[0001] Die Erfindung betrifft schallabsorbierende Bauelemente für eine Lärmschutzwand gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1, ein Verfahren zur Herstellung dieser Bauelemente
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 7 und eine Vorrichtung zur Herstellung einer Lärmschutzwand
aus diesen Bauelementen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 9.
[0002] Es sind Platten mit einer Wanddicke von bis zu 55 mm als schallabsorbierende Elemente
bekannt, die in Lärmschutzsystemen für Strasse und Schiene eingesetzt werden. Die
Platten werden an ihren Längsenden in die Nuten von Doppel-T-Trägern eingesetzt zu
Flächen von 1 bis 20 m
2. Zwischen den Längsenden der Platten und den Doppel-T-Trägern sind Dichtungen vorzusehen,
die auf die Längsenden der Platten aufgeklebt sind. Nachteilig bei diesem Stand der
Technik ist es, dass sich die Dichtungen lösen können von den Längsenden der Platten,
so dass der Schallschutz eingeschränkt ist und die Doppel-T-Träger den harten Oberflächen
der Platten ungeschützt ausgesetzt sind, was wiederum zu Beschädigungen der Doppel-T-Träger,
insbesondere bei einer möglichen Demontage der Platten zum Eratz der Dichtungen, führen
kann.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, schallabsorbierende Bauelemente, ein Verfahren
zur Herstellung dieser schallabsorbierenden Bauelemente und eine Vorrichtung zur Herstellung
einer Lärmschutzwand aus diesen Bauelementen ohne die Nachteile des Standes der Technik
zu schaffen.
[0004] Die Lösung erfolgt mit schallabsorbierenden Bauelementen mit den Merkmalen des Anspruchs
1, einem Verfahren zur Herstellung dieser schallabsorbierenden Bauelemente mit den
Merkmalen des Anspruchs 7 und eine Vorrichtung zur Herstellung einer Lärmschutzwand
aus diesen Bauelementen mit den Merkmalen des Anspruchs 9.
[0005] Gemäß der Erfindung ist für eine Lärmschutzwand ein schallabsorbierendes Bauelement
mit einer Tragplatte vorgesehen, die an mindestens einer ihrer Enden einsetzbar ist
in eine Nut eines Profils, von dem das Ende zumindest einseitig flächig umfasst ist.
Das Profil kann ein metallischer oder Beton-Träger sein. Erfindungsgemäß weist die
Tragplatte an ihrem mindestens einen Ende eingegossene Dichtungselemente auf, die
für Anlage in der Nut aus der Ebene der Enden der Tragplatte hervorragen. Ein Vorteil
des erfindungsgemäß schallabsorbierenden Bauelements ist es, dass die fest eingegossenen
Dichtungselemente sich nicht von der Tragplatte lösen können und so andauernde Dichtfunktion
zwischen Tragplatte und Profil und damit Lärmschutz gewährleistet ist. Die fest eingegossenen
Dichtungselemente werden bei Demontage der Tragplatte aus dem schallabsorbierenden
Bauelement mitgenommen, so dass die Demontage vereinfacht ist. Die fest eingegossenen
Dichtungselemente begünstigen nach Demontage der Tragplatte auch deren Wiederverwendung,
da die Dichtungselemente bei Demontage nicht zerstört werden und sich erneut einbauen
lassen. Vorteilhaft ergibt sich erfindungsgemäß auch, dass die Dichtungen das Profil
zuverlässig vor den harten Oberflächen der Tragplatten schützen, insbesondere bei
der Montage der Tragplatten in die Profile.
[0006] Gemäß bevorzugter Ausgestaltungen der Erfindung sind die Dichtungselemente flächig,
insbesondere bandförmig über die gesamte Höhe der Enden einer Tragplatte, ausgebildet
für verbesserte Dichtung und niedrigen Druck.
[0007] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind die Dichtungselemente
an ihrer nach aussen gewandten Oberfläche mit einer Polymer-Vlies-Beschichtung ausgebildet
für verbesserten Schutz der Profile vor den harten Oberflächen der Tragplatten.
[0008] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind die Dichtungselemente
an ihrer nach innen gewandten Oberfläche mit langen losen Fasern versehen sind, die
in einer Kunststoffmatrix des Dichtungselements gehalten sind. Beim Eingiessen der
Dichtungselemente in die Tragplatten verbessern die langen losen Fasern den Halt der
Dichtungselemente in der Tragplatte. Alternativ oder zusätzlich können die Dichtungselemente
an ihrer nach innen gewandten Oberfläche schwalbenschwanz- oder pfropfenförmig sein
für verbesserten Halt der Dichtungselemente in der Tragplatte.
[0009] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Tragplatte mit
mindestens einer Vorsatzschale aus schalldämmendem Material ein- oder zweiseitig bedeckt
für erhöhte Schallabsorption.
