[0001] Die Erfindung betrifft eine Hubvorrichtung zum Heben und Senken von Wechselaufbauten
wie z.B. Frachtcontainervon Lastfahrzeugen.
[0002] Im Bereich der unteren Ecken sind Wechselaufbauten für Lastfahrzeuge normgemäß mit
sogenannten Eckbeschlägen versehen, die zum verriegelbaren Andocken von Hebezeugen,
sowie zum Befestigen des Containers am Lastfahrzeug und zum definierten Verbinden
von übereinander gestapelten Containern dienen. Im Wesentlichen ist ein Eckbeschlag
ein aus starken, ebenen Stahlblechflächen gebildeter Hohlkörper, wobei einzelne dieser
Flächen einen Durchbruch mit der Querschnittsfläche eines Flachovals aufweisen. Der
übliche Riegel für einen Eckbeschlag wird oft als "Twistlock" bezeichnet. Um einen
Teil mit dem Container zu verbinden, wird von diesem Teil aus der Riegel mit einer
stirnseitigen, hammerkopfartigen Verbreiterung durch einen Durchbruch an einer Fläche
des Eckbeschlag durchgesteckt und um seine Längsachse um 90° verdreht. Das Prinzip
ist einschließlich einer sinnvollen Weiterentwicklung dazu in der
AT 392 047 B gezeigt.
[0003] Wenn kein Kran zur Verfügung steht und ein Wechselaufbau von einem Lastfahrzeug gehoben
und ganz auf den Untergrund abgestellt werden soll, verwendet man vier Hubvorrichtungen,
von denen jeweils eine an den Eckbeschlägen des Containers angedockt wird. Die Hubvorrichtungen
heben erst den Container so weit an, dass das darunter reichende Lastfahrzeug weg
fahren kann; dann wird der Container durch die sich synchronisiert bewegenden Hubvorrichtungen
bis zum Boden abgesenkt. Die Hubvorrichtungen weisen dazu teleskopartig ineinander
verschiebbare Hohlprofile auf, welche im Normalfall durch einen innen angeordneten
Hydraulikzylinder relativ zueinander angetrieben bewegbar sind.
[0004] In einer bezüglich Wirtschaftlichkeit und Etusatzbereitschaft vorteilhaften Anwendurgsweise
dieses Grundprinzips werden vier Hubvorrichtungen in einer Halterung am Lastfahrzeug
transportiert. Bei Bedarf werden sie aus der Halterung am Lastfahrzeug entnommen,
zu den Ecken des Containers gebracht, dort an den Eckbeschlägen verankert, in die
Vertikale gedreht und in Betrieb genommen. In der Patentliteratur sind Ausführungsformen
derartiger Hubvorrichtungen bzw. Details davon in der
AT 373 849 und der
AT 392 047 B gezeigt. Vor allem aus Gründen der Handhabbarkeit ist eine einzelne derartige Hubvorrichtung
als Set von drei Teilen aufgebaut, welche voneinander gelöst am Lastfahrzeug transportiert
und erst an der Containerecke zusammengebaut werden:
- Ein maschinell antreibbarer Teleskopteil bringt die Hubarbeit ein.
- Ein Anschlussteil ist an einer seitlichen Anschlussfläche direkt mit dem jeweiligen
Eckbeschlag des Containers verbunden. Der Anschlussteil erstreckt sich seitlich des
Containers vom Eckbeschlag weg, und auch ein Stück an der seitlichen Containerwand
empor nach oben. Er hält den Teleskopteil in der richtigen Position am Container.
- Eine Diagonalstrebe ist bei all jenen Containern erforderlich, bei denen sich die
Eckbeschläge nicht direkt unterhalb der stirnseitigen Containerwände befinden, sondern
etwas davon zur Längsmitte des Containers hin eingerückt angeordnet sind. Die mit
dem Anschlussteil in Verbindung stehende Diagonalstrebe überbrückt dann diagonal den
Winkel zwischen dem seitlichen, horizontalen unteren Rahmenprofil und dem vertikalen
Rahmenprofil der jeweiligen Ecke des Containers bzw. Lastwagenaufbaus. Sie stützt
den Anschlussteil und mit diesem den Teleskopteil gegen Schwenkbewegung des Ober den
Eckbeschlag nach oben ragenden Bereiches zur Containerwand hin ab.
