[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen mechanischen, automatischen Aufzug bzw. Federaufzug
für die Antriebs- oder Uhrfeder eines mechanischen Uhrwerks einer Armbanduhr (Automatikuhr)
gemäß Oberbegriff Patentanspruch 1 oder 2 sowie auf eine Armbanduhr mit einem solchen
Aufzug gemäß Oberbegriff Patentanspruch 1 S.
[0002] Armbanduhren mit mechanischem Uhrwerk und mit einem automatischen Aufzug, der das
Aufziehen der Antriebs- oder Uhrwerksfeder beim Bewegen der Armbanduhr bewirkt, sind
bekannt. Der Aufzug besteht bei derartigen Uhren in der Regel aus einer an der Rückseite
des Uhrwerks um eine zentrale Uhrwerksachse schwenkbaren Unwucht oder Exzentermasse,
deren Schwenkbewegung über eine Getriebeanordnung in eine das Aufziehen der Uhrwerksfeder
bewirkenden Drehbewegung umgewandelt wird.
[0003] Nachteilig ist bei derartigen mechanischen Automatikuhren u.a., dass zur Lagerung
der Exzentermasse die als Schwenkgelenk dieser Masse bildende Welle dient. Bei Stößen,
Vibrationen oder dergleichen Schockbelastungen der Armbanduhr müssen die hierbei an
der Exzentermasse auftretenden Kräfte von dieser Welle aufgenommen werden, was leicht
zu Defekten führt.
[0004] Bekannt ist weiterhin auch, bei mechanischen Aufzügen von Armbanduhren als Exzentermasse
Kugeln zu verwenden, die in einer das Uhrwerk umgebenden kreisförmigen Kugelführung
angeordnet sind und zwar zwischen fingerartigen, in die Kugelführung hineinreichenden
Mitnehmern an einem Schwenkarm, der achsgleich mit der Uhrwerksachse am Uhrwerk drehbar
gelagert ist und dessen Drehbewegung über ein Getriebe in eine Bewegung zum Aufziehen
der Antriebsfeder des Uhrwerks umgewandelt wird.
[0005] Nachteilig hierbei ist, dass sich die Kugelführung für die die Exzentermasse bildenden
Kugeln über einen Winkelbereich von 360° erstreckt, so dass durch den Platzbedarf
der Kugelführung sich eine relativ hohe Bauhöhe und/oder ein relativ großer Durchmesser
für das Uhrengehäuse ergeben.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, einen mechanischen, automatischen Aufzug für Armbanduhren
(Automatikuhren) aufzuzeigen, der die vorgenannten Nachteile vermeidet, sich durch
eine hohe Betriebssicherheit auszeichnet und eine reduzierte Baugröße der betreffenden
Uhr bzw. des Uhrengehäuses ermöglicht. Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein Aufzug entsprechend
dem Patentanspruch 1 oder 2 ausgebildet. Eine Armbanduhr (Automatikuhr) mit einem
derartigen Aufzug ist Gegenstand des Patentanspruchs 15.
[0007] In Weiterbildung der Erfindung ist der Aufzug beispielsweise so ausgeführt,
dass die Getriebemittel von wenigstens einer doppelt wirkenden Klinkenanordnung gebildet
sind, und/oder
dass die Klinkenanordnung wenigstens ein Klinkenrad und wenigstens zwei mit dem Klinkenrad
zusammenwirkende Klinkenhebel aufweist, die jeweils exzentrisch auf wenigstens einem
durch die Exzentermasse um eine Achse schwenkbaren Klinkenhebelträger vorgesehen sind,
so dass in beiden Schwenkrichtungen der Exzentermasse jeweils ein Klinkenhebel in
Zusammenwirken mit dem Klinkenrad ein Drehen dieses Rades bewirkt,
und/oder
dass die Exzentermasse von wenigstens einem Bügel oder Hebel und wenigstens einem
Massengewicht an diesem Hebel oder Bügel gebildet ist,
dass an der Exzentermasse oder an einem diese Masse tragenden Teil des Hebels wenigstens
ein in einer Führung des Gehäuses geführtes Führungselement vorgesehen ist, und dass
der Hebel (7) mit den Getriebemitteln verbunden ist,
und/oder
dass das wenigstens eine Führungselement von wenigstens einem Gleitstück gebildet
ist,
und/oder
dass das wenigstens eine Führungselement von wenigstens einer frei drehbar gelagerten
