal
- 30
- Bargeldein-/ausgabegerät
1. Verfahren zum Abwickeln mindestens einer Bargeldzahlung mit Hilfe eines Geldmittelein-
und Geldmittelausgabegerätes,
bei dem mit Hilfe von dem Geldmittelein- und Geldmittelausgabegerät (30) über eine
Datenschnittstelle (20) eines Kassensystems (10, 40) zugeführten Daten ein Zahlbetrag
ermittelt wird,
der Betrag von mindestens einem dem Geldmittelein- und Geldmittelausgabegerät (30)
zugeführten Geldmittel ermittelt wird,
und bei dem beim Erreichen und/oder Überschreiten des Zahlbetrags durch den Betrag
der zugeführten Geldmittel Daten mit einer Information über die erfolgreiche Zahlung
des Zahlbetrags vom Geldmittelein- und Geldmittelausgabegerät über die Datenschnittstelle
(20) übertragen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Differenzbetrag aus dem Zahlbetrag und dem Betrag der zugeführten Geldmittel
gebildet wird,
dass bei einem positiven Differenzbetrag eine Information ausgegeben wird, dass die
Eingabe weiterer Geldmittel erforderlich ist, wobei nach Eingabe weiterer Geldmittel
erneut ein Differenzbetrag aus dem Zahlbetrag und dem Gesamtbetrag der zugeführten
Geldmittel ermittelt wird und wobei diese erneute Anforderung zur Eingabe von Geldmitteln
so lange wiederholt wird, bis ein Differenzbetrag von 0 oder ein negativer Differenzbetrag
ermittelt wird, und
dass bei einem negativen Differenzbetrag Geldmittel mit dem Differenzbetrag durch
das Geldmittelein- und Geldmittelausgabegerät (30) ausgegeben werden,
wobei bei einem Differenzbetrag von 0 und/oder bei einem negativen Differenzbetrag
die Daten mit einer Information über eine erfolgreiche Zahlung über die Datenschnittstelle
(20) übertragen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgabe der Information über die erforderliche Eingabe weiterer Geldmittel durch
diese Information enthaltene Daten über die Datenschnittstelle (20) und/oder durch
eine visuelle und/oder akustische Ausgabe über eine Ausgabeeinheit des Geldmittelein-
und Geldmittelausgabegerätes (30) erfolgt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Zahlbetrag von einer Datenverarbeitungseinheit (12) des Kassensystems (10, 40)
ermittelt wird, und das dieser Zahlbetrag über die Datenschnittstelle (20) zum Geldmittelein-
und Geldmittelausgabegerät (30) übertragen wird, wobei die Datenschnittstelle (20)
von einer Anwendungssoftware (14) des Kassensystems (10, 40) bereitgestellt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Daten mit einer Information über den Betrag eines dem Geldmittelein- und Geldmittelausgabegerät
(30) zugeführten Geldmittels, über die Summe der Beträge der dem Geldmittelein- und
Geldmittelausgabegerät (30) für einem aktuellen Zahlvorgang zugeführten Geldmittel
und/oder über mindestens einen Differenzbetrag aus dem Zahlbetrag und den Betrag der
zugeführten Geldmittel über die Datenschnittstelle (20) zur Weiterverarbeitung und/oder
Ausgabe durch ein Datenverarbeitungssystem (12) eines Kassensystems übertragen werden.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet dass, eine Echtheitsprüfung der dem Geldmittelein- und Geldmittelausgabegerät zugeführten
Geldmittel durchgeführt wird.
7. Kassensystem zum Abwickeln mindestens einer Bargeldzahlung,
mit einem Geldmittelein- und Geldmittelausgabegerät (30),
mit einer Datenverarbeitungseinheit (12), die zumindest Programmdaten mindestens einer
Anwendungssoftware (14) zum Bereitstellen von Verarbeitungsfunktionen des Kassensystems
(10, 40) abarbeitet, wobei die Anwendungssoftware (14) mindestens eine Datenschnittstelle
(20) zur Übertragung von Daten zwischen der Anwendungssoftware (14) und dem Geldmittelein-
und Geldmittelausgabegerät (30) bereitstellt,
die Datenverarbeitungseinheit (12) mit Hilfe der Anwendungssoftware (14) einen Zahlbetrag
ermittelt und Daten mit einer Information über den Zahlbetrag über die Datenschnittstelle
(20) zum Geldmittelein- und Geldmittelausgabegerät(30) überträgt,
das Geldmittelein- und Geldmittelausgabegerät (30) den Betrag zugeführter Geldmittel
ermittelt,
und wobei das Geldmittelein- und Geldmittelausgabegerät (30) beim Erreichen und/oder
Überschreiten des Zahlbetrags durch den Betrag der zugeführten Geldmittel Daten mit
einer Information über die erfolgreiche Zahlung des Zahlbetrags über die Datenschnittstelle
(20) ausgibt.
8. System nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Anwendungssoftware (14) auf Grund einer Information über die erfolgreiche Zahlung
des Zahlbetrags den Zahlungsvorgang abschließt.
9. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Kassensystem (10, 40) ein Registrierkassensystem oder ein automatisches Kassensystem
ohne Kassenkraft ist.
10. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Geldmittelein- und Geldmittelausgabegerät (30) einen Differenzbetrag aus dem
Zahlbetrag und dem Betrag der zugeführten Geldmittel bildet,
dass bei einem positiven Differenzbetrag eine Information durch das Geldmittelein-
und Geldmittelausgabegerät ausgegeben wird, dass die Eingabe weiterer Geldmittel erforderlich
ist, wobei das Geldmittelein- und Geldmittelausgabegerät nach Eingabe weiterer Geldmittel
erneut ein Differenzbetrag aus dem Zahlbetrag und dem Gesamtbetrag der zugeführten
Geldmittel ermittelt und wobei diese erneute Anforderung von Geldmitteln so lange
wiederholt wird, bis das Geldmittelein- und Geldmittelausgabegerät (30) einen Differenzbetrag
von 0 oder einen negativen Differenzbetrag ermittelt, und
dass das Geldmittelein- und Geldmittelausgabegerät (30) bei einem negativen Differenzbetrag
Geldmittel mit dem Differenzbetrag ausgibt,
wobei das Geldmittelein- und Geldmittelausgabegerät (30) bei einem Differenzbetrag
von 0 und/oder bei einem negativen Differenzbetrag die Daten mit einer Information
über eine erfolgreiche Zahlung über die Datenschnittstelle ausgibt.
11. Verwendung einer durch eine Anwendungssoftware für ein Kassensystem bereitgestellten
Datenschnittstelle (20) für ein Terminal (28) zur Abwicklung bargeldloser Zahlungen
zur Zahlungsabwicklung einer Zahlung mit Geldmitteln über ein Geldmittelein- und Geldmittelausgabegerät
(30).