[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine monolithisch integrierte Induktivität.
[0002] Ein Ersatzschaltbild einer Spule für Hochfrequenzanwendungen ist in der Fig. 1 dargestellt.
Die Spule weist eine Induktivität L auf. Leitungswiderstände und andere Verluste eines
Hochfrequenzsignals sind durch den Widerstand R
L(f) repräsentiert, wobei der Widerstandswert von der Frequenz f des Hochfrequenzsignals
abhängig ist. Der Widerstand R
L(f) ist von dem Hautwiderstand (skin-Effekt) der Wicklung abhängig und ist proportional
zu Wurzel aus der Frequenz f. Parallel zu der Reihenschaltung aus Induktivität L und
Widerstand R
L(f) wirkt die parasitäre Kapazität C
L. Induktivität L, Widerstand R
L(f) und die parasitäre Kapazität C
L wirken als gedämpfter Parallelschwingkreis mit der Parallelresonanzfrequenz

[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde die Güte eines Schwingkreises für hohe
Frequenzen möglichst zu erhöhen.
[0005] Die genannte Aufgabe wird durch die Merkmale der Verwendung zumindest zweiter monolithisch
integrierter Spulen gemäß Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand
von abhängigen Ansprüchen und Beschreibungsteilen.
[0006] Demzufolge ist eine Verwendung zumindest zweier monolithisch integrierter Spulen
mit einer Gesamtinduktivität zur Erhöhung einer Güte anstelle einer monolithisch integrierten
Einzelspule gleicher Induktivität vorgesehen. Die zumindest zwei monolithisch integrierten
Spulen sind parallel geschaltet. Jede der zwei monolithisch integrierten Spulen weist
zumindest zwei vorzugsweise vollständige Schleifen mit einer magnetischen Kopplung
zwischen den zwei Schleifen auf.
[0007] Die genannte Aufgabe wird weiterhin durch die Merkmale des Verfahrens gemäß Anspruch
5 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand von abhängigen Ansprüchen und
Beschreibungsteilen.
[0008] Demzufolge ist ein Verfahren zur Ausbildung einer monolithisch integrierten Induktivität
vorgesehen. Die Induktivität wird durch Parallelschaltung einer ersten Spule und zumindest
einer zweiten Spule gebildet. Zumindest zwei erste Schleifen der ersten Spule werden
für eine magnetische Kopplung ausgebildet. Zumindest zwei zweite Schleifen der zweiten
Spule werden für eine magnetische Kopplung ausgebildet.
[0009] Die genannte Aufgabe wird weiterhin durch die Merkmale der monolithisch integrierten
Induktivität gemäß Anspruch 10 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand
von abhängigen Ansprüchen und Beschreibungsteilen.
[0010] Demzufolge ist eine monolithisch integrierte Induktivität vorgesehen. Die monolithisch
integrierte Induktivität weist eine erste Spule mit einem ersten Induktivitätswert
auf. Die monolithisch integrierte Induktivität weist mindestens eine zweite Spulte
mit einem zweiten Induktivitätswert auf. Die mindestens eine zweite Spulte ist zur
ersten Spule parallel geschaltet. Die parallel geschalteten Spulen bilden eine Gesamtinduktivität.
[0011] Vorzugsweise sind die Spulen der monolithisch integrierten Induktivität in Planartechnik
ausgebildet. Vorzugsweise sind die Spulen dabei in einer oder mehreren Metallisierungsebenen
des integrierten Schaltkreises ausgebildet. Die erste Spule und die zweite Spule sind
vorzugsweise derart angeordnet, dass jede von Spulenwicklungen umfasste Spulenfläche
der Spulen parallel zur Oberfläche des integrierten Schaltkreises angeordnet ist.
[0012] Vorteilhafterweise sind Zuleitungen zur ersten Spule und zur zweiten Spule vorgesehen.
Vorteilhafterweise weist die erste Spule mindestens zwei in einem Abstand geführte
erste Schleifen mit einer Bahnbreite auf. Vorteilhafterweise weist die zweite Spule
mindestens zwei in dem Abstand geführte zweite Schleifen mit der Bahnbreite auf. Die
ersten Schleifen und die zweiten Schleifen bilden jeweils eine magnetische Kopplung
aus.
