[0001] Die Erfindung geht aus von einem Schuh, insbesondere einem Sicherheitsschuh oder
einem Freizeitschuh mit einer Antistatikfunktion, nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Sicherheitsschuhe werden oft zur Gänze aus Kunststoff gefertigt, um den Anforderungen
an technologische Eigenschaften, an die Hygiene sowie den Sicherheitsbestimmungen
gerecht zu werden. Mit derartigen Kunststoffen können Sicherheitsschuhe aus einem
antibakteriellen Material bereitgestellt werden, das schmutzabweisende Eigenschaften
aufweist und waschmaschinengeeignet ist. Zudem haben Sicherheitsschuhe aus Kunststoff
günstige Trageeigenschaften und zeichnen sich durch ein geringes Eigengewicht aus.
Beispielsweise hat sich Polyurethan als Werkstoff in der Sicherheitsschuhtechnik durchgesetzt.
[0003] Problematisch bei Schuhen aus einem derartigen Kunststoff sind die elektrostatische
Aufladung des Schuhträgers sowie die Gefahr elektrischer Kurzschluss-Ströme durch
den Schuhträger. Die damit einhergehenden Entladungen sind für den Schuhträger unangenehm
und teilweise schmerzhaft. Besonders beim Arbeiten mit Halbleitern, Mikro-Chips, und
anderen empfindlichen Bauteilen können statische Entladungen sogar schwerwiegende
Folgen bis zur Bauteilzerstörung haben. Auch im Gesundheitsbereich wird mit sensitiven
Geräten, insbesondere im OP-Bereich, gearbeitet, wo statische Entladungen zu Fehlfunktionen
führen und Störungen mit fatalen Folgen hervorrufen können.
[0004] Zur Meidung von derartigen Entladungen kann ein solcher Werkstoff durch entsprechende
Zusammensetzung antistatisch gemacht werden und dadurch eine geforderte technologische
Eigenschaft aufweisen. Unerwünscht sind hingegen die häufig damit einhergehende geringe
Widerstandsfähigkeit gegenüber Abriebbeanspruchung, gegenüber Hitze und die unzureichende
Schnittfestigkeit. Gerade die letztgenannten Eigenschaften schränken aber den Anwendungsbereich
derartiger Schuhe erheblich ein.
[0005] In der Gebrauchsmusterschrift
DE 26 10 170 U1 beispielsweise wird ein Schuh mit einer mehrschichtigen Sohle vorgeschlagen, die
eine Zwischensohle aus antistatischem Werkstoff sowie eine widerstandsfähige Laufsohle
umfasst, wobei die Zwischensohle mit durch die Laufsohle hindurch tretenden Leitbrücken
versehen ist.
[0006] In der Gebrauchsmusterschrift
DE 35 16 916 U1 ist eine Innensohle für einen Sicherheitsschuh zur Verringerung der elektrostatischen
Aufladung des Schuhträges beschrieben. Die Innensohle wird von elektrisch leitenden
Einsätzen durchsetzt, die eine leitende Verbindung zwischen dem auf der Oberseite
der Innensohle anliegenden Fuß des Schuhträgers und einer elektrisch leitenden Laufsohle
des Schuhs bilden. Es wird vorgeschlagen, dass die Einsätze aus Pfropfen aus elektrisch
leitendem elastomeren Material, vorzugsweise Kautschuk oder Gummi, gebildet sind,
welche die Innensohle durchsetzen, ausschließlich im Vorderfuß-Bereich der Innensohle
vorgesehen sind und bündig mit der Innensohle abschließen.
[0007] Die Herstellung derartiger Schuhe bzw. Innensohlen zur Herstellung von Schuhen mit
antistatischer Wirkung ist jedoch aufwändig und somit kostenintensiv.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es, einen verbesserten Sicherheitsschuh bereitzustellen,
der antistatische Eigenschaften aufweist und besonders einfach und kostengünstig herstellbar
ist.
[0009] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Hauptanspruchs gelöst. Günstige
Ausgestaltungen und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen
und der Beschreibung.
