[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung, die als Montagehilfe für Bauelemente, insbesondere
Fenster, Außentüren oder Fassadenelemente an Bauwerken a) in der für das Bauelement
vorgesehenen Öffnung einer Wand, oder b) insbesondere in gleicher Flucht außen vor
der Öffnung einer Wand in der Ebene der vorgesehenen Wärmedämmschicht, verwendbar
ist.
[0002] Es ist bekannt, zur Befestigung von Bauelementen an Bauwerken als Montagehilfe Keile
zur vorläufigen Fixierung des Bauelementes zu verwenden.
[0003] Ebenfalls bekannt ist eine Vorrichtung aus der Schrift
DE 201 15 225 U1 bzw.
DE 202 80 247 U1, welche durch den Einsatz eines selbst spannenden Federstahls die Verwendung von
Keilen ersetzt. Diese Montagehilfe ist einsetzbar nur an Kunststoff- und Metallfenstern
bzw. an Holzfenstern nur dann, wenn an deren Rahmen vorher eine zusätzliche Befestigungsmöglichkeit
angebracht worden ist.
[0004] Des Weiteren ist bekannt, Hilfsanschläge aus Klemm- oder Schraubzwingen mit geeigneten
Holzlatten einzusetzen.
[0005] Derartige Hilfsmittel sind jedoch nicht einsetzbar bei der Montage von geschlossenen
Bauelementen wie z. B. Fenster mit eingebauter Verglasung. In diesem Fall ist zusätzlicher
Personaleinsatz und gegebenenfalls eine Gerüstmontage zum Halten des Bauelementes
bis zu seiner endgültigen Fixierung erforderlich.
[0006] Vorgenannte Montagehilfen sind zudem vornehmlich beschränkt auf die Montagevariante
a), Montage in der vorgesehenen Öffnung einer Wand.
[0007] Es ist jedoch aufgrund gesetzlicher Bestimmungen, wie der Energieeinsparverordnung,
inzwischen gefordert, einem Bauwerk an der Außenseite eine Schicht Dämmmaterial vorzusetzen.
Zur Vermeidung von Wärmebrücken sowie zur Erreichung eines optimalen Isothermenverlaufes
ist es deshalb erforderlich, Bauelemente wie Fenster, Außentüren und Fassadenelemente
nicht in der Ebene des Bauwerkes zu montieren, sondern vielmehr in der Ebene der vorgesetzten
Dämmmaterialschicht.
[0008] Hierbei ergibt sich das Problem dass das Bauelement mit den bekannten Montagehilfen
nicht wirtschaftlich zu fixieren ist.
[0009] Es ist erheblicher Personal-/Gerüsteinsatz erforderlich, das Bauelement während der
Montage festzuhalten.
[0010] Aus dem Stand der Technik sind des Weiteren Montagehilfen bekannt, die zwingenartig
ausgebildet sind. So offenbart beispielsweise die
DE 199 23 814 C1 eine Montagezwinge für den Einbau von Fenstern und Türen. Weitere Montagezwingen
sind beispielsweise aus der
DE 102 02 587 A1, der
DE 101 50 620 A1 und der
DE 299 00 339 U1 bekannt. All den vorbekannten Montagezwingen ist allerdings in nachteiliger Weise
gemein, dass sie die vorgenannten Problematiken nicht zu lösen vermögen und im Übrigen
sehr aufwendig in der Handhabung sind.
[0011] Es ist die
Aufgabe der Erfindung, unter Vermeidung der vorgenannten Nachteile eine Montagehilfe bereitzustellen,
die eine Montage von Bauelementen, insbesondere von Fenstern und Türen bei gleichzeitig
sicherer und einfacher Handhabung in wirtschaftlicher Form ermöglicht.
[0012] Zur Lösung dieser Aufgabe wird mit der Erfindung eine Montagehilfe vorgeschlagen
mit einer Stange, einem ersten Anschlagsteg, einem zweiten Anschlagsteg und einer
Spannvorrichtung, wobei die Stange ein erstes Stangenteil und ein zweites Stangenteil
aufweist, wobei der erste Anschlagsteg am ersten Stangenteil fest angeordnet ist,
wobei der zweite Anschlagsteg am zweiten Stangenteil in seiner Position veränderbar
angeordnet ist, wobei die Spannvorrichtung mit der Stange verbunden ist und wobei
die Spanneinrichtung ein zum ersten Anschlagsteg verschiebliches Druckelement aufweist.
