[0001] Die Erfindung betrifft eine Wickelvorrichtung zum Aufwickeln von Materialbahnen,
insbesondere Faserstoffbahnen in Form von Papier-, Karton-oder Tissuebahnen auf Hülsen
oder Wickelkerne, mit einer Längsschneidvorrichtung zum Aufteilen der Materialbahn
in Einzelbahnen und einzelnen Wickelstationen, die in zwei Wickellinien beidseits
einer antreibbaren Stützwalze angeordnet sind, an welcher die Wickelrollen beim Aufwickeln
an- oder aufliegen.
[0002] Wickelvorrichtungen in Form von Stützwalzenwickelvorrichtungen sind in einer Mehrzahl
unterschiedlicher Ausführungen aus dem Stand der Technik vorbekannt. Stellvertretend
wird hier auf die Druckschrift
DE 44 24 848 A1 verwiesen. Dabei werden nach Aufteilen der Bahn mittels einer Längsschneidvorrichtung
in Einzelbahnen diese nachfolgenden Aufwickelstationen zugewiesen, die jede der Einzelbahnen
zu einer Wickelrolle aufwickeln. Die einzelnen Wickelstationen sind in zwei Wickellinien
beidseits einer zentralen Stützwalze angeordnet. Diese bestehen aus jeweils zwei quer
zur Bahnlaufrichtung verfahrbaren Tragelementen, an denen jeweils ein drehbarer, an
einer Seite der Wickelhülse einfahrbarer Führungskopf befestigt ist. Dabei tragen
die Führungsköpfe ganz oder teilweise das Gewicht der Wickelrollen beim Aufwickeln
und sind entweder freilaufend gelagert oder mit einem Drehantrieb verbunden, um zusätzlich
noch die Zugspannung beim Aufwickeln beeinflussen zu können. Hinsichtlich der Positionierung
der Wickelstation gegenüber der Stützwalze sind unterschiedliche Ausführungen vorbekannt.
Die Wickelqualität wird entscheidend durch die Anlagekraft beziehungsweise Auflagekraft
im Wickelspalt beziehungsweise Nip an der Berührungslinie zwischen den Wickelrollen
und der Stützwalze durch Andrücken der Wickelrollen mittels der Führungsköpfe eingestellt.
Durch die ausschließlich an den Führungsköpfen lastende Andrückkraft und Gewichtskraft
werden sowohl die Wickelhülsen als auch die Papierlagen im Bereich der Führungsköpfe
zum Teil sehr stark belastet. Dies kann zu Wickelschäden, zum Beispiel Platzstellen
im Wickelkern führen. Zur Entlastung, zumindest teilweise vom Wickelrollengewicht
beim Wickeln größerer Rollen, ist es daher vorbekannt, die Wickelrollen beidseits
der Scheitellinie der Stützwalze aufliegen zu lassen. Die Stützwalze trägt dann einen
überwiegenden Teil des entsprechenden Wickelgewichtes und die Führungsköpfe nehmen
nur noch einen Restanteil der Gewichtskraft und ab einem bestimmten Wickelrollendurchmesser
Gewichtsentlastungskräfte auf, falls die Kräfte an der Berührungslinie zwischen den
Wickelrollen für die gewünschte Wickelqualität zu groß werden. Die Materialbahn wird
bei derartigen Ausführungen von unten an die Stützwalze herangeführt, damit die zueinander
versetzt angeordneten Wickelrollen beider Wickellinien entsprechend nah an der Scheitellinie
der Stützwalze aufliegen und zugleich Wickelrollen mit einem sehr großen Durchmesser
hergestellt werden können.
[0003] Aus der Druckschrift
DE 44 24 848 A1 ist eine Ausführung bekannt, bei welcher eine der Wickelrollen beim Aufwickeln im
oberen Bereich der Stützwalze neben deren Scheitellinie aufliegt, das heißt, dass
auch hier das Hauptgewicht auf der Stützwalze abgestützt wird und die zweite Wickelrolle
eine Stellung gegenüber der Stützwalze einnimmt, die die Gewichtskraft der Wickelrolle
ausschließlich auf den Führungsköpfen und nicht an der Stützwalze abstützt.
[0004] Ferner sind unterschiedliche Stützwalzenroller bekannt und im Einsatz, bei welchen
die Wickel positionen und damit Wickelspalte gegenüber der Stützwalze unterschiedlichen
Umfangsbereichen zugeordnet sind. Dabei wird bei Verdeutlichung der Wickelpositionen
anhand von Uhrzeigerpositionen gemäß beispielsweise einer ersten im Einsatz befindlichen
Vorrichtung mit Wickelspalten in den Positionen 3 und 9 gewickelt, während bei einer
möglichen zweiten Ausführung die Rollen in den Positionen 1 und 11 aufgewickelt werden.
Die erste Möglichkeit bietet den Vorteil, dass sich die Linienlasten, insbesondere
die Auflagekräfte, sehr feinfühlig steuern lassen. Dies hat jedoch bei Wickelrollen
mit einem größeren Durchmesser oder mit größeren Breiten zur Folge, dass sehr hohe
Belastungen auf die Hülse und damit die Führungsköpfe wirken. Dies kann wiederum zu
Lagenbeschädigungen führen. Betroffen sind davon insbesondere Materialbahnen in Form
von Papierbahnen mit einem geringen Flächengewicht und hoher Dichte. Ein Teil der
Belastung der Hülse kann durch eine andere Positionierung des Wickelspaltes entsprechend
der zweiten Ausführungsform reduziert werden, beispielsweise befindet sich die erste
Wickeleinheit in der 1-Uhr-Position und die zweite Wickeleinrichtung in der 11-Uhr-Position.
