[0001] Die Erfindung betrifft ein Unterseeboot mit den im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen
Merkmalen.
[0002] Unterseeboote, die von einer oder mehreren Verbrennungskraftmaschinen angetrieben
werden, weisen typischerweise zumindest eine aus dem Druckkörper des Unterseeboots
herausführende Abgasleitung auf, über die die von der Verbrennungskraftmaschine erzeugten
Abgase aus dem Druckkörper des Unterseeboots in dessen äußere Umgebung abgelassen
werden können.
[0003] Ein bekanntes Unterseeboot dieser Art weist eine Abgasleitung auf, die sich außerhalb
des Druckkörpers in zwei Leitungsstränge verzweigt. Einer dieser Leitungsstränge führt
zu einem in dem Turm des Unterseeboots angeordneten Austritt, der andere zu einer
Abgasauslassöffnung an der Außenhaut des Unterseeboots im Bereich eines Oberdecks.
Diese Ausgestaltung ermöglicht es, das Abgas bei Schnorchelfahrt am Turm und bei Überwasserfahrt
über die an dem Oberdeck vorgesehene Abgasauslassöffnung aus dem Unterseeboot abzuleiten.
[0004] Bei Schnorchelfahrt ist es erforderlich, den an dem Oberdeck mündenden Leitungsstrang
zu verschließen. Bei Überwasserfahrt soll das Abgas hingegen nicht über den Schnorchel
abgelassen werden. Aus diesem Grund sind in beiden Leitungssträngen Armaturen vorgesehen,
mit denen der Strömungsweg durch den jeweils nicht benutzten Leitungsstrang verschließbar
ist.
[0005] Des Weiteren ist bei dem bekannten Unterseeboot in der Abgasleitung direkt außenseitig
des Druckkörpers eine weitere Armatur vorgesehen, mit der die Abgasleitung bei Unterwasserfahrt
unterhalb der Schnorchelfahrttiefe druckdicht verschlossen werden kann.
[0006] Zum Schalten der Armaturen sind deren Ventilkörper jeweils mit zumindest einer durch
den Drückkörper geführten Betätigungsstange verbunden. Dies dient dazu, die Armaturen
ggf. aus dem Inneren des Druckkörpers heraus manuell betätigen zu können. Nachteilig
schwächen die hierfür an dem Druckkörper erforderlichen Durchbrechungen aber die Druckkörperstruktur
und bilden mögliche Leckagestellen. Ein weiterer Nachteil dieser Ausgestaltung ist
in dem verhältnismäßig großen Platzbedarf der Armaturen in dem begrenzten Raum zwischen
Druckkörper und Außenhaut des Unterseeboots zu sehen.
[0007] Aus
DE 33 21 782 C2 ist eine Abgasanlage für ein Überwasserschiff bekannt, bei der sich eine Abgasleitung
in zwei Leitungsstränge teilt. Im Bereich der Leitungsverzweigung ist eine gesteuerte
Umlenkklappe vorgesehen, mit der die Abgasleitung wahlweise in einer ersten Stellung
der Umlenkklappe mit einem ersten Leitungsstrang und in einer zweiten Stellung der
Umlenkklappe mit einem zweiten Leitungsstrang leitungsverbindbar ist. Für den Einsatz
in einem Unterseeboot ist die aus
DE 33 21 782 C2 bekannte Abgasanlage nicht geeignet, da bei dieser immer ein Leitungsstrang geöffnet
ist, so dass bei einer Tauchfahrt über diesen geöffneten Leitungsstrang Wasser in
den Druckkörper des Unterseeboots eindringen würde.
[0008] Vor diesem Hintergrund ist es die Aufgabe der Erfindung, ein gattungsgemäßes Unterseeboot
zu schaffen, dessen Abgasarmaturen möglichst einfach und platzsparend ausgebildet
sind.
[0009] Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch ein Unterseeboot mit den in Anspruch
1 angegebenen Merkmalen gelöst, wobei sich bevorzugte Ausführungen aus den Unteransprüchen,
der nachfolgenden Beschreibung sowie der Zeichnung ergeben.
