[0001] Die Erfindung betrifft eine Anlage zur Verarbeitung von Drucksachen nach dem Oberbegriff
des Anspruches 1 sowie ein Verfahren zur Verarbeitung von Drucksachen nach dem Oberbegriff
des Anspruches 6.
[0002] Die Drucksachen, beispielsweise Bankauszüge, Prospekte, Briefe und dergleichen, werden
beispielsweise gestapelt, sortiert und dergleichen. Vor Beginn eines solchen Auftrages
bzw. Jobs müssen an der Anlage von Hand oder teilweise von Hand und teilweise über
Bildschirm Eingaben vorgenommen werden, um die Anlage auf den auszuführenden Auftrag
einzustellen. Häufig sind solche Anlagen mit mehreren Zuführeinrichtungen versehen,
so dass dann für jede Zuführeinrichtung diese Einstellungen vorgenommen und außerdem
die führende Zuführeinrichtung definiert werden muss. Ist der Auftrag erfüllt, hält
die Anlage an. Nunmehr müssen für den Nachfolgeauftrag die entsprechenden Eingaben
gemacht und die Anlage auf den Nachfolgeauftrag eingestellt werden. Die Bediener müssen
Kenntnisse über die Jobeingabe, die Jobeinrichtung und die Systemkonfiguration haben.
Beim Eingeben oder Einrichten der Anlage können Fehler auftreten, die die Verarbeitungssicherheit
der Drucksachen beeinträchtigen. Zudem ist bei jedem Wechsel des Auftrages eine Produktionsunterbrechung
notwendig. Werden viele Aufträge mit nur geringen Stückzahlen von Drucksachen ausgeführt,
wird die Produktivität der Anlage verringert.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die gattungsgemäße Anlage und das gattungsgemäße
Verfahren so auszubilden, dass eine optimale Verarbeitungssicherheit bei hoher Produktivität
gewährleistet ist.
[0004] Diese Aufgabe wird bei der gattungsgemäßen Anlage erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruches 1 und beim gattungsgemäßen Verfahren erfindungsgemäß mit
den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 6 gelöst.
[0005] Mit der erfindungsgemäßen Anlage und der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es möglich,
die Anlage für jeden auszuführenden Auftrag automatisch einzustellen. Bedienereingaben,
die eventuell zu Fehlern führen könnten, sind nicht mehr erforderlich. Die den Drucksachen
zugeordneten Informationen werden in Signalform der Anlagensteuerung zugeführt, die
entsprechend diesen Signalen die Anlage einstellt. Aufgrund der automatischen Einstellung
der Anlage ist eine kontinuierliche Verarbeitung des Drucksachenstromes möglich. Sobald
ein erster Auftrag abgearbeitet ist, erfolgt umgehend die Einstellung der Anlage für
den Nachfolgeauftrag, der unmittelbar anschließend ausgeführt werden kann. Vorteilhaft
sind die Informationen im Drucksachenstrom an entsprechender Stelle angeordnet, beispielsweise
gedruckt oder hinterlegt. Diese Informationen werden vorteilhaft während der Verarbeitung
in der Anlage ausgelesen. Auf diese Weise wird die Verarbeitungssicherheit wesentlich
erhöht und Bedienfehler ausgeschlossen.
[0006] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen, der Beschreibung
und den Zeichnungen.
[0007] Die Erfindung wird anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- in Draufsicht und in schematischer Darstellung eine erfindungsgemäße Kuvertieranlage
mit zwei Systemen,
- Fig. 2
- in schematischer Darstellung den Produktionsfluss der Dokumentenströme in der Kuvertieranlage
gemäß Fig. 1, bei dem Job 1 verarbeitet wird,
- Fig. 3
- in einer Darstellung entsprechend Fig. 2 den Produktionsfluss der Dokumentenströme
zu einem späteren Zeitpunkt,
- Fig. 4
- den Produktionsfluss der Dokumentenströme während der Beendigung der Verarbeitung
von Job 1.
[0008] Im Folgenden wird am Beispiel einer Kuvertieranlage eine Druckweiterverarbeitungsanlage
erläutert, mit der eine automatische Jobsteuerung möglich ist. Die jeweilige Maschine
wird automatisch so eingestellt, dass sie den jeweiligen Job bzw. Auftrag erfüllen
kann. Eine Handeinstellung von Teilen der Anlage ist nicht erforderlich.