[0013] Insbesondere zur Erzielung hoher Schwingkreisfrequenzen eines integrieren Oszillators
werden für einen Parallelresonanzschwingkreis oder für einen Reihenresonanzschwingkreis
bei gegebener einstellbarer Kapazität und gegebener parasitärer Kapazitäten eine von
der gewünschten Schwingkreisfrequenz abhängige monolithisch integrierte Induktivität
benötigt. Aufgrund der hohen Schwingkreisfrequenz wird ein sehr geringer Induktivitätswert
der monolithisch integrierten Induktivität benötigt.
[0014] Die Parallelschaltung der ersten Spule mit der ersten Induktivität und der zweiten
Spule mit der zweiten Induktivität zur Ausbildung der Gesamtinduktivität ermöglicht
es die erste Spule und die zweite Spule mit einer magnetischen Kopplung zur Erhöhung
der Güte der ersten Spule und der zweiten Spule vorzusehen. Die Erhöhung der Güte
der ersten Spule und der zweiten Spule bewirkt durch deren Parallelschaltung ebenfalls
eine Erhöhung einer Gesamtgüte der Parallelschaltung.
[0015] Eine monolithisch integrierte Ausbildung der ersten Spule und der zweiten Spule durch
die Verwendung der Planartechnik bewirkt, dass die Spulenbahnen einer Spule vorzugsweise
zueinander in lateraler Richtung (bezogen auf die Chipoberfläche) beabstandet ausgebildet
werden. Ebenfalls können die Spulenbahnen in vertikaler Richtung (bezogen auf die
Chipoberfläche) beabstandet ausgebildet werden. Werden die Spulenbahnen jedoch ausschließlich
in vertikaler Richtung voneinander beabstandet sind parasitäre Kapazitäten signifikant
erhöht und unterliegen zudem größeren Prozessschwankungen.
[0016] Mit steigendem Abstand der Spulenbahnen zueinander in lateraler Richtung sinkt eine
parasitäre Kapazität, die sich zwischen den Spulenbahnen einer Spule - also zwischen
den Spulenbahnen der ersten Spule oder zwischen den Spulenbahnen der zweiten Spule
- ausbildet. Mit steigendem Abstands sinkt ebenfalls die Spulenfläche, die von allen
durch die Spulenbahnen gebildeten Windungen der jeweiligen Spule umfasst wird.
[0017] Um unter diesen Randbedingungen einer Erhöhung der Güte zu erzielen ist vorteilhafterweise
vorgesehen, dass die erste Spule und die zweite Spule jeweils zumindest zwei eine
Spulenfläche umfassende Schleifen (Wicklungen) aufweisen, die die magnetische Kopplung
bewirken. Unter Spulenfläche umfassende Schleifen ist zu verstehen, dass die Spulenfläche
von jeder Schleife der Spule in einem Winkel größer 300° umfasst ist. Die die Spulenfläche
umfassende Schleifen können auch als vollständige Schleifen bezeichnet werden.
[0018] Um eine Erhöhung der Güte zu erzielen ist vorteilhafterweise vorgesehen, dass die
Gesamtinduktivität eine Spuleninduktivität und eine Zuleitungsinduktivität von Zuleitungen
zur ersten Spule und/oder zur zweiten Spule aufweist, wobei die Spuleninduktivität
zumindest zwanzigmal größer ist als die Zuleitungsinduktivität.
[0019] Um eine Erhöhung der Güte zu erzielen ist vorteilhafterweise vorgesehen, dass ein
Spulenabstand zwischen der ersten Spule und der zweiten Spule größer ist als die Summe
aus einer zweifachen Bahnbreite der Bahnen der Spulen und einem Bahnabstand. Eine
derartige Ausbildung der Spulengeometrie bewirkt vorzugsweise eine geringere magnetische
Kopplung der ersten Spule und der zweiten Spule untereinander.
[0020] Vorzugsweise ist die Gesamtinduktivität der parallelgeschalteten monolithisch integrierten
Spulen für eine Betriebsfrequenz ausgelegt. Vorteilhafterweise ist die Betriebsfrequenz
innerhalb eines Einstellfrequenzbereichs einstellbar. Zur Einstellung der Betriebsfrequenz
kann beispielsweise eine verbundene Kapazität oder die Gesamtinduktivität einstellbar
ausgebildet sein. Bevorzugt ist jede Spulenresonanzfrequenz der zwei monolithisch
integrierten Spulen zumindest doppelt so groß ist wie die Betriebsfrequenz. Vorzugsweise
ist jede Spulenresonanzfrequenz doppelt so groß ist wie jede einstellbare Betriebsfrequenz
innerhalb des Einstellfrequenzbereichs.