[0010] Das erfindungsgemäße Unterseeboot weist einen Druckkörper auf, durch den zumindest
eine Abgasleitung geführt ist, die sich außenseitig des Druckkörpers in mindestens
zwei Leitungsstränge verzweigt. Zum druckdichten Verschließen der Abgasleitung ist
ein Ventil vorgesehen, das eine Leitungsverzweigung bildet. Mittels des Ventils ist
die Abgasleitung in einer ersten Schaltstellung mit einem ersten Leitungsstrang und
in einer zweiten Schaltstellung mit einem zweiten Leitungsstrang leitungsverbindbar
sowie in einer dritten Schaltstellung verschließbar.
[0011] Vorteilhaft ist mit dem Ventil nur noch eine Armatur vorzusehen, mit der die Abgasleitung
bei normaler Tauchfahrt, d.h. bei Tauchfahrt unterhalb der Schnorchelfahrttiefe, druckdicht
verschlossen werden kann, die aber auch eine Umschaltvorrichtung bildet, mit der wahlweise
eine Leitungsverbindung von einem Strömungseinlass des Ventils zu einem von zumindest
zwei von den Strömungsauslässen des Ventils ausgehenden Leitungssträngen geschaffen
werden kann, während der bzw. die übrigen Leitungsstränge von dem Ventil verschlossen
werden. Um das Ventil manuell aus dem Inneren des Druckkörpers heraus betätigen zu
können, ist weiter vorteilhaft nur noch eine Durchführung durch den Druckkörper vorzusehen,
durch die ein Betätigungsmittel zum Schalten des Ventils geführt wird.
[0012] Bevorzugt mündet zumindest ein von dem Ventil zum Verschließen der Abgasleitung ausgehender
Leitungsstrang an einer an einem Oberdeck des Unterseeboots vorgesehenen Abgasauslassöffnung
und zumindest ein anderer an einem in einem Turm des Unterseeboots angeordneten Austritt.
Zweckmäßigerweise ist daher die Abgasleitung in einem Bereich unterhalb des Oberdecks
durch den Druckkörper geführt und das Ventil zu Verschließen der Abgasleitung in einem
Zwischenraum zwischen Druckkörper und Oberdeck angeordnet. Um zu verhindern, dass
Wasser bei Tauchfahrt des Unterseeboots in den Druckkörper eindringen kann, ist der
außenseitig des Druckkörpers zu dem Ventil führende Teil der Abgasleitung druckdicht
ausgebildet.
[0013] Sind an Bord des Unterseeboots mehrere Abgas erzeugende Antriebseinrichtungen vorgesehen,
ist bevorzugt jeder dieser Antriebseinrichtungen eine separate, durch den Druckkörper
geführte Abgasleitung zugeordnet. Außerhalb des Druckkörpers ist dann in jeder der
Abgasleitungen ein in der oben beschriebenen Weise ausgebildetes Ventil zum Verschließen
dieser Abgasleitung vorgesehen.
[0014] Das Ventil ist bevorzugt als ein Drehschieberventil ausgebildet. Dementsprechend
weist das Ventil einen in dem Ventilgehäuse drehbar gelagerten Ventilkörper auf. Durch
den Ventilkörper verläuft ein Strömungskanal derart, dass je nach Drehstellung des
Ventilkörpers entweder eine Leitungsverbindung von dem Strömungseinlass des Ventils
zu wahlweise einem von zumindest zwei Strömungsauslässen geschaffen wird, oder der
Strömungseinlass des Ventils verschlossen wird. Zweckmäßigerweise ist der Ventilkörper
im Wesentlichen sphärisch ausgebildet.
[0015] Die an dem Ventil vorgesehenen Strömungsauslässe sind an dem Ventilgehäuse zweckmäßigerweise
im gleichen Winkel abgewinkelt zu einer Mittelachse des Strömungseinlasses angeordnet.
