[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abräumen von Schnee von einer Fahrbahn
eines Fahrzeugs mit wenigstens einem Streichblech und Befestigungsmitteln zum Befestigen
der Vorrichtung an dem Fahrzeug.
[0002] Eine solche Vorrichtung ist beispielsweise aus der
CH 126 351 bereits bekannt. Der dort gezeigte Schneeabräumer weist zwei keilförmig angeordnete
Streichbleche auf und ist zur Montage an ein Schienenfahrzeug vorgesehen.
[0003] Darüber hinaus sind Streichbleche bekannt, die an Hochgeschwindigkeitsschienenfahrzeugen
befestigt sind. Bei hohen Geschwindigkeiten erzeugt die Vorrichtung am Hochgeschwindigkeitsfahrzeug
eine Bugwelle, so dass ein maximal zulässiger Druckwert überschritten wird. Es werden
daher bereits verkleinerte Vorrichtungen, die auch als Schneeräumer bezeichnet werden,
eingesetzt, wodurch jedoch der Schnee auf der Fahrbahn nur unzureichend beseitigt
wird.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es daher eine Vorrichtung der eingangs genannten Art bereitzustellen,
die eine Bugwelle erzeugt, die auch bei hohen Geschwindigkeiten des Fahrzeuges unterhalb
eines zulässigen Maximalwertes liegt, wobei gleichzeitig ein ausreichend gutes Abräumen
des Schnees von der Fahrbahn bereitgestellt ist.
[0005] Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, dass wenigstens ein Streichblech Luftdurchlässe
zum Herabsetzen des Luftwiderstandes ausbildet.
[0006] Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist Luftdurchlässe auf, die den Luftwiderstand
der Vorrichtung herabsetzen. Dabei sind die Luftdurchlässe erfindungsgemäß so angeordnet,
dass ein ausreichendes Abräumen des Schnees ermöglicht ist. Liegt beispielsweise Pulverschnee
vor, so sorgen die luftundurchlässigen und die luftdurchlässigen Abschnitte jedes
Streichblechs für ein Zerstäuben des Pulverschnees und somit für ein ausreichend gutes
Abstreifen von der Fahrbahn. Im Falle von Pappschnee jedoch kommt es durch die luftundurchlässigen
Abschnitte beim Abräumen zu einer Verdickung, wobei der Schnee eine Festigkeit aufweist,
die es jedem Streichblech trotz der Luftdurchlässe erlaubt, diesen von der Fahrbahn
abzustreifen. Im Rahmen der Erfindung können ein oder mehrere Streichbleche zum Einsatz
gelangen. Die Anordnung der Streichbleche ist grundsätzlich beliebig.
[0007] Vorteilhafterweise sind die Luftdurchlässe durch Abstreifstege begrenzt. Solche Abstreifstege
sind einfach herstellbar und verfügen über eine ausreichend hohe mechanische Festigkeit.
[0008] Vorteilhafterweise verfügt die erfindungsgemäße Vorrichtung über zwei Streichbleche,
die keilförmig zueinander ausgerichtet sind, wobei die Abstreifstege an den voneinander
abgewandten Seiten der Streichbleche angeordnet sind.
[0009] Gemäß einer vorteilhaften Weiterentwicklung sind die Streichbleche in ihrer aufeinander
zulaufenden Seite miteinander verbunden, so dass eine Keilspitze ausgebildet ist.
Abweichend hiervon begrenzen die Streichbleche einen Luftspalt, der den Durchtritt
von Schnee im Mittenbereich der Vorrichtung ermöglicht.
[0010] Die Abstreifstege erstrecken sich zweckmäßigerweise in Längsrichtung der Streichbleche
und verlaufen zweckmäßigerweise von der in einer Draufsicht am weitesten außen liegenden
Seite des jeweiligen Streichblechs nach innen. Der Schnee wird somit von dem innen
liegenden, mittigen und luftundurchlässigen Bereich des Streichblechs erfasst, nach
außen befördert und dabei verdickt. Der verdickte Schnee erreicht die Abstreifstege,
deren Abstand gering genug ist, um ein Abstreifen des Schnees zu gewährleisten, wobei
der Luftwiderstand aufgrund der zwischen den Abstreifstegen ausgebildeten Luftdurchlässe
jedoch herabgesetzt ist.
