[0001] Die Erfindung betrifft eine Behandlungsvorrichtung zum Reinigen und/oder Trocknen
von Werkstücken, mit einem Werkstückträger zur Aufnahme wenigstens eines Werkstücks,
der eine Werkstückachse aufweist, einer Düsenvorrichtung, die wenigstens eine Düse
zum Versprühen eines Behandlungsmediums aufweist und die relativ zu dem Werkstückträger
beweglich gelagert ist, um das Behandlungsmedium in einer Sprührichtung auf das Werkstück
zu richten.
[0002] Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Reinigen und/oder zum Trocknen von
Werkstücken.
[0003] Eine derartige Behandlungsvorrichtung und ein Verfahren zum Reinigen und/oder zum
Trocknen von Werkstücken ist aus
US 5,167,720 bekannt.
[0004] Derartige Behandlungsvorrichtungen dienen dazu, Werkstücke mit einem Behandlungsmedium,
vorzugsweise einem flüssigen Reinigungsmittel oder einem Gas oder Gasgemisch von anhaftenden
Substanzen jeglicher Art zu befreien.
[0005] Üblicherweise werden die zu reinigenden Werkstücke auf einem Werkstückträger befestigt
und mit einem durch eine oder mehrere Düsen abgesonderten Behandlungsmedium besprüht.
Dabei sind die Werkstückträger und die Düsen üblicherweise relativ zueinander beweglich
gelagert. Die Relativbewegung kann eine rotierende Relativbewegung oder eine geradlinige
Relativbewegung oder eine Kombination dieser Bewegungen sein. Die Relativbewegung
dient dazu, viele Bereiche des Werkstücks mit dem Behandlungsmedium direkt zu besprühen,
um ein besonders gutes Reinigungsergebnis zu erzielen.
[0006] Bei der aus
US 5,167,720 bekannten Vorrichtung und dem Verfahren zum Behandeln von Maschinenteilen ist ein
Werkstück auf einem drehbaren und verkippbaren Werkstückträger angeordnet, das von
einer Düse besprüht wird, die in drei Raumrichtungen verschiebbar und um eine Achse
verkippbar gelagert ist. Durch diese große Anzahl an Freiheitsgraden des Werkstückträgers
und der Düse sind bei dieser Vorrichtung nahezu alle Abschnitte des zu reinigenden
Werkstücks von dem Behandlungsmedium direkt besprühbar. Auch lassen sich dadurch alle
denkbaren Abstände und Winkel der Düse relativ zu dem zu reinigenden Werkstück realisieren.
[0007] Nachteilig an dieser Vorrichtung ist es, dass die große Anzahl an Freiheitsgraden
eine aufwändige Steuerelektronik und individuelle Steuerprogramme erfordert, um unterschiedliche
Werkstücke optimal zu behandeln. Weiterhin ist es nachteilig, dass die einzelne Düse
nur kleine Abschnitte pro Zeiteinheit besprühen und somit nur einen geringen Durchsatz
erzielen kann. Für eine Massenproduktion von großen Werkstücken oder Schüttgut ist
diese Vorrichtung eher nachteilig.
[0008] Aus
EP 1 640 077 A2 ist eine Behandlungsvorrichtung und ein Verfahren zur reinigenden oder trocknenden
Behandlung von Werkstücken bekannt, bei dem eine Reihe von Düsen um das zu behandelnde
Werkstück rotiert. Dabei werden die Düsen und das Werkstück relativ zueinander um
eine gemeinsame Rotationsachse bewegt. In dieser koaxialen Relativbewegung lassen
sich das Werkstück und die Düsen in einer linearen Bewegung in Richtung der Rotationsachse,
in einer linearen Bewegung in Richtung senkrecht zu der Rotationsachse, in einer Schwenkbewegung
um eine Achse senkrecht zu der Rotationsachse und in einer Schwenkbewegung parallel
zu der Rotationsachse relativ zueinander bewegen.
[0009] Nachteilig bei dieser Vorrichtung ist es, dass die Düsen um die zu behandelnden Werkstücke
immer in einer Kreisbahn herumgeführt werden. Dadurch variiert der Abstand zwischen
den Düsen und dem Werkstück bei der Behandlung, da die Werkstücke üblicherweise keine
runde Grundfläche haben. Da der Abstand des zu behandelnden Werkstückes zu den Düsen
einen signifikanten Einfluss auf die Effizienz der Behandlung hat, werden einige Abschnitte
des Werkstückes weniger intensiv behandelt als andere, wodurch eine inhomogene Reinigung
der Werkstücke erzielt wird.
[0010] Dadurch, dass das Werkstück nicht immer in optimalem Abstand zu den Düsen bewegt
wird, können durch hervorstehende Werkstückteile oder Halterungen des Werkstückträgers
gewisse Abschnitte des Werkstücks abgedeckt bzw. abgeschattet werden, so dass an diesen
Stellen die Reinigung nicht optimal ausgeführt wird.
[0011] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine einfache Behandlungsvorrichtung
zum Reinigen oder zum Trocknen von Werkstücken bereitzustellen, bei der Abschattungseffekte
reduziert sind.
[0012] Ferner ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein schnelles Reinigungsverfahren
bereitzustellen, bei dem eine Schattenwirkung reduziert ist.
[0013] Diese Aufgabe wird bei der eingangs genannten Behandlungsvorrichtung dadurch gelöst,
dass die Düsenvorrichtung mittels mindestens eines Hebelarms beweglich gelagert ist,
der um eine zur Werkstückachse parallel versetzte Drehachse drehbar gelagert ist.
[0014] Ferner wird die obige Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zum Reinigen oder zum Trocknen
von Werkstücken, wobei ein Werkstück an einem Werkstückträger angeordnet wird, eine
Düsenvorrichtung mittels mindestens eines Hebelarms, der um eine parallel zur Werkstückachse
versetzte Drehachse drehbar gelagert ist, relativ zu dem Werkstück bewegt wird und
ein Behandlungsmedium in einer Sprühvorrichtung auf das Werkstück gesprüht wird.