[0013] Der grundsätzliche Vorteil der Erfindung besteht in zweierlei Aspekten. Ein erster
Aspekt ist in der Möglichkeit zu sehen, in einfacher Weise eine Fixierung geschlossener
Bauelemente, wie zum Beispiel von Türen und/oder Fenstern einschließlich schon eingebauter
Verglasung vornehmen zu können. Gemäß einem zweiten Aspekt ist eine sichere Fixierung
von Bauelementen vor der tragenden Wand in der Ebene der nicht tragenden Dämmschicht
möglich.
[0014] Die Montagehilfe verfügt erfindungsgemäß über zwei Anschlagstege. Diese sind relativ
zueinander bewegbar ausgebildet, was dadurch realisiert ist, dass der erste Anschlagsteg
fest mit der Stange und der zweite Anschlagsteg in seiner Position veränderbar mit
der Stange verbunden ist. Im Ergebnis kann der zweite Anschlagsteg in seiner Position
relativ zum ersten Anschlagsteg eingestellt werden. Für ein Einspannen des Bauelements
dient die nach der erfindungsgemäßen Montagehilfe vorgesehene Spanneinrichtung, die
ihrerseits über ein Druckelement verfügt. Dieses Druckelement kann beispielsweise
als Druckplatte ausgebildet und endseitig an einer Druckstange angeordnet sein. Dank
der Spanneinrichtung lässt sich die Druckstange spannend verschieben, und zwar in
Längsrichtung der Stange, womit sich eine Verschieblichkeit des Druckelements relativ
zum zweiten Anschlagsteg einstellt.
[0015] Vorteilhafterweise weist die erfindungsgemäße Montagehilfe die Form einer Stange
mit einem quadratischen Querschnitt an ihrem einen Teil und einem runden Querschnitt
an ihrem anderen Teil auf. Der Durchmesser des runden Querschnittes ist vorteilhafterweise
gleich groß oder kleiner als das kleinste zulässige Maß einer Bauanschlussfuge zwischen
Bauelement und Baukörper.
[0016] Mit Hilfe eines einstellbaren Anschlagwinkels, der sich an die Innenseite der Gebäudewand
anlegt, lässt sich das Bauelement in der vorgesehenen Einbauebene fixieren.
[0017] Aufgrund der schlanken Bauform der Montagehilfe lässt sich diese nach erfolgter Montage
des Bauelementes durch die Bauanschlussfuge entfernen und wieder verwenden.
[0018] Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Montagehilfe besteht darin, dass die Montage
des Bauelementes von der Innenseite des Gebäudes ohne zusätzliche Abstützung von der
Außenseite durchführbar ist. Ein Fassadengerüst ist zur Durchführung der Montagearbeiten
im Wesentlichen nicht erforderlich.
[0019] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0020] Vorzugsweise weist der Teil der Stange mit dem quadratischen Querschnitt ein über
die Längskanten angeordnetes Gewinde auf.
[0021] In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Montagehilfe an ihrem Ende mit dem
runden Querschnitt einen dazu rechtwinklig angeordneten Steg auf, welcher als Anschlagvorrichtung
für das zu montierende Bauelement dient.
[0022] Vorteilhafterweise kann dieser Steg mit einer aufsteckbaren Schutzhülle versehen
sein. Diese Schutzhülle besteht vorzugsweise aus einem Material, welches bei Kontakt
mit dem Bauelement dessen Oberfläche nicht beschädigen kann.
[0023] Des Weiteren weist die Montagehilfe an der dem Bauelement abgewandten Seite einen
abgewinkelten Steg auf, der ebenfalls rechtwinklig zu der Längsachse der Montagehilfe
angeordnet ist, jedoch in die entgegen gesetzte Richtung des zuvor beschriebenen Stegs
zeigt und als Anschlagvorrichtung an dem Baukörper dient.
[0024] Vorzugsweise ist der abgewinkelte Steg, welcher als Anschlag am Baukörper dient,
in seinem Abstand zum Bauelement veränderbar.
[0025] Vorteilhafterweise wird die Veränderbarkeit dadurch erreicht, dass der vorgenannte
Steg fest mit einer Vierkanthülse verbunden sein kann, welche sich über den quadratischen
Teil der Montagehilfe verschieben lässt. Die vorgenannte Einheit aus Vierkanthülse
und abgewinkeltem Steg wird vorteilhafterweise drehbar mit einer Rändelmutter verbunden
und so auf dem Teil der Montagehilfe, welcher den quadratischen Querschnitt aufweist
und über seine Längskanten mit einem Gewinde versehen ist, durch Betätigen der Gewindeeinheit
einstellbar ist.
