[0001] Die Erfindung betrifft die Kalibrierung von Stelleinrichtungen bzw. Stellantrieben
für regelbare Fluidzuführungen. Insbesondere betrifft die Erfindung Stelleinrichtungen
mit Aktuatoren, welche eine mechanische Drosseleinrichtung in der Fluidzuführung einer
Gas-Verbrauchseinrichtung verstellen.
[0002] Im Bereich der Gasverwendung, insbesondere bei Gasbrennern, ist die Fluidzuführung
je nach geforderten Betriebsparametern und Leistungsanforderungen einzustellen. Dazu
wird mit Stellantrieben in Gas- oder Luftleitungen und unter Verwendung gekoppelter
Stellglieder bzw. Drosseleinrichtungen eine Volumenstromänderung des betreffenden
Fluids vorgenommen.
[0003] Ein Stellantrieb wird dazu mit einem Sollwertsignal angesteuert, z.B. einem Stromsignal,
welches in einem vorgegebenen Sollwertsignalbereich (z.B. 4-20mA) liegt. Der Stellantrieb
verfährt das Stellglied bzw. die Drosseleinrichtung entsprechend dem vorgegebenen
Sollwertsignal. Da Stellantriebe für eine Vielzahl von verschiedenen Anwendungen einsetzbar
sein sollen, sind die Sollwertsignalbereiche regelmäßig fest vorgegeben - der Stelleinrichtung
wird die korrekte Umsetzung des Sollwertsignals in einen tatsächlichen Stellwert der
Drosseleinrichtung überlassen. Bei in der Gasverwendung häufig eingesetzten Drosselklappen
als Drosseleinrichtungen können beispielsweise regelmäßig Drehwinkel von 0° bis 90°
angefahren werden, um die Volumenstromänderung zu erreichen. Auf diesen Drehwinkelbereich
sind die Sollwertvorgaben zu übertragen. Bei Auslieferung einer Stelleinrichtung ist
diese regelmäßig bereits auf einen Stellbereich vorkalibriert.
[0004] Endlagen von Drosseleinrichtungen werden gemäß üblicher anerkannter Standards mit
Endschaltern begrenzt, die von auf der Antriebswelle montierten Schaltnocken betätigt
werden. Diese Maßnahme unterbricht die Stromversorgung zum Antriebsmotor, sobald eine
entsprechende Endstellung erreicht ist. Die Schalter erfüllen insbesondere eine Sicherheitsfunktion,
da ein verlässliches Anfahren der Endstellungen gewährleistet sein muss, zum Beispiel
beim Vorspülen des Brenners.
[0005] Je nach tatsächlicher Anwendung wird jedoch ein vom Auslieferungszustand abweichender
individueller Stellbereich des Stellgliedes in einer Fluidzuführung gefordert. Beispielsweise
kann ein kleinerer Drehwinkelbereich für eine Drosselklappe erwünscht sein. Die Nocken,
welche die Endschalter betätigen, werden bei der Inbetriebnahme durch einen Installateur
auf diesen geforderten Stellbereich festgelegt.
[0006] Der Stellantrieb wird jedoch, um die erwähnte breite Kompatibilität zu gewährleisten,
weiterhin mit Sollwertsignalen im vorgegebenen Sollwertsignalbereich versorgt. Um
den vorgegebenen Sollwertsignalbereich jedoch auf den geänderten Stellbereich des
Stellantriebs bei der jeweiligen Applikation zu übertragen, ist eine Kalibrierung
des Stellantriebs erforderlich. Bei der Kalibrierung werden die genannten Bereiche
(Sollwertsignal und Stellbereich) durch eine Kennlinie (oft eine Kenngerade) in Beziehung
gesetzt. Bei einem entsprechend kalibrierten Stellantrieb kann dann der gesamte Stellbereich
unter Nutzung der vollen Breite des Sollwertsignals angefahren werden. Es ist dabei
erwünscht, dass der Sollwertsignalbereich auf den gesamten Bereich abgebildet wird,
der durch die Endschalter begrenzt wird.
[0007] Da die neuen Endlagen des Stellbereichs durch die Endschalter bzw. Schaltnocken festgelegt
werden, muss die Kennlinie kalibriert werden.
