[0001] Die Erfindung betrifft ein wassergekühltes Rostelement gemäss dem oberbegriff des
unabhängigen Patentanspruchs 1 sowie ein Herstellungsverfahren gemäss dem Oberbegriff
von Anspruch 4.
[0002] Die grossen Verbrennungsanlagen, die beispielsweise zur thermischen Energieerzeugung
oder zur Müllverbrennung eingesetzt werden, besitzen zur Aufnahme und Verbrennung
der zu verwertenden Feststoffe sogenannte Vorschubroste, auf denen das Verbrennungsgut
durch den Brennraum bewegt wird. Diese Vorschubroste setzen sich dabei aus einer Vielzahl
hinter- und nebeneinander angeordneter Rostelemente, auch Roststäbe oder Rostplatten
genannt, zusammen, die fest miteinander verbunden sind. Die Wärmedehnung wird durch
an den Enden der Roststabreihen angeordnete Dehnkästen aufgenommen. In den Stäben
befinden sich Öffnungen für die Zufuhr der Verbrennungsluft. Die nebeneinander liegenden
Rostelemente sind zu Reihen zusammengefasst und jede zweite derartige Rostelementenreihe
ist im Hinblick auf den Vorschub des Verbrennungsgutes - d.h. die periodische Ausführung
von Schürhüben - beweglich gelagert und mit einem oszillierenden Antrieb verbunden.
[0003] Da diese Rostelemente zum Grossteil in Grossverbrennungsanlagen mit ständig wechselnder
Zusammensetzung des Verbrennungsgutes, z.B. in Müllverbrennungsanlagen, eingesetzt
werden, sind die Anforderungen an deren Betriebsverhalten sehr hoch. Bedenkt man beispielsweise,
dass diese Verbrennungsanlagen laufend mit Gütern beschickt werden, die sich durch
ihr spezifisches Gewicht, ihren Brennwert, ihre Luftdurchlässigkeit, den Feuchtigkeitsgehalt
etc. unterscheiden, so lässt sich leicht einsehen, dass derartige Roste oft sehr hohen
Temperaturen ausgesetzt sind und einen ungewöhnlichen technischen Aufwand erfordern,
wenn sie die erwünschten Standzeiten bei optimalem Verbrennungsprozess erreichen sollen.
Durch die beim Verbrennungsvorgang freiwerdende Hitze sind die Rostelemente ständig
sowohl der chemischen Korrosion, als auch dem mechanischen Verschleiss ausgesetzt
und müssen zwecks Erzielung einer akzeptablen Lebensdauer ständig gekühlt werden,
wobei die Kühlung nach Möglichkeit eine optimale Wärmeverteilung in dem Rostelement
gewährleisten sollte, so dass lokale Überhitzungen im Rostelement vermieden werden.
[0004] Im Hinblick auf die wirksame Kühlung der hoch beanspruchten Roststäbe sind bereits
zahlreiche Lösungsvorschläge vorgelegt worden, von welchen nachstehend einige besprochen
werden, die im vorliegenden Zusammenhang von besonderem Interesse sind.
[0005] Die am 3.7.2002 veröffentlichte europäische Patentanmeldung
EP 1 219 898 A1 zeigt einen Rostblock, der Bestandteil eines Rostes innerhalb einer Anlage zur thermischen
Behandlung von Abfall ist. Die vom Kühlwasser durchströmte Rohrleitung ist hierbei
zwischen dem als Gussteil erstellten Rostblock und einem gesonderten Halteteil angeordnet.
Der Blockkörper und der in Form einer Rohrleitung ausgebildete Kühlkanal sind also
hier zwei voneinander getrennte Teile, die unterschiedlicher Ausdehnung unterworfen
sind. Durch die Anordnung des Kühlkanals zwischen dem Blockkörper und einem unterhalb
desselben angeordneten Halteteil ist der Wärmeübergang von vornherein beschränkt,
so dass die Rohrleitung in dieser Zwischenschicht in ein wärmeleitendes Material eingebettet
werden muss, was einen zusätzlichen Herstellungsaufwand mit sich bringt und den Wärmeübergang
zwischen der Rohrleitung und dem Rostblock behindert. Ausserdem ist die vollständige
Entlüftung in Frage gestellt.
