Stand der Technik
[0001] An selbstzündenden Verbrennungskraftmaschinen kommen Kraftstoffinjektoren zum Einspritzen
von Kraftstoff in den Brennraum der selbstzündenden Verbrennungskraftmaschine zum
Einsatz. Je nach Zylinderzahl der selbstzündenden Verbrennungskraftmaschine kommt
eine davon abhängige Anzahl von Kraftstoffinjektoren zum Einsatz. Die Kraftstoffinjektoren
sind innerhalb des Kraftstoffeinspritzsystems, so zum Beispiel des Hochdruckspeichereinspritzsystems
(Common-Rail), miteinander in einem Rohrsystem hydraulisch verbunden. Es hat sich
herausgestellt, dass in einem Kraftstoffinjektor bei dessen Betätigung auftretende
Druckpulsationen beziehungsweise Druckwellen nicht ohne Nebenwirkungen auf die weiteren
im Hochdruckspeichereinspritzsystem vorhandenen Kraftstoffinjektoren sind. Die weiteren
Kraftstoffinjektoren sind über die bereits erwähnte Verrohrung innerhalb des Hochdruckspeichereinspritzsystems
(Common-Rail) hydraulisch miteinander verbunden. Druckpulsationen pflanzen sich nach
Betätigung des einen Kraftstoffinjektors zum Beispiel innerhalb des Niederdruckbereiches
in zu diesem benachbarte Kraftstoffinjektoren fort. Die Folge sind ein unzulässig
hohe mechanischer Materialabtrag aufgrund der Auswirkungen sich einstellender Kavitationserosion,
was insbesondere im Bereich des Ventilsitzes dieser Kraftstoffinjektoren auftritt.
Ebenso können die von benachbarten Kraftstoffinjektoren auf den jeweiligen Kraftstoffinjektor
rückwirkende Druckpulsationen beziehungsweise Druckwellen zu in Öffnungsrichtung wirkenden
hydraulischen Kräften führen, die der Schließkraft des jeweilig betroffenen Kraftstoffinjektors
entgegenstehen, so dass der Kraftstoffinjektor im Extremfall ungewollt öffnet. Dies
bedeutet, dass zu einem Zeitpunkt, an dem der betreffende Kraftstoffinjektor nicht
angesteuert ist, dieser trotzdem öffnet und Kraftstoff in einer unpassenden Verbrennungsphase
in den Brennraum der selbstzündenden Verbrennungskraftmaschine eingespritzt wird,
was deren Emissionswerte wiederum äußerst negativ beeinflusst. Je höher die Anzahl
mit Kraftstoff zu versorgender Kraftstoffinjektoren ist, desto mannigfaltiger sind
die Auswirkungen sich im Hochdruckspeichereinspritzsystem ausbreitender Druckwellen
beziehungsweise Druckpulsationen auf das gesamte Hochdruckspeichereinspritzsystem.
Offenbarung der Erfindung
[0002] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Kraftstoffinjektor bereitzustellen,
bei welchem im Hochdruckspeichereinspritzsystem auftretende Druckwellen beziehungsweise
Druckpulsationen vom Ventilsitz des Kraftstoffinjektors ferngehalten werden.
[0003] Erfindungsgemäß wird ein Kraftstoffinjektor vorgeschlagen, welcher ein insbesondere
nadelförmig ausgebildetes Einspritzventilglied aufweist. Das bevorzugt nadelförmig
ausgebildete Einspritzventilglied ist in einem Injektorkörper des Kraftstoffinjektors
geführt, der sich oberhalb einer scheibenförmig ausgebildeten Drosselplatte befindet.