Rolle, beispielsweise von einer kugelgelagerten Rolle gebildet ist,
und/oder
dass das Gleitstück und eine mit diesem zusammenwirkende Fläche zur Erzielung einer
möglichst geringen Reibung oberflächenbehandelt oder -beschichtet ist,
und/oder
dass die Klinkenhebel und/oder deren Lagerpunkt aufeinander abgewandten Seiten der
jeweiligen Verbindungslinie zwischen der Schwenkachse des Klinkenhebelträgers und
der Drehachse des wenigstens eines Klinkenrades angeordnet sind,
und/oder
dass die wenigstens zwei Klinkenhebel an einem gemeinsamen beispielsweise von einer
Scheibe gebildeten Klinkenhebelträger schwenkbar vorgesehen sind,
und/oder
dass zwei Klinkenhebelträger vorgesehen sind, die für eine gegenläufige Dreh- oder
Schwenkbewegung antriebsmäßig miteinander verbunden sind, und dass an jedem Klinkenhebelträger
jeweils wenigstens ein mit einem Klinkenrad zusammenwirkender Klinkenhebel gegenüber
der Schwenkachse des Klinkenhebelträgers radial versetzt angelenkt ist,
und/oder
dass die Klinkenhebelträger von zwei mit ihren Zähnen ineinander greifenden Zahnrädern
gebildet sind,
und/oder
dass einer der beiden Klinkenhebelträger antriebsmäßig mit der Exzentermasse verbunden
ist,
und/oder
dass bei Ausbildung der Klinkenhebelträger als Zahnrad die Exzentermasse über eine
Verzahnung oder ein Zahnrad mit einem der Klinkenhebelträger antriebsmäßig verbunden
ist,
und/oder
dass die Klinkenhebelträger mit angeformten Federn versehen sind,
und/oder
dass der wenigstens eine Klinkenhebel blatt- oder bügelferderartig ausgebildet ist,
und/oder
dass der wenigstens eine Klinkenhebel für den Eingriff in das wenigstens eine Klinkenrad
(30) bügelfederartig ausgebildet ist,
und/oder
dass der wenigstens eine Klinkenhebel zwei Klinken aufweist, von denen jede mit einem
Klinkenrad zusammenwirkt, und dass die Klinkenräder hinsichtlich der Ausbildung und/oder
Orientierung ihrer Zähne unterschiedlich ausgeführt sind,
und/oder
dass der wenigstens zwei Klinkenhebel eine Klinkenhebelanordnung mit wenigstens zwei
Klinken bilden, von denen jede mit einem Klinkenrad zusammenwirkt, und dass die Klinkenräder
hinsichtlich der Ausbildung und/oder Orientierung ihrer Zähne unterschiedlich ausgeführt
sind,
und/oder
dass die wenigstens zwei Klinkenräder auf einer gemeinsamen Welle in Achsrichtung
dieser Welle gegeneinander versetzt vorgesehen sind,
wobei die vorgenannten Merkmale jeweils einzeln oder in beliebiger Kombination verwendet
sein können.
[0008] Weiterbildungen, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung ergeben sich
auch aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen und aus den Figuren.
Dabei sind alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder
in beliebiger Kombination grundsätzlich Gegenstand der Erfindung, unabhängig von ihrer
Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung. Auch wird der Inhalt der
Ansprüche zu einem Bestandteil der Beschreibung gemacht.
[0009] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren an Ausführungsbeispielen näher
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- in vereinfachter Darstellung die Rückseite einer Armbanduhr bei geöffnetem rückwärtigem
Deckel, zusammen mit den wesentlichen Funktionselementen des Aufzugs;
- Fig. 2
- eine perspektivische Darstellung der Rückseite der Armbanduhr der Figur 1, bei teilweise
aufgebrochenem Gehäuse;
- Fig. 3 u. 4
- in Einzeldarstellung einen sichelförmigen, als Flachmaterial hergestellten Schwenkhebel
des mechanischen Aufzugs der Armbanduhr der Figuren 1 und 2;
- Fig. 5 - 6
- in schematischer Funktionsdarstellung weitere mechanische Aufzüge gemäß der Erfindung
.