[0006] Auch die europäische Patentanmeldung
EP 0 921 354 A1 beschreibt eine flüssigkeitsgekühlte Rostplatte mit einem aufgesetzten Kühlmittelkanal.
Als wesentliches Merkmal wird dabei hervorgehoben, dass der Kühlmittelanschluss etwa
mittig zwischen den Flanken der Rostplatte angeordnet ist. Zwar wird unter anderem
nebenbei erwähnt, dass der Kühlmittelkanal durch einen Formkern beim Giessen des Rostkörpers
in diesem ausgebildet werden kann. Doch gibt die gesamte Beschreibung dem Fachmann
keinerlei Anhaltspunkte, wie dies in der Praxis realisiert werden könnte, zumal die
separate Anbringung eines Kühlrohres als besonders kostengünstige und sichere Herstellung
dargestellt wird. Auch hier muss im Hinblick auf die ungünstige Wasserführung bei
äusserst geringem Durchflussquerschnitt mit schlechter Entlüftbarkeit und dadurch
Luftsackbildung in den rechtwinkligen, kantigen Umlenkzonen gerechnet werden. Diese
Art der mehrteiligen Konstruktionen aus Gussstahl und Blech bringt zudem erhöhte Spannungsbeanspruchung
mit sich, was sich insbesondere bei Notlaufsituationen geradezu katastrophal auswirken
kann, zumal die verschiedenen Materialien unterschiedliche Ausdehnungskoeffizienten
zeigen und überdies im Hinblick auf einen optimalen Wärmeübergang schwer miteinander
zu verbinden sind. - Durch die zentrale Anordnung der Wasserzuleitung wird ferner
die Bewegungsfreiheit des Rostelementes beim periodischen Schürvorgang gestört.
[0007] Die deutsche Gebrauchsmusterschrift G 94 16 320.0 zeigt einen Roststab, in welchem
diverse parallele Abschnitte eines Kühlmittelkanals integriert sind, wobei die Abschnitte
durch Umlenkungen miteinander verbunden sind. Diese Ausführung der Kühlmittelführung
weist insbesondere den Nachteil auf, dass nur sehr kleine Durchflussquerschnitte realisierbar
sind und das Problem der Entlüftung nicht lösbar ist.
[0008] Die europäische Patentanmeldung
EP 0 757 206 A2 beschreibt zur Kühlung der Roststäbe an deren Unterseite angebrachte, kühlmitteldurchströmte
Hohlprofile, die als Halbrohre oder mit ovalem Querschnitt ausgebildet sein sollen.
Auch hier kann infolge der zahlreichen, z.B. aus Fig. 10 ersichtlichen rechtwinkligen
und scharfkantigen Umlenkzonen neben der erschwerten Entlüftungsmöglichkeit die Bildung
von Luftsäcken in den Umlenkbereichen nicht vermieden werden.
[0009] Die
US-Patentschrift 2001/0003266 A1 zeigt ein aus zwei Kammern bestehendes Rostelement, wobei die Kühlkammer - begrenzung
an der Unterseite des Rostelementes durch ein gewelltes Blech ausgeführt ist, das
nachträglich in den vorgefertigten Gusskörper eingesetzt werden muss, was die Gleichmässigkeit
der wärmebedingten Ausdehnung über das gesamte Rostelement stark beeinträchtigt. Als
Kompensation für diesen Nachteil werden an der Unterseite des Rostelementes Wölbungen
in der Kühlkammerbegrenzung beschrieben (Absatz 0039), durch welche die auftretenden
Wärmespannungen reduziert werden sollen. Auch ist die die Kühlkanäle verbindende Öffnung
offensichtlich wesentlich kleiner, als jeder der einzelnen Kühlkanäle, was dazu führt,
dass in diesem Bereich die Strömungsgeschwindigkeit zunimmt, wodurch der Wärmetransport
aus dem gefährdeten Stirnbereich des Rostelementes eingeschränkt und die vollständige
Entlüftbarkeit verhindert wird. - Aus den Figuren dieser Patentschrift ist deutlich
zu erkennen, dass die Kühlkanaltrennwand bis in den Radius bzw. sogar darüber hinaus
gezogen ist, so dass eine vollständige Entlüftung und Umströmung unmöglich ist. Der
dort in Fig. 5 mit der Position 43 markierten Kühlkanal beschränkt sich auf einen
minimalen Durchgang im unteren Bereich der Stirnfläche. Die Wärme, die im vorderen
Abschnitt der Oberfläche, im Radius und im oberen Bereich der stirnseitigen Fläche
eingebracht wird, kann aufgrund der grossen Materialanhäufung hier nicht optimal abtransportiert
werden. Durch die unterschiedlichen Temperaturen im Gefüge des gesamten Gussteils
kann es zu Wärmespannungen kommen, die eine Rissbildung und somit Undichtigkeiten
nach sich ziehen können.