[0010] Ein erfindungsgemäßer Sicherheitsschuh oder Freizeitschuh mit Antistatikfunktion
umfasst eine Sohle mit einer Fußauflage und einen Außensohlenbereich, wobei die Fußauflage
einstückig mit der Sohle aus einem Kunststoff ausgebildet ist, und wobei wenigstens
ein durchgängiger, von der Fußauflage bis zum Außensohlenbereich reichender Kanal
vorgesehen ist, der mit einem elektrisch leitfähigen Material gefüllt ist. Als Fußauflage
wird nachfolgend der Bereich bezeichnet, auf dem der Fuß des Benutzers direkt aufliegt.
Vorteilhafterweise steht der Fuß des Benutzers in direktem elektrischem Kontakt mit
dem elektrisch leitfähigen Material, wodurch eine statische Aufladung des Benutzers
auf einfache Art und Weise verhindert wird.
[0011] Bevorzugt kann das elektrisch leitfähige Material antistatische Fasern umfassen,
insbesondere Kohlefasern oder einen Schaumstoff, der Kohlefasern enthält, z.B. mit
Kohlefasern überzogen ist. Diese können in den Kanal derart eingebettet sein, dass
die Kohlefasern sowohl mit der dem Fuß zugewandten Oberfläche der Fußauflage als auch
an der dem Boden zugewandten Oberfläche des Außensohlenbereichs bündig abschließen.
Somit ist das aus Kohlefasern gebildete leitfähige Material für den Benutzer günstigerweise
kaum spürbar und stellt auf der Auftrittsfläche der Laufsohle den erforderlichen Reibekontakt
mit dem Boden her, ohne dass eine störende Erhebung gebildet wird.
[0012] Es kann auch vorgesehen sein, dass das elektrisch leitfähige Material aus elektrisch
leitfähigen Fasern, beispielsweise elektrisch leitenden Kunststofffasern und/oder
einem mit elektrisch leitfähigen Partikeln gefüllten Kunststoff und/oder einem leitfähigen
Gewebe gebildet ist.
[0013] In einer besonders bevorzugten Variante kann das elektrisch leitfähige Material auch
in ein Gussmaterial eingebettet sein. Das elektrisch leitfähige Material kann bevorzugt
im Kanal umspritzt oder umgossen sein. Dies erlaubt besonders rasche und günstige
Produktionsverfahren wie beispielsweise Spritzgießen. Außerdem ist bei dieser Herstellungsart
von großem Vorteil, dass das elektrisch leitfähige Material bündig in den Kanal eingebracht
werden kann, was den Tragkomfort unter Aufrechterhaltung der günstigen antistatischen
Wirkung erhöht.
[0014] Der Kanal kann aus dem Sohlenbereich des Schuhs ausgestanzt und mit dem leitfähigen
Material in der Art eines Pfropfens gefüllt sein. In einer vorteilhaften Variante
weist der Kanal einen Durchmesser von weniger als 1 cm, vorzugsweise etwa 5 mm, auf
und ist senkrecht zwischen einer Ebene der Fußauflage und einer Ebene des Außensohlenbereichs
angeordnet. Der aus dem leitfähigen Material gebildete Pfropfen weist eine Dimension
auf, die an den Durchmesser des Kanals angepasst ist. Zusammen mit dem leitfähigen
Material wird somit ein bevorzugter Leitfähigkeitskanal ausbildet, mit dem der Fuß
des Benutzers beim bestimmungsgemäßen Tragen des Schuhs in elektrischem Kontakt steht.
[0015] In einer einfachen Ausführungsform kann ein Kanal pro Schuh ausgebildet sein, der
zweckmäßigerweise im Ballenbereich angeordnet ist, um einen möglichst sicheren Bodenkontakt
sicherzustellen. In einer bevorzugten Variante können zwei Kanäle pro Schuh ausgebildet
sein, wobei ein erster Kanal im Ballenbereich und ein zweiter Kanal im Fersenbereich
angeordnet ist.
[0016] Alternativ kann auch eine Vielzahl von Kanälen vorgesehen sein, die über den gesamten
Außensohlenbereich verteilt sind. Bei einer regelmäßigen, musterartigen Verteilung
kann dadurch zusätzlich ein designerischer Effekt erzielt werden.
