[0001] Die Erfindung betrifft ein Schleifwerkzeuggerät mit einer ersten Schleiffläche, die
linear oder exzentrisch hin und hergehend antreibbar ist. Ferner betrifft die Erfindung
ein Schleifwerkzeug für ein solches Schleifwerkzeuggerät.
[0002] Derartige Schleifwerkzeuggeräte sind in Form von sogenannten Schwingschleifern und
Exzenter- oder Dreiecksschleifern beispielsweise aus
WO 00/29170 oder
DE 35 26 097 A1 bekannt.
[0003] Unter Verwendung dieser Schleifwerkzeuggeräte wird bei ebenen Oberflächen eine besonders
hohe Oberflächenqualität erzielt.
[0004] Für die Bearbeitung von unebenen gewölbten Oberflächen, beispielsweise Karosserieverkleidungen,
sind die genannten Schleifwerkzeuggeräte nicht oder nur sehr begrenzt geeignet.
[0005] Häufig muss auf eine manuelle Bearbeitung der Oberfläche zurückgegriffen werden muss.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist, ein Schleifwerkzeuggerät vorzuschlagen, mit dem die Oberfläche
eines gewölbten Werkstücks maschinell bearbeitet werden kann.
[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß ein Schleifwerkzeuggerät vorgeschlagen,
das sich dadurch auszeichnet, dass die erste Schleiffläche flexibel biegsame Teilflächen
aufweist und dass die Teilflächen durch randoffene Trennungen in der ersten Schleiffläche
gebildet sind, so dass die Teilflächen relativ zueinander auslenkbar sind.
[0008] Ein besonderer Vorteil der flexibel biegsamen Teilflächen ist, dass sie ohne große
Kraftanstrengung auf die gewölbte Oberfläche eines Werkstücks gedrückt werden können.
Dabei schmiegen sich die Teilflächen an die gewölbte Oberfläche an. Dadurch dass die
Teilflächen voneinander durch randoffene Trennungen separiert sind, kann sich eine
Teilfläche relativ zu einer benachbarten Teilfläche auslenken und zwar vorzugsweise
quer zur Schleiffläche. Bei der Trennung kann es sich um einen Trennschlitz handeln
oder aber um eine größere Aussparung in der Schleiffläche handeln wodurch die langgestreckten
fingerförmigen Teilflächen gebildet werden.
[0009] Bei einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schleifwerkzeuggeräts ist die erste
Schleiffläche im Wesentlichen mehreckig, insbesondere rechteckig, ausgebildet ist.
Die Ausgestaltung der Schleiffläche als eckiges Profil ist dahingehend besonders vorteilhaft,
dass auch Ecken bearbeitbar sind. Insbesondere bei der Bearbeitung von Parkettböden
kann dadurch der Eckenbereich in Räumen bearbeitet werden. Bei einer Ausgestaltung
der Schleiffläche als Dreieck können auch Ecken mit einem Winkel von kleiner als 90°
bearbeitet werden.
[0010] Bei einer vorteilhaften Weiterbildung des vorgenannten erfindungsgemäßen Schleifwerkzeuggeräts
sind die Teilflächen im Wesentlichen parallel zueinander erstreckt. Bei der parallelen
Anordnung der Teilflächen verlaufen auch die Trennungen im Wesentlichen parallel zueinander
verlaufen.
[0011] Alternativ dazu sieht ein Ausführungsbeispiel des Schleifwerkzeuggeräts vor, dass
die Teilflächen der ersten Schleiffläche im Wesentlichen radial nach außen erstreckt
sind. Die Teilflächen der ersten Schleiffläche können einen Bogen aufspannen. Bei
dieser radialen Erstreckung der Teilflächen ähnelt die Schleiffläche mit ihren Teilflächen
also einem Fächer oder einer Hand.