[0010] Die
Patent Abstracts of Japan zeigen in Band 1997, Nr. 06, ein Verfahren zur Kühlung von Rostelementen mittels Sattdampf und derartige Verfahren
unterliegen daher schon aus diesem Grund gänzlich anderen Kriterien, als wasserdurchströmte
Rostelemente, zumal der Sattdampf nach dem Durchströmen des Rostelementes einem weiteren
Überhitzer zugeführt und dann in die Turbine geleitet werden soll. Es sei dahin gestellt,
ob eine solche Dampfführung von einem Kraftwerksbetreiber überhaupt grundsätzlich
ins Auge gefasst werden würde - es trifft jedenfalls zu, dass sich der strömende Sattdampf
grundsätzlich anders verhalten wird, als Kühlwasser. Die in Fig. 4 im rechten Winkel
zur Strömung des dampfförmigen Mediums angeordneten Wirbelelemente werden das Medium
lediglich zu durchwirbeln, aber nicht zu führen vermögen. Ausserdem wird die bezüglich
des
US Patentes 2001/0003266 A1 im Hinblick auf die Kühlwirkung beschriebene Situation hier noch verschärft, da die
Stirnseite gänzlich durch einen Steg getrennt ist, so dass die vorhandene Luft überhaupt
nicht entweichen kann. - Im Übrigen ist auch zu berücksichtigen, dass dieses Rostelement
ohnehin mit Sattdampf betrieben wird, was einen Vergleich mit einem wassergekühlten
Rostelement quasi verunmöglicht. Auch hier spielt der Effekt der Materialanhäufung
eine Rolle, zumal der Sattdampf bekanntlich über weit schlechtere Wärmeleiteigenschaften
als Wasser verfügt, was den Kühleffekt zusätzlich behindert.
[0011] Bei den beiden zuletzt besprochenen Ausführungen ist ferner eine Fertigung in einem
Giessverfahren schon aufgrund der Formgebung der Einbauten bzw. der Kühlkanäle gänzlich
ausgeschlossen. Die Fertigung zu einem dichten Hohlkörper ist dort nur mit zwei und
mehr Arbeitsschritten zu erzielen, bei denen jeweils geschweisst werden muss. Auch
kann es beim Schweissen durch die lokale Gefügeveränderung und die Verbindung der
unterschiedlichen Werkstoffe zu Fehlern in der Herstellung kommen.
[0012] Die europäische Patentanmeldung
EP 0 811 804 A2 der Techform Engineering GmbH zeigt ein Rostelement für Verbrennungs- anlagen, wonach
auf der Oberseite des Rostelementes zumindest ein Räumvorsprung für den Luftauslass
des im zusammengebauten Zustand darüber liegenden Rostelementes feststehend ausgebildet
ist. Diese Ausführung eines Freiräumers, gemäss welcher die Querschnittsform des Raumvorsprungs
bis auf das erforderliche Bewegungsspiel der Querschnittsform der Luftaustrittsöffnung
angepasst ist (Spalte. 5, Zeilen 54 bis 57), beruht auf dem Vorurteil, eine befriedigende
Räumung der Luftaustrittsöffnung sowie ein Freiblasen derselben könne nur dann erfolgen,
wenn der Räumvorsprung den quasi kompletten Querschnitt der Lufteinlassöffnung ausfüllt.
