[0001] Die Erfindung betrifft ein elastisches Lager mit einer Elastomermetallbuchse, insbesondere
für die Lagerung eines Stabi-Lenkers an einem Kraftfahrzeug nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
[0002] Ein bekanntes gattungsgemäßes elastisches Lager (
EP 1 067 307 B1), insbesondere für die Lagerung eines Stabilisatorstabs an einem Kraftfahrzeug besteht
aus einem formstabilen Aufnahmeauge als erstem Lageranschluss und einem formstabilen
Lagerzapfen, hier als langgestreckter Stabilisatorstab, als zweitem Lageranschluss,
sowie aus einer Elastomermetallbuchse. Die Elastomermetallbuchse umgreift im montiertem
Zustand formschlüssig den Lagerzapfen. Dazu wird die Elastomermetallbuchse an einem
fast parallelen Klappscharnier aufgeklappt und von der Seite her auf den Lagerzapfen
aufgesteckt und wieder geschlossen. Anschließend wird die Anordnung in ein üblicheres
einseitiges Aufnahmeauge eingepresst oder in ein mehrteiliges Aufnahmeauge eingespannt,
wodurch im Elastomermaterial eine Vorspannung aufgebracht wird.
[0003] Konkret ist hier die Elastomermetallbuchse aus zwei Blechhalbschalen gebildet, die
an ihrer radial äußeren Seite über deren gesamte Fläche Gummischichten aufweisen,
und die zur Ausbildung des Klappscharniers an einer Längsseite über einen angeformten
Gummisteg zusammenhängen. Der Vulkanisiervorgang ist hier insofern aufwendig als zwei
Blechschalenteile in die Vulkanisierform in eine vorgegebene Position eingelegt und
dort fixiert werden müssen. Durch die insgesamt mit gleicher Schichtdicke umlaufende
Elastomerschicht der Elastomermetallbuchse ergeben sich in unterschiedlichen Radialrichtungen,
sowie bei Verdrehungen gleiche elastische Federverhältnisse Differenzierungen der
Federkonstanten in unterschiedlichen Raumrichtungen, insbesondere zur Ausbildung einer
Lagerstelle für eine mitlenkende Achsführung in Verbindung mit einem Stabi-Lenker
sind mit einem solchem elastischen Lager nicht möglich.
[0004] Weiter ist ein elastisches Lager mit einer Elastomermetallbuchse insbesondere für
ein Fahrwerk eines Kraftfahrzeugs bekannt, mit einem Aufnahmeauge als erstem Lagerteil
und einem Lagerinnenteil aus Metall als zweitem Lagerteil. Das Lagerinnenteil besteht
hier aus einem Lagerzapfen mit beiderseitigen Anschlusspratzen auf dem festhaftend
durch jeweils radial gegenüberliegende Freiräume unterbrochen Elastomerschichten angebracht
sind, die im fertig montierten Zustand formschlüssig unter Vorspannung in den Elastomerschichten
an der Innenwand des Aufnahmeauges anliegen. In den Freiräumen zwischen den Elastomerschichtschalen
sind auf dem Lagerinnenteil jeweils Radialanschläge festhaftend angebracht, die im
statischen Betriebszustand einen freien Anschlagweg zur benachbarten Anschlagwand
aufweisen. Diese Anschlagwand kann entweder durch die Innenseite des Aufnahmeauges
gebildet sein oder durch Außenblechschalen, welche in den Bereich der Freiräume geführt
sind und dort mit Längskanten aneinandergrenzen.
[0005] Der Lagerzapfen mit den Anschlusspratzen ist hier ein einteiliges, großvolumiges
und schweres Metallinnenteil, auf dem die Elastomerschichtschalen durch Vulkanisieren
festhaftend angebracht sind. Der Vulkanisiervorgang ist relativ energieintensiv, da
der Lagerzapfen insgesamt mit aufgeheizt werden muss. Eine Durchrutschbewegung zwischen
den Elastomerschichtschalen und dem Lagerzapfen ist wegen der festhaftenden Anbringung
der Elastomerschichtschalen nicht möglich. Ein solches elastisches Lager ist somit
beispielsweise für eine luftgefederte Hinterachse zur Lagerung von Stabi-Lenkern nicht
geeignet, da zur Einstellung der Luftfedern nach der Montage eine Relativbewegung
im Lager mit einem Durchrutschen in Grundstellung erfolgen soll.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, ein gattungsgemäßes elastisches Lager so weiterzubilden,
dass sich eine kostengünstigere Herstellung ergibt, sowie Ausgestaltungen zur Abdeckung
weiterer Einsatzfälle möglich sind.
