[0001] Die Erfindung betrifft eine Tastatur mit leuchtenden Tasten basierend auf organischen
Leuchtdioden (OLED). Diese Tasten sind direkt im Folienverbund z.B. mit Schnappscheiben
als Schalterelement integriert.
[0002] Flache leuchtende Tastaturen auf der Basis von Folienaufbauten werden vorzugsweise
mittels EL- Technologie hergestellt. Diese verbreitete Technologie hat gravierende
Nachteile durch eine vergleichsweise geringe Lebensdauer und einen erheblichen Zusatzaufwand
in Form von einer elektronischen Schaltung, genannt Inverter zur Erzeugung der notwendigen
hohen Wechselspannung für die EL- Fläche.
[0003] Eine andere Umsetzung ist eine zusätzliche Lichtverteilerplatte über dem Tastenelement,
in die von unten Licht eingekoppelt wird, wobei dadurch eine erhebliche Dickenerweiterung
entsteht
DE 20 2006 017 366 U1. Außerdem ist die Anzahl der realisierbaren Farben eingeschränkt.
[0004] Eine Frontfolie mit beleuchtbaren Tastfeldern, die als abdeckende Folie bei folienabgedeckten
Tastaturen zur Punkt- und/oder Flächenausleuchtung von Tastfeldern zum Einsatz kommt,
wird in der
DE 203 12 637 U1 beschrieben. Die flexible Frontfolie weist eine und/oder mehrere front- und/oder
rückseitige Anzeigevorrichtungen im Bereich der Tastfelder auf, wobei die Frontfolie
als Substrat-Schicht dient und als Anzeigevorrichtung ein Anzeigeelement mit Leuchtdioden
auf Basis organischer Halbleiter zum Einsatz kommt, wobei als organischen Schichten
niedermolekulare Substanzen (OLED) und/oder langkettigen Polymeren (PLED) eingesetzt
werden.
[0005] Die
DE 203 11 141 U1 beschreibt eine Frontfolie mit integrierter Anzeigevorrichtung mit selbstleuchtendem
Display. Dabei weist eine flexible Frontfolie eine rückseitige Anzeigevorrichtung
auf, wobei die Frontfolie als Substrat-Schicht dient und als Anzeigevorrichtung ein
Anzeigeelement mit Leuchtdioden auf Basis organischer Halbleiter zum Einsatz kommt.
Die organischen Schichten sind auch hier niedermolekulare Substanzen (OLED) und/oder
langkettige Polymere (PLED).
[0006] Weiterhin ist aus der
DE 20 2005 016 017 U1 eine Dateneingabeeinrichtung einer Druckmaschine oder eines Druckmaschinensteuerungssystems
oder eines Druckvorstufesystems mit in einer Fläche angeordneten, tastenförmigen Eingabeelementen,
deren Betätigung von einer Steuer- und Auswerteinrichtung erfassbar ist, bekannt,
bei der zumindest einige der tastenförmigen Eingabeelemente als ein OLED (Organic
Light Ermitting Device) ausgebildet sind bzw. ein OLED Display beinhalten.
[0007] Vorzugsweise jedes der tastenförmigen Eingabeelemente ist als ein separates, hinsichtlich
seine Layouts bzw. seiner Anzeige individuell konfigurierbares OLED Display ausgebildet
bzw. beinhaltet ein solches OLED Display.
[0008] Diese Lösungsvorschläge haben bisher keine technische Umsetzung erfahren, zumindest
ist jedoch eine direkte Integration einer strukturierten OLED Leuchtfläche in eine
Folientastatur bisher nicht bekannt.
[0009] Dies ist nunmehr Aufgabe dieser Erfindung, ohne auf den bewährten und erprobten Aufbau
und die Vorteile einer Folientastatur verzichten zu müssen und bei nur geringfügiger
Erhöhung der Dicke der Folientastatur.
