[0001] Die Erfindung betrifft eine Siebpartie einer Maschine zur Herstellung einer Faserstoffbahn,
insbesondere einer Papier- oder Kartonbahn, mit mindestens einem umlaufenden und über
wenigstens eine Umlenkwalze geführten Siebband und mit einer Vorrichtung zur Reinigung
des Siebbands, die zwei zueinander parallel und senkrecht zu der Laufrichtung des
Siebbands angeordnete Leisten umfasst, wobei mindestens eine Leiste von dem Siebband
überstrichen ist, und die eine zwischen den beiden Leisten gebildete Blasöffnung aufweist,
die mit einer sich senkrecht zur Laufrichtung des Siebbands erstreckenden und vorzugsweise
innerhalb der Schlaufe des zu reinigenden Siebbands angeordneten Fluidquerverteileinrichtung
zur Beaufschlagung des Siebbands mit einem Fluid verbunden ist.
[0002] Eine derartige Siebpartie einer Maschine zur Herstellung einer Faserstoffbahn, insbesondere
einer Papier- oder Kartonbahn, ist beispielsweise aus der europäischen Patentschrift
EP 0 522 093 B1 bekannt. Die Vorrichtung zur Reinigung des Siebbands ist dabei im freien Lauf zwischen
zwei Umlenkwalzen angeordnet. Weiterhin ist an mindestens einer, eine wesentliche
Änderung des Laufs des Siebbands bewirkenden Umlenkwalze eine Einrichtung zu deren
Beschaberung vorgesehen. Die Schabereinrichtung umfasst hierbei einen Schabergrundkörper
und eine von ihm gehalterte Schaberklinge. Damit das wenigstens eine von der Schaberklinge
abgeschaberte Medium auch effizient und ohne Verursachung negativer Auswirkungen aus
der Siebpartie herausbefördert werden kann, ist der Schabereinrichtung im Regelfall
mindestens eine separate Schaberrinne zur seitlichen Abführung des wenigstens einen
abgeschaberten Mediums zugeordnet. Das gesamte System gestaltet sich somit sowohl
aufwändig in der Ausführung, gegebenenfalls problematisch im Betrieb der Siebpartie
als auch Kosten treibend in der Anschaffung und im Betrieb. Weiterhin führt eine derartige
Ausgestaltung der Siebpartie zu Betriebsstörungen, da möglicherweise von der Reinigungseinrichtung
abfallender Schmutz nicht von dieser entfernt wird und somit im schlimmsten Fall in
Richtung der Blattbildungszone transportiert wird. Zudem kommt es an der Unterseite
der Schaberrinne im Regelfall zu starken Ablagerungen, so genannten Stoffbärten, welche
sich unvorhergesehen lösen und dadurch Störungen wiederum in der herzustellenden Faserstoffbahn
verursachen können. Auch können die Ablagerungen aufgrund ihrer allmählichen Verkrustung
das zu reinigende Siebband beschädigen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Siebpartie der eingangs
genannten Art zu schaffen, bei der die zuvor genannten Probleme auf möglichst einfache
und effektive Weise beseitigt sind.
[0004] Diese Aufgabe wird bei einer Siebpartie der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, dass die einen Grundkörper aufweisende Vorrichtung zur Reinigung des
Siebbands im Bereich des Ablaufzwickels der mindestens einen Umlenkwalze angeordnet
ist und dass an dem Grundkörper der Vorrichtung zur Reinigung des Siebbands mindestens
eine Einrichtung zur Beschaberung der benachbarten Umlenkwalze angebracht ist.
[0005] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird auf diese Weise vollkommen gelöst.
[0006] Durch die Kombination der beiden genannten Merkmale werden wesentliche und zum störungsfreien
Betrieb der Siebpartie notwendige Funktionen, wie beispielsweise Siebreinigung und
Walzenbeschaberung, in einer geschlossenen Einheit integriert und abgekapselt. Man
erhält dadurch ein kompaktes Design mit einer deutlich reduzierten Oberfläche und
somit wesentlich verringerten Ablagerungsmöglichkeiten für Verschmutzungen. Überdies
wird die bisherige "Schmutzecke" zwischen der Umlenkwalze und der in Laufrichtung
des Siebbands nachgeordneten Reinigungsvorrichtung gänzlich eliminiert.
