[0001] Die Erfindung betrifft ein Anschlussprofil für Baukörper entsprechend dem Oberbegriff
des Hauptanspruches.
[0002] Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Laibungsprofiles vorgestellt. Es ist
jedoch so zu verstehen, dass die Erfindung auch weitere Anschlussprofile für Baukörper
betreffen kann, wie beispielsweise Anschlussprofile für den Trockenbau.
[0003] Laibungsprofile werden beispielsweise im Bereich von Fenster- oder Türelementen verwandt
und dienen u. a. zum Herstellen eines optisch anspruchsvollen Anschlusses von der
Putzschicht zum Fenster- oder Türelement.
[0004] Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, derartige Laibungsprofile mit einer Haftschicht
zu versehen, über die der Profilfuß z. B. an einer Wandung oder Rahmen befestigt werden
kann, bevor das Laibungsprofil eingeputzt wird. Diese Haftschicht wird bei den bekannten
Laibungsprofilen durch sogenannte Schaumbänder ausgebildet, die im Langzeitbereich
eine schlechte Haftleistung haben. Die schlechte Haftleistung der bekannten Schaumbänder
liegt darin u.a. begründet, dass sie eine sehr schlechte UV-Licht- und Ozonbeständigkeit
aufweisen. Wenn also die bekannte Haftschicht Ozon bzw. UV-Licht ausgesetzt ist, kann
es zu einem Zerstören dieser Haftschicht kommen. Um die bekannten Schaumbänder vor
insbesondere UV-Licht-Einflüssen zu schützen, ist es aus dem Stand der Technik ebenfalls
bekannt, eine Schutzlippe zu verwenden, die die Haftschicht vor UV-Licht schützen
soll. Die Herstellung entsprechender Laibungsprofile mitsamt Schutzlippe ist zum einen
kostenaufwendig und zum anderen ergibt sich der Nachteil, dass unterhalb der Schutzlippe,
also zwischen Haftschicht einerseits und Schutzlippe andererseits, ein Hohlraum entsteht,
der sich mit Schmutz anreichern kann bzw. der die Entstehung von Schimmelpilzen aufgrund
mangelnder Luftzirkulation begünstigt.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Anschlussprofil, insbesondere Laibungsprofil,
derart auszubilden, dass es zum einen kostengünstig herstellbar und montierbar ist
und zum anderen über Jahre hinweg einen hervorragenden Anschluss an dem das Anschlussprofil
tragenden Baukörper aufweist.
[0006] Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch die Lehre des kennzeichnenden
Teiles des Hauptanspruches gelöst.
[0007] Mit anderen Worten ausgedrückt wird ein Anschlussprofil, insbesondere ein Laibungsprofil,
vorgeschlagen, dass über einen Silikonhaftkörper mit dem das Anschlussprofil haltenden
Baukörper verbindbar ist, um derart eine einfache und schnelle Montage bei gleichzeitiger,
sehr guter Langzeithaftung zu ermöglichen.
[0008] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen erläutert.
[0009] In vorteilhafter Ausgestaltung ist der Haftkörper des Anschlussprofils als Silikonband
ausgebildet, um eine einfache Herstellung des Anschlussprofils zu ermöglichen. Der
Silikonhaftkörper kann auch aus geschäumtem Silikon bestehen, um die Beweglichkeit
des über den Haftkörper montierten Anschlussprofils zu erhöhen. Nachfolgend wird der
Einfachheit halber von einem Sililkon-Schaumband gesprochen, ohne dass der vorliegende
Vorschlag auf eine Ausgestaltung aus geschäumtem Silikon beschränkt ist.
[0010] Handelsübliche Schaumbänder aus einem PE-Schaum sind zwar in der Lage, eine gewisse
Bewegung aufzunehmen, jedoch kann das vorschlagsgemäß ausgestaltete Anschlussprofil
aufgrund seines aus Silikon bestehenden bzw. silikonhaltigen Haftkörpers deutlich
größere Bewegungen aufnehmen, nämlich bis zu einer Reißdehnung von 193%. Das dauerhafte
Rückstellvermögen liegt bei 98%, so dass die erwähnten Bewegungen dauerhaft hin und
her möglich sind. Weiterhin sind auch Querkräfte (Bewegungsaufnahme nach rechts und
links) sowie Längskräfte (Aufnahme von Zugkräften) in starkem Maße möglich. Dadurch,
dass der Silikonwerkstoff, insbesondere als Schaumband, unterschiedlich weich eingestellt
werden kann, kann das Maß der Bewegungsaufnahme eingestellt und unterschiedlichen
vorgesehenen Einsatzzwecken angepasst werden.
[0011] Zudem bewirkt der Silikonwerkstoff grundsätzlich eine Abdichtung gegen Regen und
Wind. Bei Ausgestaltung als Silikonschaumband wird dies durch die Geschlossenzelligkeit
des Schaums sichergestellt. Seine Witterungs- und Ozonbeständigkeit sowie die Alterungs-
und Verrottungsfestigkeit und die Temperaturbeständigkeit von -50°C bis +200°C stellen
die vorteilhaften Materialeigenschaften des Silikonwerkstoffs und insbesondere eines
Silikonschaumbandes und damit die vorteilhaften Eigenschaften des vorschlagsgemäßen
Anschlussprofils über lange Zeit sicher.