[0009] Das Verfahren wird anhand einer Kuvertieranlage beschrieben, ist auf eine solche
Kuvertieranlage aber nicht beschränkt. Mit dem Verfahren können auch andere Druckweiterverarbeitungsanlagen
automatisch so eingestellt werden, dass sie die jeweils notwendige Aufgabe erfüllen
können.
[0010] Anhand der Fig. 1 bis 4 wird eine Kuvertieranlage beschrieben, die selektiv Postsendungen
zusammenstellt und weiterverarbeitet. Beispielhaft werden der in Fig. 1 schematisch
dargestellten Kuvertieranlage zwei Dokumentenströme 1 und 5 zugeführt, die in der
Kuvertieranlage verarbeitet werden. Jeder Dokumentenstrom 1, 5 besteht aus bedruckten
Blättern, die personalisierte Dokumente unterschiedlicher Art und/oder Format sein
können. Wie beispielhaft Fig. 2 zeigt, besteht der Dokumentenstrom 1 aus DIN-A4-Blättern
10, die in Transportrichtung 11 mit geringem Abstand hintereinander liegen. Der Dokumentenstrom
5 besteht ebenfalls aus in Transportrichtung 12 mit geringem Abstand hintereinander
liegenden Blättern 13, die im Unterschied zu den Blättern 10 des Dokumentenstroms
1 anderes Format haben. Die beiden Dokumentenströme 1, 5 können selbstverständlich
auch gleichformatige Blätter aufweisen.
[0011] Die Blätter 10 bzw. 13 werden zu einem Satz oder Teilsatz 3 bzw. 7 zusammengestellt.
Ein solcher Satz bzw. Teilsatz kann beispielsweise der Briefinhalt sein, der in ein
Kuvert einkuvertiert werden soll. Hierbei kann ein Satz aus nur einem oder auch aus
mehreren zusammengehörigen Blättern 10, 13 bestehen.
[0012] Ein oder mehrere zusammengehörige Sätze ergeben einen Job, zum Beispiel einen Auftrag.
[0013] Die Kuvertieranlage gemäß Fig. 1 weist eine (nicht dargestellte) Transportbahn auf,
auf der die Blätter 10 des Dokumentenstroms 1 hintereinander liegend transportiert
werden. Diese Transportbahn gehört zu einem System 1 der Kuvertieranlage. Auf der
Transportbahn werden die Blätter 10 des Dokumentenstromes 1 zu wenigstens einem Lesekopf
2 geführt, mit dem Codes auf den Blättern 10 gelesen werden können. Diese Codes können
auf die Blätter 10 aufgedruckt, aufgeklebt oder auf sonstige Weise aufgebracht sein.
Der Code enthält nicht nur Angaben über die mit den jeweiligen Blättern 10 zusammenzustellenden
Sätzen, sondern auch Angaben hinsichtlich der Einstellung der Kuvertieranlage bei
einem Wechsel des Auftrags.
[0014] Das Zusammenstellen der Blätter 10 zu Sätzen ist automatisiert und erfolgt zum Beispiel
durch Lesen der Codes auf den Blättern mittels des Lesekopfes 2. Die Codes können
Bar-Codes, 2D-Bar-Codes sein. Die Lesung der Codes kann aber auch durch OCR-Verfahren
erfolgen. Weiter können Transponder verwendet werden, die die entsprechenden Informationen
zum Auslesen durch den Lesekopf 2 tragen.
[0015] Der Lesestation nachgeschaltet ist eine Sammelstation 3, in der die Blätter 10 zum
entsprechenden Satz zusammengeführt werden. Anhand der Codes werden die zu einem Satz
gehörenden Blätter 10 automatisch zusammengestellt. Anschließend werden die in der
Sammelstation 3 gebildeten Sätze einer nachfolgenden Falzstation 4 zugeführt, in der
die Sätze in gewünschtem Maße gefalzt werden. In welcher Form die Sätze gefalzt werden
sollen, entnimmt der Lesekopf 2 ebenfalls den Codes.
[0016] Der Lesekopf 2, die Sammelstation 3 und die Falzstation 4 sind Bestandteil des Systems
1.