[0007] In einer ersten bevorzugten Ausgestaltung weist die vorzugsweise aus einer Keramik
oder einem Kunststoff bestehende Auflaufleiste eine schuhähnliche Längskontur auf,
wobei die Schuhspitze in den Ablaufzwickel hineinragt und der Schuhabsatz die eigentliche,
von dem Siebband überstrichene Auflaufleiste bildet. Die Schuhspitze passt sich hierbei
bevorzugt der Außenkontur der Umlenkwalze an. Hierdurch wird der Freiraum zwischen
der Umlenkwalze und der Reinigungseinrichtung weitestgehend beseitigt.
[0008] Weiterhin kann im Bereich der Schuhkehle mindestens eine Spritzeinrichtung zur Einbringung
eines Schmierfluids in einer Menge im Bereich von 20 bis 100 l/m/min, vorzugsweise
von 50 bis 75 l/m/min, insbesondere von etwa 60 l/m/min, vorgesehen sein. Dieses mengenmäßig
dosierte Schmierfluid bewirkt einerseits eine Konditionierung und eine Schmierung
des auf die Auflaufleiste auflaufenden Siebbands, andererseits aber auch eine Austragung
von in dem Siebband mitgeführten Verunreinigungen.
[0009] Auch ist es günstig, wenn auf der der Fluidquerverteileinrichtung abgewandten Seite
des Siebbands, insbesondere im Bereich der Schuhkehle der Auflaufleiste, mindestens
ein Spritzrohr angeordnet ist. Eine derartige Einrichtung bewirkt wiederum eine gegenseitige
Konditionierung des Siebbands, welche eine spätere Austragung von in dem Siebband
mitgeführten Verunreinigungen weiterhin erleichtern.
[0010] Damit die Umgebung des Systems weitestgehend sauber und rein gehalten werden kann,
ist zumindest auf der der Vorrichtung zur Reinigung des Siebbands abgewandten Seite
des Siebbands bevorzugt eine Absaugeinrichtung zur Absaugung sowohl von über die Umlenkwalze
eingeschleppter Luft und Gischt als auch von dem von der Fluidquerverteileinrichtung
eingebrachten Fluid angeordnet. Hierbei weist die Absaugeinrichtung vorzugsweise eine
betragsmäßige Absaugmenge [m
3/min] im Bereich von 2 • vb • KS bis 6 • vb • KS, vorzugsweise von 2,5 • vb • KS bis
3,5 • vb • KS, auf, wobei vb die Laufgeschwindigkeit des Siebbands und KS die Breite
des Siebbands ist.
[0011] Ferner ist die vorzugsweise aus einer Keramik oder einem Kunststoff bestehende Ablaufleiste
bevorzugt in einem in Laufrichtung des Siebbands konstanten, konvergierenden oder
divergierenden Abstand zu dem Siebband angeordnet. Dieser Abstand vermeidet einerseits
die Entstehung von nachteilhaften Ablagerungen an der Ablaufleiste, anderseits erbringt
er die Möglichkeit einer verlängerten Beaufschlagungsstrecke des Siebbands mit dem
von der Fluidquerverteileinrichtung unter Druck eingebrachten Fluid. Die Ablaufleiste
nimmt bevorzugt einen Abstand zu dem Siebband im Bereich von 0 bis 3 mm, vorzugsweise
von 0,5 bis 1,0 mm, an, wobei die wirkende Fläche der Ablaufleiste auch mit oder ohne
Krümmung und mit Stufen (Strukturoberfläche) oder ohne Stufen ausgeführt sein kann.
[0012] Die eine zwischen den beiden Leisten gebildete Blasöffnung weist in bevorzugter Ausführung
eine Schlitzbreite im Bereich von 2 bis 20 mm, vorzugsweise von 4 bis 8 mm, auf. Diese
Bereiche erlauben eine effiziente Beaufschlagung des Siebbands mit ausreichender Fluidgeschwindigkeit
und Fluidmenge. Hierbei kann die Fluidquerverteileinrichtung zur Beaufschlagung des
Siebbands mit dem Fluid in günstiger Weise einen Innendruck im Bereich von 5 bis 50
kPa, vorzugsweie von 20 bis 25 kPa, aufweisen.
[0013] Unter praktischen Aspekten ist beispielsweise eine Kombination von einer Schlitzbreite
der Blasöffnung von 8 mm mit einem Abstand der Ablaufleiste zu dem Siebband von 0,5
mm und einem Innendruck der Fluidquerverteileinrichtung von 20 kPa besonders bevorzugt.
