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EP 2 003 330 A1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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17.12.2008 Patentblatt 2008/51 |
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Anmeldetag: 09.06.2008 |
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(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC):
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL NO PL
PT RO SE SI SK TR |
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Benannte Erstreckungsstaaten: |
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AL BA MK RS |
(30) |
Priorität: |
12.06.2007 DE 102007027087
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Anmelder: Motorenfabrik Hatz GmbH & Co. KG |
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94099 Ruhstorf (DE) |
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Erfinder: |
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- Eder, Erich
94152 Neuhaus/Inn (DE)
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(74) |
Vertreter: Grättinger, Günter |
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Wittelsbacherstrasse 5 82319 Starnberg 82319 Starnberg (DE) |
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Einspritzpumpenanordnung an einem Zwei- oder Vierzylinder-Dieselmotor |
(57) Bei einer Einspritzpumpenanordnung (1) an einem Zwei- oder Vierzylinder-Dieselmotor,
bei der jedem Zylinder eine separate Monoblockeinspritzpumpe (2, 3) zugeordnet ist,
wobei die Plunger (4, 5) der Einspritzpumpen (2, 3) von Einspritznocken (6, 7) einer
Nockenwelle (8) betätigt werden und wobei die Nockenwelle (8) in ihren gegenüberliegenden
Endbereichen mittels je einer Lagerstelle (9, 10) am Kurbelgehäuse (11) abgestützt
ist, sind die Einspritzpumpen (2, 3) paarweise benachbart angeordnet und die Nockenwelle
(8) pro Einspritzpumpenpaar mittels genau einer weiteren Lagerstelle (13) gegen das
Kurbelgehäuse (11) abgestützt, wobei die Lagerstelle (13) zwischen den beiden Einspritznocken
(6, 7) zur Betätigung der Plunger (4, 5) der beiden Einspritzpumpen (2, 3) des Paars
angeordnet ist.
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[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Einspritzpumpenanordnung gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1.
[0002] Übliche Einspritzpumpenanordnungen verwenden sogenannte Monoblockpumpen mit einem
innerhalb des Pumpengehäuses axial verschiebbar gelagerten und von außen betätigbarem
Pumpenplunger, wobei das Gehäuse der Einspritzpumpe einteilig - bevorzugt aus Stahl
- hergestellt ist. Monoblockpumpen sind infolge ihrer Konstruktionsweise, die auch
in miniaturisierter Bauform realisierbar ist, zum Aufbau von für Industrie-Dieselmotoren
vergleichsweise hohen Einspritzdrücken von 1000 bar oder höher geeignet und werden
daher häufig auch als HD-Pumpen (Hochdruck-Pumpen) bezeichnet. Infolge der hohen Einspritzdrücke
üben die mittels eines Einspritznockens der Nockenwelle betätigten Plunger der Einspritzpumpen
eine vergleichsweise hohe Reaktionskraft auf die Nockenwelle aus. Üblicher Weise ist
dabei die Nockenwelle in ihren gegenüberliegenden Endbereichen mittels je einer Lagerstelle
am Kurbelgehäuse abgestützt, wobei zur Ableitung der auf die Einspritznocken wirkenden
Reaktionskräfte zusätzliche Lagerstellen vorgesehen sind, die im Stand der Technik
beidseits jedes Einspritznockens angeordnet sind. Dies nimmt viel Bauraum in Anspruch.
[0003] Des Weiteren sind aus dem Stand der Technik Platz sparende Einspritzpumpenanordnungen
bekannt, bei welchen Einspritzpumpen verwendet werden, in deren Pumpengehäuse mehrere,
jeweils von separaten Einspritznocken betätigte Pumpenelementen integriert sind. Solche
Pumpen gibt es z.B. in 2-fach oder 4-fach-Anordnung, also mit zwei bzw. vier Pumpenelementen
innerhalb eines Pumpengehäuses; diese haben ein Druckpotential bis ca. 700 bar. In
für Industriezwecke ausgelegten Zwei- oder Vierzylinder-Dieselmotoren werden bisher
insbesondere Einspritzpumpen in 2-fach-Anrodnung verbaut. Für die Betätigung der einzelnen
Plunger der beiden Pumpenelemente sind an der Nockenwelle zwei einander unmittelbar
benachbarte Einspritznocken vorgesehen. Die Nockenwelle wird - neben den üblicherweise
in beiden Endbereichen der Nockenwelle vorgesehenen Lagerstellen - beidseits des vorgenannten
Einspritznockenpaars mittels je einer weiteren Lagerstelle gegen das Gehäuse abgestützt.
Infolge des nur geringen Einspritzdrucks ist eine Einhaltung kommender Schadstoffemissionsrichtlinien
mit dieser Einspritzpumpenanordnung nicht mehr mit vertretbarem Aufwand möglich.