[0021] Vorzugsweise werden die zumindest zwei monolithisch integrierten Spulen zusammen
mit einer monolithisch integrierten kapazitiven Einheit zur Bildung eines Schwingkreises
verwendet. Die kapazitive Einheit kann zur Gesamtinduktivität parallel oder in Reihe
geschaltet sein.
[0022] Vorzugsweise ist eine Kapazität der monolithisch integrierten kapazitiven Einheit
zur Einstellung einer Schwingkreisfrequenz einstellbar ausgebildet. Dabei enspricht
die einstellbare Schwingkreisfrequenz der Betriebsfrequenz.
[0023] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung ist ein integrierter Schwingkreis mit der monolithisch
integrierten Induktivität vorsehen, wobei der integrierte Schwingkreis eine monolithisch
integrierte kapazitive Einheit aufweist, die parallel zur ersten Spule und zur zweiten
Spule geschaltet und zwischen der ersten Spule und der zweiten Spule angeordnet ist.
Vorzugsweise sind die erste Spule und die zweite Spule zumindest durch eine Abmessung
der monolithisch integrierten kapazitiven Einheit voneinander beabstandet.
[0024] Bevorzugt weist die kapazitive Einheit mindestens einen Metall-Isolator-Metall-Kondensator,
einen Varaktor, einen geschalteten MIM-Kondensator und/oder eine geschaltete Kondensatorbank
auf.
[0025] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass eine erste Spulenresonanzfrequenz
der ersten Spule ausgebildet wird, indem eine erste parasitäre Spulenkapazität durch
Einstellung einer Bahnbreite und eines Abstands der Schleifen der ersten Spule einer
ersten Spuleninduktivität der ersten Spule angepasst wird. Bevorzugt wird eine zweite
Spulenresonanzfrequenz der zweiten Spule ausgebildet, indem eine zweite parasitäre
Spulenkapazität durch Einstellung einer Bahnbreite und eines Abstands der Schleifen
der zweiten Spule der zweiten Spuleninduktivität der zweiten Spule angepasst wird.
[0026] In einer vorteilhaften Ausgestaltung dieser Weiterbildung ist vorgesehen dass eine
erste Anzahl der ersten Schleifen der ersten Spule in Abhängigkeit von der ersten
Spulenresonanzfrequenz und einer insbesondere einstellbaren Betriebsfrequenz bestimmt
wird. Bevorzugt wird eine zweite Anzahl der zweiten Schleifen der zweiten Spule in
Abhängigkeit von der zweiten Spulenresonanzfrequenz und der insbesondere einstellbaren
Betriebsfrequenz bestimmt wird.
[0027] In einer besonders bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass die durch die magnetische
Kopplung zwischen den Schleifen einer Spule verursachten Gewinne die ohmschen Verluste
durch Stromverdrängungseffekte infolge des Naheffektes der jeweils benachbarten Schleife
übersteigen, indem für diese Bedingung ein Abstand und eine Bahnbreite der Schleifenbahnen
bestimmt werden. Bevorzugt nimmt eine Differenz aus den Gewinnen und den Verlusten
einen maximalen Wert an. Für diesen Maximalwert werden der Abstand zwischen benachbarten
Schleifen und die Bahnbreite jeder Schleife bestimmt.
[0028] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung übersteigt die magnetisches Kopplung zwischen
den ersten Leiterschleifen der ersten Spule eine magnetische Spulenkopplung zwischen
der ersten Spule und der zweiten Spule. Ebenfalls übersteigt in dieser Weiterbildung
die magnetische Kopplung zwischen den zweiten Leiterschleifen der zweiten Spule eine
magnetische Spulenkopplung zwischen der ersten Spule und der zweiten Spule.
[0029] Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung sind die Bahnbreite und der Abstand
gleich. Unter der Gleichheit von Bahnbreite und Abstand ist dabei eine im Rahmen des
Fertigungsprozesses mit gegebenen Fertigungstoleranzen erzielbare Gleichheit zu verstehen.
Vorteilhafterweise sind die Bahnbreite und der Abstand mit demselben Maß der Belichtungsmaske
hergestellt.