In der Drosselplatte befindet sich zumindest eine Drosselstelle, welche einen Kanal
innerhalb des Injektorkörpers mit einem Druckverstärkerrücklauf verbindet. In der
scheibenförmig ausgebildeten Drosselplatte ist des Weiteren der Ventilsitz an der
oberen Planseite ausgebildet. Der Ventilsitz wird durch einen Bund am Umfang des bevorzugt
nadelförmig ausgebildeten Einspritzventilgliedes geöffnet oder geschlossen. Unterhalb
der den Ventilsitz am nadelförmig ausgebildeten Einspritzventilglied bildenden Ringfläche
weist das nadelförmig ausgebildete Einspritzventilglied eine Durchmesserverjüngung
auf. Dadurch wird in der Drosselplatte ein erster hydraulischer Raum gebildet. Der
erste hydraulische Raum ist einerseits durch die Durchmesserreduktion des bevorzugt
nadelförmig ausgebildeten Einspritzventilgliedes und andererseits durch einen Federteller,
der im unteren Bereich des nadelförmig ausgebildeten Einspritzventilgliedes verschiebbar
aufgenommen ist, begrenzt. Der Federteller seinerseits weist einen Bund auf, an welchem
eine Feder angreift, die sich wiederum am Druckverstärkerteil, d.h. dessen oberer
Planseite des Druckverstärkers des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Kraftstoffinjektors
abstützt.
[0004] Durch den am Einspritzventilglied verschiebbar aufgenommenen Federteller werden auftretende,
auf den erfindungsgemäß vorgeschlagenen Kraftstoffinjektor zurückwirkende Druckpulsationen
beziehungsweise Druckwellen, die ihren Ursprung in der Betätigung im Hochdruckspeichereinspritzsystem
angeordneter weiterer, benachbarter Kraftstoffinjektoren haben, vom Ventilsitz ferngehalten.
Dadurch kann erreicht werden, dass der Ventilsitz des erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Kraftstoffinjektors aufgrund auftretender Kavitationserosionserscheinungen keinen
vorzeitigen übermäßigen mechanischen Verschleiß erfährt. Dadurch ist die Lebensdauer
des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Kraftstoffinjektors im Vergleich zu bisher eingesetzten
Kraftstoffinjektoren gleichen Wirkprinzips entscheidend verlängert. Da die Druckpulsationen
nicht bis zum Ventilsitz vordringen können und demzufolge keine in Öffnungsrichtung
wirkende Kraft auf das bevorzugt nadelförmig ausgebildete Einspritzventilglied erzeugt
werden kann, unterbleibt auch ein unbeabsichtigtes, ungewolltes Öffnen der Ventilnadel.
[0005] Das Fernhalten von Druckpulsationen vom Ventilsitzbereich des erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Kraftstoffinjektors, die bei Betätigung benachbarter Kraftstoffinjektoren auf den
Kraftstoffinjektor rückwirken, erlaubt andererseits ein Anheben des Druckes im Druckverstärkerrücklaufbereich,
da die in Öffnungsrichtung wirkenden Kräfte anstatt auf den Ventilsitz auf den Federteller
wirken und somit die Gefahr des unbeabsichtigten Öffnen des Ventilsitzes entscheidend
verringert ist.
[0006] Der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Lösung folgend, wird der Druck unmittelbar hinter
dem Ventilsitz angehoben, ohne dass Dichtheitsprobleme bei Betätigung des bevorzugt
nadelförmig ausgebildeten Einspritzventilgliedes in Schließrichtung auftreten.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0007] Die einzige Figur zeigt einen Schnitt durch den Kraftstoffinjektor im Bereich der
Drosselplatte unterhalb des Injektorkörpers und oberhalb des Druckverstärkerteils
des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Kraftstoffinj ektors.
Ausführungsformen
[0008] Figur 1 zeigt einen Schnitt durch den erfindungsgemäß vorgeschlagenen Kraftstoffinjektor
10, der einen Injektorkörper 12, eine Drosselplatte 14 sowie einen Druckverstärkerkörper
16 umfasst, in dem ein hier nicht vollständig dargestellter Druckverstärker aufgenommen
ist.
[0009] Der Druckverstärkerkörper 16 umfasst eine Planseite 18.