Korrespondierend hierzu ist auch der durch den Ventilkörper verlaufende Strömungskanal
bevorzugt abgewinkelt ausgebildet, wobei der Strömungskanal zweckmäßigerweise einen
Winkel einschließt, der dem Winkel entspricht, den die Mittelachse des Strömungseinlasses
mit der Mittelachse eines der Strömungsauslässe einschließt. Weist das Ventil einen
Strömungseinlass und zwei Strömungsauslässe auf, ist der durch den Ventilkörper verlaufende
Strömungskanal besonders vorteilhaft in einem Winkel von 120° abgewinkelt.
[0016] Der Drehschieber des Ventils ist vorzugsweise mit einer durch den Druckkörper des
Unterseeboots geführten Betätigungsstange betätigbar. Vorteilhafterweise ist die Betätigungsstange
an dem Drehschieber in Verlängerung dessen Drehachse angeordnet und drehbar gelagert.
Mittels eines an der Betätigungsstange angreifenden Antriebs, z.B. eines Elektro-
oder Hydraulikmotors kann der Drehschieber des Ventils bei dieser Ausgestaltung über
die Betätigungsstange in die drei oben beschriebenen Schaltstellungen bewegt werden.
Bei einem eventuellen Ausfall des Antriebs kann das Ventil bei dieser Ausgestaltung
vorteilhafterweise auch manuell, z.B. mit einem an der Betätigungsstange angeordneten
Handrad, aus dem Inneren des Druckkörpers heraus betätigt werden.
[0017] Im Bereich der Auslässe ist der Ventilkörper des Ventils bevorzugt mittels federvorgespannter
Dichtelemente gegenüber dem Ventilgehäuse abgedichtet. So können Federelemente, vorzugsweise
Druckfederelemente, derart in dem Ventilgehäuse angeordnet sein, dass sie die Dichtelemente
in einen Dichtsitz mit dem Ventilkörper drücken. Besonders vorteilhaft werden die
Dichtelemente von Kompensatoren gebildet, die in Richtung ihrer Längsausdehnung gespannt
werden können. Separate Federelemente zum Vorspannen der Dichtelemente sind in diesem
Fall nicht erforderlich. Bevorzugt werden die Dichtelemente von Weichstoffdichtungen,
beispielsweise aus Elastomeren, gebildet. Wegen der verhältnismäßig heißen Abgase,
die durch das Ventil geleitet werden, sind die Dichtelemente bevorzugt wassergekühlt.
Hierzu können in dem Ventilgehäuse, vorzugsweise in der Nähe der Dichtelemente, Kühlkammern
vorgesehen sein.
[0018] Um die im Bereich der Strömungsauslässe des Ventils angeordneten Dichtelemente und
insbesondere Weichstoffdichtungen beim Schalten des Ventils bzw. beim Bewegen des
Ventilkörpers nicht zu beschädigen, sind vorteilhafterweise Mittel zum Bewegen der
Dichtelemente vorgesehen. Mit diesen Mitteln sind die Dichtelemente von einem an dem
Ventilkörper anliegenden Dichtsitz wegbewegbar. D.h., mit diesen Mitteln können die
Dichtelemente vor dem Schalten des Ventils in eine von dem Ventilkörper beabstandete
Position bewegt werden, so dass ein Verschleiß aufgrund von Reibung zwischen dem Ventilkörper
und den Dichtelementen vermieden wird.
[0019] Bevorzugt weisen die Mittel zum Bewegen der Dichtelemente eine Steuerungsscheibe
auf, die auf einer durch den Druckkörper geführten Welle angeordnet ist. Mittels der
Welle ist die Steuerungsscheibe derart drehbar, dass zwei an der Steuerungsscheibe
radial auskragende Abschnitte gleichzeitig die beiden federvorgespannten Dichtelemente
an den Strömungsauslässen kontaktieren und bei weiterer Drehung von dem Dichtsitz
an dem Ventilkörper wegbewegen. Sobald die Dichtelemente von dem Ventilkörper beabstandet
sind, kann das Ventil geschaltet werden, ohne dass dies zu einem Verschleiß der Dichtelemente
führt.