[0012] In Weiterbildung des vorhergehenden Erfindungsgedanken bildet die Schleiffläche ein
Bogensegment aus, welches einen Winkel von 90° bis 270°, insbesondere von 90° - 180°
aufweist. Dabei ist es vorteilhaft, dass bei der manuellen Führung des Schleifwerkzeuggeräts
die Schleiffläche im Wesentlichen über die Anpressung von Fingern und Handballen des
Benutzers an die Oberfläche des Werkstücks gedrückt werden kann.
[0013] Ein weiteres Ausführungsbeispiel des Schleifwerkzeuggeräts ist gekennzeichnet durch
eine zweite Schleiffläche, die flexibel biegsame Teilflächen aufweist, wobei die Teilflächen
durch randoffene Trennungen in der zweiten Schleiffläche gebildet sind, so dass die
Teilflächen relativ zueinander bewegbar sind und dadurch, dass Teilflächen der zweiten
Schleiffläche zwischen den Teilflächen der ersten Schleiffläche angeordnet sind. Bei
Verwendung einer zweiten Schleiffläche kann eine Relativbewegung zwischen erster und
zweiter Schleiffläche ausgeführt werden. Hierdurch kann ein besseres Arbeitsergebnis
erzielt werden.
[0014] Bei einer weiterführende Fortbildung des zuvor genannten Schleifwerkzeuggeräts ist
es vorgesehen, dass die Geometrie der Teilflächen der zweiten Schleiffläche im Wesentlichen
der Geometrie der Teilflächen der ersten Schleiffläche entspricht.
[0015] Bevorzugt wird ein weiterführendes Ausführungsbeispiel des Schleifwerkzeuggeräts,
dass sich dadurch auszeichnet, dass auch die zweite Schleiffläche linear oder exzentrisch
hin und her gehend antreibbar ist. Durch die Anordnung von Teilflächen der ersten
Schleiffläche zwischen Teilflächen der zweiten Schleiffläche wechseln sich also Teilflächen
mit unterschiedlichem Antrieb ab.
[0016] Beispielsweise ist es denkbar, dass die Teilflächen der ersten Schleiffläche eine
Bewegung ausführen, die gegenüber einer Bewegung der Teilflächen der zweiten Schleifscheibe
um 180° versetzt ist. Dieses führt zu einer besonders hohen Oberflächenqualität.
[0017] Darüber hinaus wird ein Ausführungsbeispiel des Schleifwerkzeuggeräts vorgeschlagen,
bei dem die Teilflächen der ersten Schleiffläche und die Teilflächen der zweiten Schleifflächen
einander abwechseln. Einer Teilfläche der ersten Schleiffläche folgt also eine Teilfläche
der zweiten Schleiffläche. Von besonderem Vorteil ist dabei, dass aufeinanderfolgende
Teilflächen verschieden antreibbar sind.
[0018] Ferner wird ein Ausführungsbeispiel des Schleifwerkzeuggeräts vorgeschlagen, bei
dem der lineare oder exzentrische Antrieb der einen Schleiffläche dem linearen oder
exzentrischen Antrieb der anderen Schleiffläche um 150 - 210°, insbesondere 170 -
190° nacheilt. Beispielsweise ist es denkbar, dass der lineare oder exzentrische Antrieb
der einen Schleiffläche dem linearen oder exzentrischen Antrieb der anderen Schleiffläche
um 180° nacheilt. Dieses hat zur Folge, dass die Teilflächen der ersten Schleifscheibe
eine Bewegung ausführen, die einer Bewegung der Teilflächen der zweiten Schleifscheibe
um 180° versetzt ist. Bei der Bearbeitung einer gewölbten Oberfläche wird somit erreicht,
dass die Schleifflächen eine maximal mögliche Schleifbewegung ausführen.
[0019] Weiter wird ein Schleifwerkzeuggerät vorgeschlagen, dass sich dadurch auszeichnet,
dass die erste oder zweite Schleiffläche an einem flexibel biegsamen Träger angeordnet
ist. Der Träger kann dabei aus einem Elastomer oder aus biegsamen Metallen bestehen.