[0010] In der Drosselplatte 14 befindet sich ein Rücklaufkanal 20. In der Drosselplatte
14 befindet sich des Weiteren - dem Rücklaufkanal 20 vorgeschaltet - eine Drosselstelle
22. Der Rücklaufkanal 20 sowie die Drosselstelle 22 werden aus Richtung eines Druckverstärker-Rücklaufbereiches
24 von Kraftstoff durchströmt, der nach Passage der Drosselstelle 22 und des sich
an dieser anschließenden Rücklaufkanals 20 in den Niederdruckbereich des Kraftstoffinjektors
10 übergeht.
[0011] Im Injektorkörper 12 des Kraftstoffinjektors 10 befindet sich darüber hinaus ein
insbesondere nadelförmig ausgebildetes Einspritzventilglied 26. Das Einspritzventilglied
26 weist einen Bund 28 auf. Der Durchmesser des Bundes 28 ist mit Bezugszeichen 30
bezeichnet (d
1).
[0012] Aus Figur 1 geht des Weiteren hervor, dass in der in Figur 1 dargestellten Position
ein Ventilsitz 32 unterhalb des Bundes 28 an der Drosselplatte 14 geschlossen ist.
Unterhalb des Bundes 28 befindet sich eine Ringfläche 34, welche eine Komponente des
Ventilsitzes 32 darstellt.
[0013] An die Ringfläche 34 schließt sich am insbesondere nadelförmig ausgebildeten Einspritzventilglied
26 eine Verjüngung 36 an, welche eine Öffnung in der Drosselplatte 14 unterhalb des
Ventilsitzes 32 durchsetzt. Die Verjüngung 36 am Einspritzventilglied 26 geht in einen
Zapfen 38 über. Oberhalb des Zapfens 38 im Bereich der Verjüngung ist ein hydraulischer
Raum 48 ausgebildet, der einerseits von der Mantelfläche der Verjüngung 36 am Einspritzventilglied
26 und andererseits von einer hydraulischen Abschirmung 42, die bevorzugt als Federteller
ausgebildet ist, vergleiche Bezugszeichen 42, begrenzt ist. Das Einspritzventilglied
26 sowie die an dessen Zapfen 38 verschieblich aufgenommene hydraulische Abschirmung,
ausgeführt als Federteller 42, sind symmetrisch zu einer Achse 40 des Einspritzventilgliedes
26 ausgebildet. Die axial in Bezug auf den Zapfen 38 des nadelförmig ausgebildeten
Einspritzventilgliedes 26 bewegbare hydraulische Abschirmung 42 ist über ein Federelement,
vergleiche Position 50, beaufschlagt. Die hydraulische Abschirmung 42 umfasst einen
Bund 44, der von dem als Spiralfeder ausgebildeten Federelement 50 untergriffen ist.
Das Federelement 50 stützt sich auf der Planseite 18 des Druckverstärkerkörpers 16
ab. Mit Bezugszeichen 58 ist ein Hubweg bezeichnet, welchen die hydraulische Abschirmung
42, ausgeführt als Federteller, in Bezug auf die Planseite 18 des Druckverstärkerkörpers
16 ausführt.
[0014] Die obere Planseite der hydraulischen Abschirmung 42 wird durch das als Spiralfeder
ausgebildete Federelement 50 in Anlage an eine Anlagefläche 46 gestellt. Der Durchmesser
der Anlagefläche 46 ist durch Bezugszeichen 52 bezeichnet (d
2). Der Durchmesser des Zapfens 38, an dem die bevorzugt als Federteller ausgebildete
hydraulische Abschirmung 42 verschieblich geführt ist, ist mit Bezugszeichen 54 bezeichnet
(d
3). Der Außendurchmesser der hydraulischen Abschirmung 42 ist durch Bezugszeichen 56
bezeichnet (Durchmesser d
4).
