[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ausschluss zumindest eines fehlerbehafteten
Bogens von einer für einen fehlerfreien Bogen vorgesehenen Weiterverarbeitung gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Durch die
WO 96/07609 A2 und die
WO 2002/14197 A2 sind jeweils ein Streifeneinschussgerät zur Einbringung eines Streifens in einen
aus bedruckten Bogen bestehenden Stapel bekannt.
[0003] Durch die
DE 30 34 212 A1 ist eine Bogenstapelmarkierungsvorrichtung für eine Rotationsdruckmaschine bekannt,
wobei durch eine Verwendung unterschiedlicher Markierungen, vorzugsweise farbiger
Streifen, die von unterschiedlichen, jeweils von einem Sensorsignal aktivierbaren
Markierungsvorrichtungen in einen Stapel bedruckter Bogen eingebracht werden, an den
gestapelten Bogen eine Fehleridentifikation möglich ist, wobei als identifizierbare
Fehler eine Fehlanlage oder ein Überschießen eines angelegten Bogens sowie eine das
Druckbild betreffende Passerdifferenz oder ein Farbfehler genannt sind.
[0004] Durch die
US 4 627 380 A ist eine mehrere Markierungsköpfe aufweisende Markierungsvorrichtung bekannt, welche
mindestens einen seitlichen Rand eines z. B. in einer Papiermaschine ununterbrochen
hergestellten, z. B. aus Papier bestehenden Blattes einfärbt, wobei dieses Blatt in
Richtung seiner Länge bewegt und durch Längsschneideinrichtungen in mehrere, z. B.
in drei Teilbahnen unterteilt wird, wobei im Fall eines mit einem Sensor auf einem
der Teilbahnen detektierten Defektes, wie z. B. eines Loches oder einer Unregelmäßigkeit,
der durch den Längsschnitt hergestellte seitliche Rand der betreffenden Teilbahn mit
einem der Markierungsköpfe eingefärbt wird.
[0005] Der
US 3 375 744 A ist ein Verfahren entnehmbar, bei dem eine kontinuierliche Materialbahn, z. B. Papierbahn,
mit einem Inspektionssystem auf Fehlerfreiheit geprüft wird, wobei die Materialbahn
in einen Strom von aufeinander folgenden Bogen geschnitten wird, wobei ein als fehlerhaft
erkannter Bogen aus dem bewegten Strom von Bogen ausgeschleust wird, wobei zufolge
einer Trägheit der ausschleusenden Vorrichtung der als fehlerhaft erkannte Bogen zusammen
mit einer Sequenz von fehlerfreien Bogen ausgeschleust wird. Die einzelnen Bogen können
z. B. zur Herstellung von fotografischen Drucken verwendet werden.
[0006] Durch die
US 3 138 048 A ist bekannt, eine Materialbahn in einen Strom von aufeinander folgenden Bogen zu
teilen und einzelne fehlerhafte Bogen an einer Schleuse auszusortieren, wobei die
Schleuse ausgelöst durch ein die Erkennung eines fehlerhaften Bogens kennzeichnenden
Signals für eine voreingestellte, einer Totzeit der Schleuse entsprechende Zeitspanne
Bogen ausschleust, wobei der als fehlerhaft erkannte Bogen zusammen mit ihm vorausgehenden
und nachfolgenden Bogen aus dem Strom der aufeinander folgenden Bogen ausgeschleust
wird.
[0007] Durch die
GB 2 109 775 A ist ein während eines Stapelns von Bogen entlang dieses Stapels seitwärts bewegter
Streifeneinschießer bekannt, der durch seine Seitwärtsbewegung vermeidet, dass ein
nach wenigen abgelegten Bogen in den Stapel einzubringender Streifen einen anderen
zuvor eingebrachten Streifen verdeckt, wobei dieser Streifeneinschießer zur Kennzeichnung
bestimmter abgezählter Mengen von Bogen verwendet wird.
[0008] Durch die
DE 196 53 403 C2 ist bekannt, einen von einer in einer Bogenbearbeitungsmaschine angeordneten Längsschneideinrichtung
in zwei oder mehrere Teilbogen zerschnittenen Bogen auf mittels einer Inspektionseinrichtung
auswählbare Stapel abzulegen, um sortierte Stapel mit "Gut"- und Ausschussbogen zu
bilden.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Ausschluss zumindest
eines fehlerbehafteten Bogens von einer für einen fehlerfreien Bogen vorgesehenen
Weiterverarbeitung zu schaffen.
[0010] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0011] Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass in einem
Stapel von in einer Druckmaschine bedruckten Bogen einzelne fehlerbehaftete Bogen
oder Bereiche mit mehreren fehlerbehafteten Bogen schnell und zuverlässig identifiziert
werden können, sodass fehlerbehaftete Bogen vor einer Weiterverarbeitung der in dem
Stapel abgelegten Bogen aussortiert werden können.
[0012] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden
im Folgenden näher beschrieben.
[0013] Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Diagramm mit einem Einzelfehler innerhalb einer Arbeitsperiode eines Einschießgerätes;
- Fig. 2
- ein Diagramm mit einem Wiederholfehler innerhalb einer Arbeitsperiode des Einschießgerätes;
- Fig. 3
- ein Diagramm mit einem Wiederholfehler innerhalb mehrerer aufeinanderfolgender Arbeitsperioden
des Einschießgerätes;
- Fig. 4
- ein Diagramm mit einem am Ende einer Arbeitsperiode des Einschießgerätes fortdauernden
Dauerfehler;
- Fig. 5
- einen Ausschnitt aus einer Druckmaschine mit einem an deren Auslage angeordneten Einschießgerät;
- Fig. 6
- eine Schnittdarstellung des in der in der Fig. 5 gezeigten Auslage vorgesehenen Stapels
mit einem darin eingeschossenen Streifen;
- Fig. 7
- einen Ausschnitt aus einer Druckmaschine mit zwei an deren Auslage angeordneten Einschießgeräten;
- Fig. 8
- eine Schnittdarstellung der in der in der Fig. 7 gezeigten Auslage vorgesehenen Teilstapel
jeweils mit einem darin eingeschossenen Streifen.