[0026] In einer bevorzugten Form kann die Rändelmutter mit einer bekannten Schnellverstellbarkeit
ausgerüstet sein.
[0027] Ein weiterer Vorteil der Montagehilfe besteht darin, dass eine Spannvorrichtung so
angeordnet ist, dass sich die Montagehilfe an dem Bauelement für die Durchführung
der Montage festspannen und nach Beendigung der Montagearbeiten wieder entfernen lässt.
[0028] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
anhand der Fign. Dabei zeigen
- Fig. 1
- eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Montagehilfe;
- Fig. 2
- eine schematisch perspektivische Darstellung der erfindungsgemäßen Montagehilfe nach
Fig. 1 zusammen mit der Darstellung eines Bauelements und eines angrenzenden Baukörpers
sowie
- Fig. 3
- eine schematisch perspektivische Darstellung eines Sicherungselements.
[0029] In Fig. 1 dargestellt ist eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur
Hilfe bei der Montage eines Bauelementes an einem Bauwerk, im Folgenden "Montagehilfe"
genannt.
[0030] Fig. 2 zeigt eine isometrische Darstellung der Montagehilfe aufgespannt auf einem
teilweise dargestellten Bauelement 14 und einen Baukörper 15 mit der zum Einbau des
Bauelementes vorgesehenen Öffnung sowie eine dem Baukörper an seiner Außenseite vorgesetzte
Schicht Dämmmaterials 16.
[0031] Fig. 3 zeigt ein Sicherungselement 13a, welches aufsteckbar auf die Druckplatte 13
ist.
[0032] Die Montagehilfe wird gebildet durch eine Stange 1, deren dem Bauelement 14 zugewandter
Teil 1 a einen runden Querschnitt aufweist, dessen Durchmesser gleich groß oder kleiner
ist als das kleinste zulässige Maß einer Bauanschlussfuge zwischen Bauelement 14 und
Baukörper 15 und an seinem Ende einen rechtwinklig angeordneten Steg 3 aufweist, mit
welchem ein Bauelement in einer bestimmten Position gehalten werden kann. Zum Schutz
des Bauelementes ist dieser Steg 3 mit einer aufsteckbaren Schutzhülle 10 ausgestattet.
[0033] Die Montagehilfe weist an seiner dem Bauelement abgewandten Seiten der Stange einen
vorzugsweise quadratischen Querschnitt 1b auf, über dessen Längskanten ein Gewinde
9 angeordnet ist.
[0034] Über den Querschnitt 1 b der Stange 1 wird eine vorzugsweise quadratische Hülse 5
geführt, welche in ihrer Längsrichtung verschiebbar ist. Fest verbunden mit der Hülse
5 ist ein abgewinkelter Steg 4, welcher dazu dient, die Montagehilfe gegen die Innenseite
des Baukörpers 15 anzulegen. Dieser abgewinkelte Steg 4 zeigt in die entgegengesetzte
Richtung des Stegs 3.
[0035] Eine Rändelmutter 7 ist drehbar verbunden mit der Einheit aus Hülse 5 und abgewinkeltem
Steg 4. Die Rändelmutter ist über die Gewindeanordung 9 des vorzugweise quadratischen
Teils der Stange 1b drehbar und ermöglicht so, den Abstand zwischen Steg 3 und abgewinkeltem
Steg 4 variabel einzustellen.
[0036] In dem dargestellten Anwendungsbeispiel ist die Rädelmutter 7 mit einer bekannten
Schnellverstellvorrichtung 6 ausgerüstet, mit welcher größere Einstelldistanzen schnell
zu überwinden sind.
[0037] Mittels einer bekannten Spannvorrichtung 8 kann die Montagehilfe an das Bauelement
gespannt werden. Die Montagehilfe wird zu diesem Zweck an die Außenkante des Bauelementes
angelegt.
[0038] Nach dem Einstellen des Bauelementes in die dafür vorgesehene Montageebene wird durch
Aufstecken des Sicherungselementes 13a auf die Druckplatte 13 das Bauelement in seiner
Position gehalten und gegen Kippen gesichert.