[0010] In den Figuren ist 1 eine Armbanduhr mit dem üblichen Gehäuse 2, in welchem das mechanische
Uhrwerk 3 aufgenommen ist, und zwar bei der dargestellten Ausführungsform symmetrisch,
d.h. in der Weise, dass die Achse der Zeigerwelle des Uhrwerks achsgleich mit der
Mittelachse des Gehäuses 2 angeordnet ist. An der Rückseite des Uhrwerks 3 ist der
automatische, mechanische Aufzug 4 vorgesehen, der beim Bewegen der Armbanduhr 1 das
Aufziehen der Feder des Uhrwerks 3 bewirkt, und zwar über ein mit dem in den Figuren
nicht dargestellten Federgehäuse verbundenes Klinkenrad 5, welches auf dem Federgehäuse
befestigt ist und um eine Achse 6 parallel zur Uhrwerksachse bzw. zur Achse der Zeigerwellen
des Uhrwerks 3 drehbar ist.
[0011] Der Aufzug 4 umfasst zusätzlich zum Klinkenrad 5 einen sichelförmigen Schwenkhebel
7, der aus einem geeigneten metallischen Flachmaterial hergestellt ist, und zwar mit
einem kreisbogenförmigen Hebelabschnitt 7.1, welcher um eine Achse parallel zur Achse
der Zeigerwellen gekrümmt ist, sowie mit einem sich radial zu dieser Krümmungsachse
erstreckenden und bei der dargestellten Ausführungsform mehrfach abgewinkelten Hebelabschnitt
7.2, der ausgehend von dem Abschnitt 7.1 radial nach innen verläuft (hierzu auch Figuren
3 und 4). Der Abschnitt 7.1 ist an einem Teilabschnitt, der von dem dem Abschnitt
7.2 entfernt liegenden Ende ausgeht, mit zwei Vorsprüngen 8 und 9 versehen, von denen
der Vorsprung 8 sich am freien Ende des Abschnittes 7.1 und der Vorsprung 9 von dem
freien Ende des Abschnitts 7.1 beabstandet vorgesehen ist. An beiden Vorsprüngen 8
und 9 ist jeweils ein Gleit- oder Führungselement 10 vorgesehen, z.B. in Form eines
Gleitstücks oder einer Rolle, die um eine Achse radial zur Krümmungsachse des Abschnittes
7.1 bzw. radial zur Mittelachse des Uhrwerks 3 bzw. zur Achse der Zeigerwellen des
Uhrwerks mittels eines Kugellagers frei drehbar gelagert ist. Zwischen den beiden
Vorsprüngen 8 und 9 ist über die dem Abschnitt 7.2 abgewandte, konvexe Seite des Abschnittes
7.1 wegstehend zwei weitere Vorsprünge 11 und 12 vorgesehen, an welchem ein kreisbogenförmiges
Massengewicht 13 befestigt ist. Das Massengewicht 13 besteht aus zwei kreissegmentartig
gekrümmten Einzelgewichten 13.1 und 13.2, die identisch aus einem metallischen Werkstoff
mit hoher spezifischer Dichte, d.h. mit einer Dichte größer 14 g/cm
3, beispielsweise aus Gold oder Platin gefertigt beidseitig an dem zwischen den Vorsprüngen
8 und 9 gebildeten Teilabschnitt des Hebels 7 mit durch Bohrungen in den Vorsprüngen
11 und 12 hindurchreichende Schrauben befestigt sind.
[0012] Mit dem freien Ende des Abschnittes 7.2 ist der Hebel 7 an einer Scheibe 14 befestigt,
die ihrerseits kugelgelagert auf einem Zapfen 15 um eine Achse parallel zur Uhrwerksachse
bzw. parallel zur Achse der Zeigerwellen an einer Platine 16 des Uhrwerks 3 dreh-
bzw. schwenkbar gelagert ist, und zwar für eine hin- und hergehende Dreh- oder Schwenkbewegung
des Hebels 7, wie dies in der Figur 1 mit dem Doppelpfeil A angedeutet ist.
[0013] An der Scheibe 14 sind zwei mit dem Klinkenrad 5 zusammenwirkende Klinkenhebel 17
und 18 schwenkbar befestigt, die jeweils mit einer angeformten Blattfeder hergestellt
sind, beispielsweise durch Laserschneiden aus einem geeigneten metallischen Flachmaterial
und die durch diese Federn mit ihren freien, hacken- oder klinkenartig ausgebildeten
in Eingriff mit der Verzahnung des Klinkenrades 5 stehen.
Die Klinkenhebel sind auf verschiedenen Seiten einer gedachten Verbindungslinie zwischen
der Achse 6 des Klinkenrades und der Achse des Zapfens 15 an der Scheibe 14 angelenkt.