[0008] Dies geschieht im Stand der Technik entweder durch manuelle Einstellung von Potentiometern,
die Nullpunkt und Steilheit der Kennlinie bzw. Kenngeraden oder beide Endpunkte der
Kennlinie festlegen, oder durch manuelle Programmierung der Kennlinienendpunkte.
[0009] Die Einstellung per Potentiometer erfolgt iterativ, da nach jeder Änderung zu prüfen
ist, ob die Endstellungen mit der Potentiometerstellung getroffen wurden. Bei der
sogenannten manuellen Programmierung wird der Antrieb manuell auf Offen- oder Geschlossen-Stellung
gefahren und eine Speicherfunktion in den jeweiligen Stellungen manuell ausgelöst.
Das Steuersystem kann dann eine Kennlinie aus den vorgegebenen Werten berechnen.
[0010] Es ergibt sich daher das Problem, dass für eine Neukalibrierung des Stellantriebs
ein Benutzereingriff in mehreren Stellungen des Stellantriebs erforderlich ist.
[0011] Aufgabe der Erfindung ist es, die Kalibrierung eines Stellantriebs für eine Vielzahl
von möglichen Anwendungen zu vereinfachen und die Fehleranfälligkeit zu verringern.
[0012] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren gemäß Patentanspruch
1 sowie eine entsprechende Vorrichtung gemäß Anspruch 10.
[0013] Gemäß der Erfindung verfügt ein Stellantrieb über eine Steuereinrichtung, welche
eine programmgesteuert arbeitende Einrichtung, wie z.B. einen Mikrocontroller aufweist.
Die Stelleinrichtung hat außerdem einen Aktuator, der mit der Steuereinrichtung gekoppelt
ist. Eine mechanische Drosseleinrichtung ist mit dem Aktuator gekoppelt und durch
diesen in einen Stellbereich zwischen zwei Endstellungen verstellbar.
[0014] Die Steuereinrichtung kann durch Vorgabe von Sollwertsignalen in einem vorgegebenen
Sollwertsignalbereich angesteuert werden. Die Arten der Signale können beliebig sein,
insbesondere können Stromsignale oder digitale Signale verwendet werden.
[0015] Der eigentliche Stellantrieb bildet einen Teil der Stelleinrichtung und wird gebildet
aus der Steuereinrichtung mit zugeordnetem Mikrocontroller und dem Aktuator, wobei
der Aktuator außerdem einen Antrieb aufweist.
[0016] Wird das erfindungsgemäße Kalibrierverfahren gestartet (initiiert) steuert die Steuereinrichtung
unter Kontrolle eines im Mikrocontroller ablaufenden Programms den gesamten Kalibriervorgang.
[0017] Die Steuereinrichtung steuert den Aktuators an, um die Drosseleinrichtung in einer
ersten Richtung zu bewegen. Während der Ansteuerung zur Bewegung erfolgt ein wiederholtes
Erfassen der Stellung des Aktuators durch die Steuereinrichtung. Dabei wird von der
Steuereinrichtung ein Lagesignal eines dem Aktuator zugeordneten Lageerfassungssystems
erfasst, um einen Stillstand des Aktuators zu ermitteln. Dieser Stillstand wird dann
vorliegen, wenn ein Endschalter das Ende des Stellbereiches begrenzt und den Motorstrom
unterbricht.
[0018] Wenn das Lagesignal sich in einer ersten Zeitspanne um weniger als einen ersten Mindestwert
ändert, erkennt die Steuereinrichtung einen Stillstand des Aktuators. Das Lagesignal
wird dann als erstes Endlagesignal in der Steuereinrichtung gespeichert.
[0019] Anschließend wird der Aktuator durch die Steuereinrichtung angesteuert, um die Drosseleinrichtung
in einer zweiten Richtung zu bewegen. Es erfolgt erneut ein wiederholtes Erfassen
der Stellung des Aktuators durch die Steuereinrichtung, wobei von der Steuereinrichtung
das Lagesignal des Lageerfassungssystems erfasst wird. Wenn das Lagesignal sich in
einer zweiten Zeitspanne um weniger als einen zweiten Mindestwert ändert, stellt die
Steuereinrichtung den Stillstand des Aktuators und damit das Erreichen der zweiten
Endlage fest und speichert das Lagesignal als zweites Endlagesignal in der Steuereinrichtung.
