[0001] Die Erfindung betrifft einen Spannkonus zur Aufnahme von einer aufgewickelten Materialrolle
tragenden Hülse in einem Rollenwechsler gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1.
[0002] In Rollenwechslern mit fliegendem Rollenwechsel hat sich eine achslose Rollenaufnahme
bewährt. Dabei werden Spannkonen motorisch in die Hülsen der Materialrollen eingeführt
und meist mittels Spannbacken automatisch gespannt, um eine optimale Drehmomentübertragung
auf die Hülse zu gewährleisten. Für verschieden Typen und Breiten von Materialrollen
werden im Stand der Technik unterschiedliche Wickelhülsen verwendet, die unterschiedliche
Innendurchmesser haben. Weit verbreitet sind beispielsweise 3 Zoll- und 6 Zoll- Wickelhülsen,
welche hier beispielhaft als unterschiedlichen Typen angeführt werden.
[0003] Um eine gute Auslastung der Maschinen zu erreichen, ist es mitunter erforderlich,
solche verschiedenen Typen von Materialrollen in einer oder in verschiedenen aufeinander
folgenden Produktionen zu verarbeiten. Dies kommt besonders in kleineren bahnverarbeitenden
Anlagen oder Druckanlagen häufig vor. Bisher müssen verschiedene Rollenwechsler in
einer Anlage vorgesehen werden, um verschiedene Typen von Materialrollen verarbeiten
zu können, oder es ist eine aufwendige Umrüstung am Rollenwechsler erforderlich, was
hohe Stillstandszeiten verursacht.
[0004] Eine größere Flexibilität beim Einsatz der Rollenwechsler könnte erreicht werden
durch die Verwendung von Spannkonen, welche für unterschiedliche Hülsentypen geeignet
sind.
[0005] Aus der
DE 100 56 274 B4 ist ein Spanndorn bekannt, welcher für Hülsen mit unterschiedlichen Durchmessern
vorgesehen ist. Dieser Spanndorn weist in axialer Richtung hintereinander liegend
mehrere verschieden große Aufnahmen auf, die am Innenumfang der Materialrolle zur
Anlage gebracht werden können und deren Durchmesser in einem bestimmten Bereich veränderbar
ist. Die Veränderung des Durchmessers der Aufnahmen erfolgt durch Spannbacken, welche
in radialer Richtung nach außen verstellbar sind. Dazu ist eine als Kolben ausgebildete
Betätigungseinrichtung mit konisch ausgebildeten Kolbenabschnitten vorgesehen. Bei
axialer Verschiebung der Betätigungseinrichtung erfolgt eine radiale Stellbewegung
der Spannbacken. Nachteilig ist bei dieser Lösung, dass durch die axiale Ausdehnung
der Spannbacken durch die nacheinander angeordneten Aufnahmen eine andere Steuerung
der Rollentragarme und eine größere (breitere) Konstruktion des Rollenwechslers erforderlich
ist. Um die größte Rollenbreite aufnehmen zu können, müssen nämlich nun die Tragarme
zunächst so weit auseinander gefahren werden, bis die Materialrolle dazwischen passt.
Dies bedingt einen größeren Stellweg, als bei den Spannkonen mit nur einer Aufnahme.
[0006] Die
DE 34 39 628 A1 offenbart eine Haspel, mit einer spreizbare Segmente aufweisenden Trommel, auf die
zur Anpassung an unterschiedliche Coil-Innendurchmesser eine aufweitbare Hülse aufsteckbar
ist.
[0007] Die
US 2001/0054667 A1 zeigt einen Haltemechanismus für Papierrollenhülsen mit unterschiedlichem Innendurchmesser.
[0008] Die
FR 768 300 A zeigt eine Spannwelle für große Varianten des Durchmessers.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Spannkonus zur Aufnahme von einer
aufgewickelten Materialrolle tragenden Hülse in einem Rollenwechsler zu schaffen.
