[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Schalldämpfer für ein Luftschall führendes
Rohrsystem, insbesondere für eine Abgasanlage, vorzugsweise in einer Brennkraftmaschine.
[0002] Bei Rohrsystemen, in denen sich Luftschall ausbreiten kann, wie zum Beispiel in Kanälen
von Lüftungsanlagen oder Klimaanlagen, in Zu- und Ableitungen von Kompressoren oder
Verdichtern, in Frischgasanlagen sowie in Abgasanlagen von Brennkraftmaschinen, werden
zur Vermeidung einer unerwünschten Schallemission in die Umgebung Schalldämpfer verwendet.
Bekannt sind beispielsweise Schalldämpfer, die nach der Absorptionsbauweise oder nach
der Reflexionsbauweise oder Kombinationen daraus arbeiten. Bei dieser Bauweise ergibt
sich hinsichtlich der gedämpften Frequenzen eine im wesentliche konstante Dämpfungswirkung.
Bei Brennkraftmaschinen variiert jedoch das Spektrum des störenden Schalls relativ
stark, da es drehzahl- und lastabhängig ist. Beispielsweise existieren bei dominierenden
Motorordnungen deutlich überhöhte Schalldruckpegel.
[0003] Ferner können Schalldämpfer zumindest eine Klappe enthalten, mit denen ein Gasströmungspfad
im Schalldämpfer steuerbar ist. Hier sind aktive Systeme, bei denen eine externe Steuerung
zur Betätigung eines die jeweilige Klappe antreibenden Stellantriebs erforderlich
ist, sowie passive Systeme bekannt, bei denen die jeweilige Klappe durch die Gasströmung
betätigt wird. Mit Hilfe einer derartigen Klappe kann die Dämpfungswirkung sowie das
Gegendruckverhalten des Schalldämpfers beeinflusst werden. Aktive Systeme sind jedoch
hinsichtlich der Herstellungskosten aufgrund der erforderlichen zusätzlichen aktiven
Steuerungskomponenten, wie zum Beispiel Steuergerät, Unterdruckdose, Unterdruckleitung,
Schaltventil, vergleichsweise aufwendig. Passive Systeme sind zwar preiswerter als
aktive Systeme, können jedoch mehr oder weniger kompliziert aufgebaut sein und/oder
nur eine vergleichsweise geringe akustische Wirkung entfalten und/oder einen vergleichsweise
hohen Gegendruck erzeugen und/oder ein vergleichsweise großes Bauvolumen besitzen.
[0004] Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem, für einen Schalldämpfer
eine verbesserte Ausführungsform anzugeben, die sich insbesondere dadurch auszeichnet,
dass sie vergleichsweise preiswert und/oder vergleichsweise kompakt baut und/oder
eine vergleichsweise hohe akustische Wirkung bei einem günstigen Gegendruckverhalten
aufweist.
[0005] Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs
gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0006] Die vorliegende Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, bei einem Schalldämpfer,
dessen Einlassrohr mit einem passiv arbeitenden Schaltelement ausgestattet ist, vom
Einlassrohr stromauf des Schaltelements ein Bypassrohr abzuzweigen und das Rohrsystem
im Gehäuse so auszubilden beziehungsweise anzuordnen, dass der Innenraum des Gehäuses,
also im wesentlichen das gesamte Schalldämpfervolumen bei geöffnetem und bei geschlossenem
Schaltelement akustisch wirksam ist. Bei geringen Massenströmen, wie sie beispielsweise
im Leerlauf einer Brennkraftmaschine auftreten, bleibt das Schaltelement geschlossen
und die Gasströmung sowie der darin transportierte Luftschall werden - abgesehen von
unvermeidlichen Leckagen an der Klappe - ausschließlich über das Bypassrohr geleitet.
Hierdurch lässt sich eine vergleichsweise hohe akustische Dämpfungswirkung erzielen.