[0015] Der Systemdruck, mit welchem der in Figur 1 teilweise dargestellte Kraftstoffinjektor
10 beaufschlagt ist, steht in einem Hochdruckraum 60 an, der im Injektorkörper 12
des Kraftstoffinjektors 10 oberhalb des in Figur 1 geschlossenen Ventilsitzes 32 ausgeführt
ist.
[0016] Die Komponenten Injektorkörper 12, Drosselplatte 14 und Druckverstärker 16 des Kraftstoffinjektors
10, die in der Darstellung gemäß Figur 1 teilweise dargestellt sind, sind über in
Figur 1 nicht näher dargestellte Elemente, wie zum Beispiel Düsenspannmuttern, Ventilspannmuttern
oder dergleichen, zum Beispiel als Schraubverband dichtend miteinander gefügt. Die
Dichtkraft wird durch Flächenpressungen zwischen den Planseiten der miteinander verschraubten
Komponenten Injektorkörper 12, Drosselplatte 14 und Druckverstärkerkörper 16 erzeugt.
[0017] Bei dem erfindungsgemäß vorgeschlagenen Kraftstoffinjektor 10 wird erreicht, dass
durch die hülsenförmige Abschirmung 42 im geschlossenen Zustand des Ventilsitzes 32,
d.h. bei geschlossenem Einspritzventilglied 26, Druckwellen von benachbarten Kraftstoffinj
ektoren des Hochdruckspeichereinspritzsystems (Common-Rail) sich nicht bis zum Ventilsitz
32 fortpflanzen können, sondern nur bis zur hülsenförmigen Abschirmung 42 gelangen.
Dadurch wird erstens vermieden, dass sich im Bereich des Ventilsitzes 32 Kavitationserosion
mit allen ihren nachteiligen Folgen einstellt, und des Weiteren werden ein ungewolltes
Öffnen des Einspritzventilgliedes 26 bewirkende Öffnungskräfte, die andernfalls an
der Ringfläche 34 unterhalb des Bundes 28 des Einspritzventilgliedes 26 angreifen,
vermieden. Die erfindungsgemäß vorgeschlagene Lösung erlaubt des Weiteren, dass das
Druckniveau im Druckverstärkerrücklauf 24 angehoben werden kann. Dies findet seine
Ursache darin, dass in dem Druckverstärkerrücklaufbereich 24 auftretende Druckpulsationen
beziehungsweise Druckwellen lediglich an einer reduzierten wirksamen hydraulischen
Fläche, d.h. im vorliegenden Falle an der Stirnseite des Zapfens 38, die im Durchmesser
54 (d
3) ausgebildet ist, angreifen. Aufgrund des geringen Durchmessers des Zapfens 54 am
unteren Ende des Einspritzventilgliedes 26 ist jedoch gewährleistet, dass die bei
auftretenden Druckwellen dort angreifenden hydraulischen Kräfte zum Öffnen des bevorzugt
nadelförmig ausgebildeten Einspritzventilgliedes 26 bei geschlossenem Ventilsitz 32
nicht ausreichen. Des Weiteren wird durch die Aufnahme der hülsenförmigen Abschirmung
42 am Zapfen 38 erreicht, dass bei auftretenden Druckpulsationen im Druckverstärker-Rücklaufbereich
24 die hülsenförmige Abschirmung 42 an die Anlage 46 der Drosselplatte 14 angestellt
wird, so dass der Ventilsitz 32 als solcher im geschlossenen Zustand von den Druckwellen
abgeschirmt bleibt. Je höher die mit den Druckwellen beziehungsweise Druckpulsationen
einhergehenden Kräfte sind, desto höher ist die Anstellkraft, die auf die hülsenförmige
Abschirmung 42 wirkt und diese an die Anlagefläche 42 an der Unterseite der Drosselplatte
14 unterhalb des geschlossenen Ventilsitzes 32 presst.
