[0001] Die Erfindung betrifft ein Fahrzeug-Rückhaltesystem zur Anbringung an Verkehrswegen
mit mehreren in Fahrtrichtung hintereinander angeordneten Pfosten und mindestens einer
dem Verkehrsweg zugewandten Wandfläche, gebildet von zumindest einem Wandelement,
wobei im Kraftfluss zwischen dem mindestens einen Wandelement und den Pfosten mindestens
eine Dämpfungselement angeordnet ist.
[0002] Aus der auf die Anmelderin der vorliegenden Erfindung zurückgehenden schweizerischen
Patentschrift
CH 693 640 A5 ist eine passive Schutzeinrichtung für Fahrzeuge bekannt, bei der mehrere Pfosten
hintereinander auf einem schräg stehenden Fundament angeordnet sind, wobei auf der
dem Verkehr zugewandten Seite außenseitig eine Seitenwand verläuft und zwischen der
Seitenwand und den Pfosten mehrere Dämpfungselemente vorgesehen sind. Insbesondere
sind die Dämpfungselemente in Fahrtrichtung zu den Pfosten beabstandet positioniert
und dämpfen einen Anprall insbesondere gegenüber den vorderen Ecken der Pfosten. Der
beschriebene Aufbau hat sich vielfach bewährt, ist bezüglich seiner Wirkweise jedoch
noch verbesserungsfähig.
[0003] Andere Schutzeinrichtungen des Stands der Technik bilden bei einem Anprall eines
Fahrzeuges eine Tasche aus, in der sich das Fahrzeug verfängt und im Anschluss schleudernd
und unkontrolliert zurück auf die Fahrbahn gelangt.
[0004] Es ist folglich die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Fahrzeug-Rückhaltesystem
der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, die im Falle eines seitlichen Anpralls
einen erheblichen Teil der kinetischen Anprallenergie absorbiert und das Fahrzeug
in Fahrtrichtung auf den Verkehrsweg zurückführt.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0006] Dabei ist es vorteilhaft, dass an dem jeweiligen der in Reihe hintereinander angeordneten
Pfosten jeweils mindestens ein Dämpfungselement befestigt ist, so dass bezüglich der
Krafteinleitung in das System des Fahrzeug-Rückhaltesystems ein direkter Bezug zwischen
dem jeweiligen Dämpfungselement und dem jeweiligen Pfosten gewährleistet werden kann.
Die Pfosten stellen die stabile Rückhaltefunktion bereit und sind für anprallende
Fahrzeuge ein besonders robuster Rückhaftewiderstand, der ein Durchbrechen der Schutzeinrichtung
verhindern kann. Aufgrund der den Pfosten vorgelagerten Bauteile, wie z.B. die Dämpfungselemente
und das Wandelement, wird die Kraft des anprallenden Fahrzeugs verteilt, so dass der
Widerstand der Pfosten nicht punktuell sondern über eine breite Fläche verteilt auf
das Fahrzeug veriangsamend und gleichzeitig führend wirken kann.
[0007] Die Erfindung schließt die allgemeine technische Lehre mit ein, dass das zumindest
einen Teil einer Anprallfläche bildende Wandelement des passiven Fahrzeug-Rückhaltesystems
frei schwenkbar gehalten ist, wobei durch diese vorteilhafte Ausführung eine besonders
gleichmäßige Dämpfung des anprallenden Fahrzeugs erfolgt und eine Verkantung von innen
liegenden Elementen der Schutzeinrichtung verhindert werden kann.
[0008] Auch ist Teil der technischen Lehre der Erfindung, dass die Wandfläche, d.h. die
zum Verkehrsweg weisende Fläche des passiven Fahrzeug-Rückhaltesystems gegenüber einer
senkrechten Ebene in Richtung des Verkehrswegs nach vorne geneigt ist. Hierdurch kann
die positive Wirkung der Erfindung, anprallende Fahrzeuge auf ihrer Fahrseite zurückzuhalten
und ein Abheben oder Überspringen der Schutzeinrichtung zu verhindern, verstärkt werden.