[0005] Beim Verankern der Hubeinrichtung an einem Eckbeschlag des Containers wird erst der
Anschlussteil montiert, dann wird daran die Diagonalstrebe montiert, schließlich wird
der Teleskopteil am Anschlussteil befestigt. Zum Befestigen des Teleskopteils muß
ein quer zur Teleskoprichtung vorstehender Verbindungsteil an einem komplementären
Verbindungsteil des Anschlussteiles angesteckt und in die richtige Position gedreht
werden. Dieses Verankern des Teleskopteils am Anschlussteil ist mit schwierigen, kraftaufwendigen
Bewegungen und großer körperlicher Anstrengung für die durchführende Person verbunden.
[0006] Die der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe besteht darin, die Hubeinrichtung so
zu gestalten, dass das Befestigen des Teleskopteils an dem schon am Wechselaufbau
befestigten Anschlussteil von einer Einzelperson ohne besonderen Krañaufwand bewerkstelligt
werden kann.
[0007] Zum Lösen der Aufgabe wird das obere, äußere Teleskoprohr des Teleskopteils am Anschlussteil
nicht wie bei der vorbekannten Bauweise starr befestigt, sondern in seiner Profilrichtung
darin linear geführt und zwar so, dass es nach oben hin beweglich ist bis es mit einem
im Bereich seines unteren Endes angebrachten Vorsprung, an einer nach unten weisenden
Fläche des Anschlussteiles anschlägt und bei weiterer Aufwärtsbewegung den Anschlussteil
und mit diesem den Container anhebt. Damit der Teleskopteil nicht längs in die Führungsbahn
am Anschlussteil eingefädelt werden braucht, ist die Führungsbahn am Anschlussteil
als Nut ausgebildet, durch deren offene Querschnittsseite der Teleskopteil durch eine
zu seiner Profilrichtung normale Schwenkbewegung in die Nut eingeschwenkt bzw. daraus
herausgeschwenkt werden kann. Die offene Querschnittsseite der eine Nut bildenden
Führungsbahn ist durch Sicherungsteile überbrückbar, wodurch der Teleskopteil gegen
Bewegung normal zur Längsrichtung der Linearführungsnut aus der Nut heraus gesichert
werden kann.
[0008] Der erfindungsgemäße Teleskopteil braucht damit zum Andocken an den Container überhaupt
nicht angehoben werden.
[0009] Die Erfindung wird an Hand von Zeichnungen veranschaulicht:
- Fig. 1:
- zeigt einen Wechselaufbau in Seitenansicht während der Montage einer erfindungsgemäßen
Hubvorrichtung.
- Fig. 2:
- zeigt die Anordnung von Fig. 1 mit horizontaler, zur Längsrichtung des Wechselaufbaues
paralleler Blickrichtung. Die Diagonalstrebe ist dabei nur mit strichlierten Linien
angedeutet.
- Fig. 3:
- zeigt einen Wechselaufbau mit erfindungsgemäßer Hubvorrichtung von oben. Auf die Darstellung
der Diagonalstrebe wurde verzichtet.
- Fig. 4:
- zeigt eine vorteilhafte Ausführungsform des unteren Bereiches eines Teleskopteils
in perspektivischer Ansicht.
[0010] Der Anschlussteil 2 allein wird am Wechselaufbau 4 mit Hilfe der eingangs erwähnten
Twistlock-Verbindung sowie auch über Stützstreben, die auf die Diagonalstrebe 3 wirken
so befestigt, dass er daran gegen lineare und gegen rotatorische Relativbewegung fest
fixiert ist.
[0011] Der Anschlussteil 2 weist eine längliche, in Betriebsstellung vertikal ausgerichtete
Führungsnut mit etwa U-förmiger Querschnittsfläche auf. Die seitlichen Nutflanken
2.1 liegen etwa normal zur anliegenden Ebene des Wechselaufbaues. Die offene Querschnittsseite
der Nut liegt an der dem Wechselaufbau abgewandten Seite.