Jede der Ausführungen, insbesondere die unterschiedlichen Wickelpositionen ist dabei
für bestimmte Materialbahnarten, insbesondere Faserstoffbahnarten und Wickelgrößen
besonders geeignet. Es ist daher erforderlich, eine Maschine von Anfang an im Hinblick
auf die zu verarbeitende Materialbahn und das Wickelergebnis zu konzipieren.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Wickelvorrichtung der eingangs
genannten Art derart weiterzuentwickeln, dass diese universeller einsetzbar ist und
auch ohne große und zeitaufwendige Umbauten ein Wechsel innerhalb des zu verarbeitenden
Spektrums an Materialbahnen und Wickelgrößen möglich ist. Der konstruktive Aufwand
zur Lösung dieser Aufgabe an der Wickelmaschine soll gering sein.
[0006] Die erfindungsgemäße Lösung ist durch die Merkmale des Anspruchs 1 charakterisiert.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
[0007] Eine Wickelvorrichtung zum Wickeln von Materialbahnen, insbesondere Faserstoffbahnen
in Form von Papier-, Karton- oder Tissuebahnen, umfasst eine Längsschneidevorrichtung
zum Aufteilen einer Materialbahn in Einzelbahnen und nachfolgend angeordnete Wickelstationen,
die die Einzelbahnen zu einer Wickelrolle aufwickeln. Die einzelnen Wickelstationen
sind dabei in zwei Wickellinien beidseits einer zentralen Stützwalze angeordnet, an
der die Wickelrollen unter Ausbildung von Wickelspalten beim Aufwickeln anliegen.
Erfindungsgemäß ist zumindest eines der einen Wickelspalt bildenden Elemente-Wickelstation
und/oder Stützwalze - unter Verlagerung des Wickelspaltes in Umfangsrichtung um die
Stützwalze verlagerbar. Die Verlagerung erfolgt achsparallel bezogen auf die Ausgangslage
des Elementes, das heißt die Längsachsen der Elemente Stützwalze und/oder Wickelstation,
die sich über die Breite der Vorrichtung erstrecken, werden parallel verschoben oder
verschwenkt.
[0008] Durch die erfindungsgemäße Verlagerung des Wickelspaltes um den Umfang der Stützwalze
betrachtet, ist es möglich, unterschiedliche Aufwickelpositionen für die einzelnen
Wickel in einer einzigen Wickelvorrichtung einzustellen, so dass aufgrund der unterschiedlichen
Anordnung der Wickelspalte die Belastungen der Wickelkerne unterschiedlich stark an
den Führungsköpfen abgestützt werden können.
[0009] In einer Vorrichtung können somit mit geringem Umrüstaufwand sowohl hinsichtlich
ihrer Dimensionierung, insbesondere der Breite und des Durchmessers große und schwere
Wickel als auch kleinere und weniger schwere Rollen mit optimalen Wickelergebnis hinsichtlich
der Wickelhärte und ohne Wickelfehler aufgewickelt werden.
[0010] Die einzelne Wickelstation umfasst jeweils zwei, vorzugsweise quer zur Materialbahnlaufrichtung
verfahrbare und beidseits der Materialbahn angeordnete Tragelemente, an denen jeweils
ein drehbarer, an einer Seite der Wickelhülse einfahrbarer Führungskopf befestigt
ist. Die Führungsköpfe tragen ganz oder teilweise das Gewicht der Wickelrollen beim
Aufwickeln. Diese sind entweder freilaufend oder aber gemäß einer besonders vorteilhaften
Ausführung zur Beeinflussung der Zugspannung beim Aufwickeln auch antreibbar ausgeführt.
[0011] Unter Materialbahnlaufrichtung wird dabei die Richtung verstanden, die die Durchlaufrichtung
der Materialbahn in der Vorrichtung in axialer Richtung betrachtet beschreibt, das
heißt die Richtung zwischen Eintritt und Austritt in die Vorrichtung. Dabei entspricht
diese der Maschinenrichtung, das heißt der Erstreckungsrichtung der gesamten Vorrichtung
in Längsrichtung. Die Bezeichnung Materialbahnlaufrichtung gibt dabei nur den Richtungsverlauf
an. Dies bedeutet, dass eine Bewegung in Materialbahnlaufrichtung Bewegungen sowohl
in Durchlaufrichtung als auch entgegen dieser mit einschließen. Die Verstellung der
Wickelstation beinhaltet dabei eine Verstellung der Tragelemente. Bei diesen handelt
es sich zumindest um die, die Führungsköpfe abstützenden Elemente, welche konstruktiv
unterschiedlich ausgeführt sein können.
[0012] Eine Lageveränderung der Wickelstation beinhaltet eine Lageveränderung des in dieser
aufgewickelten Wickels unter Verschiebung des Wickelspaltes. Bei allen ortsfesten
Lagen der Wickelstationen ist jedoch der Führungskopf in Abhängigkeit von der Zunahme
des Wickels radial oder horizontal gegenüber dem Tragelement verschiebbar an diesem
gelagert.
[0013] Jede Lageänderung erfolgt derart, dass die sich über die Breite der Materialbahnen
erstreckenden Längsachsen der Stützwalze und der theoretischen Verbindungslinien der
Führungsköpfe in Wickelposition beziehungsweise die Achsen der Wickelhülsen quer zur
Materialbahn ausgerichtet und zueinander achsparallel sind.
[0014] Die Lageveränderung eines einzelnen Wickelspaltes kann auf unterschiedliche Art und
Weise realisiert werden. Gemäß einer ersten Ausführung ist nur eine einzelne Wickelstation
in ihrer Lage und somit der durch diese gebildete Wickelspalt veränderbar. Die Stützwalze
ist hinsichtlich ihrer Lage ortsfest und drehbar gelagert und die andere Wickelstation
ist ebenfalls ortsfest, das heißt die Lage der Tragelemente ist nicht veränderbar.