[0010] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0011] Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass die
Anpassung des Spannkonus für unterschiedliche Hülsentypen von Materialrollen besonders
einfach und ohne große Umrüstzeiten am Rollenwechsler erfolgen kann. Weiterhin hat
der Spannkonus keine wesentlich größere axiale Ausdehnung als die bisher verwendeten
Spannkonen, was das Einfädeln beim Aufachsen erleichtert. Außerdem kann dadurch die
bisherige Konstruktion und Steuerung der Rollenwechsler beibehalten werden.
[0012] Ein Spannkonus umfasst einen Innenkonus und einen auf diesen aufsteckbaren Außenkonus.
[0013] Der Innenkonus ist zur Aufnahme einer Materialrolle eines kleinen ersten Typs (3
Zoll-Wickelhülse, Hülseninnendurchmesser 3 Zoll bzw. 75 mm) vorgesehen. Er umfasst
mehrere auf dessen Umfang verteilte Innenspannbacken, welche vorzugsweise radial verstellbar
sind. In einer bevorzugten Ausführungsform sind vier Innenspannbacken vorgesehen.
[0014] Der Außenkonus ist als Adapter ausgeführt und auf den Innenkonus aufschiebbar, so
dass nun eine Materialrolle eines großen zweiten Typs (6 Zoll-Wickelhülse, Hülseninnendurchmesser
6 Zoll bzw. 150 mm) aufgeachst werden kann. Der Außenkonus umfasst vorzugsweise ebenfalls
mehrere auf dessen Umfang verteilte Außenspannbacken, welche zur besseren Hülsenspannung
radial verstellbar sind. In einer bevorzugten Ausführungsform sind vier Außenspannbacken
im Außenkonus vorgesehen.
[0015] Beim Aufachsvorgang der unterschiedlichen Typen der Materialrollen im Rollenwechsler
stehen jeweils im Spannkonus radial verlagerbare Spannbacken zur Verfügung, so dass
eine optimale Drehmomentübertragung auf die eingespannte Materialrolle gewährleistet
ist. Dabei kann in beiden Varianten derselbe Spannmechanismus Verwendung finden.
[0016] Der Spannkonus ist vorzugsweise in einem Rollenwechsler einer Rotationsdruckmaschine
angeordnet.
[0017] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird
im Folgenden näher beschrieben.
[0018] Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Innenkonus eines Spannkonus an einem Rollentragarm eines Rollenwechslers in
einer Längsschnittdarstellung;
- Fig. 2
- eine Innenspannbacke des Innenkonus in räumlicher Darstellung;
- Fig. 3
- einen Außenkonus des Spannkonus in einer räumlichen Darstellung;
- Fig. 4
- den Außenkonus in einer Längsschnittdarstellung III - III;
- Fig. 5
- eine perspektivische Darstellung einer Blattfeder eines Blattfederpaketes;
- Fig. 6
- eine Außenspannbacke des Außenkonus in perspektivischer Darstellung;
- Fig. 7
- den Spannkonus im zusammengebauten Zustand in einer Längsschnittdarstellung, wobei
der Innenkonus mit aufgestecktem Außenkonus gezeigt ist;
- Fig. 8
- den Spannkonus gemäß Fig. 7 in einer Querschnittsdarstellung VII - VII;
- Fig. 9
- eine zweite Längsschnittdarstellung VIII - VIII des Innenkonus mit aufgesetztem Außenkonus
gemäß Fig. 7;
- Fig. 10
- den Rollentragarm eines Rollenwechslers mit dem Spannkonus.