[0012] Der Silikonwerkstoff kann problemlos in unterschiedlichsten Stärken extrudiert werden,
so dass eine wirtschaftliche Fertigung unterschiedlicher Schaumbänder mit sehr guten
technischen Eigenschaften möglich ist.
[0013] Der Silikonwerkstoff kann problemlos und wirtschaftlich bereits, beispielsweise für
kleinere Mengen ab 100 m, in sämtlichen RAL-Farben eingefärbt werden, so dass eine
ästhetisch vorteilhafte Ausgestaltung des Anschlussprofils wirtschaftlich möglich
ist.
[0014] Der Silikonwerkstoff kann abgewaschen werden und ist gegen Haushaltsreiniger beständig,
so dass das Anschlussprofil problemlos gepflegt und sauber gehalten werden kann.
[0015] Eine einfache Transportierbarkeit und Handhabbarkeit des Anschlussprofils wird dadurch
erreicht, wenn auf der Oberfläche des Haftkörpers eine Abziehfolie vorhanden ist,
die vor Montage des Anschlussprofiles in einfacher Weise abgezogen werden kann.
[0016] In vorteilhafter Ausgestaltung ist der Haftkörper im wesentlichen über die gesamte
Länge des Anschlussprofils ausgebildet, um eine besonders intensive Haftung des Anschlussprofils
am Baukörper zu ermöglichen.
[0017] In vorteilhafter Ausgestaltung ist das Anschlussprofil als Laibungsprofil ausgebildet
mit den für ein Laibungsprofil erforderlichen Eigenschaften.
[0018] In vorteilhafter Ausgestaltung weist das Anschlussprofil eine oder mehrere Seitenwandungen
auf, die sich vom Profilfuß auswärts gerichtet erstrecken, wobei, wenn beispielsweise
zwei Seitenwandungen verwendet werden, diese im Abstand zueinander ausgebildet sind,
um z. B. eine U-förmige Ausgestaltung dieses vom Profilfuß abstehenden Profilkopfes
auszubilden. Selbstverständlich kann der Profilkopf je nach Einsatzzweck des Anschlussprofils
eine entsprechende Ausbildung aufweisen und unterschiedliche Ausbildungen aufweisen.
[0019] In vorteilhafter Ausgestaltung ist der Profilkopf bzw. eine oder mehrere Seitenwandungen
des Anschlussprofils zumindest teilweise mit einer Anputzhilfe wie beispielsweise
einem Gewebe, einem Gewebeband oder einem Vlies überzogen, um eine gute Anhaftung
von aufgetragenem Putz auf dem Anschlussprofil zu ermöglichen.
[0020] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der beigefügten Zeichnung dargestellt,
wobei
- Fig. 1
- ein montiertes Anschlussprofil, in diesem Beispiel ein Laibungsprofil, darstellt und
- Fig. 2
- ein weiteres Anschlussprofil in unmontiertem Zustand.
[0021] Bezug nehmend auf Fig. 1 ist ein Anschlussprofil 1 im wesentlichen leistenartig ausgebildet
und besteht in vorteilhafter Ausgestaltung aus Kunststoff, wobei es auch aus sonstigen
geeigneten Materialien bestehen kann, wie beispielsweise Metall. Das Anschlussprofil
1 weist einen Profilfuß 2 auf, an dem z. B. durch Verkleben ein Haftkörper 3 angeordnet
ist, über den das Anschlussprofil 1 an einem Baukörper, wie beispielsweise einem Teil
des Fensterrahmens 4 oder einer Wand 10, befestigt werden kann.
[0022] Der Haftkörper 3 ist als Silikon-Haftkörper ausgebildet und kann z. B. aus einem
Silikonband bestehen, das auf der einen Seite mit dem Profilfuß 2 verklebt ist und
über seine andere Seite z. B. mit dem Rahmen 4 durch Verkleben befestigt werden kann.
Auf der dem Profilfuß 2 abgewandten Haftseite des Haftkörpers 3 kann dieser über ein
dargestelltes Abziehband abgedeckt werden, das in einfacher Weise vor der Montage
des Anschlussprofiles 1 abgezogen werden kann. Durch die Verwendung eines Silikonhaftkörpers
3 wird eine hohe Langzeithaftwirkung erreicht, so dass die Haftwirkung auch noch nach
vielen Jahren des Einbaues vorhanden ist. Das vorgeschlagene Silikonband als Haftkörper
3 ist vorteilhaft, da es insbesondere ozon- und auch UV-beständig ist. Mit anderen
Worten ausgedrückt ist es nicht erforderlich, den vorgeschlagenen Silikonhaftkörper
3 durch zusätzliche Mittel abzudecken, um zu verhindern, dass er nicht einer hohen
UV-Licht-Belastung ausgesetzt ist. Es ist beispielsweise nicht erforderlich, das Laibungsprofil
mit einer zusätzlichen Abdecklippe für den Haftkörper 3 auszugestalten und es ist
nicht erforderlich, nach Befestigen des Laibungsprofiles an den Baukörper, wie z.
