[0001] Die Erfindung betrifft ein motorisch antreibbares Schleifwerkzeuggerät mit einem
eine erste Schleiffläche aufweisenden Schleifwerkzeug.
[0002] Aufgabe der Erfindung ist, ein Schleifwerkzeuggerät vorzuschlagen, das sich für die
Bearbeitung 3-dimensionaler gewölbter Oberflächen eignet und bei die Schleiffläche
einfach gewechselt werden kann.
[0003] Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß ein Schleifwerkzeuggerät vorgeschlagen,
das sich dadurch auszeichnet, dass die Schleiffläche durch Trennungen von einander
separierbare Teilflächen aufweist, die relativ zueinander und quer zur ersten Schleiffläche
auslenkbar sind und dass die erste Schleiffläche mit deren Teilflächen an einem flexiblen
Flachmaterial angeordnet ist und dass sich das flexible Flachmaterial auch über die
Trennungen erstreckt, so dass die Gesamtheit der Teilflächen zusammen mit dem flexiblen
Flachmaterial an einem Träger des Schleifwerkzeugs anbringbar und hiervon lösbar ist.
[0004] Ein besonderer Vorteil der voneinander separierbaren Teilflächen der Schleiffläche
ist, dass sie relativ zueinander bewegbar bzw. auslenkbar, also an unterschiedliche
Oberflächenkonturen von Werkstücken anpassbar sind. Beispielsweise können dadurch
konkav bzw. konvex oder beliebig gewölbte Oberflächen bearbeitet werden. Das flexible
Flachmaterial behindert dabei die Bewegungen der Teilflächen der Schleiffläche nicht
und bildet dennoch eine Verbindung aller Teilflächen der Schleiffläche aus. Dadurch
werden beim Lösen des Flachmaterials vom Träger des Schleifwerkzeugs alle Teilflächen
gemeinsam abgelöst. Durch dass gemeinsame Lösen sowie das gemeinsame Anbringen aller
Teilflächen der Schleiffläche vermittels des Flachmaterials ist der Wechsel der Schleiffläche
erheblich erleichtert und der Zeitbedarf zum Wechsel der Schleiffläche reduziert.
[0005] Bei einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schleifwerkzeuggeräts ist das flexible
Flachmaterial elastisch dehnbar. Von Vorteil ist dabei, dass das Flachmaterial besonders
kompakt ausgestaltet sein kann, da es aufgrund seiner Elastizität die Relativbewegungen
der Teilflächen zueinander nicht behindert.
[0006] Darüber hinaus wird ein Ausführungsbeispiel des Schleifwerkzeuggeräts bevorzugt,
bei dem das flexible Flachmaterial eine Netz- oder Gitterstruktur aufweist. Das Flachmaterial
weist dadurch Freiräume auf, die es ermöglichen, beispielsweise bei Verwendung einer
Absaugeinrichtung, dass abgetragenes Material ohne Weiteres durch das Flachmaterial
absaugbar ist.
[0007] Bei einer vorteilhaften Weiterbildung des vorgenannten erfindungsgemäßen Schleifwerkzeuggeräts
ist das flexible Flachmaterial aus Gaze-Stoff ausgebildet.
[0008] Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel des Schleifwerkzeugs umfasst das flexible
Flachmaterial eine thermoplastische Folie. Die Ausgestaltung des flexiblen Flachmaterials
als Folie erlaubt es, das Flachmaterial besonders dünn auszugestalten und auf Handelsübliche
Materialien zurückzugreifen.
[0009] In Weiterbildung des vorangehenden Erfindungsgedanken weist die Folie eine oder mehrere
Öffnungen zur Staubabsaugung auf. Abgetragenes Material kann daher durch die Schleifflächen
hindurch einer Absaugvorrichtung zugeführt werden.
[0010] Darüber hinaus wird ein Ausführungsbeispiel des Schleifwerkzeuggeräts vorgeschlagen,
bei dem das flexible Flachmaterial im Bereich der Trennungen zwischen den Teilflächen
eine Materialzugabe in Form einer Einfaltung in Richtung auf das Schleifwerkzeug aufweist.
Die Einfaltung erlaubt es, dass die voneinander separierbaren Teilflächen eine Relativbewegung
zueinander ausüben können, ohne durch das Flachmaterial an dieser Relativbewegung
eingeschränkt zu sein. Die Einfaltung in Richtung auf das Schleifwerkzeug gewährleistet,
dass das Flachmaterial nicht zwischen Werkstück und Schleiffläche gerät und somit
im Zuge der Bearbeitung zerstört werden würde.