[0017] Als Grundmaterial für den Schuh kann ein Kunststoff vorgesehen sein, bevorzugt aus
einem dämpfenden und schockabsorbierenden Schaum aus geschlossenen Zellen, der in
den USA unter dem Markennamen "ComfoTek" vertrieben wird. Der gesamte Schuh ist bevorzugt
einstückig aus diesem Material hergestellt. Die Struktur aus Milliarden von kleinen
Blasen ist vorzugsweise extrem resistent und abriebsfest und bietet bei langer Haltbarkeit
der Sohle gleichzeitig einen hohen Tragekomfort für den Benutzer. Hinzu kommt günstigerweise,
dass die Schuhe nur ein geringes Eigengewicht von etwa 180g pro Paar in Größe M aufweist.
Gleichzeitig werden mit diesem Grundmaterial sämtliche Erfordernisse an einen Sicherheitsschuh
erfüllt, denn der Schuh ist schmutzabweisend und einfach zu reinigen, weil er waschmaschinenfest
ist. Darüber hinaus ist der Schuh vorteilhafterweise rutschsicher, was zusätzlich
durch eine geeignete Strukturierung auf der Lauffläche verstärkt werden kann. Zudem
hinterlassen Schuhe aus diesem Material günstigerweise keine lästigen Striemen auf
Bodenbelägen. Die erfindungsgemäße Antistatikfunktion bietet eine besonders günstige
und einfach herstellbare Zusatzfunktion.
[0018] In einer bevorzugten Weiterbildung ist das elektrisch leitfähige Material aus einem
aus einer Silikonverbindung gebildeten Trägermaterial, beispielsweise aus einem Silikonkautschuk,
gebildet, in das Nano-Graphit bzw. Graphitstaub und/oder Graphitfasern als elektrisch
leitfähige Beimischung eingebracht wird. Insbesondere kurze Graphitfasern können eine
günstige Kontaktbrücke zu der Silikonverbindung bilden. Denkbar ist auch das Einbringen
von Nano-Graphit bzw. Graphitstaub. Dabei weisen Graphitfasern besonders vorteilhafte
Verbindungseigenschaften mit dem Silikonkautschuk auf.
[0019] Bevor die Graphitfasern mit dem Trägermaterial vermengt werden, wird zweckmäßigerweise
eine Verfilzung der Graphitfasern hergestellt, um eine leitfähige Struktur herzustellen.
Vorteilhafterweise werden dabei in einem wenig zeitaufwändigen Verfahrensschritt die
Fasern genetzt, mit einem schwachen Bindemittel versetzt und anschließend mechanisch
vermengt. Durch die so hergestellte Vermengung wird günstigerweise eine leitfähige
Matrix hergestellt. Die so gebildete elektrisch leitfähige Beimischung wird anschließend
vor der Vulkanisation in die zu vulkanisierende Masse eingearbeitet und kann als einkomponentiges
oder als zweikomponentiges Material eingebracht werden, wobei zweikomponentig bedeutet,
dass vor der Weiterverarbeitung noch ein Härter zugesetzt wird, während bei dem einkomponentigen
Material kein Härter zugesetzt wird.
[0020] Anschließend kann die so zubereitete Materialmischung in den Kanal des Schuhs eingebracht,
insbesondere eingespritzt, werden. Vorteilhaft bei dem Einspritzverfahren ist, dass
die Materialmischung in der Form vernetzt bzw. vulkanisiert. Die Materialmischung
nimmt somit günstigerweise die Form des Kanals bzw. der Ausnehmung an. Ein weiterer
Verfahrensschritt in Form eines Verklebens des leitfähigen Pfropfens mit der Sohle
kann dabei vorteilhafterweise eingespart werden. Zudem ist die so ausgebildete Verbindung
sehr homogen und weist besonders günstige Verbindungseigenschaften in dem Kanal bzw.
mit der Sohle auf. Besonders vorteilhaft ist, dass die Art des Trägermaterials, z.B.