[0007] Diese Aufgabe wird mit dem Merkmal des Anspruchs 1 gelöst.
[0008] Gemäß Anspruch 1 ist die Elastomermetallbuchse im Herstellzustand ringförmig geschlossen,
mit einer etwa achsparallelverlaufenden und gegenüber dem Klappscharnier angebrachten
Sollbruchstelle, diese ist durch Krafteinwirkung bei oder vor dem Aufstecken der Elastomermetallbuchse
auf dem Lagerzapfen aufreißbar, sodass zum Aufstecken der Innendurchmesser der Elastomermetallbuchse
durch aufschwenken am Klappscharnier vergrößerbar ist.
[0009] Eine insgesamt ringförmig herstellbare Elastomermetallbuchse ist einfach und kostengünstig,
insbesondere in einem Vulkanisiervorgang herstellbar und bis zur Montage auf dem Lagerzapfen
einfach handhabbar. Der Lagerzapfen ist zudem ein eigenes Bauteil, dass beim Vulkanisiervorgang
nicht mitaufgeheizt werden muss. In einer Weiterbildung nach Anspruch 2 sind auf dem
Lagerzapfen im axialen Abstand, entsprechend der Länge der Elastomermetallbuchse stegförmige,
vorzugsweise ringförmig umlaufende Stützschultern angebracht, zwischen die die Elastomermetallbuchse
aufsteckbar ist. Durch die Stützschultern erfolgt dann im fertigen montierten Zustand
im Aufnahmeauge eine sichere axiale Abstützung und Fixierung.
[0010] Vorzugsweise sind am Lagerzapfen jeweils axialendseitig neben den Stützschultern
Anschlusspratzen angebracht, mit denen der Lagerzapfen beispielsweise an einem Fahrzeugaufbau
als erster Lageranschluss für einen Stabi-Lenker befestigbar ist.
[0011] In einer besonders bevorzugten Ausführung nach Anspruch 4 ist an wenigstens einer
Stützschulter eine Konusfläche als aufschiebe Schrägfläche geformt, wobei axial über
die Konusfläche und die Stützschulter die Elastomermetallbuchse, welche im Herstellzustand
einen dem gegenüber kleineren Innendurchmesser aufweist, aufschiebbar ist. Durch das
Aufschieben wird eine den Innendurchmesser der Elastomermetallbuchse vergrößernde
Kraft aufgebracht, wodurch einerseits die Sollbruchstelle aufreißt und andererseits
ein Aufschwingvorgang am Klappscharnier erfolgt. Dadurch kann die Elastomermetallbuchse
in den Bereich zwischen die Stützschultern axial geschoben werden und dort durch ein
Zurückschwenken am Klappscharnier den Lagerzapfen formschlüssig umgreifen. Dazu muss
die Sollbruchstelle so angefertigt werden, dass sie keinen zu großen Widerstand beim
axialen Aufpressen über die Konusfläche auf den Lagerzapfen bildet, zu dem ist darauf
zu achten, dass die aufgerissenen Sollbruchkanten bei der Aufbringung der radialen
Vorspannung durch das Aufnahmeauge den Vorspanndruck in diesem Bereich nicht unzulässig
verringern, das heißt der Widerstand der aufgerissenen Sollbruchkanten darf beim Zusammendrücken
nicht zu groß werden. Weiter ist bei der Auslegung des Klappscharniers darauf zu achten,
dass eine dortige plastische Verformung beim aufschwenken der späteren Vorspannungen
im fertig montierten Zustand entgegenwirken kann, sodass eine plastische Verformung
möglichst gering sein soll, damit eine ausreichende Vorspannung auf dem Lagerzapfen
an kommt. Eine Auslegung mit einem weitgehend elastischen Zurückschwenken ist daher
zu bevorzugen.