[0014] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung umfasst die Einrichtung zur Beschaberung
der benachbarten Umlenkwalze, in Fachkreisen auch als Siebleitwalze bezeichnet, mindestens
eine vorzugsweise oszillierende Schaberklinge. Eine derartige Schaberklinge ist dem
Fachmann wohl bekannt und hat sich in vielerlei Anwendungsfällen in der Praxis bereits
bestens bewährt. Die Schaberklinge weist einen Oszillierhub im Bereich von 5 bis 100
mm, vorzugsweise von 20 bis 50 mm, auf und ihre Oszillierung findet vorzugsweise in
einem vorgewählten zeitlichen Ablauf mit vorgewählten Amplituden statt. In vorteilhafter
Ausgestaltung ist also ihre Oszilliercharakteristik, insbesondere die Kurve der Oszillierung
über die Zeit, in zeitlichen Intervallen abweichend einstellbar.
[0015] Überdies ist bevorzugt mindestens eine Schaberrinne zur seitlichen Abführung wenigstens
eines von der Einrichtung zur Beschaberung der benachbarten Umlenkwalze abgeschaberten
Mediums vorgesehen, die vorzugsweise ein integraler Teil des Grundkörpers der Vorrichtung
zur Reinigung des Siebbands ist. Diese Schaberrinne gewährleistet eine sichere und
kostengünstige Abführung des abgeschaberten Mediums. Zudem kann auch mindestens eine
Fangrinne zur seitlichen Abführung von wenigstens einem erfassten Medium oberseitig
des Grundkörpers der Vorrichtung zur Reinigung des Siebbands angeordnet sein, so dass
alle in diesem Bereich der Siebpartie anfallenden Medien erfasst und abgeführt werden
können.
[0016] Auf der der Umlenkwalze abgewandten Seite des Siebbands kann in weiterer Ausführung
auch mindestens ein HD-Spritzrohr mit einer Düsenteilung im Bereich von 50 bis 150
mm, vorzugsweise von 80 bis 100 mm, angeordnet sein.
[0017] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
und der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme
auf die Zeichnung.
[0018] Es zeigen
- Figur 1
- eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Siebpartie einer Maschine zur
Herstellung einer Faserstoffbahn in schematischer und ausschnittsweiser Seitendarstellung;
und
- Figur 2
- eine Detailansicht der Figur 1.
[0019] Die in der Figur 1 dargestellte Siebpartie 1 umfasst ein umlaufendes und über wenigstens
eine Umlenkwalze 3 geführtes Siebband 2 und eine Vorrichtung 4 zur Reinigung des Siebbands
2. Das Siebband 2 ist in vorliegender Ausführungsform das Obersieb eines Doppelsiebformers,
beispielsweise in Ausgestaltung eines Spalt- oder eines Hybridformers.
[0020] Die Vorrichtung 4 zur Reinigung des Siebbands 2 umfasst zwei zueinander parallel
und senkrecht zu der Laufrichtung L (Pfeil) des Siebbands 2 angeordnete Leisten 5,
6, wobei die in Laufrichtung L (Pfeil) des Siebbands 2 erste Leiste 5, die Auflaufleiste,
von dem Siebband 2 überstrichen ist. Ferner weist die Vorrichtung 4 eine zwischen
den beiden Leisten 5, 6 gebildete Blasöffnung 7 auf, die mit einem sich senkrecht
zur Laufrichtung L (Pfeil) des Siebbands 2 erstreckenden und vorzugsweise innerhalb
der Schlaufe 8 des zu reinigenden Siebbands 2 angeordneten Fluidquerverteileinrichtung
9 zur Beaufschlagung des Siebbands 2 mit einem Fluid 10 bestimmten Drucks verbunden
ist. Die Fluidquerverteileinrichtung 8 kann neben Luft auch mit einer Flüssigkeit,
Dampf oder einem anderen Gas, allesamt ein Fluid 10, beaufschlagt werden.
[0021] Die einen Grundkörper 11 aufweisende Vorrichtung 4 zur Reinigung des Siebbands 2
ist im Bereich des Ablaufzwickels 12 der Umlenkwalze 3 angeordnet und an dem Grundkörper
11 der Vorrichtung 4 zur Reinigung des Siebbands 2 ist eine Einrichtung 13 zur Beschaberung
der benachbarten Umlenkwalze 3 angebracht.
