(19)
(11) EP 1 997 538 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
03.12.2008  Patentblatt  2008/49

(21) Anmeldenummer: 07010931.9

(22) Anmeldetag:  02.06.2007
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A62B 35/00(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK RS

(71) Anmelder: Vaude Sport GmbH & Co. KG
88069 Tettnang (DE)

(72) Erfinder:
  • Gebel, Daniel
    91809 Wellheim (DE)

(74) Vertreter: Engelhardt, Guido 
Engelhardt & Engelhardt Patentanwälte Montafonstrasse 35
88045 Friedrichshafen
88045 Friedrichshafen (DE)

   


(54) Klettergurt


(57) Bei einem Klettergurt (1) zum Anlegen an eine zu sichernde Person, dessen Enden mittels einer Fixiereinrichtung (34), z. B. in Form einer Feststellschnalle (11, 12), miteinander verbunden sind, soll die Sicherheit und der Tragkomfort des Klettergurtes (1) im Sicherungsfall bei einfacher Handhabung erhöht werden. Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass an dem mit der Fixiereinrichtung (34) versehenen Endteil des Klettergurtes (1) vor dieser ein als aufgesetzte Tasche (19) ausgebildetes Führungsglied (31) angebracht ist, in dem das andere in der Fixiereinrichtung (34) zu arretierende Endteil des Klettergurtes (1) verschiebbar gelagert ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Klettergurt zum Anlegen an eine zu sichernde Person, dessen Enden mittels einer Fixiereinrichtung, z. B. in Form einer Feststellschnalle, miteinander verbindbar sind.

[0002] Klettergurte bzw. Sicherungsgurte werden verwendet, um Personen, beispielsweise gegen einen Absturz, zu sichern. Im Freizeitbereich werden Personen beim Klettern in den Bergen, an Kletterwänden oder bei Dach- und Fassadenarbeiten, bei der Fensterreinigung und der Notfallrettung auf diese Weise gesichert. Klettergurte müssen in der Handhabung einfach sein und haben einen hohen Sicherheitsanspruch, weil das Leben der zu sichernden Person vom Klettergurt abhängen kann. Darüber hinaus ist auch ein angemessener Tragkomfort und eine einfache Handhabung erwünscht.

[0003] Aus der DE 696 25 534 T2 ist ein Klettergurt mit einem im Umfang einstellbaren Hüftgurt, einem Paar Beinschlaufen, einem Beinschlaufenstreifen zur Anbringung einer jeden Beinschlaufe an dem Hüftgurt und einem Einstellmechanismus zum gleichzeitigen Einstellen des Umfanges jeder Beinschlaufe und der Länge des Beinschlaufenstreifens bekannt.

[0004] Die aus dem Stand der Technik bekannten Klettergurte sind im vorderen Bereich über Verstellbänder mit Schnallen versehen, um den Klettergurt an die Körpermaße von unterschiedlichen zu sichernden Personen anpassen zu können. Die Verstellbänder werden zunächst mit einem Klettverschluss befestigt und darauf folgend wird mit einer Schnalle die eigentliche Fixierung des Klettergurtes durchgeführt.

[0005] Im Sicherungsfall, d. h. beim Auftreten z. B. durch einen Sturz bedingter größerer Kräfte am Klettergurt, hält der Klettverschluss den auftretenden hohen Kräften nicht Stand und wird geöffnet. Zwar wird anschließend das weitere Öffnen des Klettergurtes mittels der Schnalle begrenzt, welche die eigentliche Fixiereinrichtung des Klettergurtes im Sicherungsfall darstellt, im Sicherungsfall tritt aber ein mit einem durch das Lösen des Klettverschlusses hervorgerufenes unangenehmes Geräusch verbundener Ruck im Klettergurt auf, weil zwischen dem Klettverschluss und der Schnalle im Gurt ein Spiel vorhanden ist.

[0006] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, den eingangs genannten Klettergurt derart weiterzubilden, dass die Sicherheit und der Tragkomfort des Klettergurtes im Sicherungsfall bei einfacher Handhabung erhöht werden, ohne dass bei einem Sturz ein schreckauslösendes Geräusch in Kauf zu nehmen ist.