[0030] Gemäß einer anderen Ausgestaltung übersteigt der Wert des Abstandes denjenigen der
Bahnbreite um beispielsweise wirkende parasitäre. Kapazitäten zwischen benachbarten
Schleifen zu reduzieren. Vorteilhafterweise ist der Wert des Abstandes kleiner als
der zweifache Wert der Bahnbreite um beispielsweise eine ausreichend große Spulenfläche
zu erzielen.
[0031] In einer bevorzugten Ausgestaltung sind die erste Spule und die zweite Spule identisch
oder symmetrisch zueinander ausgebildet sind. Zur symmetrischen Ausbildung können
die erste Spule und die zweite Spule beispielsweise punktsymmetrisch oder spiegelsymmetrisch
zueinander angeordnet sein.
[0032] Ausgestaltend ist vorteilhafterweise vorgesehen, dass die ersten und zweiten Induktivitätswerte
einen minimalen und einen maximalen Induktivitätswert aufweisen. Der minimale Induktivitätswert
unterschreitet den maximalen Induktivitätswert um höchstens 20% vorzugsweise um höchstens
10%.
[0033] In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, dass ein vorgebbarer Gesamtinduktivitätswert
mit der Parallelschaltung der Induktivitätswerte im Wesentlichen mit dem Produkt aus
der Anzahl der ersten und zweiten Spulen und einem vorgebbaren Gesamtinduktivitätswert
der monolithisch integrierbaren Induktivität übereinstimmt.
[0034] Gemäß eines anderen Aspektes der Erfindung ist ein durchstimmbarer Oszillator mit
mindestens einer zuvor beschriebenen monolithisch integrierten Induktivität vorgesehen.
Zum Stimmen des Oszillators ist dieser vorteilhafterweise spannungsgesteuert oder
stromgesteuert ausgebildet.
[0035] Gemäß eines wiederum anderen Aspektes der Erfindung ist ein integrierter Schwingkreis
mit mindestens einer zuvor beschriebenen monolithisch integrierten Induktivität vorgesehen.
[0036] Im Folgenden wird die Erfindung durch ein Ausführungsbeispiel anhand einer zeichnerischen
Darstellung näher erläutert.
[0037] Dabei zeigen
- Fig. 1
- ein Ersatzschaltbild einer Spule,
- Fig. 2
- ein Diagramm mit einem Betrag der Impedanz von Spulen des Standes der Technik,
- Fig. 3
- ein Diagramm mit Spulengüten von Spulen des Standes der Technik,
- Fig.4
- ein schematisches Diagramm mit Spulengüten monolithisch integrierter Spulen,
- Fig. 5
- ein schematisches Diagramm der Induktivität einer monolithisch integrierten Spule
in Abhängigkeit von der Windungszahl,
- Fig. 6
- eine schematische Draufsicht auf ein Layout zweier monolithisch integrierter Spulen,
- Fig.7
- ein schematisches Ersatzschaltbild eines durchstimmbaren Oszillators, und
- Fig.8
- ein Blockschaltbild eines WiMax-Transceivers mit einer erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung.
[0038] Fig. 4 zeigt ein schematisches Diagramm für eine monolithisch integrierte Induktivität,
wobei auf der Ordinate die Güte Q einer monolithisch integrierten Induktivität und
auf der Abzisse die Frequenz f aufgetragen ist. Es ist eine Kurvenschar für verschiedene
Anzahlen N von Schleifen 1, 2, 3, 4 und 5 aufgetragen. Die Schleifen können auch als
Windungen bezeichnet werden. Die Schleifen weisen untereinander eine magnetische Kopplung
auf. Für die Windungszahl 2, 3, 4 und 5 ist zudem die zugehörige Resonanzfrequenz
f
r2, f
r3, f
r4 und f
r5 auf der Abzisse aufgetragen. Weiterhin ist eine Betriebsfrequenz f
B eingetragen und durch eine gestrichelte Linie hervorgehoben.
[0039] Aus der schematischen Darstellung der Ausführungsbeispiele der Fig. 4 wird deutlich,
dass mit steigender Anzahl N der Schleifen einer Spule deren Spulenresonanzfrequenz
f
r2, f
r3, f
r4, f
r5 abnimmt. Für die Betriebsfrequenz f
B ist dabei gefordert, dass die Spulenresonanzfrequenz zumindest doppelt so hoch wie
die Betriebsfrequenz f
B ist. Für sehr hohe Betriebsfrequenzen ist die Spule mit einer einzigen Schleife daher
besonders vorteilhaft. Wird im Hochfrequenzspektrum eine Betriebsfrequenz f
B benötigt, die deutlich kleiner als die Spulenresonanzfrequenz für eine einzige Schleife
ist, können zwei oder mehr Schleifen mit einer magnetischen Kopplung zur Erhöhung
der Güte Q verwendet werden.