[0020] Die Steuereinrichtung verfügt nun über zwei Endlagesignale sowie über die bekannten
Begrenzungen des Sollwertsignalbereichs. Aus den End-Sollwerten und den Endlagesignalen
wird in der Steuereinrichtung eine Regel-Kennlinie bzw. ein funktionaler Zusammenhang
errechnet und abgespeichert.
[0021] Auf Grundlage der so ermittelten Kennlinie kann der gesamte vorgegebene Sollwertsignalbereich
für die Ansteuerung verwendet werden und wird in der Steuereinrichtung optimal auf
den bei der Kalibrierung ermittelten Stellbereich übertragen. Es ist kein aufwändiger
Benutzereingriff für die Kalibrierung erforderlich und das Verfahren läuft rasch,
mit geringem Aufwand und bei geringer Fehleranfälligkeit ab.
[0022] Ein besonderer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass die Signale eines ohnehin
vorhandenen Lagesensors ausgewertet werden. Eine zusätzliche Überwachung von Signalen
(z.B. der Endschalter), um dass Erreichen der Endstellungen zu erfassen, ist nicht
erforderlich. Als wesentlicher Aspekt wird gemäß der Erfindung demnach die zeitliche
Auswertung der Lageinformation verwendet, um das Erreichen der Endstellungen und den
dadurch verursachten Stillstand des Aktuators zu erfassen.
[0023] Die Feststellung des Stillstandes des Aktuators erfolgt, wenn eine Mindeständerung
der Stellung in einem Zeitintervall nicht erfasst wird. Es kann, ausgehend von dieser
Feststellung, jedoch noch eine weitere Kontrolle des Stillstandes (z.B. erneute Erfassung
der Stellungsänderung nach verstreichen einer weiteren Zeitdauer) erfolgen.
[0024] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung überwacht die Steuereinrichtung
während der Bewegung der Drosseleinrichtung in der ersten und der zweiten Richtung
ein Überschreiten einer zulässigen Maximaldauer, und bricht das Verfahren ab und erzeugt
eine Fehlermeldung, wenn die zulässige Maximaldauer überschritten wird.
[0025] In dieser Weiterbildung wird ein zeitliches Limit für die Durchführung der Kalibrierung
überwacht. Sofern z.B. die Stellbewegung aus irgendeinem Grunde nicht zum Stillstand
kommt (z.B. durch fehlerhafte Kopplung des Aktuators mit dem Stellglied oder fehlerhafte
Endschalter), ist ein Abbruch des Verfahrens sichergestellt. Der Abbruch kann einem
Benutzer entsprechend optisch oder akustisch angezeigt werden.
[0026] Bei einer bevorzugten Ausführungsform wird dann, wenn die Steuereinrichtung bei Start
des Kalibriervorgangs erfasst, dass sich in einer vorgegebenen dritten Zeitspanne
das Lagesignal um weniger als einen vorgegebenen dritten Mindestwert ändert, die anfängliche
Bewegungsrichtung des Aktuators umgekehrt.
[0027] Durch kontinuierliche oder periodische Erfassung der Lagedaten wird ein Stillstand
des Aktuators oder eine unregelmäßige bzw. defektbehaftete Bewegung rasch erfasst.
Es kommt jedoch vor, dass die Kalibrierung in einem Zustand der Stelleinrichtung gestartet
wird, in dem bereits eine Endstellung erreicht ist. Eine Bewegungsansteuerung in Richtung
dieser Endstellung hat dann keine Bewegung des Aktuators zur Folge, obwohl kein Fehler
vorliegt. Das Verfahren wird dann von der Steuereinrichtung erneut gestartet, wobei
die anfängliche Bewegungsrichtung umgekehrt wird.
[0028] Vorzugsweise werden die erfassten Endlagensignale in der Steuereinrichtung einer
Plausibilitätsprüfung unterzogen. Dabei wird überprüft, ob die Endlagesignale in einem
vorgegebenen Wertebereich liegen. Durch eine Plausibilitätsprüfung wird eine weitere
Sicherung der ordnungsgemäßen Installation und Kalibrierung geboten. Fehlerhafte Nockenstellungen
und Endschalter können auf diese Weise erkannt werden.
[0029] Die Erfindung wird nun anhand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert.
[0030] Figur 1 zeigt ein Diagramm mit der Darstellung einer Kennlinienänderung durch das
Kalibrierverfahren.