Sodass beim Schwenken des Hebels 7 um die Achse des Zapfens 15 das Klinkenrad 5 abwechselnd
über beide Hebel 17 und 18 gedreht wird, und damit ein Aufziehen des Uhrwerks 3 erfolgt.
Durch die Verwendung von zwei Klinkenhebeln 17 und 18 sowie durch die beschriebene
Anordnung dieser Hebel bzw. deren Anlenkpunkte an der Scheibe 14 ist erreicht, dass
in jeder Phase der Schwenkbewegung des Hebels 7, d.h. sowohl beim Schwenken des Hebels
7 im Uhrzeigersinn, als auch beim Schwenken des Hebels 7 in entgegengesetzter Richtung,
d.h. im Gegenuhrzeigersinn eine das Aufziehen der Feder des Uhrwerks 3 bewirkende
Drehbewegung des Klinkenrades 5 erfolgt, und zwar jeweils in vorteilhafter Weise durch
eine über den Klinkenhebel 17 bzw. 18 ausgeübte Zugkraft.
[0014] Im Gehäuse 2 ist eine Ausnehmung gebildet, in der das zweiteilige Massengewicht 13
aufgenommen ist. Die Ausnehmung 19 ist dabei größer als die Länge des Massengewichtes,
sodass eine Schwenkbewegung des Massengewichtes 13 und damit des Hebels 7 um die Achse
des Zapfens 15 möglich ist, und zwar beispielsweise über einen maximalen Weg von 1,5
- 3 mm, beispielsweise von maximal 2,5 mm und vorzugsweise 1,5 mm. Zur Abstützung
des Massengewichtes 13 sind die beiden gegenüber den Enden des Massengewichtes 13
versetzt angeordneten Gleit- oder Führungselemente 10 in im Gehäuse 2 ausgebildeten
Führungen 20 geführt.
[0015] Zur Vermeidung von Geräuschbildung beim Schwenken des Massengewichtes 13 sind an
den Vorsprüngen 8 und 9 Dämpfungsfedern 21 vorgesehen, die jeweils mit Anschlag- oder
Begrenzungsflächen in der Ausnehmung 19 zusammenwirken.
[0016] Die Figur 5 zeigt in vereinfachter Darstellung als weitere Ausführung einen automatischen,
mechanischen Aufzug 4a eines Uhrwerks einer Armbanduhr, der (Aufzug) beim Bewegen
der Armbanduhr das Aufziehen der Feder des Uhrwerks bewirkt, und zwar über ein Klinkenrad
30, welches an dem Federgehäuse des Uhrwerks vorgesehen ist. Mit diesem Klinkenrad
wirken zwei Klinkenhebel 31 und 32 zusammen, die exzentrisch an jeweils einem Zahnrad
33 bzw. 34 bei 31.1 bzw. 32.1 angelenkt sind, und zwar schwenkbar um Achsen parallel
zur Achse 30.1 des Klinkenrades 30 und parallel zur Achse 33.1 bzw. 34.1 des jeweiligen
Zahnrades 33 bzw. 34. Durch Federmittel, die bei der dargestellten Ausführungsform
von einer Bügelfeder 35 gebildet sind, stehen die freien Enden der Klinkenhebel 31
und 32 federnd in Eingriff mit der Verzahnung des Klinkenrades 30. Weiterhin sind
die beiden Zahnräder 32 und 34 über ihre Verzahnung antriebsmäßig miteinander verbunden.
[0017] Das den Klinkenhebel 31 aufweisende Zahnrad 33 ist antriebsmäßig mit einem Exenter-
oder Massengewicht oder Rotor 36 verbunden, welches um eine Achse 37 parallel zur
Uhrwerksachse bzw. parallel zur Achse der Zeigerwellen des Uhrwerks schwenkbar gelagert
ist und bei der dargestellten Ausführungsform ein mit dem Zahnrad 33 kämmendes Zahnrad
38 aufweist, sodass beim Schwenken des Massengewichtes 36 um die Achse der Welle 37
über das Zahnrad 38 ein Hin- und Herdrehen bzw. -schwenken der Zahnräder 33 und 34
um ihre Achsen 33.1 bzw. 34.1 erfolgt und dabei in jeder Phase dieser Schwenkbewegung
des Massengewichtes 36, d.h. sowohl beim Schwenken im Uhrzeigersinn als auch beim
Schwenken im Gegenuhrzeigersinn über die Klinkenhebel 31 und 32 ein Drehen des Klinkenrades
30 und damit ein Aufziehen der Feder des Uhrwerks erfolgt.