[0019] Fig. 1 zeigt einen Innenkonus 01, welcher an einem Rollentragarm 02 eines in dieser
Ansicht nicht dargestellten Rollenwechslers befestigt ist. Der Innenkonus 01 umfasst
mehrere, insbesondere vier auf dessen Umfang verteilte Innenspannbacken 03, welche
über einen Kniehebelmechanismus 04 radial verstellbar sind. Der Kniehebelmechanismus
04 arbeitet in der Weise, indem eine Stellachse 06 in axialer Richtung verschoben
wird. Stellelemente 07, welche beweglich an der Stellachse 06 gelagert sind, greifen
in Ausbuchtungen 08 der Innenspannbacken 03 ein und spannen sich durch das Entlanggleiten
an den Ausbuchtungen 08 der Innenspannbacken 03 wie ein Schirm auf, wodurch die Innenspannbacken
03 in radialer Richtung nach außen bewegt werden.
[0020] Der Spannmechanismus kann aber auch in anderer, Weise ausgeführt sein, beispielsweise
durch eine axiale Bewegung eines Stellkolbens mit konischen Kolbenabschnitten, welche
mit entsprechend geformten Abschnitten der Spannbacken zusammenwirken.
[0021] Bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform sind mindestens eine innere Feder
09, z. B. eine innere Blattfeder 09, insbesondere innere Blattfederpakete 05 zwischen
einem Konusgrundkörper 11 und den Innenspannbacken 03 vorgesehen, um eine Rückstellung
der Innenspannbacken 03 in eine radial innere Position zu ermöglichen. Dies ist zum
Abachsen der Materialrolle erforderlich.
[0022] Ein Blattfederpaket 05 besteht z. B. aus mindestens einer Blattfeder 09 und einer
zusätzlichen Blattfeder (Fig. 5).
[0023] Am freien Ende des Innenkonus 01 ist eine Zentrierkappe 12 vorgesehen, welche durch
ihre konische Form ein Auffädeln einer Materialhülse einer Materialrolle beim Aufachsvorgang
erleichtert. Ein Auswerfer 13, z. B. Auswerferscheibe 13 mit einem lösbaren Innenteil
14 ist am Rollentragarm 02 vorgesehen, um eine Auswerferfunktion für leere Materialhülsen
zu realisieren, welche später detaillierter erläutert wird.
[0024] Zwischen der Zentrierkappe 12 und den Innenspannbacken 03 ist ein Zwischenring 15.
[0025] Fig. 2 zeigt eine räumliche Darstellung der Innenspannbacke 03. Die Ausbuchtungen
08 dienen der bereits beschriebenen radialen Verstellung der Innenspannbacken 03 mittels
des Kniehebelmechanismus 04. An den dem Konusgrundkörper 11 zugewandten Stirnflächen
der Innenspannbacke 03 ist jeweils eine Nut 16 vorgesehen, in welche die inneren Blattfedern
09 im montierten Zustand eingreift. Die Innenspannbacken 03 weisen weiterhin zwei
Bohrungen 17 auf, auf deren Funktion später eingegangen wird. Die Bohrungen 17 sind
vorzugsweise mit einem Innengewinde versehen. Vorzugsweise sind an den radial nach
außen gerichteten Flächen der Innenspannbacken 03 axial verlaufende Stege 18 vorgesehen,
welche beim Aufspannen einer Materialhülse in den Hülsenkörper eingepresst werden,
um auf diese Weise die Drehmomentübertragung zu verbessern.
[0026] Die Blattfedern 09 und 24 werden vorzugsweise immer gemeinsam als "Federpaket" eingebaut,
um die Rückstellung aller Spannbacken (innere und äußere Spannbacken) zu erreichen.
[0027] In Fig. 3 ist ein Außenkonus 19 des Spannkonus in räumlicher Darstellung gezeigt.
Im Außenkonus 19 sind verteilt auf dessen Umfang in Öffnungen, insbesondere in Schlitzen,
z. B. vier Außenspannbacken 21 gelagert. Die Außenspannbacken 21 sind in den Schlitzen
radial beweglich angeordnet. In axialer Richtung verlaufende durchgehende Bohrungen
22 dienen der Befestigung des Außenkonus 19 am Konusgrundkörper 11. Der Außenkonus
19 ist vorzugsweise hülsenförmig oder topfförmig ausgebildet.
