(57) Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Registerregelung, nämlich zur Umfangsregisterregelung
und/oder zur Seitenregisterregelung und/oder zur Schrägregisterregelung, an Druckwerken
einer Druckmaschine, wobei zur Registerregelung online während des Druckens ein auf
einen Bedruckstoff durch Übereinanderdruck mehrerer Teildruckbilder gedrucktes Druckbild
zur Erzeugung von Register-Istwerten vermessen wird, wobei die Register-Istwerte mit
Register-Sollwerten verglichen werden, und wobei auf Basis dieser Vergleiche online
während des Druckens Stellsignale für Antriebe entsprechender Registerverstelleinrichtungen,
nämlich der Umfangsregistervereinrichtungen und/oder der Seitenregisterverstelleinrichtungen
und/oder der Schrägregisterverstelleinrichtungen, der Druckwerke erzeugt werden. Erfindungsgemäß
wird einerseits das vollständige, aus allen Teildruckbildern zusammengesetzte Druckbild
und anderseits mindestens ein, vorzugsweise jedes, unvollständige, aus einer Teilmenge
aller Teildruckbilder zusammengesetztes Druckbild vermessen, um die Register-Istwerte
zu erzeugen.
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Registerregelung nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
[0002] In Bogendruckmaschinen werden Druckbogen nacheinander durch mehrere hintereinander
angeordnete Druckwerke bewegt, wobei vorzugsweise in jedem der Druckwerke ein Teildruckbild
in einer speziellen Druckfarbe auf die Druckbogen aufgetragen wird. Durch das Übereinanderdrucken
mehrerer solcher Teildruckbilder wird letztendlich das gewünschte Druckbild auf den
Druckbogen erzeugt. Im Falle des autotypischen Zusammendrucks werden die Druckbogen
vorzugsweise durch vier hintereinander angeordnete Druckwerke bewegt, wobei in jedem
der Druckwerke ein Teildruckbild in den Druckfarben Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz
auf die Druckbogen aufgetragen wird. Beim Drucken mehrfarbiger Druckbilder auf die
Druckbogen müssen demnach verschiedene Teildruckbilder miteinander zur Deckung gebracht
werden. Gleiches gilt, wenn der Druckbogen in einem Lackwerk mit einem Teildruckbild
aus Lack bedruckt wird.
[0003] Um die in den unterschiedlichen Druckwerken zu druckenden Teildruckbilder auf den
Druckbogen exakt auftragen zu können, verfügt nach dem Stand der Technik eine Bogendruckmaschine
über sogenannte Registerverstelleinrichtungen. Mit einer Umfangsregisterverstelleinrichtung
kann die Verschiebung der Teildruckbilder in Umfangsrichtung ausgeglichen werden.
Mit einer Seitenregisterverstelleinrichtung kann die Verschiebung der Teildruckbilder
in Achsrichtung der Druckzylinder ausgeglichen werden. Zur Kompensation bzw. zum Ausgleich
von Drehfehllagen der entsprechenden Teildruckbilder kommen sogenannte Schrägregisterverstelleinrichtungen
zum Einsatz.
[0004] Nach der Praxis wird bei einer automatisierten bzw. automatischen Registerregelung,
z. B. bei der Seitenregisterregelung, so vorgegangen, dass ein durch den Übereinanderdruck
mehrerer Teildruckbilder erzeugtes Druckbild online während des Druckens analysiert
bzw. vermessen wird, wobei auf Basis dieser Analyse ein Referenzdruckwerk bestimmt
wird, und wobei zur Registerregelung online während des Druckens Registerverstelleinrichtungen
der anderen Druckwerke angesteuert werden, wohingegen eine Registerverstelleinrichtung
des Referenzdruckwerks nicht angesteuert wird. Nach der Praxis werden demnach nach
Definition eines Referenzdruckwerks alle anderen Druckwerke im Hinblick auf die Registerregelung
nach dem Referenzdruckwerk ausgerichtet. Dabei kann das Problem auftreten, dass Stellbereiche
von Antrieben der Registerverstelleinrichtungen der Druckwerke, die am Referenzdruckwerk
auszurichten sind, unter Umständen nicht ausreichen, um die Teildruckbilder bezogen
auf das Referenzdruckwerk in Übereinstimmung zu bringen. Ist dies der Fall, so wird
nach dem Stand der Technik ein anderes Referenzdruckwerk bestimmt, und alle anderen
Druckwerke werden dann wieder nach diesem Referenzdruckwerk ausgerichtet.