[0015] Die Erfindung hat den Vorteil, dass die Düsenvorrichtung relativ zu einer Werkstückoberfläche
des Werkstücks in einem beliebigen Abstand geführt werden kann und somit eine optimale
Reinigungswirkung ohne Abschattungen erzielt wird.
[0016] Der Werkstückträger kann zur Aufnahme eines Werkstücks oder einiger Werkstücke, wie
auch zur Aufnahme von Schüttgut ausgebildet sein. Alle folgenden Bezugnahmen auf ein
Werkstück oder einen Werkstückträger beziehen sich auf alle diese Alternativen.
[0017] Die Aufgabe der Erfindung wird somit vollständig gelöst.
[0018] Bevorzugt ist es, wenn der Werkstückträger um die Werkstückachse drehbar gelagert
ist.
[0019] Dadurch kann das Werkstück von allen Seiten mit dem Behandlungsmedium besprüht werden.
[0020] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Düsenvorrichtung relativ
zu dem Hebelarm drehbar gelagert.
[0021] Dadurch kann die Sprührichtung in einem optimalen Winkel auf die Werkstückoberfläche
gerichtet werden.
[0022] Weiterhin ist es bevorzugt, wenn die Düsenvorrichtung relativ zu dem Hebelarm um
eine parallel zu der Drehachse angeordnete Längsachse drehbar gelagert ist.
[0023] Dadurch kann die Sprührichtung relativ zu dem Werkstück oder dem Werkstückträger
geändert werden, ohne dass gleichzeitig der Abstand zu dem Werkstück verändert wird,
oder aber konstant gehalten werden, während der Hebelarm verschwenkt wird.
[0024] In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Düsenvorrichtung eine Mehrzahl von
Düsen auf, die über die Länge der Düsenvorrichtung verteilt angeordnet sind.
[0025] Dadurch lassen sich größere Werkstücke in sehr kurzer Zeit mit dem Behandlungsmedium
behandeln, da das Behandlungsmedium auf mehrere Abschnitte des Werkstücks gleichzeitig
versprüht werden kann.
[0026] In einer weiterhin bevorzugten Ausführungsform bilden die Düsen an der Düsenvorrichtung
wenigstens eine geradlinige, parallel zu der Längsachse verlaufende Reihe.
[0027] Folglich kann durch Drehen der Düsenvorrichtung die Sprührichtung aller Düsen einheitlich
verändert werden, weil die Sprührichtungen der jeweiligen Düsen gleich sind.
[0028] Besonders bevorzugt ist es, die Düsenvorrichtung relativ zu dem mit dem Werkstückträger
drehenden Werkstück so zu bewegen, dass die Sprührichtung mit einer der Düsenvorrichtung
zugewandten Oberfläche des Werkstücks einen konstanten Winkel bildet.
[0029] Dadurch wird das Behandlungsmedium unabhängig von der Oberflächenstruktur des Werkstücks
immer in einem optimalen Winkel auf die Oberfläche des Werkstücks gesprüht.
[0030] In einer alternativen Ausführungsform der Erfindung ist die Behandlungsvorrichtung
dazu ausgelegt, dass die Düsenvorrichtung relativ zu dem sich drehenden Werkstückträger
so bewegt wird, dass die Sprührichtung mit einer der Düsenvorrichtung zugewandten
Seite des Werkstückträgers einen konstanten Winkel bildet.
[0031] Dadurch können Abschattungseffekte des Werkstückträgers ausgeschlossen werden, da
das Behandlungsmedium immer in einem optimalen Winkel auf die Oberfläche des Werkstücks
gesprüht wird.
[0032] In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Behandlungsvorrichtung dazu ausgelegt,
die Düsenvorrichtung relativ zu dem Hebelarm so zu bewegen, dass die Sprührichtung
relativ zu der Drehachse des Hebelarms bzw. unabhängig von dem Drehwinkel des Hebelarms
konstant ist.
[0033] Ein besonderer Vorteil daran ist es, dass sich dadurch bei einer Bewegung des Hebelarms
die Sprührichtung nicht ändert.
[0034] In einer besonderen Ausführungsform ist die Behandlungsvorrichtung dazu ausgelegt,
die Düsenvorrichtung relativ zu dem sich drehenden Werkstückträger so zu bewegen,
dass die Düsen relativ zu dem Werkstückträger in einem konstanten Abstand angeordnet
sind.
[0035] Dadurch lässt sich die Bewegung des Hebelarms einfach und universell realisieren,
da die Abmessungen des Werkstückträgers üblicherweise bei unterschiedlichen Werkstücken
identisch sind.
[0036] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Behandlungsvorrichtung dazu
ausgelegt, die Düsenvorrichtung relativ zu dem mit dem Werkstückträger drehenden Werkstück
so zu bewegen, dass die Düsen relativ zu dem Werkstück in einem konstanten Abstand
angeordnet sind.
[0037] Dadurch wird das Behandlungsmedium immer in einem optimalen Abstand auf die Oberfläche
des Werkstücks gesprüht, wodurch eine optimale Behandlung des Werkstücks erreicht
wird.
[0038] In einer besonderen Ausführungsform ist die Düsenvorrichtung in ihrer Länge variabel
ausgebildet.
[0039] Dadurch kann die Behandlungsvorrichtung Werkstücke unterschiedlicher Länge behandeln.
[0040] In einer besonderen Ausführungsform weist die Düsenvorrichtung ein Rohr auf.
[0041] Dadurch kann die Düsenvorrichtung besonders einfach und kostengünstig realisiert
werden.
[0042] In einer besonderen Ausführungsform der Behandlungsvorrichtung ist die Düsenvorrichtung
bzw. der Hebelarm an einem polygonalen Führungsabschnitt geführt.
[0043] Dadurch kann auf einfache Weise der Abstand der Düsenvorrichtung relativ zu dem rotierenden
Werkstückträger oder dem Werkstück definiert werden.
[0044] In einer weiteren Ausführungsform der Behandlungsvorrichtung weist die Düsenvorrichtung
ein Führungselement auf, mittels dem die Düsenvorrichtung bzw. der Hebelarm an dem
polygonalen Führungsabschnitt geführt ist.