[0007] Diese Aufgabe wird gelöst mit einem Klettergurt zum Anlegen an eine zu sichernde Person, dessen Enden mittels einer Fixiereinrichtung, z. B. in Form einer Feststellschnalle, miteinander verbindbar sind, wobei an dem mit der Fixiereinrichtung versehenen Endteil des Klettergurtes vor dieser ein als aufgesetzte Tasche ausgebildetes Führungsglied angebracht ist, in dem das andere in der Fixiereinrichtung zu arretierende Endteil des Klettergurtes verschiebbar gehalten ist.

[0008] Das Führungsglied bewirkt die Führung des äußeren Gurtabschnittes und des inneren Gurtabschnittes im Überlappungsbereich. Ein Klettverschluss wie im Stand der Technik ist somit nicht erforderlich, so dass im Sicherungsfall ein Ruck aufgrund eines Spiels zwischen dem Kletterverschluss und der Schnalle nicht auftritt. Im Sicherungsfall wird dadurch die Sicherheit deutlich erhöht. Der Klettergurt kann aus einem oder mehren Gurten ohne oder mit Zusatzeinrichtungen, z. B. Beinschlaufen, bestehen.

[0009] Insbesondere entspricht die Länge der Führungsglieder im Wesentlichen der Länge eines Verstellbereiches eines Verstellbandes. Die jeweiligen Enden des vorderen Teils des Gurtes werden damit in den Taschen geführt, so dass eine sichere Führung des ersten Teils des Gurtes in jeder Einstellposition gewährleistet ist.

[0010] Vorzugsweise ist der Klettergurt mindestens zweiteilig zum Anlegen an unterschiedliche Abschnitte des Körpers der Person ausgebildet. Die Handhabung des Gurtes wird dadurch verbessert.

[0011] In einer weiteren Ausgestaltung weist der Klettergurt einen ersten Teil zum Anlegen an den vorderen Körperteil der Person und einen zweiten Teil zum Anlegen an den hinteren Körperteil der Person auf. Die einfache Handhabung des Gurtes wird damit erhöht und eine zweifache Einstellbarkeit des Umfanges des Klettergurtes leicht ermöglicht.

[0012] In einer ergänzenden Ausführungsform ist am zweiten Teil des Klettergurtes eine erste Feststellschnalle und am ersten Teil des Klettergurtes ein erstes Verstellband zur vorzugsweise längenverstellbaren Fixierung des ersten Verstellbandes an der ersten Feststellschnalle angeordnet. Der erste und zweite Teil des Gurtes können damit linksseitig vorzugsweise längenverstellbar miteinander auf einfache Art und Weise sicher verbunden werden.

[0013] Vorzugsweise ist am zweiten Teil des Klettergurtes eine zweite Feststellschnalle und am ersten Teil des Klettergurtes ein zweites Verstellband zur vorzugsweise längenverstellbaren Fixierung des zweiten Verstellbandes an der zweiten Feststellschnalle angeordnet. Der erste und zweite Teil des Gurtes können damit rechtsseitig vorzugsweise längenverstellbar miteinander auf einfache Art und Weise sicher verbunden werden. Zur linksseitigen Verbindung gibt es damit eine zweite vorzugsweise längenverstellbare Verbindung am Klettergurt.

[0014] In einer weiteren Ausgestaltung sind am zweiten Teil des Klettergurtes mindestens zwei Führungsglieder mit einer Einstecköffnung und einer Austrittsöffnung zur Führung jeweils des ersten oder zweiten Verstellbandes und des ersten Teils des Klettergurtes vorhanden. Die Taschen bewirken die sichere Führung des äußeren Gurtabschnittes auf dem inneren Gurtabschnitt im Überlappungsbereich, so dass der äußere Gurtabschnitt nicht in unmittelbaren Kontakt zur Person gelangen kann.