[0005] Diese aus der Praxis bekannte Vorgehensweise zur Registerregelung sowie Registerverstellung
von Druckwerken verfügt über den Nachteil, dass sich relativ lange Verstellzeiten
für die Antriebe der Registerverstelleinrichtungen ergeben. Dies resultiert in relativ
langen Rüstzeiten an der Druckmaschine, was insbesondere dann der Fall ist, wenn nach
Erreichen von Grenzen der Stellbereiche ein neues Referenzdruckwerk definiert werden
muss. Unter Umständen können sich sogar Druckergebnisse verschlechtern.
[0006] Zur Vermeidung dieser Nachteile, insbesondere zur Minimierung von Verstellzeiten,
ist es aus der
DE 10 2005 042 284 A1 bereits bekannt, ohne Referenzdruckwerk zu arbeiten. Hierzu werden aus Register-Istwerten,
Register-Sollwerten sowie Verstellbereichen für die Antriebe der Registerverstelleinrichtungen
modifizierte Sollwerte ermittelt, wobei die Registerverstelleinrichtungen aller am
Druck beteiligten Druckwerke gemeinsam verstellt werden.
[0007] Bei sämtlichen bekannten Verfahren zur automatisierten bzw. automatischen Registerregelung
wird so vorgegangen, dass ausschließlich ein vollständiges, alle Teildruckbilder umfassendes
Druckbild analysiert und vermessen wird, um so für die Registerverstelleinrichtungen
der am Druck des Druckbilds beteiligten Druckwerke entsprechende Register-Istwerte
für die Registerregelung zu erzeugen. Hierdurch besteht das Problem, dass relativ
viel Makulatur gedruckt wird, da erst relativ spät, also nach dem Drucken vollständiger
Druckbilder, auf Registerabweichungen reagiert werden kann.
[0008] Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung das Problem zugrunde ein neuartiges
Verfahren zur Registerregelung zu schaffen. Dieses Problem wird durch ein Verfahren
zur Registerregelung gemäß Anspruch 1 gelöst. Erfindungsgemäß wird einerseits das
vollständige, aus allen Teildruckbildern zusammengesetzte Druckbild und anderseits
mindestens ein, vorzugsweise jedes, unvollständiges, aus einer Teilmenge aller Teildruckbilder
zusammengesetztes Druckbild vermessen, um die Register-Istwerte zu erzeugen.
[0009] Im Sinne der hier vorliegenden Erfindung wird neben dem vollständigen Druckbild auch
mindestens ein unvollständiges Druckbild, welches lediglich aus einer Teilmenge aller
Teildruckbilder zusammengesetzt ist, vermessen bzw. analysiert, um Register-Istwerte
für die Registerregelung zu erzeugen. Dies hat den Vorteil, dass bereits zu einem
Zeitpunkt, zu welchem noch kein vollständiges Druckbild vorliegt, Informationen über
Registerabweichungen gewonnen werden können. Hierdurch kann die Registerregelung verbessert
werden. Weiterhin kann das Drucken von Makulatur reduziert werden.
[0010] Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und
der nachfolgenden Beschreibung. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden, ohne hierauf
beschränkt zu sein, nachfolgend näher erläutert.