[0004] Nach
DE 3102905 A1 werden für eine V-förmige Zylinderanordnung Einzelpumpen für die Kraftstoffeinspritzung
in jeden Zylinder eingesetzt und direkt von einer Nockenwelle betätigt. Diese ist
parallel zu den beiden Zylinderreihen und zwischen diesen an drei Stellen im Gehäuse
gelagert.
[0005] Ausgehend von dem vorstehend beschriebenem Stand der Technik besteht somit die Aufgabe
der vorliegenden Erfindung darin, eine zuverlässige Einspritzpumpenanordnung für Zwei-
oder Vierzylinder-Dieselmotoren bereit zu stellen, die bei hohen Einspritzdrücken
wenig Bauraum beansprucht.
[0006] Diese Aufgabe wird mit einer Einspritzpumpenanordnung nach Anspruch 1 gelöst. Die
Verwendung separater Monoblockpumpen pro Zylinder erlaubt die Erzielung hoher Einspritzdrücke,
vorzugsweise im Bereich von 1000 bis 1200 bar, was gegenüber den niedrigeren Einspritzdrücken
bei Einspritzpumpen in 2- bzw. 4-fach-Anordnung eine deutliche Reduzierung an schädlichen
Abgasemissionen ermöglicht. In der erfindungsgemäßen paarweisen Anordnung der Monoblockpumpen
sind jeweils zwei zueinander benachbarte Einspritzpumpen eines Paars mit engem Abstand
zueinander angeordnet; die beiden Plunger der benachbarten Einspritzpumpen werden
von je einem Einspritznocken betätigt, wobei zur Bauraumeinsparung beiträgt, dass
die Nockenwelle bei einer erfindungsgemäßen Einspritzpumpenanordnung in unmittelbarer
Umgebung der Einspritznocken nicht mittels zweier seitlicher Lagerstellen, sondern
mittels genau einer zwischen den beiden Einspritznocken befindlichen Lagerstelle gegen
das Kurbelgehäuse abgestützt ist. Die von den zwei Pumpenplungern eines Monoblockeinspritzpumpenpaars
ausgehenden Reaktionskräfte können dabei in zuverlässiger Art und Weise von nur einer
- zwischen den zugeordneten Einspritznocken angeordneten - Lagerstelle auf das Kurbelgehäuse
abgeleitet werden. Die Nockenwelle eines erfindungsgemäßen Zweizylinder-Dieselmotors
ist damit mittels insgesamt drei erfindungsgemäß angeordneten Lagerstellen gegen das
Kurbelgehäuse abgestützt; bei einem Vierzylinder-Dieselmotor sind es genau vier Lagerstellen.
[0007] Vorteilhaft sind dabei die beiden Einspritznocken für ein Monoblockeinspritzpumpenpaar
unmittelbar benachbart zu der dazwischen liegenden Lagerstelle der Nockenwelle angeordnet.
Der fertigungstechnisch notwendige, jedoch möglichst eng zu haltende Axialabstand
zwischen der Lagerstelle und den beidseits hiervon auf der Nockenwelle angeordneten
Einspritznocken ist zu beiden Seiten bevorzugt gleich groß, um eine symmetrische Kraftableitung
über die Lagerstelle auf das Kurbelgehäuse zu ermöglichen, was die Lebensdauer der
Nockenwelle bei einer erfindungsgemäßen Einspritzpumpenanordnung erhöht.
[0008] Ferner ist bei einer erfindungsgemäßen Einspritzpumpenanordnung bevorzugt vorgesehen,
dass die - im Vergleich zu den Einspritznocken geringeren Belastungen ausgesetzten
- Ein- und Auslassnocken zur Steuerung der Ein- und Auslassventile benachbart zu dem
dem jeweiligen Zylinder zugeordneten Einspritznocken auf der Nockenwelle angeordnet
sind, und zwar auf der der benachbarten Lagerstelle abgewandten Seite des zugehörigen
Einspritznockens. Die Reihenfolge der Ein- und Auslassnocken ist bauartabhängig an
das jeweilige Kurbelgehäuse bzw. die Anordnung der Ein- bzw. Auslassventile am Motorblock
anzupassen.
[0009] Als Lagerstellen für die Nockenwelle kommen insbesondere radiale Gleitlager in Frage,
mit denen bezüglich der Nockenwellenachse quer auf die Nockenelle einwirkende Kräfte
besonders effektiv an das Kurbelgehäuse weitergegeben werden können.
[0010] Das mittig zwischen den Einspritznocken eines Monoblockeinspritzpumpenpaars angeordnete
Gleitlager weist dabei bevorzugt eine auf seiner Zylinderfläche mittig umlaufende
und mit einem Schmierölkanal des Kurbelgehäuses fluidleitend verbundene Nut zur Schmierölversorgung
des Lagers auf.