[0045] Dadurch kann die Düsenvorrichtung bzw. der Hebelarm mit geringem konstruktiven Aufwand
an dem Führungsabschnitt entlang geführt werden.
[0046] In einer weiteren Ausführungsform ist der Hebelarm elastisch vorgespannt, so dass
die Düsenvorrichtung an dem Führungsabschnitt anliegt.
[0047] Dadurch wird sichergestellt, dass die Düsenvorrichtung mit geringem konstruktiven
Aufwand stets an dem Führungsabschnitt anliegt und keinen eigenen Antrieb benötigt.
[0048] In einer weiteren Ausführungsform ist der Führungsabschnitt von einer Werkstückträgeraufnahme
gebildet, die drehbar antreibbar in einem Gehäuse der Behandlungsvorrichtung gelagert
ist.
[0049] Dadurch ist eine Führung der Düsenvorrichtung an einem Führungsabschnitt möglich,
auch wenn die Werkstücke ohne Korbträger in der Behandlungsvorrichtung behandelt wird.
[0050] In einer weiteren Ausführungsform der Behandlungsvorrichtung sind eine Mehrzahl von
Düsenvorrichtungen mit jeweils mindestens einem Hebelarm zum Versprühen des Reinigungsmediums
bereitgestellt.
[0051] Dadurch kann die Reinigungsgeschwindigkeit erhöht und somit die Reinigungsdauer verringert
werden.
[0052] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Hebelarm separat an einer
Waschkammerwand drehbar gelagert.
[0053] Dadurch ist eine besonders einfache Konstruktion der Lagerung des Hebelarms möglich,
ohne eine Drehdurchführung für das Reinigungsmedium im Bereich der Drehachse für den
Werkstückträger vorsehen zu müssen.
[0054] In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird der Werkstückträger um die
Werkstückachse gedreht.
[0055] Dadurch kann das Werkstück von verschiedenen Seiten mit dem Behandlungsmedium besprüht
werden.
[0056] In einer besonderen Ausführungsform des Verfahrens wird die Düsenvorrichtung relativ
zu dem Werkstückträger derart bewegt, dass die Düsenvorrichtung relativ zu der Oberfläche
des rotierenden Werkstücks in konstantem Abstand gehalten wird.
[0057] Dadurch wird das Behandlungsmedium immer in einem optimalen Abstand auf die Oberfläche
des rotierenden Werkstücks gesprüht, wodurch eine optimale Behandlung erzielt wird.
[0058] In einer weiteren besonderen Ausführungsform des Verfahrens wird die Düsenvorrichtung
relativ zu dem Werkstückträger derart bewegt, dass die Düsenvorrichtung relativ zu
der Oberfläche des rotierenden Werkstückträgers in konstantem Abstand gehalten wird.
[0059] Dadurch wird das Behandlungsmedium immer in einem optimalen Abstand auf die Oberfläche
des rotierenden Werkstückträgers gesprüht, wodurch eine optimale Behandlung erzielt
wird. In einer besonderen Ausführungsform des Verfahrens wird die Düsenvorrichtung
relativ zu dem Werkstückträger derart bewegt, dass die Sprührichtung unter konstantem
Winkel zu einer Seite des Werkstückträgers ausgerichtet wird.
[0060] Dadurch lässt sich die Relativbewegung der Düsenvorrichtung zu dem Hebelarm besonders
einfach realisieren.
[0061] In einer alternativen Ausführungsform des Verfahrens wird die Düsenvorrichtung relativ
zu dem Werkstück derart bewegt, dass die Sprührichtung unter konstantem Winkel zu
einer Oberfläche des rotierenden Werkstücks ausgerichtet wird.
[0062] Vorteilhaft dabei ist es, dass Abschattungseffekte durch z.B. Vorsprünge des Werkstücks
reduziert werden können.
[0063] In einer besonderen Ausführungsform des Verfahrens wird die Sprührichtung relativ
zu einem Lagerpunkt des Hebelarms bei einer Bewegung des Hebelarms relativ zu dem
Werkstück (d.h. unabhängig vom Verschwenkwinkel) konstant gehalten.
[0064] Dadurch kann die Sprührichtung vorteilhafterweise bei Bewegungen des Hebelarms konstant
gehalten werden, wodurch die Sprührichtung unabhängig von der Bewegung des Hebelarms
immer auf das Werkstück gerichtet ist.
[0065] In einer besonderen Ausführungsform des Verfahrens wird die Länge der Düsenvorrichtung
variiert.
[0066] Dadurch wird es möglich, unterschiedlich lange Werkstücke zu behandeln. Besondere
Abschnitte des Werkstücks können bevorzugt besonders intensiv behandelt werden, da
mit einer Verringerung der Länge der Düsenvorrichtung die Reinigungswirkung verstärkt
ist, wenn die Dichte der Düsen in diesem Fall zunimmt.
[0067] In einer besonderen Ausführungsform des Verfahrens wird die Düsenvorrichtung an einem
polygonalen Führungsabschnitt geführt.
[0068] Dadurch lässt sich die Düsenvorrichtung auf einfache Weise relativ zu dem rotierenden
Werkstück bzw. dem Werkstückträger bewegen.
[0069] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird die Düsenvorrichtung mittels
eines Führungselementes an dem polygonalen Führungsabschnitt geführt.
[0070] Dadurch lässt sich die Düsenvorrichtung an dem Führungsabschnitt mit geringem Konstruktionsaufwand
führen.
[0071] In einer besonderen Ausführungsform des Verfahrens wird die Düsenvorrichtung mittels
des Führungselementes in dem konstanten Abstand zu dem Werkstückträger und/oder dem
Werkstück geführt.
[0072] Dadurch lässt sich der konstante Abstand der Düsenvorrichtung relativ zu dem rotierenden
Werkstückträger bzw. dem Werkstück mit geringem konstruktiven Aufwand realisieren.
Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
[0073] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in
der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Behandlungsvorrichtung mit Hebelarm;
- Figur 2
- eine schematische Darstellung zur Erläuterung der Funktionsweise der Behandlungsvorrichtung;
- Figur 3
- eine schematische Darstellung einer bevorzugten Ausführungsform der Behandlungsvorrichtung
mit konstantem Abstand zwischen Düsenvorrichtung und Werkstückträger;
- Figur 4
- eine schematische Darstellung zur Erläuterung einer besonderen Ausführungsform der
Behandlungsvorrichtung, bei der die Sprührichtung in konstantem Winkel zu einer Seite
des Werkstücks geführt ist;
- Figur 5
- eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Behandlungsvorrichtung mit Düsenvorrichtung
und Hebelarm in Draufsicht;
- Figur 6
- eine besondere Ausführungsform der Behandlungsvorrichtung mit Führungselement;
- Figur 7
- eine schematische Darstellung der Ausführungsform aus Fig. 6 in Draufsicht; und
[0074] Figur 8 eine weitere Ausführungsform der Erfindung mit vier Düsenvorrichtungen. In
Figur 1 ist die erfindungsgemäße Behandlungsvorrichtung generell mit 10 bezeichnet.
[0075] Die Behandlungsvorrichtung 10 dient zum Reinigen und/oder Trocknen eines Werkstücks
12. Das Werkstück ist von einem Werkstückträger 14 aufgenommen. Der Werkstückträger
14 weist eine Werkstückachse 16 auf. Der Werkstückträger 14 kann fest oder gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform um die Werkstückachse 14 drehbar gelagert sein, wie durch
Pfeile 17 angedeutet ist.
[0076] Die Behandlungsvorrichtung 10 weist eine Düsenvorrichtung 18 auf, die zum Versprühen
eines Behandlungsmediums wenigstens eine Düse 20 aufweist. Die Düsenvorrichtung 18
ist relativ zu dem Werkstückträger 14 beweglich gelagert, um das Behandlungsmedium
mit variablem Abstand in einer Sprührichtung 22 auf das Werkstück 12 zu richten. Die
Düsenvorrichtung 18 ist mittels eines Hebelarms 24 beweglich gelagert, der um eine
Drehachse 26 drehbar gelagert ist. Die Drehachse 26 ist parallel versetzt zu der Werkstückachse
16 angeordnet.
[0077] Zum Reinigen und/oder zum Trocknen des Werkstücks 12 wird das Behandlungsmedium mittels
der Düse 20 oder einer Mehrzahl von Düsen 20 auf das Werkstück 12 gesprüht. Dabei
ist die Sprührichtung 22 auf das Werkstück 12 gerichtet. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird bei der Behandlung des Werkstücks 12 der Werkstückträger
14 und somit auch das darin aufgenommene Werkstück 12 um die Werkstückachse 16 gedreht,
so dass das Werkstück 12 durch die Düsen 20 an unterschiedlichen Abschnitten mit dem
Behandlungsmedium besprüht wird. In einer weiteren Ausführungsform oder einem besonderen
Betriebsmodus wird der Werkstückträger 14 in einem bestimmten Winkelbereich um die
Werkstückachse 16 hin- und hergedreht wird, so dass des Werkstück 12 in einem bestimmten
Bereich besprüht wird.
[0078] Üblicherweise weist das zu reinigende Werkstück 12 relativ zu der Werkstückachse
16 eine polygonale Grundfläche auf, so dass bei der Drehung des Werkstückträgers 14
das Werkstück 12 von den Düsen 20 variierend beabstandet ist. Um diese Abstandsvariation
bei dem Reinigungs- und/oder Trocknungsvorgang auszugleichen, ist die Düsenvorrichtung
18 über den Hebelarm 24 um die Drehachse 26 drehbar gelagert. Dadurch ist eine Bewegung
der Düsenvorrichtung 18 relativ zu dem Werkstück 12 möglich. Vorzugsweise wird die
Relativbewegung der Düsenvorrichtung 18 so ausgeführt, dass die Düsen 20 unabhängig
von einer Rotationsposition des Werkstückträgers 14 immer in einer optimalen, annähernd
gleichbleibenden Distanz zur Oberfläche des Werkstücks 12 oder des Werkstückträgers
14 angeordnet sind.
[0079] Figur 2 zeigt eine schematische Darstellung zur Erläuterung der Funktionsweise der
Behandlungsvorrichtung 10. Dabei sind in Figur 2 zwei Betriebspositionen schematisch
dargestellt, wobei eine erste Betriebsposition mit durchgezogenen Linien und eine
zweite Betriebsposition mit gestrichelten Linien dargestellt ist. Die beiden Betriebspositionen
unterscheiden sich dadurch, dass in der ersten Betriebsposition das Werkstück 12 um
90 Grad um die Werkstückachse 16 relativ zu der zweiten Betriebsposition des Werkstücks
12' verdreht ist. Das Werkstück 12, 12' weist eine polygonale Form auf. In der ersten
Betriebsposition weist das Werkstück 12 in der Sprührichtung 22 einen geringen Abstand
zwischen der Drehachse 16 und Außenfläche (im Folgenden der Einfachheit halber mit
Durchmesser bezeichnet) auf. In der zweiten Betriebsposition weist das Werkstück 12'
in der Sprührichtung 22' einen großen Durchmesser auf.
[0080] Die Düsenvorrichtung 18, 18' ist durch eine Verdrehung des Hebelarms 24, 24' um die
Drehachse 26 in der ersten Betriebsposition in einem geringeren Abstand zur Werkstückachse
16 angeordnet, als in der zweiten Betriebsposition. Die Düsenvorrichtung 18, 18' weist
bei dieser Ausführungsform zudem eine Längsachse 28, 28' auf, um die die Düsenvorrichtung
18, 18' relativ zu dem Hebelarm 24, 24' drehbar gelagert ist. Die Düsenvorrichtung
18, 18' ist in der ersten Betriebsposition relativ zu der zweiten Betriebsposition
um die Längsachse 28, 28' um einen Winkelbetrag |α'-α| verdreht angeordnet, so dass
die Sprührichtung 22, 22' in beiden Betriebspositionen identisch ist, obwohl der Hebelarm
24, 24' in diesen beiden Betriebspositionen um die Drehachse 26 verdreht positioniert
ist.