[0012] In einer weiteren Ausgestaltung des elastischen Lagers nach Anspruch 5 besteht die
Elastomermetallbuchse aus einem Innenbuchsenteil aus Metall oder Kunststoff auf dem
festhaftend, durch jeweils radial gegenüberliegende Freiräume unterbrochen Elastomerschichten
angebracht sind. An den Elastomerschichten sind weiter radial äußere Außenschalen
aus Metall oder Kunststoff festhaftend angebracht, die im fertigmontierten Zustand
formschlüssig unter Vorspannung an der Innenwand des Aufnahmeauges anliegen. Wobei
sie entweder nur den Bodenbereich der Elastomerschichten abdecken oder am Umfang so
weitergeführt sind, dass sie mit den Längsrändern im montierten Zustand aneinandergrenzen.
An einem solchen Innenbuchsenteil liegt die längs verlaufende Sollbruchstelle neben
einer Elastomerschicht, wo das längs verlaufende Klappscharnier liegt, etwa radial
gegenüber neben der anderen gegenüberliegenden Elastomerschicht.
[0013] Weiter sind nach Anspruch 6 in den Freiräumen zwischen den Elastomerschichten in
dem Innenbuchsenteil, gegebenenfalls auf dortigem Materialverdickungen des Innenbuchsenteils
jeweils Radialanschläge festhaftend angebracht, die im statischen Betriebszustand
einen freien Anschlag wie zu jeweils benachbarten Anschlagwand aufweisen.
[0014] Mit den Ausgestaltungen nach Anspruch 5 und Anspruch 6 ist das elastische Lager für
Einsatzfälle geeignet, die unterschiedliche Steifigkeiten in unterschiedlichen Raumrichtungen
erfordern.
[0015] Gemäß Anspruch 7 ist in einer besonders bevorzugten Ausführungsform das Innenbuchsenteilmaterial
einheitlich durchgehend ringförmig geschlossen, wobei das Klappscharnier durch eine
längsverlaufende bei der Montage jedoch nicht abreißbare Materialverdünnung gebildet
ist. Alternativ kann dazu je nach den Gegebenheiten das Klappscharnier auch durch
eine Elastomerschichtbrücke eines dort längsgeteilten stabilen Innenbuchsenteils gebildet
sein.
[0016] Entsprechend ist in einer besonders bevorzugten Ausführungsform nach Anspruch 8 bei
einem Material einheitlich ringförmig durchgehenden Innenbuchsenteil die Sollbruchstelle
durch eine längsverlaufende bei der Montage auf dem Lagerzapfen jedoch abreißbare
Materialverdünnung ausgeführt, alternativ dazu kann auch die Sollbruchstelle durch
eine abreißbare Elastomerschichtbrücke eines dort längsgeteilten stabilen Innenbuchsenteils
gebildet sein.
[0017] Die Längsverlaufende Materialverdünnung kann nach Anspruch 9 konstruktiv und herstellungstechnisch
einfach, durch eine Längsnut gegebenenfalls eine perforierte Längsnut gebildet sein.
[0018] Zur Vergleichmäßigung der Spannungsverläufe im Elastomermaterial wird mit Anspruch
10 vorgeschlagen, dass die Elastomerschicht mehrlagig ausgeführt sind, indem jeweils
mindestens eine, bevorzugt zwei Zwischenlöcher eingeformt sind, die vorzugsweise im
Herstellzustand die Elastomerschichten mit ihren Randbereichen überragen.
[0019] In einer Weiterbildung nach Anspruch 11 sind die Innenkontur des Innenbuchsenteils
und die Außenkontur der ins Aufnahmeauge eingepressten Außenschalen entsprechend der
Innenkontur des Aufnahmeauges konzentrisch kreiszylinderförmig ausgeführt. Demgegenüber
sind die Außenkontur des Innenbuchsenteils und die Innenkontur der Außenschalen sowie
die dazwischen festhaftenden Elastomerschichten gegebenenfalls mit den Zwischenblechen
in Axialrichtung gesehen flacher gestaltet, mit jeweils gegenüberliegenden Flachbereichen,
die durch einen Übergangsbogen verbunden sind. Dadurch ist das elastische Lager bei
einer radialen Belastung in Querrichtung zu den Elastomerschichten relativ hart und
bei einer radialen Belastung in Richtung der relativ flachen Elastomerschichten und
der Freiräume durch Druckbelastung relativ weich, zumindest bis gegebenenfalls die
Radialanschläge anliegen und dadurch das Lager progressiv hart wird.
