[0001] Die Erfindung betrifft eine Blechformbaueinheit, insbesondere Gehäuse oder Verkleidung
für Maschinen und Anlagen, aus wenigstens zwei miteinander verbundenen Blechformteilen,
ein Verfahren zur Fertigung derartiger Blechformbaueinheiten und Verwendung in Gehäusen
oder Verkleidungen von Papiermaschinen oder Verarbeitungsmaschinen für Materialbahnen.
[0002] Verkleidungen und Gehäuse für Maschinen und Anlagen können in Abhängigkeit von deren
Größe relativ groß bauen, das heißt durch eine große Länge, Breite und/oder Höhe charakterisiert
sein. Da die einzelnen Bestandteile einer Verkleidung in der Regel aus Blechformteilen
zusammengesetzt sind, ist es erforderlich, diese auch mit entsprechenden Blechformmaschinen
zu bearbeiten. Je nach Größe der Blechformteile besteht das Problem häufig darin,
entsprechende Blechformbearbeitungsmaschinen zu finden, mit denen eine Bearbeitung,
insbesondere ein Umformen von Blechen zu Blechformteilen mit den geforderten Dimensionierungen,
überhaupt möglich ist. Sind dann derartige Blechformbearbeitungsmaschinen vorhanden,
können die Anforderungen an die geforderte Genauigkeit häufig nicht eingehalten werden,
weil diese Maschinen oft keine zonengesteuerten Nachrichteinrichtungen besitzen und/oder
weil die Maschinen, auf denen Teile von mehreren Metern oder länger gekantet werden
können, lediglich selten existieren, so dass dementsprechend der Stundensatz derartiger
Maschinen auch relativ hoch ist. Ferner handelt es sich in der Regel um Einzelbauteile,
für die es sich nicht lohnt, Spezialmaschinen bereitzustellen. Daher werden in der
Praxis häufig die Gehäuse aus relativ kurzen Profilen von ca. 2 bis 3m gefertigt,
die dann zur Baueinheit Verkleidung oder Gehäuse verbunden werden, wobei die Verbindung
durch Stoffschluss, insbesondere Verschweißen, erfolgt. Ein wesentliches Problem besteht
darin, insbesondere, wenn besonders große Längen verschweißt werden müssen, dass es
zu Schweißverzug kommen kann, welcher mit zusätzlichem Zeitaufwand minimiert werden
kann oder aber durch nachträgliches Ausrichten teilweise kompensiert werden kann.
Dabei liefert das nachträgliche Ausrichten jedoch häufig optisch nicht das gewünschte
Ergebnis.
[0003] Eine weitere Möglichkeit zur Verbindung von Blechformteilen zu einer Baueinheit,
die in der Praxis häufig angewendet wird, ist das Verschrauben der einzelnen Blechformteile
zu Verkleidungsteilen. Dies erfordert jedoch eine entsprechende Vorbereitung an den
einzelnen Blechformteilen, ist aufwendig und teuer und die Verbindung ist hinsichtlich
ihrer Festigkeit in regelmäßigen Abständen zu überprüfen.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Blechformbaueinheit und Verfahren
zur Fertigung dieser in Form größerer Verkleidungen und Gehäuseteile für Maschinen,
insbesondere Maschinen im Anlagebereich, besonders bevorzugt für Papiermaschinen und
Verarbeitungsmaschinen für Materialbahnen zu entwickeln, die in ihrer Gesamtheit aus
einer Mehrzahl von Einzelteilen bestehen, wobei die Verbindung zwischen diesen jedoch
nicht den genannten Nachteilen aus dem Stand der Technik unterworfen ist. Dabei sind
insbesondere die Kosten zu senken und auf eine hohe Festigkeit der gesamten Baueinheit
abzustellen.
[0005] Die erfindungsgemäße Lösung ist durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 13 charakterisiert.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
[0006] Eine Blechformbaueinheit, insbesondere Gehäuse oder Verkleidung für Maschinen oder
Anlagen, aus mindestens zwei miteinander verbundenen Blechformteilen, ist erfindungsgemäß
dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung zwischen den Blechformteilen als Klebverbindung
ausgeführt ist.