[0014] In einer Druckmaschine, z. B. in einer Bogendruckmaschine, insbesondere in einer
Bogenoffsetdruckmaschine, werden zumindest einem Druckwerk dieser Druckmaschine nacheinander
zugeführte Bogen zumindest mit einer Druckfarbe, vorzugsweise jedoch mehrfarbig durch
mehrere in Transportrichtung der Bogen in der Druckmaschine einander nachfolgend angeordnete
Druckwerke zumindest einseitig, vorzugsweise im Schön- und Widerdruck beidseitig z.
B. in einem Offsetdruckverfahren bedruckt. Die in der Druckmaschine bedruckten Bogen
werden nach Abschluss des Druckprozesses am Ende der Druckmaschine in einer vorzugsweise
an der Druckmaschine angeordneten Auslage in einem Stapel aufeinander abgelegt.
[0015] Zur Prüfung der Druckqualität der in der Druckmaschine bedruckten Bogen ist ein z.
B. optoelektronisch ausgebildetes Inspektionssystem vorgesehen, insbesondere ein in
der Druckmaschine angeordnetes Inline-Inspektionssystem mit einer in Transportrichtung
der Bogen vorzugsweise hinter dem letzten Druckwerk der Druckmaschine angeordneten
Kamera, z. B. mit einer mindestens einen CCD-Chip aufweisenden Halbleiterkamera, wobei
diese Kamera zumindest von einem Teil eines bedruckten Bogens, vorzugsweise von dem
ganzen Bogen und/oder von allen in dieser Druckmaschine bedruckten Bogen jeweils ein
Bild, z. B. ein Farbbild aufnimmt und vorzugsweise in Form digitaler Daten an eine
elektronische Auswerteeinheit, z. B. an einen bildverarbeitenden Computer leitet,
wobei in der Auswerteeinheit ein aktuell aufgenommenes Bild anhand eines Referenzbildes
hinsichtlich mindestens eines die Druckqualität beeinträchtigenden Fehlers, z. B.
hinsichtlich eines Farbfehlers und/oder eines Registerfehlers überprüft wird und wobei
die Auswerteeinheit bei einer unzureichenden Übereinstimmung zwischen dem aktuell
aufgenommenen Bild und dem Referenzbild, d. h. bei einer Detektion eines eine zuvor
festgelegte Toleranzgrenze überschreitenden und damit nicht mehr tolerierbaren Fehlers,
eine Fehlermeldung in Form eines elektronischen Steuersignals ausgibt, wobei mit diesem
Steuersignal z. B. eine den Fehler des fehlerhaften Bogens anzeigende optische oder
akustische Anzeigeeinrichtung und/oder eine im Transportweg des fehlerhaften Bogens
angeordnete, diesen Bogen ausschleusende Makulaturweiche und/oder eine den fehlerhaften
Bogen markierende Markiereinrichtung und/oder ein den fehlerhaften Bogen nach seinem
Ablegen in dem in der Auslage der Druckmaschine vorgesehenen Stapel identifizierbar
machendes Streifeneinschusssystem ansteuerbar ist.
[0016] Das Inspektionssystem ist vorzugsweise mit der Funktion ausgestattet, die Position
eines auf einem Bogen detektierten Fehlers zu ermitteln und/oder detektierte Fehler
nach zuvor festgelegten unterschiedlichen Fehlerarten, wie sie z. B. Farbfehler und
Registerfehler darstellen, zu unterscheiden. Die von der Auswerteeinheit des Inspektionssystems
an das mindestens eine Streifeneinschusssystem ausgegebene Steuersignal ist vorzugsweise
als digitales, insbesondere elektrisches Signal, z. B. als ein Schaltimpuls ausgebildet,
wobei jeder Schaltimpuls mit zumindest einem fehlerbehafteten Bogen korreliert. Das
von der Auswerteeinheit des Inspektionssystems an das mindestens eine Streifeneinschusssystem
ausgegebene Steuersignal kann aber auch komplexer Natur sein und mehrere für die Steuerung
des mindestens einen Streifeneinschusssystems relevante Informationen beinhalten.
[0017] Ein Streifeneinschusssystem weist zumindest ein Einschießgerät und einen Streifenhalter
auf, wobei der in den Stapel der abgelegten Bogen einzuschießende Streifen z. B. als
Rollenmaterial in einem als Rollenhalter ausgebildeten Streifenhalter bereitgehalten
und nach einem Abrollen von der Rolle entsprechend der erforderlichen Streifen länge
mit einem Schneidgerät durch einen den Streifen von der Rolle trennenden Schnitt abgelängt
wird. Ausgelöst durch ein Steuersignal, das einen in mindestens einem der bedruckten
Bogen vom Inspektionssystem detektierten Fehler anzeigt, schießt das Einschießgerät
einen Streifen zwischen einer Oberkante der bereits in dem Stapel abgelegten Bogen
und einem gerade auf diesen Stapel abzulegenden, sich noch im Fallen befindenden und
damit die bereits in dem Stapel abgelegten Bogen zumindest noch nicht vollends berührenden
Bogen ein. Sobald der neu auf dem Stapel abzulegende Bogen auf dem Stapel derart aufliegt,
dass dadurch der eingeschossene Streifen in dem Stapel gehalten wird, wird dieser
z. B. von einer Rolle abgerollte Streifen von der Rolle abgeschnitten.
[0018] Das Einschießgerät kann z. B. an einem Seitengradstoßer der zur Druckmaschine gehörenden
Auslage angebaut sein. Es ist auch möglich, das Einschießgerät auf einem Stativ zu
befestigen und neben die zur Druckmaschine gehörende Auslage zu stellen. Erstere Variante
wird z. B. in einer sogenannten Großformatdruckmaschine bevorzugt, wobei dann auch
z. B. eine automatische Formatverstellung vorgesehen ist. Die zweite zuvor genannte
Variante wird z. B. an einer Mittelformatdruckmaschine realisiert, wobei dann eine
automatische, z. B. fernsteuerbare Formatverstellung nicht gegeben ist. Es ist vorzugsweise
vorgesehen, dass die Position des mindestens einen zumindest einen fehlerbehafteten
Bogen kennzeichnenden Einschießgerätes und damit die zuvor erwähnte Formatverstellung
von der Auswerteeinheit des Inspektionssystems eingestellt wird.