[0020] Besonders vorteilhaft ist die Welle zum Betätigen der Steuerungsscheibe als Hohlwelle
ausgebildet, wobei die Betätigungsstange zum Betätigen des Ventilkörpers durch die
Hohlwelle geführt ist. Auf diese Weise muss an dem Druckkörper nur eine Durchbrechung
vorgesehen sein, durch die die Betätigungsstange zum Betätigen des Ventilkörpers und
die Welle zum Betätigen der Steuerungsscheibe gemeinsam geführt sind.
[0021] Zur Betätigung der Hohlwelle, d.h. zum Drehen der Hohlwelle ist vorzugsweise ein
Hydraulikzylinder vorgesehen. Hierbei kann eine lineare Aus- bzw. Einfahrbewegung
des Hydraulikzylinders über ein Getriebe, beispielsweise über eine Zahnstange-Zahnrad-Paarung
in eine Drehbewegung der Hohlwelle umgewandelt werden.
[0022] Die Drehung der Betätigungsstange zum Schalten des Ventilkörpers erfolgt bevorzugt
mit einem Drehantrieb. Hierzu ist die Betätigungsstange mit dem Drehantrieb, bei dem
es sich vorzugsweise um einen hydraulisch betätigten Drehmotor handelt, bewegungsverbunden.
[0023] Im Bereich des Strömungseinlasses ist der Ventilkörper gegenüber dem Ventilgehäuse
vorteilhaft mittels einer Hartstoffdichtung abgedichtet. Die Hartstoffdichtung ist
gehäuseseitig des Ventils angeordnet und weist vorteilhaft eine zu der Außenkontur
des Ventilkörpers komplementäre Form auf. Als Dichtungsmaterialien können beispielsweise
Hartmetall oder Keramik verwendet werden.
[0024] Nachfolgend ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Darin zeigen:
- Fig. 1
- in schematischer Schnittdarstellung eine Anordnung eines eine Leitungsverzweigung
bildenden Ventils zum Absperren einer durch einen Druckkörper eines Unterseeboots
geführten Abgasleitung
- Fig. 2
- eine entlang der Schnittlinie II - II in Fig. 1 teilgeschnittene Ansicht des Ventils
in einer die Abgasleitung verschließenden Schaltstellung
- Fig. 3
- eine entlang der Schnittlinie II - II in Fig. 1 teilgeschnittene Ansicht des Ventils
in einer eine Leitungsverbindung zu einem ersten Leitungsstrang der Abgasleitung schaffenden
Schaltstellung
- Fig. 4
- eine entlang der Schnittlinie II - II in Fig. 1 teilgeschnittene Ansicht des Ventils
in einer eine Leitungsverbindung zu einem zweiten Leitungsstrang der Abgasleitung
schaffenden Schaltstellung und
- Fig. 5
- eine entlang der Schnittlinie V - V in Fig. 1 geschnittene Ansicht des Ventils.
[0025] In Fig. 1 ist ein Abschnitt der Wandung eines Druckkörpers 2 eines Unterseeboots
stark vereinfacht dargestellt. In diesem Abschnitt der Wandung des Druckkörpers 2
ist eine Durchbrechung 4 vorgesehen. Die Durchbrechung 4 bildet einen Teil einer Abgasleitung,
über die von einer im Inneren des Druckkörpers 2 angeordneten Verbrennungskraftmaschine
erzeugte Abgase an die Außenumgebung des Unterseeboots abgeleitet werden können.
[0026] Außenseitig des Druckkörpers 2 ist direkt oberhalb der Durchbrechung 4 ein im Wesentlichen
in einem Winkel von 90° gekrümmtes Rohrstück 6 über einen an dem Rohrstück 6 ausgebildeten
Flansch 8 an dem Druckkörper 2 befestigt. Das Rohrstück 6 bildet einen druckfesten
Teil der Abgasleitung.
