[0001] Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Korrektur und dem Abgleich des in einem
elektronischen Fahrtenbuch mit Hilfe eines GPS (Global Positioning System)- Mobilfunk
- Telematiksystems für ein Kraftfahrzeug hinterlegten Kilometerstands mit der Anzeige
des Kilometerstands in demselben.
[0002] Mit einem Telematiksystem kann unter Anderem die Führung eines elektronischen Fahrtenbuchs
automatisiert werden.
[0003] Die erforderlichen Angaben zu den Kilometerständen zu Beginn und Ende einer Fahrt
lassen sich vom CAN (Controller Area Network)-Bus des Fahrzeugs abgreifen. In Kombination
mit einem GPS-System ist die jeweilige Bestimmung des Orts bei Fahrtbeginn und Fahrtende
realisierbar.
[0004] Zum Abgriff der Daten vom CAN-Bus sind jedoch vom jeweiligen Hersteller des Kraftfahrzeugs
zertifizierte Adapter erforderlich, wobei es dennoch zu Störungen der Fahrzeugelektronik
kommen kann.
[0005] Eine Alternative stellen Telematiksysteme dar, die ohne Abgriff vom CAN-Bus die von
einem Fahrzeug zurückgelegte Wegstrecke auf Basis von GPS-Daten bestimmen.
[0006] Die Führung des elektronischen Fahrtenbuchs erfolgt für Firmenfahrzeuge üblicherweise
zentral auf einem Server.
Die Übermittlung der erforderlichen Daten vom jeweiligen Fahrzeug an den Server erfolgt
mittels Mobilfunk beispielsweise via Internet.
[0007] Bekanntermaßen ist die Bestimmung der Position eines Fahrzeugs mittels GPS innerhalb
technisch bedingter und vorgegebener Toleranzgrenzen realisiert. Eine ausreichend
genaue Ortsbestimmung ist damit gegeben.
Bei der Berechnung und Aufzeichnung der von einem Fahrzeug zurückgelegten Wegstrecke
auf Basis von GPS-Daten entstehen jedoch Differenzen zwischen der nach der Kilometeranzeige
im Fahrzeug zurückgelegten und der mittels GPS ermittelten Fahrstrecke.
Im elektronischen Fahrtenbuch auf dem Server werden dadurch nicht exakt die vom Kilometerzähler
im Fahrzeug angezeigten Stände hinterlegt.
[0008] Problematisch bei den zuvor genannten, automatisch geführten elektronischen Fahrtenbüchern
ist zudem, dass Fahrtpausen als Fahrtende interpretiert werden. Eine Fahrt mit Unterbrechungen
vom Start- zum Zielort wird auf diese Weise als eine Anzahl von Einzelfahrten im elektronischen
Fahrtenbuch eingetragen.
[0009] Aus dem Stand der Technik sind derartige Lösungen zum einfachen und effizienten Führen
von elektronischen Fahrtenbüchern bekannt.
[0010] In den Druckschriften
DE 199 34 327 A1 und
DE 100 08 352 A1 wird zur Führung eines elektronischen Fahrtenbuchs eine Vorrichtung zur drahtlosen
Datenübertragung von einem Kraftfahrzeug an eine stationäre Empfangsstation beschrieben,
die neben Anderem ein GSM (Global System for Mobile Communication) - oder UMTS (Universal
Mobile Telecommunication System) - Modul zur Datenübertragung, ein GPS-Modul zur Messung
der vom Kraftfahrzeug zurückgelegten Wegstrecke und ein Lesegerät für Identitätskarten
aufweist.
Die kumulierten Fahrtdaten werden zu Beginn und Ende der Fahrt an eine Zentralstation
übertragen.
[0011] Soll der Stand des Kilometerzähler des Fahrzeugs übertragen werden, muss der jeweilige
Kilometerstand jedoch in elektronischer Form an die Vorrichtung weiterleitbar sein,
was die Benutzung eines zertifizierten Adapters für den CAN-Bus bedingt.
[0012] Bei Messung der zurückgelegten Wegstrecke mittels GPS-Modul entstehen Differenzen
zur Anzeige des Kilometerzählers im Fahrzeug, für die keine Korrekturmöglichkeit besteht.
[0013] Die Identität und Legitimation des Fahrers kann mit einer Chipkarte bestimmt werden.
Der private oder geschäftliche Zweck der Fahrt wird manuell in die Vorrichtung eingegeben.
[0014] Um nicht jede Fahrtunterbrechung als Fahrtende zu registrieren, wird vorgeschlagen,
dies durch entsprechende manuelle Eingaben in die Vorrichtung zu verhindern.
[0015] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Anordnung zur Korrektur und zum Abgleich
des in einem elektronischen Fahrtenbuch auf einem Server hinterlegten, mit Hilfe eines
GPS-Mobilfunk-Telematiksystems berechneten Kilometerstands und dem vom Kilometerzähler
in einem Fahrzeug angezeigten Kilometerstand zu entwickeln.