[0011] Ferner wird ein Ausführungsbeispiel des Schleifwerkzeuggeräts vorgeschlagen, bei
dem die Teilflächen vor der Trennung über eine Sollbruchlinie miteinander verbunden
sind, wobei die Sollbruchlinie bei Inbetriebnahme des Schleifwerkzeuggeräts aufreist
und die Trennungen gebildet werden. Ein wesentlicher Vorteil dabei ist, dass beispielsweise
beim Anbringen des Flachmaterials an den Träger, Flachmaterial und Teilflächen der
Schleiffläche eine vordefinierte Anordnung und Ausrichtung zueinander aufweisen, die
beispielsweise mit einer vordefinierten Stellung der Träger des Schleifwerkzeugs korrespondiert,
so dass das Flachmaterial und der Träger korrekt miteinander verbindbar sind.
[0012] Bei einer vorteilhaften Weiterbildung des vorgenannten erfindungsgemäßen Schleifwerkzeuggeräts
sind das Flachmaterial und das Schleifwerkzeug über einen Haken-/Schlaufenmechanismus
(Klettverschluss) miteinander verbunden. Von besonderem Vorteil ist, dass die Schleiffläche
hierbei einfach ausgetauscht werden kann. Somit ist eine besonders bedienungsfreundliche
Handhabung des Schleifwerkzeuggeräts gegeben. Außerdem erweist sich dies als kostengünstig.
[0013] Ferner sind bei einem Ausführungsbeispiel des Schleifwerkzeuggeräts die die Teilflächen
der Schleiffläche bildenden Trennungen randoffen ausgebildet. Die randoffenen Trennungen
erweisen sich insofern als vorteilhaft, als die Teilflächen der Schleiffläche fingerartig
nach außen wegerstreckt sein können und somit flexibel an die Oberfläche eines zu
bearbeitenden Werkstücks anlegbar sind.
[0014] Weiter wird ein Ausführungsbeispiel des Schleifwerkzeuggeräts vorgeschlagen, bei
dem das Schleifwerkzeug eine zweite Schleiffläche aufweist, wobei die zweite Schleiffläche
durch randoffene Trennungen in der zweiten Schleiffläche gebildete Teilflächen aufweist,
die relativ und quer zueinander bewegbar sind und dadurch, dass Teilflächen der zweiten
Schleiffläche zwischen Teilflächen der ersten Schleiffläche angeordnet sind. Bei Verwendung
einer zweiten Schleiffläche kann eine Relativbewegung zwischen erster und zweiter
Schleiffläche ausgeführt werden. Hierdurch kann ein besseres Arbeitsergebnis erzielt
werden.
[0015] Eine weiterführende Ausgestaltung des vorgenannten erfindungsgemäßen Schleifwerkzeuggeräts
zeichnet sich dadurch aus, dass die erste Schleiffläche und/oder die zweite Schleiffläche
linear oder exzentrisch hin- und hergehend antreibbar sind. Ist beispielsweise nur
eine erste Schleiffläche vorgesehen, so dient der lineare oder exzentrisch hin- und
hergehende Antrieb dieser ersten Schleiffläche dazu, dass eine Oberfläche eines Werkstücks
bearbeitet werden kann. Sind zwei Schleifflächen vorgesehen, so bewirkt der Antrieb
nur einer von beiden Schleifflächen eine Relativbewegung der Schleifflächen zueinander.
Im Falle, dass beide Schleifflächen motorisch angetrieben werden, ist beispielsweise
denkbar, dass die erste Schleiffläche eine Bewegung vollführt, die einer Bewegung
der zweiten Schleiffläche um 180° nachläuft.
[0016] In Weiterbildung der Erfindung, sind die Teilflächen der ersten Schleiffläche und
die Teilflächen der zweiten Schleiffläche einander abwechselnd angeordnet. Dadurch
ist gewährleistet, dass sich jeweils zwei insbesondere angetriebene Schleifflächen
abwechseln, was zu einem verbesserten Ergebnis der Oberflächenbearbeitung des Werkstücks
führt.