[0019] Die Druckmaschine bedruckt Bogen mit einer Produktionsgeschwindigkeit von z. B. 15.000
oder mehr Bogen pro Stunde, z. B. 18.000 oder 21.000 Bogen pro Stunde, d. h. in jeder
Sekunde gelangen jeweils mehr als vier bedruckte Bogen zur Ablage auf dem Stapel der
zur Druckmaschine gehörenden Auslage. Streifeneinschusssysteme erreichen diese Arbeitsgeschwindigkeit
i. d. R. nicht, sondern können z. B. nach frühestens einer halben Sekunde erneut einen
Streifen in den Stapel einschießen. Der Zeitabschnitt, den das Streifeneinschusssystem
benötigt, um erneut einen Streifen in den Stapel einschießen zu können, soll im Folgenden
als Totzeit Δt des Streifeneinschusssystems bezeichnet werden, wobei die Totzeit Δt
infolge der zyklischen Arbeitsweise des Streifeneinschusssystems eine Periodendauer
darstellt und als ein schnellst möglicher Arbeitstakt des Streifeneinschusssystems
angesehen werden kann. Die Totzeit Δt bemisst sich z. B. in der Größenordnung von
mindestens etwa einer halben Sekunde und ist damit deutlich langsamer als die übliche
Produktionsgeschwindigkeit der Druckmaschine. Eine Bogendruckmaschine kann daher aufgrund
ihrer hohen Produktionsgeschwindigkeit während einer Totzeit Δt des Streifeneinschusssystems
mehrere Bogen auf dem Stapel zur Ablage bringen.
[0020] Ein in den Stapel einzuschießender Streifen kann z. B. als ein flaches, bandförmiges
Material aus Papier oder aus einem Kunststoff ausgebildet sein, wobei unterschiedlich
eingefärbtes oder mit unterschiedlicher Farbe versehenes Material verwendet werden
kann. Es kann vorgesehen sein, dass das Streifeneinschusssystem in der Lage ist, einen
einzuschießenden Streifen in Abhängigkeit von einem weiteren Steuersignal oder von
einer bestimmten im Steuersignal enthaltenen Information in einer bestimmten Weise
zu markieren. Zusätzlich oder alternativ kann vorgesehen sein, dass an demselben zu
einer Druckmaschine gehörenden Stapel von Bogen mehrere Einschießgeräte angeordnet
sind, wobei die mehreren Einschießgeräte vorzugsweise sich voneinander unterscheidende
Streifen in denselben Stapel einschießen. Diese Streifen können sich z. B. in ihrer
Farbe, in ihrem Material und/oder in ihrer Markierung voneinander unterscheiden. Die
Markierung kann z. B. mit einem Inkjet-Drucker aufgedruckt sein.
[0021] Unterschiedlich ausgebildete Streifen, die von dem Streifeneinschusssystem in denselben
Stapel eingeschossen werden, können zur Unterscheidung von unterschiedlichen Fehlerarten,
z. B. zur Unterscheidung eines Farbfehlers von einem Registerfehler, und/oder insbesondere
zur Unterscheidung zwischen einem Einzelfehler und einer Fehlersequenz verwendet werden,
wobei eine Ausbildung und/oder Markierung der Streifen z. B. einen Einzelfehler oder
den Beginn einer Fehlersequenz und eine andere Ausbildung und/oder Markierung der
Streifen z. B. das Ende einer Fehlersequenz kennzeichnen. Als Einzelfehler wird ein
Fehlerereignis bezeichnet, welches das Einschießen eines Streifens in den Stapel auslöst,
wobei an keinem weiteren innerhalb der mit dem Einschießen des Streifens beginnenden
Totzeit Δt des Streifeneinschusssystems auf dem Stapel abgelegten Bogen ein weiteres
Fehlerereignis detektiert wird. Das Ende einer Fehlersequenz ist dann erreicht, sobald
nach dem Ablaufen der mit dem Einschießen eines Streifens beginnenden Totzeit Δt des
Streifeneinschusssystems und nach dem Ablegen von einem oder mehreren fehlerbehafteten
Bogen ein fehlerfreier Bogen auf den Stapel abgelegt wird.
[0022] Im Folgenden werden in Verbindung mit den Fig. 1 bis 4 beispielhaft vier Fehlerszenarien
jeweils anhand eines Diagramms beschrieben, wobei in den jeweiligen Fehlerszenarien
fehlerbehaftete Bogen mit der Möglichkeit zur Unterscheidung zwischen unterschiedlichen
Fehlern gekennzeichnet werden. Dabei ist vorgesehen, dass vorzugsweise als Streifen
ausgebildete Kennzeichnungen mit zwei unterschiedlichen Ausbildungen und/oder Markierungen
zur Verfügung stehen, wobei eine der unterschiedlich ausgebildeten und/oder markierten
Kennzeichnungen, z. B. einer der Streifen, z. B. mit "A" und die andere Kennzeichnung,
z. B. der andere Streifen, z. B. mit "B" bezeichnet wird. Die Diagramme zeigen jeweils
mindestens ein von dem die Druckproduktion in der Druckmaschine, d. h. insbesondere
deren Fortdruck überwachenden Inspektionssystem detektiertes Fehlerereignis, wobei
die mit F1, F2 oder F3 gekennzeichneten Fehlerereignisse jeweils impulsförmig über
dem Zeitverlauf t aufgetragen sind, wobei diese Fehlerereignisse F1, F2 oder F3 jeweils
mit mindestens einem als fehlerhaft erkannten Bogen korrelieren. In den Diagrammen
der Fig. 1 bis 4 ist die zeitliche Relation zwischen der Totzeit Δt des Streifeneinschusssystems
und einem jeweils impulsförmig dargestellten Fehlerereignis F1; F2 beispielhaft so
gewählt, dass innerhalb jeder der dort gezeigten Totzeit Δt des Streifeneinschusssystems
jeweils sechs Bogen in der Druckmaschine bedruckt und von dem Inspektionssystem geprüft
werden, sodass innerhalb jeder Totzeit Δt des Streifeneinschusssystems aufeinanderfolgend
bis zu sechs Fehlerereignisse F1; F2; F3 auftreten können. Die mit "A" bzw. "B" gekennzeichneten
Kennzeichnungen, respektive Streifen, können sich z. B. in ihrem jeweiligen Material
und/oder zumindest in ihrer jeweiligen Farbe und/oder auch in ihrer jeweiligen Beschriftung
voneinander unterscheiden.
