Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren, eine Einrichtung und ein System zur Prüfung
der Echtheit von Wertzeichen.
Stand der Technik
[0002] Zur Prüfung von Wertzeichen auf Echtheit oder Gültigkeit stehen viele Methoden zur
Verfügung. Besonders für Banknoten wurden Verfahren entwickelt, die es auch dem Laien
ermöglichen sollen eine gefälschte Banknote zu erkennen. Typische dazu eingesetzte
Mechanismen nutzen besondere Druckverfahren oder die Einbettung von speziellen Materialien
in das Banknotenpapier oder Hologramme.
[0003] Derzeit werden Banknoten häufig einer Überprüfung unterzogen, ob die jeweilige Banknote
gefälscht ist. Dazu werden Lampen mit ultraviolettem Licht eingesetzt, welche die
in den Banknoten enthaltenen Sicherheitsmerkmale, in diesem Fall die im ultravioletten
Licht aufleuchtenden Stellen der Banknote ersichtlich machen. Weitere optische Merkmale
werden in der Praxis selten ausgewertet, da eine eingehende Prüfung zeitaufwendig
ist.
[0004] Andere Wertzeichen, wie beispielsweise Kreditkarten, Bankkarten oder Kundenkarten
sind häufig durch eine Kombination von Maßnahmen vor Nachahmung und Verfälschung geschützt,
typischerweise sind in Bank- und Kreditkarten magnetisch les- und beschreibbare Oberflächenteile
oder integrierte Schaltungen eingefügt.
[0005] Allerdings sind alle bisher eingesetzen Verfahren Angriffen durch Nachahmer ausgesetzt
und wurden teilweise schon erfolgreich umgangen, bzw. erwiesen sich im täglichen Gebrauch
als zu umständlich.
[0006] Die RFID (Radio Frequency IDentification) Technologie ermöglicht es nun, einem beliebigen
Objekt eine eindeutige Kennnummer zuzuweisen, wobei der Aufwand zur Verfälschung oder
Nachahmung eines sogenannten RFID-TAGs so hoch wird, dass eine Fälschung oder Nachahmung
für den Fälscher unwirtschaftlich wird.
[0007] Es bestehen Bestrebungen, zukünftige Banknoten mit RFID TAGs auszustatten, einerseits
um die Fälschungssicherheit zu erhöhen und andererseits um Vorteile in der Abwicklung
der Bargeldlogistik zu generieren.
[0008] RFID-Transponder bzw. RFID-TAGs werden vermehrt als Ersatz der sogenannten EAN-Barcodes
(Europäische Artikelnummer) verwendet. Hierbei wird eine Artikelkennzeichnung bzw.
werden sogenannte Kennwertdaten drahtlos auf elektromagnetische Art und Weise übertragen,
wobei die Etiketten bzw. Kennwertdaten eine Vielzahl von Informationen beinhalten
können. Die RFID-Technologie wird bereits in einer Vielzahl von Anwendungsgebieten
verwendet, wobei neben der vorstehend beschriebenen Artikelkennzeichnung insbesondere
die Realisierung von Zutrittskontroll-systemen erwähnt sei. Derartige RFID-Transponder
bzw. -TAGs werden üblicherweise ohne eigene Energieversorgung realisiert, wobei eine
Energieversorgung aus der eingestrahlten elektromagnetischen Energie der RFID-Leseeinheit
abgeleitet wird.
[0009] Üblicherweise umfassen derartige RFID-Transponder bzw. RFID-TAGs durch eine Steuerschaltung,
die an eine entsprechende Koppelspule angeschaltet und in einem Gehäuse eingeschweißt
ist. Ein von einer RFID-Leseeinheit erzeugtes Aktivierungssignal wird hierbei von
der Koppelspule des RFID-Transponders aufgenommen und von der Steuerschaltung ausgewertet,
wobei bei Erfassen eines gültigen Aktivierungssignals die in der Steuerschaltung abgelegten
Kennwertdaten wiederum über die Koppelspule an die RFID-Leseeinheit gesendet werden.
Auf diese Wei-se kann eine berührungslose Auswertung der RFID-Kennwertdaten erfolgen
und beispielsweise ein Zugangskontrollsystem reali-siert werden.
[0010] US 2005/0178822 beschreibt ein Verfahren, welches zur Verbesserung der Sicherheit von Geldscheinen
sowohl in die Geldscheine integrierte RFID-Transponder auswertet, als auch optische
Merkmale erfasst.
Darstellung der Erfindung
[0011] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren, eine Einrichtung und ein
System zur Prüfung der Echtheit von Wertzeichen anzugeben.
[0012] Die Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst, wobei
mittels einer Analyseeinrichtung sowohl optische Merkmale als auch RFID-Kennungen
von mit RFID-Transpondern ausgestatteten Wertzeichen erfasst werden und diese optischen
Merkmale und RFID-Kennungen gemeinsam mit einer Identifikationsnummer der Analyseeinrichtung
über einen Kommunikationskanal an eine Überprüfungszentrale übertragen werden und
diese Überprüfungszentrale die Echtheitsprüfung durchführt und das Ergebnis der Echtheitsprüfung
über den Kommunikationskanal an die Analyseeinrichtung überträgt und die Analyseeinrichtung
das Ergebnis der Echtheitsprüfung anzeigt.