[0009] Vorteilhafterweise können bei der Erfindung an jedem Pfosten jeweils zwei übereinander
angeordnete und vertikal beabstandete Dämpfungselemente angeordnet sein, um die teilweise
erhebliche kinetische Anprallenergie (E
kln=0,5*mv
2) wirkungsvoll in Verformungsenergie und Wärme umzuwandeln. Dabei kann die Ausbildung
der Dämpfungselemente durch der Wandstärke oder Auswahl spezifischer Materialien an
individuelle Anforderungen angepasst und die Dämpfungscharakteristik eingestellt werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Dämpfungselemente rohrförmig ausgebildet
und innerhalb der Schutzeinrichtung liegend angeordnet, so dass die jeweilige Rohröffnung
am oberen bzw. unteren Ende der Dämpfungselemente in Fahrtrichtung ausgerichtet ist.
[0010] Es ist günstig, dass sich die Dämpfungselemente in Fahrtrichtung beidseitig über
die Breite des jeweiligen Pfostens hinaus erstrecken können, um einen Anprall und
ein Verhaken des Fahrzeugs an der Pfostenkante bzw. eine Taschenbildung der Schutzeinrichtung
zu vermeiden. Es ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass die Breite der Dämpfungselemente
mit der Breite der Pfosten übereinstimmt bzw. die Dämpfungselemente schmaler ausgebildet
sind als die Pfosten, wenn die Anforderung an die Schutzeinrichtung dies erfordert.
[0011] Die Erfindung schließt auch die Lehre mit ein, dass zumindest das Fahrzeug-Rückhaltesystem
mindestens ein Längsprofil aufweist, das so angeordnet ist, dass es bei einem Anprall
von dem mindestens einen Dämpfungselement gedämpft ist. In einer bevorzugten Ausführungsform
verlaufen entlang des Verkehrswegs jeweils Längsprofile auf Höhe der Dämpfungselemente
über eine Länge von mindestens zwei Pfosten, bevor sie mit den daran anschließenden
Längsprofilen verbunden sind. Auf diese Weise kann die Anprallenergie insbesondere
bei einem schrägen Anprall auf mehrere Pfosten und somit auch mehrere Dämpfungselemente
verteilt werden, wobei durch die Längsprofile eine Übertragungswirkung realisiert
werden kann. In einer bevorzugten Ausführung sind hierfür die Längsprofile zwischen
dem mindestens einen Wandelement und den Dämpfungselementen angeordnet, wobei auch
die Längsprofile selbst verformbar können und somit ebenfalls einen Teil der kinetischen
Anprallenergie umwandeln können. Günstig ist, dass die Längsprofile als C-Profil ausgebildet
sein können, so dass sie leicht montierbar und ggf. auch leicht austauschbar sind.
Die Anordnung der Längsprofile ist dahingehend günstig, dass neben der Dämpfung des
Anpralls gleichzeitig eine Führung zurück in Fahrtrichtung und entlang der Schutzeinrichtung
im Bereich der Dämpfungselemente erfolgen und eine Taschenbildung sicher vermieden
werden kann.
[0012] Vorteilhafterweise können Verformungsfüllelemente zwischen den Längsprofilen und
den Dämpfungselementen und/oder zwischen den Dämpfungselementen und den jeweiligen
Pfosten angeordnet sein, mit deren Hilfe eine genau vorbestimmte Verformungscharakteristik
bezüglich der Art und Weise der Deformation der Dämpfungselemente ermöglicht werden
kann. Günstig ist hierbei, wenn die Verformungsfüllelemente so angeordnet sind, dass
die Krafteinleitung in das jeweils zugehörige Dämpfungselement im Falle eines Anpralls
im wesentlichen in der Mitte der oberen und/oder unteren Hälfte des Dämpfungselements
erfolgt. Durch die spezielle Positionierung der Verformungsfüllelemente und deren
Kontaktpunkt zu den Dämpfungselementen ist die besonders bevorzugte stärkere Verformung
im Mittelbereich gegenüber dem in Vertikalrichtung oberen und unteren Randbereich
des Dämpfungselements, die nach einem Anprall zumeist jeweils eine Schleifenform aufweisen,
realisierbar. Durch die Verformungsfüllelemente ist eine Einleitung eines großen Teils
des Kraftflusses in vorbestimmter Lage möglich, der verbleibende Anteil kann direkt
in das Dämpfungselement eingeleitet werden.