[0007] Der Vorteil einer Klebverbindung besteht dabei darin, dass zwischen den einzelnen
Blechformteilen bei der Aushärtung des Klebers kein Verzug an den Blechformteilen
auftritt, ferner Klebeverbindungen mittlerweile auch für Metallverbindungen existieren,
die durch eine sehr hohe Festigkeit charakterisiert sind. Daneben ist das Kleben auch
für die Herstellung von Verbindungen zwischen Blechformteilen in Bereichen anwendbar,
die beispielsweise über eine Schweißverbindung nur mit erhöhtem Aufwand und mittels
Schraubverbindungen gar nicht herstellbar sind. Die einzelnen Blechformteile bedürfen
keiner zusätzlichen Bearbeitung, da hier auf Durchgangsöffnungen oder Gewinde für
Schraubverbindungen verzichtet werden kann. Der Fertigungsaufwand kann somit insgesamt
erheblich gesenkt werden.
[0008] Bezüglich der Ausführung der Klebverbindung selbst bestehen grundsätzlich zwei Möglichkeiten.
Da eine Stoßverbindung für die erforderlichen Beanspruchungen in Gehäusen und Verkleidungen,
die durch Biegung charakterisiert sind, häufig nicht ausreichend ist, wird vorzugsweise
zumindest eine einschnittige Überlappung direkt zwischen den beiden Blechformteilen
als Verbindungsart gewählt. Gemäß einer weiteren zweiten besonders vorteilhaften Ausführung
wird vorzugsweise eine Laschenverbindung, zumindest jedoch eine einschnittige Laschung
als Verbindung zwischen den miteinander zu verbindenden Profilbauteilen ausgeführt.
In diesem Fall erfolgt der Klebverbund quasi indirekt über die Verbindung der Lasche
mit den miteinander zu verbindenden Blechformteilen.
[0009] Im erstgenannten Fall wird der Fügebereich von sich überlappenden Flächenbereichen
an den miteinander zu verbindenden Blechprofilbauteilen direkt ausgebildet. Das heißt,
diese werden zum Fügen bereits einander teilweise überlappend angeordnet. Dabei ist
entweder bei der Formgebung der Blechprofilteile bereits auf die Ausbildung derartiger
Flächenbereiche zu achten, insbesondere wenn nach der Verbindung nach außen hin einheitliche
ebene Flächen vorliegen sollen.
[0010] Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführung werden jedoch die Verbindungen als
ein- oder zweischnittige Laschung ausgebildet. In diesem Fall können die einzelnen
Blechprofilbauteile an ihren Profilquerschnittsflächen aneinander auf Stoß angeordnet
werden, wobei ferner keinerlei Modifikation an den Blechformteilen erforderlich ist
und ihre an den Stoßbereich angrenzenden Flächen bilden Flächenbereiche, die als Fügeflächen
für die Klebverbindung genutzt werden, wobei das Fügen über eine Lasche erfolgt. Die
Lasche ist dazu derart ausgebildet, dass diese im Stoßbereich der einzelnen Blechformbauteile
mit den zueinander verbindenden Blechformteilen überlappend angeordnet wird, wobei
vorzugsweise zur gleichmäßigen Kräfteverteilung die Lasche sich beidseits des Stoßbereiches
symmetrisch über die jeweiligen Flächenbereiche erstreckt und die Flächenbereiche
an der Lasche, die zur Realisierung der Klebverbindung als Fügeflächen genutzt werden,
vorzugsweise die gesamte Laschenfläche, parallel zu den entsprechenden Fügeflächenbereichen
an den Blechprofilteilen ausgebildet ist. Dadurch ist es möglich, zum einen die Verbindung
optisch von außen nicht erkennbar in das Profil selbst hinein zu verlegen, so dass
diese im Gegensatz zu Schraubverbindungen nicht störend an der Außenseite hervorsteht
und an der Außenseite von Verkleidungen und Maschinenteilen weiterhin ebene glatte
Oberflächen bereitgestellt werden können. Ferner wird durch diese Art der Verbindung
auch eine erhöhte Festigkeit und Steifigkeit des Gesamtsystems erzielt.