Die Praxis zeigt aber, dass die Räumung, im Gegensatz zu dieser Auffassung, weit erfolgreicher
abläuft, wenn der Querschnitt der Räumvorsprünge erheblich unter dem Gesamtquerschnitt
des Luftauslasses liegt. - Die in dieser Patentanmeldung erwähnten Luftdruckstösse
(Abschnitt 45 und 50) führen neben dem dort beschriebenen Effekt zu einer Unterdruckschwankung
im Feuerraum, die die Feuerführung in negativer Hinsicht massiv beeinflusst.
[0013] Gemäss der
DE 196 07 007 C1 werden für einen der Abfallverbrennung einsetzbaren Rost mechanische Einrichtungen
vorgeschlagen, die an die Forma der Lufteinlassöffnungen angepasst sind und eine Relativbewegung
zu den Öffnungen ausführen können. Diese mechanischen Einrichtungen sind Freiräumernasen,
welche offensichtlich - bis auf das erforderliche Spiel - den Gesamtquerschnitt der
Lufteinlassöffnung ausfüllen und damit, einem Vorurteil entsprechend, keine einwandfreie
Reinigung erzielen können, wie dies für die
EP 0 811 804 A2 bereits beschrieben wurde.
[0014] Abschliessend lässt sich zu diesen Vorschlägen der Rostkühlung folgendes zusammenfassend
bemerken:
- Die bekannten, im Strömungsmedium angeordneten Umlenkorgane können die Strömung lediglich
durchwirbeln, aber nicht gezielt führen. Die rechtwinkligen und scharfkantigen Umlenkzonen
führen, insofern Wasser als Kühlmedium eingesetzt wird, zu enormer Luftsackbildung
und entsprechender Reduzierung der Kühlwirkung. Die Luft würde in den Umlenkabschnitten
hängen bleiben und würde von der Wasserströmung nicht mitgerissen,
- die mehrteiligen, aus Guss und Blech zusammenge - setzten Konstruktionen weisen unvermeidbare
Schweissnähte an schlecht zugänglichen Stellen mit schwieriger Schweissnahtvorbereitung
auf;
- in Anbetracht der Verwendung unterschiedlicher Werkstoffe mit voneinander abweichenden
Ausdehnungseigenschaften ergibt sich bei Beanspruchung der Notlaufeigenschaft eine
erhöhte Spannungsbeanspruchung innerhalb des Elementes,
- die bei Verwendung separat erstellter und dann mit dem Gussblock verbundener Rohrleitungen
unvermeidlichen engen Querschnitte im Wasserkanal und bei den Anschlussstellen führen
zu hohen Druckverlusten, die durch die erforderlichen Verschraubungen noch vergrössert
werden,
- ferner lassen sich bei all diesen bekannten Rostelementen nur relativ kleine Durchflussquer
- schnitte mit begrenzter Kühlwirkung erzielen und
- schliesslich gehen die dem Stande der Technik entnehmbaren Vorschläge zur Verbesserung
der Verbrennungsluftzufuhr von der falschen, auf einem Vorurteil beruhenden Vorstellung
aus, der Querschnitt des Freiräumers müsse zwecks gründlicher Freiräumung der Luftdurchlassöffnung
den gesamten Querschnitt dieser Öffnung ausfüllen.
[0015] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein in grossen Verbrennungsanlagen
mit Vorteil einsetzbares Rostelement vorzuschlagen, das sich einerseits durch eine
unkomplizierte, ökonomische Herstellung auszeichnet und ferner dank einer speziellen
Kühlwasserführung in einem einteiligen Gusselement eine gleichmässige thermische Belastung
des Rostelementes gewährleistet und damit dessen Lebensdauer wesentlich verlängert.
Die erfindungsgemässe Lösung erbringt nun, im Gegensatz zum Stande der Technik, eine
echte - mäanderförmige - Kühlwasserführung, in welcher das Kühlwasser in erster Linie
nicht durchwirbelt, sondern gezielt geführt wird. Ausserdem soll durch diese spezielle
Ausformung des Kühlwasserkanals die Bildung von Luftsäcken in den Umlenk- und Eckbereichen
und entlang den Kanalkanten vermieden werden.
[0016] Die erfindungemässe Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus dem kennzeichnenden Teil
der unabhängigen Patentansprüche. Bevorzugte Ausführungsformen sind in den abhängigen
Ansprüchen definiert.