[0017] Die Kuvertieranlage hat ein weiteres System 2, über das der Dokumentenstrom 5 zugeführt
wird. Die Blätter 13 des Dokumentenstroms 5 werden nacheinander mittels einer Transporteinrichtung
14 transportiert. Die Zuführeinrichtung des Systems 2 hat eine 90°-Umlenkung, an der
die Blätter 13 in ihrem Transportweg umgelenkt werden. In Höhe der Zuführung des Dokumentenstromes
1 erfolgt eine weitere 90°-Umlenkung des Transportweges der Blätter 13. In diesem
Bereich befindet sich wenigstens ein Lesekopf 6, mit dem, ähnlich wie mit dem Lesekopf
2, Codes auf den Blättern 13 gelesen werden können. Anhand der gelesenen Codes können
die Blätter 13 zu entsprechenden Sätzen zusammengefasst werden. Darüber hinaus enthalten
die Codes der Blätter 13 Informationen, anhand derer die Kuvertieranlage automatisch
so eingestellt wird, dass der mit den Blättern 13 durchzuführende Auftrag ausgeführt
werden kann.
[0018] Dem Lesekopf 6 nachgeschaltet ist eine Sammelstation 7, in der die Blätter 13 entsprechend
den gelesenen Code-Informationen zu den Sätzen zusammengefasst werden. Dabei kann
der Satz ein oder mehrere Blätter 13 enthalten.
[0019] Der Lesekopf 6 und die Sammelstation 7 sind Bestandteil des Systems 2 der Kuvertieranlage.
[0020] Da beide Systeme 1 und 2 der Kuvertieranlage jeweils mit einem Lesekopf und einer
Sammelstation ausgebildet sind, können beide Systeme als führende Systeme wahlweise
eingesetzt werden.
[0021] Der Sammelstation 7 nachgeschaltet ist eine Zusammenführstation 8, in der die Systeme
1 und 2 bzw. ihre Sätze zusammengeführt werden.
[0022] Der Zusammenführstation 8 nachgeschaltet sein kann mindestens eine Beilagenstation
9, aus der den Sätzen noch Beilagen zugeführt werden können. Im Ausführungsbeispiel
sind vier Beilagenstation 9 hintereinander angeordnet, mit denen vier gleiche Beilagen
oder auch unterschiedliche Beilagen den Sätzen beigefügt werden können.
[0023] Anschließend werden die fertigen Sätze einer Einkuvertierstation 15 zugeführt, in
der die Sätze in bekannter Weise in Kuverts eingefügt werden. Die Kuverts werden dann
in einer Sammelstation 16 in bekannter Weise gesammelt.
[0024] Anhand der Fig. 2 bis 4 wird nunmehr im Einzelnen der Ablauf innerhalb der Kuvertiermaschine
erläutert. In der Darstellung gemäß Fig. 2 wird der Job 1 abgearbeitet. Für diesen
Auftrag ist das System 1 das führende System in der Kuvertieranlage. Die Blätter 10
des Dokumentenstromes 1, die zum Job 1 gehören, sind durch eine Kreuzschraffur gekennzeichnet.
Diese Blätter 10 werden zunächst mittels des Lesekopfes 2 gelesen. Entsprechend den
Code-Informationen werden die Blätter 10 in der Sammelstation 3 zum Satz ' S12 zusammengestellt.
In Fig. 2 rechts vom Satz S12 sind die schon fertiggestellten Sätze S1 bis S11 dargestellt.
[0025] Parallel zur Bildung der Sätze in der Sammelstation 3 werden die Blätter 13 im Dokumentenstrom
5 zugeführt. Der Übersichtlichkeit wegen ist der Dokumentenstrom 5 in Fig. 2 parallel
zum Dokumentenstrom 1 gezeichnet. Die zum Job 1 gehörenden Blätter 13 des Dokumentenstroms
5 sind durch eine Umrahmung gekennzeichnet. Am Lesekopf 6 werden die Code-Informationen
der Blätter 13 erfasst und dazu genutzt, in der Sammelstation 7 des Systems 2 die
Blätter 13 zum Satz S12 zusammenzufügen.