[0018] Die als Federteller ausgebildete hydraulische Abschirmung 42 wird durch das Federelement
50 nach oben in Anlage an die Anlagefläche 46 an der Drosselplatte 14 gedrückt. Öffnet
das Einspritzventilglied 26, so steigt der Druck im hydraulischen Raum 48 an. Der
ansteigende Druck wirkt auf eine Ringfläche, die durch folgende Beziehung definiert
wird: Π / 4(d
22 - d
32). Wird die auf die hülsenförmige Abschirmung 42 wirkende Kraft größer als die Dichtkraft,
die durch das Federelement 50 auf die hülsenförmige Abschirmung 42, insbesondere deren
Bund 44 ausgeübt wird, so öffnet die hülsenförmige Abschirmung 42 und gibt nach Durchlaufen
des Hubweges 58 einen Absteuerquerschnitt frei.
Der Druck im hydraulischen Raum 48 kann über eine entsprechende Dimensionierung des
Federelementes 50 sowie der Durchmesser d
3 beziehungsweise d
2 auf ein relativ hohes Niveau eingestellt werden, so dass sich eine Rückschlagventilfunktion
erreichen lässt. Nulldurchgänge, die im Druckverlauf auftreten, können verhindert
werden, so dass durch diese Maßnahme Kavitationserosion aufgrund von zusammenbrechenden
Dampfblasen bei auftretenden Unterdrücken und eine damit einhergehende unzulässig
hohe Materialbeanspruchung ausgeschlossen ist. Aufgrund des höheren Druckniveaus,
welches im hydraulischen Raum 48 beibehalten werden kann, können Schließprobleme durch
unzulässig hohe auftretende Öffnungskräfte eliminiert werden, da dieser erhöhte Druck
im hydraulischen Raum 48 lediglich auf die Ringfläche 34 entsprechend der Durchmesserdifferenzen
des Durchmessers d
1, vergleiche Position 30 am Bund 28, abzüglich des Durchmessers des Zapfens 38, vergleiche
Position 54, wirkt. Dadurch ist das Auftreten unzulässig hoher, in Öffnungsrichtung
auf das nadelförmig ausgebildete Einspritzventilglied 26 wirkender hydraulischer Kräfte
unterbunden, wodurch ein Niederdruckausgleich gegeben ist.
[0019] Schließt das Einspritzventilglied 26 hingegen den Ventilsitz 32 wieder, so kommt
es zu einer Druckabsenkung im hydraulischen Raum 48. Dadurch wird die hülsenförmige
Abschirmung 42, ausgeführt als Federteller, wieder an ihre obere Anlagefläche 46 gestellt.
In dieser Position schirmt die hydraulische Abschirmung 42, ausgebildet als Federteller,
den Ventilsitz 32 gegen Druckstöße, die ihre Ursache in der Betätigung benachbarter,
im Hochdruckeinspritzsystem (Common-Rail) integrierter Kraftstoffinjektoren haben,
ab. Die hydraulische Abschirmung 42 übernimmt eine Rückschlagventilfunktion, so dass
im geschlossenen Zustand des Ventilsitzes 42 aufgrund fehlender Nulldurchgänge im
Druckverlauf Kavitationserosion im Bereich des Ventilsitzes 32 wirksam unterbunden
werden kann. Die im Druckverstärker-Rücklauf 24 auftretenden Druckwellen führen auch
nicht zu einem ungewollten Wiederöffnen des Einspritzventilgliedes 26, d.h. einem
Öffnen des Ventilsitzes 32, da die Druckwellen nur am Zapfendurchmesser 54 (d
3) angreifen, jedoch nicht an der Ringfläche 34 unterhalb des Bundes 28 des bevorzugt
nadelförmig ausgebildeten Einspritzventilgliedes 26. Durch diese Maßnahme kann die
in Öffnungsrichtung auf das Einspritzventilglied 26 bei geschlossenem Ventilsitz 32
wirkende Öffnungskraft erheblich verringert werden, so dass ein ungewolltes Öffnen
des geschlossenen Ventilsitzes 32 ausgeschlossen ist.