[0040] Dabei ist ebenfalls erforderlich, dass die Spulenresonanzfrequenz zumindest doppelt
so hoch wie die Betriebsfrequenz f
B ist. Dies trifft lediglich für die Ausführungsbeispiele der Fig. 4 mit den Windungszahlen
1, 2, 3 und 4 zu. Hingegen ist die Spulenresonanzfrequenz f
r5 nicht ausreichend hoch. Für die Betriebfrequenz f
B steigt die Güte Q von der Windungszahl 1 bis zur Windungszahl 3 an. Ebenfalls für
die Windungszahl 4 ist die Güte Q gegenüber der Windungszahl 1 erhöht.
[0041] Die Güte Q einer Schleife weist einen bestimmten R-Belag und einen bestimmten L-Belag
auf:

[0042] Für zwei Schleifen, die nicht magnetisch gekoppelt und in Reihe geschaltet sind gilt:

[0043] Dabei ist Q die Güte, ω die Kreisfrequenz, L die Induktivität der zwei Schleifen
(ohne magnetische Kopplung) und R der ohmsche Widerstand. Für zwei Schleifen mit magnetischer
Kopplung ωM gilt hingegen:

[0044] Dabei ist Q die Güte, w die Kreisfrequenz, L die Induktivität der zwei Schleifen
(ohne magnetische Kopplung), R der ohmsche Widerstand, ωM die magnetische Kopplung
und R
prox die Verluste aufgrund der Stromverdrängung (Hautwiderstand).
[0045] Die Verluste R
prox aufgrund der Stromverdrängung sind klein gegenüber dem ohmschen Widerstand R, wenn
der Abstand der Bahnen der Spule von der Bahnbreite der Spulenbahn um weniger als
20% abweicht. Hingegen ist der Gewinn durch die magnetische Kopplung ωM signifikant
und führt daher zu einer deutlichen Verbesserung der Güte Q der Spule.
[0046] In Fig. 5 ist die Zunahme der Induktivität L mit der Schleifenanzahl N magnetisch
gekoppelter Schleifen als Diagramm schematisch dargestellt. Demzufolge steigt die
Induktivität L magnetisch gekoppelter Schleifen mit Zunahme der Anzahl N der Schleifen
überproportional, insbesondere quadratisch an.
[0047] Ein Ausführungsbeispiel einer monolithisch integrierten Induktivität 10 ist in Fig.
6 schematisch dargestellt. Fig. 6 zeigt ein schematisches Layout einer ersten Spule
11, einer zweiten Spule 12 und Zuleitungen 13a, 13b zu den Spulen 11, 12. Die erste
Spule 11 und die zweite Spule 12 sind parallel geschaltet und über die Zuleitungen
13a, 13b miteinander verbunden. Die erste Spule 11 weist zwei Leiterschleifen 11a
und 11b auf, die eine gemeinsame Spulenfläche umfassen und so eine magnetische Kopplung
ωM bewirken. Die zweite Spule 12 weist zwei Leiterschleifen 12a und 12b auf, die eine
gemeinsame Spulenfläche umfassen und so eine magnetische Kopplung wM bewirken. Die
magnetische Kopplung ωM ist abhängig von der von beiden Schleifen 11a, 11b bzw. 12a,
12b umfassten Spulenfläche und damit ebenfalls abhängig von einer Bahnbreite b und
einem Abstand d der Schleifen 11 a, 11 b bzw. 12a, 12b einer Spule 11, 12.
[0048] Im Ausführungsbeispiel der Fig. 6 sind die Induktivitätswerte der ersten Spule und
der zweiten überwiegend durch einen Induktivitätsanteil der Schleifen 11a, 11b bzw.
12a, 12b bestimmt. Hingegen ist der Induktivitätsanteil der Zuleitungen 13a, 13b um
mindestens den Faktor 20 kleiner als der Induktivitätsanteil der Schleifen 11a, 11b
bzw. 12a, 12b.
[0049] Der Spulenabstand a ist so bemessen, dass die magnetische Kopplung zwischen den Spulen
11 und 12 kleiner - vorzugsweise wesentlich kleiner - ist als die magnetische Kopplung
zwischen den jeweiligen Schleifen 11a, 11b bzw. 12a, 12b. Hierzu ist der Spulenabstand
a größer als die Summe s aus zwei Bahnbreiten b und einem Bahnabstand d ausgebildet.