[0031] Figur 2a zeigt einen Ablaufplan eines ersten Teilabschnitts des erfindungsgemäßen
Kalibrierverfahrens.
[0032] Figur 2b zeigt einen Ablaufplan eines zweiten Abschnitts des erfindungsgemäßen Kalibrierverfahrens.
[0033] Figur 3 zeigt ein schematisches Schaltbild einer erfindungsgemäßen Stelleinrichtung.
[0034] Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel wird der Stellantrieb zur Volumenstromänderung
in einer Luftleitung eines Gasbrenners verwendet. In der Luftleitung ist eine Drosselklappe
eingesetzt, welche den Luftdurchtritt variabel begrenzen kann. Der Stellantrieb weist
eine Steuereinrichtung mit einem Mikrocontroller auf. Mit der Steuereinrichtung ist
ein Aktuator gekoppelt, der über einen zugehörigen Antrieb verfügt. Die Steuereinrichtung
steuert den Aktuator an, der mit der Drosselklappe gekoppelt ist und verändert so
die Winkelstellung der Drosselklappe in der Luftleitung.
[0035] Bei Inbetriebnahme der Einrichtung werden die an der Antriebswelle montierten Schaltnocken
verstellt. Die Schaltnokken begrenzen den Stellbereich der Drosselklappe. Die Nocken
betätigen beim Erreichen einer Endstellung einen Mikroschalter, welcher eine Endlage
der Drosselklappe definiert.
[0036] Im vorgegebenen Ausführungsbeispiel sind die Steuernocken derart auf der Antriebswelle
eingestellt, dass der Stellbereich der Drosselklappe auf Drehwinkel auf 20° und 80°
eingeschränkt wird (dabei entspricht 0° einer Stellung der Drosselklappe quer zur
Durchflussrichtung, also einer Geschlossen-Stellung und 90° entspricht einer Stellung
parallel zur Durchflussrichtung, also einer Offen-Stellung).
[0037] Die Steuereinrichtung akzeptiert Sollwertsignale im Bereich von 4 bis 20 mA, entsprechend
einem vorgegebenen Standard. Dieser Sollwert-Signalbereich soll zur Ansteuerung über
den gesamten durch die Nockenstellung definierten Stellbereich genutzt werden können.
[0038] Wie in Figur 1 gezeigt, ist der Steuerstrom bzw. das Sollwertsignal auf der Abszisse
des Diagramms eingetragen. Auf der Koordinate ist der zugehörige Drehwinkel dargestellt.
[0039] Im Auslieferungszustand des Stellantriebs ist dieser vorkalibriert und entsprechend
werden ein Steuerstrom von 4 mA mit einem Drehwinkel von 0° und ein Steuerstrom von
20 mA mit einem Drehwinkel von 90° in Beziehung gesetzt. Die entsprechende Kennlinie
1 zeigt den funktionalen Zusammenhang zwischen Sollwertvorgabe und Drehwinkel.
[0040] Nachdem der Stellantrieb bei der Inbetriebnahme an die jeweilige Anwendung angepasst
wurde, sind die an der Antriebswelle montierten Nocken derart eingestellt, dass die
Endschalter in den Stellungen 2 und 3, also bei 20° und 80° angefahren werden. Es
ist ersichtlich, dass der Sollwertbereich zwischen 4 und 8 mA sowie zwischen 18 und
20 mA keine entsprechenden zugänglichen Stellbereiche des Drehwinkels aufweist.
[0041] Bei einer entsprechend durchgeführten Kalibrierung wird die Kennlinie 1 in eine Kennlinie
4 überführt, wobei der gesamte Sollwertbereich von 4 bis 20 mA den durch die Schaltnokken
begrenzten Stellbereich von 20° bis 80° abdeckt. Um einen derartigen linearen Zusammenhang
herzustellen, genügt die Festlegung von zwei Wertpaaren.
[0042] Das erfindungsgemäße automatisierte Verfahren führt den Stellantrieb aus dem Ursprungs-
bzw. Auslieferungszustand in einen kalibrierten Zustand über, wobei die entsprechende
Kennlinie 4 in der Steuereinrichtung gespeichert wird.