[0022] Die vorzugsweise aus einer Keramik oder einem Kunststoff bestehende Auflaufleiste
5 weist eine schuhähnliche Längskontur 14 auf, wobei die Schuhspitze 15 in den Ablaufzwickel
12 hineinragt und der Schuhabsatz 16 die eigentliche, von dem Siebband 2 überstrichene
Auflaufleiste 5 bildet. Im Bereich der Schuhkehle 17 ist eine in dem Grundkörper 11
integrierte Spritzeinrichtung 18 zur Einbringung eines vorzugsweisen Schmierfluids
19 in einer Menge im Bereich von 20 bis 100 l/m/min, vorzugsweise von 50 bis 75 l/m/min,
insbesondere von etwa 60 l/m/min, vorgesehen. Es besteht in einer weiteren, nicht
explizit dargestellten Ausführung auch die Möglichkeit, das Schmierfluid 19 über einen
durch die Umlenkwalze 3 und die Auflaufleiste 4 gebildeten Spalt einzubringen. Die
dargestellte Spritzeinrichtung 18 weist eine rohrförmige Querschnittsform 20 mit entsprechenden
Auftragssystemen 21, wie beispielsweise Spritzdüsen, Fächerdüsen und dergleichen,
auf. Das Schmierfluid 19 kann prinzipiell eine jegliche Flüssigkeit sein, welche den
Herstellungsprozess der Faserstoffbahn nicht negativ beeinflusst, also beispielsweise
Klarwasser oder Siebwasser-I.
[0023] Weiterhin ist auf der der Fluidquerverteileinrichtung 9 abgewandten Seite 22 des
Siebbands 2, insbesondere im Bereich der Schuhkehle 17 der Auflaufleiste 6, ein Spritzrohr
23 angeordnet. Das Spritzrohr 23 kann prinzipiell mit jeglicher Flüssigkeit, welche
den Herstellungsprozess der Faserstoffbahn nicht negativ beeinflusst, also beispielsweise
Klarwasser oder Siebwasser-I, beaufschlagt werden. Ferner ist gleichseitig des Spritzrohrs
23 eine Absaugeinrichtung 24 zur Absaugung sowohl von über die Umlenkwalze 3 eingeschleppter
Luft und Gischt als auch von dem von der Fluidquerverteileinrichtung 9 eingebrachten
Fluid 10 angeordnet. Die Absaugeinrichtung 24 weist eine betragsmäßige Absaugmenge
M [m
3/min] im Bereich von 2 • vb • KS bis 6 • vb • KS, vorzugsweise von 2,5 • vb • KS bis
3,5 • vb • KS, auf, wobei vb die Laufgeschwindigkeit des Siebbands und KS die Breite
des Siebbands ist.
[0024] Die vorzugsweise aus einer Keramik oder einem Kunststoff bestehende Ablaufleiste
6 ist in einem in Laufrichtung L (Pfeil) des Siebbands 2 konstanten, konvergierenden
oder divergierenden Abstand A zu dem Siebband 2 angeordnet. Dabei nimmt sie einen
Abstand A zu dem Siebband 2 im Bereich von 0 bis 3 mm, vorzugsweise von 0,5 bis 1,0
mm, an, wobei die wirkende Fläche 25 der Ablaufleiste 6 auch mit oder ohne Krümmung
und mit Stufen (Strukturoberfläche) oder ohne Stufen ausgeführt sein kann.
[0025] Ferner weist die zwischen den beiden Leisten 5, 6 gebildete Blasöffnung 7 eine Schlitzbreite
B im Bereich von 2 bis 20 mm, vorzugsweise von 4 bis 8 mm, auf. Zudem weist die Fluidquerverteileinrichtung
9 zur Beaufschlagung des Siebbands 2 mit dem Fluid 10 einen Innendruck pi im Bereich
von 5 bis 50 kPa, vorzugsweie von 20 bis 25 kPa, auf. In einer praktischen Ausgestaltung
ist beispielsweise eine Kombination von einer Schlitzbreite B der Blasöffnung 7 von
8 mm mit einem Abstand A der Ablaufleiste 6 zu dem Siebband 2 von 0,5 mm und einem
Innendruck pi der Fluidquerverteileinrichtung 9 von 20 kPa vorgesehen.