Die Stützwalze ist antreibbar. Mit dieser Ausführung ist der Wickelprozess für eine
Wickelstation damit fest vorgegeben, während die Verhältnisse der Abstützung des Wickels
aufgrund der frei wählbaren Lage des anderen Wickelspaltes an der anderen Wickelstation
frei einstellbar sind.
[0015] Gemäß einer weiteren zweiten Ausführung ist es auch möglich, eine der Wickelstationen
ortsfest zu lagern, das heißt in ihrer Lage unveränderlich, wobei jedoch die andere
Wickelstation in Maschinenrichtung und in einer Richtung senkrecht dazu, insbesondere
in vertikaler Richtung verlagerbar ist. Die Stützwalze ist ferner ebenfalls in Maschinenrichtung
und senkrecht dazu, das heißt in vertikaler Richtung bezogen auf das, die Vorrichtung
abstützende Fundament verlagerbar. Diese Ausführung erlaubt dadurch die Verlagerung
der Wickelspalte beider Wickelstationen, wobei für die ortsfeste Wickelstation eine
Verstelleinrichtung eingespart werden kann.
[0016] Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführung mit geringem konstruktivem Aufwand
für die Stelleinrichtungen wird die Funktion der Verlagerungsrichtungen auf beide
an der Ausbildung eines Wickelspaltes beteiligten Elemente aufgeteilt. Beide Wickelstationen
sind dazu in Materialbahnlaufrichtung und die Stützwalze in vertikaler Richtung bewegbar.
Dabei sind die beiden Wickelstationen in axialer Richtung verschiebbar beziehungsweise
verstellbar, während in Vertikalrichtung lediglich die Stützwalze verstellt werden
kann. Damit kann auf einfache Art und in platzsparender Weise der durch die Anordnung
der Wickelstationen in vertikaler Richtung vorgegebene Bauraum zu Einstellung beliebig,
jedoch symmetrisch bezüglich der als Senkrechte zur Längsachse der Stützwalze ausgebildeten
Scheitellinie der Stützwalze angeordneter Wickelpositionen für die einzelnen Wickelstationen
genutzt werden, wobei an beiden Wickelstationen hinsichtlich der Kräfte bei gleichem
konstruktiven Aufbau und den gleichen Konstruktionsparametern gleiche Verhältnisse
hinsichtlich der Abstützkräfte vorliegen. Diese Vorrichtung eignet sich besonders
zum Aufwickeln von Rollen mit gleichen Wickelparametern.
[0017] Die erfindungsgemäße Lösung ermöglicht es, eine Wickelvorrichtung bei sehr kurzen
Umrüstzeiten an sich ändernde Erfordernisse anzupassen, insbesondere durch Änderung
der Wickelpositionen für die einzelnen Materialbahnlagen, da das Wickelergebnis auch
durch die Ausbildung des Wickelspaltes beeinflusst wird.
[0018] Die Verlagerung kann durch Verschiebung oder Verschwenken erfolgen. Vorzugsweise
werden die einzelnen Elemente jedoch in entsprechenden Führungen in zumindest einer
Richtung verschiebbar gelagert. Die Führungen sind vorzugsweise als Gleitführungen
ausgebildet. Denkbar sind beispielsweise auch wälzgelagerte Führungen.
[0019] Bezüglich der konstruktiven Ausgestaltung bestehen eine Vielzahl von Möglichkeiten.
Im einfachsten Fall wird jedem der Elemente, Wickeleinheit und Stützwalze, eine eigene
separate Stelleinrichtung zugeordnet. Die Stelleinrichtung bewirkt eine Verstellung
im gewünschten Umfang. Dabei kann die Verstellung vorzugsweise stufenlos oder aber
auch in Stufen vorgenommen werden. Im letztgenannten Fall können für die einzelnen
Verstellmöglichkeiten, insbesondere am Gestell einer derartigen Wickelvorrichtung,
entsprechende Rasterungen vorgesehen werden, an denen die Lagerungen von Wickelstation
und/oder Stützwalze feststellbar sind.
[0020] Die Verstellung selbst kann beispielsweise mechanisch, hydraulisch, pneumatisch unterstützt
erfolgen. Die Verstellung kann bei Bedarf manuell oder über eine Steuerung ausgelöst
werden. Im letztgenannten Fall erfolgt die Verstellung, insbesondere der Antrieb der
Stellglieder automatisiert. Dabei können über die Steuereinrichtung auch die gewünschten
Wickelspaltpositionen der einzelnen Wickelstationen im Zusammenwirken mit der Stützwalze
eingegeben werden, wobei über die Steuereinrichtung die erforderlichen Verstellwege
der einzelnen Elemente in den unterschiedlichen Richtungen in Abhängigkeit von der
Ausgestaltung der Wickelvorrichtung gemäß einer der drei Ausführungsformen berechnet
und die erforderlichen Stellgrößen zur Ansteuerung der den einzelnen Elementen zugeordneten
Stelleinrichtungen ausgegeben werden und diese angesteuert. Die gesteuerte Einstellung
der Wickelspaltpositionen ist durch hohe Genauigkeit charakterisiert. Die konkrete
Auswahl ist jedoch vom Einsatzfall und den örtlichen Gegebenheiten abhängig.
[0021] Der maximale Verstellweg für die einzelnen Elemente, Stützwalze und/oder Wickelstation,
kann dabei begrenzt werden. Die Begrenzung kann durch die Stelleinrichtung durch eine
Verstellwegbegrenzung, beispielsweise Hubbegrenzung erfolgen oder aber durch konstruktive
Maßnahmen an den einzelnen Führungen.