[0028] Fig. 4 zeigt einen Längsschnitt des Au ßenkonus 19 entlang der in Fig. 3 angedeuteten
Schnittlinie III - III. Der Außenkonus 19 weist einen inneren Hohlraum 23 auf, welcher
der Größe des Innenkonus 01 bei eingefahrenen Innenspannbacken 03 im Wesentlichen
entspricht.
[0029] Die Außenspannbacken 21 sind mit einer radialen Bewegungsfreiheit im Außenkonus 19
gelagert. Diese Lagerung wird durch Spannstifte 26 realisiert, welche einerseits im
Außenkonus 19 fest eingespannt sind und andererseits in eine seitliche Nut 27 der
Außenspannbacke 21 eingreifen. Weiterhin ist eine seitliche Bohrung 28, direkt im
Anschluss an die seitliche Nut 27, in der Außenspannbacke 21 vorgesehen, in welche
der Spannstift 26 von außen hineingeschlagen werden kann, um bei Bedarf eine Demontage
der Außenspannbacken 21 zu ermöglichen.
[0030] Die Außenspannbacken 21 werden an ihren axialen Enden durch mindestens eine äußere
Feder 24, z. B. eine äußere Blattfeder 24, insbesondere äußere Blattfederpakete 25,
welche zwischen Außenkonus 19 und Außenspannbacken 21 angeordnet sind, in radialer
Richtung zurückgestellt. Die äußeren Blattfedern 24 greifen in eine seitliche Einkerbung
29 ein, die an den Stirnseiten der Außenspannbacken 21 vorgesehen ist.
[0031] In Fig. 5 ist ein Blattfederpaket 05, bestehend aus einer Blattfeder 09 und einer
weiteren Blattfeder dargestellt. Die innere Blattfeder 09 ist vorzugsweise aus einem
Federbandstahl hergestellt und bietet eine hohe Zugfestigkeit. Durch ihre Vorspannung
werden die Innenspannbacken 03 bei Entlastung in eine innere Position zurückgestellt.
Die inneren Blattfeder 09 besteht vorzugsweise aus einem flachen Metallband, das bogenförmig
vorgespannt ist. Es können auch mehrere Blätter (Federlagen) mit verschiedenen Längen
und Vorspannungen zu einem Blattfederpaket zusammengefasst werden, das durch einen
gemeinsamen Herzbolzen und Federklemmen zusammengehalten wird. Durch eingelegte Kunststoffblättchen
oder Schmierung mit Fett wird die Reibung vermindert, wenn sich die Enden der Lagen
durch Längenänderung beim Einfedern gegeneinander verschieben.
[0032] Zum leichtern "Einfädeln" des Innenkonus 01 in den Außenkonus 19 weisen die Au ßenspannbacken
21 an der dem Rollentragarm 02 (siehe Fig. 10) zugewandten Seite eine Abschrägung
30 auf. Die Zentrierkappe 12 muss zu diesem Zweck abgenommen werden. Der in Fig. 1
gezeigte Zwischenring 15 am Innenkonus 01 weist außerdem vorteilhafterweise nicht
dargestellte Nuten auf, in welchen die Außenspannbacken 21 beim Aufschieben des Außenkonus
19 entlang gleiten.
[0033] Fig. 6 zeigt die Außenspannbacke 21 in einer räumlichen Darstellung. In der radial
nach außen gerichteten Seite weist die Au ßenspannbacke 21 vorzugsweise zwei in Längsrichtung
verlaufende Stege 31 auf, welche sich beim Spannvorgang in das Hülsenmaterial einpressen.
In der Fig. 6 sind auch die seitliche Nut 27 sowie die seitliche Bohrung 28 zu erkennen,
in welche der Spannstift 26 im montierten Zustand eingreift.
[0034] Weiterhin ist eine beidseitige seitliche Einkerbung 29 zu erkennen, in welche die
äußeren Blattfederpakete 25 im montierten Zustand eingreift. Die Abschrägung 30 an
der Vorderseite der Außenspannbacke 21 ist durch die gestrichelten Linien angedeutet.