[0081] Durch die Drehung des Hebelarms 24, 24' um die Drehachse 26 kann die Düsenvorrichtung
18, 18' relativ zu der Werkstückachse 16 aus- oder eingeschwenkt werden, so dass der
Abstand der Düsenvorrichtung 18, 18' zu der Werkstückachse 16 variiert werden kann.
Dadurch kann die Düsenvorrichtung 18, 18' auch bei polygonalen, rotierenden Werkstücken
12, 12' immer mit einem konstanten Abstand zu der Oberfläche des Werkstücks angeordnet
sein. Dadurch, dass die Sprühvorrichtung 18, 18' relativ zu dem Hebelarm 24, 24' um
die Längsachse 28, 28' drehbar gelagert ist, lässt sich eine konstante Sprührichtung
22, 22' in unterschiedlichen Schwenkpositionen des Hebelarms 24, 24' realisieren.
[0082] Durch diese Anordnung lässt sich in dieser Ausführungsform der Erfindung das Behandlungsmedium
in konstantem Abstand und konstanter Sprührichtung 22, 22' auf das rotierende Werkstück
12, 12' sprühen und so eine optimale Behandlung realisieren.
[0083] In Figur 3 ist eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Behandlungsvorrichtung
10 schematisch dargestellt. Um den Werkstückträger 14 ist ein Pfad 29 durch eine gestrichelte
Linie angedeutet, der einen konstanten Abstand 30 zu dem Werkstückträger markiert.
Die Düsenvorrichtung 18 befindet sich auf dem Pfad 29, so dass die Düsenvorrichtung
18 mit dem Abstand 30 zu dem Werkstückträger 14 angeordnet ist.
[0084] Erfindungsgemäß wird bei einer Rotation des Werkstückträgers 14 um die Werkstückachse
16 die Düsenvorrichtung 18 über den Hebelarm 24 um die Drehachse 26 derart ausgelenkt,
dass die Düsenvorrichtung 18 immer dem Pfad 29 folgt. Dies bedeutet, dass die Düsenvorrichtung
18 unabhängig von der Rotationsposition des Werkstückträgers 14 immer in dem konstanten
Abstand 30 zu dem Werkstückträger 14 angeordnet ist. Dadurch kann das Behandlungsmedium
in einer optimalen Sprühdistanz auf das Werkstück gesprüht werden. Die Düsenvorrichtung
18 wird dabei vorzugsweise relativ zu dem Hebelarm 24 so um die Längsachse 28 gedreht,
dass die Sprührichtung 22 konstant bleibt.
[0085] Diese in Figur 2 und Figur 3 beschriebene Drehung der Düsenvorrichtung 18 um die
Längsachse 28 kann über eine Mechanik oder aber über eine elektronische Steuerung
ausgeführt werden. Der konstante Abstand 30 der Düsenvorrichtung 18 relativ zu dem
Werkstückträger 14 oder dem Werkstück 12 kann über Abstandssensoren, wie z.B. ultraschall-
oder laserbasierte Systeme gewährleistet werden. Auch ist es denkbar, dass die Kontur
des Werkstückträgers 14 oder des Werkstücks 12 einer elektronischen Steuerung, die
das Aus- und Einlenken des Hebelarms 24 steuert, zugänglich gemacht wird und so der
konstante Abstand 30 realisiert wird.
[0086] In einer besonderen Ausführungsform kann die Düsenvorrichtung 18 in einem bestimmten
Winkelbereich so um die Längsachse 28 hin- und hergedreht werden, dass die Sprührichtung
22 regelmäßig geändert wird und das Behandlungsmedium in variierenden Winkeln auf
das Werkstück 12 oder den Werkstückträger 14 auftrifft.
[0087] In Figur 4 ist eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Behandlungsvorrichtung
10 zur Erläuterung der Funktionsweise dargestellt, bei der die Sprührichtung 20 relativ
zu einer Oberfläche des Werkstücks 12 konstant ausgerichtet wird.
[0088] In Figur 4 sind zwei Betriebspositionen der erfindungsgemäßen Behandlungsvorrichtung
10 dargestellt. Eine erste Betriebsposition des Werkstücks 12 ist mit durchgezogenen
Linien angedeutet und eine zweite Betriebsposition des Werkstücks 12' ist mit gestrichelten
Linien dargestellt. Die beiden Betriebspositionen unterscheiden sich dadurch, dass
das Werkstück 12, 12' um circa 30 Grad um die Werkstückachse 16 verdreht ist. Die
Düsenvorrichtung 18, 18' ist in zwei um die Längsachse 28 verdrehten Positionen dargestellt.
Dies ist erkennbar, dadurch dass die Sprührichtung 22, 22' für diese beiden Betriebspositionen
unterschiedlich ausgerichtet ist. Die Düsenvorrichtung 18, 18' ist in diesen beiden
Betriebspositionen so relativ zu dem Werkstück 12, 12' ausgerichtet, dass die Sprührichtung
22, 22' mit der Oberfläche des Werkstücks 12, 12' in den beiden Betriebspositionen
jeweils einen identischen Winkel 32, 32' von 90 Grad aufweist.
[0089] Weist der Werkstückträger 12, 12' eine polygonale Form auf, wird die Düsenvorrichtung
um die Längsachse 28 derart gedreht, dass die Sprührichtung 22, 22' mit der Oberfläche
des rotierenden Werkstücks 12, 12' immer einen konstanten Winkel 32, 32' aufweist.
Dadurch trifft das Behandlungsmedium grundsätzlich in einem optimalen Winkel 32, 32'
auf die Oberfläche auf, so dass eine optimale Behandlung durchgeführt werden kann.
[0090] In der schematischen Darstellung der Figur 4 ist dieser Winkel 32, 32' 90 Grad, wobei
der optimale Winkel zwischen der Sprührichtung 22, 22' und der Oberfläche des Werkstücks
12, 12' auch ein anderer Winkel, z.B. ein spitzer Winkel, sein kann.
[0091] Auch ist es denkbar, dass der Winkel 32, 32' kontinuierlich variiert wird, um die
Oberfläche aus unterschiedlichen Richtungen zu besprühen.