[0013] Ein weiterer Teil der technischen Lehre der Erfindung beinhaltet, dass mindestens
ein, aber auch mehrere Dämpfungselemente mit dem zugehörigen Verformungsfüllelementen
als eine Baueinheit ausgebildet und am Pfosten befestigbar sein können. Es ist günstig,
dass derartige Baueinheiten unabhängig von der Konstruktion der Schutzeinrichtung
vorgefertigt und erst an der Baustelle als komplette Einheit angebracht werden können.
Auch nach einer Zerstörung können somit derartige Baueinheiten leicht und kostengünstig
ersetzt werden. In einer bevorzugten Ausführung ist die Baueinheit als eine Rahmenkonstruktion
ausgebildet, welche sowohl die einzelnen Dämpfungselemente als auch die jeweils zugehörigen
Verformungsfüllelemente trägt.
[0014] Das mindestens eine Wandelement kann an zumindest einem der Längsprofile und das
Längsprofil wiederum an der Baueinheit der Rahmenkonstruktion bzw. der Baueinheit
von Dämpfungselement und Verformungsfüllelementen befestigbar sein. Auf diese Weise
kann ein Verschieben des Wandelements gegenüber der Längsprofile vermieden und bezüglich
der Krafteinleitung auf die Schutzeinrichtung eine direkte Verbindung von Wandelement
zu den Längsprofilen und somit den Dämpfungselementen sicher gewährleistet werden.
[0015] Wie oben bereits beschrieben, ist ein Auffahren des Fahrzeugs auf die Schutzeinrichtung
bzw. im Extremfall sogar ein Abheben oder Überspringen der Schutzeinrichtung in jedem
Falle zu verhindern. Die Schutzeinrichtung ist deshalb im oberen Bereich steifer ausgebildet
als im unteren Bereich des Wandelements und der Dämpfungselemente. Dies kann dadurch
erreicht werden, dass im oberen Bereich der Pfosten oberhalb des Wandelements mindestens
ein sich in Fahrtrichtung erstreckendes Versteifungsprofil angeordnet ist, wobei als
Versteifungsprofile vorzugsweise zwei übereinander angeordnete und miteinander und
an den Pfosten befestigte Kastenprofile verwendet werden. Durch eine derartige Befestigung
kann durch die Kastenprofile die Wirkung eines Doppel-T-Trägers realisiert und somit
eine enorm hohe Steifigkeit und Führung für anprallende Fahrzeuge in Längsrichtung
(Fahrtrichtung) gewährleistet werden. In einer bevorzugten Ausführung kann das Wandelement
an dem unterem Kastenprofil unmittelbar oder mittelbar befestigt und/oder schwenkbar
gehalten sein, so dass sich der Drehpunkt im Bereich des Kastenprofils befindet.
[0016] Zur Unterstützung der Zurückhaltungs- und Umlenkungswirkung des passiven Fahrzeug-Rockhaltesystems
können die Pfosten nach vorne in Richtung des Verkehrswegs geneigt sein.
[0017] Vorteilhafterweise können in Fahrtrichtung auf der Rückseite der Pfosten eine oder
mehrere Abspannungen, vorzugsweise in Form eines Abspanngurtes vorgesehen sein, die
eine Verbindung der Pfosten untereinander darstellen und ein Ausbrechen einzelner
Pfosten verhindern. In einer bevorzugten Ausführung sind zwei Abspannungen vorgesehen,
wobei die eine rückseitig an den Pfosten auf Höhe der Kastenprofile, die andere auf
Höhe der oberen Dämpfungselemente verläuft. Die Lehre des Erfindung ist jedoch nicht
auf die Verwendung zweier oder mehrerer Abspannungen begrenzt, vielmehr kann für bestimmte
Anforderungen an die Schutzeinrichtung nur eine Abspannung ausreichen.
[0018] Eine bevorzugte Ausgestaltung des Abspanngurtes ist dadurch gekennzeichnet, dass
dieser in einem oberen und einem unteren an dem Pfosten anliegenden Bereich befestigt
und im Mittelbereich eine Dreiecksform aufweisen kann, wobei das Dach des Dreiecks
von dem Pfosten beabstandet ist.