So ist es denkbar, dass die Schleifflächen unlösbar auf den Träger aufgebracht insbesondere
aufgeklebt sind. Dem gegenüber ist es vorteilhaft, wenn die Schleifflächen lösbar
mit dem Träger verbunden sind. Solchenfalls braucht nur die Schleiffläche, beispielsweise
ein Schleifpapier oder Schleifbelag ausgetauscht zu werden.
[0020] Ferner wird ein Ausführungsbeispiel des Schleifwerkzeuggeräts vorgeschlagen, dass
sich dadurch auszeichnet, dass der flexibel biegsame Träger ein Blechteil umfasst.
Das Blechteil kann aus einem Stück bestehen oder sich aus mehreren Einzelstücken zusammensetzen.
Der Träger kann vorteilhafterweise als Biegenstanzteil hergestellt sein.
[0021] Darüber hinaus wird ein Ausführungsbeispiel des Schleifwerkzeuggeräts vorgeschlagen,
das sich dadurch auszeichnet, dass ein der ersten Schleiffläche zugeordneter erster
Träger an einem ersten Exzenter und ein der zweiten Schleiffläche zugeordneten zweiter
Träger an einem zweiten Exzenter angeordnet ist. Durch die Anordnung des ersten und
zweiten Trägers an einem ersten beziehungsweise zweiten Exzenter wird der linear oder
exzentrische Antrieb der Schleiffläche gewährleistet.
[0022] Eine weiterführende Ausgestaltung zuvor genannten erfindungsgemäßen Schleifwerkzeuggerät
sind erster Exzenter und zweiter Exzenter um 180° versetzt angeordnet. Dadurch eilt
die eine Schleiffläche der anderen um 180° versetzt nach.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel des Schleifwerkzeuggeräts sieht vor, dass die erste
Schleiffläche lösbar mit dem ersten Träger und/oder die zweite Schleiffläche lösbar
mit dem zweiten Träger verbunden ist, beispielsweise durch einen Haken-/Schlaufen-Verbindungsmechanismus
(Klettverschluss). Von besonderem Vorteil ist, dass die Schleiffläche ausgetauscht
werden kann, ohne dass der Träger ausgewechselt werden müsste. Somit ist eine besonders
bedienungsfreundliche Handhabung des Schleifwerkzeuggeräts gegeben. Außerdem erweist
sich dies als kostengünstig.
[0023] Ferner wird ein Ausführungsbeispiel des Schleifwerkzeuggeräts vorgeschlagen, bei
dem der erste Träger lösbar mit dem ersten Exzenter und/oder der zweite Träger lösbar
mit dem zweiten Exzenter verbunden ist. Vorteilhaft dabei ist, dass bei Beschädigung
des Trägers dieser durch einen neuen Träger einfach ersetzt werden kann, ohne dass
die Exzenteranordnung ausgewechselt werden muss.
[0024] Darüber hinaus wird ein Ausführungsbeispiel des Schleifwerkzeuggeräts vorgeschlagen,
bei dem der erste und der zweite Exzenter von einer gemeinsamen Antriebswelle antreibbar
und axial übereinander angeordnet sind. Von Vorteil ist dabei, dass bei der Verwendung
einer einzigen Antriebswelle beide Schleifflächen unterschiedlich angetrieben werden
können.
[0025] Ein weiteres Ausführungsbeispiel des Schleifwerkzeuggeräts zeichnet sich durch eine
manuell greifbare und flexibel biegbare Abdeckung, die auf einer der ersten und/oder
zweiten Schleiffläche abgewandten Seite angeordnet ist, so dass durch Ausübung manuellen
Drucks auf die Abdeckung ist eine Anpassung der Schleiffläche(n) an eine Oberfläche
eines zu bearbeitenden Werkstücks erzielbar ist. Die Schleiffläche ist also durch
eine Abdeckung umgegeben. Diese ist manuell greifbar, was einem Benutzer ermöglicht,
das Schleifwerkzeuggerät in direkter Nähe zu den Schleifflächen zu ergreifen und zu
führen. Dabei kann er die Anpressung der Schleiffläche(n) durch Kraftausübung seiner
Finger beziehungsweise seines Handballens aktiv steuern.