[0026] Der Satz S12 des Systems 1 wird in der Falzstation 4 hälftig, im Z-Falz oder C-Falz
gefaltet, was in Fig. 2 für den Satz S11 angegeben ist. Der Satz S12 des Systems 2
wird nicht gefalzt.
[0027] Der gefalzte Satz S11 des Systems 1 und der ungefalzte Satz S11 des Systems 2 werden
der Zusammenführstation 8 zugeführt, in der die beiden Sätze entsprechend den Code-Informationen
der Blätter 10, 13 zu einem einzigen Satz S10 zusammengefügt werden.
[0028] Beim Weitertransport wird dem zusammengefügten Satz aus der oder den Beilagestationen
9 wenigstens eine Beilage 17 zugeführt. Je nach den Code-Informationen werden nicht
allen Sätzen Beilagen zugeführt, sondern nur denjenigen, für die eine Beilage 17 vorgesehen
ist. Sind mehrere Beilagestationen 9 vorhanden, können in ihnen unterschiedliche Beilagen
angeordnet werden, so dass wahlweise unterschiedlichste Beilagen 17 den Sätzen, sofern
notwendig, zugefügt werden können. In Fig. 2 ist beispielhaft dargestellt, dass nur
aus zwei Beilagestationen 9 eine Beilage 17 zugefügt wird, wobei diese Beilage den
Sätzen S3 und S5 zugeführt wird.
[0029] Nach dem Passieren der Beilagestationen 9 ist der für den Job 1 vorgesehene Satz
fertig gestellt. Der Job 1 besteht, wie sich aus Fig. 3 ergibt, aus einer Anzahl verschiedener
Sätze S1 bis S15, die gleich, aber auch unterschiedlich aufgebaut sein können.
[0030] Fig. 3 zeigt die Situation in der Kuvertieranlage zu einem späteren Zeitpunkt. Der
Job 1 ist noch in Bearbeitung, während Job 2 zur Bearbeitung ansteht. Die Leseköpfe
2 und 6 lesen an dem ersten Blatt 10 bzw. 13, dass nunmehr der Job 2 ausgeführt werden
soll. Die Leseköpfe 2, 6 senden dementsprechend ein Stop-Signal an die Zuführeinrichtung,
so dass der Dokumentenstrom 1, 5 in der in Fig. 3 dargestellten Lage angehalten wird.
In dieser Lage befindet sich das erste Blatt 10 bzw. 13 der beiden Dokumentenströme
1, 5 unter dem jeweiligen Lesekopf 2 bzw. 6. Der Job 1 wird weiter ausgeführt, bis
alle Blätter 10, 13 für den Job 1 zusammengeführt und fertig verarbeitet sind.
[0031] Fig. 4 zeigt die Endphase bei der Abarbeitung des Jobs 1. Die Blätter 10, 13 für
den nachfolgenden Job 2 befinden sich noch in der angehaltenen Lage gemäß Fig. 3.
Alle Sätze des Jobs 1 sowie die Kuverts in der Einkuvertierstation 15 werden nach
Abschließen des Jobs 1 aus der Kuvertieranlage entfernt. Sobald dieser Vorgang abgeschlossen
ist, wird ein Signal erzeugt, mit dem die nächsten Funktionen in der Kuvertiermaschine
zur Abarbeitung des Jobs 2 aktiviert werden. Die von den Leseköpfen 2, 6 erzeugten
Signale werden der Anlagensteuerung zugeführt, die anhand dieser Signale die Kuvertieranlage
so einstellt, dass der nachfolgende Job 2 ausgeführt werden kann. Beispielhaft wird
die Anlage aufgrund der Signale so eingestellt, dass die Blätter 10, 13 in der richtigen
Reihenfolge zu den Sätzen zusammengefügt werden. Weiter kann die Anlage so eingestellt
werden, dass nur die notwendigen Stationen aktiviert werden. Werden beispielsweise
keine Beilagen 17 benötigt, dann wird die Anlage automatisch so eingestellt, dass
die Beilagenstationen 9 deaktiviert werden. Je nach Größe der Blätter 10, 13 werden
in der Anlage beispielsweise Anschläge verstellt, damit die Blätter entsprechend ihrem
Format in der richtigen Lage angehalten und/oder gefalzt werden. Je nach Informationen,
die in den Codes der entsprechenden Blätter 10, 13 vorhanden sind, kann die Anlage
automatisch auf die auszuführende Aufgabe eingestellt werden. Manuelle Einstellungen
bzw. Einstellungen durch eine Bedienungsperson an einem Bedienterminal sind nicht
mehr notwendig, so dass die damit zusammenhängenden Fehlerquellen vermieden werden.