[0011] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung bilden die Streichbleche jeweils
einen ersten Abschnitt und einen zweiten Abschnitt aus, wobei die ersten Abschnitte
bezüglich des Schnittpunkts ihrer gedachten Längsachsen einen größeren Winkel aufspannen
als die zweiten Abschnitte bezüglich des Schnittspunktes ihrer Längsachsen. Mit anderen
Worten sind die zweiten Abschnitte winklig an dem jeweils zugeordneten Abschnitt befestigt.
Die zweiten Abschnitte sind spitzer als die ersten Abschnitte angeordnet. Die Vorrichtung
geht somit in einer Draufsicht weniger schnell in die Breite und bildet einen geringen
Luftwiderstand.
[0012] Weitere zweckmäßige Ausgestaltungen und Vorteile der Erfindung sind Gegenstand der
nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung unter Bezug auf
die Figur der Zeichnung, wobei die
- Figur
- ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 zeigt.
[0013] Die in der Figur gezeigte Vorrichtung 1 weist ein erstes Streichblech 2 sowie ein
zweites Streichblech 3 auf. Jeder der Streichbleche 2, 3 verfügt über einen ersten
Abschnitt 2a beziehungsweise 3a sowie über einen zweiten Abschnitt 2b beziehungsweise
3b, wobei die ersten Abschnitte 2a, 3a unter Ausbildung einer Verbindungskante 4 oder
Pflugschar miteinander verbunden sind. Die Streichbleche 2 und 3 sind also keilförmig
angeordnet.
[0014] Die Verbindungskante 4 greift während der Fahrt eines Schienenfahrzeugs, an dem die
Vorrichtung 1 bei Gebrauch befestigt ist, unter den Schnee an und zerteilt diesen,
wobei die Streichbleche für ein Abstreifen des Schnees von der Fahrbahn sorgen.
[0015] Jeder der zweiten Abschnitt 2b beziehungsweise 3b verfügt über Abstreifstege 5, die
sich an der von dem jeweiligen ersten Abschnitt 2a beziehungsweise 3a abgewandten
Seite des zweiten Abschnitts 2b beziehungsweise 3b in Längsrichtung, also in Fahrtrichtung,
nach Außen erstrecken. Dabei begrenzen die Abstreifstege 5 Luftdurchlässe 6, die einen
Luftdurchtritt durch die Streichbleche 2, 3 ermöglichen. Ferner sind die zweiten Abschnitte
2b beziehungsweise 3b winklig bezüglich des jeweils ersten Abschnitts 2a beziehungsweise
3a angeordnet. Legt man durch jeden der zweiten Abschnitte 2b, 3b und durch jeden
der ersten Abschnitte 2a, 3a eine Längsachse, so spannen die gedachten Längsachsen
der zweiten Abschnitte 2b beziehungsweise 3b bezüglich ihres Schnittpunkts einen kleineren
Winkel auf, als die gedachten Längsachsen der ersten Abschnitte 2a beziehungsweise
3a bezüglich ihres Schnittpunkts, der hier mit der Verbindungskante 4 zusammenfällt.
Mit anderen Worten sind die zweiten Abschnitte 2b beziehungsweise 3b spitzer ausgerichtet
als die ersten Abschnitte 2a beziehungsweise 3a. Dies führt zu einem verringerten
Luftwiderstand, wobei die stumpfere Anordnung der ersten Abschnitte 2a, 3a eine ausreichend
hohe Verdickung des Schnees bereitgestellt, so dass dieser trotz der Luftdurchlässe
6 sicher von einer Fahrbahn entfernt werden kann. Die Größe der Luftdurchlässe 6 ist
an den Grad der erzielbaren Verdichtung des Schnees angepasst. Ein Hindurchfallen
des Schnees durch die Luftdurchlässe 6 kann somit weitestgehend ausgeschlossen werden.