[0023] Fig. 1 zeigt beispielhaft, dass von dem Inspektionssystem an einem auf dem Stapel
abzulegenden Bogen mindestens ein Fehler detektiert worden ist, wodurch ein erstes
Fehlerereignis F1 gekennzeichnet ist, sodass von dem Inspektionssystem ein Steuersignal
an das Streifeneinschusssystem ausgegeben wird. Da das in der Fig. 1 gezeigte Diagramm
nur einen kleinen Ausschnitt aus dem Produktionsverlauf darstellt, kann dem dargestellten
zeitlichen Ausschnitt eine fehlerfreie Produktion von bedruckten Bogen vorausgegangen
sein oder die Produktion der bedruckten Bogen wurde zu diesem Zeitpunkt gerade erst
aufgenommen. Aufgrund des detektierten Fehlers bringt das Streifeneinschusssystem
an dem Stapel in Verbindung mit dem als fehlerhaft detektierten Bogen eine mit "A"
gekennzeichnete Kennung an. Mit dem Anbringen dieser mit "A" gekennzeichneten Kennzeichnung
beginnt für das Streifeneinschusssystem die Dauer von dessen Totzeit Δt zu zählen,
innerhalb der das Streifeneinschusssystem eine weitere Kennzeichnung an dem Stapel
nicht anzubringen vermag, da das mechanische Bewegungen ausführende Streifeneinschusssystem
nach dem Einschießen eines Streifens zunächst wieder in einen erneut arbeitsfähigen
Betriebszustand zurückkehren muss. In dem in der Fig. 1 gezeigten Beispiel detektiert
das Inspektionssystem innerhalb der Totzeit Δt des Streifeneinschusssystems an keinem
weiteren zur Ablage zu bringenden Bogen einen Fehler, sodass es innerhalb dieser Totzeit
Δt bei dem einen einzigen detektierten Fehler bleibt. Der detektierte Fehler ist damit
ein Einzelfehler mit dem singulären Fehlerereignis F1, weil in einer Sequenz von z.
B. sechs nacheinander bedruckten und in der Reihenfolge ihrer Produktion aufeinander
abzulegenden Bogen nur ein einzelner Bogen als fehlerbehaftet erkannt worden ist.
[0024] Fig. 2 zeigt beispielhaft, dass - wie zur Fig. 1 erläutert - von dem Inspektionssystem
in Verbindung mit einem auf dem Stapel abzulegenden Bogen ein Fehlerereignis F1 erkannt
wird, sodass vom Streifeneinschusssystem ein mit diesem Fehlerereignis F1 korrespondierender
Streifen in den Stapel eingeschossen wird. Wiederum beginnt mit dem Einschießen dieses
mit "A" gekennzeichneten Streifens die Dauer der Totzeit Δt des Streifeneinschusssystems.
Im Unterschied zu dem in der Fig. 1 gezeigten Beispiel tritt innerhalb der Totzeit
Δt des Streifeneinschusssystems an mindestens einem weiteren auf dem Stapel abzulegenden
Bogen mindestens ein Fehler auf, sodass innerhalb der Totzeit Δt des Streifeneinschusssystems
ein weiteres Fehlerereignis F2 aufgetreten ist. Gemäß dem in der Fig. 2 dargestellten
Beispiel treten in einer Sequenz von z. B. sechs Bogen, die innerhalb der vom ersten
Fehlerereignis F1 ausgelösten Totzeit Δt des Streifeneinschusssystems in der Druckmaschine
bedruckt und nachfolgend auf dem in der Auslage der Druckmaschine angeordneten Stapel
abgelegt werden, Fehler zwar wiederholt, aber nicht dauerhaft auf, denn am Ende dieser
Totzeit Δt des Streifeneinschusssystems ist der Fehler bereits wieder abgeklungen,
d. h. am Ende dieser Totzeit Δt des Streifeneinschusssystems wurde ein als fehlerfrei
erkannter Bogen produziert. Da die Sequenz fehlerbehafteter Bogen innerhalb der Totzeit
Δt des Streifeneinschusssystems beendet worden ist, weil zumindest am Ende der Totzeit
Δt des Streifeneinschusssystems wieder mindestens ein fehlerfreier Bogen zur Ablage
gelangt ist, wird nach Ablauf dieser Totzeit Δt des Streifeneinschusssystems, innerhalb
der zumindest zwei fehlerbehaftete Bogen zur Ablage gelangt sind, ein mit "B" gekennzeichneter
Streifen in den Stapel eingeschossen. Die beiden Fehlerereignisse F1; F2 können auch
an zwei unmittelbar nacheinander auf dem Stapel abzulegenden Bogen detektiert worden
sein. In dem in der Fig. 2 gezeigten Beispiel wurde zwischen den beiden als fehlerhaft
erkannten Bogen mindestens ein fehlerfreier Bogen produziert.