[0043] In Figur 2A ist ein erster Abschnitt einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Kalibrierverfahrens dargestellt. Ausgehend von einem manuellen, zeitgesteuerten oder
ereignisgesteuerten Start 100 steuert die Steuereinrichtung, die über einen Mikrocontroller
verfügt der ein entsprechendes Programm ausführt, den Aktuator zur Bewegung in Richtung
der Offen-Stellung an. Der Aktuator fährt bei 110 in Richtung der Offen-Stellung und
dreht dabei die mit dem Aktuator gekoppelte Drosselklappe in Richtung zunehmender
Drehwinkel. Diese Bewegung hält die Steuereinrichtung für eine vorgegebene Zeitdauer
von X-Sekunden aufrecht, wobei die Zeitdauer regelmäßig zwischen 0,5 und 5 Sekunden
beträgt. Die Steuereinrichtung überwacht bei 120 anhand der Signale einer Lageerfassung,
die aus einem mit der Antriebswelle gekoppelten Potentiometer gebildet ist, ob sich
die Winkellage der Drosselklappe ändert. Falls nicht, wird mit Schritt 135 fortgefahren,
der weiter unten erläutert wird. Ist jedoch eine Bewegung feststellbar, fährt bei
130 der Aktuator die Drosselklappe unter Steuerung der Steuereinrichtung weiter in
Richtung der Offen-Stellung. Während des Verfahrens wird eine Zeitüberschreitung kontrolliert.
Wird eine vorgegebene akzeptable Zeitdauer für das Erreichen der Offen-Stellung überschritten,
so wird bei 140 ein Abbruch des Kalibrierverfahrens mit Ausgabe einer entsprechenden
Fehlermeldung veranlasst. Bei 150 wird kontrolliert, ob der Antrieb noch in Bewegung
ist, also ob sich die Lageinformationen des Lageerfassungssystems zeitlich ändern.
Ist dies der Fall, wird zu Schritt 130 zurückgekehrt. Ist der Antrieb nicht mehr in
Bewegung wird bei 170 die Stellung des Stellantriebs als neue Maximalposition für
die Offen-Stellung zwischengespeichert.
[0044] Das in Figur 2A bei Position A endende Diagramm wird in Figur 2B bei A fortgesetzt.
Nachdem die neue Maximalposition zwischengespeichert wurde, steuert die Steuereinrichtung
den Aktuator bei 180 an, um die Drosselklappe in Richtung kleinerer Drehwinkel, also
in Richtung der Geschlossen-Stellung zu verstellen. Erneut wird in den Schritten 190
und 200 die maximal zulässige Gesamtdauer überwacht sowie die Bewegung des Aktuators
überwacht. Sobald der Stillstand des Aktuators erreich ist, wird die Stellung bei
220 als neue Minimalposition zwischengespeichert. In Schritt 230 überprüft die Steuereinrichtung,
ob plausible Daten für die Minimal- und Maximalposition vorliegen, insbesondere ob
sie in einem zulässigen Stellbereich liegen.
[0045] Bei einer positiven Überprüfung wird in Schritt 240 eine Speicherung der Minimal-
und Maximalposition vorgenommen und die Kenngerade 4 berechnet. Die Steuereinrichtung
verfügt über die Daten, welche Minimalstellung bei einem Sollwert von 4 mA anzufahren
ist, was einer Stellung der Drosselklappe von 20° entspricht. Außerdem verfügt sie
über die Information, dass bei einem Sollwert von 20 mA die Maximalposition anzufahren
ist, die einem Drehwinkel von 80° der Drosselklappe entspricht.
[0046] Sofern das Verfahren gestartet wird, wenn sich die Drosselklappe bereits in der Offen-Stellung
befindet, wird bei Schritt 120 erfasst, dass der Aktuator keine Bewegung ausführt.
Das Verfahren wird in diesem Fall in den Schritten 135, 145, 155, 175 so ausgeführt,
dass zunächst die neue Minimalposition, welche der Geschlossen-Stellung entspricht,
ermittelt wird und in den Schritten 185, 195, 205, 225 eine neue Maximalposition ermittelt
und gespeichert wird. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass aus jeder beliebigen
Drosselklappenstellung eine ordnungsgemäße Kalibrierung erfolgen kann.
[0047] Es kann vorgesehen werden, dass die Kalibrierung nach erfolgreicher Durchführung
erneut ausgeführt wird, um die Reproduzierbarkeit der Kalibrierungsdaten zu prüfen.