Bei hohen Massenströmen, wie sie beispielsweise bei Volllast einer Brennkraftmaschine
auftreten, ist das jeweilige Schaltelement geöffnet, so dass die Gasströmung und der
darin transportierte Luftschall weitgehend über den vom Schaltelement gesteuerten
Endbereich des Einlassrohres in den Innenraum des Schalldämpfers gelangt. In diesem
Fall ist der Abgasgegendruck vergleichsweise gering. Die akustische Wirkung des Schalldämpfers
kann für diesen Fall so ausgelegt werden, dass sie für den jeweiligen Anwendungsfall
des Schalldämpfers noch akzeptiert werden kann. Durch die vorgeschlagene Bauweise
besitzt der Schalldämpfer einen vergleichsweise einfachen und für unterschiedliche
Anwendungsfälle geeigneten und insoweit universellen Aufbau. Insbesondere ist der
Schalldämpfer durch den einen akustisch ungeteilten Innenraum preiswert herstellbar.
Ferner zeichnet sich der vorgeschlagene Schalldämpfer durch eine hohe akustische Dämpfungswirkung
bei kleiner Gasströmung aus, wie sie beispielsweise bei niedrigen Drehzahlen und Betriebslasten
einer Brennkraftmaschine auftreten. Bei großen Gasströmungen, wie sie beispielsweise
bei hohen Drehzahlen und Betriebslasten einer Brennkraftmaschine auftreten, zeichnet
sich der vorgeschlagene Schalldämpfer durch ein vergleichsweise geringes Strömungsrauschen
sowie durch einen vergleichsweise niedrigen Gegendruck aus, was insbesondere durch
die Verwendung des akustisch ungeteilten Innenraums erreicht wird. Ferner ist beim
vorgeschlagenen Schalldämpfer der Bauraum geringer als bei konventionellen Schalldämpfern,
die vergleichbare akustische Eigenschaften ohne Schaltelemente und/oder einen vergleichbaren
niedrigen Gegendruck besitzen.
[0007] Entsprechend einer bevorzugten Ausführungsform können der Auslass des Einlassrohrs,
der Auslass des Bypassrohrs und der jeweilige Einlass des wenigstens einen Auslassrohrs
akustisch im gleichen Raum oder Volumen angeordnet sein. Hierdurch lässt sich auf
vergleichsweise preiswerte Weise erreichen, dass das vom Luftschall beaufschlagte
Volumen des Innenraums bei geöffnetem und geschlossenem Schaltelement gleich groß
ist, was zum erwünschten akustisch ungeteilten Innenraum führt.
[0008] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform kann der Schalldämpfer zumindest eine Absorptionshülse
enthalten, die bei wenigstens einem Auslassrohr einen im Innenraum verlaufenden Axialabschnitt
umhüllt und mit dem Inneren des jeweiligen Auslassrohrs akustisch gekoppelt ist. Zusätzlich
oder alternativ kann im Gehäuse wenigstens eine Absorptionskammer ausgebildet sein,
die akustisch mit dem übrigen Innenraum gekoppelt ist. Die jeweilige Absorptionshülse
beziehungsweise die jeweilige Absorptionskammer sind im Nebenschluss angeordnet und
beeinflussen somit weder die Gasströmung noch die Schallausbreitung, und zwar weder
bei geöffneter noch bei geschlossener Klappe. Sie bewirken eine intensive Bedämpfung
hochfrequenter Strömungsgeräusche, die insbesondere beim Umströmen des jeweiligen
Schaltelements auftreten können.
[0009] Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen,
aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
[0010] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
[0011] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt
und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen
auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Bauteile beziehen.
[0012] Es zeigen, jeweils schematisch,
- Fig. 1
- eine stark vereinfachte, schaltplanartige Prinzipdarstellung eines Schalldämpfers
im Schnitt,
- Fig. 2
- eine Ansicht wie in Fig. 1, jedoch bei einer anderen Ausführungsform.