[0032] Gleichzeitig kann die Anlage eingestellt werden im Hinblick darauf, ob das System
1 oder das System 2 das führende System ist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
wird die Anlage bei Abarbeitung des Jobs 2 so umgestellt, dass nunmehr das System
2 das führende System ist. Die Informationen zur Umstellung der Anlage sind ebenfalls
in den Codes der entsprechenden Blätter 10, 13 der Dokumentenströme 1, 5 enthalten
und werden dementsprechend von den Leseköpfen 2, 6 ausgelesen.
[0033] Die beispielhaft dargestellte Kuvertieranlage hat zwei die Dokumente zuführende Systeme
1 und 2. Sie kann selbstverständlich noch weitere Zuführsysteme aufweisen. Dann haben
alle Zuführsysteme eine Lesestation, um die Informationen in den Codes der mit diesen
Systemen zugeführten Blätter zu lesen und dementsprechend die Anlage einzustellen.
Bei einem Jobwechsel kann somit die Systemführung jeweils einem anderen in die Anlage
integrierten System zugeordnet werden.
[0034] Werden entsprechend der Codierung für den nächsten auszuführenden Job andere Kuverts
und/oder andere Beilagen 17 benötigt, wird der Bediener zum Laden dieser Komponenten
aufgefordert. Hat der Bediener die Kuverts und/oder Beilagen ausgetauscht, kann er
die Anlage wieder in den Automatikbetrieb umschalten.
[0035] Es ist aber auch möglich, dass das Auswechseln der Kuverts und/oder der Beilagen
17 automatisch erfolgt bzw. überwacht wird. In diesem Falle wird die Zuführung der
Dokumente so lange angehalten, bis in der Beilagenstation 9 und/oder in der Einkuvertierstation
15 die entsprechenden Teile ausgetauscht worden sind. In diesem Falle sind vorteilhaft
in den den Beilagenstationen 9 zugeordneten Ablagen für die Beilagen 17 und/oder in
der Einkuvertierstation 15 zugeordneten Ablage für die Kuverts Lesestationen integriert.
Mit ihnen wird automatisch überwacht, dass die richtigen Beilagen bzw. Kuverts in
die Stationen 9, 15 eingelegt werden. Zum Austauschen der Beilagen und Kuverts können
Handhabungsgeräte vorgesehen sein, die von der Anlagensteuerung entsprechend den von
den Leseköpfen 2, 6 übersandten Signalen gesteuert werden.
[0036] Nachdem alle Informationen verarbeitet und die Einstellarbeiten abgeschlossen sind,
beginnt automatisch die Abarbeitung des neuen Jobs 2. In Fig. 4 ist durch die Kreuzschraffur
der Blätter 13 kenntlich gemacht, dass das System 2 nunmehr das führende System bei
der Abarbeitung dieses Job 2 ist. Die Blätter 10, 13 werden, wie anhand der Fig. 2
und 3 erläutert worden ist, zu den verschiedenen Sätzen zusammengefügt.
[0037] Ist dieser Job 2 abgearbeitet, erfolgt in der beschriebenen Weise die Abarbeitung
des nächsten Jobs 3. Hierbei werden wiederum die Anlagenteile auf die Durchführung
dieses neuen Jobs 3 eingestellt.
[0038] Im Ausführungsbeispiel befinden sich die Informationen hinsichtlich der Abarbeitung
des neuen Jobs auf dem ersten Blatt 10 bzw. 13 des neuen Jobs. Es ist aber auch möglich,
diese Informationen auf einem separaten Dokument unterzubringen, das nach dem Auslesen
der zur Einstellung der Anlage notwendigen Informationen aus dem jeweiligen Dokumentenstrom
1, 5 ausgeschleust wird. Das Blatt kann aber auch als Trennblatt zwischen aufeinanderfolgenden
Jobs verbleiben.