[0092] Die Ausrichtung der Düsenvorrichtung 18, 18' bzw. der Sprührichtung 22, 22' kann
über eine Mechanik oder eine elektronische Steuerung oder eine Kombination dieser
beiden erfolgen. Dabei kann die Ausrichtung der der Düsenvorrichtung 18, 18' zugewandten
Seite durch Sensoren erfasst bzw. bestimmt werden oder aber als gespeicherte Daten
hinterlegt sein, so dass die Sprührichtung permanent so ausgerichtet ist, dass der
Winkel 32, 32' konstant bleibt.
[0093] Um den Regelaufwand zu optimieren, können bei der Ausrichtung gewisse Toleranzen
zugelassen werden, so dass der Winkel 32, 32' mit einer frei wählbaren Abweichung
von z.B. 10 bis 45 Grad geregelt sein kann.
[0094] Es versteht sich, dass die in Figur 4 dargestellte Ausführungsform auch mit einem
beweglichen Hebel aus Figur 2 oder 3 ausgebildet sein kann. Dadurch kann das Behandlungsmittel
sowohl mit dem optimalen Abstand 30 als auch mit dem optimalen Winkel 32, 32' auf
die Oberfläche des Werkstücks 12, 12' gesprüht werden.
[0095] In Figur 5 ist eine erfindungsgemäße Behandlungsvorrichtung 10 schematisch in Draufsicht
dargestellt. Die Werkstückachse 16 ist parallel zu der Drehachse 26 und parallel zu
der Längsachse 28 angeordnet. Die Düsenvorrichtung 18 ist aus einem länglichen Element
gebildet, an der die Mehrzahl von Düsen 20 über eine Länge der Düsenvorrichtung 18
verteilt angeordnet sind. Dabei bilden die Düsen 20 eine geradlinige Reihe. Die Düsenvorrichtung
18 weist ein proximales Ende 33 und ein distales Ende 34 auf. An dem proximalen Ende
33 ist die Düsenvorrichtung 18 mit dem Hebelarm 24 verbunden (fixiert oder drehbar
gelagert) und über diesen drehbar um die Drehachse 26 gelagert. Das distale Ende 34
ist in dieser Ausführungsform als freies Ende ausgebildet.
[0096] Dadurch dass die Düsen 20 über die Länge der Düsenvorrichtung 18 verteilt angeordnet
sind, lässt sich zeitgleich ein größerer Längsabschnitt des Werkstückträgers 14 behandeln,
wodurch eine Behandlungszeit deutlich reduziert werden kann.
[0097] In dieser Ausführungsform ist die Düsenvorrichtung 18 als Rohr ausgebildet, durch
das das Behandlungsmedium hindurch den Düsen 20, die in einer Rohrwand angeordnet
sind, zugeführt wird. Es ist allerdings auch denkbar, dass die Düsenvorrichtung 18
als ein Balken oder ein Gestänge ausgeführt ist, an dem die Düsen 20 angeordnet sind
und das Behandlungsmedium durch z.B. Schläuche den Düsen 20 zugeführt wird. Auch ist
es denkbar, dass die Länge der Düsenvorrichtung 18 variiert werden kann, wobei für
diese Funktion das Rohr 18 teleskopartig ausfahrbar ausgebildet sein muss, oder aber
das Gestänge mit einer entsprechenden Mechanik ausgebildet sein muss.
[0098] In einer Variante der in Figur 5 dargestellten Ausführungsform kann an dem dem Hebelarm
24 gegenüberliegenden distalen Ende 34 der Düsenvorrichtung 18 ein zweiter Hebelarm
24 angeordnet sein. Dadurch wäre die Stabilität der Düsenvorrichtung erhöht.
[0099] Weiterhin können die Düsen 20 an der Düsenvorrichtung 18 auch in einzelnen axialen
Abschnitten in einem geringeren oder in einem größeren Abstand zueinander angeordnet
sein. Dadurch können besondere Abschnitte des Werkstücks 12 individuell intensiver
oder weniger intensiv behandelt werden.
[0100] Vorzugsweise ist der Hebelarm 24 so ausgeführt, dass er eine Länge aufweist, die
geringer ist als ein Abstand zwischen der Drehachse 26 und der Werkstückachse 16.
Dadurch kann durch eine Schwenkbewegung des Hebelarms 24 ein Abstand der Düsenvorrichtung
18 zu der Werkstückachse 16 besonders günstig variiert werden.
[0101] Die Behandlungsvorrichtung 10 und das rotierende Werkstück 12 bzw. der rotierende
Werkstückträger 14 sind üblicherweise in einer Waschkammer angeordnet. Diese Waschkammer
kann während der Behandlung mit einem flüssigen oder gasförmigen Medium gefüllt sein.
Sofern die Waschkammer mit dem flüssigen Medium gefüllt ist, werden vorzugsweise zum
Versprühen des Behandlungsmediums auf das Werkstück 12 besondere Düsen 20, sogenannte
Flutdüsen verwendet, die für diesen speziellen Einsatz optimiert sind.
[0102] Weiterhin ist es denkbar, dass die Düsenvorrichtung in einem bestimmten Winkelbereich
um die Längsachse 28 hin- und hergedreht wird, wobei das Werkstück 12, 12' bzw. der
Werkstückträger 14, 14' nicht rotiert oder nur um einen bestimmten Drehwinkel um die
Werkstückachse 16 hin- und hergedreht wird. So können auch empfindliche Teile, die
nicht gedreht oder geschwenkt werden dürfen, mit dem Behandlungsmedium behandelt werden.
[0103] In Figur 6 ist eine besondere Ausführungsform der Behandlungsvorrichtung 10 schematisch
dargestellt. Das Werkstück 12 ist in dem Werkstückträger 14 aufgenommen, der auch
als Werkstückkorb ausgeführt sein kann. Der Werkstückträger 14 ist in einem Korbträger
36 aufgenommen, der drehbar angetrieben in einem Gehäuse bzw. der Waschkammer gelagert
ist. Der Korbträger 36 weist einen Führungsabschnitt 38 auf, der sich um den Korbträger
36 herum erstreckt. Die Düsenvorrichtung 28 weist ein Führungselement 40 auf, das
an dem Führungsabschnitt 38 angeordnet ist.