[0013] Entsprechend den Fig. 1 und 2 umfasst ein Schalldämpfer 1 ein Gehäuse 2, das einen
Innenraum 3 umschließt. Der Schalldämpfer 1 eignet sich beispielsweise zur Bedämpfung
von Luftschall in einem Rohrsystem, das Luftschall führt beziehungsweise in dem sich
Luftschall ausbreiten kann. Derartige Rohrsysteme finden sich beispielsweise bei Turbogruppen
von Kraftwerksanlagen sowie bei Brennkraftmaschinen, nämlich in einer Frischgasanlage
oder in einer Abgasanlage. Bevorzugt ist hier die Verwendung des Schalldämpfers 1
in einer Abgasanlage einer Brennkraftmaschine, die insbesondere in einem Kraftfahrzeug
angeordnet sein kann.
[0014] Der Schalldämpfer 1 umfasst ferner ein Einlassrohr 4, das im Innenraum 3 zumindest
einen Auslass 5 besitzt, der bevorzugt axial offen ist. Grundsätzlich kann auch mehr
als ein Einlassrohr 4 vorgesehen sein. Bevorzugt wird jedoch die hier gezeigte Ausführungsform
mit nur einem einzigen Einlassrohr 4. Vom Einlassrohr 4 zweigt ein Bypassrohr 6 ab,
und zwar innerhalb des Gehäuses 2 und bevorzugt im Innenraum 3. Das Bypassrohr 6 weist
im Innenraum 3 zumindest einen Auslass 7 auf, der bevorzugt axial offen ist. Grundsätzlich
können vom jeweiligen Einlassrohr 4 beziehungsweise von den Einlassrohren 4 auch mehrere
Bypassrohre 6 abzweigen. Bevorzugt ist jedoch die hier gezeigte Ausführungsform, bei
der nur ein einziges Bypassrohr 6 vorgesehen ist. Im Beispiel steht das Bypassrohr
6 im wesentlichen senkrecht vom Einlassrohr 4 ab; andere Winkel sind denkbar.
[0015] An beziehungsweise im Einlassrohr 4 ist ein Schaltelement 8 angeordnet, das in Abhängigkeit
der Gasströmung, also in Abhängigkeit des Gasmassenstroms betätigt wird. Im symbolisch
dargestellten einfachsten Fall handelt es sich beim Schaltelement 8 um eine Klappe,
die schwerkraftbedingt und/oder federbelastet in eine mit durchgezogener Linie dargestellte
Schließstellung angetrieben ist und die durch die Strömungskräfte mehr oder weniger
zum Öffnen antreibbar ist. In den Figuren ist eine Offenstellung mit unterbrochener
Linie dargestellt. Bei vergleichsweise kleiner Gasströmung, also bei einem vergleichsweise
niedrigen Gasmassenstrom bleibt das Schaltelement 8 im wesentlichen geschlossen, so
das die Gasströmung im wesentlichen ausschließlich durch das Bypassrohr 6 in den Innenraum
3 gelangt. Der entsprechende Pfad führt die Gasströmung und somit den darin transportierten
Luftschall und ist in den Figuren mit durchgezogenen Pfeilen symbolisiert. Bei einer
vergleichsweise großen Gasströmung beziehungsweise bei relativ großen Gasmassenströmen
öffnet das passiv arbeitende Schaltelement 8 mehr oder weniger, wodurch die Gasströmung
und somit der Luftschall mehr oder weniger durch den durch das Schaltelement 8 gesteuerten,
stromab des Bypassrohrs 6 liegenden Endabschnitt des Einlassrohrs 4 und somit durch
den Auslass 5 des Einlassrohrs 4 strömt. Ab einer gewissen Größe der Gasströmung beziehungsweise
ab einem gewissen Gasmassenstrom tritt der Gasstrom und somit auch der mitgeführte
Luftschall größtenteils durch den Auslass 5 des Einlassrohrs 4 in den Innenraum 3
ein. Ein entsprechender Strömungspfad beziehungsweise Luftschallausbreitungspfad ist
in den Figuren durch unterbrochene Pfeile angedeutet.