[0010] Gemäß der Erfindung ist eine Lärmschutzwand vorgesehen aus schallabsorbierenden Bauelementen,
die parallel zur Ebene der Tragplatte mittels der Profile neben- und aneinander montiert
sind. Die Tragplatte ist als Betontragschale, als Glasfaserbeton oder als Kunststoffplatte
gegossen.
[0011] Gemäß der Erfindung ist weiter ein Verfahren zur Herstellung von schallabsorbierenden
Bauelementen vorgesehen durch Befestigen von mindestens einem Dichtungselement in
mindestens einer Nut einer Schalung, so dass der Teil des Dichtungselements mit den
losen Fasern in die Schalung ragt, Giessen und Aushärten der Tragplatte in der Schalung,
Entnehmen der Tragplatte mit dem aus der Tragplatte vorstehenden Dichtungselement
aus der Schalung und Einsetzen in vorzugsweise im wesentlichen senkrechte Profile
von Lärmschutzsystemen für Strasse oder Schiene.
[0012] Gemäß der Erfindung ist zudem eine Vorrichtung zur Herstellung einer Lärmschutzwand
aus diesen schallabsorbierenden Bauelementen vorgesehen, wobei die Vorrichtung als
Werkzeug ausgebildet ist, das einen Sitz aufweist, der an ein Ende des Profils angepasst
ist und auf diesem so aufsetzbar ist, dass die Nut frei bleibt, wobei das Werkzeug
mit einem auskragenden Führungsrand versehen ist, der zur Nut des Profils mit 140
bis 160°, vorzugsweise 150° geneigt ist.
[0013] Die Erfindung wird im folgenden anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1: einen Schnitt entlang einer horizontalen Ebene durch ein schallabsorbierendes
Bauelement gemäß der Erfindung mit einer Tragplatte aus Beton und mit einer Vorsatzschale
aus Blähglasgranulat eingesetzt in ein Profil,
Fig. 2: eine Vorderansicht auf ein schallabsorbierendes Bauelement gemäß der Erfindung,
Fig. 3: einen Schnitt entlang einer Achse senkrecht zur Ebene des schallabsorbierenden
Bauelements gemäß der Erfindung, und
Fig. 4: eine perspektivische Ansicht einer Vorrichtung zur Herstellung schallabsorbierender
Bauelemente gemäß der Erfindung.
[0014] Fig. 1 : Ein schallabsorbierendes Bauelement 1 ist zusammen gesetzt aus einer Tragplatte
2 aus Beton und einer beim Einbau in ein Lärmschutzsystem zur Lärmquelle (nicht dargestellt)
gerichteten, profilierten Vorsatzschale 3 aus Blähglasgranulat oder Porenbeton, die
die Tragplatte 2 nicht ganz bis zu ihren Enden bedeckt. Tragplatte 2 und Vorsatzschale
3 weisen jeweils ungefähr gleiche Wanddicken von 15 cm auf, so dass sich insgesamt
eine Wanddicke des schallabsorbierenden Bauelements 1 von ca. 30 cm ergibt. Ein derartig
schallabsorbierendes Bauelement 1 wiegt ca. 8,4 to bei einer Länge von ca. 5 m und
einer Höhe von 3 m. Längsenden der Tragplatte 2 sind in als senkrechte Doppel-T-Träger
ausgebildete metallische oder Beton-Profile 6 des Lärmschutzsystems einsetzbar. An
gegenüber liegenden Seiten der Längsenden der Tragplatte 2 sind im wesentlichen über
die gesamte Höhe der Tragplatte 2 Dichtbänder 4, 5 eingegossen, die an den Innenseiten
der Doppel-T-Träger 6 anliegen.
[0015] Fig. 2, 3: Entsprechende Merkmale sind mit den Bezugszeichen aus Fig. 1 benannt.
Ein schallabsorbierendes Bauelement 1 ist zusammengesetzt aus der Tragplatte 2 aus
Beton mit Dichtbänder 4, 5 über beinahe die gesamte Höhe von 3 m.
[0016] Die Tragplatte 2 kann auch aus Glasfaserbeton oder Kunststoffplatten gebildet sein.
[0017] Zur Herstellung eines schallabsorbierenden Bauelements 1 wird der Boden einer Schalung
mit einer Schicht aus einer Vielzahl von neben einander liegenden oder direkt aneinander
liegenden plattenförmigen Blähglaselementen bedeckt, Dichtungselemente 4, 5 in zwei
randseitige Nuten der Schalung gesetzt, so dass ein Teil des Dichtungselements mit
losen Fasern in die Schalung ragt, und auf die Schicht Beton mit einer einstellbaren
Mindestdickflüssigkeit aufgegossen, so dass beim Aushärten eine feste Verbindung zwischen
Tragplatte 2 und Dichtungselementen 4, 5 entsteht und das so gebildete schallabsorbierende
Bauelement 1 aus der Schalung gehoben und in die Doppel-T-Träger 6 des Lärmschutzsystems
gehoben werden kann.