[0016] Die Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 aufgeführten Merkmale gelöst. Bevorzugte
Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0017] Eine Anordnung zur Korrektur und dem Abgleich des via Internet in einem automatisch
geführten elektronischen Fahrtenbuch auf einem Server mit Hilfe eines GPS-Mobilfunk-Telematiksystems
hinterlegten Kilometerstands eines Kraftfahrzeugs mit der Anzeige des Kilometerstands
in demselben besteht im Wesentlichen aus dem GPS-Mobilfunk-Telematiksystem und einem,
mit der Box dieses Telematiksystems über eine Datenverbindung gekoppeltem Gerät, das
mindestens ein Anzeigefeld, eine Kartenleseeinheit, wie für Chip- oder Magnetkarten
sowie Tasten für manuelle Eingaben aufweist.
[0018] Im Anzeigefeld des Geräts wird der im elektronischen Fahrtenbuch hinterlegte Kilometerstand
angezeigt.
Eine Taste dient als Starttaste bei Beginn der Fahrt, eine weitere der Eingabe zur
Fortsetzung einer Fahrt nach einer Pause oder Unterbrechung, zwei Tasten zur manuellen
Korrektur und dem Abgleich des auf dem Kilometerzähler des Fahrzeugs angezeigten Stands
mit den im elektronischen Fahrtenbuch beim Fahrtende auf Basis von GPS-Daten für die
Fahrstrecke ermittelten und hinterlegten Kilometerangaben.
[0019] Alle Korrektureingaben werden einer Plausibilitätsprüfung unterzogen, so dass Manipulationen
ausgeschlossen werden können.
[0020] Die Bestätigung der jeweiligen Eingabe erfolgt ebenfalls mit einer Taste.
[0021] Die Identifizierung und Authentifizierung des Fahrers erfolgt an Hand der auf der
Chip- oder Magnetkarte gespeicherten Daten, die vom Kartenleser Gerät ausgelesen und
über die Wirkverbindung mit dem GPS-Mobilfunk-Telematiksystem zum Server in bekannter
Weise verifiziert und validiert werden.
[0022] Mittels unterschiedlicher Einschubrichtung der Chip- oder Magnetkarte in den Kartenleser
wird die Fahrt als dienstlich oder privat im elektronischen Fahrtenbuch aufgezeichnet.
[0023] Die Vorteile der Erfindung bestehen im geringen Aufwand für deren Realisierung sowie
darin, dass keine Anbindung der Anordnung an den CAN-Bus von Kraftfahrzeugen erforderlich
ist. Der Aufwand zur Zertifizierung eines entsprechenden Adapters entfällt und unter
ungünstigen Bedingungen auftretende Störungen der Fahrzeugelektronik werden ausgeschlossen.
Auch in Fahrzeugen ohne Schnittstelle zum CAN-Bus oder älteren Fahrzeugen ohne CAN-Bus
ist mit der beschriebenen Anordnung ausrüstbar, wodurch auch für diese die Führung
eines elektronischen Fahrtenbuchs realisierbar ist.
[0024] Eine korrekte Führung der Fahrtenbücher, auch nach steuerrechtlichen Vorgaben, wird
mit einem Minimum an Aufwand für den Benutzer gewährleistet.
[0025] Die Erfindung wird als Ausführungsbeispiel an Hand von Fig. 1 als schematische Darstellung
der Anordnung näher erläutert.
[0026] Nach Fig. 1 besteht eine Anordnung zur Korrektur und dem Abgleich des in einem automatisch
geführten elektronischen Fahrtenbuch hinterlegten Kilometerstands mit der Anzeige
des Kilometerstands im Kraftfahrzeug im Wesentlichen aus einer Box mit einem GPS-Mobilfunk-Telematiksystem
1 die über eine Datenverbindung 2 mit einem Anzeige- und Eingabegerät 3, vorzugsweise
über serielle Schnittstellen 4, verbunden ist.
Das elektronische Fahrtenbuch wird in üblicher Weise via Internet 5 geführt und ist
auf einem Server 6 hinterlegt. Die Kilometerangabe für die zwischen Start- und Zielort
zurückgelegten Wegstrecke ist hierbei auf Basis von GPS-Daten berechnet worden, die
während der Fahrt in einem GPS-Modul 7 des GPS-Mobilfunk-Telematiksystem 1 in Echtzeit
aufgelaufen sind. Über eine Mobilfunkverbindung 8 sind mittels eines Mobilfunkmoduls
9 des GPS-Mobilfunk-Telematiksystems 1 die Daten zur Fahrt, wie Start- und Zielort,
zurückgelegte Kilometer sowie Datum und Zeitangaben auf den Server 6 übertragen worden.