[0012] Um den Teleskopteil 1 an den am Wechselaufbau befestigten Anschlussteil 2 anzudocken,
werden erst die an einer Nutflanke schwenkbar befestigten Sicherungslaschen 2.2, welche
die beiden Nutflanken 2.1 Ober die offene Querschnittsseite hinweg verbinden können,
in die geöffnete Stellung geschwenkt. Dann wird der Teleskopteil am Boden vor dem
Anschlussteil so angeordnet, dass seine Grundfläche in der Profilrichtung der Führungsnut
des Anschlussteiles liegt. Dann wird das obere, äußere Teleskoprohr 1.1 durch eine
leichte Schwenkbewegung einer zu den Flanken 2.1 parallelen Ebene mit seiner Mantelfläche
in die Führungsnut am Anschlussteil 2 eingeschwenkt. Nun werden die Sicherungslaschen
2.2 so geschwenkt, dass sie die beiden Nutflanken 2.1 miteinander verbinden. In dieser
Stellung werden die Sicherungslaschen durch jeweils eine Griffschraube 2.3 gesichert.
Der Teleskopteil 1 ist nun gegen Bewegung quer zu seiner Profilrichtung aus der Führungsnut
am Anschlussteil heraus gesichert.
[0013] Die Mantelfläche des oberen Profils 1.1 des Teleskopteils 1 ist nun in einer losen
Passung in der Führungsnut am Anschlussteil 2 umfasst. Nun kann der Teleskopteil ausgefahren
werden. Dabei wird das obere, äußere Profil 1.1 vertikal nach oben bewegt. Es gleitet
so lange in der Führungsnut am Anschlussteil linear nach oben, bis es mit einer an
ihrem unteren Ende vorspringenden Anschlagfläche 1.1.1 an der als gegenteilige Anschlagfläche
2.1.1 wirkenden unteren Stirnseite der die Führungsnut begrenzenden Flanken 2.1 des
Anschlussteiles anschlägt. Ab nun wird bei weiterer Bewegung des Profils 1.1 nach
oben der Anschlussteil 2 und mit diesem der Container 4 mitbewegt. Selbstverständlich
erfolgt diese Bewegung an vier Ecken des Containers gleichzeitig durch sich synchron
bewegende Hubvorrichtungen. Die diesbezüglich erforderliche Ansteuerung der Hubvorrichtungen
kann wie bei den Vorrichtungen entsprechend dem Stand der Technik ausgeführt werden
und wird deshalb hier nicht weiter beschrieben.
[0014] Nachdem der Container ausreichend hoch gehoben wurde, kann das darunter befindlichen
Lastfahrzeug weggefahren werden. Danach können die Teleskopteile eingefahren werden,
sodass der Container bis zum Untergrund bzw. bis zu niedrigen Auflageteilen abgesenkt
werden kann.
[0015] Schließlich werden die Hubvorrichtungen wieder vom Container gelöst, indem erst die
Sicherungslaschen 2.2 geöffnet werden, dann die Teleskopteile 1 durch eine Bewegung
normal zur Längsrichtung der Führungsnut von den Anschlussteilen 2 wegbewegt werden
und schließlich die Diagonalstreben 3 und die Anschlussteile 2 demontiert werden.
[0016] Zum Anheben eines Containers vom Untergrund auf ein Lastfahrzeug wird genau in der
umgekehrten Reihenfolge vorgegangen.
[0017] Im vorliegenden Beispiel sind die Sicherungslaschen 2.2 als verriegelbare, an einer
Nutflanke schwenkbar gelagerte Klappen ausgeführt. Sie können aber beispielsweise
auch als in Längsrichtung auf die Nutflanken aufschiebbare Klammern ausgeführt sein.
[0018] In Fig. 2 ist an den Seitenflächen des Anschlussteiles 2 ein zum Teleskopteil 1 hin
offener Schlitz 2.4 erkennbar. In der Projektion des Schlitzes in der zur Längsrichtung
des Containers parallelen Richtung ist seine Öffnung bei bestimmungsgemäß angeordnetem
Teleskopteil verschlossen. Die dabei verbleibende, nicht abgedeckte Querschnittsfläche
dieses Schlitzes ist so bemessen, dass die für den Betrieb der Hubeinheiten erforderlichen
Leitungen, üblicherweise Hydraulikschläuche dadurch hindurch geführt werden können.