[0019] Vorteilhafterweise sind die Pfosten auf einer im Boden verankerten Fußplatte befestigt,
so dass ein Ausreißen einzelner Pfosten verhindert und ein einfaches und schnelles
Aufstellen der erfindungsgemäßen Schutzeinrichtung auf unterschiedlichen Untergründen
beispielsweise auch auf Brücken gewährleistet ist.
[0020] In einer ebenfalls vorteilhaften Ausführungsform kann sich im Falle eines Anpralls
ein oder mehrere Pfosten von der Fußplatte trennen, so dass die Konstruktion wie eine
bewegliche Wand in Richtung der Fahrbahn abgewandten Seite zurückweichen kann. Hierdurch
kann ein Zurückbiegen der Pfosten mit dem Wandelement und somit die Wirkung einer
Rampe vermieden werden. Das Fahrzeug-Rückhaltesystem kann stets als eine Wand erhalten
bleiben.
[0021] Andere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Unteransprüchen
gekennzeichnet bzw. werden nachstehend mit der Beschreibung der bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt.
[0022] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Querschnittsansicht des Fahrzeug-Rückhaftesystems,
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf einen Abschnitt des Fahrzeug-Rückhaltesystems, und
- Fig. 3
- eine verkleinerte Seitenabsicht auf einen Abschnitt eines Pfostens des Fahrzeug-Rückhaltesystems,
wobei auf die Darstellung des Wandelements verzichtet ist.
[0023] Die Darstellung in den beigefügten Figuren erfolgt beispielhaft schematisch. In den
Figuren sind jeweils gleiche Bauteile mit jeweils gleichen Bezugszeichen versehen.
Ferner sind nur die für das Verständnis der Erfindung wesentlichen Elemente dargestellt.
[0024] Das in Fig. 1 gezeigte Fahrzeug-Rückhaliesystem wird neben dem Verkehrsweg angebracht
und hindert anprallende Fahrzeuge daran, Ober den Rand der Fahrbahn hinaus zu gelangen.
Hierfür weist die Schutzeinrichtung 1 einen steifen oberen Bereich 12 und einen relativ
dazu weichen, leichter deformierbaren unteren Bereich 13 auf. Die Schutzeinrichtung
1 weist mehrere in Reihe entlang des Verkehrswegs angeordnete Pfosten 2 auf, die vorzugsweise
als IPE 160-Pfosten ausgebildet sein können. Im Bodenbereich stehen die Pfosten 2
auf einer stabilen Fußplatte 11, vorzugsweise aus Metall, deren Abmaße so gewählt
sind, dass eine sichere mittelbare Verbindung zwischen den Pfosten 2 und dem Boden
gewährleistet ist. Es ist auch möglich, dass sich die Pfosten 2 im Falle eines Anpralls
von der Fußplatte 11 trennen und somit ein Zurückbiegen der Pfosten 2 und des Wandelements
3 vermieden werden kann. Vorzugsweise ist die Fußplatte 11 im Boden verschraubt, es
können jedoch auch andere Befestigungsarten gewählt werden. In dem oberen Bereich
12 der Schutzeinrichtung verlaufen in Längsrichtung entlang des Verkehrsweges zwei
übereinander angeordnete Kastenprofile 9, die am oberen Ende des Pfostens 2 befestigt,
vorzugsweise verschraubt sind. Durch diese bevorzugte Ausführung weisen die zwei Kastenprofile
9 die stabile Wirkung eines Doppel-T-Trägers auf. Es ist jedoch auch eine Ausführung
mit nur einem Versteifungs-/Kastenprofil 9 möglich. In der gezeigten Ausführung steht
das obere der beiden Kastenprofile 9 in vertikale Richtung über das obere Ende des
Pfostens 2 hinaus, es ist jedoch auch ein bündiger Abschluss zwischen Pfosten 2 und
Kastenprofil 9 möglich. Im Inneren der vorzugsweise hohlen Kastenprofile 9 sind Platten
14 angeordnet, welche die Kastenprofile 9 versteifen. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel
weist nur das obere Kastenprofil 9 eine Platte 14 auf der Seite des Pfostens 2 auf,
es ist jedoch auch möglich, Platten 14 im Verbindungsbereich der beiden Kastenprofile
9 anzuordnen oder auch eine zusätzliche Versteifung der Kastenprofile 9 durch beispielsweise
diagonale Streben zu erzielen. Die Kastenprofile 9 sind miteinander fest verbunden,
vorzugsweise verschraubt, und an dem Pfosten 2 befestigt, vorzugsweise verschraubt.