[0025] Wenn in der mit dem Einschießen eines mit "A" gekennzeichneten Streifens in den Stapel
beginnenden ersten Totzeit Δt des Streifeneinschusssystems vom Inspektionssystem an
einem weiteren Bogen ein Fehler detektiert wird, sodass am Ende dieser ersten Totzeit
Δt des Streifeneinschusssystems ein mit "B" gekennzeichneter Streifen in den Stapel
eingeschossen wird und dann in der mit dem Einschießen des mit "B" gekennzeichneten
Streifens in den Stapel beginnenden, sich an die erste Totzeit Δt des Streifeneinschusssystems
anschließenden weiteren zweiten Totzeit Δt des Streifeneinschusssystems mindestens
ein weiteres Fehlerereignis F1; F2 durch Detektion von mindestens einem Fehler an
mindestens einem weiteren auf dem Stapel abzulegenden Bogen auftritt, wird am Ende
dieser weiteren zweiten Totzeit Δt des Streifeneinschusssystems ein weiterer mit "B"
gekennzeichneter Streifen in den Stapel eingeschossen, so wie es in der Fig. 3 dargestellt
ist, sofern das mindestens eine innerhalb dieser weiteren zweiten Totzeit Δt des Streifeneinschusssystems
detektierte Fehlerereignis F1; F2 am Ende dieser zweiten Totzeit Δt des Streifeneinschusssystems
entsprechend der Erläuterung zur Fig. 2 wieder abgeklungen und die Sequenz fehlerbehafteter
Bogen innerhalb dieser zweiten Totzeit Δt des Streifeneinschusssystems somit beendet
worden ist, weil zumindest am Ende dieser zweiten Totzeit Δt des Streifeneinschusssystems
wieder mindestens ein fehlerfreier Bogen zur Ablage gelangt ist. Es können in der
Weise des in der Fig. 3 gezeigten Beispiels nacheinander auch mehr als zwei mit "B"
gekennzeichnete Streifen in den Stapel eingeschossen werden, nämlich dann, wenn mehrfach
hintereinander jeweils innerhalb derjenigen Totzeit Δt des Streifeneinschusssystems,
die mit dem Einschießen eines mit "B" gekennzeichneten Streifens in den Stapel beginnt,
mindestens ein Fehlerereignis F1; F2 detektiert wird, wobei jedoch immer wieder mindestens
ein fehlerfreier Bogen zwischen den in unterschiedlichen Perioden der Totzeit Δt des
Streifeneinschusssystems detektierten Fehlerereignissen F1; F2 zumindest am Ende einer
jeden mit einem mit "B" gekennzeichneten Streifen beginnenden Totzeit Δt des Streifeneinschusssystems
zur Ablage auf den Stapel gelangt.
[0026] Fig. 4 zeigt den Fall, dass in der mit dem Einschießen eines mit "A" gekennzeichneten
Streifens in den Stapel beginnenden Totzeit Δt des Streifeneinschusssystems wiederholt
Fehlerereignisse F1; F2 detektiert werden, wobei im Unterschied zu den in den Fig.
2 und 3 gezeigten Beispielen am Ende dieser mit dem Einschießen des mit "A" gekennzeichneten
Streifens begonnenen Totzeit Δt des Streifeneinschusssystems ein fehlerbehafteter
Bogen auf dem Stapel abgelegt wird, weswegen am Ende dieser mit dem Einschießen des
mit "A" gekennzeichneten Streifens begonnenen Totzeit Δt des Streifeneinschusssystems
kein Streifen, insbesondere auch kein mit "B" gekennzeichneter Streifen in den Stapel
eingeschossen wird. Das am Ende der mit dem Einschießen des mit "A" gekennzeichneten
Streifens begonnenen Totzeit Δt des Streifeneinschusssystems anstehende Fehlerereignis
F3 dauert über das Ende der mit dem Einschießen des mit "A" gekennzeichneten Streifens
begonnenen Totzeit Δt des Streifeneinschusssystems fort, d. h. es werden fortlaufend
fehlerbehaftete Bogen auf dem Stapel abgelegt. Ein Sonderfall des in der Fig. 4 gezeigten
Beispiels besteht darin, dass beginnend mit dem ersten als fehlerhaft detektierten
Bogen alle weiteren zur Ablage auf dem Stapel gelangenden Bogen fehlerhaft sind, wodurch
sich das Fehlerereignis F3 unmittelbar an das erste Fehlerereignis F1 anschließt.
Nach Ablauf der mit dem Einschießen des mit "A" gekennzeichneten Streifens begonnenen
Totzeit Δt des Streifeneinschusssystems schließt sich demnach unmittelbar keine weitere
Periode der Totzeit Δt des Streifeneinschusssystems an. Das Fehlerereignis F3 endet
damit, dass nach der Sequenz von fehlerbehafteten Bogen wieder mindestens ein fehlerfreier
Bogen auf dem Stapel abgelegt wird. Am Ende der beliebig lang dauernden Sequenz von
fehlerbehafteten, auf dem Stapel abzulegenden Bogen wird in Korrelation mit dem ersten
fehlerfreien Bogen ein mit "B" gekennzeichneter Streifen in den Stapel eingeschossen,
wodurch das Ende der Sequenz von fehlerbehafteten Bogen gekennzeichnet wird.
[0027] Anhand der Aufeinanderfolge in den Stapel eingeschossener Streifen können in dem
Stapel einzelne fehlerbehaftete Bogen oder Bereiche von fehlerbehafteten Bogen gekennzeichnet
werden. Aus den in den Fig. 1 bis 4 dargestellten Beispielen lassen sich zum Zwecke
der Identifikation von fehlerbehafteten Bogen in dem Stapel folgende Schlussfolgerungen
ziehen: So ergibt sich in Verbindung mit der in der Fig. 1 dargestellten Situation,
dass sich in dem Stapel von aufeinanderabgelegten Bogen zwischen zwei mit "A" gekennzeichneten
Streifen nur ein einziger fehlerbehafteter Bogen oberhalb des unteren dieser beiden
mit "A" gekennzeichneten Streifen befindet. Folgen in dem Stapel in Stapelrichtung,
d. h. i. d. R. von unten nach oben, einem mit "A" gekennzeichneten Streifen aufeinander
mehrere mit "B" gekennzeichnete Streifen (Fig. 3), so können alle bis auf den obersten
mit "B" gekennzeichneten Streifen z. B. durch ein Herausziehen aus dem Stapel entfernt
werden und es ergibt sich in dem Stapel zwischen dem im Stapel tiefer gelegenen mit
"A" gekennzeichneten Streifen und dem im Stapel höher gelegenen obersten mit "B" gekennzeichneten
Streifen ein Bereich mit mehreren fehlerbehafteten Bogen. Darüber hinaus ist festzustellen,
dass sich in dem Stapel zwischen einem im Stapel tiefer gelegenen mit "B" gekennzeichneten
Streifen und einem im Stapel höher gelegenen mit "A" gekennzeichneten Streifen ein
Bereich mit fehlerfreien Bogen befindet.