[0017] Dank der Fertigung des erfindungsgemässen Rostelementes aus einem Guss wird gewährleistet,
dass sich an praktisch allen
[0018] Stellen des Rostelementes ein praktisch konstanter Wärmeausdehnungskoeffizient ergibt.
Bei einer bevorzugten Ausführungsvariante sind die beiden parallelen, in Gegenrichtung
durchströmten Kühlwasserführungskanäle durch einen in Richtung des Materialflusses
vorne liegenden, d.h. stirnseitigen Übergangssabschnitt grösseren Durchflussquerschnitts
verbunden; in diesem der grössten Hitzeeinwirkung ausgesetzten stirnseitigen Rostelementabschnitt
ergibt sich dadurch eine maximale Kühlwirkung und bessere Entlüftbarkeit.
[0019] Infolge der erfindungsgemässen Ausbildung des Rostelementes zeigt sich in der praxisnahen
Erprobung, dass die vorbeschriebenen Aspekte der der Erfindung zugrunde liegenden
Aufgabenstellung optimal gelöst werden. Im Vergleich zum bekannten Stand der Technik
fallen insbesondere die folgenden Verbesserungen im Betriebsverhalten der Rostelemente
ins Gewicht:
- 1. Der gegenüber den bekannten Rostausführungen extrem grosse Kühlwasser-Durchflussquerschnitt
erlaubt höhere Durchflussmengen bei geringerem Druckverlust. Dies führt zu einem besseren
Wärmeübergang und somit zu einer gleichmässigen Kühlung des gesamten Rostelementes.
Lokale Überhitzungen werden dadurch vermieden.
- 2. Die als Konsequenz der hohen Kühlleistung sich ergebende relativ niedrige Oberflächentemperatur
des Rostelementes verhindert das unerwünschte Anbacken von Verbrennungsrückständen
und bringt vor allem eine Verringerung des mechanischen Verschleisses mit sich. Von
weiterem Vorteil ist ferner die wasserseitige Temperaturbelastbarkeit hinsichtlich
einer Heisswasseranlage.
- 3. Die spezielle Anordnung der von beiden Seiten in den Strömungsquerschnitt hineinragenden
- bis über die Kanalachse hinausragenden und einen mäanderförmigen Strömungsweg bildenden
- Umlenkorgane bringt es mit sich, dass die gesamte Kühlwasserströmung bereits nach
wenigen Anlaufminuten absolut entlüftet ist und der Wärmeübergang gleichmässig auf
der gesamten Innenwandung des Rostelementes erfolgt.
- 4. Gemäss einer besonderen Ausführungsform der Erfindung sind die die Kühlwasserströmung
umgrenzenden Wandungen überall praktisch gleich dick. Die hieraus resultierende gleichmässige
Temperaturverteilung gewährleistet ein ausgezeichnetes Dehnungsverhalten in allen
Temperaturbereichen, sowie eine gleichmässige Verteilung der auftretenden Wärmespannungen
und übt gleichzeitig einen günstigen Einfluss auf die angestrebte Formstabilität des
Rostelementes aus. Herstellungsbedingte Fehler werden dadurch in grösstmöglichem Masse
ausgeschlossen.
- 5. Bei der Ausbildung des Kühlkanals wurde ferner darauf geachtet, dass dieser bis
auf die Übergangszone in allen Bereichen mindestens annähernd gleich hoch ist bzw.
annähernd den gleichen Querschnitt aufweist. Dadurch können Strömungsverluste des
Rostelementes verhältnismässig gering gehalten werden.
- 6. Eine weitere Ausführungsform der Erfindung betrifft die Gewährleistung der Zufuhr
von Verbrennungsluft durch die am Rostelement vorgesehenen Luftführungsöffnungen.
Die neuartige Ausführung des Freiräumers sorgt dafür, dass der Querschnitt der Luftführungsöffnung
bei jeder Schürbewegung des darüber liegenden Elementes mit Sicherheit von unerwünschten
Verbrennungsrückständen befreit wird und während des Reinigungsvorganges eine noch
ausreichend grosse Luftaustrittsfläche gewährleistet. Der Querschnitt der Luftaustrittsfläche
kann individuell bei der Fertigung angepasst werden. Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform
dieses Freiräumers wird derselbe zwei- oder mehrteilig ausgebildet. Der Gesamtquerschnitt
der einer Luftauslassöffnung zugeordneten Freiräumnasen soll dabei mindestens 35%,
höchstens aber 85% des Lufteinlassquerschnitts betragen.