[0027] An dem von dem Druckkörper 2 beabstandeten Ende des Rohrstücks 6 ist an einem dort
ausgebildeten Flansch 10 ein Ventil 12 derart angeschlossen, dass das Rohrstück 6
und ein Strömungseinlass 14 des Ventils 12 miteinander strömungsverbunden sind. Wie
insbesondere den Fig. 2 bis 5 zu entnehmen ist, bildet das Ventil 12 eine Leitungsverzweigung,
d.h., neben dem Strömungseinlass 14 weist das Ventil einen ersten Strömungsauslass
16 und einen zweiten Strömungsauslass 18 auf. An dem ersten Strömungsauslass 16 des
Ventils 12 ist ein erster in den Figuren nicht dargestellter Leitungsstrang der Abgasleitung
angeschlossen, der an einer im Bereich des Oberdecks des Unterseeboots vorgesehenen
Abgasauslassöffnung mündet. An den Strömungsauslass 18 schließt sich ein ebenfalls
nicht dargestellter zweiter Leitungsstrang der Abgasleitung an, der zu einem in einem
Turm des Unterseeboots angeordneten Schnorchel führt. Die Fig. 2 bis 5 zeigen auch,
dass der Strömungseinlass 14 und die Strömungsauslässe 16 und 18 jeweils in einem
Winkel von 120° zueinander versetzt angeordnet sind.
[0028] Das Ventil 12 ist als ein Drehschieberventil ausgebildet. In einer in dem Ventilgehäuse
20 ausgebildeten Ventilkammer 22 ist ein Ventilkörper 24 um eine Drehachse A drehbar
gelagert. Der Ventilkörper 24 ist im Wesentlichen sphärisch ausgebildet, wobei die
Kugelkappen in Richtung der Drehachse A des Ventilkörpers 24 abgeschnitten sind, so
dass er in Richtung der Drehachse A voneinander beabstandet ebene Stirnflächen bildet.
Quer zu seiner Drehachse A wird der Ventilkörper 24 von einem Strömungskanal 26 durchbrochen.
Dieser Strömungskanal 26 ist in einer Ebene senkrecht zur Drehachse A in einem Winkel
von 120° abgewinkelt ausgebildet (Fig. 2 bis 5).
[0029] Zum Schalten des Ventils 12 bzw. zum Drehen des Ventilkörpers 24 ist eine Betätigungsstange
28 vorgesehen. Diese Betätigungsstange 28 ist durch eine Durchbrechung der in Fig.
1 unterhalb des Ventils 12 strichpunktiert dargestellten Wandung des Druckkörpers
2 geführt. Die Betätigungsstange 28 ist konzentrisch zur Drehachse A des Ventilkörpers
24 an diesem befestigt. An einem im Inneren des Druckkörpers 2 befindlichen Ende der
Betätigungsstange 28 greift ein hydraulischer Drehmotor 30 an, mit dem der Ventilkörper
24 über die Betätigungsstange 28 in drei unterschiedliche Schaltstellungen gedreht
werden kann.
[0030] Hierzu zählt die in Fig. 2 dargestellte Schaltstellung, in der der Ventilkörper 24
so ausgerichtet ist, dass er den Strömungseinlass 14 des Ventils 12 und damit die
Abgasleitung in Richtung des Druckkörpers 2 verschließt. Diese Schaltstellung ist
insbesondere bei getauchtem Unterseeboot unterhalb der Schnorchelfahrttiefe erforderlich,
da hierdurch ein Eindringen von Wasser in den Druckkörper 2 über die Abgasleitung
verhindert wird.
[0031] Bei Überwasserfahrt des Unterseeboots kann das Ventil 12 in die in Fig. 3 dargestellte
Schaltstellung geschaltet werden. In der dort gezeigten Schaltstellung ist der Ventilkörper
24 derart ausgerichtet, dass der an dem Ventilkörper 24 ausgebildete Strömungskanal
26 eine Strömungsverbindung von dem Strömungseinlass 14 zu dem ersten Strömungsauslass
16 schafft. Gleichzeitig verschließt der Ventilkörper 24 den zweiten Strömungsauslass
18. Auf diese Weise können Abgase aus dem Druckkörper 2 über die an dem Strömungsauslass
16 anschließenden Leitungsstrang der Abgasleitung zu der im Bereich des Oberdecks
vorgesehenen Abgasauslassöffnung geleitet werden.