[0104] Der Hebelarm 24 ist so gelagert, dass die Düsenvorrichtung 28 oder der Hebelarm 24
mittels elastischer Mittel (bspw. einer Feder) mit dem Führungselement 40 gegen den
Führungsabschnitt 38 gedrückt wird. Der Führungsabschnitt 38 und das Führungselement
40 sind derart ausgebildet, dass das Führungselement 40 bei einer Drehung des Korbträgers
36 um die Werkstückachse 16 auf dem Führungsabschnitt 38 gleitet oder mittels einer
an dem Hebelarm 24 vorgesehenen Rolle abwälzt und die Düsenvorrichtung 18 von dem
Werkstückträger 14 immer konstant beabstandet ist. Dadurch ist gewährleistet, dass
die Düsenvorrichtung 18 während der Drehung des Korbträgers 36 um die Werkstückachse
16 immer in dem definierten Abstand 30 zu dem Werkstückträger 14 angeordnet ist.
[0105] In dieser Ausführungsform ist das Führungselement 40 als ringförmiges Element ausgeführt,
das auf dem Führungsabschnitt 38 gleiten oder rollen kann. Es sind allerdings auch
andere Formen des Führungselements 40 denkbar. Es sind bspw. auch elliptisch oder
polygonal ausgebildete Führungselemente 40 denkbar, die durch ihre Form den Abstand
30 variieren.
[0106] Das Führungselement 40 kann austauschbar ausgebildet sein, so dass unterschiedliche
Formen und Größen des Führungselements 40 zur Anwendung kommen können. Je größer das
Führungselement 40 ausgebildet ist, desto größer ist der Abstand 30 der Düsenvorrichtung
18 zu dem Korbträger 36 bzw. dem Werkstückträger 14 oder dem Werkstück 12 realisiert.
[0107] In dieser Ausführungsform kann die Düsenvorrichtung 18 um die Längsachse 28 drehbar
gelagert oder aber starr mit dem Hebelarm 24 verbunden sein.
[0108] Figur 7 zeigt die Ausführungsform der Behandlungsvorrichtung 10 aus Figur 6 in Draufsicht.
Der Werkstückträger 14 ist in dem Korbträger 36 aufgenommen. Der Korbträger 36 weist
an einem Ende den Führungsabschnitt 38 auf. Die Düsenvorrichtung 18 weist an seinem
proximalen Ende 33 das Führungselement 40 auf, das an dem Führungsabschnitt 38 des
Korbträgers 36 angeordnet ist.
[0109] Figur 7 zeigt weiterhin eine zu der Werkstückachse 16 koaxial verlaufende Werkstückwelle
42, mittels derer das Werkstück 12 bzw. der Korbträger 36 drehbar gelagert ist. Die
Werkstückwelle 42 ist mittels einer Durchführung 44 durch eine Waschkammerwand 46
nach außen geführt. Der Hebelarm 24 ist mittels eines Hebelarmrohrs 47 in einer weiteren
Durchführung 48 in der Waschkammerwand 46 separat drehbar gelagert. Das Hebelarmrohr
47 ist koaxial zu der Drehachse 26 angeordnet. Die Versorgung der Düsenvorrichtung
18 mit dem Reinigungsmedium erfolgt in dieser Ausführungsform durch das Hebelarmlagerungsrohr
47 hindurch.
[0110] Dadurch, dass das Führungselement 40 an dem Führungsabschnitt 38 angeordnet ist bzw.
der Hebelarm 24 so gelagert ist, dass das Führungselement 40 an den Führungsabschnitt
38 gedrückt wird, wird die Düsenvorrichtung 18 bei einer Drehung des Korbträgers 36
um die Werkstückachse 16 stets in konstantem Abstand 30 zu dem Werkstückträger 14
bzw. zu dem Werkstück 12 geführt.
[0111] Dadurch, dass die Werkstückwelle 42 und der Hebelarm mittels separater Durchführungen
44, 48 durch die Waschkammerwand 46 geführt sind, ist eine Abdichtung der Werkstückwelle
42 in der Durchführung 44 und die Lagerung und Abdichtung des Hebelarmrohrs 47 in
der Durchführung 48 und die Versorgung der Düsenvorrichtung 18 mit Reinigungsmedium
besonders einfach realisierbar.
[0112] In Figur 8 ist eine Ausführungsform der Behandlungsvorrichtung 10 dargestellt mit
vier separaten Düsenvorrichtungen 18, die jeweils mittels eines Hebelarms 24 um vier
separate Drehachsen 26 gelagert sind. Identische Elemente sind in Figur 8 mit identischen
Bezugsziffern bezeichnet. Die Düsenvorrichtungen 18 weisen jeweils ein Führungselement
40 auf, mit dem sie an dem Führungsabschnitt 38 des Korbträgers 36 geführt sind und
so immer den konstanten Abstand 30 zu dem Korbträger 36 aufweisen.
[0113] Dadurch, dass mehrere Düsenvorrichtungen 18 an dem Korbträger 36 angeordnet sind,
wird die Reinigungseffizienz erheblich erhöht, da das zu behandelnde Werkstück von
vier verschiedenen Seiten gleichzeitig besprüht werden kann.
[0114] In der in Figur 8 dargestellten Ausführungsform sind die Hebelarme 24 relativ zu
dem Korbträger 36 so angeordnet, dass ein Ausschwenken der Hebelarme 24 eine Drehung
der Hebelarme 24 um die Drehachse 26 im Uhrzeigersinn bewirkt. Es ist auch denkbar,
dass wenigstens einer der Hebelarme 24 derart angeordnet ist, dass ein Auslenken der
Düsenvorrichtung 18 eine Drehung des Hebelarms 24 um die Drehachse 26 gegen den Uhrzeigersinn
bewirkt. Sofern die Düsenvorrichtung 18 relativ zu dem Hebelarm 24 feststehend ausgeführt
ist, bewirkt eine derart unterschiedliche Lagerung der Hebelarme 24, dass die Sprührichtung
22 der unterschiedlich gelagerten Düsenvorrichtungen 18 in unterschiedliche Richtungen
ausgelenkt wird, wodurch eine verbesserte Reinigungswirkung erzielt werden kann.