[0026] Die bereits erwähnte Einrichtung 13 zur Beschaberung der benachbarten Umlenkwalze
3 umfasst eine vorzugsweise oszillierende Schaberklinge 26, die einen Oszillierhub
H (Pfeil) im Bereich von 5 bis 100 mm, vorzugsweise von 20 bis 50 mm, aufweist.
[0027] Überdies ist die Schaberklinge 26 in einem vorgewählten zeitlichen Ablauf mit vorgewählten
Amplituden oszillierbar und sie weist eine Oszilliercharakteristik, insbesondere die
Kurve der Oszillierung über die Zeit, auf, die in zeitlichen Intervallen abweichend
einstellbar ist.
[0028] An der Siebpartie 1 ist weiterhin eine Schaberrinne 27 zur seitlichen Abführung von
eines von der Einrichtung 13 zur Beschaberung der benachbarten Umlenkwalze 3 abgeschaberten
Mediums 28 vorgesehen. Diese Schaberrinne 27 ist ein integraler Teil des Grundkörpers
11 der Vorrichtung 4 zur Reinigung des Siebbands 2, das heißt die Schaberrinne 27
wird aus einem Teil des Grundkörpers 11 gebildet. Die Schaberrinne 27 kann in bekannter
Weise besaugt sein.
[0029] Auch ist eine Fangrinne 29 zur seitlichen Abführung von einem erfassten Medium 30
oberseitig des Grundkörpers 11 der Vorrichtung 4 zur Reinigung des Siebbands 2 angeordnet.
Die eine U-förmige Grundstruktur aufweisende Fangrinne 29 ist wiederum ein integraler
Teil des Grundkörpers 11 der Vorrichtung 4 zur Reinigung des Siebbands 2, das heißt
die Fangrinne 29 wird aus einem Teil des Grundkörpers 11 gebildet.
[0030] Und auf der der Umlenkwalze 3 abgewandten Seite 31 des Siebbands 2 ist in vorliegender
Ausführung ein dem Fachmann bekanntes HD-Spritzrohr 32 mit einer Düsenteilung T im
Bereich von 50 bis 150 mm, vorzugsweise von 80 bis 100 mm, angeordnet. Das HD-Spritzrohr
32 kann prinzipiell an einem beliebigen Ort entlang des Führungsbereichs des Siebbands
2 über die Umlenkwalze 3 angeordnet sein. Zudem ist zur Erfüllung höchster Ansprüche
ein weiteres HD-Spritrohr 33 im Bereich des von dem Siebband 2 und der Umlenkwalze
3 gebildeten Einlaufzwickels 34 auf der der Umlenkwalze 3 abgewandten Seite 31 des
Siebbands 2 angeordnet.
[0031] Die Figur 2 zeigt nunmehr eine Detailansicht (gestrichelter Kreis) der Figur 1.
[0032] Die einen Grundkörper 11 aufweisende Vorrichtung 4 zur Reinigung des Siebbands 2
weist eine zwischen den beiden Leisten 5, 6 gebildete Blasöffnung 7 mit einer Schlitzbreite
B im Bereich von 2 bis 20 mm, vorzugsweise von 4 bis 8 mm, auf und sie ist im Bereich
des Ablaufzwickels 12 der Umlenkwalze 3 angeordnet. Hierbei weist die Vorrichtung
4 zu der benachbarten Umlenkwalze 3 einen Abstand C im Bereich von 3 bis 25 mm, vorzugsweise
von 5 bis 25 mm, insbesondere von 10 mm, auf, um dadurch Ablagerungen an der Vorrichtung
4, insbesondere der Schuhspitze 15 zu vermeiden.
[0033] Die vorzugsweise aus einer Keramik oder einem Kunststoff bestehende Auflaufleiste
5 weist eine schuhähnliche Längskontur 14 auf, wobei die Schuhspitze 15 in den Ablaufzwickel
12 hineinragt und der Schuhabsatz 16 die eigentliche, von dem Siebband 2 überstrichene
Auflaufleiste 5 bildet. Die in dem Grundkörper 11 integrierte Spritzeinrichtung 18
(vgl. Figur 1) ist nicht explizit dargestellt.