Silkonkautschuk, mit der eingebrachten elektrisch leitfähigen Beimischung in der Art
definierbar ist, dass sowohl die Dichte als auch der Dehnungsfaktor (E-Modul) exakt
auf das Material, aus dem der Schuh gefertigt ist, angepasst werden kann. Vorteilhafterweise
kommt es dadurch nicht mehr zu einem ungewollten Lösen des Pfropfens aus dem Kanal,
weil etwaige nachteilige Differenzen bezüglich des Dichteverhältnisses und der Elastizität
von Pfropfen- und Schuhmaterial ausgeglichen werden können. Der so gebildete Pfropfen
hält somit selbst starken Beanspruchungen bei Benutzung des Schuhs, beispielsweise
durch Dehnen und Verformen, stand und verbleibt sicher und stabil im Kanal. Ebenso
ist die Dichtigkeit des Schuhs auch in Dauergebrauch gewährleistet.
[0021] Als weiterer Vorteil kommt hinzu, dass je nach Zugabe der elektrisch leitfähigen
Beimischung der elektrische Widerstand und somit die Leitfähigkeit des Silikonkautschuks
einstellbar ist. Anders als bei einem Festmaterial ist man bei der vorliegend einstellbaren
Materialmischung nicht mehr auf vorgegebene physikalische Eigenschaften der einzubringenden
elektrisch leitfähigen Beimischung angewiesen, so dass eine bedarfsgerechte individuelle
Anpassung möglich ist. Der elektrische Durchgangswiderstand ist somit vorteilhafterweise
dosierbar.
[0022] Bevorzugt wird ein Anteil von weniger als 10 Gew.% (Gewichtsprozent) der elektrisch
leitfähigen Beimischung, insbesondere an Graphitfasern, in das Silikonmaterial eingebracht,
besonders bevorzugt 1 - 3 Gew.%, Im Bereich von elektrisch leitfähigen Schuhen, die
einen geringeren elektrischen Widerstand aufweisen als antistatische Schuhe, kann
dieser Gewichtsanteil noch stärker variieren.
[0023] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist in dem zumindest teilweise aus
dem elektrisch leitfähigen Material gebildeten Pfropfen ein elektrisches Widerstandsbauteil
mit einem Körper, der einen genau definierten Widerstand darstellt, eingebracht. Hierfür
kann ein handelsübliches elektrisches Bauteil verwendet werden, das geeignet verformt
sein kann, beispielsweise durch Umbiegen und/oder Rollen, dass es an die Größe des
Kanals angepasst ist. Anschließend wird es komplett von dem mit der elektrisch leitfähigen
Beimischung versetzten Trägermaterial aus Silikonkautschuk umhüllt und in den Kanal
eingebracht, wie oben beschrieben ist. Besonders bevorzugt kann das elektrische Widerstandsbauteil
in das elektrisch leitfähige Material eingebettet oder gekapselt sein. Vorteilhafterweise
ist das Bauteil somit feuchtedicht in der elektrisch leitfähigen Silikonmischung angeordnet.
Der Körper des elektrischen Widerstandsbauteils kann ein erstes und ein zweites Anschlussteil
umfassen, das möglichst nahe an die Oberfläche des Pfropfens geführt ist. Vorteilhafterweise
wird somit eine elektrische Parallelschaltung zwischen dem Pfropfen und dem Widerstandsbauteil
hergestellt. Besonders vorteilhaft daran ist, dass die elektrische Leitfähigkeit des
Schuhs punktgenau steuerbar ist. Bei einer etwaigen Unterbrechung der durch den Pfropfen
gebildeten elektrischen Leitbrücke in der Sohle kann somit günstigerweise verhindert
werden, dass die elektrische Leitfähigkeit übergangslos abfällt. Außerdem wird dadurch,
dass das Bauteil in dem Pfropfen angeordnet ist, der Tragkomfort des Schuhs nicht
beeinträchtigt.
[0024] Die Erfindung ist nachfolgend beispielhaft, ohne Beschränkung der Allgemeinheit,
anhand von in Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
[0025] Es zeigen:
- Fig.1
- eine Unteransicht auf eine Laufsohle einer besonders günstigen Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Schuhs ,
- Fig. 2
- eine Schnittdarstellung gem. der Linie A-A in Fig. 1; und
- Fig. 3
- eine besonders bevorzugte Ausführungsform eines in einen Kanal des Schuhs angeordneten
Pfropfens.