[0028] Um sicherzustellen, dass fehlerbehaftete Bogen mit Sicherheit stets in Stapelrichtung
oberhalb von mit "A" gekennzeichneten Streifen und insbesondere bei Dauerfehlern unterhalb
von einem zugehörigen mit "B" gekennzeichneten Streifen liegen, kann ein mit "A" gekennzeichneter
Streifen um mehrere, z. B. um bis zu drei Bogen verfrüht und ein mit "B" gekennzeichneter
Streifen um mehrere, z. B. um bis zu drei Bogen verspätet in den Stapel eingeschossen
werden.
[0029] Wenn im Transportweg der in der Druckmaschine bedruckten Bogen auf ihrem Weg zu der
zur Druckmaschine gehörenden Auslage eine Längsschneideinrichtung angeordnet ist,
wobei die Längsschneideinrichtung an ihr entlang geführte Bogen durch einen Längsschnitt
zerteilt, z. B. in zwei gleich große Hälften teilt, dann entstehen z. B. auf der Ablagefläche
des in der Auslage zu bildenden Stapels in Korrelation zu der Anzahl der durchgeführten
Längsschnitte mehrere den sonst einen Stapel unterteilende Teilstapel, nämlich stets
insgesamt ein Teilstapel mehr als Längsschnitte durchgeführt werden, wobei jeder dieser
Teilstapel einzeln und getrennt von dem oder den anderen Teilstapel(n) weiterverarbeitet
werden kann. Die Schnittlinie zwischen zwei Teilbogen korreliert innerhalb des durch
Ablegen mehrerer geteilter Bogen gebildeten Stapels zwischen zwei benachbarten Teilstapeln
mit einer den Stapel vertikal durchlaufenden Grenzfläche. Wenn die einzelnen Teile
der längsgeschnittenen Bogen auf ihrem Weg bis zur Auslage der Bogendruckmaschine
nicht unterschiedlichen Zielen zugeführt, sondern in der Auslage nebeneinander auf
der für die ungeteilten Bogen vorgesehenen Ablagefläche abgelegt werden, entsteht
in der Auslage - in rein äußerlicher Betrachtung - zwar nur ein einziger Stapel, welcher
jedoch in seinem Inneren entsprechend der Anzahl der durchgeführten Längsschnitte
von vertikalen Grenzflächen durchlaufen ist und damit mindestens zwei einfach voneinander
trennbare Teilstapel ausbildet.
[0030] Um in jedem dieser vorzugsweise benachbart angeordneter Teilstapel fehlerbehaftete
Bogen identifizieren zu können, sind an der Auslage der Druckmaschine mehrere, der
Anzahl der einzelnen Teilstapel entsprechende Streifeneinschusssysteme oder zumindest
Einschießgeräte vorgesehen. Wenn die Längsschneideinrichtung bedruckte Bogen halbiert,
können z. B. zwei von demselben Streifeneinschusssystem gesteuerte Einschießgeräte
vorgesehen sein. Andererseits kann auch vorgesehen sein, dass an der Auslage der Druckmaschine
mehrere weder mechanisch noch elektrisch miteinander verbundene, zumindest aber unabhängig
voneinander ansteuerbare und damit autark arbeitende, jeweils mindestens ein Einschießgerät
aufweisende Streifeneinschusssysteme angeordnet sind, wobei jedes dieser Streifeneinschusssysteme
einem der Teilstapel zugeordnet ist.
[0031] Eine Information über die auf die bedruckten Bogen bezogene Lage der von der Längsschneideinrichtung
ausgeführten Schnittlinie ist vorzugsweise im Inspektionssystem hinterlegt, sodass
das Inspektionssystem z. B. das mehrere Einschießgeräte steuernde Streifeneinschusssystem
differenziert ansteuern kann. Je nachdem, hinsichtlich welchen Teilbogens das Inspektionssystem
einen Fehler detektiert, wird dann das dem jeweiligen Teilstapel, in dem dieser Teilbogen
abgelegt wird, zugeordnete Einschießgerät angesteuert und aktiviert. Es kann auch
vorgesehen sein, auf dem einzuschießenden Streifen eine Information über die Position
des vom Inspektionssystem ermittelten Fehlers aufzudrucken, wobei die Position z.
B. durch auf den unzerteilten Bogen bezogene Koordinaten angegeben sein kann.
[0032] Fig. 5 zeigt in einer Draufsicht einen Ausschnitt aus einer Druckmaschine, wobei
in Transportrichtung T des Bedruckstoffes, insbesondere der nacheinander zu bedruckenden
Bogen, mehrere, vorzugsweise jeweils eine andere Druckfarbe verdruckende Druckwerke
01 angeordnet sind. Hinter dem in Transportrichtung T letzten Druckwerk 01 befindet
sich eine zur Druckmaschine gehörende Auslage 02, wobei die in der Druckmaschine bedruckten
Bogen in einem Stapel 03 aufeinander abgelegt werden. An einer Seite des Stapels 03,
z. B. an einer quer zur Transportrichtung T der Bogen gerichteten Seite, ist ein Streifeneinschusssystem
mit mindestens einem Einschießgerät 04 angeordnet, welches einen Streifen 06 in den
Stapel 03 einschießt.