[0022] Rein konstruktiv werden die einzelnen Verstellbewegungen vorzugsweise über Gleit-
oder Teleskopführungen realisiert. Dabei sind beispielsweise die einzelnen Wickelstationen
in vertikaler Richtung frei von einer Verschiebemöglichkeit an einem Rahmen oder einer
Traverse in axialer Richtung verschiebbar, insbesondere durch eine Gleitführung angeordnet
und gelagert. Das gleiche gilt für die Stützwalze, wobei hier die Lagerung vorzugsweise
lediglich in vertikaler Richtung verschiebbar an einer Führung erfolgt. Die Lagerung
der einzelnen Elemente kann dabei entweder am Boden, insbesondere dem Fundament der
Maschine erfolgen oder aber an einem Gestell, insbesondere einer Traverse, die sich
über einen Teil der axialen Erstreckung der Wickelvorrichtung, das heißt in Maschinenrichtung
im Abstand vom Fundament erstreckt. Ebenfalls möglich ist es, die beiden Wickelstationen
auch am Gestellboden oder dem Fundament verschiebbar zu lagern und in die gewünschte
Endposition festzustellen. Jede der einzelnen verstellbaren Einheiten ist in der jeweiligen
Einstellposition vorzugsweise verriegelbar, so dass hier kein unbeabsichtigtes Lösen
erfolgen kann.
[0023] Bezüglich der Ausführung der einzelnen Elemente, Stützwalze und Wickelstation, insbesondere
Führungshülse, bestehen eine Vielzahl von Möglichkeiten. Dabei wird die Stützwalze
zur Verringerung der Flächenpressung vorzugsweise mit einem inkompressiblen elastischen
Werkstoff überzogen werden. Bei diesem handelt es sich vorzugsweise um einen vollelastischen
Werkstoff.
[0024] Der Führungskopf zum Einfahren in die Wickelhülse ist, wie bereits ausgeführt, parallel
zur Längsachse der Stützwalze angeordnet und damit in Maschinenbeziehungsweise Faserstoffbahnlaufrichtung
betrachtet in dieser.
[0025] Die erfindungsgemäße Lösung wird nachfolgend anhand von Figuren erläutert. Darin
ist im Einzelnen folgendes dargestellt:
- Figur 1a
- verdeutlicht in schematisiert vereinfachter Darstellungen eine erste Ausführung zur
Umrüstung einer Wickelvorrichtung zur Bereitstellung geänderter Wickelspaltanordnungen
durch Lageänderung zumindest einer der Wickelstationen;
- Figur 1b
- verdeutlicht in schematisiert vereinfachter Darstellungen eine Weiterentwicklung gemäß
Figur 1 zur Umrüstung einer Wickelvorrichtung zur Bereitstellung geänderter Wickelspaltanordnungen
durch Lageänderung beider Wickelstationen;
- Figur 2
- verdeutlicht in schematisiert vereinfachter Darstellungen eine zweite Ausführung zur
Umrüstung einer Wickelvorrichtung zur Bereitstellung geänderter Wickelspaltanordnungen
durch Lageänderung zumindest einer der Wickelstationen und der Stützwalze;
- Figuren 3a und 3b
- verdeutlichen in schematisiert vereinfachter Darstellung eine dritte und besonders
vorteilhafte Ausführung zur Umrüstung einer Wickelvorrichtung zur Bereitstellung geänderter
Wickelspaltanordnungen durch Lageänderung beider Wickelstationen in Maschinenrichtung
und der Stützwalze in vertikaler Richtung in zwei Funktionsstellungen.
[0026] Die Figuren 1a und 1b verdeutlichen in schematisiert vereinfachter Darstellung den
Grundaufbau und das Grundprinzip einer Wickelvorrichtung 1 in Form einer Stützwalzenwickelvorrichtung
2, insbesondere für den Einsatz in einer hier im Einzelnen nicht dargestellten Rollenschneidmaschinen
3, gemäß einer ersten Grundausführung. Die Stützwalzenwickelvorrichtung 2 wird in
Rollenschneidmaschinen eingesetzt, die eine hier nur vereinfacht funktional angedeutete
Längsschneidevorrichtung LV zum Aufteilen einer Materialbahn, insbesondere einer Faserstoffbahn
F in Einzelbahnen F1 und F2 und der Längsschneidevorrichtung nachfolgende Wickelstationen,
beispielsweise 4 und 5, aufweisen, die jede Einzelbahn F1, F2 zu einer Wickelrolle
6, 7 aufwickeln. Die einzelne Wickelrolle 6, 7 liegt dabei am Außenumfang 13 der Stützwalze
8 unter Ausbildung der Wickelspalte 19, 20 an. Bei einer Stützwalzenwickelvorrichtung
2 sind die beiden Wickelstationen 4 und 5 in zwei Wickellinien beidseits einer zentralen
antreibbaren Stützwalze 8 angeordnet, insbesondere beidseits einer Senkrechten zur
Längsachse L
8 der Stützwalze. Dabei umfasst jede der Wickelstationen 4 und 5 zumindest jeweils
ein, vorzugsweise zwei Tragelemente 9, 10, an denen jeweils ein in die Wickelhülsen
beziehungsweise Wickelkerne einfahrbarer Führungskopf 11 beziehungsweise 12 drehbar
befestigt ist. Die Tragelemente 9, 10 sind dazu vorzugsweise quer zur Materialbahnlaufrichtung
verfahrbar. Die Führungsköpfe 11 beziehungsweise 12 tragen somit ganz oder teilweise
das Gewicht der Wickelrollen 6, 7 beim Aufwickeln. Diese sind entweder freilaufend
gelagert oder können mit einem, hier nicht dargestellten Drehantrieb verbunden sein,
um die Zugspannung beim Aufwickeln beeinflussen zu können. Die Führungsköpfe 11, 12
sind ferner zur Anpassung an die Wickelgröße in Maschinenrichtung oder radial verschiebbar
am Tragelement 8, 9 gelagert. Erfindungsgemäß ist zumindest eine der Wickelstationen
4 oder 5 in ihrer Lage gegenüber der Stützwalze 8 unter Veränderung der Lage des jeweiligen,
zwischen der Stützwalze 8 und den Wickelrollen 6, 7 ausgebildeten Wickelspaltes 19,
20 am Außenumfang 13 der Stützwalze 8 in Umfangsrichtung betrachtet veränderbar einstellbar.