[0039] Bei einer anderen Verfahrensweise werden die Informationen für einen Jobwechsel in
den Code des ersten Dokumentes 10, 13 für den ersten Satz des neuen Jobs integriert.
Dies setzt eine geeignete Code-Variante voraus, um die große Zahl von Informationen
aufnehmen zu können.
[0040] Bei einer weiteren Variante können die Informationen zur Umstellung der Anlage auch
im Code des letzten Dokuments eines laufenden Jobs vorgesehen sein.
[0041] Es ist weiter möglich, die Informationen in den Codes aufzuteilen. So kann der eine
Teil der Informationen im Code des letzten Dokuments des gerade laufenden Jobs und
der andere Teil der Informationen im Code des ersten Dokuments des nachfolgenden Jobs
enthalten sein. Im ersten Teil der Informationen befinden sich in diesem Fall vorteilhaft
Informationen, anhand derer die Anlage Signale zum Jobabschluss erzeugen kann. Im
anderen Teil befinden sich dann die Informationen für die Umstellung der Anlage für
den neuen Job.
[0042] Bei den beschriebenen Ausführungsformen sind die Leseköpfe 2, 6 stationär angeordnet.
Dies setzt voraus, dass die Codes stets an der gleichen Stelle der Dokumente 10, 13
vorhanden sind. Dadurch muss allerdings bei der Gestaltung des Druck-Layouts der Dokumente
10, 13 auf die Lage des jeweiligen Codes geachtet werden. Um diese Einschränkung zu
vermeiden, können die Leseköpfe 2, 6 auch automatisch verstellbar angeordnet sein.
Dann ist es möglich, mit ihnen den gesamten Bereich des Dokumentes 10, 13 abzutasten.
Dadurch muss der Code nicht an einer vorgegebenen Stelle auf dem Dokument 10, 13 angeordnet
werden, so dass bei der Gestaltung des Druck-Layouts nicht auf die Platzierung des
Codes geachtet werden muss. Sobald der Lesekopf 2, 6 beim Abtasten den Code auf dem
Dokument 10, 13 erfasst hat, werden die auf dem Code vorhandenen Informationen ausgelesen
und der Anlagensteuerung zugeführt. Das Abtasten des Dokumentes 10, 13 kann beispielsweise
zeilenförmig erfolgen, indem der Lesekopf 2, 6 gesteuert das Dokument 10, 13 zeilenförmig
abtastet, bis der Code gefunden worden ist.
[0043] Der Abtastvorgang kann selbstverständlich auch auf andere Weise erfolgen. So können
die Leseköpfe 2, 6 das jeweilige Dokument 10, 13 auch spaltenförmig abtasten. Die
Art der Abtastung hängt davon ab, wie die Bewegung des Lesekopfes programmiert ist.
[0044] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die von den Leseköpfen 2, 6 erfassten Informationen
in einer Datenbank abgelegt und mit einer zugeordneten Nummer gespeichert werden.
Ist der auszuführende Job beispielsweise ein Nachfolgejob, das heißt in der Datenbank
sind schon Informationen zur Verarbeitung dieses Jobs aus einem früheren Verarbeitungsgang
gespeichert, dann werden nur die notwendigen Informationen hinzugefügt, die beim abzuarbeitenden
neuen Job neu sind. Die restlichen Informationen können aus der Datenbank abgerufen
werden, so dass die Anlage bei Durchführen des Nachfolgejob wiederum vollautomatisch
eingestellt werden kann.
[0045] Handelt es sich um einen neuen Job, der keinen Vorgängerjob hat, werden alle Informationen
vom Code ausgelesen und in die Datenbank aufgenommen. Diesem Datensatz werden alle
Informationen zur Einrichtung der Anlage zur Abarbeitung des durch diesen Datensatz
gekennzeichneten Jobs beigefügt.
[0046] Ist es generell nicht möglich, auf Grund der Code-Variante größere Datenmengen aufzunehmen,
kann dennoch nach dem Verfahren zur Verarbeitung von Drucksachen nach Anspruch 11
und Anspruch 17 gearbeitet werden. In diesem Fall werden die detaillierten Informationen
der Jobs vor der Verarbeitung in der Datenbank der Anlage gespeichert. Diese Datenbank
kann ständig durch Eingabe neuer Jobs erweitert werden. Die den zu verarbeitenden
Drucksachen zugeordneten Informationen enthalten nur Jobnummern oder dergleichen,
welche die entsprechenden Informationen zur Jobsteuerung in der Datenbank aktivieren
und dann die beschriebenen Funktionen auslösen.