[0039] Die Außenflächen der Druckplatte 13 sowie die Innenflächen des Sicherungselementes
13a können vorteilhafterweise mit vertikal angeordneten Riffelungen versehen sein,
wodurch ein unbeabsichtigtes Verschieben des Sicherungselementes in horizontale Richtung
verhindert wird.
[0040] Die Spannvorrichtung ist mit der Stange im Bereich des runden Querschnitts 1a fest
verbunden und in einem Winkel zu dem Steg 3 derart ausgerichtet, dass nach erfolgter
Montage des Bauelementes beim Entfernen der Montagehilfe eine Drehung der Montagehilfe
um seine Längsachse soweit ermöglicht wird, dass der Steg 3 in die Flucht der Bauanschlussfuge
zeigt und durch die Bauanschlussfuge herausgezogen werden kann.
[0041] Zum Zweck einer sicheren Handhabung der Montagehilfe kann die Druckstange 12 der
Spannvorrichtung derart geformt sein, dass das Druckelement 13 der Spannvorrichtung
in Richtung des Stegs 3 ausgerichtet ist.
[0042] Ebenfalls zum Zweck einer sicheren Handhabung kann das Ende der Stange 1 mit dem
quadratischen Querschnitt 1 b eine Schutzkappe 11 aufweisen.
[0043] Mit seitlich an dem Bauelement 14 angeordneten Montagehilfen ist es somit leicht
möglich, das Bauelement 14 bis zur endgültigen Befestigung in seiner Position zu halten.
[0044] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist dabei unabhängig von dem Material des Bauelementes,
das heißt beispielsweise sowohl bei Holz-, Kunststoff- oder Metallfenstern bzw. -außentüren
oder auch Fassadenelementen einsetzbar.
Bezugszeichenliste
[0045]
- 1
- Stange
- 1 a
- erstes Stangenteil
- 1 b
- zweites Stangenteil
- 3
- Anschlagsteg
- 4
- Anschlagsteg
- 5
- Hülse
- 6
- Schnellverstellvorrichtung
- 7
- Rändelmutter
- 8
- Spannvorrichtung
- 9
- Gewindeanordnung
- 10
- Schutzhülle
- 11
- Schutzkörper
- 12
- Druckstange
- 13
- Druckelement
- 13a
- Sicherungselement
- 14
- Bauelement
- 15
- Baukörper
- 16
- Dämmmaterial
1. Montagehilfe zur Befestigung eines Bauelements, insbesondere eines Fensters oder einer
Tür, in der Öffnung einer Wand oder in der Ebene einer außen vor der Wand vorgesehenen
Dämmschicht, mit einer Stange (1), die ein erstes Stangenteil (1a) und ein zweites
Stangenteil (1 b) aufweist, einem ersten Anschlagsteg (3), der am ersten Stangenteil
(1a) fest angeordnet oder fixiert ist, einem zweiten Anschlagsteg (4), der am zweiten
Stangenteil (1b) in seiner Position veränderbar angeordnet ist, und einer mit der
Stange (1) verbundenen Spannvorrichtung (8), wobei die Spannvorrichtung ein zum ersten
Anschlagsteg (3) verschiebliches Druckelement (13) aufweist.
2. Montagehilfe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Stangenteil (1a) einen runden Querschnitt aufweist.
3. Montagehilfe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Stangenteil (1 b) auch einen nicht-runden Querschnitt, vorzugsweise quadratischen
Querschnitt, aufweisen kann.
4. Montagehilfe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Stangenteil (1 b) eine Gewindeanordnung (9) aufweist, die entlang der
Längskanten des zweiten Stangenteils (1 b) ausgebildet ist.
5. Montagehilfe nach einem der vorhergehende Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Anschlagsteg (4) an einer Hülse (5), deren Durchlassöffnung dem Querschnitt
des zweiten Stangenteils entspricht, auf diesem zweiten Stangenteil (1 b) verschiebbar
angeordnet ist.
6. Montagehilfe nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (5) eine Rändelmutter (7) aufweist.
7. Montagehilfe nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Rändelmutter (7) mit einer Schnellverstelleinrichtung (6) ausgerüstet ist.
8. Montagehilfe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckelement (13) endseitig einer Druckstange (12) angeordnet ist.
9. Montagehilfe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf das Druckelement (13) ein Sicherungselement (13a) aufsteckbar ist.
10. Montagehilfe nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenfläche des Sicherungselements (1 3a) mit vertikal angeordneten Riffelungen
versehen sind.