[0027] In der Figur 1a ist eine Ausführung dargestellt, in welcher beispielsweise die Wickelstation
4 gegenüber der Stützwalze 8 zumindest in Materialbahnlaufrichtung und senkrecht dazu
ortsfest ist und die Wickelstation 5 in ihrer Lage gegenüber der Stützwalze 8 in axialer
und vertikaler Richtung, das heißt in Materialbahnlaufrichtung oder dagegen und senkrecht
dazu veränderbar ist. Die Bewegungsrichtungen sind dabei in schematisiert vereinfachter
Darstellung mittels Doppelpfeilen angegeben. Die zentrale Stützwalze 8 ist hier ortsfest,
jedoch drehbar und antreibend gelagert. Durch die Lageänderung der Wickelstation 5
ändert sich die Lage des Wickelspaltes 20 zwischen der Wickelrolle 7 und der Stützwalze
8.
[0028] Vorzugsweise sind jedoch beide Wickelstationen 4 und 5 in ihrer Lage veränderlich
gegenüber dem Außenumfang 13 der zentralen Stützwalze 8 einstellbar, so dass in den
einzelnen Wickelstationen 4 und 5 ein Aufwickeln in unterschiedlichen Wickel positionen
einstellbar ist. Figur 1b verdeutlicht eine Ausführung gemäß Figur 1a mit der zusätzlichen
Möglichkeit der Lageänderung der ersten Wickelstation 4 unter Verschiebung des ersten
Wickelspaltes 19. Dazu ist die erste Wickelstation 4 in Maschinenrichtung, das heißt
Materialbahndurchlaufrichtung oder dagegen und senkrecht dazu, das heißt in vertikaler
Richtung verstellbar.
[0029] Die Figuren 1a und 1b verdeutlichen zwei Möglichkeiten der Verstellbarkeit der Wickelpositionen
durch Verstellbarkeit lediglich der Wickelstationen 4 und 5 gegenüber dem Außenumfang
13 der zentralen Stützwalze 8, die in diesem Fall hinsichtlich der Lage ihrer Längsachse
L
8 ortsfest angeordnet ist. Die konstruktive Ausgestaltung kann dabei verschiedenartig
erfolgen. Beispielhaft können beide Wickelstationen 4 und 5 an einer gemeinsamen Führungseinrichtung
14, hier beispielhaft für die Wickelstationen 4 und 5 in der Figur 1b in vertikaler
Richtung an einem Gestell oben, das heißt mit Abstand zum hier nicht dargestellten
Fundament in axialer Richtung, das heißt in Maschinenlaufrichtung beziehungsweise
Faserstoffbahnlaufrichtung betrachtet, wenigstens mittelbar, das heißt direkt oder
über Zwischenelemente verschiebbar gelagert sein, beispielsweise in einer Gleitführung
21. Die Gleitführung 21 ist an einer Traverse 18 angeordnet oder wird von dieser gebildet.
Ferner sind beide Wickelstationen 4 und 5 in vertikaler Richtung verschieb- beziehungsweise
verfahrbar, beispielsweise jeweils in einer Führungseinrichtung 15.1, 15.2 in Form
einer Gleitführung 22.1, 22.2 für die Tragelemente 9, 10 oder für mit diesen verbundenen
Elementen. Dabei kann die Führungseinrichtung 15.1, 15.2 auch teleskopierbar ausgebildet
sein. Die Führungseinrichtungen 15.1 und 15.2 sind hier in der Führungseinrichtung
14 in axialer Richtung, das heißt in Maschinenrichtung, verschiebbar geführt.
[0030] Demgegenüber verdeutlicht Figur 1a beispielhaft eine Ausführung mit den einzelnen
Wickelstationen 4, 5 separat zugeordneten Führungs- und Lagereinrichtungen 14.1 und
14.2, wobei die Anordnung der Führungs- und Lagereinrichtung 14 in Figur 1b für die
Wickelstation 5 entspricht. Auch hier ist das Tragelement 10 entweder direkt oder
über Zwischenelemente in einer Führungseinrichtung 15, beispielsweise in Form einer
Gleitführung 22 geführt. Die Gleitführung 22 ist wiederum in der Führungseinrichtung
14.2 in axialer Richtung verschiebbar gelagert.
[0031] Die in den Figuren 1a und 1b dargestellten Möglichkeiten bieten den Vorteil, dass
an der Stützwalze 8 und deren Lagerung keine Modifikationen gegenüber den Ausführungen
aus dem Stand der Technik erforderlich sind und trotzdem über die Positionierung der
einzelnen Wickelstationen 4 und 5 ein sehr breites Spektrum an Papiersorten und Wickelgrößen
abgedeckt werden kann.
[0032] Figur 2 verdeutlicht eine weitere Möglichkeit zur Umrüstung beziehungsweise Anpassung
einer Stützwalzenwickelvorrichtung 2 zur Realisierung unterschiedlicher Wickelpositionen.