[0025] Im unteren Bereich 13 weist die Schutzeinrichtung 1 an jedem Pfosten 2 übereinander
beabstandet angeordnete Dämpfungselemente 4 auf, die an dem Pfosten 2 befestigt und
vorzugsweise als metallene Rohre ausgebildet sind. Die von den Dämpfungselementen
4 durch Verformung umzuwandelnde kinetische Energie ist durch eine Anpassung der Wandstärke
und/oder des Materials erzielbar. Den Dämpfungselementen 4 in Richtung des Verkehrswegs
vorgelagert weist die Schutzeinrichtung 1 jeweils mittig zu den Dämpfungselementen
4 ausgerichtete Längsprofile 6 auf, die vorzugsweise als C-Profil ausgebildet sind.
Die Öffnung des C kann dabei sowohl in Richtung des Pfostens 2 als auch in Richtung
des Verkehrswegs erfolgen. Zwischen dem Längsprofil 6 und dem Dämpfungselement 4 sowie
zwischen dem Pfosten 2 und dem Dämpfungselement 4 sind Verformungsfüllelemente 7 angeordnet,
die vorzugsweise mit Streben (in Querrichtung zu dem Verkehrsweg) eine Krafteinleitung
im Falle eines Anpralls auf die Dämpfungselemente 4 übertragen, so dass eine gezielte
Verformung in einem vorbestimmten Bereich der Dämpfungselemente 4 ermöglicht ist.
Hierzu greifen die Streben der Verformungsfüllelemente 7 im wesentlich im mittleren
Bereich der oberen bzw. unteren Hälfte des jeweiligen Dämpfungselements 4 in horizontaler
Richtung an dem Dämpfungselement 4 an. Die Anordnung der Streben der Verformungsfüllelemente
7 ist nicht auf die dargestellte Art und Weise beschränkt, sie können beispielsweise
auch in einem vorbestimmten Winkel in Richtung der meist von schräg vorne anprallenden
Fahrzeuge ausgerichtet sein. Auch ist es für die Erfindung nicht unbedingt notwendig,
auf beiden Seiten des Dämpfungselements 4 Verformungsfüllelemente 7 anzubringen, es
kann auch ausreichen diese zwischen Wandelement 3 und Dämpfungselement 4 oder zwischen
Dämpfungselement 4 und Pfosten 2 vorzusehen.
[0026] Über eine Rahmenkonstruktion 8 sind das obere und untere Dämpfungselement 4 sowie
die jeweils zugehörigen Verformungsfüllelemente 7 als eine Baueinheit ausgebildet,
die vorgefertigt werden kann und erst an der Baustelle als ein komplettes Bauteil
an dem Pfosten 2 befestigbar ist. Auf diese Weise ist eine Verkürzung der Montage
sowie eine Kostenersparnis zu erzielen.
[0027] Dem Verkehrsweg nächstgelegen weist die Schutzeinrichtung 1 im unteren Bereich 13
ein Wandelement 3 auf, das an dem unteren der Kastenprofile 9 sowie im Vorderbereich
an den Längsprofilen 6 befestigt, vorzugsweise verschraubt ist. Es wäre auch möglich,
das Wandelement 3 anstatt an dem Kastenprofil 9, bzw. zusätzlich, an dem Pfosten 2
zu befestigen. Die Kastenprofile 9 und das Wandelement 3 bilden auf der Seite des
Verkehrswegs eine Wandfläche 5, die im steifen oberen Bereich 12 eine Führung entlang
des Vertcehrsweges und im relativ zu dem oberen Bereich 12 weicheren unteren Bereich
13 insbesondere eine Dämpfung aber auch eine gewisse Führung für anprallende Fahrzeuge.
Das Wandelement 3 verläuft von dem Kastenprofil 9 in einer Schräge in Richtung des
Bodens bis zu der vorderen Ebene der Längsprofile 6 und ist am unteren Ende frei endend
ausgebildet. Durch das offene untere Ende und die oberseitige Befestigung ist das
Wandelement 3 frei in Richtung des Pfostens um den Befestigungspunkt (Drehpunkt) am
Kastenprofil 9 bzw. einen nicht gezeigten aber möglichen Befestigungspunkt (Drehpunkt)
am Pfosten 2 schwenkbar.