[0047] Die Anlage kann einschließlich des Auswechselns der Beilagen 17 und/oder der Kuverts
vollautomatisch betrieben werden, so dass die Kuvertieranlage mit hoher Leistung und
dabei fehlerfrei arbeiten kann. Selbst die Entnahme der Fertigerzeugnisse aus der
Sammelstation 16 kann vollautomatisch erfolgen. Da die gefüllten Kuverts entsprechend
ihrer Abarbeitung innerhalb des jeweiligen Jobs 1, 2, ... in der Sammelstation 16
hintereinander abgelegt werden, können über ein entsprechendes Handhabungsgerät die
zu einem Job gehörenden gefüllten Kuverts der Sammelstation 16 problemlos entnommen
werden.
1. Anlage zur Verarbeitung von Drucksachen, vorzugsweise Kuvertieranlage, mit wenigstens
einer Zuführeinrichtung für Drucksachen und wenigstens einer Handlingstation,
dadurch gekennzeichnet, dass die Anlage wenigstens eine Lesestation (2, 6) aufweist, die im Transportweg der Drucksachen
(10, 13) liegt und den Drucksachen zugeordnete Informationen als Signale einer Anlagensteuerung
zuführt, mit denen die Anlage für den auszuführenden Auftrag (Job 1, Job 2, ...) wenigstens
teilweise automatisch einstellbar ist.
2. Anlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Lesestation (2, 6) wenigstens einen Lesekopf aufweist, und dass vorteilhaft die
Informationen auf einem Datenträger vorgesehen sind, der Teil der zu verarbeitenden
Drucksachen (10, 13) oder Teil eines von der Drucksache (10, 13) gesonderten Trägers
ist.
3. Anlage nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Handlingstation eine Sammelstation (3, 7) zur Bildung von Drucksachen-Sätzen
und/oder eine Falzstation (4) ist.
4. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die Anlage wenigstens eine weitere Zuführeinrichtung für die Drucksachen (10, 13)
aufweist, dass vorteilhaft haft die Drucksachen der beiden Zuführeinrichtungen einer
Zusammenführstation (8) zuführbar sind, und dass vorzugsweise die Anlage wenigstens
eine Beilagenstation (9) aufweist.
5. Anlage nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass anhand der Signale der Lesestation (2, 6) eine der Zuführeinrichtungen als führende
Zuführeinrichtung automatisch einstellbar ist.
6. Verfahren zur Verarbeitung von Drucksachen, vorzugsweise mit einer Anlage nach einem
der Ansprüche 1 bis 5, bei dem die Drucksachen zugeführt und verarbeitet werden,
dadurch gekennzeichnet, dass vor der Verarbeitung der Drucksachen (10, 13) die Anlage auf die auszuführende Aufgabe
selbsttätig eingestellt wird, indem der Anlagensteuerung Signale zugeführt werden,
die aus den zu verarbeitenden Drucksachen (10, 13) zugeordneten Informationen erzeugt
werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Informationen von wenigstens einem Datenträger gelesen werden, der vorteilhaft
auf einer der Drucksachen (10, 13) und/oder auf einem von der Drucksache (10, 13)
gesonderten Träger vorgesehen ist.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die Informationen auf der letzten Drucksache (10, 13) eines Auftrages (Job 1, Job
2, ...) und/oder auf der ersten Drucksache (10, 13) eines Nachfolgeauftrages (Job
1, Job 2, ...) vorhanden sind.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die Informationen teilweise von einem Datenträger, teilweise aus einer Datenbank
abgelesen werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass zunächst der eine Auftrag (Job 1, Job 2, ...) abgearbeitet wird und so lange die
Drucksachen (10, 13) des Nachfolgeauftrages (Job 1, Job 2, ...) angehalten werden,
und dass vorteilhaft vor dem Abarbeiten des Nachfolgeauftrages (Job 1, Job 2, ...)
die Anlage aufgrund der Informationen automatisch auf den Nachfolgeauftrag eingestellt
wird.