[0013] Gemäß der Erfindung ist vorgesehen, die optischen Merkmale eines Wertzeichens mittels
einer optischen Erfassungseinrichtung (z.B. einer digitalen Bilderfassung) aufzunehmen
und die in den Wertzeichen enthaltenen RFID-Transponder mittels einer dafür geeigneten
Erfassungseinrichtung auszulesen.
[0014] Diese beiden Erfassungseinrichtungen werden in einer Analyseeinrichtung zusammengefasst,
welche mittels einer Datenverbindung (Transportkanal) mit einer Überprüfungszentrale
verbunden ist. An eine Überprüfungszentrale können beliebig viele Analyseeinrichtungen
angeschlossen werden, beispielsweise bei Einsatz des erfindungsgemäßen Verfahrens
in einer Bank mit vielen Filialen.
[0015] Der Einsatz des erfindungsgemäßen Verfahrens kann für die Prüfung aller Wertzeichen
erfolgen, welche sich mit optischen Merkmalen (z.B. Wasserzeichen, Hologramme, Seriennummern,
oder ähnlichen) oder RFID-Transpondern versehen lassen. Die Kombination aus optischen
Merkmalen und RFID-Transpondern bietet die größtmögliche Sicherheit und ist zu bevorzugen.
[0016] Ein wesentlicher Aspekt des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es, die Echtheitsprüfung
in einer Überprüfungszentrale vorzunehmen, womit die Manipulationssicherheit wesentlich
gesteigert wird, da diese Überprüfungszentrale vor unberechtigtem Zugriff besser geschützt
werden kann als die Vielzahl an Analyseeinrichtungen.
[0017] In der Überprüfungszentrale wird mittels der an sie von den einzelnen angeschlossenen
Analyseeinrichtungen übermittelten Daten der optischen Merkmale und RFID-Kennungen
der erfassten Wertzeichen geprüft, ob die jeweilige Kombination aus optischen Merkmalen
und RFID-Kennung des Wertzeichens echt bzw. gültig ist. Die Überprüfungszentrale überträgt
das Prüfergebnis an jene Analyseeinrichtung, welche die Daten der optischen Merkmale
und RFID-Kennungen an die Überprüfungszentrale übertragen hat. Die Analyseeinrichtung
empfängt das Ergebnis der Prüfung und setzt entsprechende Maßnahmen, im einfachsten
Fall wird das Ergebnis der Prüfung an einer geeigneten Vorrichtung angezeigt. Je nach
Einsatzgebiet kann die Analyseeinrichtung auch weiter Maßnahmen vornehmen, z.B nachgeahmte
Wertzeichen kennzeichnen oder aussondern.
[0018] Eine weiteres Anwendungsfeld des erfindungsgemäßen Systems ist das Verfolgen des
Weges von Wertzeichen, da bei Systemen mit mehreren Analyseeinrichtungen die Orte
der jeweils anfragenden Analyseeinrichtungen bekannt sind und der örtliche Verlauf
eines bestimmten Wertzeichens erkannt werden kann. Ebenso sind unplausible Ortsänderungen
von Wertzeichen erkennbar, z.B. im Fall, dass ein Wertzeichen in zeitlichen Abständen
bei verschiedenen Analyseeinrichtungen untersucht wird, ohne das die Möglichkeit besteht
ein Wertzeichen innnerhald dieser Zeitspanne zwischen diesen Analyseeinrichtungen
zu transportieren.
[0019] Weiters ist es empfehlenswert, die Datenübertragung über den Kommunikationskanal
zwischen den Analyseeinrichtungen und der Überprüfungszentrale zu verschlüsseln. Dazu
können alle gebräuchlichen Verschlüsselungsverfahren eingesetzt werden, besonders
vorteilhaft ist es das aktuelle Datum oder die Uhrzeit als zusätzliches Verschlüsselungskriterium
zu verwenden.