[0028] Das passive Fahrzeug-Rückhaltesystem 1 ist in ihrer Gesamtheit um den Winkel α gegenüber
einer senkrechten Ebene nach vorne in Richtung des Verkehrsweges geneigt, wobei vorzugsweise
die Neigung des Pfostens 2 und die Neigung der Wandfläche 5 im oberen Bereich 12 an
den Kastenprofilen 9 sowie die Neigung der Wandfläche 5 im unteren Bereich 13 des
Wandelements 3 identisch sind. Als mögliche Neigung könnten 1% bis 10%, vorzugsweise
4% bis 6% vorgesehen sein. Es soll jedoch auch Bestandteil der Lehre der Erfindung
sein, dass die Neigungen, beispielsweise durch Variation der Abmaße der einzelnen
Elemente, im Bereich der Kastenprofile 9 und des Wandelements 3 auch unterschiedlich
sein können.
[0029] Im rückwärtigen Bereich sind an den Pfosten 2 zwei Abspannungen 10 vorgesehen, die
vorzugsweise als Abspanngurte ausgebildet sind, wobei die obere Abspannung 10 vorzugsweise
im Bereich der Kastenprofile 9 und die untere Abspannung 10 vorzugsweise auf Höhe
des oberen Dämpfungselements 4 angeordnet ist. Die Abspannung 10 ist jeweils an einem
an dem Pfosten 2 anliegenden Bereich mit diesem verschraubt und weist im Mittelbereich
die Form eines Dreiecks auf, dessen Katheten sich in Richtung der dem Verkehrsweg
abgewandten Seite erstrecken, so dass das Dach des der Dreiecksbereichs von dem Pfosten
2 beabstandet ist. Die Anzahl der Abspannungen 10 ist variabel und an die jeweilige
Anforderung an das Fahrzeug-Rückhaltesystem anpassbar, so dass beispielsweise auch
eine einzige Abspannung 10 ausreichen kann.
[0030] In Fig. 2 ist ein Abschnitt des Fahrzeug-Rückhaltesystems 1 in der Draufsicht dargestellt,
wobei der Übersichtlichkeit wegen auf die Darstellung einiger versteckter Kanten (gestrichelte
Linien) verzichtet ist. An den Pfosten 2 sind jeweils auf der der Fahrbahn zugewandten
Seite die rohrförmigen Dämpfungselemente 4 liegend und im wesentlichen parallel zur
Fahrtrichtung angeordnet, wobei sich die einzelnen Dämpfungselemente 4 beidseitig
über die Breite des Pfostens 2 erstrecken. In einer alternativen nicht gezeigten Ausführung
können die Dämpfungselemente 4 auch bündig mit den Pfosten 2 abschließen oder kürzer
ausgebildet sein. Zwischen dem Wandelement 3 und den Dämpfungselementen 4 ist das
Längsprofil 6 angeordnet, das im Falle eines Anpralls selbst deformierbar kann, in
jedem Falle aber durch die Dämpfungselemente 4 bei einem Anprall gedämpft in Richtung
der Pfosten 2 verschoben und/oder verformt wird. Die Längsprofile 6 verbinden die
Dämpfungselemente 4 und gewährleisten eine Übertragung der Anprallenergie von Dämpfungselement
zu Dämpfungselement 4 bzw. von Pfosten zu Pfosten 2 in Fahrtrichtung. Zusätzlich können
die Längsprofile 6 auch eine Führung im unteren Bereich der Schutzeinrichtung 1 bieten.
Die Längsprofile 6 erstrecken sich dabei vorzugsweise über die Länge von drei bis
vier Pfosten 2.