[0026] Der Benutzer kann das Schleifwerkzeuggerät führen indem er geringen Druck auf die
Abdeckung ausübt.
[0027] Ein weiterführendes Ausführungsbeispiel des Schleifwerkzeuggeräts sieht vor, dass
die Abdeckung die Schleiffläche(n) außen übergreift. Die Schleifflächen sind also
bei der Bearbeitung einer Werkstückoberfläche von allen Seiten von der Abdeckung umgeben.
Dies wirkt sich auf die Bediensicherheit vorteilhaft aus.
[0028] Weiter wird ein Ausführungsbeispiel des Schleifwerkzeuggeräts vorgeschlagen, dass
sich dadurch auszeichnet, dass zwischen Abdeckung und Schleiffläche ein elastisch
nachgiebiges Mittel angeordnet ist, das einen durch manuelle Betätigung erzeugten
Druck auf die erste und/oder zweite Schleiffläche überträgt. Durch die Anordnung eines
elastisch nachgiebigen Mittels ist wird eine Dämpfung zwischen der Schleiffläche und
der Abdeckung zu erreicht, so dass die Bewegungen der Schleifflächen nicht zu Vibrationen
der Abdeckung führen.
[0029] Das vorerwähnte nachgiebige Mittel kann vorteilhafterweise schichtförmig ausgebildet
sein. Es ist auch denkbar, dass das Mittel verschiedene Mittel umfasst.
[0030] Darüber hinaus wird ein Ausführungsbeispiel des Schleifwerkzeuggeräts vorgeschlagen,
das sich dadurch auszeichnet, dass das Mittel in Richtung auf die Schleiffläche vorspringende
insbesondere säulenartige Strukturen aufweist. Die säulenartigen Strukturen sind dabei
so erstreckt, dass sie quer oder senkrecht in Bezug auf die Schleifflächen sich erstrecken.
Damit ist gewährleistet, dass das Mittel in Längsrichtung der Erhebung im Wesentlichen
unnachgiebig ist und somit eine Kraft des Benutzers über das Mittel an die Schleiffläche(n)
übertragbar ist und in Richtung parallel zu den Schleifflächen elastisch nachgiebig
ist.
[0031] Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel des Schleifwerkzeuggeräts ist vorgesehen,
dass die Abdeckung mit einer Absaugeinrichtung verbindbar ist, so dass abgetragenes
Material absaugbar ist. Beispielsweise kann eine Absaugvorrichtung vorgesehen sein,
die über Öffnungen in der Abdeckung Staub und Späne absaugt.
[0032] Schließlich wird zur Lösung der Aufgabe ein Schleifwerkzeug vorgeschlagen, welches
sich dadurch auszeichnet, dass die Schleiffläche biegsame Teilflächen aufweist und
dass die Teilflächen durch randoffene Trennung in der Schleiffläche gebildet sind.
Die Teilflächen sind dabei relativ zueinander auslenkbar.
[0033] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den beigefügten
Patentansprüchen und der zeichnerischen Darstellung und nachfolgenden Beschreibung
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung. In der Zeichnung zeigt::
- Figur 1
- eine Explosionsdarstellung eines erfindungsgemäßen Schleifwerkzeuggeräts;
- Figur 2
- einen Längsschnitt durch ein erfindungsgemäßes Schleifwerkzeuggerät aus Figur 1;
- Figur 3
- eine Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Schleifwerkzeuggerät nach Figur 1;
- Figur 4
- ein Längsschnitt durch einen Bereich aus Figur 3,
- Figuren 5a bis 5c
- eine schematische Darstellung der Anwendung des erfindungsgemäßen Schleifwerkzeuggeräts.