Der Grundaufbau entspricht dem in Figur 1a beschriebenen mit zusätzlicher Möglichkeit
der Verstellbarkeit der Stützwalze 8. Auch hier ist zumindest eine der Wickelstationen
4 oder 5, hier die Wickelstation 5 entsprechend der Ausführung in Figur 1a in ihrer
Lage veränderbar einstellbar, wobei eine Lageveränderung in horizontaler und vertikaler
Richtung erfolgen kann, das heißt in Maschinenrichtung oder senkrecht zur Maschinenrichtung.
Zusätzlich ist hier in besonders vorteilhafter Weise auch die zentrale Stützwalze
8 in diesen Richtungen in ihrer Lage veränderbar, so dass durch die einzelnen Kombinationsmöglichkeiten
trotz stationärer Anordnung der anderen ersten Wickelstation 4 alle theoretisch möglichen
Wickelpositionen für beide Wickelstationen 4, 5 einstellbar sind. Entscheidend ist
in diesem Fall, dass die Verfahrbarkeit der Stützwalze 8 gegenüber der stationären,
auf der einen Seite der Scheitellinie der Stützwalze 8 angeordneten Wickelstation
4 dahingehend erfolgt, dass diese eine Wickelposition einnehmen kann, die jeder theoretisch
möglichen Position am Außenumfang 13 der Stützwalze 8 entsprechen kann. Die Stützwalze
8 ist somit gegenüber dem Führungskopf 11 der ersten Wickelstation 4 in vertikaler
Richtung derart verfahrbar, dass immer ein Wickelspalt 19 gebildet wird. Dies bedeutet,
dass der am Führungskopf 11 beziehungsweise 12 getragene Wickel in jeder theoretisch
und technologisch sinnvollen Position mit ihrem Außenumfang den Außenumfang 13 der
Stützwalze kontaktiert. Wie bereits ausgeführt, ist jegliche Positionierung, die ein
Auf- oder Anliegen des Wickels 6, 7 am Außenumfang 13 der Stützwalze ermöglicht, denkbar.
Dies bedingt, dass die zentrale Stützwalze 8 gegenüber der stationären Wickelstation
5, insbesondere deren Führungskopf 12, derart verfahrbar ist, dass die maximale Verfahrbarkeit
in vertikaler Richtung jeweils der des Durchmessers D der Stützwalze entspricht. Die
Lage der zweiten Wickelstation, hier der Wickelstation 5, ist dann frei gegenüber
dem Außenumfang 13 der zentralen Stützwalze 8 einstellbar, wobei auch hier wieder
alle theoretisch möglichen und technologisch sinnvollen Positionen des Führungskopfes
12 gegenüber der Stützwalze 8, insbesondere dem Außenumfang 13 der Stützwalze 8 realisierbar
sein sollten. Dementsprechend sind die Verstellwege in axialer und vertikaler Richtung,
hier mit a
5 bzw. a
8 für die axiale Richtung und v
5 bzw. v
8 für die vertikale Richtung wiedergegeben, vorzusehen. Dabei kann jedoch die einzelne
Vorrichtung hinsichtlich der theoretisch möglichen Stellwege an den einzelnen Stelleinrichtungen,
hier beispielsweise der Stelleinrichtung 16 für die zentrale Stützwalze und/oder der
Stelleinrichtung 17 für die Wickelstation 4 begrenzt werden. Dies gilt in Analogie
auch für die Ausführungen der Figuren 1a und 1b. Die Stelleinrichtungen 16 und 17
sind nur schematisiert angedeutet und hinsichtlich der funktionalen Kopplung zur Stützwalze
8 und den Wickelstationen 4, 5 dargestellt. Die konstruktive Ausführung kann verschiedenartig
umgesetzt werden.
[0033] Für die konstruktive Umsetzung der Verstellmöglichkeiten und damit der Stelleinrichtung
gilt auch hier, dass diese bei kombinierter Verstellung in axialer, das heißt Maschinenrichtung
und/oder vertikaler Richtung vorzugsweise ineinander gelagerte Führungseinrichtungen
umfassen, im einfachsten Fall von Gleitführungen 21, 22 in denen die Lagerungen über
Verstellelemente verschoben werden. Die Lagerung beziehungsweise Aufhängung der einzelnen
Wickelstationen 4 beziehungsweise 5 und/oder der zentralen Stützwalze 8 kann entweder
in vertikaler Richtung im Bereich des Maschinenbodens beziehungsweise Fundamentes
erfolgen oder aber wie in den Figuren 1a und 1bverdeutlicht an einer in vertikaler
Richtung oben angeordneten Traverse 18. Die konkrete Auswahl hängt dabei von den Einzelerfordernissen
des Einsatzfalles und der konkreten weiteren Konfiguration von Rollenschneidmaschinen
3 ab, in denen die erfindungsgemäße Stützwalzenwickelvorrichtung 2 integriert ist.
[0034] Die Figuren 3a und 3b verdeutlichen eine besonders vorteilhafte Ausführung, mit welcher
unterschiedliche Wickelkonzepte bereits bekannter Stützwalzenwickelvorrichtungen auf
einfache Art und Weise realisiert werden können. Die Stützwalzenwickelvorrichtung
2 umfasst auch hier zumindest zwei Wickelstationen 4 und 5, die gegenüber einer zentralen
Stützwalze 8 positioniert sind und somit die Wickelpositionen in den einzelnen Wickelstationen
4 und 5 für die einzelnen Einzelbahnen F1, F2 einer Faserstoffbahn F beschreiben.