[0015] In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Querschnitt des Führungsgliedes von einer Austrittsöffnung des Führungsgliedes zu einer Einstecköffnung des Führungsgliedes verjüngt. Die Austrittsöffnung der Tasche ist damit größer als die Einstecköffnung der Tasche, so dass das Verstellband oder das Ende des ersten Teils des Klettergürtels an der Tasche leichter greifbar ist, beispielsweise zur Befestigung an den Feststellschnallen.

[0016] In einer ergänzenden Ausgestaltung ist ein Verstellband, insbesondere das erste und zweite Verstellband, am Klettergurt, insbesondere an dem Führungsglied, befestigbar, beispielsweise mit einem Klettverschluss und/oder einer Schlaufen- bzw. Taschenhalterung und/oder einer Gabelhalterung, um eine Behinderung der Person durch ein loses Ende des Verstellbandes zu verhindern.

[0017] In einer ergänzenden Ausführungsform ist der Klettergurt auf der Innenseite ganz oder teilweise mit einer Polsterung versehen. Die umlaufende Polsterung ermöglicht eine homogene Auflagerfläche des Gurtes auf der Person. Dadurch können beispielsweise Druckstellen vermieden und ein Verrutschen des Gurtes auf dem Körper der Person verhindert werden. Außerdem kann der äußere Gurtabschnitt aufgrund des Führungsgliedes nicht in unmittelbaren Kontakt zur Person gelangen. Die Polsterung kann auch auf der gesamten Innenseite des Gurtes, d. h. auch am äußeren Gurtabschnitt im Überlappungsbereich, angeordnet sein.

[0018] In den Zeichnungen sind einige Ausführungsbeispiele dargestellt. Diese werden nachfolgend näher erläutert. Im Einzelnen zeigt:
Figur 1
einen Klettergurt mit Führungsglied, in Vorderansicht,
Figur 2
den Klettergurt mit Beinschlaufe in perspektivischer Darstellung, in Vorderansicht,
Figur 3
den Klettergurt nach Fig. 2 in perspektivischer Darstellung, in Seitenansicht,
Figur 4
die Tasche in einem Schnitt nach der Linie IV-IV in Fig. 2,
Figur 5a
den Klettergurt mit einem Klettverschluss für ein Ende eines Verstellbandes, in Seitenansicht,
Figur 5b
den Klettergurt mit einer Schlaufen- bzw. Taschenhalterung für das Ende des Verstellbandes, in Seitenansicht, und
Figur 5c
den Klettergurt mit einer Gabelhalterung für das Ende des Verstellbandes, in Seitenansicht.


[0019] Der Klettergurt 1 zum Sichern von Personen, beispielsweise gegen einen Absturz, ist als Gurt 2 mit einem Führungsglied 31, ausgebildet (Fig. 1). Das Führungsglied 31 ist eine Tasche 19. Die Tasche 19 führt den Gurt 2 derart, dass in einem Überlappungsbereich des Gurtes 2 mit einem äußeren Gurtabschnitt 32 und einem inneren Gurtabschnitt 33 die beiden Gurtabschnitte 32, 33 übereinander liegen. Der äußere Gurtabschnitt 32 im Überlappungsbereich kann somit nicht in unmittelbaren Kontakt zur zu sichernden Person gelangen. Ein Verstellband 28 dient zur Einstellung des Umfanges des Gurtes 2 an einer Fixiereinrichtung 34.

[0020] In Fig. 2 und 3 ist der Klettergurt 1 in Vorder- und Seitenansicht als perspektivische Darstellung abgebildet. Der Klettergurt 1 umfasst den Gurt 2 zum Anlegen an den Hüftbereich einer zu sichernden Person, eine erste Beinschlaufe 4 und eine zweite Beinschlaufe 3 jeweils zum Anlegen an einen Oberschenkel einer zu sichernden Person. Die Beinschlaufen 3, 4 sind vorderseitig mit einer Verbindungsschlaufe 5 über ein Verbindungsband 10 mit dem Gurt 2 verbunden. Die Länge des Verbindungsbandes 10 ist einstellbar (Fig. 3). Zur rückseitigen Verbindung der Beinschlaufen 3, 4 mit dem Gurt 2 sind ein erstes Verbindungsband 24 und ein zweites Verbindungsband 25 vorhanden. Die Verbindungsbänder 24, 25 und/oder die Verbindungsschlaufe 5 sind vorzugsweise längenverstellbar ausgebildet, beispielsweise durch entsprechende Schnallen (nicht dargestellt). Auch der Umfang der Beinschlaufen 3, 4 ist vorzugsweise verstellbar (nicht dargestellt).