Die Kalibrierung kann zeitgesteuert oder benutzerausgelöst beliebig oft erfolgen.
Während des Kalibriervorgangs kann der Stellantrieb für externe Signale vollständig
gesperrt werden, um die Kalibrierung nicht zu beeinflussen. Eine Benutzerkontrolle
des Kalibriervorgangs ist nicht erforderlich, jedoch kann eine Datenausgabe erfolgen,
die einem Benutzer eine Überprüfung ermöglicht. Anhand dieser Daten können automatisch
fehlerhafte Nockenstellungen erfasst werden, zum Beispiel wenn Nockenstellung außerhalb
des möglichen Arbeitsbereiches liegen.
[0048] In Figur 4 ist ein schematisches Schaltbild einer erfindungsgemäßen Stelleinrichtung
dargestellt.
[0049] Die Steuereinrichtung 300 weist einen Mikrocontroller auf. In dem Speicher des Mikrocontrollers
ist das Programm zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens gespeichert. Mit
der Steuereinrichtung 300 ist eine Bedienschnittstelle 305 gekoppelt, die Anzeigemittel
und einen Startschalter für die Initiierung des Kalibrierverfahrens aufweist. Eine
mit der Steuereinrichtung gekoppelte Kontaktleiste 310 weist Klemmen für die Ist-Wert-
und Soll-Wert-Signale auf. Die Sollwertsignale können der Steuereinrichtung 300 in
verschiedenen vorgegebenen Sollwert-Signalbereichen bereitgestellt werden, z.B. als
Stromsignale im Bereich von 4-20 mA (andere Signalbereiche sind auswählbar).
[0050] Mit der Steuereinrichtung ist das Lageerfassungssystem 315 gekoppelt, welches ein
Potentiometer aufweist und Lagesignale einer Antriebswelle an die Steuereinrichtung
300 liefert. Das Lageerfassungssystem ist an dem Aktuator 320 angeordnet, und wandelt
dessen Drehstellung in das weitergeleitete Lagesignal.
[0051] Eine Kontaktleiste 325 weist verschiedene Anschlüsse der Gruppe L1 auf. Die Anschlüsse
L1-auf sowie L1-zu dienen dem Betrieb des Aktuators und der Drosseleinrichtung unter
Umgehung der Steuereinrichtung. Der Anschluss L1-Freigabe stellt die Betriebsspannung
für den Betrieb der Stelleinrichtung unter Kontrolle der Steuereinrichtung bereit.
Liegt an L1-Freigabe eine entsprechende Spannung an, wird an die Steuereinrichtung
ein entsprechendes Signal über die Leitung 330 angelegt (nach geeigneter Wandlung).
[0052] Die Steuereinrichtung betätigt daraufhin die Schalter 335 durch Anlegen eines Signals
auf Leitung 340 und schließt so eine Ansteuerung des Aktuators über L1-zu und L1-auf
aus.
[0053] In diesem Zustand kann die Steuereinrichtung 300 über die Signalleitungen 345 und
350 die Steuerung des Aktuators übernehmen und das Kalibrierverfahren ausführen.
[0054] Die Endschalter S3 und S4 unterbrechen bei Ausführung des Verfahrens bei Erreichen
der Endstellungen der Drosselklappe die Stromversorgung des Aktuators 320 über Schaltung
eines der Schalter 355. Die Ansteuerung für eine fortgesetzte Bewegung in dieser Richtung
ist dann unterbunden und die Endlagen sind definiert. Die Steuereinrichtung 300 erfasst
den Stillstand des Aktuators über das Signal der Einrichtung 315 und führt die Bewegung
des Aktuators in der anderen Richtung aus, wobei dann in der gegenüberliegenden Endstellung
der andere der Schalter 355 betätigt wird.
[0055] Es ist zu beachten, dass die Steuereinrichtung ausschließlich die Lageinformationen
der Einrichtung 315 verwertet, um die Kalibrierung durchzuführen. Eine Verbindung
der Schalter 355 mit der Steuereinrichtung 300 besteht nicht.
[0056] Im Rahmen der Erfindung sind vielfältige Abwandlungen möglich. Beispielsweise ist
es möglich, beliebig komplexe funktionale Zusammenhänge bei der Ermittlung der Kennlinie
einzusetzen, ein linearer Zusammenhang ist nicht zwingend vorausgesetzt.