[0017] Bei einer vorteilhaften Weiterbildung des vorgenannten erfindungsgemäßen Schleifwerkzeuggeräts
ist ein der ersten Schleiffläche zugeordneter flexibel biegsamer erster Träger an
einem ersten Exzenter und/oder ein der zweiten Schleiffläche zugeordneter flexibel
biegsamer zweiter Träger an einem zweiten Exzenter angeordnet. Durch die Anordnung
des ersten und zweiten Trägers an einem ersten bzw. zweiten Exzenter wird der lineare
oder exzentrische Antrieb der Schleifflächen realisiert. Hierdurch kann beispielsweise
erreicht werden, dass die erste Schleiffläche eine Bewegung vollführt, die zu einer
Bewegung der zweiten Schleiffläche um 180° ist. Der erste Exzenter und der zweite
Exzenter sind hierfür um 180° versetzt zueinander angeordnet.
[0018] Ferner wird ein Ausführungsbeispiel des Schleifwerkzeuggeräts vorgeschlagen, bei
dem auf der von einer Schleiffläche des Schleifwerkzeugs abgewandten Seite eine das
Schleifwerkzeug überfangende Abdeckung vorgesehen ist und dass die Abdeckung manuell
greifbar und flexibel biegbar ist, so dass durch Ausübung manuellen Drucks auf die
Abdeckung eine Anpassung des Schleifwerkzeugs an eine Oberfläche eines zu bearbeitenden
Werkstücks erzielbar ist. Diese ist manuell greifbar, was einem Benutzer ermöglicht,
das Schleifwerkzeuggerät in direkter Nähe zu der Schleiffläche zu ergreifen und manuell
zu führen. Dabei kann er die Anpressung der Schleiffläche durch Kraftausübung seiner
Finger bzw. seines Handballens aktiv steuern.
[0019] Bei einer vorteilhaften Weiterbildung des vorgenannten erfindungsgemäßen Schleifwerkzeuggeräts
ist die Abdeckung lösbar mit einem Gerätegehäuse verbindbar. Von besonderem Vorteil
dabei ist, dass die Abdeckung beispielsweise bei Beschädigung leicht entfernt und
ausgewechselt werden kann, ohne dass das komplette Schleifwerkzeuggerät ausgewechselt
werden müsste.
[0020] Schließlich wird ein Ausführungsbeispiel des Schleifwerkzeuggeräts vorgeschlagen,
bei dem zwischen Abdeckung und Schleifwerkzeug ein elastisch nachgiebiges Mittel angeordnet
ist, das einen durch manuelle Betätigung erzeugten Druck an eine Schleiffläche des
Schleifwerkzeugs überträgt. Durch die Anordnung eines elastisch nachgiebigen Mittels
wird eine Dämpfung erreicht, so dass Vibrationen in den Schleifflächen nicht oder
zumindest stark gedämpft an die Abdeckung und an den Benutzer übertragen werden.
[0021] Ferner wird ein Schleifwerkzeug für ein erfindungsgemäßes Schleifwerkzeuggerät vorgeschlagen,
bei dem die Schleiffläche durch Trennungen voneinander separierte Teilflächen aufweist,
die relativ zueinander und quer zur Schleiffläche auslenkbar sind und dass die Schleiffläche
mit deren Teilflächen an einem lösbar mit dem Schleifwerkzeug befestigbaren flexiblen
Flachmaterial angeordnet ist, und dass sich das flexible Flachmaterial auch über die
Trennungen erstreckt, so dass die Gesamtheit der Teilflächen zusammen mit dem flexiblen
Flachmaterial am Schleifwerkzeug anbringbar und hiervon lösbar sind.
[0022] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den beigefügten
Patentansprüchen und der zeichnerischen Darstellung nachfolgenden Beschreibung einer
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung. In der Zeichnung zeigt:
- Figur 1
- eine explosionsartige Darstellung eines Teils (Bereich der Schleiffläche) eines erfindungsgemäßen
Schleifwerkzeuggeräts;
- Figur 2
- einen Längsschnitt durch das erfindungsgemäße Schleifwerkzeuggerät gemäß Figur 1;
- Figur 3
- eine perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen Schleifwerkzeuggeräts gemäß Figur
1;
- Figur 4
- eine schematische Darstellung eines Bereichs der Schleiffläche aus Figur 3;
- Figuren 5a bis 5c
- eine schematische Darstellung der Anwendung des erfindungsgemäßen Schleifwerkzeuggeräts;
- Figur 6
- eine isometrische Darstellung eines elastisch nachgiebigen Mittels des erfindungsgemäßen
Schleifwerkzeuggeräts;
- Figur 7
- eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Schleifwerkzeuggeräts mit elastisch
nachgiebigen Mitteln;
- Figuren 8a bis 8c
- eine schematische Darstellung der Anwendung des erfindungsgemäßen Schleifwerkzeuggeräts
mit elastisch nachgiebigen Mitteln;
- Figur 9
- eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Schleifwerkzeuggeräts gemäß Figur
4 bei Betrieb;
- Figur 10
- eine Draufsicht auf das erfindungsgemäße Schleifwerkzeuggerät gemäß Figur 9;
- Figur 11
- eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Schleifwerkzeuggeräts gemäß Figur
9 beim Lösen der Schleiffläche.