Bezüglich der Ausbildung der Tragelemente 9, 10, der Anordnung und Lagerung der Führungsköpfe
11, 12 und der Ausbildung der Wickelspalte 10, 20 gelten die zu den vorangegangen
Figuren getätigten Ausführungen. Für gleiche Elemente werden daher auch hier die gleichen
Bezugsziffern verwendet. Bei der Ausführung gemäß den Figuren 3a und 3b werden die
einzelnen Wickelpositionen aus einer Kombination der Verstellbarkeit der zentralen
Stützwalze 8 und der einzelnen Wickelstationen 4 und 5 realisiert. Dabei wird die
vertikale Verstellkomponente der Stützwalze 8 zugeordnet, während die axiale Verstellkomponente
den einzelnen Wickelstationen 4 und 5 zugeordnet wird. Um für die zentrale Stützwalze
8 nur eine Verstelleinrichtung vorsehen zu müssen, und nicht wie in der Figur 2 in
beiden Richtungen, ist hier die zentrale Stützwalze 8 lediglich in vertikaler Richtung
verlagerbar, während die beiden zentralen Wickelstationen 4 und 5 in horizontaler
Richtung, das heißt in axialer Richtung beziehungsweise in Maschinenrichtung betrachtet,
in ihrer Lage veränderbar sind. Die Figur 3a verdeutlicht dabei eine Ausführung einer
Stützwalzenwickelvorrichtung 2 mit den beiden Wickelstationen 4 und 5 in einer ersten
Betriebsposition I, die für die erste Wickelstation 4 der 1-Uhr-Position entspricht,
während diese für die Wickelstation 5 der 11-Uhr-Position entspricht. Beide Wickelstationen
4 und 5 sind hier beispielhaft an einer Führungseinrichtung 14, die von einem in Maschinenrichtung
verlaufenden Trägerteil eines Rahmens oder Gestells der Vorrichtung 1, insbesondere
einer Traverse 18 gebildet wird, gelagert, wobei die Lagerung achsparallel zur Lagerachse
L
8 der Stützwalze 8 erfolgt. Die Lagerung der Wickelstationen 4 und 5 erfolgt hier verschiebbar,
beispielsweise in einer Führungseinrichtung 14, die als Gleitführung oder Wälzlagerführung
21 fungiert. Die zentrale Stützwalze 8 ist hier in vertikaler Richtung verfahrbar,
während diese in axialer Richtung hinsichtlich ihrer Lage ortsfest ist. Dadurch ist
es möglich, die Anordnung der Wickelspalte 19, 20 an der Stützwalze 8, insbesondere
dem Außenumfang 13, entsprechend den Erfordernissen des Einzelfalles symmetrisch vorzunehmen
und eine Änderung ebenfalls in symmetrischer Weise bezüglich der Scheitellinie, welche
Senkrecht zur Längsachse L
8 der Stützwalze 8 angeordnet ist, zu ändern. Die Stützwalze 8 ist in ihrer Lage in
vertikaler Richtung über die Stelleinrichtung 16 beeinflussbar. Bezüglich der Ausführung
der Stelleinrichtung 16 bestehen eine Vielzahl von Möglichkeiten, die je nach Einsatzerfordernisgegebenheiten
ausgewählt werden können.
[0035] Die Figur 3a verdeutlicht eine erste Funktionsstellung I der einzelnen Wickelstationen
4 und 5. Die Figur 3b verdeutlicht eine Ausführung nach Verstellung der Wickelstationen
4 und 5 in horizontaler Richtung und der zentralen Stützwalze 8 in vertikaler Richtung.
Die zentrale Stützwalze 8 weist dabei im dargestellten Fall beispielsweise zumindest
einen Verstellweg v
8 auf, der etwa der Größe des Radius der zentralen Stützwalze 8 entspricht, vorzugsweise
liegt der Gesamtverstellweg v
8, das heißt ausgehend von einer Lage die Summe der theoretischen Einzelverstellwege
in beide Richtungen in vertikaler Richtung im Bereich von 0 bis 0,8 des Durchmessers
D der Stützwalze 8, ganz besonders bevorzugt im Bereich von 0,2 bis 0,7 x D, ganz
besonders bevorzugt 0,3 bis 0,5 x D.
[0036] Entsprechend der Anlenkung und Lagerung der einzelnen Komponenten, wobei diese entweder
im Bereich des Fundamentes einer derartigen Maschine erfolgen kann oder aber in vertikaler
Richtung an einem Gestell oder Rahmen im Abstand vom Fundament, können unterschiedliche
Führungsrichtungen der Faserstoffbahn F beziehungsweise der Einzelbahnen zu den einzelnen
Wickelstationen 4, 5 realisiert werden. Dabei kann die Zufuhr von oben zur Stützwalze
8 erfolgen oder aber vorzugsweise von unten.
[0037] Da die Stützwalze 8 in der Regel auch angetrieben ist, ist dies bei der Verfahrbarkeit
mit zu berücksichtigen. Der Antrieb ist dabei entweder selbst mit verfahrbar oder
es sind je nach Größe des Stellweges Mittel, wie beispielsweise unterschiedliche Übersetzungsstufen
vorgesehen, über die ein Ausgleich stattfinden kann, wobei diese je nach Umrüstkonzept
einkuppelbar oder auswechselbar sind.
[0038] Für die konstruktive Ausführung an einzelnen Maschinen kann es auch vorgesehen sein,
hier vier unterschiedliche und sinnvolle Wickelspaltstellungsrasterungen an den entsprechenden
Gestellen beziehungsweise Rahmenbauteilen vorzusehen, um eine leichtere Einstellbarkeit
zu gewährleisten. Bei allen Ausführungen erfolgt die Lageveränderung jedoch immer
derart, dass die Achsparallelität zwischen der zentralen Stützwalze 8, insbesondere
der Lagerachse L
8 und denen der aufzurollenden Wickel 7, 8 in den einzelnen Wickelstationen 4, 5 in
allen Funktionszuständen gegeben ist. Die Verstellbarkeit kann dabei stufenlos oder
stufenweise erfolgen.