Radial verlaufende durchgängige Befestigungsbohrungen 32 dienen der Befestigung der
Außenspannbacken 21 an den Innenspannbacken 03 im montierten Zustand des Außenkonus
19 auf dem Innenkonus 01.
[0035] Fig. 5 zeigt eine äußere Blattfeder 24 des Blattfederpaketes 25 in einer räumlichen
Darstellung. Diese ist wie die innere Blattfeder 09 vorzugsweise aus einem Federblattstahl
gefertigt. Das innere Blattfederpaket 05 und das äußere Blattfederpaket 25 weisen
jeweils die zur Rückstellung der Innenspannbacken 03 bzw. der Außenspannbacken 21
benötigte Vorspannung auf.
[0036] In Fig. 7 ist der Spannkonus für die Aufnahme von Materialrollen des zweiten Typs
(6 Zoll) dargestellt. Der Außenkonus 19 ist auf den Innenkonus 01 aufgeschoben. Die
Lage des Außenkonus 19 über dem Innenkonus 01 wird über vorzugsweise zwei im Konusgrundkörper
11 angeordnete Passfedern 33 fixiert. Die Passfedern 33 sind stirnseitig des Außenkonus
19 auf der dem Rollentragarm 02 zugewandten Seite angeordnet. Gleichzeitig tragen
die Passfedern 33 im Betriebszustand des Rollenwechslers mit zur Drehmomentübertragung
bei. Der Außenkonus 19 besitzt an seiner dem Rollentragarm 02 zugewandten Seite eine
der Form der Passfeder 33 entsprechende Vertiefung bzw. Nut.
[0037] Die Innenspannbacken 03 sind mit den Außenspannbacken 21 durch Schrauben 34 verbunden
und werden nun gleichzeitig durch die inneren Blattfedern 09 und die äußeren Blattfedern
24 zurückgestellt. Der radiale Stellmechanismus erfolgt wie bereits in Fig. 1 beschrieben,
indem die Stellachse 06 in axialer Richtung verschoben wird, wobei der Kniehebelmechanismus
04 die Stellelemente 07 betätigt. Die radiale Verlagerung der Innenspannbacken 03
bewirkt somit eine gleichartige radiale Verlagerung der Außenspannbacken 21.
[0038] Fig. 8 zeigt den Spannkonus gemäß Fig. 7 in einer Querschnittsdarstellung gemäß der
Schnittlinie VII - VII in Fig. 7. Hierin ist zu erkennen, dass die Außenspannbacken
21 im aufgeschobenen Zustand des Außenkonus 19 über den Innenspannbacken 03 in einer
mit ausreichendem Spiel behafteten Flächenführung liegen, was eine gemeinsame Betätigung
durch den Kniehebelmechanismus 04 und eine gemeinsame Rückstellung über die inneren
Blattfedern 09 und die äußeren Blattfedern 24 gestattet.
[0039] Die Schrauben 34 führen durch die Befestigungsbohrungen 32 der Außenspannbacken 21,
bis in die bereits erwähnten Bohrungen 17 der Innenspannbacken 03. Der Außenkonus
19 ist bei der gezeigten Ausführungsform über acht Schrauben 36, vorzugsweise Innensechskantschrauben,
welche in axialer Richtung durch den Außenkonus 19 hindurchreichen, am Konusgrundkörper
11 befestigt.
[0040] Ein Innendurchmesser d23 des Hohlraums 23 des Außenkonus 19 ist unveränderbar. Ein
Außendurchmesser D11 des Konusgrundkörpers ist im technischen Sinn (in den Toleranzen)
gleich dem Innendurchmesser d23 des Außenkonus. Der Außenkonus 19 ist vorzugsweise
unbeweglich am Konusgrundkörper 11 befestigt.