[0011] Im übrigen betrifft die vorliegende Erfindung nicht nur die Einspritzpumpenanordnung
als solche, sondern auch einen Zwei- bzw. Vierzylinder-Dieselmotor, der mit einer
entsprechenden Einspritzpumpenanordnung ausgestattet ist.
[0012] Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnung näher beschrieben.
[0013] Figur 1 zeigt einen Teilquerschnitt der erfindungsgemäßen Einspritzpumpenanordnung
1 eines Zweizylinder-Dieselmotors. Diese weist zwei Monoblockeinspritzpumpen 2, 3
auf, deren Plunger 4, 5 von Einspritznocken 6, 7 der Nockenwelle 8 betätigt werden.
Die um die Achse A rotierend angetriebene Nockenwelle 8 ist in ihren gegenüberliegenden
Endbereichen mittels zweier Lagerstellen 9, 10 gegen das Kurbelgehäuse 11 abgestützt.
Beide Lagerstellen 9, 10 sind als radiale Gleitlager ausgestaltet, wobei die links
dargestellte Lagerstelle 10 den antriebsseitigen Durchlass der Nockenwelle 8 durch
eine Seitenwand 12 des Kurbelgehäuses 8 bildet. Die zwei Monoblockeinspritzpumpen
2, 3 sind paarweise und einander unmittelbar benachbart angeordnet und zur Aufbringung
von Einspritzdrücken im Bereich von 1000 bis 1200 bar geeignet. Die bei der Betätigung
der Einspritzpumpen 2, 3 auf die Nockenwelle 8 im Bereich der Einspritznocken 6, 7
rückwirkenden Reaktionskräfte werden von genau einer, mittig zwischen und unmittelbar
benachbart zu den Einspritznocken 6, 7 angeordneten Lagerstelle 13 auf das Kurbelgehäuse
11 abgeleitet. Die Lagerstelle 13 ist in Form eines radialen Gleitlagers mit einer
mittig angeordneten Längsnut 14 zur Schmierölversorgung ausgebildet. An der Nockenwelle
sind ferner für jeden Zyinder ein Einlassnocken 15, 16 und ein Auslassnocken 17, 18
angeordnet, mit denen über Stößelstangen 19 - 22 die nicht dargestellten Ein- bzw.
Auslassventile der beiden Zylinder betätigt werden. Die Einlass- und Auslassnocken
15 - 18 für jeden Zylinder sind jeweils benachbart zu dem dem jeweiligen Zylinder
zugeordneten Einspritznocken 6, 7 angeordnet, und zwar in Axialrichtung der Nockenwelle
8 gesehen auf der der mittig zwischen den beiden Einspritznocken 7, 8 angeordneten
Lagerstelle 13 abgewandten Seite des jeweiligen Einspritznockens 7, 8.
1. Einspritzpumpenanordnung (1) an einem Zwei- oder Vierzylinder-Dieselmotor, bei der
jedem Zylinder eine separate Monoblockeinspritzpumpe (2, 3) zugeordnet ist, wobei
die Plunger (4, 5) der Einspritzpumpen (2, 3) von Einspritznocken (6, 7) einer Nockenwelle
(8) betätigt werden und wobei die Nockenwelle (8) in ihren gegenüberliegenden Endbereichen
mittels je einer Lagerstelle (9, 10) am Kurbelgehäuse (11) abgestützt ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Einspritzpumpen (2, 3) paarweise benachbart angeordnet sind und dass die Nockenwelle
(8) pro Einspritzpumpenpaar mittels genau einer weiteren Lagerstelle (13) gegen das
Kurbelgehäuse (11) abgestützt ist, wobei die Lagerstelle (13) zwischen den beiden
Einspritznocken (6, 7) zur Betätigung der Plunger (4, 5) der beiden Einspritzpumpen
(2, 3) des Paars angeordnet ist.
2. Einspritzpumpenanordnung (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zwei Einspritznocken (6, 7) zur Betätigung der Plunger (4, 5) eines Paars benachbarter
Einspritzpumpen (2, 3) in Axialrichtung (A) der Nockenwelle (8) jeweils unmittelbar
benachbart zu der zwischen Ihnen befindlichen Lagerstelle (13) der Nockenwelle (8)
und mit gleich engem Abstand hierzu angeordnet sind.
3. Einspritzpumpenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einlass- und Auslassnocken (15 - 18) zur Betätigung der Einlass- und Auslassventile
eines Zylinders benachbart zu dem dem jeweiligen Zylinder zugeordneten Einspritznocken
(6, 7) angeordnet sind, und zwar in Axialrichtung (A) der Nockenwelle (8) gesehen
auf der der benachbarten Lagerstelle (13) abgewandten Seite des Einspritznockens (6,
7).
4. Einspritzpumpenanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Lagerstellen (9, 10, 13) als Gleitlager ausgestaltet ist.
5. Zwei- oder Vierzylinder-Dieselmotor mit einer Einspritzpumpenanordnung nach einem
der vorangehenden Ansprüche.

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