[0020] Als besonders vorteilhaft erweist sich hierbei die zwei-oder mehrteilig Ausbildung
der Räumnasen, wodurch der Querschnittsverengung während des Räumens noch effektiver
entgegengewirkt wird. Durch den nur unwesentlich verringerten Druckverlust während
des Reinigens wird das Beschleunigen der immer annähernd gleichmässig austretenden
Luft verhindert. Ferner verringert sich dank der Reduzierung der Austrittsgeschwindigkeit
das Mitreissen von Staub und unverbrannter Bestandteile in den Rauchgasstrom, was
eine Reduzierung von Unverbranntem im Rauchgas und in der Flugasche zur Folge hat.
[0021] Zum besseren Verständnis des Erfindungsgedankens wird im Folgenden die Erfindung
unter Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung anhand eines Ausführungsbeispieles
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Perspektivdarstellung einer Ausführungsform des erfindungsgemässen Rostelementes
in einer Ansicht von unten, bei der die Kanalführung sichtbar gemacht wurde,
Fig. 2 eine Ansicht des Rostelementes von oben,
Fig.3 einen Horizontalschnitt des Rostelementes zur Veranschaulichung der Kühlwasserführung,
Fig. 4 drei hintereinander angeordnete Rostelemente im Schnitt,
Fig. 5 eine vereinfachte Darstellung zweier benachbarter und hintereinander angeordneter
Rostelemente mit den Einlassöffnungen für die Verbrennungsluft während der Reinigungsphase
und
Fig. 6 einen vereinfachten Seitenriss eines solchen Rostelementes.
[0022] Die perspektivische Darstellung nach Fig. 1 zeigt das in seiner Gesamtheit mit 1
bezeichnete, als Monoblock-Gussteil erstellte Rostelement in einer Ansicht von unten,
in welcher das Rostelement einseitig auf einem in der Achse A-A angeordneten Träger
9 (Fig. 4) aufliegt. Die gegenüberliegende Seite des Rostelementes weist mehrere Auflager
2 auf, mit welchen das Rostelement 1 in bekannter Weise lose verschiebbar auf dem
darunter liegenden aufliegt.
[0023] Im Betrieb, d.h. in der Einbaulage ist das in Fig. 1 dargestellte Rostelement 1 somit
um 180 ° gewendet vorzustellen. In dieser Betriebslage des Rostelementes zeigt dann
die Ansicht von oben nach Fig. 2 eine Kühlwassereinlassöffnung 3 und eine Kühlwasserauslass-öffnung
4, durch welche das die Rostelemente durchströmende Kühlwasser in das Rostelement
eintritt, innerhalb desselben Wärme aufnimmt und dasselbe wieder verlässt. Wie insbesondere
Fig. 3 zeigt, durchströmt das durch die Öffnung 3 eintretende Kühlwasser das Rostelement
in zwei praktisch parallelen Kanälen K1,K2 in einander entgegengesetzten Richtungen.
Durch eine stirnseitige Übergangszone Ü sind die beiden Kanäle miteinander verbunden.
Genau genommen sind die Strömungen in den beiden Kanälen K1,K2 allerdings alles andere
als parallel: Wie Fig. 3 zeigt, ist das Innere des Rostelementes durch einen Mittelsteg
5 unterteilt und von diesem Steg als auch von den diesem gegenüberliegenden Wänden
6 und 7 ragen ins Innere der Kanäle K1,K2 Führungs- und Umlenkorgane 8. Diese sind
im Prinzip von annähernd dreieckförmigem Querschnitt mit grosszügig abgerundeten Eckbereichen
E (Fig. 2). Dabei ist die Länge der von den Wänden 6 und 7 bzw. vom Mittelsteg 5 in
die Strömung hineinragenden Umlenkorgane 8 gemäss einer Ausführungsform so bemessen,
dass diese vorzugsweise mindestens von einer der Wände 6,7 bzw. vom Mittelsteg 5 über
die Kanalachse B-B (Fig.3) hinausragen.