[0034] Die Figuren 1 bis 4 zeigen ein erfindungsgemäßes teilweise und explosionsartig dargestelltes
Schleifwerkzeuggerät 2 in einer Ausführung mit einer ersten Schleiffläche 4 und einer
zweiten Schleiffläche 6. Die erste Schleiffläche 4 ist dabei an einem ersten Exzenter
8 und die zweite Schleiffläche 6 an einen zweiten Exzenter 10 exzentrisch hin und
her gehend antreibbar angeordnet. Durch randoffene Trennungen 12 in der ersten Schleiffläche
4 flexibel biegsame Teilflächen 14 ausgebildet. Entsprechend sind flexibel biegsame
Teilflächen 16 der zweiten Schleiffläche 6 durch randoffene Trennungen in der zweiten
Schleifscheibe 6 ausgebildet. Im zusammengebauten Zustand greifen die Teilflächen
16 der zweiten Schleiffläche 6 in die Trennungen 12 der ersten Schleiffläche 4 ein
und die Teilflächen 14 der ersten Schleiffläche 4 in die Trennungen 18 der zweiten
Schleiffläche 6, so dass Teilflächen 14 der Schleiffläche 4 und Teilflächen 16 der
zweiten Schleiffläche 6 alternierend angeordnet sind.
[0035] Die erste Schleiffläche 4 ist an einem ersten Träger 20 und die zweite Schleiffläche
6 an einem zweiten Träger 22 angeordnet. Erster Träger 20 und zweiter Träger 22 umfassen
ein flexibel biegsames Blechteil. Dabei können sie aus einem Einzelteil gestanzt sein
oder sich aus mehreren einzelnen Streifen zusammensetzen. Die erste Schleiffläche
4 und die zweite Schleiffläche 6 erstrecken sich mit ihren Teilflächen 14 und 16 im
Wesentlichen radial nach außen. Radial innen ist die erste Schleiffläche 4 mit einem
ersten Exzenter 8 und die zweite Schleiffläche 6 mit einem zweiten Exzenter 10 verbunden.
Wie aus den Figuren 1 und 2 ersichtlich, sind erster Exzenter 8 und zweiter Exzenter
10 an einer Antriebswelle 24 angeordnet. Dazu wird der zweite Exzenter 10 auf die
Antriebswelle 24 aufgeschoben und mittels einer ersten Hülse 26 gegenüber einem Anschlag
axial beabstandet. Auch der erste Exzenter 8 ist auf die Antriebswelle 24 aufgeschoben
und über eine zweite Hülse 28 zum zweiten Exzenter 10 beabstandet. Mittels einer Unterlegscheibe
30 und einer Schraube 32, die in einer Aufnahme 34 der Antriebswelle 24 einschraubbar
ist, wird je eine innere Exzenterhülse des ersten Exzenters 8 und des zweiten Exzenters
10 drehfest mit der Antriebswelle 24 verbunden.
[0036] Insbesondere aus Figur 2 ist ersichtlich, dass der erste Exzenter 8 um 180° versetzt
ausgelenkt zum zweiten Exzenter 10 auf der Antriebswelle 24 angeordnet ist. Bei Betrieb
der Antriebswelle 24 führt die um 180° versetzte Anordnung des ersten Exzenters 8
zum zweiten Exzenter 10 dazu, dass auch die erste Schleiffläche 4 und die zweite Schleiffläche
6 zueinander versetzte Bewegungen ausführen.