[0034] Die vorzugsweise aus einer Keramik oder einem Kunststoff bestehende Ablaufleiste
6 ist in einem in Laufrichtung L (Pfeil) des Siebbands 2 konstanten, konvergierenden
oder divergierenden Abstand A zu dem Siebband 2 angeordnet. Dabei nimmt sie einen
Abstand A zu dem Siebband 2 im Bereich von 0 bis 3 mm, vorzugsweise von 0,5 bis 1,0
mm, an, wobei die wirkende Fläche 25 der Ablaufleiste 6 auch mit oder ohne Krümmung
und mit Stufen (Strukturoberfläche) oder ohne Stufen ausgeführt sein kann.
[0035] Zusammenfassend ist festzuhalten, dass durch die Erfindung eine Siebpartie der eingangs
genannten Art geschaffen wird, bei der die genannten Probleme des Stands der Technik
auf möglichst einfache und effektive Weise beseitigt sind.
Bezugszeichenliste
[0036]
- 1
- Siebpartie
- 2
- Siebband
- 3
- Umlenkwalze
- 4
- Reinigungsvorrichtung
- 5
- Leiste (Auflaufleiste)
- 6
- Leiste (Ablaufleiste)
- 7
- Blasöffnung
- 8
- Schlaufe
- 9
- Fluidquerverteileinrichtung
- 10
- Fluid
- 11
- Grundkörper
- 12
- Ablaufzwickel
- 13
- Einrichtung
- 14
- Längskontur
- 15
- Schuhspitze
- 16
- Schuhabsatz
- 17
- Schuhkehle
- 18
- Spritzeinrichtung
- 19
- Schmierfluid
- 20
- Querschnittsform
- 21
- Auftragssystem
- 22
- Seite
- 23
- Spritzrohr
- 24
- Absaugeinrichtung
- 25
- Fläche
- 26
- Schaberklinge
- 27
- Schaberrinne
- 28
- Medium
- 29
- Fangrinne
- 30
- Medium
- 31
- Seite
- 32
- HD-Spritzrohr
- 33
- HD-Spritzrohr
- 34
- Einlaufzwickel
- A
- Abstand
- B
- Schlitzbreite
- C
- Abstand
- H
- Oszillierhub (Pfeil)
- L
- Laufrichtung (Pfeil)
- M
- Betragsmäßige Absaugmenge
- pi
- Innendruck
- T
- Düsenteilung
1. Siebpartie (1) einer Maschine zur Herstellung einer Faserstoffbahn, insbesondere einer
Papier- oder Kartonbahn, mit mindestens einem umlaufenden und über wenigstens eine
Umlenkwalze (3) geführten Siebband (2) und mit einer Vorrichtung (4) zur Reinigung
des Siebbands (2), die zwei zueinander parallel und senkrecht zu der Laufrichtung
(L) des Siebbands (2) angeordnete Leisten (5, 6) umfasst, wobei mindestens eine Leiste
(5) von dem Siebband (2) überstrichen ist, und die eine zwischen den beiden Leisten
(5, 6) gebildete Blasöffnung (7) aufweist, die mit einer sich senkrecht zur Laufrichtung
(L) des Siebbands (2) erstreckenden und vorzugsweise innerhalb der Schlaufe (8) des
zu reinigenden Siebbands (2) angeordneten Fluidquerverteileinrichtung (9) zur Beaufschlagung
des Siebbands (2) mit einem Fluid (10) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die einen Grundkörper (11) aufweisende Vorrichtung (4) zur Reinigung des Siebbands
(2) im Bereich des Ablaufzwickels (12) der mindestens einen Umlenkwalze (3) angeordnet
ist und
dass an dem Grundkörper (11) der Vorrichtung (4) zur Reinigung des Siebbands (2) mindestens
eine Einrichtung (13) zur Beschaberung der benachbarten Umlenkwalze (3) angebracht
ist.
2. Siebpartie (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die vorzugsweise aus einer Keramik oder einem Kunststoff bestehende Auflaufleiste
(5) eine schuhähnliche Längskontur (14) aufweist, wobei die Schuhspitze (15) in den
Ablaufzwickel (12) hineinragt und der Schuhabsatz (16) die eigentliche, von dem Siebband
(2) überstrichene Auflaufleiste (5) bildet.
3. Siebpartie (1) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Bereich der Schuhkehle (17) mindestens eine Spritzeinrichtung (18) zur Einbringung
eines Schmierfluids (19) in einer Menge im Bereich von 20 bis 100 l/m/min, vorzugsweise
von 50 bis 75 l/m/min, insbesondere von etwa 60 l/m/min, vorgesehen ist.