[0021] Der Gurt 2 ist zweiteilig mit einem ersten Teil 6 und einem zweiten Teil 7 ausgebildet. Der erste Teil 6 des Gurt 2 verfügt über ein loses erstes Verstellband 8 als Teil des Verstellbandes 28 und über ein loses zweites Verstellband 9 als Teil des Verstellbandes 28. Das vorzugsweise einstückige Verstellband 28 ist in zwei Abschnitten 26 am übrigen außenseitigen ersten Teil 6 des Gurtes 2 fixiert, beispielsweise durch Festnähen. Im mittleren Bereich des ersten Teils 6 des Gurtes 2 zwischen den fixierten Abschnitten 26 ist das Verstellband 28 nicht am übrigen ersten Teil 6 des Gurtes 2 fixiert, so dass sich ein schlaufenförmiger Abschnitt 27 des Verstellbandes 28 ausbildet. Mit diesem schlaufenförmigen Abschnitt 27 des Verstellbandes 28 ist die Verbindungsschlaufe 5 verbunden.

[0022] Der hintere Teil 7 des Gurtes 2 verfügt über eine erste Feststellschnalle 11 und über eine zweite Feststellschnalle 12 als Fixiereinrichtungen 34. Jeweils zwischen der ersten und zweiten Feststellschnalle 11, 12 und dem jeweiligen Ende 30 des zweiten Teils 7 des Gurtes 2 ist eine Tasche 19 für das erste und zweite Verstellband 8, 9 und den ersten Teil 6 des Gurtes 2 ausgebildet. Hierzu ist zwischen den Feststellschnallen 11, 12 und dem jeweiligen Ende 30 des zweiten Teils 7 des Gurtes 2 außenseitig am zweiten Teil 7 ein erstes Deckband 13 und ein zweites Deckband 14 aufgenäht zur Ausbildung der beiden länglichen Taschen 19 (Fig. 2 bis 4). Die erste Tasche 19 verfügt über eine erste Einstecköffnung 15 und über eine erste Austrittsöffnung 17. Entsprechend ist bei der zweiten Tasche 19 eine zweite Einstecköffnung 16 und eine zweite Austrittsöffnung 18 vorhanden (Fig. 2 und 3). Vorzugsweise sind die Einstecköffnungen 15, 16 kleiner als die Austrittsöffnungen 17, 18, d. h. die Tasche 19 weitet sich von den Einstecköffnungen 15, 16 zu den Austrittsöffnungen 17, 18 keilförmig auf (nicht dargestellt). Die Einstecköffnungen 15, 16 der länglichen Taschen 19 sind geringfügig größer als das Verstellband 28, d. h. damit insbesondere größer als das lose erste und zweite Verstellband 8, 9 und geringfügig größer der erste Teil 6 des Gurtes 2 mit dem aufgenähten Verstellband 28, um das lose linke und rechte Verstellband 8, 9 und den ersten Teil 6 des Gurtes 2 mit dem aufgenähten Verstellband 28 problemlos in die Einstecköffnungen 15, 16 einführen zu können. Der Klettergurt 1 verfügt über zwei Überlappungsbereiche des ersten Teiles 6 und des zweien Teiles 7. Im Überlappungsbereich ist somit ein äußerer Gurtabschnitt 32 und ein innerer Gurtabschnitt 33 vorhanden (Fig. 2)

[0023] Der gesamte zweite Teil 7 des Gurtes 2 ist innenseitig mit einer Polsterung 20 versehen. Am ersten Teil 6 des Gurtes 2 ist ebenfalls innenseitig vollständig eine Polsterung 20 ausgebildet. Außerdem ist am losen ersten und zweiten Verstellband 8, 9 keine Polsterung 20 vorhanden, weil das freie erste und zweite Verstellband 8, 9 nicht am Körper der zu sichernden Person aufzulegen ist, d. h. es hat keinen unmittelbaren Körperkontakt zur zu sichernden Person. Das freie erste und zweite Verstellband 8, 9 liegt nur mittelbar über den zweiten Teil 7 des Gurtes 2 mit Polsterung 20 auf dem Körper der zu sichernden Person auf. Am Gurt 2 ist vorzugsweise wenigstens eine Materialschlaufe zur Befestigung von Gegenständen, z. B. Pickel, Ösen oder Seile, angeordnet (nicht dargestellt).