[0033] Fig. 6 zeigt in einer Seitenansicht einen entlang einer Linie X-X verlaufenden Schnitt
durch den in der Fig. 5 dargestellten Stapel 03, wobei die Linie X-X quer zur Transportrichtung
T der Bogen verläuft. Das Einschießgerät 04 rollt aufgrund seiner Aktivierung durch
ein Steuersignal, wobei dieses Steuersignal vorzugsweise von einem in der Druckmaschine
angeordneten Inspektionssystem generiert wird, z. B. bandförmiges Material von einem
Rollenhalter 07 ab und führt ein von dem Rollenhalter 07 abgerolltes Ende des Materials
zur Oberkante 08 des Stapels 03, wodurch ein Streifen 06 ausreichender Länge dieses
Materials auf den in dem Stapel 03 zuoberst liegenden Bogen aufgelegt wird. Nachdem
zumindest ein weiterer der Auslage 02 zugeführter Bogen auf dem Stapel 03 abgelegt
worden ist und dadurch der Streifen 06 ausreichend festgehalten wird, d. h. durch
mindestens einen weiteren Bogen fixiert ist, wird dieser Streifen 06 von der Materialrolle
abgeschnitten. In dem Rollenhalter 07 können z. B. mehrere Rollen des einzuschießenden
Materials vorgehalten sein, wobei sich diese in demselben Rollenhalter 07 vorgehaltenen
Rollen zur Ausführung von unterschiedlichen Kennzeichnungen z. B. in ihrer jeweiligen
Farbe und/oder Markierung voneinander unterscheiden und wobei das Einschießgerät 04
je nach anliegendem Steuersignal eine dem jeweiligen Steuersignal zuvor zugeordnete
Rolle auswählt und abrollt.
[0034] Fig. 7 zeigt in einer Draufsicht einen Ausschnitt aus einer Druckmaschine, wobei
die dargestellte Anordnung im Wesentlichen derjenigen in der Fig. 5 gleicht. Im Unterschied
zu der Anordnung der Fig. 5 werden die in der Druckmaschine bedruckten Bogen durch
eine hinter dem in Transportrichtung T letzten Druckwerk 01 angeordnete Längsschneideinrichtung
09 in zwei z. B. gleich breite Teile geteilt, wobei beide Teile eines jeden Bogens
jeweils als ein Teilbogen in der zu der Druckmaschine gehörenden Auslage 02 jeweils
nebeneinander in zwei Teilstapeln 03 gestapelt werden. Jedem Teilstapel 03 ist jeweils
ein Einschießgerät 04 angeordnet, welches jeweils einen Streifen 06 in den jeweiligen
Teilstapel 03 einschießt.
[0035] Fig. 8 zeigt - ähnlich der Fig. 6 - in einer Seitenansicht einen entlang einer Linie
Y-Y verlaufenden Schnitt durch die in der Fig. 7 dargestellten Teilstapel 03, wobei
die Linie Y-Y quer zur Transportrichtung T der Bogen verläuft. Beide Einschießgeräte
04 rollen bei ihrer Aktivierung jeweils durch ein Steuersignal, wobei jedes dieser
Steuersignale vorzugsweise von einem in der Druckmaschine angeordneten Inspektionssystem
generiert wird, z. B. bandförmiges Material jeweils von einem dem jeweiligen Einschießgerät
04 zugeordneten Rollenhalter 07 ab und führen jeweils ein von dem jeweiligen Rollenhalter
07 abgerolltes Ende des Materials zur Oberkante 08 des jeweiligen Teilstapels 03,
wodurch ein Streifen 06 ausreichender Länge dieses Materials auf den in dem jeweiligen
Teilstapel 03 zuoberst liegenden Teilbogen aufgelegt wird. Die beiden Teilstapel 03
grenzen in dem äußerlich als ein einziger Stapel betrachteten Stapel zwar aneinander,
jedoch sind sie an der den Stapel durchlaufenden Grenzfläche 11 mechanisch voneinander
getrennt. Nachdem zumindest ein weiterer der Auslage 02 zugeführter Teilbogen auf
dem Teilstapel 03 abgelegt worden ist und dadurch der jeweilige Streifen 06 ausreichend
festgehalten wird, wird dieser Streifen 06 von der Materialrolle abgeschnitten.
[0036] Als Alternative zu der zuvor beschriebenen bevorzugten Ausführung kann statt der
Verwendung von einem oder mehreren Streifeneinschusssystemen mit jeweils mindestens
einem Einschießgerät eine schreibende oder die Bogen auf eine andere Weise kennzeichnende
Vorrichtung verwendet werden, wobei diese Vorrichtung in einem Stapel von aufeinander
abgelegten Bogen entsprechend dem Zweck des bevorzugt verwendeten Einschießgerätes
einen einzelnen fehlerbehafteten Bogen oder einen Bereich mit mehreren fehlerbehafteten
Bogen durch eine eindeutige, außerhalb des Stapels vorzugsweise leicht wahrnehmbare
Kennzeichnung oder Markierung identifizierbar macht.
[0037] Das vorgeschlagene Verfahren kann auch als ein Verfahren zur Behandlung zumindest
eines fehlerbehafteten Bogens beschrieben werden, wobei zumindest der eine fehlerbehaftete
Bogen in einem Strom von in einer Druckmaschine bedruckten Bogen mit einer Vorrichtung
behandelt wird, wobei die bedruckten Bogen sequenziell mindestens einer zur Druckmaschine
gehörenden Auslage zugeführt werden, wobei die Behandlung zumindest des einen fehlerbehafteten
Bogens auf seinem Transportweg zur Auslage erfolgt. Die Behandlung an einer dem ausgewählten
Bogen nachfolgenden Sequenz von Bogen beginnt mit einer Auswahl eines fehlerbehafteten
Bogens aus den zur Auslage geführten Bogen, wobei die Behandlung an der mit dem ausgewählten
Bogen beginnenden Sequenz von Bogen bis zu einem Ablauf einer mit der getroffenen
Auswahl begonnenen Totzeit Δt der Vorrichtung fortgeführt wird, wobei frühestens mit
Ablauf der mit dem ausgewählten Bogen begonnenen Totzeit Δt die Behandlung eines weiteren
aus den in dem Strom zur Auslage geführten Bogen ausgewählten Bogens von der Vorrichtung
durchgeführt wird.
[0038] Der ausgewählte als fehlerhaft geltende Bogen samt die ihm innerhalb der Totzeit
nachfolgende Sequenz von Bogen werden zu deren Entsorgung oder Nachbearbeitung aus
dem Strom der zur Auslage geführten Bogen von der Vorrichtung vorzugsweise ausgeschleust.