[0050] Fig. 7 zeigt ein schematisches Ersatzschaltbild eines spannungsgesteuerten Oszillators,
der eine erste Spule 11 und eine zweite Spule 12 aufweist. Die erste Spule 11 und
die zweite Spule 12 sind parallel geschaltet. Zur ersten Spule 11 und zur zweiten
Spule 12 ist weiterhin eine kapazitive Einheit C
1 und ein Verstärkerelement 20 mit einer parasitären Kapazität C
2 parallel geschaltet. Ebenfalls zur kapazitiven Einheit C
1 sind die parasitäre Kapazität C
L1 der ersten Spule 11 und die parasitäre Kapazität C
L2 der zweiten Spule 12 parallel geschaltet. Eine Parallelresonanzfrequenz hängt somit
von der Parallelschaltung dieser Kapazitäten C
1, C
2, C
L1 und C
L2 ab. Die Gesamtkapazität C berechnet sich zu

[0051] Der Kapazitätswert der kapazitiven Einheit C1 ist einstellbar. Vorteilhafterweise
weist die kapazitive Einheit C1 daher mindestens einen Metall-Isolator-Metall-Kondensator,
einen Varaktor, einen geschalteten MIM-Kondensator und/oder eine geschaltete Kondensatorbank
auf.
[0052] Figur 8 zeigt ein vereinfachtes Blockschaltbild einer Sende-/Empfangsvorrichtung
für ein Datenübertragungssystem gemäß IEEE 802.16 ("WiMax", worldwide interoperability
for microwave access).
[0053] Die Sende-/Empfangsvorrichtung 50 weist eine Antenne 51 sowie eine mit der Antenne
verbundene Sende-/Empfangseinheit (Transceiver) 52 auf. Die Sende-/ Empfangseinheit
52 beinhaltet eine mit der Antenne 51 verbundene HF-Frontend-Schaltung 53 sowie eine
nachgeschaltete IF/BB-Signalverarbeitungseinheit 54. Weiterhin beinhaltet die Sende-/
Empfangseinheit 52 einen nicht in Fig. 4 gezeigten und mit der Antenne 51 verbundenen
Sendepfad.
[0054] Die HF-Frontend-Schaltung 53 verstärkt ein von der Antenne 51 empfangenes hochfrequentes
Funksignals xRF, das spektral im Mikrowellenbereich zwischen 3,4 und 3,6 GHz liegt,
und überführt (transformiert) es in ein Quadratursignal z in einem Zwischenfrequenzbereich
(intermediate frequency, IF) oder im Basisbandbereich ("zero IF"). Beim Quadratursignal
z handelt es sich um ein komplexwertiges Signal mit einer Inphase-Komponente zi und
einer Quadraturphasen-Komponente zq.
[0055] Die IF/BB-Signalverarbeitungseinheit 54 filtert das Quadratursignal z und verschiebt
es evtl. spektral ins Basisband, demoduliert das Basisbandsignal und detektiert die
darin enthaltenen und ursprünglich von einer anderen Sende-/Empfangsvorrichtung gesendeten
Daten dat.
[0056] Die HF-Frontend-Schaltung 53 weist einen mit der Antenne 51 verbundenen Verstärker
(low noise amplifier, LNA) 58 zum Verstärken des hochfrequenten Funksignals xRF und
einen nachgeschalteten Quadraturmischer 55 zum Überführen des verstärkten Signals
in das Quadratursignal z auf. Weiterhin weist die HF-Frontend-Schaltung 53 eine Schaltungsanordnung
56 und einen nachgeschalteten I/Q-Generator 57 auf, der ausgangsseitig mit dem Quadraturmischer
55 verbunden ist. Die Schaltungsanordnung 56 weist einen gesteuerten Oszillator auf.
[0057] Die Schaltungsanordnung 56 weist vorteilhafterweise einen spannungsgesteuerten Oszillator
(VCO) auf, dessen Frequenz mit Hilfe von Steuerspannungen relativ grob eingestellt
und mit Hilfe weiterer (ggf. PLLgeregelter) Steuerspannungen fein abgestimmt wird.
Vorzugsweise ist die Schaltungsanordnung 56 nach dem vorstehend mit Bezug auf die
Figuren 6 und 7 beschriebenen Ausführungsbeispiel realisiert.