1. Verfahren zum automatischen Kalibrieren einer Stelleinrichtung einer regelbaren Fluidzuführung
für eine Gas-Verbrauchseinrichtung, wobei die Stelleinrichtung einen Aktuator, eine
mit dem Aktuator gekoppelte Steuereinrichtung und eine mit dem Aktuator gekoppelte
und zwischen zwei Endstellungen in einem Stellbereich verstellbare mechanische Drosseleinrichtung
aufweist, wobei die Steuereinrichtung über einen vorgegebenen Wertebereich von Regel-Sollwerten,
die zwischen zwei End-Sollwerten liegen, ansteuerbar ist,
mit den Schritten:
initiieren des automatischen Kalibriervorgangs,
wobei die Steuereinrichtung in Reaktion auf die Initiierung die folgenden Schritte
programmgesteuert ausführt:
Ansteuern des Aktuators durch die Steuereinrichtung, um die Drosseleinrichtung in
einer ersten Richtung zu bewegen,
wiederholtes Erfassen der Stellung des Aktuators durch die Steuereinrichtung, wobei
von der Steuereinrichtung ein Lagesignal eines dem Aktuator zugeordneten Lageerfassungssystems
erfasst wird, um eine Bewegung oder einen Stillstand des Aktuators zu überwachen,
dann, wenn das Lagesignal sich in einer ersten Zeitspanne um weniger als einen ersten
Mindestwert ändert, Speichern des Lagesignals als erstes Endlagesignal in der Steuereinrichtung,
Ansteuern des Aktuators durch die Steuereinrichtung, um die Drosseleinrichtung in
einer zweiten Richtung zu bewegen,
wiederholtes Erfassen der Stellung des Aktuators durch die Steuereinrichtung, wobei
von der Steuereinrichtung das Lagesignal des Lageerfassungssystems erfasst wird,
dann, wenn das Lagesignal sich in einer zweiten Zeitspanne um weniger als einen zweiten
Mindestwert ändert, Speichern des Lagesignals als zweites Endlagesignal in der Steuereinrichtung,
Errechnen einer Regel-Kennlinie aus den End-Sollwerten und den Endlagesignalen in
der Steuereinrichtung und Abspeichern der Kennlinie.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Steuereinrichtung während der Bewegung der Drosseleinrichtung
in der ersten und der zweiten Richtung ein Überschreiten einer zulässigen Maximaldauer
überwacht, und dann, wenn die zulässige Maximaldauer überschritten wird, das Verfahren
abbricht und eine Fehlermeldung generiert.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei dann, wenn die Steuereinrichtung bei Start
des Kalibriervorgangs erfasst, dass in einer vorgegebenen dritten Zeitspanne das Lagesignal
sich um weniger als einen vorgegebenen dritten Mindestwert ändert, die Steuereinrichtung
die anfängliche Bewegungsrichtung des Aktuators umkehrt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Endlagesignale in der Steuereinrichtung
einer Plausibilitätsprüfung unterzogen werden, wobei überprüft wird, ob die Endlagesignale
in einem vorgegebenen Wertebereich liegen.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Steuereinrichtung den Kalibriervorgang
wenigstens zweimal ausführt und im Fall einer Abweichung der Ergebnisse über eine
vorgegebene Differenz hinaus ein Fehlersignal generiert.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Steuereinrichtung optische Rückmeldungen
über die laufende Durchführung der Kalibrierung, den erfolgreichen Abschluss der Kalibrierung
und einen Abbruch der Kalibrierung gibt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei als Lagesignal ein Signal eines
Potentiometers ausgewertet wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei als Lagesignal ein Signal eines
Inkrementalgebers ausgewertet wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei als Drosseleinrichtung eine Drosselklappe,
ein Ventil oder eine Schieber verwendet wird.