[0041] Dies ist auch in Fig. 9 in einer Längsschnittdarstellung gezeigt. Die Darstellung
entspricht einem Schnitt entlang der Schnittlinie VIII - VIII in Fig. 8. Eine Schraubensicherung
37 sorgt für eine sichere Befestigung des Au ßenkonus 19 am Konusgrundkörper 11.
[0042] Eine Zentrierkappe 38 ist am freien Ende des Außenkonus 19 befestigt. Die Zentrierkappe
38 dient gleichzeitig als zusätzliche Sicherung für die Schrauben 36.
[0043] Für die Realisierung der Auswerferfunktion der Resthülse ist vor der Montage des
Außenkonus 19 in der Auswerferscheibe 13 ein zweites Innenteil 39 zu montieren, welches
das erste Innenteil 14 funktional ersetzt, welches zur Realisierung der Auswerferfunktion
bei ausschließlich verwendetem Innenkonus 01 benötigt wird.
[0044] Anhand Fig. 10, in welcher der Rollentragarm 02 des Rollenwechslers mit dem Spannkonus
dargestellt ist, kann die Funktion des Hülsenauswerfers erläutert werden. In der Darstellung
gemäß Fig. 10 ist der Außenkonus 19 auf dem Innenkonus 01 montiert, der Spannkonus
also für die Aufnahme einer 6 Zoll-Hülse eingerichtet.
[0045] Der Hülsenauswerfer ist als stehende Konstruktion ausgeführt, d. h. er enthält keine
mitdrehenden Teile. Der Hülsenauswerfer umfasst einen schematisch dargestellten Ringkolben
41, welcher pneumatisch betätigt wird. Die Auswerferscheibe 13 ist mit Stößelstangen
42 verbunden, welche lose an dem Ringkolben 41 anliegen. Bei pneumatischer Betätigung
drückt der Ringkolben 41 auf die Stößelstangen 42 und bewegt die Auswerferscheibe
13 in Richtung des freien Endes des Spannkonus, wodurch eine leere Wickelhülse vom
Spannkonus (hier Außenkonus 19) abgestreift wird. Nach erfolgtem Hülsenauswurf erfolgt
eine Rückstellung der Auswerferscheibe 13 vorzugsweise durch nicht dargestellte Zugfedern,
welche die Stößelstangen 42 wieder in ihre Ausgangslage zurückziehen, während die
Druckseite des Ringkolbens 41 entlüftet wird.
[0046] Es sind Grenztaster in der Nähe der Auswerferscheibe 13 vorgesehen, durch welche
eine Abfrage der Position der Auswerferscheibe 13 realisiert wird.
[0047] Ausgehend vom Innenkonus 01 gemäß Fig. 1 wird nachfolgend der Montagevorgang des
Außenkonus 19 erläutert.
[0048] Zunächst wird die Zentrierkappe 12 vom Innenkonus 01 entfernt und das erste Innenteil
14 der Auswerferscheibe 13 demontiert. In der Auswerferscheibe 13 ist nun das zweite
Innenteil 39 zu montieren. Anschließend kann der Außenkonus 19 aufgeschoben werden.
Die Lage des Außenkonus 19 wird durch die Passfedern 33 fixiert, welche in zwei Nuten
der Außenkonus 19 eingreifen. Der Außenkonus 19 ist jetzt mittels acht Schrauben 36
am Konusgrundkörper 11 anzuschrauben. Die Zentrierkappe 38 ist anschließend aufzusetzen
und festzuschrauben. Durch die Schrauben 34 werden die Außenspannbacken 21 an den
Innenspannbacken 03 befestigt.
[0049] Über einen nicht dargestellten Initiator kann die montierte oder demontierte Position
des Außenkonus 19 abgefragt werden. Am Bedienstand kann somit immer festgestellt werden,
ob der Rollenwechsler für eine 3 Zoll- oder 6 Zoll-Hülse gerüstet ist.