[0011] Die hier vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Registerregelung an einer
Druckmaschine, nämlich zur Umfangsregisterregelung und/oder zur Seitenregisterregelung
und/oder zur Schrägregisterregelung, online während des Druckens eines Druckbilds
auf einen Bedruckstoff.
[0012] Zum Drucken eines Druckbilds auf einen Bedruckstoff, insbesondere auf einen Druckbogen,
wird der Bedruckstoff nacheinander durch mehrere hintereinander geschaltete Druckwerke
bewegt, wobei in jedem Druckwerk ein Teildruckbild auf den Bedruckstoff aufgetragen
wird. Nach dem Auftragen aller Teildruckbilder auf den Bedruckstoff liegt das vollständige
Druckbild vor. Stromaufwärts desjenigen Druckwerks, in welchem das letzte Teildruckbild
eines Druckbilds auf den Bedruckstoff aufgetragen wird, liegen unvollständige Druckbilder
vor, die lediglich eine Teilmenge der Teildruckbilder des vollständigen Druckbilds
umfassen.
[0013] Zur Registerregelung wird das vollständige, aus allen Teildruckbildern zusammengesetzte
Druckbild einer Analyse bzw. Vermessung unterzogen, um so Register-Istwerte zu erzeugen,
wobei die Register-Istwerte mit Register-Sollwerten verglichen werden, und wobei auf
Basis dieser Vergleiche online während des Druckens Stellsignale für Antriebe entsprechende
Registerverstelleinrichtungen der Druckwerke erzeugt werden, um online während des
Druckens mögliche Abweichungen zwischen Register-Istwerten und Register-Sollwerten
auszuregeln. Die Vermessung des vollständigen Druckbilds erfolgt dabei im Bereich
oder stromabwärts desjenigen Druckwerks, an dem das letzte Teildruckbild zur Vervollständigung
des Druckbilds gedruckt wird. Hierzu ist diesem Druckwerk eine entsprechende Messeinrichtung,
z. B. eine Kamera, zugeordnet.
[0014] Im Sinne der hier vorliegenden Erfindung wird zur Registerregelung, nämlich zur Ermittlung
der Register-Istwerte, nicht nur das vollständige, aus allen Teildruckbildern zusammengesetzte
Druckbild vermessen, sondern vielmehr zusätzlich auch mindestens ein unvollständiges
Druckbild, welches aus einer Teilmenge aller Teildruckbilder zusammengesetzt ist.
[0015] Die Vermessung des oder jeden unvollständigen Druckbilds erfolgt im Bereich desjenigen
Druckwerks, an dem das letzte für das jeweilige unvollständige Druckbild relevante
Teildruckbild des Druckbilds auf den Bedruckstoff gedruckt wird. Hierzu ist dem entsprechenden
Druckwerk eine Messeinrichtung, insbesondere eine Kamera, zugeordnet. Vorzugsweise
wird zusätzlich zum vollständigen Druckbild jedes unvollständige Druckbild zur Erzeugung
entsprechender Register-Istwerte vermessen.
[0016] Aus der Vermessung des vollständigen, aus allen Teildruckbildern zusammengesetzten
Druckbilds können Register-Istwerte für alle am Druck des vollständigen Druckwerks
beteiligten Druckwerke erzeugt werden. Aus der Vermessung eines unvollständigen, aus
einer Teilmenge aller Teildruckbilder zusammengesetzten Druckbilds können Register-Istwerte
für diejenigen Druckwerke erzeugt werden, die am Druck des jeweiligen unvollständigen
Druckbilds bzw. der Teildruckbilder dieses unvollständigen Druckbilds beteiligt sind.
[0017] Es liegt demnach im Sinne der hier vorliegenden Erfindung nicht lediglich ein vollständiges
Druckbild zur Registerregelung messtechnisch zu erfassen, sondern vielmehr auch unvollständige
Druckbilder, die noch nicht alle Teildruckbilder umfassen. Hierdurch ist es möglich,
auf Registerabweichungen, die bereits an unvollständigen Druckbildern erfasst werden
können, zu reagieren, bevor der Bedruckstoff weiteren Druckwerken zugeführt wird.