[0058] Der I/Q-Generator 57 leitet aus dem Lokaloszillatorsignal y0 der Schaltungsanordnung
56 ein differentielles Inphase-Signal yi und ein um 90 Grad phasenverschobenes differentielles
Quadraturphase-Signal yq ab. Ggf. beinhaltet der I/Q-Generator 57 einen Frequenzteiler,
Verstärkungselemente und/oder eine Einheit, die sicherstellt, dass der Phasenversatz
der Signale yi und yq möglichst genau 90 Grad beträgt.
[0059] Die HF-Frontend-Schaltung 53 und damit die mindestens eine Schaltungsanordnung 56
sowie evtl. Teile der IF/BB-Signalverarbeitungseinheit 54 sind Bestandteil einer integrierten
Schaltung (integrated circuit, IC), die z.B. als monolithisch integrierte Schaltung
in einer Standard-Technologie, beispielsweise in einer BiCMOS-Technologie ausgebildet
ist.
[0060] Die anhand von Ausführungsbeispielen vorstehend beschriebene monolithisch integrierte
Induktivität kann in unterschiedlichsten Anwendungen wie z.B. in Oszillator-, Verstärker-
und Filter-Schaltungen (einstellbare Übertragungsfunktion, Bandbreite etc.) vorteilhaft
eingesetzt werden.
Bezugszeichenliste
[0061]
- |ZL|
- Betrag der Impedanz
- Q,QL
- Spulengüte
- f
- Frequenz
- L, L1, L2
- Spuleninduktivität
- CL, CL1, CL2
- parasitäre Spulenkapazität
- RL(f), RL1, RL2
- parasitärer Spulenwiderstand
- fr2, fr3, fr4, fr5
- Spulenresonanzfrequenz
- fB
- Betriebsfrequenz, Schwingkreisfrequenz
- N
- Wicklungsanzahl, Schleifenanzahl
- b
- Bahnbreite
- d
- Bahnabstand
- a
- Spulenabstand
- s
- Summe
- C1
- kapazitive Einheit
- C2
- parasitäre Kapazität des Oszillators
- LNA
- Verstärker
- y0
- Lokaloszillatorsignal
- yi, yq, zi, zq
- Quadratursignal
- xRF
- hochfrequentes Funksignal
- 10
- monolithisch integrierte Induktivität
- 11, 12
- Spule
- 11a, 11b, 12a, 12b
- Spulenbahn, Spulenwicklung, Schleife
- 13a, 13b
- Zuleitung
- 20
- Verstärkungsanordnung
- 50
- Sende-/Empfangsvorrichtung
- 51
- Antenne
- 52
- Transceiver
- 53
- HF-Frontend-Schaltung
- 54
- Signalverarbeitungseinheit
- 55
- Quadraturmischer
- 56
- Schaltungsanordnung mit spannungsgesteuertem Oszillator
- 57
- I/Q-Generator
- 58
- Verstärker
1. Verwendung zumindest zweier monolithisch integrierter Spulen (11, 12) mit einer Gesamtinduktivität
(L) zur Erhöhung einer Güte anstelle einer monolithisch integrierten Einzelspule gleicher
Induktivität, bei der
- die zumindest zwei monolithisch integrierten Spulen (11, 12) parallel geschaltet
sind, und
- jede der zwei monolithisch integrierten Spulen (11, 12) zumindest zwei Schleifen
(11a, 11b, 12a, 12b) mit einer magnetischen Kopplung (ωM) zwischen den zwei Schleifen
(11a, 11b, 12a, 12b) aufweist.
2. Verwendung zumindest zweier monolithisch integrierter Spulen (11, 12) gemäß Anspruch
1 für eine insbesondere einstellbare Betriebsfrequenz (fB), bei der jede Spulenresonanzfrequenz (fr2, fr3, fr4) der zwei monolithisch integrierten Spulen (11, 12) zumindest doppelt so groß ist
wie die insbesondere einstellbare Betriebsfrequenz (fB).
3. Verwendung zumindest zweier monolithisch integrierter Spulen (11, 12) gemäß einem
der Ansprüche 1 oder 2 mit einer monolithisch integrierten kapazitiven Einheit (C1) zur Bildung eines Schwingkreises ().