4. Siebpartie (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, insbesondere nach Anspruch
2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf der der Fluidquerverteileinrichtung (9) abgewandten Seite (22) des Siebbands
(2), insbesondere im Bereich der Schuhkehle (17) der Auflaufleiste (5), mindestens
ein Spritzrohr (23) angeordnet ist.
5. Siebpartie (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest auf der der Vorrichtung (4) zur Reinigung des Siebbands (2) abgewandten
Seite (22) des Siebbands (2) eine Absaugeinrichtung (24) zur Absaugung sowohl von
über die Umlenkwalze (3) eingeschleppter Luft und Gischt als auch von dem von der
Fluidquerverteileinrichtung (9) eingebrachten Fluid (10) angeordnet ist.
6. Siebpartie (1) nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Absaugeinrichtung (24) eine betragsmäßige Absaugmenge (M) im Bereich von 2 •
vb • KS bis 6 • vb • KS, vorzugsweise von 2,5 • vb • KS bis 3,5 • vb • KS, aufweist,
wobei vb die Laufgeschwindigkeit des Siebbands (2) und KS die Breite des Siebbands
(2) ist.
7. Siebpartie (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die vorzugsweise aus einer Keramik oder einem Kunststoff bestehende Ablaufleiste
(6) in einem in Laufrichtung (L) des Siebbands (2) konstanten, konvergierenden oder
divergierenden Abstand (A) zu dem Siebband (2) angeordnet ist.
8. Siebpartie (1) nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ablaufleiste (6) einen Abstand (A) zu dem Siebband (2) im Bereich von 0 bis 3
mm, vorzugsweise von 0,5 bis 1,0 mm, annimmt.
9. Siebpartie (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die eine zwischen den beiden Leisten (5, 6) gebildete Blasöffnung (7) eine Schlitzbreite
(B) im Bereich von 2 bis 20 mm, vorzugsweise von 4 bis 8 mm, aufweist.
10. Siebpartie (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Fluidquerverteileinrichtung (9) zur Beaufschlagung des Siebbands (2) mit dem
Fluid (10) einen Innendruck (pi) im Bereich von 5 bis 50 kPa, vorzugsweie von 20 bis 25 kPa, aufweist.
11. Siebpartie (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Einrichtung (13) zur Beschaberung der benachbarten Umlenkwalze (3) mindestens
eine vorzugsweise oszillierende Schaberklinge (26) umfasst.
12. Siebpartie (1) nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schaberklinge (26) einen Oszillierhub (H) im Bereich von 5 bis 100 mm, vorzugsweise
von 20 bis 50 mm, aufweist.
13. Siebpartie (1) nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schaberklinge (H) in einem vorgewählten zeitlichen Ablauf mit vorgewählten Amplituden
oszillierbar ist.
14. Siebpartie (1) nach einem der Ansprüche 11 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schaberklinge (H) eine Oszilliercharakteristik, insbesondere die Kurve der Oszillierung
über die Zeit, aufweist, die in zeitlichen Intervallen abweichend einstellbar ist.
15. Siebpartie (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, insbesondere nach einem der
Ansprüche 11 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens eine vorzugsweise besaugte Schaberrinne (27) zur seitlichen Abführung
von wenigstens eines von der Einrichtung (13) zur Beschaberung der benachbarten Umlenkwalze
(3) abgeschaberten Mediums (28) vorgesehen ist.
16. Siebpartie (1) nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass die vorzugsweise besaugte Schaberrinne (27) ein integraler Teil des Grundkörpers
(11) der Vorrichtung (4) zur Reinigung des Siebbands (2) ist.
17. Siebpartie (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens eine Fangrinne (29) zur seitlichen Abführung von wenigstens einem erfassten
Medium (30) oberseitig des Grundkörpers (11) der Vorrichtung (4) zur Reinigung des
Siebbands (2) angeordnet ist.
18. Siebpartie (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf der der Umlenkwalze (3) abgewandten Seite (31) des Siebbands (2) mindestens ein
HD-Spritzrohr (32) mit einer Düsenteilung (T) im Bereich von 50 bis 150 mm, vorzugsweise
von 80 bis 100 mm, angeordnet ist.