Registerabweichungen können so schneller und genauer ausgeregelt werden, wodurch das
Drucken von Makulatur reduziert werden kann.
[0018] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kann insbesondere beim Anfahren der Druckmaschine,
bei welcher dieselbe noch nicht mit voller Produktionsgeschwindigkeit betrieben wird,
das Drucken von Makulatur reduziert werden.
[0019] Wird beim Anfahren der Druckmaschine die Transportgeschwindigkeit des Bedruckstoffs
an die Geschwindigkeit der Registerregelung, nämlich der Antriebe für die Registerverstelleinrichtungen
angepasst, so kann im günstigsten Fall die Makulatur auf ein einziges Druckexemplar
beschränkt werden. Hierzu muss die Transportgeschwindigkeit des Bedruckstoffs lediglich
derart gewählt werden, dass dann, wenn an einem Druckwerk eine Registerabweichung
zwischen Teildruckbildern festgestellt wird, durch Ansteuerung der Registerverstelleinrichtungen
die Registerabweichung ausgeregelt werden kann, bevor am beteiligten Druckwerk weitere
Teildruckbilder gedruckt werden. Nachdem auf die obige Art und Weise Stellsignale
für die Antriebe der Registerverstelleinrichtungen zur Ausregelung von Registerabweichungen
erzeugt worden sind, kann die Produktionsgeschwindigkeit der Druckmaschine gesteigert
werden.
1. Verfahren zur Registerregelung, nämlich zur Umfangsregisterregelung und/oder zur Seitenregisterregelung
und/oder zur Schrägregisterregelung, an Druckwerken einer Druckmaschine, wobei zur
Registerregelung online während des Druckens ein auf einen Bedruckstoff durch Übereinanderdruck
mehrerer Teildruckbilder gedrucktes Druckbild zur Erzeugung von Register-Istwerten
vermessen wird, wobei die Register-Istwerte mit Register-Sollwerten verglichen werden,
und wobei auf Basis dieser Vergleiche online während des Druckens Stellsignale für
Antriebe entsprechender Registerverstelleinrichtungen, nämlich der Umfangsregistervereinrichtungen
und/oder der Seitenregisterverstelleinrichtungen und/oder der Schrägregisterverstelleinrichtungen,
der Druckwerke erzeugt werden,
dadurch gekennzeichnet,
dass einerseits das vollständige, aus allen Teildruckbildern zusammengesetzte Druckbild
und anderseits mindestens ein, vorzugsweise jedes, unvollständige, aus einer Teilmenge
aller Teildruckbilder zusammengesetztes Druckbild vermessen wird, um die Register-Istwerte
zu erzeugen.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
das vollständige, aus allen Teildruckbildern zusammengesetzte Druckbild im Bereich
oder stromabwärts desjenigen Druckwerks vermessen wird, an dem das letzte Teildruckbild
zur Vervollständigung des Druckbilds gedruckt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
das oder jedes unvollständige, aus einer Teilmenge aller Teildruckbilder zusammengesetzte
Druckbild jeweils im Bereich desjenigen Druckwerks vermessen wird, an dem das letzte
jeweils relevante Teildruckbild des Druckbilds gedruckt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass aus der Vermessung des vollständigen, aus allen Teildruckbildern zusammengesetzten
Druckbilds Register-Istwerte für alle am Druck des vollständigen Druckbilds beteiligten
Druckwerke erzeugt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass aus der Vermessung des oder jedes unvollständigen, aus einer Teilmenge aller Teildruckbilder
zusammengesetzten Druckbilds Register-Istwerte für die am Druck des jeweiligen unvollständigen
Druckbilds beteiligten Druckwerke erzeugt werden.