[0024] Bei der bevorzugten Ausführungsform, die in Fig. 3 dargestellt ist, ragen sämtliche
Umlenkorgane 8 mit ihren freien Endabschnitten über die Achse B - B hinaus. Wie ferner
Fig. 3 zu entnehmen ist, sind die einander benachbarten Umlenkorgane 8 so in Richtung
der Achse B - B gegeneinander versetzt, dass eine turbulenzerzeugende, mäanderförmig
Strömungsführung entsteht, die über dem gesamten Kanalquerschnitt eine hochturbulente
Strömung erzeugt, in der sich keine Luftblase mehr halten kann. Durch die somit erzeugte
Strömung wird das Innere des Rostelementes 1 somit ständig wirksam entlüftet. Dies
gilt insbesondere für den Übergangsbereich Ü, der bekanntlich besonders zur Bildung
lokaler und stationärer Luftblasen neigt.
[0025] Die Umlenkorgane 8 können vom Fachmann mit beliebigen, praxisorientierten Querschnittsformen
ausgebildet sein. Ein bevorzugter Querschnitt ist der des gleichseitigen Dreiecks,
doch sind beispielsweise auch halbkreisförmige, elliptische und viereckige Querschnitte
möglich. Im Gegensatz zu den bekannten, in die Strömung des Kühlkanals hineinragenden
turbulenzerzeugenden Elementen haben hier die Umlenkorgane 8 die Hauptaufgabe, einen
gezielt geführten, vorzugsweise mäanderförmigen Kühlwasserkanal zu bilden, in welchem
die Bildung der unerwünschten Luftblasen mit Sicherheit vermieden werden kann.
[0026] Von besonderer Bedeutung ist dabei die effiziente Kühlung des Rostelementes im Übergangsbereich
Ü, da dieser der grössten Hitzeeinwirkung ausgesetzt ist. Mit dem vorderen Teil des
Rostelementes wird ja das Brennmaterial über den Rost transportiert und in den Feuerraum
gestossen. Durch die oszillierende Bewegung der Rostelemente unterliegen die stirnseitige
Fläche, der stirnseitige Radius und mehr als 5% der daran anschliessenden Roststaboberfläche
zeitweise und partiell über den ganzen Feuerrungsrost einer besonders hohen thermischen
Belastung. Die sichere Kühlung dieser Flächen ist daher von grösster Wichtigkeit.
Durch die Gestaltung des erfindungsgemässen Rostelementes wurde dies dadurch sichergestellt,
dass in dieser besonders belasteten Zone weder ein Steg noch eine sonstige Materialanhäufung
angeordnet ist und die Gefahr der Rissbildung damit bereits stark reduziert wird.
Vielmehr ist der verbindende Kühlkanal Ü in der Übergangszone so konstruiert, dass
die stirnseitige Fläche und der darüber liegende Radius einerseits vollständig entlüftbar
und überdies vollständig mit Wasser gefüllt sind. Die Wandungen sind auch in diesem
Bereich alle gleich dick, so dass der Wärmetransport in das Kühlmedium vollständig
und gleichmässig erfolgen kann. Das Gleiche gilt für die an den Radius anschliessende
Oberfläche des Rostelementes.
[0027] Um an der stirnseitigen Fläche des Rostelementes eine besonders wirksame Kühlwirkung
zu erzielen, weist der Übergangsbereich Ü einen dafür optimierten Querschnitt auf.
Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform beträgt der Querschnitt dieses Übergangsbereiches
Ü mindestens das Anderthalbfache jedes einzelnen Kühlkanals K1,K2.
[0028] Wie Versuche gezeigt haben, ergibt sich bereits bei der Erstbefüllung der wasserdurchströmten
Kühlkanäle K1, K2 nach wenigen Minuten eine vollständige Entlüftung.
[0029] Die dreieckförmigen Umlenkorgane 8 können beispielsweise in ihrem freien Endabschnitt
einen Winkel von 20 bis 40°, vorzugsweise 30° aufweisen.