[0020] Das vorstehende elastische Lager ist besonders zur Lagerung eines Stabi-Lenkers einer
luftgefederten Hinterachse gemäß Anspruch 12 geeignet, wobei das elastische Lager
mit seiner Lagerachse quer zum Fahrzeug und damit quer zur Fahrtrichtung eingebaut
ist, sodass die Elastomerschichten vertikal übereinander liegen. Wobei der Lagerzapfen
aufbauseitig befestigt ist und das Aufnahmeauge endseitig Bestandteil des Stabi-Lenkers
ist. Der aufbauseitige Lagerpunkt übernimmt dabei die Achslenkkräfte, sowie die Stabilisierungskräfte
vom Stabi-Lenker. Weiter sollen mit einer solchen Lagerausführung ein Eigenlenkverhalten
der Achse sowie eine Reduzierung von aus der Achse resultierenden Geräuschen erreicht
werden.
[0021] Insbesondere soll für den vorstehenden Einsatz des Lagers mit Verbindung mit einem
Stabi-Lenker das Innenbuchsenteil nach Anspruch 13 aus einer Aluminiumlegierung hergestellt
werden, wobei die Innenseite des Innenbuchsenteils mit einem festhaftenden Gummifilm
versehen ist, sodass das Innenbuchsenteil bei entsprechender Dimensionierung über
einer vorgebbaren Drehbelastung auf dem bevorzugt gefetteten Lagerzapfen durchrutschen
kann. Alternativ kann das Innenbuchsenteil nach Anspruch 14 aus Kunststoff hergestellt
werden, wobei ein Durchrutschen auf dem Lagerzapfen durch mit Schmiermittel befüllbare
Schmiertaschen an der Innenseite des Innenbuchsenteils ermöglicht wird. Dieses Durchrutschen
soll nach einer Lagermontage am Fahrzeug zur Einstellung der Luftfedern am Montagebandende
möglich sein. Insbesondere der Durchrutschvorgang dadurch möglich, dass das Vulkanisierteil
mit dem Innenbuchsenteil den Elastomerschichten, den Außenschalen und den Radialanschlägen
getrennt vom Lagerzapfen hergestellt wird.
[0022] Anhand der Zeichnungen wird die Erfindung weiter erläutert. Es zeigen
- Fig.1 1
- eine Elastomermetallbuchse einer ersten Ausführungsform im Herstellzustand in einer
axialen Ansicht,
- Fig. 2
- einen Schnitt entlang der Linie A-A durch die Elastomermetallbuchse nach Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Elastomermetallbuchse einer zweiten Ausführungsform im Herstellzustand in einer
axialen Ansicht,
- Fig. 4
- einen Schnitt entlang der Linie B-B durch die Elastomermetallbuchse nach Fig. 3,
- Fig. 5
- einen Montagezustand bei dem die Elastomermetallbuchse nach Fig. 3 axial auf einen
Lagerzapfen aufgeschoben wird in axialer Ansicht,
- Fig.6
- einen Montagezustand, bei dem die Elastomermetallbuchse vollständig auf den Lagerzapfen
aufgesteckt ist und zwischen Stützschultern eingreift,
- Fig.7
- einen Längsschnitt entlang der Linie C-C des Lagerzapfens mit aufgesteckter Elastomermetallbuchse
nach Fig. 6,
- Fig. 8
- eine axiale Ansicht des fertig montierten elastischen Lagers, bei dem der Lagerzapfen
mit aufgesteckter Elastomermetallbuchse in ein Aufnahmeauge eingepresst ist,
- Fig. 9
- einen Schnitt entlang der Linie D-D des elastischen Lager nach Fig. 8.