[0016] Das jeweilige Schaltelement 8 ist stromab des Bypassrohrs 6 am oder im Einlassrohr
4 angeordnet. Fig. 1 zeigt eine Ausführungsform, bei welcher das Schaltelement 8 unmittelbar
am Auslass 5 des Einlassrohrs 4 angeordnet ist. Das Schaltelement 8 kann bei dieser
Bauweise besonders einfach an das Einlassrohr 4 angebaut werden. Im Unterschied dazu
zeigt Fig.2 exemplarisch eine Ausführungsform, bei welcher das Schaltelement 8 in
das Einlassrohr 4 eingebaut ist, sich also stromab des zugehörigen Auslasses 5 befindet.
Diese Bauweise kann beispielsweise Bauraumvorteile bieten.
[0017] Der Schalldämpfer 1 weist außerdem zumindest ein Auslassrohr 9 auf, das im Innenraum
3 zumindest einen Einlass 10 besitzt, der bevorzugt axial offen ist. Im Beispiel ist
nur ein einziges Auslassrohr 9 dargestellt. Ebenso sind Bauformen denkbar, bei denen
mehr als ein Auslassrohr 9 vorgesehen ist.
[0018] Der Schalldämpfer 1 charakterisiert sich nun insbesondere dadurch, dass der Innenraum
3, in dem sich der Auslass 5 des Einlassrohrs 4, der Auslass 7 des Bypassrohrs 6 sowie
der Einlass 10 des Auslassrohrs 9 befinden, akustisch ungeteilt ist. Somit befinden
sich die genannten Öffnungen oder Rohrenden 5, 7, 10 akustisch im gleichen Raum, nämlich
im Innenraum 3 oder im gleichen akustischen Volumen, nämlich im Volumen des Innenraums
3. In der Folge ist das vom Luftschall beaufschlagte Volumen des Innenraums 3 unabhängig
vom Betätigungszustand des Schaltelements 8 stets gleich groß. Der Luftschall kann
sich sowohl bei geöffnetem als auch bei geschlossenem Schaltelement 8 im ganzen akustischen
Volumen des Innenraums 3 ausbreiten. Diese Bauweise führt zu einem relativ geringen
Bauraumbedarf des Schalldämpfers 1. Gleichzeitig vereinfacht sich der Aufbau, was
die Herstellungskosten senkt. Das Bypassrohr 6 ist so dimensioniert, dass sich ab
einem vorbestimmten Gasstrom eine Durchströmung des Schalldämpfers 1 einstellt, bei
welcher der Gasstrom und somit der mitgeführte Luftschall hauptsächlich durch den
Auslass 5 des Einlassrohrs 4 in den Innenraum 3 gelangt. Beispielsweise ist hierzu
ein Querschnitt 11 oder - bei einem Kreisquerschnitt - ein Durchmesser 11 des Bypassrohrs
6 kleiner als ein Querschnitt 12 beziehungsweise - bei einem Kreisquerschnitt - ein
Durchmesser 12 des Einlassrohrs 4. Zusätzlich oder alternativ kann eine axiale Länge
13 des Bypassrohrs 6 zumindest gleich groß sein wie der Durchmesser 12 des Einlassrohrs
4. In den gezeigten Beispielen ist die axiale Länge 13 des Bypassrohrs 6 größer als
der Durchmesser 12 des Einlassrohrs 4.
[0019] Bei der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform ist das Auslassrohr 9 im Inneren des
Gehäuses 2 mit einer Absorptionshülse 14 ausgestattet. Diese umschließt im Innenraum
3 einen Axialabschnitt des Auslassrohrs 9. Der von der Absorptionshülse 14 umschlossene
Axialabschnitt des Auslassrohrs 9 weist eine perforierte Wandung 15 auf, wodurch die
Absorptionshülse 14 beziehungsweise deren Ringraum 16 mit dem Inneren des Auslassrohrs
9 akustisch gekoppelt ist. Optional kann der Ringraum 16 mit einem Schallschluckstoff
17, insbesondere ein poröses Absorptionsmaterial, befüllt beziehungsweise gestopft
sein.