[0010] Gelöst wird diese Aufgabe mit einer Tastatur gemäß Anspruch 1, vorteilhafte Ausgestaltungen
sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0011] Erfindungsgemäß ist bei einer Folientastatur mit einem Trägermaterial in Form einer
Trägerfolie, einer Leiterplatte und/oder einer Metallträgerplatte als Grundfläche
und einer Frontfolie als Deckfläche, sowie einer zwischen diesen angeordneten Switchfolie
mit Schaltelement und einer beleuchtbaren Fläche über dem Schaltelement vorgesehen,
dass die beleuchtbare Fläche gebildet ist aus mindestens einem Ausschnitt in einer
zwischen Grund- und Deckfläche befindlichen Spacerfolie, wobei in dem Ausschnitt mindestens
ein flaches Leucht-Element als flächenhafter Strahler angeordnet ist, um die gesamte
Fläche auszuleuchten. Die Spacerfolie kann ein- oder mehrschichtig ausgebildet sein,
auch mit Zwischenlagen. Eine Stärke im Bereich von 1mm ist beim jetzigen Entwicklungsstand
ausreichend und lässt sich künftig wohl noch reduzieren.
[0012] Bevorzugt wird die Spacerfolie unterhalb der Frontfolie angeordnet, so dass sich
das oder die Leucht-Elemente zwischen Schaltelement und Frontfolie befinden.
[0013] Ist das Schaltelement eine Schnappscheibe, die in einem Ausschnitt einer weiteren
Spacerfolie angeordnet ist, liegen zwei Spacerfolien übereinander, bei Bedarf mit
einer Zwischenlage mit Leiterbahnen. Möglich ist es aber auch, eine etwas stärkere
Spacerfolie mit gemeinsamen Ausschnitten für die Schnappscheiben und die Leucht-Elemente
vorzusehen.
[0014] Das oder die Leucht-Elemente tragen als leuchtende Fläche vorzugsweise eine OLED.
[0015] Eine Kontaktierung zwischen den Kontaktflächen des zusätzlichen Leucht- Elementes
(OLED) und der Spannungsquelle kann auf verschiedene Weise über eine zusätzliche Kontaktierung
innerhalb der Folientastatur erfolgen. Da innerhalb der Folietastaturen die Technologie
der Silberleiterbahnen auf Trägerfolie eingesetzt wird, liegt die Anwendung dieser
Kontaktierung nahe, vorzugsweise durch eine gesonderte mit Silberleiterbahnen beschichtete
Zwischenlage. Die Kontaktierung erfolgt in der Art, dass dieses leuchtende Element
durch die Betätigung der entsprechenden Tasten sich mitbewegen kann.
[0016] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Folientastatur ist vorgesehen, dass das
oder die Leucht-Elemente zwei und mehr übereinander liegende transparente Farbschichten
tragen mit entsprechender Kontaktierung zur Erzeugung verschiedener Farben durch Farbmischung.
[0017] Weiter können das oder die Leucht-Elemente im leuchtenden Bereich strukturierte Flächen
z.B. in Form von Symbolen und/oder auch segmentierte oder zusammengesetzte Symbole
enthalten.
[0018] Der Schaltzustand der Schaltelemente kann auch durch das oder ein Leucht-Element
anzeigbar sein.
[0019] Die erfindungsgemäße Folientastatur soll am Beispiel einer Tastatur mit Schnappscheiben,
dargestellt in Fig. 1, beschrieben werden.
[0020] Die in
Fig. 1 dargestellte Folientastatur aus einem Trägermaterial 2 in Form einer Trägerfolie,
einer Leiterplatte und/oder einer Metallträgerplatte als Grundfläche und aus einer
Frontfolie 3 als Deckfläche weist eine zwischen diesen angeordnete Switchfolie 9 mit
Schaltelementen 1 in Form von Schnappscheiben und eine beleuchtbare Fläche über dem
Schaltelement 1 auf.
[0021] Die als Schnappscheibe/Schnappscheiben ausgebildeten Schaltelemente 1 sind jeweils
in einem Ausschnitt einer weiteren Spacerfolie 10 im Folienschichtverbund angeordnet.
[0022] Die beleuchtbare Fläche ist gebildet aus mindestens einem Ausschnitt in einer zwischen
Grund- und Deckfläche befindlichen weiteren Spacerfolie 6, wobei in dem Ausschnitt
mindestens ein flaches Leucht-Element 5 als flächenhafter Strahler angeordnet ist,
um die gesamte Fläche auszuleuchten. Der so erreichte Höhenausgleich innerhalb der
Folientastatur für das Leucht-Element 5 durch mindestens eine zusätzliche Spacerschicht
führt zu einer Vergrößerung der Dicke in der Regel in der Größenordnung von 1 mm.