[0023] In Fig. 1 und dem dazugehörigen Längsschnitt A-A nach Fig. 2 ist eine erste Ausführungsform
einer Elastomerbuchse 1 im Herstellzustand in einer axialen Ansicht gezeigt. Die Elastomerbuchse
1 besteht aus einem Innenbuchsenteil 2, welches in dieser bevorzugten Ausführungsform
aus einer Aluminiumlegierung hergestellt ist. Das Innenbuchsenteil 2 ist im gezeigten
Herstellzustand ringförmig geschlossen, wobei durch eine bei der Montage nicht abreißbare
längsverlaufende Materialverdünnung ein Klappscharnier 3 gebildet ist. Radial gegenüberliegend
ist durch eine weitere im Vergleich zum Klappscharnier 3 dünnere Materialverdünnung
eine längsverlaufende Sollbruchstelle 4 gebildet. Die Materialverdünnungen sind durch
Nuten gebildet, die gegebenenfalls zusätzlich eine Längsperforierung aufweisen können.
[0024] Auf dem Innenbuchsenteil 2 sind durch jeweils radial gegenüberliegende Freiräume
5, 6 unterbrochene Elastomerschichten 7, 8 angebracht, auf denen gegenüberliegende
Außenschalen 9, 10 festhaftend angebracht sind. Die Außenschalen 9, 10 bestehen in
dieser Ausführungsform aus Metall, beispielsweise aus der gleichen Aluminiumlegierung
wie das Innenbuchsenteil, oder aus einem im Wesentlichen formstabilen Kunststoff.
Die Außenschalen 9, 10 sind über dem Bogenbereich der Elastomerschichten 7, 8 halbkreiszylinderförmig
weitergeführt, so dass im Herstellzustand die jeweiligen Längsränder einander mit
einem Abstand 11 gegenüberliegen, welcher im unter Vorspannung eingepressten Zustand
geschlossen wird (siehe Fig. 8).
[0025] Im Bereich der Freiräume 5, 6 sind auf Materialverdickungen des Innenbuchsenteils
2 Radialanschläge aus Elastomermaterial festhaftend angebracht, welche im fertig montierten
statischen Betriebszustand (siehe Fig. 8) jeweils einen freien Anschlagweg 14, 14a
zur jeweils benachbarten Anschlagwand aufweisen, die hier von den Außenschalen 9,
10 gebildet wird. Die Elastomerschichten 7, 8 sind jeweils mehrlagig ausgeführt in
dem jeweils zwei Zwischenbleche 15, 16 und 17, 18 eingeformt sind, die im Herstellzustand
die Elastomerschichten 7, 8 im Randbereich überragen.
[0026] Die Innenkontur 19 des Innenbuchsenteils 2 und die Außenkontur 20 der Außenschalen
9, 10, sowie die Innenkontur des Aufnahmeauges 21 (siehe Fig. 8) sind konzentrisch
kreiszylinderförmig. Demgegenüber sind die Außenkontur 22 des Innenbuchsenteils 2
und die Innenkontur 22 der Außenschalen 9, 10 sowie die dazwischenliegenden Elastomerschichten
7, 8 flacher gestaltet mit jeweils gegenüberliegenden geraden Flächenbereichen, die
jeweils durch einen Übergangsbogen 24, 25 mit vergleichsweise kleinerem Radius verbunden
sind. Die Innenkontur 19 des Innenbuchsenteils 2 ist mit einem festhaftenden Gummifilm
26 versehen, welcher am Umfang versetzte Längsnuten 27 aufweist.
[0027] In den Fig. 3 und 4 ist eine zweite Ausführungsform einer Elastomerbuchse 1 dargestellt,
die ersichtlich weitgehend entsprechend der ersten Ausführungsform nach den Fig. 1
und 2 gestaltet ist, so dass anhand der Fig. 3 und 4 nur die Unterschiede erläutert
werden, wobei für gleiche Teile gleiche Bezugszeichen verwendet werden.
[0028] Das Innenbuchsenteil 2 ist bei der zweiten Ausführungsform aus einem stabilen Kunststoff
hergestellt, wobei anstelle des Gummifilms 26 der ersten Ausführungsform an der Innenseite
des Innenbuchsenteils 2 in der Fläche verteilt, mit Schmiermittel befüllbare Schmiertaschen
28 angebracht sind.