[0023] Die Figuren 1 bis 11 zeigen ein erfindungsgemäßes teilweise und explosionsartig dargestelltes
Schleifwerkzeuggerät 2 in einer Ausführung mit einer ersten Schleiffläche 4 und einer
zweiten Schleiffläche 6. Die erste Schleiffläche 4 ist dabei an einem ersten Exzenter
8 und die zweite Schleiffläche 6 an einen zweiten Exzenter 10 exzentrisch hin und
her gehend antreibbar angeordnet. Durch randoffene Trennungen 12 in der ersten Schleiffläche
4 sind flexibel biegsame Teilflächen 14 ausgebildet. Entsprechend sind flexibel biegsame
Teilflächen 16 der zweiten Schleiffläche 6 durch randoffene Trennungen in der zweiten
Schleiffläche 6 ausgebildet. Im zusammengebauten Zustand greifen die Teilflächen 16
der zweiten Schleiffläche 6 in die Trennungen 12 der ersten Schleiffläche 4 ein, und
die Teilflächen 14 der ersten Schleiffläche 4 greifen in die Trennungen 18 der zweiten
Schleiffläche 6, so dass Teilflächen 14 der ersten Schleiffläche 4 und Teilflächen
16 der zweiten Schleiffläche 6 alternierend angeordnet sind.
[0024] Die erste Schleiffläche 4 ist an einem ersten Träger 20 und die zweite Schleiffläche
6 an einem zweiten Träger 22 angeordnet. Erster Träger 20 und zweiter Träger 22 umfassen
ein flexibel biegsames Material. Sie sind beispielsweise aus einem Blechteil gefertigt.
Dabei können sie aus einem Einzelteil gestanzt sein oder sich aus mehreren einzelnen
Streifen zusammensetzen. Die erste Schleiffläche 4 und die zweite Schleiffläche 6
erstrecken sich mit ihren Teilflächen 14 und 16 im Wesentlichen radial nach außen.
Radial innen ist die erste Schleiffläche 4 mit dem ersten Exzenter 8 und die zweite
Schleiffläche 6 mit dem zweiten Exzenter 10 verbunden. Wie aus den Figuren 1 und 2
ersichtlich, sind erster Exzenter 8 und zweiter Exzenter 10 an einer Antriebswelle
24 angeordnet. Dazu wird der zweite Exzenter 10 auf die Antriebswelle 24 aufgeschoben
und mittels einer ersten Hülse 26 gegenüber einem Anschlag axial beabstandet. Auch
der erste Exzenter 8 ist auf die Antriebswelle 24 aufgeschoben und über eine zweite
Hülse 28 zum zweiten Exzenter 10 beabstandet. Mittels einer Unterlegscheibe 30 und
einer Schraube 32, die in eine stirnseitige Gewindeöffnung 34 der Antriebswelle 24
einschraubbar ist, wird je eine innere Exzenterhülse des ersten Exzenters 8 und des
zweiten Exzenters 10 drehfest mit der Antriebswelle 24 verbunden.
[0025] Insbesondere aus Figur 2 ist ersichtlich, dass der erste Exzenter 8 um 180° versetzt
zum zweiten Exzenter 10 auf der Antriebswelle 24 angeordnet ist. Bei Betrieb der Antriebswelle
24 führt die um 180° versetzte Anordnung des ersten Exzenters 8 zum zweiten Exzenter
10 dazu, dass auch die erste Schleiffläche 4 und die zweite Schleiffläche 6 zueinander
versetzte exzentrisch hin- und hergehende Bewegungen ausführen.