Gleichzeitig wird der Luftwiderstand der Vorrichtung 1 durch die spitzere Ausrichtung
der zweiten Abschnitte zueinander herabgesetzt.
[0016] Zur Befestigung der Vorrichtung 1 am Fahrzeug dienen Befestigungsmittel, die drei
Halteeinheiten 8, 9 und 10 umfassen. Die Halteeinheiten 8 und 10 sind an dem freien
Ende der Streichbleche (2,3) fest mit den Abstreifstegen 5 verbunden und stellen somit
eine zusätzliche Stabilisierung für die Abstreifstege 5 bereit. Jeder der Halteeinheiten
8, 9 beziehungsweise 10 weist Langlöcher 11 auf, mit denen die Vorrichtung 1 an einem
Fahrzeug und insbesondere an einem Schienenfahrzeug befestigt ist. Durch die Ausrichtung
der Langlöcher 11 in Fahrtrichtung sind das Fahrzeug und die Vorrichtung 1 vor Beschädigungen
besser geschützt, da die Halterung der Vorrichtung 1 am Fahrzeug ab einer bestimmten
Vorspannkraft etwas nachgeben kann. Eine Höheneinstellung zum Ausgleich eines Radverschleißes
ist beispielsweise durch senkrechte Langlöcher im Gegenstück der Befestigungseinheiten
8, 9 oder 10 bereitgestellt.
[0017] Wie bereits weiter oben ausgeführt wurde, ist ein Abräumen von Schnee von einer Fahrbahn
durch die Vorrichtung 1 trotz der Luftdurchlässe 6 ermöglicht. Die Vorrichtung ist
als Schneeabräumer vorteilhafterweise in Fahrtrichtung vor allen Radachsen liegend
unten am Fahrzeug befestigt, so dass die Vorrichtung während der Fahrt mit geringem
Abstand über die Fahrbahn streift. Auf einer Fahrbahn liegender Pulverschnee wird
dabei zerstäubt und vom Luftstrom fortgerissen. Bei so genanntem Pappschnee wird dieser
durch die ersten Abschnitte 2a beziehungsweise 3a im mittleren Teil der Vorrichtung
1 verdichtet, in der Mitte gespalten und gleitet anschließend seitlich an dem jeweiligen
Streichblech 2 beziehungsweise 3 entlang. Durch die Verdichtung ist der Schnee so
fest geworden, dass er nicht durch die Luftdurchlässe 6 hindurch gedrückt werden kann,
sondern weiter nach außen abgleitet.
1. Vorrichtung (1) zum Abräumen von Schnee von einer Fahrbahn eines Fahrzeugs mit wenigstens
einem Streichblech (2,3) und Befestigungsmitteln (7) zum Befestigen der Vorrichtung
an dem Fahrzeug,
dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Streichblech (2,3) Luftdurchlässe (6) zum Herabsetzen des Luftwiderstandes
ausbildet.
2. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Luftdurchlässe (6) durch Abstreifstege (5) begrenzt sind.
3. Vorrichtung (1) nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch
zwei Streichbleche (2,3), die keilförmig ausgerichtet sind, wobei die Abstreifstege
(5) an voneinander abgewandten Seiten der Streichbleche (2,3) angeordnet sind.
4. Vorrichtung (1) nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, dass sich die Abstreifstege (5) in einer Längsrichtung des jeweiligen Streichblechs (2,3)
erstrecken.
5. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die Streichbleche (2,3) jeweils einen ersten Abschnitt (2a,3a) und einen zweiten
Abschnitt (2b,3b) aufweisen, wobei die ersten Abschnitte (2a,3a) einander zugewandt
sind und bezüglich eines Schnittpunkts ihrer gedachten Längsachsen einen größeren
Winkel aufspannen als die Längsachsen der zweiten Abschnitte (2b,3b) bezogen auf deren
Schnittpunkt.
6. Vorrichtung (1) nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Abstreifstege (5) im zweiten Abschnitt (2b,3b) ausgebildet sind.