[0029] In Fig. 5 ist eine Elastomerbuchse 1 in einem Zustand gezeigt, in dem die Sollbruchstelle
4 aufgerissen und die Elastomerbuchse 1 um das Klappscharnier 3 aufgeschwenkt ist,
der Gestalt dass der Innendurchmesser der Elastomermetallbuchse 1 für eine Montage
vergrößert ist. Dies wird im weiteren auch anhand der Fig. 6 und 7 erläutert, in denen
die Elastomermetallbuchse 1 bereits auf einem Lagerzapfen 29 in der gewünschten Position
aufgesteckt ist.
[0030] Insbesondere aus Fig. 7 wird der langgestreckte Lagerzapfen 29 ersichtlich, auf dem
in einem axialen Abstand entsprechend der axialen Länge der Elastomermetallbuchse
stegförmige, ringförmig umlaufende Stützschultern 30, 31 angebracht sind. Die eine
Stützschulter weist hier eine Konusfläche 32 als Aufschiebe-Schrägfläche auf.
[0031] In Fig. 5 wird der Zustand gezeigt, bei dem die Elastomermetallbuchse 1 axial über
die Konusfläche 32 und Stützschulter 30 aufgeschoben wird. Die Stützschulter 30 hat
dabei einen insgesamt größeren Durchmesser als das Innenbuchsenteil 2 im Herstellzustand,
so dass beim axialen Aufschiebevorgang eine radial nach außen gerichtete Kraft auf
das Innenbuchsenteil 2 wirkt. Dadurch wird die Sollbruchstelle 4, wie in Fig. 5 gezeigt,
aufgerissen und durch Aufklappen des Klappscharniers 3 kann die Elastomermetallbuchse
1 in den Bereich zwischen die Stützschultern 30, 31 aufgesteckt werden, wo sie durch
vorzugsweise zumindest teilweise elastisches Zurückschwenken axial fixiert gehalten
wird, wie dies in den Fig. 6 und 7 gezeigt ist.
[0032] Weiter ist aus Fig. 7 ersichtlich, dass am Lagerzapfen 29 jeweils axial endseitig
neben den Stützschultern 30, 31 Anschlusspratzen 33, 34 mit Bohrungen zur Aufnahme
von zum Beispiel Schraubverbindungen angeformt sind.
[0033] In den Fig. 8 und 9 ist ein fertig montiertes Lager 35 dargestellt, bei dem das vormontierte
Lager aus dem Lagerzapfen 29 mit der aufgesteckten Elastomermetallbuchse 1 entsprechend
der Fig. 6 und 7 in ein zylindrisches Aufnahmeauge 36 mit vergleichsweise geringerem
Durchmesser eingepresst ist. Dadurch wird in den Elastomerschichten 7, 8 eine Vorspannung
aufgebaut und der Abstand 11 zwischen den Außenschalen 9, 10 wird geschlossen, so
dass sich ein durchgehender zylindrischer Ring ausbildet. Neben der aufgebauten Vorspannung
wird die Elastomermetallbuchse 1 drehfest im Aufnahmeauge 36 gehalten. Dagegen soll
über einem bestimmten Losbrechmoment ein Durchrutschen der Elastomermetallbuchse 1
auf dem Lagerzapfen möglich sein.
[0034] Bei der ersten Ausführungsform (Fig. 1 und 2) wird dies durch den Gummifilm 26 begünstigt,
welcher auf einem gefetteten Lagerzapfen 29 durchrutschen kann. Bei der zweiten Ausführungsform
kann, begünstigt durch die Schmiermitteltaschen 28, unmittelbar das Innenbuchsenteil
2 aus Kunststoff auf dem Lagerzapfen 9 durchrutschen. Das Losbrechmoment für den Durchrutschvorgang
soll dabei so hoch dimensioniert werden, dass kein betriebsmäßiges kontinuierliches
Durchrutschen erfolgt, sondern auch das Durchrutschen lediglich zu Einstellzwecken
erfolgt und dort in der jeweiligen Einstellposition Lagerbewegungen molekular im Elastomermaterial
aufgenommen werden.