[0018] Um dies zu erreichen, ist der Aufzug 4a bei gleicher Größe der Zahnräder 33 und 34
bezüglich der Anordnung dieser Zahnräder und der Klinkenhebel 31 und 32 spiegelsymmetrisch
zu einer gedachten Linie L ausgebildet, die die Achsen des Klinkenrades 30 sowie auch
die Achse der Welle 37 schneidet. Weiterhin sind in der Ausgangsstellung des Massengewichtes
36 die Anlenkpunkte der Klinkenhebel 31 und 32 an den zugehörigen Zahnrädern 33 und
34 jeweils an der der Linie L abgewandten Seite der Achse 33.1 bzw. 34.1 des zugehörigen
Zahnrades 33 bzw. 34 vorgesehen und die freien Enden der Klinkenräder 31 und 32 greifen
in die Verzahnung des Klinkenrades 30 an zwei sich bezogen auf die Linie L diametral
gegenüberliegenden Seiten des Klinkenrades 30 ein. Weiterhin ist die Ausbildung so
getroffen, dass der Klinkenhebel 31 bzw. dessen mit dem Klinkenrad 30 zusammenwirkendes
Ende zum Drehen des Klinkenrades 30 ziehend auf dieses Rad einwirkt, während umgekehrt
der Klinkenhebel 32 mit seinem Ende zum Drehen des Klinkenrades 30 auf dieses Rad
schiebend einwirkt.
[0019] Die Figur 6 zeigt in sehr schematischer Darstellung als weitere Ausführungsform einen
automatischen, mechanischen Aufzug 4b eines Uhrwerks einer Armbanduhr der (Aufzug)
beim Bewegen der Armbanduhr das Aufziehen der Feder des Uhrwerks bewirkt und hinsichtlich
seiner Funktion und konstruktiven Ausbildung dem Aufzug 4a weitestgehend entspricht.
Aus diesem Grund sind in der Figur 6 auch jeweils solche Elemente, die den Elementen
des Aufzuges 4a entsprechen, mit denselben Bezugsziffern wie in der Figur 4a bezeichnet.
[0020] Der Aufzug 4b unterscheidet sich von dem Aufzug 4a zunächst dadurch, dass anstelle
der Klinkenhebel 31 und 32 Klinkenhebelpaare bzw. Klinkenhebelanordnungen jeweils
bestehend aus zwei Klinkenhebeln 39 bzw. 40 vorgesehen sind, die blattfeder-oder bügelfederartig
wirken und die jeweils an einem Ende bei 39.1 bzw. 40.1 an dem Zahnrad 33 bzw. 34
angelenkt sind und sich mit ihrem anderen Ende an Führungen 41 abstützen, die an der
Platine vorgesehen sind. Ein weiterer Unterschied zum Aufzug 4a besteht darin, dass
anstelle nur eines einzigen Klinkenrades 30 zwei derartige Räder 30 achsgleich übereinander
vorgesehen sind, und zwar mit unterschiedlicher Orientierung ihrer Klinkenzähne. An
jedem Klinkenhebel 39 bzw. 40 ist eine Klinke derart ausgebildet, dass die Klinke
an einem Klinkenhebel 39 bzw. 40 mit dem einen Klinkenrad 30 und die Klinke am anderen
Klinkenhebel 39 bzw. 40 mit dem anderen Klinkenrad 30 durch die Federwirkung des jeweiligen
Klinkenhebels in Eingriff steht, sodass jede Schwenkbewegung des Massengewichtes 36
zu einer Drehbewegung der die Klinkenräder 30 aufweisenden Welle führt und damit zu
einem Aufzug der Feder des Uhrwerks beiträgt.
[0021] Die Erfindung wurde voranstehend an Ausführungsbeispielen beschrieben. Es versteht
sich, dass Änderungen sowie Abwandlungen möglich sind, ohne das dadurch der der Erfindung
zugrunde liegende Erfindungsgedanke verlassen wird.
[0022] So ist es beispielsweise möglich, anstelle des kreissegmentartigen Massengewichtes
36 auch ein anderes Massengewicht zu verwenden, beispielsweise das an dem Hebel 7
vorgesehene Massengewicht 13, wobei dann der Hebel 7 mit dem freien Ende seines Hebelabschnittes
7.2 an dem auf der Welle 37 dreh- bzw. schwenkbar gelagerten Zahnrad 38 befestigt
ist.