[0020] Zusätzlich oder alternativ zur Absorptionshülse 14 kann der Schalldämpfer 1 gemäß
Fig. 2 zumindest eine Absorptionskammer 18 aufweisen, die im Gehäuse 2 angeordnet
ist. Die Absorptionskammer 18, die insbesondere wieder mit einem Schallschluckstoff
17 befüllt sein kann, ist hier durch eine perforierte Wand 19 sowie durch das Gehäuse
2 begrenzt. Im Beispiel ist die Absorptionskammer 18 im Bereich eines Bodens 20 des
Gehäuses 2 ausgebildet, so dass der jeweilige Gehäuseboden 20 mit daran angrenzenden
Abschnitten eines Gehäusemantels 21 die jeweilige Absorptionskammer 18 begrenzt. Ebenso
kann diese oder eine andere Absorptionskammer entlang des (gesamten) Gehäusemantels
21 angeordnet sein, so dass der Gehäusemantel 21 und insbesondere Randbereiche der
Gehäuseböden 20 die Absorptionskammer begrenzen. In jedem Fall ist die wenigstens
eine zur Begrenzung der Absorptionskammer 18 verwendete perforierte Wand 19 so positioniert,
dass sie sich zwischen der jeweiligen Absorptionskammer 18 und dem Auslass 5 des Einlassrohrs
4, dem Auslass 7 des Bypassrohrs 6 und dem Einlass 10 des Auslassrohrs 9 befindet.
Die Absorptionskammer 18 ist somit im Nebenschluss angeordnet und ist nicht durchströmt.
Dies gilt ebenso für die Absorptionshülse 14.
[0021] Entsprechend den Fig. 1 und 2 kann das Gehäuse 1 mit wenigstens einem perforierten
Zwischenboden 22 ausgesteift sein. An diesem Zwischenboden 22 können beispielsweise
die Endabschnitte des Einlassrohrs 4 und des wenigstens einen Auslassrohrs 9 abgestützt
sein.
[0022] Bei den in den Fig. 1 und 2 bevorzugten Ausführungsformen des Schalldämpfers 1 sind
der Auslass 5 des Einlassrohrs 4 und der Einlass 10 des Auslassrohrs 9 relativ zueinander
so im Innenraum 3 angeordnet und/oder ausgerichtet, dass eine Gasströmung im Innenraum
3 ihre Strömungsrichtung zweimal um etwa 180° umkehren muss, um vom Auslass 5 des
Einlassrohrs 4 zum Einlass 10 des Auslassrohrs 9 zu gelangen. Im Unterschied dazu
sind der Auslass 7 des Bypassrohrs 6 und der Einlass 10 des Auslassrohrs 9 im Innenraum
3 relativ zueinander so angeordnet bzw. orientiert, dass die Gasströmung im Innenraum
3 ihre Strömungsrichtung nicht oder - wie hier - nur einmal um etwa 90° oder weniger
ändern muss, um vom Auslass 7 des Bypassrohrs 6 zum Einlass 10 des Auslassrohrs 9
zu gelangen. Die gewählten Anordnungen der jeweiligen Rohrenden bzw. Öffnungen 5,
7, 10 tragen dazu bei, dass sich im jeweiligen Betriebszustand, also abhängig vom
Gasmassenstrom, die gewünschte effektive Dämpfung beziehungsweise der gewünschte vergleichsweise
niedrige Gegendruck einstellt.
[0023] Die in Fig. 1 gezeigte Ausführungsform zeigt eine optional realisierbare Besonderheit,
die auf entsprechende Weise auch bei der in Fig. 2 gezeigten Ausführungsform verwirklicht
werden kann. Gemäß Fig. 1 umfasst der Schalldämpfer 1 hierzu eine Baugruppe 23, die
eine bezüglich der übrigen Komponenten des Schalldämpfers 1 separat bzw. unabhängig
vormontierbare Einheit bildet. Diese Baugruppe 23 umfasst einen Endabschnitt 24 des
Einlassrohrs 4, der das Bypassrohr 6 sowie das Schaltelement 8 umfasst. Diese Baugruppe
23 ist so ausgestaltet, dass sie vergleichsweise einfach an einem Anschlussende 25
des übrigen Einlassrohrs 4 angebracht werden kann. Beispielsweise ist hier eine Steckverbindung
denkbar.