[0035] Bei einer bevorzugten Ausführung der beschriebenen elastischen Lagerung eines Stabi-Lenkers
an einem Nutzfahrzeug wird das Lager mit seiner Lagerachse quer zum Fahrzeug und damit
quer zur Fahrtrichtung eingebaut, wobei die Elastomerschichten vertikal übereinander
liegen. Der Lagerzapfen ist dabei aufbauseitig befestigt und das Aufnahmeauge ist
endseitig Bestandteil des Stabi-Lenkers.
1. Elastisches Lager mit einer Elastomermetallbuchse, insbesondere für die Lagerung eines
Stabi-Lenkers an einem Kraftfahrzeug,
mit einem formstabilen Aufnahmeauge (36) als erstem Lageranschluss,
mit einem formstabilen Lagerzapfen (29) als zweitem Lageranschluss, und
mit einer den Lagerzapfen (29) formschlüssig umgreifenden, an einem achsparallelen
Klappscharnier (3) aufklappbaren Elastomermetallbuchse (1) die im montierten Zustand
unter Vorspannung im Elastomermaterial in das Aufnahmeauge (36) eingepresst ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Elastomermetallbuchse (1) im Herstellzustand ringförmig geschlossen ist, mit
einer etwa achsparallel verlaufenden und gegenüberliegend zum Klappscharnier aufgebrachten
Sollbruchstelle (4), die durch Krafteinwirkung bei oder vor dem Aufstecken der Elastomermetallbuchse
(1) auf den Lagerzapfen (29) aufreißbar ist, so dass zum Aufstecken der Innendurchmesser
der Elastomermetallbuchse (1) durch Aufschwenken am Klappscharnier (3) vergrößerbar
ist.
2. Elastisches Lager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Lagerzapfen (29) im axialen Abstand entsprechend der axialen Länge der Elastomermetallbuchse
(1) stegförmige, vorzugsweise ringförmig umlaufende Stützschultern (30, 31) angebracht
sind, zwischen denen die Elastomermetallbuchse (1) aufgesteckt und damit axial fixiert
ist.
3. Elastisches Lager nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass am Lagerzapfen (29) jeweils axial endseitig neben den Stützschultern (30, 31) Anschlusspratzen
(33, 34) angebracht sind.
4. Elastisches Lager nach Anspruch 2 oder Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass an wenigstens einer Stützschulter (30) eine Konusfläche (32) als Aufschiebeschrägfläche
geformt ist, wobei axial über die Konusfläche (32) und die Stützschulter (30) die
Elastomermetallbuchse (1) aufschiebbar ist, dergestalt dass dabei die Sollbruchstelle
(4) aufreißt und der Innendurchmesser der Elastomermetallbuchse (1) durch Aufschwenken
am Klappscharnier (3) vergrößerbar ist und durch weiteres axiales Aufschieben die
Elastomermetallbuchse (1) in den Bereich zwischen die Stützschultern (30, 31) gelangt
und dort durch Zurückschwenken, vorzugsweise durch zumindest teilweises elastisches
Zurückschwenken eingreift.
5. Elastisches Lager nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Elastomermetallbuchse (1) einem Innenbuchsenteil (2) Metall oder Kunststoff besteht,
auf dem radial außen festhaftend durch jeweils radial gegenüberliegende Freiräume
(5, 6)unterbrochen, Elastomerschichten (7, 8) angebraucht sind, und dass an den Elastomerschichten
(7, 8) Außenschalen (9, 10) aus Metall oder Kunststoff festhaftend angebracht sind,
die im fertig montierten Zustand formschlüssig unter Vorspannung an der Innenwand
des Aufnahmeauges (36) anliegen, wobei die Außenschalen (9, 10) entweder nur den Bogenbereich
der Elastomerschichten (7, 8) abdecken oder am Umfang so weitergeführt sind, dass
sie an den Längsrändern aneinandergrenzen, und
dass am Innenbuchsenteil (2) die längsverlaufende Sollbruchstelle (4) neben einer
Elastomerschicht (7) und das längsverlaufende Klappscharnier (3) radial gegenüber
neben der anderen Elastomerschicht (8) liegt.
6. Elastisches Lager nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass in den Freiräumen (5, 6) zwischen den Elastomerschichten (7, 8) auf dem Innenbuchsenteil
(2), gegebenenfalls auf dortigen Materialverdickungen des Innenbuchsenteils (2) jeweils
Radialanschläge (12, 13) aus Elastomermaterial festhaftend angebracht sind, die im
statischen Betriebszustand einen freien Anschlagweg (14, 14a) zur jeweils benachbarten
Anschlagwand aufweisen.