[0050] In einem ersten Betriebszustand sind die Innenspannbacken 03 einen ersten Rollentyp
mit erstem Hülseninnendurchmesser (z.B. 3 Zoll) tragend angeordnet. In diesem ersten
Betriebszustand ist auf dem Innenkonus 01 kein Außenkonus 19 angeordnet. In einem
zweiten Betriebszustand sind die Außenspannbacken einen zweiten Rollentyp mit zweitem,
sich von dem ersten Hülseninnendurchmesser unterscheidenden, Hülseninnendurchmesser
(z.B. 6 Zoll) tragend angeordnet.
Bezugszeichenliste
[0051]
- 01
- Innenkonus
- 02
- Rollentragarm
- 03
- Innenspannbacke
- 04
- Kniehebelmechanismus
- 05
- Blattfederpaket
- 06
- Stellachse
- 07
- Stellelement
- 08
- Ausbuchtung
- 09
- Feder, Blattfeder, innere
- 10
- -
- 11
- Konusgrundkörper
- 12
- Zentrierkappe
- 13
- Auswerfer, Auswerferscheibe
- 14
- Innenteil, erstes
- 15
- -
- 16
- Nut
- 17
- Bohrung
- 18
- Steg
- 19
- Außenkonus
- 20
- -
- 21
- Außenspannbacke
- 22
- Bohrung
- 23
- Hohlraum
- 24
- Feder, Blattfeder, äußere
- 25
- Blattfederpaket
- 26
- Spannstift
- 27
- Nut
- 28
- Bohrung
- 29
- Einkerbung
- 30
- Abschrägung
- 31
- Steg
- 32
- Befestigungsbohrung
- 33
- Passfeder
- 34
- Schraube
- 35
- -
- 36
- Schraube
- 37
- Schraubensicherung
- 38
- Zentrierkappe
- 39
- Innenteil, zweites
- 40
- -
- 41
- Ringkolben
- 42
- Stößelstange
- d23
- Innendurchmesser des Hohlraums des Außenkonus
- D11
- Außendurchmesser des Konusgrundkörpers
1. Spannkonus zur Aufnahme von einer aufgewickelten Materialrolle tragenden Hülse in
einem Rollenwechsler, wobei
- ein Innenkonus (01) mit einem Konusgrundkörper (11) und mit mehreren auf dem Umfang
des Innenkonus (01) verteilten Innenspannbacken (03), welcher an einem Rollentragarm
(02) des Rollenwechslers befestigt ist, angeordnet ist,
- wobei ein Außenkonus (19) mit mehreren auf dessen Umfang verteilten Außenspannbacken
(21) und einem sich im Inneren axial erstreckenden Hohlraum (23) angeordnet ist,
- wobei in dem Hohlraum (23) des Außenkonus (19) der Innenkonus (01) angeordnet ist,
- wobei die Außenspannbacken (23) radial verstellbar sind.
2. Spannkonus nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenspannbacken (21) in Öffnungen des Außenkonus (19) angeordnet sind.
3. Spannkonus nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnungen Schlitze sind.
4. Spannkonus nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenspannbacken (21) in den Schlitzen radial beweglich angeordnet sind.
5. Spannkonus nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Außenkonus (19) hülsenförmig oder topfförmig ausgebildet ist.
6. Spannkonus nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Innendurchmesser (d23) des Hohlraums (23) des Außenkonus (19) unveränderbar ist.
7. Spannkonus nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Innendurchmesser (d23) des Hohlraums (23) des Außenkonus (19) gleich einem Außendurchmesser
(D11) des Konusgrundkörpers (11) ist.
8. Spannkonus nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Außenkonus (19) unbeweglich am Konusgrundkörper (11) befestigt ist.
9. Spannkonus nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in einem ersten Betriebszustand die Innenspannbacken (03) einen ersten Rollentyp
mit erstem Hülseninnendurchmesser tragend angeordnet sind.
10. Spannkonus nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in einem zweiten Betriebszustand die Außenspannbacken (21) einen zweiten Rollentyp
mit zweitem Hülseninnendurchmesser tragend angeordnet sind.