[0031] In Fig. 3 ist eine verkleinerte Seitenansicht eines Abschnitts des passiven Fahrzeug-Rückhaltesystems
1 gezeigt, wobei aus Gründen der Übersicht auf die Darstellung des Wandelements 3
verzichtet ist. Bei dieser Zeichnung ist neben den bereits vorstehend beschriebenen
Merkmalen die Rahmenkonstruktion 8 gezeigt. Die Dämpfungselemente 4 sind mit den Verformungsfüllelementen
7 von der Rahmenkonstruktion 8 zu einer Baueinheit gehalten, die als Ganzes direkt
an den Pfosten 2 befestigbar ist. Dabei ist es möglich, dass ein Dämpfungselement
4 mit dem zugehörigen Verformungsfüllelement 7 als einzelne Baueinheit ausgebildet
ist, die individuell an dem Pfosten 2 befestigbar sein kann bzw. es ist auch möglich,
dass derartige einzelne Baueinheiten über eine Rahmenkonstruktion 8 verbunden zu einer
Gesamtbaueinheit ausgebildet sind, die als Ganzes verbaut werden kann. Ferner gehört
auch eine Rahmenkonstruktion 8 zu der Lehre der Erfindung, welche die einzelnen Elemente
mehrerer Dämpfungselemente 4 und der zugehörigen Verformungsleitalemente 7 trägt.
[0032] Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass alle verschiedenen Merkmalselemente
der einzelnen beschriebenen bzw. gezeigten Ausführungsbeispiele beliebig miteinander
kombinierbar sind, soweit dies technisch möglich ist und kein Widerspruch besteht.
So ist es zum Beispiel möglich, dass Wandelement 3 direkt an dem Pfosten 2 zu befestigen
und im unteren Bereich 13 eine andere Neigung der Wandfläche 5 als im oberen Bereich
12 zu gewährleisten. Ferner können beispielsweise Schraubbefestigungen regelmäßig
durch Schweißverbindungen ersetzt werden.
1. Fahrzeug-Rückhaltesystem zur Anbringung an Verkehrswegen, mit mehreren in Fahrtrichtung
hintereinander angeordneten Pfosten (2) und mindestens einer dem Verkehrsweg zugewandten
Wandfläche (5), gebildet von zumindest einem Wandelement (3), wobei im Kraftfluss
zwischen dem mindestens einen Wandelement (3) und den Pfosten mindestens ein Dämpfungselement
(4) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Dämpfungselement (4) unmittelbar an den jeweiligen Pfosten (2)
angeordnet ist.
2. Fahrzeug-Rückhaltesystem insbesondere nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Wandelement (3) frei schwenkbar gehalten ist.
3. Fahrzeug-Rückhaltesystem insbesondere nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wandfläche (5) gegenüber einer senkrechten Ebene in Richtung des Verkehrswegs
nach vorne geneigt ist.
4. Fahrzeug-Rückhaltesystem nach mindestens einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an den Pfosten (2) jeweils zwei übereinander angeordnete und beabstandete Dämpfungselemente
(4) angeordnet sind.
5. Fahrzeug-Rückhaltesystem nach mindestens einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Dämpfungselement (4) rohrförmig ausgebildet ist.
6. Fahrzeug-Rückhaltesystem nach mindestens einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Dämpfungselement (4) liegend angeordnet ist und seine Rohrwand
im wesentlichen parallel zur Fahrtrichtung verläuft.
7. Fahrzeug-Rückhaltesystem nach mindestens einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich das mindestens eine Dämpfungselement (4) in Fahrtrichtung beidseitig über die
Breite des jeweiligen Pfostens (2) hinaus erstreckt.
8. Fahrzeug-Rückhaltesystem mit mindestens einem Längsprofil (6) insbesondere nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Längsprofil (6) so angeordnet ist, dass es bei einem Anprall
von dem mindestens einen Dämpfungselement (4) gedämpft ist.
9. Fahrzeug-Rückhaltesystem nach mindestens einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das sich das mindestens eine Längsprofil (6) in Fahrtrichtung über mehrere Pfosten
(2) erstreckt.
10. Fahrzeug-Rückhaltesystem nach mindestens einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Längsprofil (6) zwischen dem mindestens einen Wandelement (3)
und dem mindestens einen Dämpfungselement (4) angeordnet ist.
11. Fahrzeug-Rückhaltesystem nach mindestens einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Längsprofil (6) als C-Profil ausgebildet ist.
12. Fahrzeug-Rückhaltesystem nach mindestens einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Längsprofil (6) verformbar ist.