Bezugszeichenliste
[0023]
- 1
- Armbanduhr
- 2
- Gehäuse
- 3
- Uhrenwerk
- 4, 4a, 4b
- Aufzug
- 5
- Klinkenrad
- 6
- Drehachse des Klinkenrades
- 7
- Hebel
- 7.1, 7.2
- Hebelabschnitt
- 8, 9
- Vorsprung
- 10
- Rolle
- 11, 12
- Vorsprung
- 13
- Massengewicht
- 13.1, 13.2
- Gewichtelement
- 14
- Scheibe
- 15
- Zapfen
- 16
- Platine
- 17, 18
- Klinke
- 17.1, 18.1
- angeformte Bügelfeder
- 19
- Ausnehmung
- 20
- Führung
- 21
- Dämpfungsfeder
- 30
- Klinkenrad
- 30.1
- Achse des Klinkenrades
- 31, 32
- Klinkenhebel
- 31.1, 31.2
- Anlenkpunkt des Klinkenhebels
- 33, 34
- Zahnrad
- 33.1, 34.1
- Zahnradachse
- 35
- Bügelfeder
- 36
- Massengewicht
- 37
- Welle
- 38
- Zahnrad am Massengewicht 36
- 39, 40
- Klinkenhebel
- 39.1,40.1
- Klinkenhebelende
- 41
- Führungen
- L
- Linie
1. Automatischer, mechanischer Aufzug für die Antriebsfeder eines mechanischen Uhrwerks
(3) einer Armbanduhr (1) mit einer um ein Gelenk (37) schwenkbaren Exzentermasse (36)
mit einem gegenüber der Achse des Gelenks radial versetzten Massenschwerpunkt, mit
Getriebemitteln (31, 32, 33, 34, 38) zum Umwandeln der Schwenk- oder Drehbewegung
der Exzentermasse in eine das Aufziehen der Antriebsfeder bewirkenden Bewegung,
dadurch gekennzeichnet, dass die Getriebemittel von wenigstens einer doppelt wirkenden Klinkenanordnung (30, 31,
32) gebildet sind, und
dass die Klinkenanordnung wenigstens ein Klinkenrad (30) und wenigstens zwei mit dem
Klinkenrad zusammenwirkende Klinkenhebel (31, 32, 39, 40) aufweist, die jeweils exzentrisch
auf wenigstens einem durch die Exzentermasse (36) um eine Achse (33.1, 34.1) schwenkbaren
Klinkenhebelträger (33, 34) so vorgesehen sind, dass in beiden Schwenkrichtungen der
Exzentermasse jeweils ein Klinkenhebel (31, 32, 39, 40) in Zusammenwirken mit dem
Klinkenrad (30) ein Drehen dieses Rades bewirkt.
2. Automatischer, mechanischer Aufzug für die Antriebsfeder eines mechanischen Uhrwerks
(3) einer Armbanduhr (1) mit einer um ein Gelenk (15, 37) schwenkbaren Exzentermasse
(13, 36) mit einem gegenüber der Achse des Gelenks radial versetzten Massenschwerpunkt,
mit Getriebemitteln (5, 17, 18; 31, 32, 33, 34, 38) zum Umwandeln der Schwenk- oder
Drehbewegung der Exzentermasse in eine das Aufziehen der Antriebsfeder bewirkenden
Bewegung, dadurch gekennzeichnet,
dass die Exzentermasse von wenigstens einem Bügel oder Hebel (7) und wenigstens einem
Massengewicht (13) an diesem Hebel oder Bügel (7) gebildet ist,
dass an der Exzentermasse (13, 36) oder an einem diese Masse tragenden Teil des Hebels
(7) wenigstens ein in einer Führung (20) des Gehäuses (2) geführtes Führungselement
(14) vorgesehen ist, und
dass der Hebel (7) mit den Getriebemitteln verbunden ist.
3. Aufzug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Exzentermasse von wenigstens einem Bügel oder Hebel (7) und wenigstens einem
Massengewicht (13) an diesem Hebel oder Bügel (7) gebildet ist,
dass an der Exzentermasse (13, 36) oder an einem diese Masse tragenden Teil des Hebels
(7) wenigstens ein in einer Führung (20) des Gehäuses (2) geführtes Führungselement
(14) vorgesehen ist, und
dass der Hebel (7) mit den Getriebemitteln verbunden ist.