[0039] Die erfindungsgemäßen Verstellmöglichkeiten sind lediglich beispielhaft. Die konstruktive
Ausführung und Umsetzung selbst kann vielgestaltig erfolgen. Auf die einzelnen Möglichkeiten
wird hier im Detail nicht näher eingegangen. Dabei können die Stelleinrichtungen jedoch
rein mechanisch, elektrohydraulisch, elektropneumatisch angesteuert und betrieben
werden.
Bezugszeichenliste
[0040]
- 1
- Wickelvorrichtung
- 2
- Stützwalzwickelvorrichtung
- 3
- Rollenschneidmaschine
- 4
- Erste Wickelstation
- 5
- Zweite Wickelstation
- 6
- Wickelrolle
- 7
- Wickelrolle
- 8
- Zentrale Stützwalze
- 9
- Tragelement
- 10
- Tragelement
- 11
- Führungskopf
- 12
- Führungskopf
- 13
- Außenumfang der Stützwalze
- 14
- Führungseinrichtung
- 15, 15.1, 15.2
- Führungseinrichtung
- 16
- Stelleinrichtung
- 17
- Stelleinrichtung
- 18
- Traverse
- 19
- Wickelspalt
- 20
- Wickelspalt
- 21
- Gleitführung
- 22, 22.1, 22.2
- Gleitführung
- a4, a5, a8,
- Verstellweg in axialer Richtung
- D
- Durchmesser Stützwalze
- F
- Faserstoffbahn
- F1, F2
- Einzelbahnen
- LV
- Längsschneidevorrichtung
- L8
- Längsachse
- v5, v8
- Verstellweg in vertikaler Richtung
1. Wickelvorrichtung (1) zum Aufwickeln von Materialbahnen, insbesondere Faserstoffbahnen
(F) in Form von Papier- , Karton- oder Tissuebahnen auf Hülsen mit einer Längsschneidevorrichtung
zum Aufteilen der Materialbahn in Einzelbahnen (F1, F2) und mit zwei Wickelstationen
(4, 5), die in zwei Wickellinien beidseits einer zentralen Stützwalze (8) angeordnet
sind, an der die in den Wickelstationen aufgewickelten Wickelrollen (6, 7) unter Ausbildung
von Wickelspalten (19, 20) beim Aufwickeln anliegen,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest eines der einen Wickelspalt (19, 20) bildenden Elemente unter Verlagerung
des Wickelspaltes (19, 20) in Umfangsrichtung um die Stützwalze (8) achsparallel verlagerbar
ist.
2. Wickelvorrichtung (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens eine der einzelnen Wickelstationen (4, 5) in ihrer Lage gegenüber der
Stützwalze (8) veränderbar gelagert ist.
3. Wickelvorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stützwalze (8) in ihrer Lage veränderbar gelagert ist.
4. Wickelvorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine einzelne Wickelstation (4, 5) in Materialbahnlaufrichtung und in vertikaler
Richtung verschiebbar gelagert ist.
5. Wickelvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stützwalze (8) in Materialbahnlaufrichtung und vertikaler Richtung verschiebbar
gelagert ist.
6. Wickelvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass beide Wickelstationen (4, 5) in Materialbahnlaufrichtung und die Stützwalze (8) in
vertikaler Richtung verschiebbar gelagert sind.
7. Wickelvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass jede der Wickelstationen (4, 5) aus zwei quer zur Bahnlaufrichtung verfahrbaren Tragelementen
(9, 10) besteht, an denen ein in die Hülsen einfahrbarer Führungskopf (11, 12) frei
drehbar oder angetrieben befestigt ist.
8. Wickelvorrichtung (1) nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Führungskopf (11, 12) am Tragelement (9, 10) in radialer Richtung oder in Materialbahnlaufrichtung
am Tragelement (9, 10) verschiebbar gelagert ist.
9. Wickelvorrichtung (1) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens eine einzelne Wickelstation (4, 5) am Boden oder Fundament eines Gestells
der Wickelvorrichtung (1) gelagert ist.
10. Wickelvorrichtung (1) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens eine einzelne Wickelstation (4, 5) an einer Traverse (18), die im Abstand
zum Fundament angeordnet ist, gelagert ist.
11. Wickelvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stützwalze (8) am Boden oder Fundament eines Gestells der Wickelvorrichtung (1)
gelagert ist.
12. Wickelvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stützwalze (8) an einer Traverse (18) im Abstand vom Boden oder Fundament der
Wickelvorrichtung (1) angeordnet ist.
13. Wickelvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass jeder Wickelstation (4, 5) und/oder der Stützwalze (8) zur Lageveränderung eine Stelleinrichtung
(16, 17) zugeordnet ist.
14. Wickelvorrichtung (1) nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stelleinrichtung (16, 17) eine Verstellwegbegrenzung aufweist.
15. Wickelvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lageänderung stufenlos oder stufenweise erfolgt.
16. Wickelvorrichtung (1) nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass am Gestell für die einzelnen Lageänderungen Rasterungen zur Lagerung der Elemente
Stützwalze (8) und/oder Wickelstation (4, 5), vorgesehen sind, die bestimmten vordefinierten
einstellbaren Wickelspaltpositionen (19, 20) entsprechen.
17. Wickelvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verstellung stufenlos erfolgt.