[0020] Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, das Verfahren für die Echtheitsprüfung
von Banknoten anzuwenden, dabei empfiehlt es sich, die RFID-Transponder so zu gestalten,
dass die in den RFID-Transpondern auslesbar gespeicherte RFID-Kennungen Elemente enthalten,
die den Hersteller (Druckerei) der Banknote, eine Seriennummer, einen Ländercode und
den Ausgabeort der Banknote darstellen.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
[0021] Es zeigen beispielhaft:
- Fig. 1
- Aufbau eines Prüfsystems für Wertzeichen
- Fig. 2
- RFID-Kennung für Banknoten
Ausführung der Erfindung
[0022] In
Fig.1 zeigt schematisch ein System zur Prüfung von Wertzeichen auf Echtheit oder Gültigkeit,
wobei zur Vereinfachung in diesem Beispiel nur eine Analyseeinrichtung (A) dargestellt
ist. Dieses System besteht aus einer Analyseeinrichtung (A) welche mit einem Transportkanal
(K) mit einer Überprüfungszentrale (UE) verbunden ist. Die Analyseeinrichtung (A)
umfasst eine optische Erfassungseinrichung (O), eine Erfassungseinrichtung für RFID-Kennungen
(R) und eine Anzeigevorrichtung (An). Mittels der optischen Erfassungseinrichung (O)
und der Erfassungseinrichtung für RFID-Kennungen (R) werden die optischen Merkmale
und die RFID-Kennung eines Wertzeichens (W) erfasst und über den Transportkanal (K)
an die Überprüfungszentrale (UE) übermittelt. Die Überprüfungszentrale (UE) analysiert
die an sie übertragenen optischen Merkmale und RFID-Kennungen des von der Analyseeinrichtung
(A) untersuchten Wertzeichens (W) und sendet das Ergebnis der Prüfung über den Transportkanal
(K) an die Analyseeinrichtung (A). Die in die Analyseeinrichtung (A) integrierte Anzeigevorrichtung
(An) zeigt das Ergebnis der Prüfung an.
[0023] In
Fig.2 ist schematisch der Aufbau einer RFID-Kennung eines Wertzeichens, insbesondere für
Banknoten, dargestellt. Die RFID-Kennung umfasst einen Ländercode (BCC), einen Ausgabeort
(BLC), eine Seriennummer (BSN) und eine Herstellerkennung (DRN). Die Reihenfolge der
einzelnen Teile der RFID ist beliebig festsetzbar.
Liste der Bezeichnungen
[0024]
- W
- Wertzeichen
- A
- Analyseeinrichtung
- K
- Kommunikationskanal
- UE
- Überprüfungszentrale
- ○
- optische Erfassungseinrichtung
- R
- Erfassungseinrichtung für RFID-Kennungen
- An
- Anzeigevorrichtung
- BCC
- Ländercode
- BLC
- Ausgabeort
- BSN
- Seriennummer
- DRN
- Herstellerkennung
1. Verfahren zur Prüfung der Echtheit von Wertzeichen, welches mittels einer Analyseeinrichtung
sowohl optische Merkmale als auch RFID-Kennungen von mit RFID-Transpondern ausgestatteten
Wertzeichen erfasst und diese optischen Merkmale und RFID-Kennungen gemeinsam mit
einer Identifikationsnummer der Analyseeinrichtung über einen Kommunikationskanal
an eine Überprüfungszentrale überträgt, dadurch gekennzeichnet, dass diese Überprüfungszentrale die Echtheitsprüfung mittels Analyse der jeweiligen Kombination
von optischen Merkmalen und RFID-Kennungen durchführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Übertragung der optischen Merkmale und RFID-Kennungen von mit RFID-Transpondern
ausgestatteten Wertzeichen von der Analyseeinrichtung zur Überprüfungszentrale über
den Kommunikationskanals verschlüsselt ist.
3. Analyseeinrichtung, welche zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2
eingerichtet ist, dadurch gekennzeichnet, dass Vorrichtungen vorhanden sind, welche die Erfassung von optischen Merkmalen und RFID-Kennungen
von Wertzeichen bewirken und diese erfassten optischen Merkmalen und RFID-Kennungen
über einen Kommunikationskanal an eine Überprüfungszentrale übertragen.
4. Analyseeinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Analyseeinrichtung für die Prüfung von Banknoten vorgesehen ist.
5. Prüfsystem zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Analyseeinrichtung mittels jeweils eines Kommunikationskanals mit
einer Überprüfungszentrale verbunden ist, welches Mechanismen umfasst welche
- die in dem zu prüfenden, mit RFID-Transponder ausgestatteten Wertzeichen enthaltene
RFID-Kennung zu erfassen und
- die an dem zu prüfenden Wertzeichen angebrachten optischen Merkmale zu erfassen
und
- diese erfassten optischen Merkmale gemeinsam mit der erfassten RFID-Kennung und
einer Identifikationsnummer der Analyseeinrichtung mittels der Kommunikationskanals
an die Überprüfungszentrale zu übertragen und
- in der Überprüfungszentrale mittels der an die Überprüfungszentrale übertragenen
optischen Merkmale und RFID-Kennungen eine Echtheitsüberprüfung durchführen und
- das Ergebnis der Echtheitsüberprüfung von der Überprüfungszentrale über den Kommunikationskanal
an die Analyseeinrichtung übertragen und an der Analyseeinrichtung anzeigen.
6. Wertzeichen mit RFID-Transponder zur Verwendung in einem Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die im RFID-Transponder gespeicherte und auslesbare RFID-Kennung einen Ländercode
(BCC), einen Ausgabeort (BLC), eine Seriennummer (BSN) und eine Herstellerkennung
(DRN) beinhaltet.