Damit wird verhindert, dass diese Leitungen undefiniert am Untergrund liegen und vom
manövrierenden Lastfahrzeug überfahren werden können.
[0019] In Fig. 4 ist eine vorteilhafte Ausführungsform des Fußbereiches eines Teleskopteils
11 skizziert. An einer Seite des unteren Endes des unteren, inneren Profils 11.2 ist
ein Paar von Laufrädern 11.4 angeordnet. Bevorzugt verläuft dabei die gemeinsame Achse
der beiden Laufräder 11.4 etwas außerhalb jener Seite der Mantelfläche des Profils
11.2, welche dann, wenn der Teleskopteil am Anschlussteil fixiert ist, von der Grundfläche
der Nut am Anschlussteil abgewandt liegt. Weiters ist es vorteilhaft, den untersten
Teil der Mantelfläche der Laufräder zumindest annähernd mit der unteren Fläche der
Grundplatte 11.3 fluchtend auszurichten. Durch diese Bauweise wird die trotz erfindungsgemäßer
Ausführung der Führungsnut bei Montage und Demontage erforderliche Bewegung des doch
recht schweren Teleskopteils wesentlich erleichtert.
1. Zum Heben und Senken von Wechselaufbauten von Lastfahrzeugen dienende Hubvorrichtung,
welche aus einem mit der Last starr und lösbar verbindbaren Anschlussteil (2) und
einem mit dem Anschlussteil lösbar verbindbaren, maschinell antreibbaren Teleskopteil
(1, 11) aufgebaut ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlussteil in an der Last fixiertem Zustand eine im wesentlichen vertikal
ausgerichtete Führungsnut aufweist, wobei bei mit dem Anschlussteil (2) verbundenen
Teleskopteil (1) die Mantelfläche des oberen, äußeren Profils (1.1) des Teleskopteils
durch Begrenzungswände der Führungsnut an mehreren Seiten umfasst ist, wobei der Anschlussteil
(2) eine Anschlagfläche (2.1.1) aufweist, deren vom Material nach außen gerichtete
Flächennormale eine nach unten gerichtete Vertikalkomponente aufweist, wobei das obere
Profil (1.1) des Teleskopteils eine Anschlagfläche (1.1.1) aufweist, deren vom Material
nach außen gerichtete Flächennormale eine nach oben gerichtete Vertikalkomponente
aufweist, wobei sich diese beiden Anschlagflächen bei Projektion in Profilrichtung
überdecken und wobei die Anschlagfläche (1.1.1) des Profils (1.1) tiefer liegt als
die Anschlagfläche (2.1.1) des Anschlussteils (2).
2. Hubvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die freien Enden der beiden Flanken (2.1) der Führungsnut lösbar mit Verschlussteilen
(2.2) überbrückt sind, deren Abstand zum Nutgrund größer ist als die Stärke des Profils
(1.1) in dieser Richtung.
3. Hubvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenflächen des Anschlussteiles (2) einen zum Teleskopteil (1) hin offenen
Schlitz (2.4) aufweisen, dessen Querschnittsfläche ein vielfaches der Querschnittsfläche
einer Versorgungsleitung für eine Teleskopeinheit (1) beträgt.
4. Hubvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass an einer Seite des unteren Endes des unteren Profils (11.2) des Teleskopteils Laufräder
(11.4) angeordnet sind.
5. Hubvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet dadurch, dass die Achse der Laufräder (11.4) an jener Seite der Mantelfläche des Profils
(11.2) verläuft, welche dann, wenn der Teleskopteil am Anschlussteil fixiert ist,
von der Grundfläche der Führungsnut am Anschlussteil (2) abgewandt liegt und dass
der unterste Teil der Mantelfläche der Laufräder zumindest annähernd mit der unteren
Fläche der Grundplatte (11.3) fluchtet,