[0023] Das Leucht-Element 5 trägt die flächenhaft leuchtende OLED. Die Kontaktierung erfolgt
durch eine zusätzliche mit Silberleiterbahnen beschichtete Zwischenlage, die in geeigneter
Art mit den Kontaktflächen des leuchtenden Elementes 5 verbunden ist. Geeignet sind
leitfähige Kleber oder auch Bondverfahren.
[0024] Bei einer Betätigung der entsprechenden Taste bewegt sich das leuchtende Element
5 über dem Schalterelement 1, vorzugsweise eine Schnappscheibe in Richtung Schalterelement
und betätigt dieses. Da dabei die Kontaktierung des leuchtenden Elementes 5 erhalten
bleibt, wird die Anzeige in der Taste dabei nicht verändert.
[0025] In einer bevorzugten Ausführung, wie in Fig. 1 dargestellt, ist auf der Schnappscheibe
ein vorzugsweises punktförmiges Kraftübertragungselement 11 angeordnet, auf das das
Leucht-Element 5 bei einer Schaltelementbetätigung einwirkt. Die Schnappwirkung bleibt
so erhalten oder wird sogar noch verbessert.
[0026] Die Tastenbetätigung insgesamt ist vergleichbar mit den allgemein üblichen und erprobten
Tastaturaufbauten.
Bezugszeichenliste
[0027]
- 1
- Schaltelement vorzugsweise Schnappscheibe
- 2
- Trägermaterial
- 3
- Dekorfolie = Frontfolie
- 4
- Betätigungsbereich (Taste)
- 5
- Leucht-Element
- 6
- Spacerfolie für Leucht-Element
- 7
- Kontaktierung Schaltelement
- 8
- Kontaktierung Leucht-Element
- 9
- Switchfolie für Schaltelement
- 10
- Spacerfolie für Schnappscheibe
- 11
- Kraftübertragungselement
1. Folientastatur mit einem Trägermaterial (2) in Form einer Trägerfolie, einer Leiterplatte
und/oder einer Metallträgerplatte als Grundfläche und einer Frontfolie (3) als Deckfläche,
sowie einer zwischen diesen angeordneten Switchfolie (9) mit Schaltelement (1) und
einer beleuchtbaren Fläche über dem Schaltelement (1),
dadurch gekennzeichnet, dass
die beleuchtbare Fläche gebildet ist aus mindestens einem Ausschnitt in einer zwischen
Grund- und Deckfläche befindlichen Spacerfolie (6), wobei in dem Ausschnitt mindestens
ein flaches Leucht-Element (5) als flächenhafter Strahler angeordnet ist, um die gesamte
Fläche auszuleuchten.
2. Folientastatur nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass
die Spacerfolie (6) unterhalb der Frontfolie (3) angeordnet ist, so dass sich das
oder die Leucht-Elemente (5) zwischen Schaltelement (1) und Frontfolie (3) befinden.
3. Folientastatur nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass
das oder die Leucht-Elemente (5) die leuchtende Fläche, vorzugsweise eine OLED tragen.
4. Folientastatur nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Kontaktierung des oder der Leucht-Elemente (5) über eine zusätzliche Kontaktierung
(8) innerhalb der Folientastatur erfolgt, vorzugsweise durch eine gesonderte mit Silberleiterbahnen
beschichtete Zwischenlage.
5. Folientastatur nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
das oder die Leucht-Elemente (5) zwei und mehr übereinander liegende transparente
Farbschichten tragen mit entsprechender Kontaktierung zur Erzeugung verschiedener
Farben durch Farbmischung
6. Folientastatur nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
das oder die Leucht-Elemente (5) im leuchtenden Bereich strukturierte Flächen z.B.
in Form von Symbolen und/oder auch segmentierte oder zusammengesetzte Symbole enthalten.
7. Folientastatur nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Schaltelement (1) eine Schnappscheibe ist, die in einem Ausschnitt einer weiteren
Spacerfolie (10) angeordnet ist.
8. Folientastatur nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass
auf der Schnappscheibe ein vorzugsweises punktförmiges Kraftübertragungselement (11)
angeordnet ist, auf das das Leucht-Element (5) bei einer Schaltelementbetätigung einwirkt.
9. Folientastatur nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Schaltzustand des Schaltelementes (1) durch das oder ein Leucht-Element (5) anzeigbar
ist.