[0032] Schließlich kann das Ventil 12 auch in die in Fig. 4 dargestellte Schaltstellung
gebracht werden, in der der Ventilkörper 24 so angeordnet ist, dass er den ersten
Strömungsauslass 16 verschließt und eine Strömungsverbindung von dem Strömungseinlass
14 zu dem zweiten Strömungsauslass 18 herstellt. Diese Schaltstellung ist für die
Ableitung von Abgasen bei Schnorchelfahrt gedacht, bei der die Abgase über einen an
den Strömungsauslass 18 des Ventils 12 anschließenden Leitungsstrang der Abgasleitung
zu dem am Turm vorgesehenen Austritt geleitet werden.
[0033] Die Fig. 2 bis 5 zeigen, dass der Ventilkörper 24 gegenüber der Ventilkammer 22 bzw.
gegenüber dem Ventilgehäuse 20 im Bereich des Strömungseinlasses 14 mit einem Dichtelement
32, im Bereich des ersten Strömungsauslasses 16 mit einem Dichtelement 34 und im Bereich
des zweiten Strömungsauslasses 18 mit einem Dichtelement 36, abgedichtet ist. Die
Dichtelemente 32, 34 und 36 sind ringförmig ausgebildet und bilden eine zu der Kugelform
des Ventilkörpers 24 komplementäre Dichtfläche. Die Dichtung 32 ist als eine in die
Innenwandung der Ventilkammer 22 integrierte Hartstoffdichtung ausgebildet. An dieser
Dichtung 32 liegt der Ventilkörper 24 bündig an. Die Dichtungen 34 und 36 sind als
Weichstoffdichtungen ausgebildet, die mittels vorgespannter Druckfederelemente 38
in den Dichtsitz an dem Ventilkörper 24 gedrückt werden. Zum Kühlen der Dichtelemente
34 und 36 sind an dem Ventilgehäuse 20 des Ventils 12 Kühlkammern 40 und 42 vorgesehen,
durch die Kühlwasser gepumpt werden kann.
[0034] Um die als Weichstoffdichtungen ausgebildeten Dichtelemente 34 und 36 beim Schalten
des Ventils 12, d.h. bei Drehung des Ventilkörpers 24 nicht zu beschädigen, sind die
Dichtelemente 34 und 36 von dem Dichtsitz an dem Ventilkörper 24 unter weiterer Anspannung
der Druckfederelemente 38 wegbewegbar. Dies geschieht mittels einer Steuerungsscheibe
44, die unterhalb des Ventilkörpers 24, d.h. auf der dem Druckkörper 2 zugewandten
Seite des Ventilkörpers 24 um die Drehachse A des Ventilkörpers 24 drehbar angeordnet
ist. Die Steuerungsscheibe 44 hat im Wesentlichen die Form eines gleichseitigen Dreiecks.
Sie ist in dem Ventilgehäuse 20 derart angeordnet, dass sie bei einer Drehung um die
Drehachse A gleichzeitig die Dichtelemente 34 und 36 kontaktiert und in eine von dem
Ventilkörper 24 beabstandete Position drückt (Fig. 5).
[0035] Die Betätigung der Steuerungsscheibe 44 erfolgt über eine Hohlwelle 46 (Fig. 1).
Diese Hohlwelle 46 ist um die Betätigungsstange 28 zum Betätigen des Ventilkörpers
24 herum angeordnet. An dem Außenumfang der Hohlwelle 46 ist ein Zahnkranz 48 ausgebildet,
der mit einer Zahnstange 50 im Eingriff steht. Die Zahnstange 50 ist an dem linear
verfahrbaren Teil eines Hydraulikzylinders 52 angebunden. Über die von Zahnkranz 48
und Zahnstange 50 gebildete Getriebepaarung wird die Linearbewegung des verfahrbaren
Teils des Hydraulikzylinders 52 in eine Drehbewegung der Hohlwelle 46 umgewandelt.