7. Elastisches Lager nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Klappscharnier (3) durch eine längsverlaufende, jedoch bei der Montage nicht
abreißbare Materialverdünnung eines dort materialeinheitlich durchgehenden Innenbuchsenteils
(2) oder durch eine bei der Montage nicht abreißbare Elastomerschichtbrücke eines
dort längsgeteilten stabilen Innenbuchsenteils gebildet ist.
8. Elastisches Lager nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Sollbruchstelle (4) durch eine längsverlaufende, bei der Montage abreißbare,
im Vergleich zum Klappscharnier dünnere Materialverdünnung eines dort materialeinheitlich
durchgehenden Innenbuchsenteils (2) oder durch eine bei der Montage abreißbare, im
Vergleich zu einer Elastomerschichtbrücke des Klappscharniers dünnere Elastomerschichtbrücke
eines dort längsgeteilten stabilen Innenbuchsenteils gebildet ist.
9. Elastisches Lager nach Anspruch 7 oder Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die längsverlaufende Materialverdünnung und/oder die Elastomerschichtbrücke wenigstens
eine Längsnut gegebenenfalls eine perforierte Längsnut aufweisen.
10. Elastisches Lager nach einem der Ansprüche 5 bis9, dadurch gekennzeichnet, dass die Elastomerschichten (7, 8) mehrlagig ausgeführt sind, indem jeweils mindestens
eine, bevorzugt zwei Zwischenbleche (15, 16,17, 18) eingeformt sind, die vorzugsweise
im Herstellzustand die Elastomerschichten (7. 8) mit ihren Randbereichen überragen.
11. Elastisches Lager nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenkontur (19) des Innenbuchsenteils (2) und die Außenkontur (20) der eingepressten
Außenschalen (9, 10) entsprechend der Innenkontur des Aufnahmeauges (36) konzentrisch
kreiszylinderförmig sind, und
dass demgegenüber die Außenkontur (22) des Innenbuchsenteils (2) und die Innenkontur
(23) der Außenschalen (9, 10) sowie die dazwischen festhaftenden Elastomerschichten
(7, 8) gegebenenfalls mit ihren Zwischenblechen (15, 16; 17, 18) in Axialrichtung
gesehen flacher gestaltet sind, mit jeweils gegenüberliegenden geraden Flächenbereichen,
die durch einen Übergangsbogen (24, 25) verbunden sind, wodurch das elastische Lager
(35) bei einer radialen Belastung quer zu den Elastomerschichten (7, 8) relativ hart
und bei einer radialen Belastung in Richtung der flacheren Elastomerschichten (7,
8) und der Freiräume (5, 6) relativ weich ist.
12. Elastisches Lager nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das elastische Lager (35) zur Lagerung eines Stabi-Lenkers mit seiner Lagerachse
quer zum Fahrzeug und damit quer zur Fahrtrichtung eingebaut ist, wobei die Elastomerschichten
(7, 8) vertikal übereinander liegen, wobei
der Lagerzapfen (29) aufbauseitig befestigt ist und das Aufnahmeauge (36) endseitig
Bestandteil des Stabi-Lenkers ist.
13. Elastisches Lager nach einem der Ansprüche 5 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Innenbuchsenteil (2) aus einer Aluminiumlegierung hergestellt ist, und
dass die Innenseite des Innenbuchsenteils (2) mit einem festhaftenden Gummifilm (26)
versehen ist, so dass das Innenbuchsenteil (2) über einer vorgebbaren Drehbelastung
auf dem bevorzugt gefetteten Lagerzapfen (29) durchrutschen kann.
14. Elastisches Lager nach einem der Ansprüche 5 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Innenbuchsenteil (2) aus Kunststoff hergestellt ist, und
dass an der Innenseite des Innenbuchsenteils (2) mit Schmiermittel befüllbare Schmiertaschen
(28) angebracht sind, so dass das Innenbuchsenteil (2) über einer vorgebbaren Drehbelastung
auf dem Lagerzapfen (29) durchrutschen kann.