4. Verwendung zumindest zweier monolithisch integrierter Spulen (11, 12) gemäß Anspruch
3, bei der
- eine Kapazität der monolithisch integrierten kapazitiven Einheit (C1) einstellbar ist, und
- eine einstellbare Schwingkreisfrequenz der Betriebsfrequenz (fB) entspricht.
5. Verfahren zur Ausbildung einer monolithisch integrierten Induktivität (L), bei dem
- die Induktivität (L) durch Parallelschaltung einer ersten Spule (11) und zumindest
einer zweiten Spule (12) gebildet wird,
- zumindest zwei erste Schleifen (11a, 11b) der ersten Spule (11) für eine magnetische
Kopplung (ωM) ausgebildet werden, und
- zumindest zwei zweite Schleifen (12a, 12b) der zweiten Spule (12) für eine magnetische
Kopplung (ωM) ausgebildet werden.
6. Monolithisch integrierte Induktivität (10)
- mit einer einen ersten Induktivitätswert (L1) aufweisenden ersten Spule (11),
- mit mindestens einer parallel zur ersten Spule (11) geschalteten und einen zweiten
Induktivitätswert (L2) aufweisenden zweiten Spule (12) zur Bildung einer Gesamtinduktivität
(L), und
- mit Zuleitungen (13a, 13b) zur ersten Spule (11) und zur zweiten Spule (12),
- bei der die erste Spule (11) mindestens zwei in einem Abstand (d) geführte erste
Schleifen (11a, 11b) mit einer Bahnbreite (b) aufweist,
- die zweiten Spule (12) mindestens zwei in dem Abstand (d) geführte zweite Schleifen
(12a, 12b) mit der Bahnbreite (b) aufweist.
- bei der die ersten Schleifen (11a, 11b) eine magnetische Kopplung (ωM) ausbilden,
und
- bei der die zweiten Schleifen (12a, 12b) eine magnetische Kopplung (ωM) ausbilden.
7. Monolithisch integrierte Induktivität (10) nach Anspruch 6, bei der die durch die
magnetische Kopplung (ωM) zwischen den ersten und zwischen den zweiten Schleifen verursachten
Gewinne die ohmschen Verluste (Rprox) durch Stromverdrängungseffekte infolge des Naheffektes
der jeweils benachbarten Schleife insbesondere durch eine Ausbildung des Abstands
(d) und der Bahnbreite (b) übersteigen.
8. Monolithisch integrierte Induktivität (10) nach Anspruch 6, bei der eine Differenz
aus den Gewinnen und den Verlusten einen maximalen Wert annimmt.
9. Monolithisch integrierte Induktivität (10) nach Anspruch 6, bei der
- die magnetische Kopplung (ωM) zwischen den ersten Leiterschleifen (11a, 11b) eine
magnetische Spulenkopplung zwischen der ersten Spule (11) und der zweiten Spule (12)
übersteigt, und
- die magnetische Kopplung (ωM) zwischen den zweiten Leiterschleifen (12a, 12b) eine
magnetische Spulenkopplung zwischen der ersten Spule (11) und der zweiten Spule (12)
übersteigt.
10. Monolithisch integrierte Induktivität (10) nach Anspruch 6, bei der die Bahnbreite
(b) und der Abstand (d) gleich sind.
11. Monolithisch integrierte Induktivität (10) nach Anspruch 6, bei der der Wert des Abstandes
(d) denjenigen der Bahnbreite (b) übersteigt.
12. Monolithisch integrierte Induktivität (10) nach Anspruch 6, bei der der Wert des Abstandes
(d) kleiner ist als der zweifache Wert der Bahnbreite (b).
13. Monolithisch integrierte Induktivität (10) nach Anspruch 6, bei der die erste Spule
(11) und die zweite Spule (12) identisch oder symmetrisch zueinander ausgebildet sind.
14. Monolithisch integrierte Induktivität (10) nach Anspruch 6, bei der die ersten und
zweiten Induktivitätswerte (L1, L2) einen minimalen und einen maximalen Induktivitätswert
aufweisen und der minimale Induktivitätswert den maximalen Induktivitätswert um höchstens
20% vorzugsweise um höchstens 10% unterschreitet.
15. Integrierter Schwingkreis mit einer monolithisch integrierten Induktivität (10) nach
einem der vorhergehenden Ansprüche und einer monolithisch integrierten kapazitiven
Einheit (C1), die parallel zur ersten Spule (11) und zur zweiten Spule (12) geschaltet
und zwischen der ersten Spule (11) und der zweiten Spule (12) angeordnet ist.