13. Fahrzeug-Rückhaltesystem nach mindestens einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Verformungsfollelemente (7) dergestalt zwischen dem mindestens einen Längsprofil
(6) und dem mindestens einen Dämpfungselement (4) und/oder zwischen dem mindestens
einen Dämpfungselement (4) und dem jeweiligen Pfosten (2) angeordnet sind, dass zumindest
ein Teil des Kraftflusses durch die Verformungsfollelemente (7) verläuft.
14. Fahrzeug-Rückhaltesystem nach mindestens einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verformungsfolleiemente (7) so angeordnet ist, dass die Krafteinleitung in das
jeweilige Dämpfungselement (4) im Falle eines Anpralls im wesentlichen in der Mitte
der oberen und/oder unteren Hälfte des Dämpfungselements (4) erfolgt.
15. Fahrzeug-Rückhaftesystem insbesondere nach Anspruch 1 und 13, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Dämpfungselement (4) mit den zugehörigen Verformungsfüllelementen
(7) als Baueinheit ausgebildet und am Pfosten (2) befestigbar ist.
16. Fahrzeug-Rückhaltesystem nach mindestens einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Dämpfungselemente (4) mit den zugehörigen Verformungsfollelementen (7) als
Baueinheit ausgebildet und am Pfosten (2) befestigbar ist.
17. Fahrzeug-Rückhaltesystem nach mindestens einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Baueinheit als eine Rahmenkonstruktion (8) ausgebildet und am Pfosten (2) befestigbar
ist.
18. Fahrzeug-Rückhaltesystem nach mindestens einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Wandelement (3) zumindest an dem mindestens einen Längsprofil
(6) befestigbar ist und das mindestens eine Längsprofil (6) an der Baueinheit Dämpfungselement
(4) Verformungsfüllelelement (7) befestigbar ist.
19. Fahrzeug-Rückhaltesystem nach mindestens einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im oberen Bereich der Pfosten (2) oberhalb des mindestens einen Wandelements (3)
mindestens ein steifes, sich in Fahrtrichtung erstreckendes Versteifungsprofil (7)
angeordnet ist.
20. Fahrzeug-Rückhaltesystem nach mindestens einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Versteifungsprofil (9) als Kastenprofil ausgebildet ist.
21. Fahrzeug-Rückhaltesystem nach mindestens einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im oberen Bereich der Pfosten (2) zwei miteinander und an mehreren Pfosten (2) befestigte
Kastenprofile (9) angeordnet sind.
22. Fahrzeug-Rückhaltesystem nach mindestens einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zwei miteinander befestigten Kastenprofile (9) die Wirkung eines Doppel-T aufweisen.
23. Fahrzeug-Rückhaltesystem nach mindestens einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Wandelement (3) an dem mindestens einen Kastenprofil (9) schwenkbar
gehalten ist.
24. Fahrzeug-Rückhaltesystem nach mindestens einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Wandelement (3) mittelbar oder unmittelbar an dem mindestens
einen Kastenprofil (9) befestigbar ist.
25. Fahrzeug-Rückhaltesystem nach mindestens einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das untere Ende des Wandelements (3) frei endet.
26. Fahrzeug-Rückhaltesystem nach mindestens einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Pfosten (2) nach vorne geneigt sind.
27. Fahrzeug-Rückhaitesystem nach mindestens einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an den Pfosten (2) rückseitig mindestens eine sich in Fahrtrichtung erstreckende
Abspannung (10) angeordnet ist.
28. Fahrzeug-Rückhaltesystem nach mindestens einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an den Pfosten (2) rückseitig zwei Abspannungen angeordnet sind, wobei eine Abspannung
(10) im Bereich des mindestens einen Kastenprofils (9) und die zweite Abspannung (10)
im Bereich des mindestens einen Dämpfungselements (4) verläuft.
29. Fahrzeug-Rückhaltesystem nach mindestens einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Abspannung (10) zweifach an dem jeweiligen Pfosten (2) befestigt
und im Mittelbereich in Form eines Dreiecks ausgebildet und somit in diesem Bereich
von dem jeweiligen Pfosten beabstandet ist.
30. Fahrzeug-Rückhaltesystem nach mindestens einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Pfosten (2) auf einer im Boden verankerten Fußplatte (11) befestigt sind.
31. Fahrzeug-Rückhaltesystem nach mindestens einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Pfosten (2) im Falle eines Anpralls von der Fußplatte (11) lösbar sind.