[0026] In den folgenden Figuren sind funktionell gleich wirkende Elemente jeweils mit gleichen
Bezugszeichen beziffert.
[0027] Fig. 1 zeigt eine Unteransicht auf eine Sohle, insbesondere auf einen Außensohlenbereich
12 eines Sicherheitsschuhs 10 mit Antistatikfunktion, und in Fig. 2 ist eine Schnittdarstellung
eines Sicherheitsschuhs 10 entlang der Linie II-II in Fig. 1 dargestellt.
[0028] Der Sicherheitsschuh 10 ist aus einem Kunststoff gefertigt und vorzugsweise einstückig
ausgebildet. Sowohl auf dem Außensohlenbereich 12 als auch auf der Fußauflage 11 können
nicht dargestellte Riffelungen vorgesehen sein, die für einen besseren Halt bzw. eine
hohe Rutschfestigkeit sorgen.
[0029] In dem Außensohlenbereich 12 sind zwei durchgängige, von der Fußauflage 11 bis zum
Außensohlenbereich 12 reichende Kanäle 13a und 13b vorgesehen, wobei die Kanäle 13a
und 13b jeweils mit einem elektrisch leitfähigen Material 14 gefüllt sind. Das elektrisch
leitfähige Material 14 umfasst Kohlefasern. Die Kanäle 13a und 13b sind jeweils senkrecht
zwischen einer Ebene der Fußauflage 11 und einer Ebene des Außensohlenbereichs 12
angeordnet ist und bilden zusammen mit dem leitfähigen Material 14 jeweils einen elektrischen
Leitfähigkeitskanal aus. Jeder Kanal 13a, 13b ist jeweils so ausgebildet, dass der
Fuß des Benutzers in direktem elektrischem Kontakt mit dem Leitfähigkeitskanal steht
und somit eine elektrostatische Aufladung des Schuhträgers vermeidet.
[0030] In einer bevorzugten Ausführungsform ist der erste Kanal 13a im Fersenbereich 16
und der zweite Kanal 13b im Fußballenbereich 17 vorgesehen.
[0031] Fig. 3 zeigt eine besonders bevorzugte Ausführungsform eines in einem Kanal 13 des
Schuhs 10 angeordneten Pfropfens 22, der zumindest teilweise aus einem leitfähigen
Material 14 gebildet ist. Der Kanal 13 ist senkrecht zwischen einer Ebene der Fußauflage
11 und einer Ebene des Außensohlenbereichs 12 angeordnet. Der Pfropfen 22 schließt
mit seinen Oberflächen mit den Ebenen der Fußauflage 11 und des Außensohlenbereichs
12 bündig ab. Der Pfropfen 22 ist in seinem oberen, fußauflagennahen Bereich und unteren,
außensohlennahen Bereich aus einem leitfähigen Material 14 gebildet, das aus einem
Trägermaterial aus Silikonkautschuk besteht, in das als leitfähiges Material 14 z.B.
Graphitfasern eingebracht sind. Das leitfähige Material 14 ist, z.B. in der Menge
so bemessen, dass der Pfropfen 22 niederohmig eingestellt ist. In einem mittleren
Bereich des Pfropfens 22 ist eine isolierende oder hochohmige Schicht 23 angeordnet,
in die ein elektrisches Widerstandsbauteil 18 mit einem Körper 19, der einen genau
definierten ohmschen Widerstand darstellt, eingebracht ist. Das elektrische Widerstandsbauteil
18 kann aus Keramik, einem Metall oder auch aus einem Kunststoff gebildet sein. Ein
Widerstand des elektrischen Widerstandsbauteils 18 ist in einem gewünschten ESD-Bereich
(Electro-Static-Discharge-Bereich) definiert einstellbar. Die isolierende Schicht
23 kann aus einem nicht leitfähigen Silikonkautschuk oder einem Dichtungsring gebildet
sein. Der Körper 19 des elektrischen Widerstandsbauteils 18 umfasst z.B. ein erstes
Anschlussteil 20 und ein zweites Anschlussteil 21, wobei das erste und das zweite
Anschlussteil 20 und 21 aus einem Draht oder einer metallischen Oberfläche gebildet
sein können. Mit dieser Anordnung kann eine elektrische Parallelschaltung zwischen
dem Pfropfen 22 und dem elektrischen Widerstandsbauteil 18 hergestellt werden, wodurch
die elektrische Leitfähigkeit des Schuhs 10 durch das Widerstandsbauteil 18 punktgenau
steuerbar ist. Bei einer etwaigen Unterbrechung der durch den Pfropfen 22 gebildeten
Leitbrücke kann somit günstigerweise verhindert werden, dass die elektrische Leitfähigkeit
übergangslos abfällt.