Bezugszeichenliste
[0036]
- 2
- Druckkörper
- 4
- Durchbrechung
- 6
- Rohrstück
- 8
- Flansch
- 10
- Flansch
- 12
- Ventil
- 14
- Strömungseinlass
- 16
- Strömungsauslass
- 18
- Strömungsauslass
- 20
- Ventilgehäuse
- 22
- Ventilkammer
- 24
- Ventilkammer
- 26
- Strömungskanal
- 28
- Betätigungsstange
- 30
- Drehmotor
- 32
- Dichtelement
- 34
- Dichtelement
- 36
- Dichtelement
- 38
- Druckfederelement
- 40
- Kühlkammer
- 42
- Kühlkammer
- 44
- Steuerungsscheibe
- 46
- Hohlwelle
- 48
- Zahnkranz
- 50
- Zahnstange
- 52
- Hydraulikzylinder
- A
- Drehachse
1. Unterseeboot mit einem Druckkörper (2), mit zumindest einer vom Inneren des Druckkörpers
(2) nach außen geführten Abgasleitung, welche sich außenseitig des Druckkörpers (2)
in mindestens zwei Leitungsstränge verzweigt und mit einem außenseitig des Druckkörpers
(2) angeordneten Ventil (12) zum druckdichten Verschlie-ßen der Abgasleitung, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventil (12) eine Leitungsverzweigung bildet wobei die Abgasleitung in einer ersten
Schaltstellung des Ventils (12) mit einem ersten Leitungsstrang und in einer zweiten
Schaltstellung mit einem zweiten Leitungsstrang leitungsverbindbar ist sowie in einer
dritten Schaltstellung verschließbar ist.
2. Unterseeboot nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventil (12) als Drehschieberventil ausgebildet ist.
3. Unterseeboot nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass durch einen Ventilkörper (24) des Ventils (12) ein abgewinkelter, vorzugsweise in
einem Winkel von 120° abgewinkelter Strömungskanal (26) verläuft.
4. Unterseeboot nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Ventilkörper (24) des Ventils (12) mit einer durch den Druckkörper (2) geführten
Betätigungsstange (28) betätigbar ist.
5. Unterseeboot nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Ventilkörper (24) gegenüber einem Ventilgehäuse (20) im Bereich der Strömungsauslässe
(16, 18) mittels federvorgespannter Dichtelemente (34, 36), vorzugsweise Weichstoffdichtungen,
abgedichtet ist.
6. Unterseeboot nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel zum Bewegen der Dichtelemente (34, 36) vorgesehen sind, mit denen die Dichtelemente
(34, 36) von einem an dem Ventilkörper (24) anliegenden Dichtsitz wegbewegbar sind.
7. Unterseeboot nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zum Bewegen der Dichtelemente eine Steuerungsscheibe (44) aufweisen, welche
auf einer durch den Druckkörper (2) geführten Welle (46) angeordnet ist.
8. Unterseeboot nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Welle (46) als Hohlwelle (46) ausgebildet ist wobei die Betätigungsstange (28)
zum Betätigen des Ventilkörpers (24) durch die Hohlwelle (46) geführt ist.
9. Unterseeboot nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Welle (46) von einem Hydraulikzylinder (52) betätigbar ist.
10. Unterseeboot nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, das die Betätigungsstange (28) zum Betätigen des Ventilkörpers (24) mit einem Drehantrieb,
vorzugsweise mit einem hydraulisch betätigten Drehmotor (30) bewegungsverbunden ist.
11. Unterseeboot nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Ventilkörper (24) gegenüber dem Ventilgehäuse (20) im Bereich des Strömungseinlasses
(14) mittels einer Hartstoffdichtung (32) abgedichtet ist.