[0020] Durch diese Maßnahme ist ebenfalls eine Niederdruckausgleichsfunktion gegeben. Die
erfindungsgemäß vorgeschlagene federbeaufschlagte hülsenförmige Abschirmung 42 erlaubt
einerseits eine Abschirmung des geschlossenen Ventilsitzes 32 gegen in einem Druckverstärker-Rücklaufbereich
24 auftretende Druckwellen und andererseits die Verwirklichung einer Niederdruckausgleichsfunktion,
indem ein Wiederöffnen des geschlossenen Ventilsitzes 32 bewirkende, auf die Ringfläche
34 unterhalb des Bundes 28 des Einspritzventilgliedes 26 wirkende Öffnungskräfte begrenzt
werden. Das Begrenzen der in Öffnungsrichtung wirkenden hydraulischen Kräfte wiederum
gestattet ein Anheben des Druckniveaus im Rücklaufbereich 24 des erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Kraftstoffinjektors.
1. Kraftstoffinjektor (10) mit einem nadelförmig ausgeführten Einspritzventilglied (26),
welches einen Ventilsitz (32) freigibt oder verschließt, dadurch gekennzeichnet, dass der Ventilsitz (32) durch eine hülsenförmige Abschirmung (42) gegen in einem Rücklaufbereich
(24) auftretende Druckpulsationen abgeschirmt ist.
2. Kraftstoffinjektor (10) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die hülsenförmige Abschirmung (42) als Federteller ausgeführt ist, der durch ein
Federelement (50) beaufschlagt ist.
3. Kraftstoffinjektor (10) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die hülsenförmige Abschirmung (42) einen hydraulischen Raum (48) begrenzt und gegen
eine Anschlagfläche (46) einer Drosselplatte (14) angestellt ist, an der der Ventilsitz
(32) ausgeführt ist.
4. Kraftstoffinjektor (10) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die hülsenförmige Abschirmung (42) am Einspritzventilglied (26) axial verschieblich
aufgenommen ist.
5. Kraftstoffinjektor (10) gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der hydraulische Raum (48) eine hydraulisch wirksame Fläche Π / 4(d32 - d22) aufweist, an der nach Öffnen des Ventilsitzes (32) eine in Öffnungsrichtung der
hydraulischen Abschirmung (42) wirkende Kraft angreift, die die hydraulische Abschirmung
(42) nach Überwindung der Federkraft des Federelementes (50) öffnet.
6. Kraftstoffinjektor (10) gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die hülsenförmige Abschirmung (42) an einem Zapfen (38) des Einspritzventilgliedes
(26) aufgenommen ist, welches einen zweiten Durchmesser d2 (52) aufweist, der kleiner ist als ein erster Durchmesser d1 (30) des Einspritzventilgliedes (26).
7. Kraftstoffinjektor (10) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei geöffnetem Ventilsitz (32) der in einem Hochdruckraum (60) anstehende Hochdruck
nur an einer hydraulisch wirksamen Fläche Π / 4(d12 - d32) angreift.
8. Kraftstoffinjektor (10) gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass bei geschlossenem Ventilsitz (32) die Druckwellen im Rücklaufbereich (24) nur auf
die Stirnseite des Zapfens (38) des Einspritzventilgliedes (26) wirken.
9. Kraftstoffinjektor (10) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei geschlossenem Ventilsitz (32) die Druckwellen im Rücklaufbereich (24) die hülsenförmige
Abschirmung (42) an ihre Anlagefläche (46) an der Drosselplatte (14) stellen.
10. Kraftstoffinjektor (10) gemäß der Ansprüche 5 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass im geschlossenen Zustand des Ventilsitzes (32) die in Öffnungsrichtung auf das Einspritzventilglied
(26) wirkenden hydraulischen Kräfte mininiert sind.