[0018] Fig. 4: Entsprechende Merkmale sind mit den Bezugszeichen aus Fig. 1-3 benannt. Zur
Herstellung einer Lärmschutzwand aus schallabsorbierenden Bauelementen 1 ist ein Werkzeug
7 vorgesehen, das einen Sitz 8 aufweist, der an ein Ende des Profils 6 angepasst ist
und mit auf die äussere Umfassung des Profils 6 wirkenden Stützelementen 9 versehen
auf diesem so aufsetzbar ist, dass die Nut des Profils 6 frei bleibt. Das Werkzeug
7 ist mit einem auskragenden Führungsrand 10 versehen, der mit einem Winkel α=150°
zur Nut des Profils 6 geneigt ist und sich in Richtung der Längsachse des Profils
6 bis ca. 20 - 30 mm, vorzugsweise 25 mm über den freien Rand am Ende des Profils
6 hinaus erstreckt.
[0019] Schallabsorbierende Bauelemente 1 können mit einem Hebewerkzeug über das Werkzeug
7 auf dem Ende des Profils 6 angehoben werden und untere Ränder der schallabsorbierenden
Bauelemente 1 werden beim anschließenden Absenken von dem auskragenden Führungsrand
10 zur Nut des Profils 6 gelenkt für vereinfachte Montage. Die Stützelemente 9 verhindern
Kippen des Werkzeugs 7 auf dem Ende des Profils 6, wenn das schallabsorbierende Bauelement
1 exzentrisch auf den auskragenden Führungsrand 10 trifft. Nach der Montage kann das
Werkzeug 7 vom Ende des Profils 6 abgenommen und auf das nächste Ende des Profils
6 aufgesetzt werden, an dem ein schallabsorbierendes Bauelement 1 zur Herstellung
einer Lärmschutzwand eingesetzt werden soll.
1. Schallabsorbierendes Bauelement (1) mit einer Tragplatte (2), die an mindestens einer
ihrer Enden einsetzbar ist in eine Nut eines Profils (6), von dem das Ende zumindest
einseitig flächig umfasst ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragplatte (2) an ihrem mindestens einen Ende eingegossene Dichtungselemente
(4, 5) aufweist, die für Anlage in der Nut aus der Ebene der Enden der Tragplatte
(2) hervorragen.
2. Schallabsorbierendes Bauelement (1) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtungselemente (4, 5) flächig, insbesondere bandförmig ausgebildet sind.
3. Schallabsorbierendes Bauelement (1) gemäß einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtungselemente (4, 5) an ihrer nach aussen gewandten Oberfläche mit einer
Polymer-Vlies-Beschichtung ausgebildet sind.
4. Schallabsorbierendes Bauelement (1) gemäß einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtungselemente (4, 5) an ihrer nach innen gewandten Oberfläche mit langen
losen Fasern versehen sind, die in einer Kunststoffmatrix der Dichtungselemente (4,
5) gehalten sind.
5. Schallabsorbierendes Bauelement (1) gemäß einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtungselemente (4, 5) an ihrer nach innen gewandten Oberfläche schwalbenschwanz-
oder pfropfenförmig sind.
6. Schallabsorbierendes Bauelement (1) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragplatte (2) mit mindestens einer Vorsatzschale (3) aus schalldämmendem Material
ein- oder zweiseitig bedeckt ist.
7. Schallabsorbierendes Bauelement (1) gemäß einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Tragplatte (2) als Betontragschale, als Glasfaserbeton oder als Kunststoffplatte
gegossen ist.
8. Verfahren zur Herstellung eines schallabsorbierenden Bauelements (1) gemäß Anspruch
1, gekennzeichnet durch Befestigen von mindestens einem Dichtungselement (4, 5) in mindestens einer Nut einer
Schalung, so dass ein Teil des Dichtungselements (4, 5) in die Schalung ragt, Giessen
und Aushärten der Tragplatte (2) in der Schalung und Entnehmen der Tragplatte (2)
mit dem aus der Tragplatte (2) vorstehenden Dichtungselement (4, 5) aus der Schalung.
9. Vorrichtung zur Herstellung einer Lärmschutzwand aus schallabsorbierenden Bauelementen
(1) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Werkzeug (7) vorgesehen ist, das einen Sitz (8) aufweist, der an ein Ende des
Profils (6) angepasst ist und auf diesem so aufsetzbar ist, dass die Nut frei bleibt,
wobei das Werkzeug (7) mit einem auskragenden Führungsrand (10) versehen ist, der
zur Nut des Profils (6) geneigt ist.
10. Vorrichtung zur Herstellung einer Lärmschutzwand aus schallabsorbierenden Bauelementen
(1) gemäß Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der auskragende Führungsrand (10) mit 140 bis 160°, vorzugsweise 150° zur Nut des
Profils (6) geneigt ist.