[0030] Um das Rostelement in Anbetracht der hohen Anforderungen an Standzeit und optimalen
Abbrand einer möglichst gleichmässigen thermischen Belastung auszusetzen, sind die
die Kühlkanäle begrenzenden Wandungen, wie bereits erwähnt, von gleicher, oder annähernd
gleicher, Dicke. Ausserdem wurde bei der Ausbildung des Kühlkanals darauf geachtet,
dass dieser mit Ausnahme der Übergangszone in allen Bereichen mindestens annähernd
gleich hoch ist, bzw. annähernd den gleichen Querschnitt aufweist. Auf diese Weise
können Strömungsverluste des Rostelementes relativ gering gehalten werden.
[0031] Bei der Herstellung kann das beschriebene Rostelement vorteilhafterweise in einem
Durchgang gegossen werden. Hierdurch wird gewährleistet, dass der Wärmeausdehnungskoeffizient
über das gesamte Element an allen Stellen gleich ist. Dieses Merkmal ergibt nun in
Kombination mit der annähernd konstanten Wandstärke, dass die wärmebedingte Ausdehnung
des Rostelementes gleichmässig über das gesamte Rostelement verteilt erfolgt. Wärmebedingte
Spannungen sind somit praktisch ausgeschlossen.
[0032] Fig. 4 zeigt drei hintereinander angeordnete Rostelemente 1a, 1b, 1c, die sich jeweils
auf stabförmige Träger 9 abstützen. Das Kühlwasser gelangt über Zufuhrleitungen 10
in die Rostelemente und wird auf der Gegenseite wieder abgeführt. Jede zweite Reihe
von Rostelementen, hier die Reihe der Rostelemente 1b, ist beweglich gelagert und
über einen Antrieb einer periodischen Hin- und Herbewegung unterworfen, durch die
einerseits eine Schürwirkung und andererseits auch ein Reinigungseffekt erzielt wird.
Dabei gleitet das jeweils obere Element mit den in Fig. 1 mit 2 bezeichneten Auflagern
auf dem darunter liegenden Element.
[0033] Die vereinfachte Darstellung zweier hintereinander liegender Rostelemente 1ab nach
Fig. 5 zeigt eine vorteilhafte Weiterbildung der vorliegenden Erfindung. Demgemäss
weist jedes Rostelement an seiner Unterseite Lufteinlassöffnungen 11 auf, durch welche
die erforderliche Verbrennungsluft ins Innere des Feuerraumes strömt. Am Oberteil
jedes Rostelementes 1a, 1b sind sogenannte Freiräumer 12 angeformt, die über die Begrenzungsfläche
jedes Rostelementes hinausragen und bei der periodischen Bewegung jeder zweiten Rostelementenreihe
in die Lufteintrittsöffnungen 11 des Nachbarelementes hineingestossen werden, um diese
von den angesammelten Verbrennungsrückständen zu reinigen.
[0034] Bei der bisher bekannten Ausführungsform der Freiräumer sind diese bekanntlich so
bemessen, dass sie praktisch den gesamten Querschnitt der Lufteinlassöffnung 11 ausfüllen.
Dadurch ergeben sich erfahrungsgemäss luftseitige Staueffekte durch die Reduktion
der Lufteintrittsquerschnitte, verbunden mit einer Erhöhung der Luftaustrittsgeschwindigkeiten.
Als Folge hiervon war in der Reinigungsposition der bekannten, früheren Entwicklungen
kein ungehinderter Luftaustritt möglich. Bei der neuen, vorzugsweise zweiteiligen
Freiräumerausführung, die der beschriebenen Ausführungsform des vorliegenden Erfindungsgedankens
entspricht, ist für den Lufteinlass auch während der Reinigungsfunktion ein freier
Querschnitt vorhanden, der keine wesentliche Erhöhung der Luftaustrittsgeschwindigkeit
zur Folge hat. Der Gesamtquerschnitt der einer Lufteinlassöffnung 11 zugeordneten
Abstreifnase bzw. des Abstreifnasenpaares 12a ist also in jedem Fall kleiner als der
gesamte Querschnitt der Lufteinlassöffnung 11. Dank dieser Massnahme können nun Materialanballungen
in den Lufteintrittsöffnungen mit Sicherheit vermieden werden.
[0035] Dank der beschriebenen Konstruktion des Rostelementes wird dasselbe vorzugsweise
als ein einziges Gussteil in einem Durchgang gegossen.