[0026] Figur 4 zeigt wie die Schleifflächen 4, 6 an den Trägern 20, 22 mittels eines flexiblen
Flachmaterials 41 lösbar angeordnet sind. Sowohl an dem ersten Träger 20 als auch
an dem zweiten Träger 22 ist eine Hakenkomponente 36 auf einer den Schleifflächen
zugewandten Seite aufgebracht, der mit einer Schlaufenkomponente 38 auf der Rückseite
der Schleifflächen 4,6 in Eingriff gebracht werden kann (Klettverschluss). Die Schlaufenkomponente
38 ist dabei auf dem als dehnbaren Folie 40 ausgebildeten Flachmaterial 41 fest angeordnet.
Die Folie 40 weist im Bereich der Trennungen 12, 18 stark übertrieben dargestellte
Materialüberstände 42 auf. Auf der der Schlaufenkomponente 38 abgewandten Seite der
Folie 40 ist ein Schleifmittel 44 beispielsweise in Form eines Schleifpapiers angebracht,
welches die Schleifflächen 4, 6 bildet. Dieses weist im Bereich der Trennungen 12,
18 eine Perforation 46 auf. Durch den Materialüberstand 42 der Folie 40 und durch
die Perforation 46 des Schleifmittels 44 ist es möglich, das Schleifmittel 44 zusammen
mit der Folie 40 gleichzeitig auf beide Träger 20, 22 aufzubringen. Bei Betrieb der
Antriebswelle 24, was zu einer Relativbewegung der ersten Schleiffläche 4 und der
zweiten Schleiffläche 6 führt, reißt die Perforation 46 des Schleifmittels 44 aufund
zwar ohne dass die dehnbare Folie reist. Durch das Aufreißen und durch den Materialüberstand
42 der Folie 40 ist eine Relativbewegung der ersten Schleiffläche 4 zur zweiten Schleiffläche
6 möglich.
[0027] In den Figuren 5a bis 5c ist ein Schleifwerkzeuggerät 2 bei der Bearbeitung von gekrümmten
und ebenen Flächen dargestellt. Neben einem Gehäuse 48, in dem die Antriebsvorrichtung
angeordnet ist, weist es eine Abdeckung 50 auf. Die Abdeckung 50 umschließt dabei
sowohl die erste Schleiffläche 4 als auch die zweite Schleiffläche 6. Wie aus den
Figuren 5a bis 5c ersichtlich, ist die Abdeckung 50 flexibel biegsam. Einem Anwender
ist es möglich, das Schleifwerkzeuggerät 2 manuell zu führen. Dazu kann er die Hand
auf die Abdeckung 50 legen. Durch Druck der Finger des Benutzers kann der Druck auf
die Schleifflächen 4, 6 erhöht werden. Aus den Figuren 5a bis 5c ist ersichtlich,
dass sich das erfindungsgemäße Schleifwerkzeuggerät 2 auch an gekrümmte Oberflächen
anpassen kann.
[0028] Die Figuren 6 - 8 zeigen ein Ausführungsbeispiel des Schleifwerkzeuggeräts 2, bei
dem ein elastisch dehnbares Mittel 52 vorgesehen ist. Das Mittel 52 weist einen rückwärtigen
Bereich 54 und als Noppen 56 realisierte vorspringende Erhebungen 58 auf.
[0029] Insbesondere aus den Figuren 8a - 8c ist ersichtlich, dass das elastisch dehnbare
Mittel 52 sich mit seinem rückwärtigen Bereich 54 gegenüber der Abdeckung 50 und mit
seinen als Noppen 56 ausgebildeten vorspringenden Erhebungen 58 gegenüber einem ersten
Träger 20 oder gegenüber einem zweiten Träger 22 abstützt. Das Mittel 52 ist dabei
elastisch nachgiebig. Mittels einer Schraube 60 ist das Mittel 52 lösbar mit dem Gehäuse
48 und der Abdeckung 50 verbunden.
[0030] Aus den Figuren 8a - 8c geht weiterhin hervor, dass bei Betrieb des Schleifwerkzeuggeräts
nur die Noppen 56 die Bewegung der Schleifflächen 4, 6 mitmachen. Die Noppen 56 stützen
sich an den Trägern 20, 22 ab, so dass bei manuellem Druck auf die Abdeckung 50 des
Schleifwerkzeuggeräts 2 durch einen Benutzer über die Noppen 56 eine Kraft auf die
Schleifflächen 4, 6 übertragen wird. Dabei wird die Bewegung der Schleifflächen 4,
6 auf die Noppen 56 übertragen, was in den Figuren 8a bis 8c angedeutet ist.