Die Auswahl eines Bogens aus dem Strom der zur Auslage geführten Bogen wird insbesondere
mit einem z. B. mindestens eine CCD-Kamera aufweisenden Inspektionssystem durchgeführt,
wobei mit dem Inspektionssystem zumindest von einer Teilmenge der zur Auslage geführten
Bogen ein Bild aufgenommen wird, wobei ein aktuell aufgenommenes Bild anhand eines
Referenzbildes hinsichtlich mindestens eines die Druckqualität der bedruckten Bogen
beeinträchtigenden Fehlers oder einer Fehlerart überprüft wird, wobei bei einer unzureichenden
Übereinstimmung zwischen dem aktuell aufgenommenen Bild und dem Referenzbild eine
Fehlermeldung z. B. in Form eines Steuersignals generiert wird. Mit dem die Fehlermeldung
übertragenden Steuersignal wird z. B. eine den Fehler des fehlerhaften Bogens anzeigende
optische oder akustische Anzeigeeinrichtung und/oder eine im Transportweg des fehlerhaften
Bogens angeordnete, diesen Bogen ausschleusende Makulaturweiche und/oder eine den
fehlerhaften Bogen markierende Markiereinrichtung und/oder ein den fehlerhaften Bogen
nach seinem Ablegen in einem in der Auslage der Druckmaschine vorgesehenen Stapel
identifizierbar machendes Streifeneinschusssystem angesteuert.
[0039] Mit dem Verfahren zur Behandlung zumindest eines fehlerbehafteten Bogens können in
Analogie zu den Verfahren zur Kennzeichnung zumindest eines fehlerbehafteten Bogens
einzelne fehlerbehaftete Bogen oder eine den mindestens einen fehlerbehafteten Bogen
aufweisende Sequenz von bedruckten Bogen derart behandelt werden, dass der einzelne
fehlerbehaftete Bogen oder die den mindestens einen fehlerbehafteten Bogen aufweisende
Sequenz von bedruckten Bogen von der für fehlerfreie Bogen vorgesehenen Weiterverarbeitung
ausschließbar sind. Auch weitere der zuvor insbesondere mit den Fig. 1 bis 8 beschriebenen
Merkmale können in dem Verfahren zur Behandlung zumindest eines fehlerbehafteten Bogens
verwirklicht sein.
Bezugszeichenliste
[0040]
- 01
- Druckwerk
- 02
- Auslage
- 03
- Stapel, Teilstapel
- 04
- Einschießgerät
- 05
- -
- 06
- Streifen
- 07
- Rollenhalter
- 08
- Oberkante
- 09
- Längsschneideinrichtung
- 10
- -
- 11
- Grenzfläche
- A
- Streifen
- B
- Streifen
- F1
- Fehlerereignis
- F2
- Fehlerereignis
- F3
- Fehlerereignis
- T
- Transportrichtung
- t
- Zeitverlauf
- Δt
- Totzeit
- X-X
- Linie
- Y-Y
- Linie
1. Verfahren zum Ausschluss zumindest eines fehlerbehafteten Bogens von einer für einen
fehlerfreien Bogen vorgesehenen Weiterverarbeitung, wobei zumindest der eine fehlerbehaftete
Bogen in einem Strom von in einer Druckmaschine bedruckten Bogen mit einer Vorrichtung
von seiner Weiterverarbeitung ausgeschlossen wird, wobei ein Inspektionssystem eine
Druckqualität der in der Druckmaschine bedruckten Bogen prüft, wobei die bedruckten
Bogen sequenziell mindestens einer zur Druckmaschine gehörenden Auslage zugeführt
werden, wobei der Ausschluss zumindest des einen fehlerbehafteten Bogens von seiner
Weiterverarbeitung auf seinem Transportweg zur Auslage erfolgt, wobei mit einer Auswahl
des fehlerbehafteten Bogens aus den zur Auslage geführten Bogen der Ausschluss einer
dem ausgewählten Bogen nachfolgenden Sequenz von Bogen von ihrer jeweiligen Weiterverarbeitung
beginnt, wobei der Ausschluss der mit dem ausgewählten Bogen beginnenden Sequenz von
Bogen von ihrer jeweiligen Weiterverarbeitung bis zu einem Ablauf einer mit der getroffenen
Auswahl begonnenen Totzeit der Vorrichtung fortgeführt wird, wobei frühestens mit
Ablauf der mit dem ausgewählten Bogen begonnenen Totzeit von der Vorrichtung ein weiterer
aus den in dem Strom zur Auslage geführten Bogen ausgewählter Bogen von seiner Weiterverarbeitung
ausgeschlossen wird, wobei mit dem Inspektionssystem zumindest von einer Teilmenge
der zur Auslage geführten Bogen ein Bild aufgenommen wird, wobei ein aktuell aufgenommenes
Bild anhand eines Referenzbildes hinsichtlich mindestens eines die Druckqualität der
bedruckten Bogen beeinträchtigenden Fehlers überprüft wird, wobei bei einer unzureichenden
Übereinstimmung zwischen dem aktuell aufgenommenen Bild und dem Referenzbild eine
Fehlermeldung generiert wird, wobei mit der Fehlermeldung eine den Fehler des fehlerhaften
Bogens anzeigende optische oder akustische Anzeigeeinrichtung und ein den fehlerhaften
Bogen identifizierbar machendes Streifeneinschusssystem angesteuert werden, so dass
der fehlerhafte Bogen nach seinem Ablegen in einem in der Auslage der Druckmaschine
vorgesehenen Stapel identifizierbar ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der ausgewählte Bogen samt die ihm innerhalb der Totzeit nachfolgende Sequenz von
Bogen von der Vorrichtung aus dem Strom der zur Auslage geführten Bogen ausgeschleust
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswahl eines Bogens aus dem Strom der zur Auslage geführten Bogen mit dem Inspektionssystem
durchgeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mit der Fehlermeldung eine im Transportweg des fehlerhaften Bogens angeordnete, diesen
Bogen ausschleusende Makulaturweiche und/oder eine den fehlerhaften Bogen markierende
Markiereinrichtung angesteuert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Inspektionssystem eine Kamera verwendet.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass vom Inspektionssystem eine Position eines auf einem Bogen detektierten Fehlers ermittelt
wird und/oder detektierte Fehler nach zuvor festgelegten unterschiedlichen Fehlerarten
unterschieden werden.