11. Spannkonus nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass in dem ersten Betriebszustand auf dem Innenkonus (01) kein Außenkonus (19) angeordnet
ist.
12. Spannkonus nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass durch Stellmittel (06, 07) die Innenspannbacken (03) radial nach außen verschiebbar
sind und bei aufgeschobenem Außenkonus (19) die Außenspannbacken (21) über die angekoppelten
Innenspannbacken (03) radial nach außen verschiebbar sind.
13. Spannkonus nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenspannbacken (03) radial verstellbar sind und in einem eingefahrenen Zustand
und in einem ausgefahrenen Zustand festgestellt sind.
14. Spannkonus nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenspannbacken (03) über ein Kniehebelsystem (04) radial nach außen in den
ausgefahrenen Zustand bewegbar sind.
15. Spannkonus nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenspannbacken (03) jeweils durch mindestens eine innere Feder (09), welche
zwischen der Innenspannbacke (03) und dem Konusgrundkörper (11) angeordnet sind, über
die Federkraft in den eingefahrenen Zustand zurückstellbar sind.
16. Spannkonus nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Stirnseiten die Außenspannbacken (21) in axialer Richtung eine seitliche Einkerbung
(29) aufweisen, in die mindestens eine äußere Feder (24) eingreift, welche im Außenkonus
(19) angeordnet ist.
17. Spannkonus nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass die innere Feder (09) und/oder die äußere Feder (24) als Blattfeder (09; 24) ausgebildet
ist.
18. Spannkonus nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die innere Blattfeder (09) in einem inneren Blattfederpaket (05) und/oder die äußere
Blattfeder (24) in einem Blattfederpaket (25) angeordnet ist.
19. Spannkonus nach Anspruch 1 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenspannbacken (21) eine seitliche Nut (27) aufweisen, in welche ein im Außenkonus
(19) angeordneter Spannstift (26) eingreift.
20. Spannkonus nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass im montierten Zustand des Außenkonus (19) die Außenspannbacken (21) über den Innenspannbacken
(03) des Innenkonus (01) angeordnet sind.
21. Spannkonus nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass jede der Au ßenspannbacken (21) mit der jeweils darunter liegenden Innenspannbacke
(03) verschraubbar oder anderweitig verbindbar ist.
22. Spannkonus nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenspannbacken (21) an einer dem freien Ende des Spannkonus und dem Hohlraum
(23) zugewandten Seite eine Abschrägung (30) aufweisen.
23. Spannkonus nach einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Konusgrundkörper (11) und dem Außenkonus (19) Passfedern (33) zur Lagefixierung
des Außenkonus (19) angeordnet sind.
24. Spannkonus nach einem der Ansprüche 1 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass der Spannkonus weiterhin einen Initiator umfasst, welcher den montierten Außenkonus
(19) erkennt und eine Statusmeldung an einen Bedienstand sendet.
25. Spannkonus nach einem der Ansprüche 1 bis 24, dadurch gekennzeichnet, dass der Spannkonus weiterhin einen Auswerfer (13) umfasst, welche durch ein auswechselbares
Innenteil (14; 39) an den jeweils verwendeten Innen- oder Außenkonus (03; 19) angepasst
wird, wobei durch eine axiale Verschiebung der Auswerfer (13) eine Resthülse vom Spannkonus
abgestreift wird.
26. Spannkonus nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigung des Auswerfers (13) in axialer Richtung durch einen pneumatisch betätigten,
im Rollentragarm (02) angeordneten Ringkolben (42) erfolgt.
27. Spannkonus nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, dass die Endlagen des Auswerfers (13) abtastende Initiatoren angeordnet sind.
28. Spannkonus nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, dass der Auswerfer (13) als Auswerferscheibe (13) ausgebildet ist.
29. Spannkonus nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Spannkonus in einem Rollenwechsler einer Rollenrotationsdruckmaschine angeordnet
ist.