1. Schalldämpfer für ein Luftschall führendes Rohrsystem, insbesondere für eine Abgasanlage,
vorzugsweise einer Brennkraftmaschine,
- mit einem Gehäuse (2), das einen Innenraum (3) umschließt,
- mit einem Einlassrohr (4), das im Innenraum (3) zumindest einen Auslass (5) aufweist,
- mit einem Bypassrohr (6), das im Gehäuse (2) vom Einlassrohr (4) abgeht und im Innenraum
(3) zumindest einen Auslass (7) aufweist,
- mit einem durch die Gasströmung betätigten Schaltelement (8), das stromab des Bypassrohrs
(6) am oder im Einlassrohr (4) angeordnet ist,
- mit wenigstens einem Auslassrohr (9), das im Innenraum (3) zumindest einen Einlass
(10) aufweist,
- wobei der Innenraum (3) akustisch ungeteilt ist, derart, dass das vom Luftschall
beaufschlagte Volumen des Innenraums (3) bei geöffnetem und bei geschlossenem Schaltelement
(8) gleich groß ist.
2. Schalldämpfer nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Auslass (5) des Einlassrohrs (4), der Auslass (7) des Bypassrohrs (6) und der
jeweilige Einlass (10) des wenigstens einen Auslassrohrs (9) akustisch im gleichen
Raum (3) oder Volumen angeordnet sind.
3. Schalldämpfer nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Querschnitt (11) oder Durchmesser (11) des Bypassrohrs (6) kleiner ist als der
Querschnitt (12) oder Durchmesser (12) des Einlassrohrs (4).
4. Schalldämpfer nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die axiale Länge (13) des Bypassrohrs (6) gleich groß ist wie oder größer ist als
der Durchmesser (12) des Einlassrohrs (4).
5. Schalldämpfer nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest ein Auslassrohr (9) im Gehäuse (2) eine Absorptionshülse (14) aufweist.
6. Schalldämpfer nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Gehäuse (2) mit wenigstens einem perforierten Zwischenboden (22) ausgesteift
ist.
7. Schalldämpfer nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Gehäuse (2) zumindest eine Absorptionskammer (18) ausgebildet ist, die durch wenigstens
eine perforierte Wand (19) und durch das Gehäuse (2), zum Beispiel durch einen Gehäusemantel
(21) und/oder durch einen Gehäuseboden (20), begrenzt ist, wobei sich die wenigstens
eine perforierte Wand (19) zwischen der jeweiligen Absorptionskammer (18) und dem
Auslass (5) des Einlassrohrs (4), dem Auslass (7) des Bypassrohrs (6) und dem jeweiligen
Einlass (10) des wenigstens einen Auslassrohrs (9) befindet.
8. Schalldämpfer nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Auslass (5) des Einlassrohrs (4) bezüglich des jeweiligen Einlass (10) des wenigstens
einen Auslassrohrs (9) so angeordnet ist, dass eine Gasströmung im Innenraum (3) ihre
Strömungsrichtung zweimal um etwa 180° umkehren muss, um vom Auslass (5) des Einlassrohrs
(4) zum jeweiligen Einlass (10) des wenigstens einen Auslassrohrs (9) zu gelangen.
9. Schalldämpfer nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Auslass (7) des Bypassrohrs (6) bezüglich des jeweiligen Einlasses (10) des wenigstens
einen Auslassrohrs (9) so angeordnet ist, dass eine Gasströmung im Innenraum (3) ihre
Strömungsrichtung nicht oder nur einmal um etwa 90° oder weniger ändern muss, um vom
Auslass (7) des Bypassrohrs (6) zum jeweiligen Einlass (19) des wenigstens einen Auslassrohrs
(9) zu gelangen.
10. Schalldämpfer nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein den Auslass (5) und das Schaltelement (8) sowie das Bypassrohr (6) umfassender
Endabschnitt (24) des Einlassrohrs (4) als separat vormontierbare Baugruppe (23) ausgestaltet
ist, die an einem zugehörigen Anschlussende (25) des Einlassrohrs (4) angebracht ist.