[0115] In der in Figur 8 dargestellten Ausführungsform sind die Hebelarme 24 um die Drehachsen
26 separat gelagert und mit separaten Durchführungen 48 durch die Waschkammerwand
46, die orthogonal zu der Werkstückachse 16 und den Drehachsen 26 angeordnet ist,
nach außen geführt. Dies vereinfacht die Konstruktion und die Abdichtung der Durchführungen
48 für die Hebelarmrohre 47 und die Durchführung 44 für die Werkstückwelle 42 erheblich.
Durch diese Ausführungsform können die Düsenvorrichtungen 18 mit unterschiedlichen
Drücken beaufschlagt werden. Weiterhin ist es durch diese separate Durchführung 48
möglich die unterschiedlichen Düsenvorrichtungen 18 mit unterschiedlichen Reinigungsmedien
gleichzeitig zu versorgen.
[0116] Weiterhin ist es denkbar, dass der Führungsabschnitt 38 eine Form aufweist, die sich
von der in Figur 6 dargestellten Form unterscheidet. Dabei ist es denkbar, dass eine
polygonale Form gewählt wird, die den Abstand der Düsen 20 von dem Werkstück 12 bzw.
dem Werkstückträger 14 variiert.
[0117] Auch ist es in der Ausführungsform von Figur 8 möglich, unterschiedliche Führungselemente
zu verwenden, um eine verbesserte Reinigungswirkung zu erzielen.
[0118] Weiterhin ist es denkbar, dass die Form des Führungsabschnitts 38 an die Form des
Werkstücks 12 angepasst ist. Dabei kann das Werkstück 12 in dem Korbträger 36 bzw.
Werkstückträger 14 angeordnet sein oder aber ohne Korbträger 36 behandelt werden.
1. Behandlungsvorrichtung (10) zum Reinigen und/oder Trocknen von Werkstücken (12), mit
- einem Werkstückträger (14) zur Aufnahme wenigstens eines Werkstücks (12), der eine
Werkstückachse (16) aufweist,
- einer Düsenvorrichtung (18), die wenigstens eine Düse (20) zum Versprühen eines
Behandlungsmediums aufweist und die relativ zu dem Werkstückträger (14) beweglich
gelagert ist, um das Behandlungsmedium in einer Sprührichtung (22) auf das Werkstück
(12) zu richten,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Düsenvorrichtung (18) mittels mindestens eines Hebelarms (24) beweglich gelagert
ist, der um eine zu der Werkstückachse (16) parallel versetzte Drehachse (26) drehbar
gelagert ist.
2. Behandlungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebelarm (24) eine Länge aufweist, die geringer ist als ein Abstand zwischen
der Drehachse (26) und der Werkstückachse (16).
3. Behandlungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Düsenvorrichtung (18) relativ zu dem Hebelarm (24) drehbar gelagert ist.
4. Behandlungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Behandlungsvorrichtung (10) dazu ausgelegt ist, die Düsenvorrichtung (18) relativ
zu dem mit dem Werkstückträger (14) drehenden Werkstück (12) so zu bewegen, dass die
Sprührichtung (22) mit einer der Düsenvorrichtung (18) zugewandten Oberfläche des
Werkstücks (12) oder des Werkstückträgers (14) einen konstanten Winkel (32) bildet.
5. Behandlungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Behandlungsvorrichtung (10) dazu ausgelegt ist, die Düsenvorrichtung (18) relativ
zu dem sich drehenden Werkstückträger (14) so zu bewegen, dass die Düsen (20) relativ
zu dem Werkstückträger (14) in einem konstanten Abstand (30) angeordnet sind.
6. Behandlungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Behandlungsvorrichtung (10) dazu ausgelegt ist, die Düsenvorrichtung (18) relativ
zu dem sich mit dem Werkstückträger (14) drehenden Werkstück (12) so zu bewegen, dass
die Düsen (20) relativ zu dem Werkstück (12) in einem konstanten Abstand (30) angeordnet
sind.
7. Behandlungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Düsenvorrichtung (18) an einem polygonalen Führungsabschnitt (38) geführt ist.
8. Behandlungsvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebelarm (24) elastisch vorgespannt ist, so dass die Düsenvorrichtung (18) an
dem Führungsabschnitt anliegt.
9. Behandlungsvorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Führungsabschnitt von einer Werkstückträgeraufnahme gebildet ist, die drehbar
antreibbar in einem Gehäuse gelagert ist.
10. Verfahren zum Reinigen und/oder zum Trocknen von Werkstücken (12), wobei
- ein Werkstück (12) an einem Werkstückträger (14) angeordnet wird,
- eine Düsenvorrichtung (18) mittels mindestens eines Hebelarms (24), der um eine
parallel zu der Werkstückachse (16) versetzte Drehachse (26) drehbar gelagert ist,
relativ zu dem Werkstück (12) bewegt wird, und
- ein Behandlungsmedium in einer Sprührichtung (22) auf das Werkstück (12) gesprüht
wird.
11. Verfahren nach einem Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Düsenvorrichtung (18) relativ zu dem Werkstückträger (14) derart bewegt wird,
dass die Düsenvorrichtung (18) relativ zu dem rotierenden Werkstück (12) in konstantem
Abstand (30) gehalten wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Düsenvorrichtung (18) relativ zu dem Werkstückträger (14) derart bewegt wird,
dass die Düsenvorrichtung (18) relativ zu dem rotierenden Werkstückträger (14) in
konstantem Abstand (30) gehalten wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Sprührichtung (22) relativ zu einem Lagerpunkt des Hebelarms (24) bei einer Bewegung
des Hebelarms (24) relativ zu dem Werkstück (12) konstant gehalten wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Düsenvorrichtung (18) an einem polygonalen Führungsabschnitt (38) geführt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Düsenvorrichtung (18) mittels des Führungselementes (40) in dem konstanten Abstand
(30) zu dem Werkstückträger (14) und/oder dem Werkstück (12) geführt wird.