10. Selbstkalibrierende Stelleinrichtung für eine regelbare Fluidzuführung für einen Gasbrenner,
wobei die Stelleinrichtung aufweist,
einen Aktuator, der einen ansteuerbaren Antrieb aufweist,
eine mit dem Aktuator gekoppelte Steuereinrichtung, die einen Mikrocontroller aufweist,
wobei der Mikrocontroller Speichermittel enthält, die Anweisungen zur Ausführung des
Kalibrierverfahrens gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9 speichern.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Verfahren zum automatischen Kalibrieren einer Stelleinrichtung einer regelbaren Fluidzuführung
für eine Gas-Verbrauchseinrichtung, wobei die Stelleinrichtung einen Aktuator, eine
mit dem Aktuator gekoppelte Steuereinrichtung und eine mit dem Aktuator gekoppelte
und zwischen zwei Endstellungen in einem Stellbereich verstellbare mechanische Drosseleinrichtung
aufweist, wobei die Steuereinrichtung über einen vorgegebenen Wertebereich von Regel-Sollwerten,
die zwischen zwei End-Sollwerten liegen, ansteuerbar ist,
mit den Schritten:
initiieren des automatischen Kalibriervorgangs,
wobei die Steuereinrichtung in Reaktion auf die Initiierung die folgenden Schritte
programmgesteuert ausführt:
Ansteuern des Aktuators durch die Steuereinrichtung, um die Drosseleinrichtung in
einer ersten Richtung zu bewegen,
wiederholtes Erfassen der Stellung des Aktuators durch die Steuereinrichtung, wobei
von der Steuereinrichtung ein Lagesignal eines dem Aktuator zugeordneten Lageerfassungssystems
erfasst wird, um eine Bewegung oder einen Stillstand des Aktuators zu überwachen,
dann, wenn das Lagesignal sich in einer ersten Zeitspanne um weniger als einen ersten
Mindestwert ändert, Speichern des Lagesignals als erstes Endlagesignal in der Steuereinrichtung,
Ansteuern des Aktuators durch die Steuereinrichtung, um die Drosseleinrichtung in
einer zweiten Richtung zu bewegen,
wiederholtes Erfassen der Stellung des Aktuators durch die Steuereinrichtung, wobei
von der Steuereinrichtung das Lagesignal des Lageerfassungssystems erfasst wird,
dann, wenn das Lagesignal sich in einer zweiten Zeitspanne um weniger als einen zweiten
Mindestwert ändert, Speichern des Lagesignals als zweites Endlagesignal in der Steuereinrichtung,
Errechnen einer Regel-Kennlinie aus den vorgegebenen End-Sollwerten und den gespeicherten
Endlagesignalen in der Steuereinrichtung und Abspeichern der Kennlinie.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Steuereinrichtung während der Bewegung der Drosseleinrichtung
in der ersten und der zweiten Richtung ein Überschreiten einer zulässigen Maximaldauer
überwacht, und dann, wenn die zulässige Maximaldauer überschritten wird, das Verfahren
abbricht und eine Fehlermeldung generiert.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei dann, wenn die Steuereinrichtung bei Start
des Kalibriervorgangs erfasst, dass in einer vorgegebenen dritten Zeitspanne das Lagesignal
sich um weniger als einen vorgegebenen dritten Mindestwert ändert, die Steuereinrichtung
die anfängliche Bewegungsrichtung des Aktuators umkehrt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Endlagesignale in der Steuereinrichtung
einer Plausibilitätsprüfung unterzogen werden, wobei überprüft wird, ob die Endlagesignale
in einem vorgegebenen Wertebereich liegen.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Steuereinrichtung den Kalibriervorgang
wenigstens zweimal ausführt und im Fall einer Abweichung der Ergebnisse über eine
vorgegebene Differenz hinaus ein Fehlersignal generiert.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Steuereinrichtung optische
Rückmeldungen über die laufende Durchführung der Kalibrierung, den erfolgreichen Abschluss
der Kalibrierung und einen Abbruch der Kalibrierung gibt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei als Lagesignal ein Signal eines
Potentiometers ausgewertet wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei als Lagesignal ein Signal eines
Inkrementalgebers ausgewertet wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei als Drosseleinrichtung eine Drosselklappe,
ein Ventil oder eine Schieber verwendet wird.
10. Selbstkalibrierende Stelleinrichtung für eine regelbare Fluidzuführung für einen
Gasbrenner, wobei die Stelleinrichtung aufweist,
einen Aktuator, der einen ansteuerbaren Antrieb aufweist,
eine mit dem Aktuator gekoppelte Steuereinrichtung, die einen Mikrocontroller aufweist,
wobei der Mikrocontroller Speichermittel enthält, die Anweisungen zur Ausführung des
Kalibrierverfahrens gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9 speichern.