4. Aufzug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Getriebemittel von wenigstens einer doppelt wirkenden Klinkenanordnung (5, 17,
18; 30, 31, 32) gebildet sind.
5. Aufzug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Klinkenanordnung wenigstens ein Klinkenrad (5, 30) und wenigstens zwei mit dem
Klinkenrad zusammenwirkende Klinkenhebel (17, 18; 31, 32) aufweist, die jeweils exzentrisch
auf wenigstens einem durch die Exzentermasse (13, 36) um eine Achse schwenkbaren Klinkenhebelträger
(14, 33, 34) vorgesehen sind, so dass in beiden Schwenkrichtungen der Exzentermasse
jeweils ein Klinkenhebel (17, 18; 31, 32) in Zusammenwirken mit dem Klinkenrad (5,
30) ein Drehen dieses Rades bewirkt.
6. Aufzug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Führungselement von wenigstens einem Gleitstück und/oder von
wenigstens einer frei drehbar gelagerten Rolle, beispielsweise von einer kugelgelagerten
Rolle gebildet ist gebildet ist,
und/oder
dass das Gleitstück und eine mit diesem zusammenwirkende Fläche zur Erzielung einer
möglichst geringen Reibung oberflächenbehandelt oder - beschichtet ist.
7. Aufzug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Klinkenhebel (17, 18; 31, 32) und/oder deren Lagerpunkt aufeinander abgewandten
Seiten der jeweiligen Verbindungslinie (L) zwischen der Schwenkachse des Klinkenhebelträgers
(14; 33, 34) und der Drehachse (6, 30.1) des wenigstens eines Klinkenrades (5, 30)
angeordnet sind.
8. Aufzug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens zwei Klinkenhebel (17, 18) an einem gemeinsamen beispielsweise von
einer Scheibe (14) gebildeten Klinkenhebelträger schwenkbar vorgesehen sind.
9. Aufzug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Klinkenhebelträger (33, 34) vorgesehen sind, die für eine gegenläufige Dreh-
oder Schwenkbewegung antriebsmäßig miteinander verbunden sind, und dass an jedem Klinkenhebelträger
(33, 34) jeweils wenigstens ein mit einem Klinkenrad (30) zusammenwirkender Klinkenhebel
(31, 32, 39, 40) gegenüber der Schwenkachse des Klinkenhebelträgers radial versetzt
angelenkt ist,
wobei beispielsweise die Klinkenhebelträger von zwei mit ihren Zähnen ineinander greifenden
Zahnrädern (33, 34) gebildet sind und/oder einer der beiden Klinkenhebelträger (33,
34) antriebsmäßig mit der Exzentermasse (36) verbunden ist,
und/oder
wobei beispielsweise bei Ausbildung der Klinkenhebelträger als Zahnrad (33, 34) die
Exzentermasse über eine Verzahnung oder ein Zahnrad (38) mit einem der Klinkenhebelträger
antriebsmäßig verbunden ist.
10. Aufzug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Klinkenhebelträger (17, 18) mit angeformten Federn (17.1, 18.1) versehen sind
11. Aufzug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Klinkenhebel (39, 40) blatt- oder bügelferderartig und/oder für
den Eingriff in das wenigstens eine Klinkenrad (30) bügelfederartig ausgebildet ist.
12. Aufzug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Klinkenhebel (39, 40) zwei Klinken aufweist, von denen jede mit
einem Klinkenrad (30) zusammenwirkt, und dass die Klinkenräder (30) hinsichtlich der
Ausbildung und/oder Orientierung ihrer Zähne unterschiedlich ausgeführt sind.
13. Aufzug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens zwei Klinkenhebel (39, 40) eine Klinkenhebelanordnung mit wenigstens
zwei Klinken bilden, von denen jede mit einem Klinkenrad (30) zusammenwirkt, und dass
die Klinkenräder (30) hinsichtlich der Ausbildung und/oder Orientierung ihrer Zähne
unterschiedlich ausgeführt sind.
14. Aufzug nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens zwei Klinkenräder (30) auf einer gemeinsamen Welle in Achsrichtung
dieser Welle gegeneinander versetzt vorgesehen sind.
15. Armbanduhr, gekennzeichnet durch einen Aufzug nach einem der vorhergehenden Ansprüche.