[0032] In einer günstigen Variante kann die isolierende Schicht 23 in der vollen Breite
des Kanals 13 mit dem Widerstandsbauteil 18 ausgefüllt sein. Das Widerstandbauteil
18 kann auch aus einem leitfähigen Schaumstoffelement gebildet sein. Somit liegen
variablere Ausgestaltungsmöglichkeiten vor.
Bezugszeichenliste
[0033]
- 10
- Sicherheitsschuh
- 11
- Fußauflage
- 12
- Außensohlenbereich
- 13a, 13b
- Kanal
- 14
- leitfähiges Material
- 16
- Fersenbereich
- 17
- Fußballenbereich
- 18
- elektrisches Widerstandsbauteil
- 19
- Körper
- 20
- erstes Anschlusselement
- 21
- zweites Anschlusselement
- 22
- Pfropfen
- 23
- isolierende Schicht
1. Schuh (10), insbesondere Sicherheitsschuh oder Freizeitschuh mit Antistatikfunktion,
umfassend eine Sohle mit einer Fußauflage (11) und einen Außensohlenbereich (12),
dadurch gekennzeichnet, dass die Fußauflage (11) einstückig mit der Sohle aus einem Kunststoff ausgebildet ist,
wobei wenigstens ein durchgängiger, von der Fußauflage (11) bis zum Außensohlenbereich
(12) reichender Kanal (13, 13a, 13b) vorgesehen ist, der mit einem elektrisch leitfähigen
Material (14) gefüllt ist.
2. Schuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das elektrisch leitfähige Material (14) in ein Gussmaterial eingebettet ist.
3. Schuh nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das elektrisch leitfähige Material (14) im Kanal (13, 13a, 13b) umspritzt oder umgossen
ist.
4. Schuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kanal (13, 13a, 13b) so ausgebildet ist, dass der Fuß des Benutzers in elektrischem
Kontakt mit dem Kanal (13, 13a, 13b) steht.
5. Schuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Kanäle (13a, 13b) ausgebildet sind, wobei der erste Kanal (13a) im Fersenbereich
(16) und der zweite Kanal (13b) im Fußballenbereich (17) vorgesehen ist.
6. Schuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere, über den gesamten Außensohlenbereich (12) verteilte Kanäle (13, 13a, 13b)
ausgebildet sind.
7. Schuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das elektrisch leitfähige Material (14) Kohlefasern umfasst.
8. Schuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das elektrisch leitfähige Material (14) aus einem mit elektrisch leitfähigen Partikeln
gefüllten Kunststoff gebildet ist.
9. Schuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das elektrisch leitfähige Material (14) aus einem Trägermaterial aus einer Silikonverbindung
gebildet ist, in das eine elektrisch leitfähige Beimischung aus Graphitfasern und/oder
Graphitstaub eingebracht ist.
10. Schuh nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die mit den Graphitfasern und/oder dem Graphitstaub versetzte Silikonverbindung im
Kanal ausvulkanisiert ist.
11. Schuh nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass ein Anteil von weniger als 10 Gew.% (Gewichtsprozent), bevorzugt 1 - 3 Gew.%., der
elektrisch leitfähigen Beimischung, insbesondere an Graphitfasern, in die Silikonverbindung
eingebracht ist.
12. Schuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in dem zumindest teilweise aus dem elektrisch leitfähigen Material (14) gebildeten
Pfropfen (22) ein elektrisches Widerstandsbauteil (18) mit einem genau definierten
ohmschen Widerstand eingebracht ist.
13. Schuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Material für den Schuh (10) ein Kunststoff vorgesehen ist.