[0031] Durch die Verwendung des Mittels 52 und die Anordnung zwischen der Abdeckung 50 und
den Schleifflächen 4, 6 wird also eine manuelle Betätigung durch einen Benutzer derart
ermöglicht, dass beispielsweise durch Auslenkung der Finger oder des Handballens des
Benutzers eine Anpresskraft auf die Schleifflächen 4, 6 übertragen wird. Der Benutzer
kann somit auf einfache Weise die Schleifflächen 4,6 der Krümmung der Oberfläche des
zu bearbeitenden Werkstücks anpassen und den Anpressdruck aktiv bestimmen. Gleichzeitig
dämpft das Mittel 52 die aus der Bewegung der Schleifflächen 4, 6 resultierenden Vibrationen
insofern, als dass die Noppen 56 elastisch nachgiebig und der rückwärtige Bereich
54 bei der Bewegung der Schleifflächen 4, 6 unbeweglich angeordnet sind. Dadurch ist
eine hohe Laufruhe im Zuge der Bearbeitung gewährleistet.
[0032] Figur 9 zeigt die Bewegung der Teilflächen der Schleifflächen bei einem erfindungsgemäßen
Schleifwerkzeuggerät 2. Die Teilflächen 14 der ersten Schleiffläche 4 und die Teilflächen
16 der zweiten Schleiffläche 6 bewegen sich exzentrisch relativ versetzt zueinander.
Dabei werden die als Faltung 62 ausgebildeten Materialüberstände 62 gestaucht oder
auseinandergezogen. Die Faltungen 62 sind stets in Richtung des ersten Trägers 20
bzw. des zweiten Trägers 22 erstreckt. Die Faltungen 62 sind dabei so gewählt, dass
die erste Schleiffläche 4 und die zweite Schleiffläche 6 in ihren Bewegungen nicht
beschränkt sind.
[0033] Figur 10 zeigt eine Unteransicht der separierbaren Teilflächen 14 der ersten Schleiffläche
4 und der Teilflächen 16 der zweiten Schleiffläche 6. In Figur 10 auf der rechten
Seite ist die Teilfläche 16 mit der Teilfläche 14 über die Sollbruchlinie 64 bildende
Perforationen 46 verbunden. Links in Figur 10 ist die erste Schleiffläche 4 und die
zweite Schleiffläche 6 nach Inbetriebnahme des Schleifwerkzeuggeräts 2 gezeigt. Die
Sollbruchlinie 64 ist dann durch die Relativbewegung der ersten Schleiffläche 4 zu
der zweiten Schleiffläche 6 so aufgebrochen, dass voneinander separierte Teilflächen
14 und 16 ausgebildet werden.
[0034] Figur 11 zeigt das erfindungsgemäße Schleifwerkzeuggerät beim Wechsel der Schleifflächen
4,6. Dazu wird die Folie 40 von dem ersten Träger 20 und dem zweiten Träger 22 gelöst.
1. Motorisch antreibbares Schleifwerkzeuggerät (2) mit einem eine erste Schleiffläche
(4) aufweisenden Schleifwerkzeug, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Schleiffläche (4) durch Trennungen (12) voneinander separierbare Teilflächen
(14) aufweist, die relativ zueinander und quer zur ersten Schleiffläche (4) auslenkbar
sind und dass die erste Schleiffläche (4) mit deren Teilflächen (14) an einem flexiblen
Flachmaterial (41) angeordnet ist und dass sich das flexible Flachmaterial (41) auch
über die Trennungen (12) erstreckt, so dass die Gesamtheit der Teilflächen (14) zusammen
mit dem flexiblen Flachmaterial (41) an einem Träger (20) des Schleifwerkzeugs anbringbar
und hiervon lösbar ist.
2. Schleifwerkzeuggerät (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das flexible Flachmaterial (41) elastisch dehnbar ist.
3. Schleifwerkzeuggerät (2) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das flexible Flachmaterial (41) eine Netz- oder Gitterstruktur aufweist.
4. Schleifwerkzeuggerät (2) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das flexible Flachmaterial (41) aus Gaze-Stoff ausgebildet ist.
5. Schleifwerkzeuggerät (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das flexible Flachmaterial (41) eine thermoplastische Folie (40) umfasst.
6. Schleifwerkzeuggerät (2) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Folie (40) eine oder mehrere Öffnungen zur Staubabsaugung aufweist.
7. Schleifwerkzeuggerät (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das flexible Flachmaterial (41) im Bereich der Trennungen (12) zwischen den Teilflächen
(14) eine Materialzugabe in Form einer Einfaltung (62) in Richtung auf das Schleifwerkzeug
aufweist.
8. Schleifwerkzeuggerät (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Teilflächen (14) vor der Trennung über eine Sollbruchlinie (64) miteinander verbunden
sind, wobei die Sollbruchlinie (64) bei Inbetriebnahme des Schleifwerkzeuggeräts (2)
aufreist und die Trennungen (12) gebildet werden.
9. Schleifwerkzeuggerät (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das flexible Flachmaterial (41) und das Schleifwerkzeug über einen Haken-/Schlaufenmechanismus
(36,38) (Klettverschluss) miteinander verbunden sind.
10. Schleifwerkzeuggerät (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die die Teilflächen (14) der Schleiffläche (4) bildenden Trennungen (12) randoffen
ausgebildet sind.
11. Schleifwerkzeuggerät (2) Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Schleifwerkzeug eine zweite Schleiffläche (6) aufweist, wobei die zweite Schleiffläche
(6) durch randoffene Trennungen (18) in der zweiten Schleiffläche (6) gebildete Teilflächen
(16) aufweist, die relativ und quer zueinander bewegbar sind und dadurch, dass Teilflächen (16) der zweiten Schleiffläche (6) zwischen Teilflächen (16) der
ersten Schleiffläche (6) angeordnet sind.
12. Schleifwerkzeuggerät (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Schleiffläche (4) und/oder die zweite Schleiffläche (6) linear oder exzentrisch
hin und hergehend antreibbar sind.
13. Schleifwerkzeuggerät (2) nach einem der Ansprüche 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Teilflächen (14) der ersten Schleiffläche (4) und die Teilflächen (16) der zweiten
Schleiffläche (6) einander abwechselnd angeordnet sind.
14. Schleifwerkzeuggerät (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass ein der ersten Schleiffläche (4) zugeordneter flexibel biegsamer erster Träger (20)
an einem ersten Exzenter (8) und/oder ein der zweiten Schleiffläche (6) zugeordneter
flexibel biegsamer zweiter Träger (22) an einem zweiten Exzenter (10) angeordnet ist.
15. Schleifwerkzeuggerät (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf der von einer Schleiffläche (4,6) des Schleifwerkzeugs abgewandten Seite eine
das Schleifwerkzeug überfangende Abdeckung (50) vorgesehen ist und dass die Abdeckung
(50) manuell greifbar und flexibel biegbar ist, so dass durch Ausübung manuellen Drucks
auf die Abdeckung (50) eine Anpassung des Schleifwerkzeugs an eine Oberfläche eines
zu bearbeitenden Werkstücks erzielbar ist.
16. Schleifwerkzeuggerät (2) nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung (50) lösbar mit einem Gerätegehäuse (48) verbindbar ist.
17. Schleifwerkzeuggerät (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Abdeckung (50) und Schleifwerkzeug ein elastisch nachgiebiges Mittel (52)
angeordnet ist, das einen durch manuelle Betätigung erzeugten Druck an eine Schleiffläche
(4,6) des Schleifwerkzeugs überträgt.
18. Schleifwerkzeug für ein Schleifwerkzeuggerät (2) nach einem der mehreren der vorhergehenden
Ansprüche 1 bis 17, mit einer Schleiffläche (4), dadurch gekennzeichnet, dass die Schleiffläche (4) durch Trennungen (12) voneinander separierte Teilflächen (14)
aufweist, die relativ zueinander und quer zur Schleiffläche (4) auslenkbar sind und
dass die Schleiffläche (4) mit deren Teilflächen (14) an einem lösbar mit dem Schleifwerkzeug
befestigbaren flexiblen Flachmaterial (41) angeordnet ist und dass sich das flexible
Flachmaterial (41) auch über die Trennungen (12) erstreckt, so dass die Gesamtheit
der Teilflächen (14) zusammen mit dem flexiblen Flachmaterial (41) am Schleifwerkzeug
anbringbar und hiervon lösbar ist.