[0024] Zum Anlegen des Klettergurtes 1 ist - nach dem Anlegen der beiden Beinschlaufen 3, 4 am Oberschenkel der zu sichernden Person und dem Auflegen des Gurtes 2 auf die Hüfte der zu sichernden Person - das Ende des losen ersten Verstellbandes 8 in die erste Einstecköffnung 15 einzuführen, das Ende durch die längliche Tasche 19 durchzuführen und anschließend das lose erste Verstellband 8 an der ersten Feststellschnalle 11 zu fixieren. Analog ist das zweite Verstellband 9 in die zweite Einstecköffnung 16 einzuführen und nach dem Herausführen aus der zweiten Austrittsöffnung 18 an der zweiten Feststellschnalle 12 zu befestigen. Das erste und zweite Verstellband 8, 9 kann variabel an der ersten und zweiten Feststellschnalle 11, 12 befestigt werden, so dass dadurch der Umfang des Gurtes 2 zweifach einstellbar ist. Ein Anziehen am ersten und zweiten Verstellband 8, 9 bewirkt somit ein Festziehen des Gurtes 2 an der Hüfte der zu sichernden Person.

[0025] Die Länge je einer Tasche 19 entspricht im Wesentlichen dem Verstellbereich an jeweils einer Feststellschnalle 11, 12, weil das Ende 29 (Abschnitt mit Polsterung 20; ohne Verstellband 28) des ersten Teils 6 des Gurtes 2 zwischen den Feststellschnallen 11, 12 und dem jeweiligen Ende 30 des zweiten Teils 7 des Gurtes 2 beweglich ist (Fig. 2 und 3). Der Abstand der Feststellschnallen 11, 12 zu den Austrittsöffnungen 17, 18 der Tasche 19 und der Einstecköffnungen 15, 16 zum jeweiligen Ende 30 des zweiten Teils 7 des Gurtes 2 ist normalerweise vernachlässigbar. Darüber hinaus sollten die beiden Enden 29 (Abschnitt mit Polsterung 20; ohne Verstellband 28) des ersten Teils 6 des Gurtes 2 bei der Benutzung des Klettergurtes 1 ausschließlich in den länglichen Taschen 19 geführt werden.

[0026] Das zur Längenverstellung des Gurtes 2 dienende lose erste und zweite Verstellband 8, 9 befindet sich nach der linken und rechten Feststellschnalle 11, 12 frei beweglich am Gurt 2 (Fig. 2 und 3). Dies kann eine Behinderung oder Gefährdung der Tätigkeit der zu sichernden Person bewirken. Das freie erste und zweite Verstellband 8, 9 wird deshalb am Gurt 2, vorzugsweise an der Tasche 19, befestigt, beispielsweise mit einem Klettverschluss 21, einer Schlaufen- bzw. Taschenhalterung 22 und/oder einer Gabelhalterung 23, siehe Fig. 5a, 5b und 5c.

[0027] Der Klettergurt 1 ist normalerweise aus Kunstfaser gefertigt. Gegebenenfalls kann er auch aus Naturfaser oder einer Mischung aus Kunst- und Naturfaser gefertigt sein. Die Feststellschnallen 11, 12 sind aus Kunststoff und/oder Metall hergestellt.

[0028] Der vorliegende Klettergurt 1 gestattet eine optimale Anpassung an die notwendigen Erfordernisse eines Klettergurtes 1. Das Führungsglied 31 gestattet die Führung des Gurts im Überlappungsbereich, so dass ein Klettverschluss wie im Stand der Technik nicht notwendig ist. Ein nachteiliger Ruck im Sicherungsfall wird dadurch vermieden.