B. einem Rahmenelement, den Haftkörper 3 nachträglich mit einer Abdeckung zu versehen.
Hierdurch wird durch die Erfindung zum einen verhindert, dass sich unterhalb einer
Abdecklippe Hohlräume befinden, die verschmutzen können oder dem Schimmelwachstum
Vorschub leisten können und es werden zusätzlich weitere Arbeitsschritte vermieden,
z. B. durch ein nachträgliches Überdecken des Haftkörpers 3 durch Abdeckmaterialien.
[0023] Nach der Montage des Anschlussprofiles 1 an den Rahmen 4 kann eine Putzschicht 5
auf den Rahmen 4 bzw. die Wand 10 aufgetragen werden, so dass das Anschlussprofil
1 ebenfalls zumindest teilweise von der Putzschicht 5 überdeckt wird.
[0024] Entsprechend Fig. 2 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel des Anschlussprofils 1 dargestellt,
wobei das Anschlussprofil 1 wiederum einen Profilfuß 2 aufweist und einen an seiner
Rückseite angeordneten Haftkörper 3 aus Silikonmaterial, d. h. beispielsweise aus
einem Silikonband oder einem Silikonschaum. Das Silikonband, der Silikonschaum oder
das Silikonschaumband kann mit dem Profilfuß z. B. verklebt sein oder z. B. auf den
Profilfuß extrudiert sein.
[0025] In vorteilhafter Ausgestaltung ist der Silikonhaftkörper 3 über die gesamte Länge
des als Leiste ausgebildeten Anschlussprofils 1 ausgebildet, um eine besonders gute
Haftung des Anschlussprofils 1 z. B. an der Wand 10 oder dem Rahmen 4 zu ermöglichen.
Es ist jedoch auch möglich, den Haftkörper 3 lediglich über einen Teilbereich der
Rückseite des Profilfußes 2 anzuordnen.
[0026] Ein Profilkopf 6 des gezeigten Anschlussprofils 1 besteht aus zwei Seitenwandungen
7 und 8, die beabstandet zueinander ausgebildet sind, wobei die eine Seitenwandung
8 länger ausgebildet ist als die Seitenwandung 7, wobei diese Ausbildung selbstverständlich
je nach Einsatzzweck des Anschlussprofils 1 variiert werden kann.
[0027] Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 ist zusätzlich ein Steg 9 zwischen den Seitenwandungen
7 und 8 ausgebildet.
[0028] In einer anderen Ausführungsform kann das Anschlussprofil 1 oder auch das Bewegungsprofil
ohne mittlerem Steg 9 ausgebildet sein, so dass zwischen den Seitenwandungen 7 und
8 z. B. Platten angeordnet werden können.
[0029] Das Anschlussprofil 1 bzw. der Profilkopf 6 oder im Ausführungsbeispiel gemäß Fig.
2 die Seitenwandungen 7 und 8 können zumindest teilweise mit einer Anputzhilfe, wie
beispielsweise einem Gewebe, Gewebeband oder Vlies, überdeckt sein, um einen guten
Haftgrund für den aufzutragenden Putz auszubilden.
1. Anschlussprofil für Baukörper mit einer Profilleiste, die einen Profilfuß mit einem
an dessen Rückseite angeordneten Haftkörper aufweist, über die das Anschlussprofil
mit einem Baukörper, wie einer Wand, befestigbar ist, dadurch gekennzeichnet,
dass der Haftkörper (3) aus Silikon ausgebildet ist bzw. silikonhaltig ist.
2. Anschlussprofil gemäß Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Ausbildung des Haftkörpers (3) als Silikonband.
3. Anschlussprofil gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Haftkörper (3) aus geschäumtem Silikon besteht.
4. Anschlussprofil gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Haftkörper (3) an seiner Oberfläche mit einer Abziehfolie versehen ist.
5. Anschlussprofil gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Haftkörper (3) im wesentlichen über die gesamte Länge des Profilfußes (2) ausgebildet
ist.
6. Anschlussprofil gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlussprofil (1) als Laibungsprofil ausgebildet ist.
7. Anschlussprofil gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch mindestens eine an der Vorderseite des Profilfußes (2) ausgebildete, von dem Profilfuß
(2) abstehende Seitenwandung (7, 8).
8. Anschlussprofil gemäß Anspruch 7, gekennzeichnet durch mindestens zwei Seitenwandungen (7, 8), die voneinander beabstandet ausgebildet sind.
9. Anschlussprofil gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenwandungen (7, 8) eine unterschiedliche Länge aufweisen.
10. Anschlussprofil gemäß einem der Ansprüche 7 - 9, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Seitenwandung (7, 8) zumindest teilweise mit einer Auflage aus Gewebe
oder Vlies bedeckt ist.