[0027] Die Übertragung der Daten zur Fahrt kann wahlweise fortlaufend, online, in periodischen
Zeitabständen oder aus bestimmtem Anlass, wie Fahrpausen oder Fahrtende oder bestimmten
Fahrzeugpositionen erfolgen.
Der Pfad zur Übertragung der Daten von der Anordnung zum Server wird auch in entgegengesetzter
Richtung zum Abruf von Daten zu deren Nutzung und Darstellung im Kraftfahrzeug benutzt.
[0028] Das Anzeige- und Eingabegerät 3 verfügt über eine Kartenleseeinheit, in die vor Fahrtbeginn
eine Chipkarte 10 eingeführt wird, womit die Identifizierung und Authentifizierung
eines Fahrzeugnutzers an Hand von auf dem Server 6 gespeicherter Daten erfolgt. In
Abhängigkeit von der Einschubrichtung der Chipkarte erfolgt das Kennzeichnen der im
elektronischen Fahrtenbuch zu hinterlegenden Daten als dienstlich oder privat.
In einem Anzeigefeld 11 des Anzeige- und Eingabegeräts 3 wird zunächst der Fahrtzweck
angezeigt, anschließend wird durch manuelle Betätigung einer ersten Taste 12 die Aufzeichnung
einer neuen Fahrt initiiert und mit einer Enter-Taste 13 gestartet.
Der im elektronischen Fahrtenbuch auf dem Server 6 hinterlegte Kilometerstand wird
danach im Anzeigefeld 11 wiedergegeben.
Sollte die Fahrt zwischen Start- und Zielort unterbrochen werden, wird durch Betätigen
einer weiteren Taste 14 die Aufzeichnung der ursprünglich gestarteten Fahrt fortgesetzt.
[0029] Am Fahrtende vergleicht der Fahrzeugnutzer den im Anzeigefeld 11 wiedergegebenen
Kilometerstand, der auf Basis der während der Fahrt aufgelaufenen GPS-Daten errechnet
und im elektronischen Fahrtenbuch hinterlegt wurde, mit dem auf einem Kilometerzähler
15 des Fahrzeugs angezeigten Stand.
[0030] Bei Übereinstimmung beider angezeigter Kilometerstände, wird dies mittels Enter-Taste
13 bestätigt.
[0031] Bei Abweichungen der angezeigten Kilometerstände ist der des elektronischen Fahrtenbuchs
im Anzeigefeld 11 mit dem des Kilometerzählers 15 abzugleichen.
Mittels manueller Betätigung von Korrekturtasten 16 auf dem Anzeige- und Eingabegerät
3 wird der im elektronischen Fahrtenbuch auf dem Server 6 aufgelaufene Kilometerstand
interaktiv korrigiert.
Nach erzielter Übereinstimmung der Kilometeranzeigen wird dies mittels Enter-Taste
13 bestätigt.
[0032] Als Anzeige- und Eingabegerät 3 kann günstigerweise ein handelsübliches mobiles Kartenlesegerät
mit serieller Schnittstelle genutzt werden.
[0033] Die beschriebene Anordnung kann ebenfalls zum Flottenmanagement sowie zur Übermittlung
von Text- und Sprachnachrichten vom und zum Kraftfahrzeug genutzt werden.
Verwendete Bezugszeichen
[0034]
- 1
- GPS-Mobilfunk-Telematiksystem
- 2
- Datenverbindung
- 3
- Anzeige- und Eingabegerät
- 4
- serielle Schnittstellen
- 5
- Internet
- 6
- Server
- 7
- GPS-Modul
- 8
- Mobilfunkverbindung
- 9
- Mobilfunkmodul
- 10
- Chipkarte
- 11
- Anzeigefeld
- 12
- erste Taste
- 13
- Enter-Taste
- 14
- weitere Taste
- 15
- Korrekturtasten
1. Anordnung zur Korrektur und dem Abgleich des in einem automatisch geführten elektronischen
Fahrtenbuch auf einem Server mit Hilfe eines GPS (Global Positioning System) - Mobilfunk
- Telematiksystems hinterlegten Kilometerstands eines Kraftfahrzeugs mit der Anzeige
des Kilometerstands in demselben, dadurch gekennzeichnet,
dass die Anordnung im Wesentlichen aus dem GPS-Mobilfunk-Telematiksystem (1) und einem,
mit der Box dieses Telematiksystems über eine Datenverbindung (2) gekoppeltem Anzeige-
und Eingabegerät (3), das mindestens ein Anzeigefeld (11), eine Kartenleseeinheit,
wie für Chip- oder Magnetkarten (10) sowie Tasten (12; 13; 14; 16) für manuelle Eingaben
aufweist, besteht.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass das GPS-Mobilfunk-Telematiksystem (1) mit dem Anzeige- und Eingabegerät (3) über
deren serielle Schnittstellen (4) verbunden ist.
3. Anordnung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Anzeige- und Eingabegerät (3) ein mobiles Kartenlesegerät mit serieller Schnittstelle
(4) ist.