[0037] Figur 4 zeigt wie die Schleifflächen 4, 6 an den Trägern 20, 22 lösbar angeordnet
sind. Sowohl an dem ersten Träger 20 als auch an dem zweiten Träger 22 ist eine Hakenkomponente
36 auf einer den Schleifflächen zugewandten Seite aufgebracht, der mit einer Schlaufenkomponente
38 in Eingriff gebracht werden kann (Klettverschluss). Die Schlaufenkomponente 38
ist dabei auf einer Folie 40 fest angeordnet. Die Folie 40 weist im Bereich der Trennungen
12, 18 stark übertriebene Materialüberstände 42 auf. Auf der dem Schlaufenverbindungsmechanismus
38 abgewandten Seite der Folie 40 ist ein Schleifmittel 44 angebracht, welches die
Schleifflächen 4, 6 bildet. Dieses weist im Bereich der Trennungen 12, 18 eine Perforation
46 auf. Durch den Materialüberstand 42 der Folie 40 und durch die Perforation 46 des
Schleifmittels 44 ist es möglich, das Schleifmittel 44 zusammen mit der Folie 40 gleichzeitig
auf alle Träger 20, 22 aufzubringen. Bei Betrieb der Antriebswelle 24, was zu einer
Relativbewegung der ersten Schleiffläche 4 und der zweiten Schleiffläche 6 führt,
reist die Perforation 46 des Schleifmittels 44 auf. Durch das Aufreißen und durch
den Materialüberstand 42 der Folie 40 ist eine Relativbewegung der ersten Schleiffläche
4 zur zweiten Schleiffläche 6 gewährleistet.
[0038] In den Figuren 5a bis 5c ist ein Schleifwerkzeuggerät 2 bei der Bearbeitung von gekrümmten
und ebenen Flächen dargestellt.
[0039] Neben einem Gehäuse 48, in dem die Antriebsvorrichtung angeordnet ist, weist es eine
Abdeckung 50 auf. Die Abdeckung 50 umschließt dabei sowohl die erste Schleiffläche
4 als auch die zweite Schleiffläche 6. Wie aus den Figuren 5a bis 5c ersichtlich,
ist die Abdeckung 50 flexibel biegsam. Einem Anwender ist es möglich, das Schleifwerkzeuggerät
2 manuell zu führen. Dazu kann er die Hand auf die Abdeckung 50 legen. Durch Druck
der Finger des Benutzers kann der Druck auf die Schleifflächen 4, 6 erhöht werden.
Aus den Figuren 5a bis 5c ist ersichtlich, dass sich das erfindungsgemäße Schleifwerkzeuggerät
2 auch an gekrümmte Oberflächen anpassen kann.
1. Schleifwerkzeuggerät (2) mit einer ersten Schleiffläche (4), die linear oder exzentrisch
hin und hergehend antreibbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Schleiffläche (4) flexibel biegsame Teilflächen (14) aufweist und dass
die Teilflächen (14) durch randoffene Trennung (12) in der ersten Schleiffläche (4)
gebildet sind, so dass die Teilflächen (14) relativ zueinander auslenkbar sind.
2. Schleifwerkzeuggerät (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Schleiffläche (4) im Wesentlichen mehreckig, insbesondere rechteckig, ausgebildet
ist.
3. Schleifwerkzeuggerät (2) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Teilflächen (14) im Wesentlichen parallel zueinander erstreckt sind.
4. Schleifwerkzeuggerät (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Teilflächen (14) der ersten Schleiffläche (4) im Wesentlichen radial nach Außen
erstreckt sind.
5. Schleifwerkzeuggerät (2) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Schleiffläche (4) ein Bogensegment mit einem Winkel von 90° bis 270°, insbesondere
von 90° bis 180°, ausbildet.
6. Schleifwerkzeuggerät (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine zweite Schleiffläche (6), die flexibel biegsame Teilflächen (16) aufweist, wobei
die Teilflächen (16) durch randoffene Trennungen (18) in der zweiten Schleiffläche (6) gebildet sind, so dass
die Teilflächen (16) relativ zueinander bewegbar sind und dadurch, dass Teilflächen (16) der zweiten Schleiffläche (6) zwischen Teilflächen (14) der
ersten Schleiffläche (4) angeordnet sind.
7. Schleifwerkzeuggerät (2) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Geometrie der Teilflächen (16) der zweiten Schleiffläche (6) im Wesentlichen
der Geometrie der Teilflächen (14) der ersten Schleiffläche (4) entspricht.