[0029] Die vollständige und umlaufende Polsterung 20, d. h. die homogene Auflagerfläche, erhöht den Komfort als auch die Sicherheit, weil ein Verrutschen kaum mehr möglich ist. Die Handhabung wird wesentlich erhöht, insbesondere dadurch, dass der Klettergurt 1 vorzugsweise zweiteilig ausgeführt ist, so dass ein sehr leichtes Anlegen des Klettergurtes 1 an die zu sichernde Person ermöglicht wird.

[0030] Aufgrund der Einfachheit des gefundenen Lösungsweges fallen keine höheren oder nur geringfügig höhere Kosten bei der Herstellung an. Klettergurte 1 für die private und gewerbliche Nutzung können damit deutlich verbessert werden.


Ansprüche

1. Klettergurt (1) zum Anlegen an eine zu sichernde Person, dessen Enden mittels einer Fixiereinrichtung (34), z. B. in Form einer Feststellschnalle (11, 12), miteinander verbindbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass an dem mit der Fixiereinrichtung (34) versehenen Endteil des Klettergurtes (1) vor dieser ein als aufgesetzte Tasche (19) ausgebildetes Führungsglied (31) angebracht ist, in dem das andere in der Fixiereinrichtung (34) zu arretierende Endteil des Klettergurtes (1) verschiebbar gehalten ist.
 
2. Klettergurt nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Länge des Führungsgliedes (31) im Wesentlichen der Länge des Verstellbereiches eines Verstellbandes (8, 9) entspricht.
 
3. Klettergurt nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Klettergurt (1) mindestens zweiteilig zum Anlegen an unterschiedliche Abschnitte des Körpers der Person ausgebildet ist.
 
4. Klettergurt nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Klettergurt (2) einen ersten Teil (6) zum Anlegen an den vorderen Körperteil der Person und einen zweiten Teil (7) zum Anlegen an den hinteren Körperteil der Person aufweist.
 
5. Klettergurt nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass am zweiten Teil (7) des Klettergurtes (1) eine erste Feststellschnalle (11) und am ersten Teil (6) des Klettergurtes (1) ein erstes Verstellband (8) zur vorzugsweise längenverstellbaren Fixierung des ersten Verstellbandes (8) an der ersten Feststellschnalle (11) angeordnet ist.
 
6. Klettergurt nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass am zweiten Teil (7) des Klettergurtes (1) eine zweite Feststellschnalle (12) und am ersten Teil (6) des Klettergurtes (1) ein zweites Verstellband (9) zur vorzugsweise längenverstellbaren Fixierung des zweiten Verstellbandes (9) an der zweiten Feststellschnalle (12) angeordnet ist.
 
7. Klettergurt nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass am zweiten Teil (7) des Klettergurtes (1) mindestens zwei Führungsglieder (31) mit einer Einstecköffnung (15, 16) und einer Austrittsöffnung (17, 18) zur Führung jeweils des ersten oder zweiten Verstellbandes (8, 9) und des ersten Teils (6) des Klettergurtes (2) vorhanden sind.
 
8. Klettergurt nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich der Querschnitt des Führungsgliedes (31) von einer Austrittsöffnung (17, 18) des Führungsgliedes (31) zu einer Einstecköffnung (15, 16) des Führungsgliedes (31) konisch verjüngt.
 
9. Klettergurt nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Verstellband (8, 9), insbesondere das erste und zweite Verstellband (8, 9), am Klettergurt (2), insbesondere an dem Führungsglied (31), befestigbar ist, beispielsweise mit einem Klettverschluss (21) und/oder einer Schlaufen- bzw. Taschenhalterung (22) und/oder einer Gabelhalterung (23), um eine Behinderung der Person durch ein loses Ende des Verstellbandes (8, 9) zu verhindern.
 
10. Klettergurt nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Klettergurt (1) auf der Innenseite ganz oder teilweise mit einer Polsterung (20) versehen ist.
 




Zeichnung



















Recherchenbericht










Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente