[0001] Die Erfindung betrifft Lagereinheiten für einen Druckwerkszylinder einer Druckmaschine
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 oder 2.
[0002] Bei Druckmaschinen, insbesondere auch Rollenrotationsoffsetdruckmaschinen, führt
der Wunsch der Anwender nach erhöhter Flexibilität basierend auf einem kleinen Seitensprung,
was zu Einfachumfang-Plattenzylindern führt, bei gleichzeitig hoher Produktivität,
was zu mehrfachbreiten Druckmaschinen führt, zu vergleichsweise biegeweichen Druckzylindern
und damit zu Maschinenkonzepten mit potenziell hoher Anfälligkeit gegen Schwingungsstreifen
im Druckbild.
[0003] In der Literatur sind diverse Verfahren zur Reduzierung der Biegedeformation von
rotatorischen Bauteilen zu finden. Die einzelnen Verfahren lassen sich in passive
Verfahren und in aktive Verfahren unterscheiden. lm Gegensatz zu passiven Verfahren,
z. B. konstruktiven, zeitlich konstanten Maßnahmen wie beispielsweise Reduktion der
Kanalschlagkraft durch Verwendung besonders schmaler Zylinderkanäle, sog. "Minigaps"
oder durch Sleeves am Gummizylinder, wird bei aktiven Verfahren abhängig vom Maschinenzustand,
zeitlich veränderlich und unter Verwendung zusätzlicher Energie, in geeigneter Weise
eingegriffen. Aktive Verfahren können entsprechend ihrer Wirkungsweise in statische
und dynamische Verfahren untergliedert werden. Bei statischen Systemen werden die
Stellglieder in längeren Zeitskalen aktualisiert, um veränderten Randbedingungen,
wie z. B. Produktionswechsel, andere Verbrauchsstoffe oder temperaturbedingte Veränderungen,
zu kompensieren. Dynamische Verfahren hingegen weisen deutlich geringere Zykluszeiten
(im Bereich der Eigenfrequenzen relevanter Schwingungsmoden) auf, um dem dynamischen
Schwingungsverhalten über Aktoren entgegenzuwirken. Die vorliegende Erfindung beschäftigt
sich mit einem aktiven Verfahren zur dynamischen Reduktion der Biegeschwingungsamplituden.
[0004] Im Falle der
WO 01/50035 A1 sowie der
JP 11 170 474 wird durch Einleiten von Axialkräften im Abstand zur Zylinderlängsachse ein Biegemoment
eingeleitet, das den Kraftabfall bei Überrollung des Spannkanals ausgleichen soll.
[0005] Aus der
WO 2004/016431 A1 ist eine Vorrichtung in der Nähe des Spannkanals in der Zylinderoberfläche beschrieben,
die abhängig vom Maschinenzustand (Drehzahl) eine radiale Erhöhung (Lage und Höhe)
zur destruktiven Interferenz mit der Kanalschlagkraft ausbildet.
[0006] Die vorstehend beschriebenen Verfahren zur aktiven Schwingungsdämpfung sind fast
ausschließlich zur Dämpfung resonant erzwungener Schwingungen in Werkzeugmaschinen
in Gebrauch, wo eine kontinuierliche Anregung (Unwucht, Rattermarken, Prozesskräfte)
vorliegt. Hierbei reichen zur Dämpfung bereits geringe, kontinuierlich eingebrachte
Kräfte aus, die aus einer messtechnischen Erfassung des Istwertes und einem Regelalgorithmus
abgeleitet werden.
[0007] Im Gegensatz dazu entstehen die Kanalschlag-Schwingungen von Druckzylindern durch
eine einmalige pro Umdrehung oder periodische, pulsförmige Anregung. Die Kraftanregung
erfolgt durch Wegfall bzw. Reduktion der Andrückkraft bei Überrollung der Unterbrechung
der Mantelfläche (z. B. Spannkanal der Öffnung zur Aufnahme von einem Aufzug). Aufgrund
der sehr kurzzeitig wirkenden Schlaganregung und der Forderung, bereits die erste
Schwingung nahezu vollständig zu unterdrücken, die andernfalls bereits als Qualitätsmangel
im Druckprodukt sichtbar wäre, werden neue Konzepte bzgl. Aktorik und Ansteuerung
erforderlich.
[0008] Befindet sich die Aktorik im Druckzylinder, führt das zu hohen Fertigungs- und Montagekosten
und darüber hinaus zu Problemen durch die Zylinderrotation, beispielsweise Problemen
im Zusammengang mit dann erforderlichen Drehdurchführungen oder im Zusammenhang mit
Elektronik und Aktorik, die hohen Zentrifugalbeschleunigungen bis maximal dem 350
bis 400-fachen der Erdbeschleunigung ausgesetzt sind.
[0009] Ein zusätzliches Lager im Abstand zum Maschinenlager zur Biegemomenteinleitung führt
zu zahlreichen technischen Problemen, wie z. B. zu geringe Steifigkeit des Lagerzapfens
für Momenteinleitung und dadurch hohe erforderliche Hübe und damit auch Baulänge der
Aktorik und Kollision mit benachbarten Baugruppen wie Seitenregister oder Antrieb.
[0010] Aus der
DE 200 11 948 U1 ist eine Lageranordnung für eine Druckmaschine bekannt, wobei zwischen einem Lagerinnenring
und einem Lageraußenring Wälzkörper angeordnet sind und der Lageraußenring einen seitlichen
Befestigungsflansch aufweist, mit dem er an einem Gehäuse festlegbar ist. Zwischen
dem Gehäuse und dem Lageraußenring ist mindestens ein piezoelektrische Stellelement
angeordnet, über das eine im Mikrometerbereich liegende exakte radiale Positionierung
des Lagers in der Gehäusebohrung erreicht werden kann, bevor das Lager dann in üblicher
Weise mittels Schrauben am Gehäuse festgelegt wird. Im Druckbetrieb der Druckmaschine
ist das Lager gegenüber dem Gehäuse somit starr fixiert.
[0011] Aus der
WO 2006/061432 A1 und der
DE 10 2005 058 787 A1 sind ein Verfahren und Vorrichtungen zur Schwingungsreduktion eines Zylinders einer
Rotationsdruckmaschine bekannt, wobei Aktoren in Form von piezoelektrischen Stellelementen
in einem ein Radiallager aufnehmenden schlittenartigen Lagerblock einer Linearlagereinheit
vorgesehen sind, die der Reduzierung der durch Kanalschläge hervorgerufenen Zylinderschwingungen
dienen. Diese Druckschrift offenbart auch die Triggerung bzw. Skalierung der Aktorsollkurve
sowie Details des adaptiven Vorsteuerkonzepts betreffend Messstellen, Signalaufbereitung,
Generierung der Sollwertkurve u. dgl..
[0012] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Lagereinheiten für einen Druckwerkszylinder
einer Druckmaschine zu schaffen.
[0013] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 oder 2 gelöst.
[0014] Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass während
des Druckbetriebes mittels einer geeigneten Aktorik, d. h. mittels der piezoelektrischen
Stellelemente bzw. Piezoaktoren, an den Lagerstellen des Druckwerkszylinders eine
Kraft eingeleitet werden kann, die den Wegfall bzw. die Verringerung der Druckspannung
beim Überrollen eines Zylinderkanals, beispielsweise eines Spannkanals eines Plattenzylinders,
kompensiert und somit eine Schwingungsanregung vermeidet. Zu diesem Zweck werden mittels
der Piezoaktoren über das Lager in den Druckwerkszylinder Radialkräfte eingeleitet,
die in Größe und Wirkungsdauer der Kanalschlagkraft im Wesentlichen entsprechen. Gilt
zu jedem Zeitpunkt, dass die Summe von Kanalschlagkraft und Aktorkraft gleich Null
ist, so kann eine Bewegung des Zylinderschwerpunktes vermieden werden.
[0015] Die Erfindung ermöglicht eine Integration einer geeigneten Aktorik zur Verschiebung
des Lagermittelpunktes des Druckwerkszylinders und eines geeigneten Messsystems zur
Berechnung der Aktorstellkurve in eine vormontierte, kompakte Lagereinheit, die den
Anforderungen hinsichtlich Bauraum und Anschlusskonstruktionen eines Druckwerkszylinders
in einer Druckmaschine genügt.
[0016] Die kompakte und montagefreundliche Lagereinheit, die vormontiert, eingestellt, z.
B. per Schrumpfsitz auf den Wellensitz des Druckwerkszylinders montiert und komplett
mit dem Druckwerkszylinder an ein Seitengestell der Druckmaschine montiert wird, führt
zu keinerlei Kollision mit benachbarten Baugruppen wie Seitenregister oder Antrieb;
die Aktoren und die Leistungselektronik sind am Lagergehäuse, also an feststehenden
Bauteilen angebracht.
[0017] Durch die insbesondere orthogonale Wirkrichtungen der vorzugsweise zwei Aktoren werden
Verschiebungen des Lagermittelpunktes in einer Ebene senkrecht zur Zylinderachse ermöglicht
die Lagereinheiten sind somit für verschiedene Druckwerkstypen (Zylinderwinkel bzw.
Kanalschlagrichtung) einsetzbar.
[0018] Bei den gegenwärtig typischen Druckwerkbelastungen sind Aktorabmessungen erforderlich,
die in der bevorzugten Querschnittsform der Lagereinheit, also Vorspannungsseite abgerundet
und Aktorseiten eckig, eingebaut werden können. Die wirksame Aktorlänge kann somit
auf ca. 50% des Zylinderradius gesteigert werden. Nachdem bei Piezoaktoren der Hub
proportional zur wirksamen Länge ist, können Aktoren relevanter Größe verbaut werden,
wobei dennoch ausreichend Bauraum für Radiallager gewährleistet ist.
[0019] Im Falle der vorliegenden Erfindung ist somit eine Integration von Aktorik und Sensorik
in eine kompakte Baueinheit in Form einer Lagereinheit möglich, unter maximaler Ausnutzung
des zur Verfügung stehenden Bauraums. Im Falle eines Plattenzylinders beispielsweise
einer Rollenrotationsdruckmaschine, beispielsweise einer Rollenrotationsoffsetdruckmaschine
ergibt sich die Bauraumbeschränkung in radialer Richtung im Wesentlichen aus der Forderung,
mehrere Farb- bzw. Feuchtauftragswalzen mit entsprechenden Verstellmechanismen um
die Mantelfläche des Plattenzylinders herum anbringen zu können und zwischen Plattenzylinder
und Gummizylinder den erforderlichen Achsabstand einzuhalten.
[0020] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung kann die Lagereinheit eine Seitenregister-Verstelleinrichtung
umfassen, die ein Axiallager zum axialen Verstellen des in der Lagereinheit aufgenommenen
Druckwerkszylinders umfassen kann, welches mittels einer Gewindeeinrichtung verstellbar
sein kann. Eine solche Lagereinheit eignet sich insbesondere auch zur Verwendung im
Zusammenhang mit Plattenzylindern.
[0021] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden
im Folgenden näher beschrieben.
[0022] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht einer Lagereinheit, mit Blickrichtung auf die Kontaktfläche
zum Seitengestell der Druckmaschine;
- Fig. 2
- die Lagereinheit gemäß Fig. 1 teilweise im Schnitt;
- Fig. 3
- die Lagereinheit gemäß Fig. 1 und 2, von der anderen Seite, also mit Blickrichtung
von der Zylinderstirnfläche gesehen und teilweise im Schnitt;
- Fig. 4
- eine perspektivische Teilansicht einer weiteren Ausführungsform einer Lagereinheit
samt Zylinder, teilweise im Schnitt;
- Fig. 5
- eine Schnittansicht der Anordnung gemäß Fig. 4.
[0023] Zunächst wird auf die erste Ausführungsform nach den Fig. 1 bis 3 Bezug genommen.
Die Lagereinheit 01 dient zur Aufnahme eines hier nicht näher dargestellten Zylinders
02 (vgl. Fig. 4), insbesondere Druckwerkszylinders 02, beispielsweise Formzylinders
02 oder Gummizylinders 02 einer Druckmaschine, insbesondere einer Rollenrotationsdruckmaschine,
beispielsweise einer Rollenrotationsoffsetdruckmaschine. Der in der Lagereinheit 01
gelagerte Druckwerkszylinder 02 kann insbesondere ein Druckwerkszylinder 02 mit einem
einzigen Zylinderkanal am Umfang sein. Die Lagereinheit 01 ist beispielsweise an einem
Seitengestell der Druckmaschine befestigbar, z. B. anschraubbar, wobei es sich versteht,
dass zu beiden Seiten des Zylinders 02 jeweils eine Lagereinheit 01 vorgesehen ist.
[0024] Die Lagereinheit 01 umfasst ein Lager 03, beispielsweise ein Wälzlager 03, mit einer
axialen Bohrung 04 zur Aufnahme eines Zapfens 06 (vgl. Fig. 4) des Zylinders 02, sowie
ein das Lager 03 aufnehmendes Lagergehäuse 07. Das Lager 03 umfasst einen Lagerinnenring
08, der die Bohrung 04 definiert, einen Lageraußenring 09, der im Lagergehäuse 07
drehfest aufgenommen ist, sowie einen zwischen Lagerinnenring 08 und Lageraußenring
09 aufgenommenen Wälzkörpersatz 10. Das Lagergehäuse 07 ist über Gewindebohrungen
11 mit einem nicht näher dargestellten Seitengestell der Druckmaschine fest verschraubbar.
[0025] Der Lageraußenring 09 ist in der Bohrung 14 des Lagergehäuses 07 mit radialem Spiel
aufgenommen. Der Lageraußenring 09 weist beidseitig einen sich radial nach außen erstreckenden
Flansch 12 bzw. eine Anlageschulter 12 auf, die sich in eine entsprechend geformte,
an die Bohrung 14 anschließende Ausnehmung 13 an der jeweiligen stirnseitigen Außenseite
des Lagergehäuses 07 erstreckt. Auf diese Weise ist der Lageraußenring 09 im Lagergehäuse
07 in radialer Richtung, d. h. in einer Ebene senkrecht zur Lagerachse beweglich,
in axialer Richtung aufgrund der beidseitig wirkenden axialen Gleitführung der Anlageschultern
12 jedoch unverschieblich aufgenommen. Die sich radial nach außen erstreckenden Anlageschultern
12 bewirken zusätzlich eine Versteifung des Lageraußenrings 09, was in Hinblick auf
die Biegebeanspruchung des Lageraußenrings 09 durch die weiter unten beschriebenen
Aktoren 26 von Vorteil ist.
[0026] Das Lagergehäuse 07 ist teilbar ausgebildet und umfasst zwei Gehäusehälften 16; 17,
die mittels Passstiften 18 zusammenfügbar sind und miteinander verschraubbar sind.
Die Teilungsebene der beiden Gehäusehälften 16; 17 verläuft vorzugsweise durch die
Achse der Lagereinheit 01. (Alternativ kann auch der Lageraußenring 09 geteilt sein.)
Die Außenkontur der einen Gehäusehälfte 16 ist halbkreisförmig, erstreckt sich also
über einen Umfangsabschnitt 16 von 180°, während die Außenkontur bzw. der Umfangsabschnitt
17 der anderen Gehäusehälfte 17 rechteckig ist. Die Länge L1 der langen Seite der
rechteckförmigen Gehäusehälfte 17 kann insbesondere dem doppelten Radius R der halbkreisförmigen
bzw. halbrunden Gehäusehälfte 16 entsprechen und die Länge L2 der kurzen Seite der
rechteckförmigen Gehäusehälfte kann insbesondere dem einfachen Radius R entsprechen.
Die Lagereinheit 01 wird im Zusammenhang mit einem Zylinder 02 mit einem Außendurchmesser
D verwendet, wobei vorzugsweise die Beziehungen L1 < oder = D sowie R < oder = D/2
gelten. Hierdurch ergeben sich eine besonders kompakte und einbaufreundliche Bauweise
der Lagereinheit 01 sowie ausreichend Platz für periphere Komponenten wie beispielsweise
Farbauftragswalzen im Falle einer Verwendung der Lagereinheiten 01 im Zusammenhang
mit Formzylindern 02.
[0027] Das Lager 03 bzw. der Lageraußenring 09 ist wie oben erläutert mit Spiel in der Bohrung
14 des Lagergehäuses 07 gelagert. Um das Lager 03, d. h. den Lageraußenring 09 relativ
zum Lagergehäuse 07 winkelmäßig fixiert, aber in einer Ebene senkrecht zur Lagerachse
beweglich zu halten, ist eine Verdrehsicherung 19 in Form eines torsionssteifen, aber
biegeweichen Sicherungsblechs 19 vorgesehen, welches ringartig ausgebildet ist mit
einem ringartigen Abschnitt 21 und mehreren, insbesondere vier sich radial nach außen
erstreckenden gekröpften Armen 22, die sich zueinander vorzugsweise jeweils unter
einem Winkel von 90° erstrecken und vorzugsweise so ausgerichtet sind, dass zwei der
Arme 22 sich in Richtung der beiden Ecken der rechteckförmigen Gehäusehälfte 17 erstrecken.
Der ringförmige Abschnitt 21 des Sicherungsblechs 19 ist über Schrauben 23 am Lageraußenring
09 befestigt, während die gekröpften Arme 22 über Schrauben 24 am Lagergehäuse 07
fixiert sind, wodurch eine Verdrehsicherung 19 des Lageraußenrings 09 bei gleichzeitiger
Möglichkeit einer Bewegung in radialer Richtung geschaffen wird.
[0028] In der rechteckförmigen Gehäusehälfte 17 des Lagergehäuses 07 sind zwei piezoelektrische
Stellelemente 26, z. B. Aktoren 26, beispielsweise zwei Piezo-Stackaktoren 26 mit
integrierter Kraftmessscheibe, angeordnet. Die Aktoren 26 sind vollständig innerhalb
des Lagergehäuses 07 aufgenommen. Die Aktoren 26 erstrecken sich mit ihrer Längsausdehnung
in radialer Richtung sowie in Richtung der außenliegenden Ecken der rechteckförmigen
Gehäusehälfte 17. Die Ebene eines jeden Aktors 26 erstreckt sich vorzugsweise senkrecht
zur Achse des Lagers 03 oder aber die Achse des Lagers 03 liegt vorzugsweise in der
durch den jeweiligen Aktor 26 definierten Ebene.
[0029] Die beiden Aktoren 26 sind zueinander unter einem Winkel von 90° +f 10%, vorzugsweise
90° +/- 3%, insbesondere von 90°, angeordnet, weisen also zueinander jeweils eine
senkrechte Wirkrichtung auf. Die Aktoren 26 wirken mit ihrem radial innen liegenden
Ende auf den Lageraußenring 09 im Sinne eines Bewegens des Lageraußenrings 09 und
somit des gesamten Lagers 03 in einer radialen Ebene ein und sind an ihrem radial
außen liegenden Ende am Lagergehäuse 07 abgestützt. Um eine Entkopplung von Querkräften
zu erzielen, kann beispielsweise eine Linearführung 29, z. B. eine Flachkäfigführung
29, insbesondere ein Nadelrollen oder Kugeln aufweisende Nadelrollenflachkäfig 29
vorgesehen sein.
[0030] Die beiden außenliegenden Eckabschnitte 27 der rechteckförmigen Gehäusehälfte 17
sind als vom Lagergehäuse 07 lösbare Kappen 27 ausgebildet, in denen die rückwärtigen
Enden der Aktoren 26 mittels Kunstharzes vergossen und abgestützt sind. Die Kappen
27 ihrerseits sind mittels Schrauben 28 an der rechteckförmigen Gehäusehälfte 17 befestigbar.
[0031] Nachdem hohe dynamische Kräfte in das Lager 03 eingeleitet werden müssen, ist ein
kurzer Kraftpfad und eine steife Anbindung von großer Bedeutung: über die Aktoren
26 werden die Kräfte direkt über den durch die Flansche 12 versteiften Lageraußenring
09 in die Mittelebene (daher keine Drehomenteinleitung durch Aktorkraft) der steifen
Lagerstelle eingeleitet (die Mittelachse des Aktors 27 liegt innerhalb der Wälzkörperbreiten
und/oder der Arbeitsbreite des Wälzlagers 03); die Aktoren 26 stützen sich über das
Lagergehäuse 07 direkt am steifen Seitengestell der Druckmaschine ab; zum Ausgleich
von Längen- bzw. Winkeltoleranzen werden die Aktoren 26 vorderseitig jeweils ein Zwischenelement
29 zur Querkraftankopplung auf die z. B. Nadelrollen aufweisende Flachkäfigführung
29 angedrückt und rückseitig wird über jeweils eine Distanzscheibe zwischen der Kappe
27 und dem Lagergehäuse 07 ein Klebespalt eingestellt, der mit Epoxydharz ausgegossen
wird.
[0032] Querkräfte führen zur Zerstörung des Piezostacks. Nachdem die unter 90° angeordneten
Aktoren 26 die Bewegung in der Ebene ermöglichen, somit aber auch Verschiebungen des
Außenringes orthogonal zur Aktormittelachse auftreten, ist hier durch eine geeignete
Linearführung 29 (vorzugsweise Nadelrollenflachkäfige 29) eine Entkoppelung zu schaffen.
[0033] Den beiden Aktoren 26 gegenüberliegend, vorzugsweise diametral gegenüberliegend ist
jeweils eine Vorspannungseinrichtung 31 vorgesehen, die der Kraft der Aktoren 26 entgegenwirkt.
Die Vorspannungseinrichtung 31 kann insbesondere von einer Federeinrichtung 31, beispielsweise
von einem Tellerfederpaket 31 gebildet sein, welches in der halbrunden Gehäusehälfte
16 angeordnet ist, radial ausgerichtet ist, sich mit seiner radial außen liegenden
Rückseite an der Gehäusehälfte 16 abstützt und mit seiner radial innen liegenden Vorderseite
auf den Lageraußenring 09 einwirkt, wobei zur Entkopplung von Querkräften wiederum
eine Flachkäfigführung 29 vorgesehen sein kann. Vorzugsweise ist die Vorspannkraft
einer jeden Federeinrichtung 31 so eingestellt, dass die Federeinrichtung 31 das ihr
zugeordnete piezoelektrische Stellelement 26 mit einer Kraft vorspannt, die der halben
maximalen Stellkraft des Stellelements 26 entspricht.
[0034] Das Verfahren zum Reduzieren von Schwingungsamplituden der Biegeeigenformen eines
Druckwerkszylinders 02 besteht, allgemein gesprochen, im Wesentlichen darin, dass
an mindestens einer Lagerstelle des Druckwerkszylinders 02, vorzugsweise an beiden
bzw. allen Lagerstellen, eine dynamische Fußpunktverschiebung erfolgt. Diese dynamische
Fußpunktverschiebung erfolgt insbesondere mittels mindestens eines piezoelektrischen
Stellelements 26 bzw. Aktors 26.
[0035] Im Betrieb werden die Aktoren 26 mittels einer geeigneten Steuerung bzw. Regelung,
wie sie grundsätzlich beispielsweise aus der eingangs genannten
WO 2006/061432 A1 bekannt ist, in der erforderlichen Weise erregt, um in das Lager 03 eine Kraft einzuleiten,
die den auf den gelagerten Zylinder 02 einwirkenden Kräften, beispielsweise beim Überrollen
eines Spannkanals, entgegenwirkt bzw. diese kompensiert, um Schwingungsanregungen
möglichst zu vermeiden.
[0036] Allerdings können die unterschiedlichen Kraftangriffspunkte zu einer Biegedeformation
des flexiblen Zylinders 02 um den Schwerpunkt führen. Während somit die Grundschwingung
mit ihrem Maximum in der Mitte des Ballens des Zylinders 02 vollständig kompensiert
werden kann, kann durch die vorgesehene Aktorik die zweite Oberschwingung, die ihr
Maximum an den Lagerstellen hat, angeregt werden. Zu Lösung dieser Problematik kann
hier vorzugsweise so vorgegangen werden, dass über eine geeignete Ansteuerung ein
Kompromiss bzgl. der Amplituden aus beiden Eigenmoden angestrebt wird, vgl. auch
WO 2006/061432 A1.
[0037] Das vorhandene Spiel bzw. der Spalt zwischen dem in einer radialen Ebene beweglichen
Lageraußenring 09 und der Bohrung 14 des Lagergehäuses 07 beschränkt die maximale
Einfederung der Aktoren 26 bei Überlast (z. B. bei einem Wickler) und verhindert so
eine Zerstörung und/oder Depolarisierung der Aktoren 26 im Fall einer Überlast. Die
oben erläuterte Anordnung der Aktoren 26 führt auch zu einer Vermeidung von Querkräften
bzw. Biegemomenten auf die Aktoren 26.
[0038] Die auftretenden (hohen) Kräfte im Falle z. B. eines Papierwicklers führen zur Depolarisation
des Aktors und damit den Aktor unbrauchbar machen würden. Somit ist ein optimaler
Spalt zwischen Außenring und Gehäuse erforderlich, der groß genug ist um den maximalen
Aktorhub (hier ca. 45 µm) - unter Berücksichtigung von Fertigungs-/Montagetoleranzen
- zu realisieren, klein genug ist um die maximale Aktoreinfederung (zulässig (F.max-F.block)*C.aktor,
hier ca. 32 µm bei ideal steifer Umgebung) zu begrenzen. Nachdem die Umbauteile eine
endliche Steifigkeit besitzen, wurde der Spalt hier auf 65 µm dimensioniert. Das Spiel
beträgt vorzugsweise 10 - 500 µm, insbesondere 20 - 100 µm.
[0039] Weitere Merkmale der Lösung sind in folgenden Punkten zusehen:
- steife Ankopplung der Aktoren 26 zwischen Zylinder 02 und Seitengestell (die Piezo-Stackaktoren
26 können als Feder mit Fußpunktanregung modelliert werden, d. h. jede zusätzliche
Nachgiebigkeit reduziert die eingekoppelte Kraft);
- geometrische Zusammenhänge Aktorlänge/Aktorhub vs. geringe Achsabstände (= Maximalgröße
des Lagers) bei Einfachumfangmaschinen und Schwächung des Lagergehäuses 07 und ausreichend
dimensioniertes Wälzlager 03;
- Sicherstellung der Lebensdauer des Zylinderlagers trotz zusätzlicher Aktorkräfte durch
optimierte Gestaltung des Außenrings;
- die fertigungs- und montageoptimierte Gestaltung der Lagereinheit 01;
- die Möglichkeit der Ausführung der Lagereinheit 01 als Plattenzylinderlager mit integriertem
Seitenregister (vgl. unten) und optimierter Außenkontur zur Anordnung von Farbwalzen.
[0040] Die zweite Ausführungsform gemäß Fig. 4 und 5 entspricht im Wesentlichen derjenigen
gemäß Fig. 1 bis 3, weist jedoch zusätzlich eine in die Lagereinheit 01 integrierte
Seitenregister-Verstelleinrichtung 32 auf, die eine axiale Verschiebung des Druckwerkszylinders
02, z. B. Formzylinder 02, insbesondere Plattenzylinders 02 zur Korrektur des Seitenregisters
ermöglicht. Zu diesem Zweck ist der Zapfen 06 des Formzylinders 02 mit einer Zapfenverlängerung
33 drehfest verbunden, die ein weiteres Lager 34, nämlich ein Axiallager 34, beispielsweise
ein Axialschrägkugellager 34 trägt, dessen Gehäuse 36 an seinem Außenumfang mit einem
Gewinde 37, insbesondere einem Feingewinde 37, beispielsweise einem metrischen Feingewinde
37 versehen ist, welches mit einem entsprechenden Gewinde 38 eines feststehenden Flansches
39 kämmt, der mit dem Lageraußenring 09 drehfest verbunden, insbesondere verschraubt
ist. Ein Verdrehen des Gehäuses 36 des Axiallagers 34 bewirkt somit eine axiale Translationsbewegung
des Gehäuses 36 und somit letztlich des Zylinders 02. Der mögliche Verstellbereich
kann hierbei etwa+/- 1,5 mm betragen.
[0041] Am Gehäuse 36 des Axiallagers 34 ist des Weiteren ein Zahnkranz 41 montiert, der
über ein zusätzliches Antriebszahnrad 42, insbesondere Stirnrad 42 über eine Antriebswelle
43 verdrehbar ist, um die o. g. Translationsbewegung des Zylinders 02 zu erzeugen.
[0042] Selbst bei Annahme eines geringen Wirkungsgrades η = 20% der Getriebeübersetzungen
ergibt sich ein günstiges Verhältnis zwischen Drehmoment M und Axialverschiebekraft
F
ax von ca.

[0043] Die Verzahnung wird hierbei als schiefe Ebene betrachtet, an der folgende Beziehungen
für Kräfte und Winkel gelten:

Und mit

gilt:

[0044] In den obigen Beziehungen bedeuten: p die Steigung des Gewindes 37, d
m der mittlere Gewindedurchmesser und i das Übersetzungsverhältnis des Zahnradgetriebes
(hier angenommen i=1:3,75). Um beispielsweise eine axiale Verschiebekraft von 1.000
N zu erzielen, ist ein Drehmoment von 0,42 Nm erforderlich.
[0045] Wichtig anzumerken ist bei diesem Verstellmechanismus, dass der feststehende Flansch
39, in dem auch das Antriebzahnsrad 42 gelagert ist, fest mit dem durch die Aktorik
beweglichen Lageraußenring 09 verbunden ist. Somit wird ein Klemmen der Verstelleinheit
durch den Aktorhub vermieden.
[0046] In einer weiterhin bevorzugten, nicht näher dargestellten Ausführung der Lagereinheit
01 als Gummizylinderlagerung ist die Integration einer makroskopischen Lageverstellung
für Druck- und Ruheposition des Gummizylinders 02 möglich, vgl. auch
WO 2006/061432 A1.
Bezugszeichenliste
[0047]
- 01
- Lagereinheit
- 02
- Zylinder, Druckwerkszylinder, Formzylinder, Plattenzylinder, Gummizylinder
- 03
- Lager, Wälzlager
- 04
- Bohrung (03)
- 05
- -
- 06
- Zapfen (02)
- 07
- Lagergehäuse
- 08
- Lagerinnenring
- 09
- Lageraußenring
- 10
- Wälzkörpersatz
- 11
- Gewindebohrung
- 12
- Flansch, Anlageschulter (09)
- 13
- Ausnehmung (07)
- 14
- Bohrung (07)
- 15
- -
- 16
- Gehäusehälfte, halbkreisförmig, Umfangsabschnitt
- 17
- Gehäusehälfte, rechteckförmig, Umfangsabschnitt
- 18
- Passstift
- 19
- Verdrehsicherung, Sicherungsblech
- 20
- -
- 21
- Abschnitt, ringförmiger (19)
- 22
- Arm (19)
- 23
- Schraube
- 24
- Schraube
- 25
- -
- 26
- Stellelement, Aktor, Piezo-Stackaktor
- 27
- Eckabschnitt, Kappe
- 28
- Schrauben
- 29
- Linearführung, Zwischenelement, Flachkäfigführung, Nadelrollenflachkäfig
- 30
- -
- 31
- Vorspannungseinrichtung, Federeinrichtung, Tellerfederpaket
- 32
- Seitenregister-Verstelleinrichtung
- 33
- Zapfenverlängerung
- 34
- Lager, Axiallager, Axialschrägkugellager
- 35
- -
- 36
- Gehäuse (34)
- 37
- Gewinde, Feingewinde (36)
- 38
- Gewinde (39)
- 39
- Flansch
- 40
- -
- 41
- Zahnkranz
- 42
- Antriebszahnrad, Stirnrad
- 43
- Antriebswelle
- D
- Aussendruchmesser (02)
- R
- Radius (16)
- L1
- Länge (17)
- L2
- Länge (17)
1. Lagereinheit (01) für einen Druckwerkszylinder (02) einer Druckmaschine, mit einem
Lager (03) und einem das Lager (03) aufnehmenden Lagergehäuse (07), wobei das Lager
(03) einen Lageraußenring (09), einen Lagerinnenring (08) und einen zwischen Lageraußenring
(09) und Lagerinnenring (08) aufgenommenen Wälzkörpersatz (10) umfasst und wobei mindestens
ein zwischen Lagergehäuse (07) und Lageraußenring (09) wirkendes piezoelektrisches
Stellelement (26) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Lageraußenring (09) im Lagergehäuse (07) im Druckbetrieb der Druckmaschine in
einer Ebene senkrecht zur Achse der Lagereinheit (01) zumindest mittels des mindestens
einen piezoelektrischen Stellelements (26) beweglich angeordnet ist, dass in der Lagereinheit
(01) eine Seitenregister-Verstelleinrichtung (32) angeordnet ist.
2. Lagereinheit (01) für einen Druckwerkszylinder (02) einer Druckmaschine, mit einem
Lager (03) und einem das Lager (03) aufnehmenden Lagergehäuse (07), wobei das Lager
(03) einen Lageraußenring (09), einen Lagerinnenring (08) und einen zwischen Lageraußenring
(09) und Lagerinnenring (08) aufgenommenen Wälzkörpersatz (10) umfasst und wobei mindestens
ein zwischen Lagergehäuse (07) und Lageraußenring (09) wirkendes piezoelektrisches
Stellelement (26) vorgesehen ist, wobei der Lageraußenring (09) im Lagergehäuse (07)
im Druckbetrieb der Druckmaschine in einer Ebene senkrecht zur Achse der Lagereinheit
(01) zumindest mittels des mindestens einen piezoelektrischen Stellelements (26) beweglich
angeordnet ist, wobei das piezoelektrische Stellelement (26) vollständig innerhalb
des Lagergehäuses (07) aufgenommen ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Lagergehäuse (07) mehrere Gehäuseteile (16; 17) aufweist.
3. Lagereinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Teil der Seitenregister-Verstelleinrichtung (32) mittels des piezoelektrische
Stellelementes (26) bewegbar angeordnet ist.
4. Lagereinheit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagereinheit (01) zwei piezoelektrische Stellelemente (26) umfasst, die bzgl.
der Lagerachse gesehen zueinander unter einem Winkel von 90° +/- 10% angeordnet sind.
5. Lagereinheit nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die piezoelektrischen Stellelemente (26) zueinander unter einem Winkel von 90° +/-
3% angeordnet sind.
6. Lagereinheit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass dem mindestens einem piezoelektrischen Stellelement (26) eine Federeinrichtung (31)
zugeordnet ist.
7. Lagereinheit nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Federeinrichtung (31) dem piezoelektrischen Stellelement (26) zumindest in etwa
gegenüberliegend angeordnet ist.
8. Lagereinheit nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Federeinrichtung (31) dem zugeordneten piezoelektrischen Stellelement (26) diametral
gegenüberliegt.
9. Lagereinheit nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Federeinrichtung (31) von einem Tellerfederpaket (31) gebildet ist.
10. Lagereinheit nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Federeinrichtung (31) das ihr zugeordnete piezoelektrische Stellelement (26)
mit einer Kraft vorspannt, die der halben maximalen Stellkraft des Stellelements (26)
entspricht.
11. Lagereinheit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Ebene des piezoelektrischen Stellelements (26) senkrecht zur Achse der Lagereinheit
(01) erstreckt.
12. Lagereinheit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittelachse bzw. Krafteinleitung in gleicher Richtung des Stellelementes (26)
vorzugsweise innerhalb der Abstandsbreite des Wälzkörpersatzes (10) liegt.
13. Lagereinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Achse der Lagereinheit (01) in der durch das piezoelektrische Stellelement (26)
definierten Ebene liegt.
14. Lagereinheit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das piezoelektrische Stellelement (26) vollständig innerhalb des Lagergehäuses (07)
aufgenommen ist.
15. Lagereinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Lagergehäuse (07) mehrere Gehäuseteile (16; 17) umfasst.
16. Lagereinheit nach Anspruch 2 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Lagergehäuse (07) zwei Gehäusehälften (16; 17) umfasst.
17. Lagereinheit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Lagergehäuse (07) des Außenrings (09) geteilt ist.
18. Lagereinheit nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass eine Teilungsebene der beiden Gehäusehälften (16; 17) durch die Achse der Lagereinheit
(01) verläuft.
19. Lagereinheit nach Anspruch 15, 16 oder 18, dadurch gekennzeichnet, dass in einem Gehäuseteil (17) der Gehäuseteile (16; 17) die beiden piezoelektrischen
Stellelemente (26) und in dem anderen Gehäuseteil (16) der Gehäuseteile (16; 17) die
beiden Federeinrichtungen (31) angeordnet sind.
20. Lagereinheit nach einem der Ansprüche 16 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Gehäusehälften (16; 17) mittels Passstiften (18) miteinander verbindbar
sind.
21. Lagereinheit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Lagergehäuse (07) einen in Richtung der Achse gesehen runden Gehäusehälfte (16)
und einen hieran angrenzenden weitern Gehäusehälfte (17) aufweist.
22. Lagereinheit nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass sich die runde Gehäusehälfte (16) über einen Winkelbereich von vorzugsweise 180°
erstreckt.
23. Lagereinheit nach Anspruch 21 oder 22, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchmesser (D) eines von der Lagereinheit (01) aufgenommenen Druckwerkszylinders
(02) dem Durchmesser der runden Gehäusehälfte (16) entspricht oder kleiner ist als
diese.
24. Lagereinheit nach einem der Ansprüche 16 bis 20 und nach einem der Ansprüche 21 bis
23, dadurch gekennzeichnet, dass eine Gehäusehälfte (16) der beiden Gehäusehälften (16; 17) den runden Umfangsabschnitt
(16) und die andere Gehäusehälfte (17) den weiteren Umfangsabschnitt (17) aufweist.
25. Lagereinheit nach einem der Ansprüche 6 bis 10 und nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, dass die Federeinrichtungen (31) in der Gehäusehälfte (16) mit dem runden Umfangsabschnitt
(16) und die piezoelektrischen Stellelemente (26) in der anderen Gehäusehälfte (17)
angeordnet sind.
26. Lagereinheit nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, dass die andere Gehäusehälfte (17) einen zumindest im Wesentlichen rechteckigen Umfangsabschnitt
(17) aufweist.
27. Lagereinheit nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass der weitere Umfangsabschnitt (17) zumindest im Wesentlichen rechteckig ist.
28. Lagereinheit nach Anspruch 26 oder 27, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge (L1) der dem runden Umfangsabschnitt (16) gegenüberliegenden Seite des
rechteckigen Umfangsabschnitts (17) dem Durchmesser (D) eines von der Lagereinheit
(01) aufgenommenen Druckwerkszylinders (02) entspricht oder kleiner ist als dieser.
29. Lagereinheit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das piezoelektrische Stellelement (26) an seiner dem Lageraußenring (09) abgewandten
Rückseite mittels einer Kappe (27) abgestützt ist.
30. Lagereinheit nach Anspruch 29, dadurch gekennzeichnet, dass die Kappe (27) als lösbarer Teil des Lagergehäuses (07) ausgebildet ist.
31. Lagereinheit nach Anspruch 29 oder 30, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückseite des piezoelektrischen Stellelements (26) in der Kappe (27) vergossen
ist.
32. Lagereinheit nach einem der Ansprüche 29 bis 31 und nach Anspruch 26 oder 27, dadurch gekennzeichnet, dass die Kappe (27) einen Eckabschnitt des rechteckigen Umfangsabschnitts (17) des Lagergehäuses
(07) bildet.
33. Lagereinheit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagereinheit (01) an einem Seitengestell der Druckmaschine fixierbar ausgebildet
ist.
34. Lagereinheit nach Anspruch 33, dadurch gekennzeichnet, dass das Lagergehäuse (07) mit dem Seitengestell verschraubbar ausgebildet ist.
35. Lagereinheit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Lageraußenring (09) im Lagergehäuse (07) mit radialem Spiel aufgenommen ist.
36. Lagereinheit nach Anspruch 35, dadurch gekennzeichnet, dass das Spiel 10 - 500 µm beträgt.
37. Lagereinheit nach Anspruch 35, dadurch gekennzeichnet, dass das Spiel 20 - 100 µm beträgt.
38. Lagereinheit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Lageraußenring (09) am Lagergehäuse (07) verdrehsicher gehalten ist.
39. Lagereinheit nach Anspruch 38, dadurch gekennzeichnet, dass als Verdrehsicherung (19) ein torsionssteifes Sicherungsblech (19) vorgesehen ist,
welches einerseits mit dem Lageraußenring (09) und andererseits mit dem Lagergehäuse
(07) fest verbunden ist.
40. Lagereinheit nach Anspruch 39, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherungsblech (19) einen inneren ringförmigen Abschnitt (21) und sich hiervon
nach außen erstreckende Arme (22) aufweist.
41. Lagereinheit nach Anspruch 40, dadurch gekennzeichnet, dass die Arme (22) gekröpft ausgebildet sind.
42. Lagereinheit nach einem der Ansprüche 39 bis 41, dadurch gekennzeichnet, dass das torsionssteife Sicherungsblech (19) biegeweich ist.
43. Lagereinheit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Lageraußenring (09) an seinen beiden axialen Enden einen sich radial nach außen
erstreckenden Flansch (12) aufweist.
44. Lagereinheit nach Anspruch 43, dadurch gekennzeichnet, dass der sich radial nach außen erstreckende Flansch (12) in einer entsprechenden Ausnehmung
(13) des Lagergehäuses (07) aufgenommen ist.
45. Lagereinheit nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagereinheit (01) eine Seitenregister-Verstelleinrichtung (32) umfasst.
46. Lagereinheit nach Anspruch 1 oder 45, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenregister-Verstelleinrichtung (32) ein Axiallager (34) zum axialen Verstellen
des in der Lagereinheit (01) aufgenommenen Druckwerkszylinders (02) umfasst.
47. Lagereinheit nach Anspruch 1 oder 45, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenregister-Verstelleinrichtung (32) ein Getriebe (37, 38) aufweist.
48. Lagereinheit nach Anspruch 47, dadurch gekennzeichnet, dass das Getriebe (37, 38) eine Gewindeeinrichtung aufweist.
49. Lagereinheit nach Anspruch 47, dadurch gekennzeichnet, dass das Getriebe (37, 38) mittels des piezoelektrischen Stellelementes (26) bewegbar
ist.
50. Lagereinheit nach Anspruch 47, dadurch gekennzeichnet, dass das Axiallager (34) mittels einer Gewindeeinrichtung (37, 38) verstellbar ist.
51. Lagereinheit nach Anspruch 50, dadurch gekennzeichnet, dass ein Außengewinde (37) des Axiallagers (34) mit einem mit dem Lageraußenring (09)
verbundenen Gewinde (38) kämmt.
52. Lagereinheit nach Anspruch 51, dadurch gekennzeichnet, dass am Lageraußenring (09) ein Flansch (39) starr befestigt ist, an dem das Gewinde (38)
ausgebildet ist.
53. Lagereinheit nach einem der Ansprüche 46 bis 52, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenregister-Verstelleinrichtung (32) für ein axiales Verstellen eine Zahnradeinrichtung
(41, 42, 43) umfasst.
54. Lagereinheit nach Anspruch 53, dadurch gekennzeichnet, dass das Axiallager (34) einen Zahnkranz (41) aufweist, welcher mit einem Antriebszahnrad
(42) kämmt.
55. Lagereinheit nach Anspruch 53 oder 54, dadurch gekennzeichnet, dass die Zahnradeinrichtung (41, 42, 43) eine mit einem Antrieb koppelbare Antriebswelle
(43) umfasst.
56. Lagereinheit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagereinheit (01) als Lagereinheit (01) eines Plattenzylinders (02) ausgebildet
ist
57. Lagereinheit nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagereinheit (01) als Lagereinheit (01) eines Gummizylinders (02) ausgebildet
ist.
58. Lagereinheit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagereinheit (01) als eine Lagereinheit (01) eines Druckwerkszylinders (02) mit
einem einzigen Zylinderkanal am Umfang ausgebildet ist.
59. Lagereinheit nach Anspruch 58, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagereinheit (01) als eine Lagereinheit (01) eines Druckwerkszylinders (02) mit
mehreren Zylinderkanälen am Umfang ausgebildet ist.
60. Lagereinheit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagereinheit (01) als Lagereinheit (01) für einen Druckwerkszylinder (02) einer
Rollenrotationsdruckmaschine ausgebildet ist.
61. Lagereinheit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Lageraußenring (09) und Stellelement (26) ein querkraftentkoppelndes Zwischenelement
(29) angeordnet ist.
62. Lagereinheit nach Anspruch 61, dadurch gekennzeichnet, dass das Zwischenelement (29) Nadelrollen oder Kugeln aufweist.
63. Lagereinheit nach Anspruch 1 oder 45 dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenregister-Verstelleinrichtung (32) in der Lagereinheit (01) integriert ist.
64. Lagereinheit nach Anspruch 1 oder 45, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest Teile der Seitenregister-Verstelleinrichtung (32) gemeinsam mit der Lagereinheit
(01) von einem Seitengestell der Druckmaschine trennbar und/oder herausnehmbar sind.
65. Lagereinheit nach Anspruch 64, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest das Getriebe der Seitenregister-Verstelleinrichtung (32) gemeinsam mit
der Lagereinheit (01) von einem Seitengestell der Druckmaschine trennbar und/oder
herausnehmbar sind.
66. Lagereinheit nach Anspruch 1 oder 45, dadurch gekennzeichnet, dass der Lagerinnenring (08) relativ zum Lageraußenring (09) mittels der Seitenregister-Verstelleinrichtung
(32) verschiebbar ist.