8. Schleifwerkzeuggerät (2) nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet dass auch die zweite Schleiffläche (6) linear oder exzentrisch hin und hergehend antreibbar
ist.
9. Schleifwerkzeuggerät (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass Teilflächen (14) der ersten Schleiffläche (4) und Teilflächen (16) der zweiten Schleiffläche
(6) einander abwechseln.
10. Schleifwerkzeuggerät (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 8 oder 9 , dadurch gekennzeichnet, dass der lineare oder exzentrische Antrieb der einen Schleiffläche dem linearen oder exzentrischen
Antrieb der anderen Schleiffläche um 150-210°, insbesondere 170-190°, nacheilt.
11. Schleifwerkzeuggerät (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die erste oder zweite Schleiffläche (4, 6) an einem flexibel biegsamen Träger (20,
22) angeordnet ist.
12. Schleifwerkzeuggerät (2) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (20, 22) ein Blechteil umfasst.
13. Schleifwerkzeuggerät (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass ein der ersten Schleiffläche (4) zugeordneter erster Träger (20) an einem ersten
Exzenter (8) und ein der zweiten Schleiffläche (6) zugeordneter zweiter Träger (22)
an einem zweiten Exzenter (10) angeordnet ist.
14. Schleifwerkzeuggerät (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Schleiffläche (4) lösbar mit dem ersten Träger (20) und/oder die zweite
Schleiffläche (6) lösbar mit dem zweiten Träger (22) verbunden ist, insbesondere durch
einen Haken-/Schlaufenverbindungsmechanismus (36,38) (Klettverschluss).
15. Schleifwerkzeuggerät (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Träger (20) lösbar mit dem ersten Exzenter (8) und/oder der zweite Träger
(22) lösbar mit dem zweiten Exzenter (10) verbunden ist.
16. Schleifwerkzeuggerät (2) nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Exzenter (8) und der zweite Exzenter (10) von einer gemeinsamen Antriebswelle
(24) antreibbar und axial übereinander angeordnet sind.
17. Schleifwerkzeuggerät (2) nach einem der Ansprüche 13 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Exzenter (8) und zweiter Exzenter (10) um 180° versetzt angeordnet sind.
18. Schleifwerkzeuggerät (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine manuell greifbare und flexibel biegbare Abdeckung (50), die auf einer der ersten
und/oder zweiten Schleiffläche (4, 6) abgewandten Seite angeordnet ist, so dass durch Ausübung manuellen Drucks auf die Abdeckung (50) eine Anpassung der Schleiffläche(n)(4,
6) an eine Oberfläche eines zu bearbeitenden Werkstücks erzielbar ist.
19. Schleifwerkzeuggerät (2) nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung (50) die Schleiffläche(n) (4, 6) außen übergreift.
20. Schleifwerkzeuggerät (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Abdeckung (50) und Schleiffläche (4, 6) ein elastisch nachgiebiges Mittel
angeordnet ist, das einen durch manuelle Betätigung erzeugten Druck an die erste und/oder
zweite Schleiffläche (4, 6) überträgt.
21. Schleifwerkzeuggerät (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 18 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel schichtförmig ist.
22. Schleifwerkzeuggerät (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 18 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel säulenartige Strukturen aufweist.
23. Schleifwerkzeuggerät (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 18 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung (50) mit einer Absaugeinrichtung verbindbar ist, so dass abgetragenes
Material absaugbar ist.
24. Schleifwerkzeug für ein Schleifwerkzeuggerät (2) nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 20, mit einer Schleiffläche (4, 6), dadurch gekennzeichnet, dass die Schleiffläche (4, 6) biegsame Teilflächen (14, 16) aufweist und dass die Teilflächen
(14, 16) durch randoffene Trennung (12, 18) in der Schleiffläche (4, 6) gebildet sind,
so dass die Teilflächen (14, 16) relativ zueinander auslenkbar sind.