[0011] Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass über die Laschengröße die Größe der wirksamen
Fügefläche gewählt werden kann. Auch ist es möglich, auf diese Art und Weise bei entsprechender
Formgebung Blechprofilteile mit in Längsrichtung und Querrichtung auftretenden Änderungen
im Profilverlauf miteinander zu verbinden. In diesem Fall ist lediglich die Laschenausführung,
insbesondere die Geometrie und die Größe, an die Gegebenheiten anzupassen. Die Lasche
kann gekrümmt, eben oder verschiedenartig geformt ausgebildet werden.
[0012] Die Größe der Fügeflächen ist etwa 10-mal, vorzugsweise mehr als 20- bis 60-mal so
groß wie die Profilquerschnittsfläche eines der miteinander zu verbindenden Blechprofilteile
im Verbindungsbereich. Als Klebemittel findet vorzugsweise ein dauerelastischer Kleber
Verwendung. Dieser kann als Einkomponenten- oder Mehrkomponentenkleber mit den entsprechenden
Eigenschaften ausgeführt sein. Vorzugsweise werden hochfeste Klebeverbindungen mittels
eines hochfesten Einkomponenten-Klebers zum Verkleben von Metallteilen erzeugt.
[0013] Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführung ist die erfindungsgemäße Lösung für
Blechformteile für Maschinenverkleidungen, insbesondere für Anlagen einsetzbar. Bei
dieser werden Verkleidungsteile großer Dimensionen hergestellt, wobei diese an ihren
nach außen weisenden Flächen sehr sauber verarbeitet werden können und ferner auch
durch saubere Verbindungsbereiche charakterisiert sind und keine hervorstehenden Teile
aufweisen.
[0014] Zusätzlich zu den Fügebereichen, die durch die Laschung oder den Überlappungsbereich
charakterisiert sind, kann auch eine Verklebung im Stoßstellenbereich erfolgen.
[0015] Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführung erfolgt die Lagezentrierung zwischen
den einzelnen miteinander zu verbindenden Elementen über eine Zentrierfläche an einem
der miteinander zu koppelnden beziehungsweise zu fügenden Blechformteile, vorzugsweise
eine formschlüssige Verbindung zwischen beiden. Dadurch kann die Genauigkeit beim
Kleben auf einfache Art erhöht werden und der Aufwand für Einrichtungen und Hilfsmittel
zum Ausrichten der Lage der miteinander zu fügenden Blechformteile reduziert werden.
[0016] Die erfindungsgemäße Lösung wird nachfolgend anhand von Figuren erläutert. Darin
ist im Einzelnen folgendes dargestellt:
- Figur 1a und 1b
- verdeutlicht eine besonders vorteilhafte Ausführung zur Verbindung von Blechprofilbauteilen
am Beispiel zweier U-Trägerprofile;
- Figuren 2a bis 2f
- verdeutlichen in schematisiert vereinfachter Darstellung anhand unterschiedlicher
Ansichten eine Verbindung von zwei Trägerprofilen mit einem weiteren Trägerprofil
zu einem T-Stück;
- Figuren 3a und 3b
- verdeutlichen eine Anwendung einer Ausführung gemäß Figur 2 in einem Gehäusetor einer
Maschinenverkleidung.
[0017] Die Figur 1 verdeutlicht in schematisiert vereinfachter Darstellung das Grundprinzip
der Herstellung beziehungsweise Fertigung großer Maschinen oder Gehäuseteile 1 als
Blechformbaueinheit 2 mit unterschiedlicher Geometrie und großen Dimensionen am Beispiel
der Verbindung zweier U-Blechprofilteile. Unter der Bezeichnung "groß" sind dabei
Baueinheiten mit Dimensionierungen zu verstehen, die nicht mehr auf standardisierten
Maschinen in einem Stück aufgrund ihrer Größe bearbeitbar sind, sondern sozusagen
quasi für derartige Standardmaschinen überdimensioniert sind, wobei es sich hier lediglich
um eine Überdimensionierung in einer Richtung, der Längs- oder Querschnitts- oder
Breitenrichtung, handeln kann und diese daher auf Spezialmaschinen gefertigt werden
müssen. Erfindungsgemäß bestehen derartige Maschinen oder Gehäuseteile in Form einer
Blechformbaueinheit 2 aus einer Mehrzahl, vorzugsweise zumindest zwei Einzelbauteilen
3 und 4, die als Blechformteile 5 und 6 ausgebildet sind. Die Blechformteile 5, 6
sind hier als Blechprofilteile 7 und 8 ausgebildet, die auf Stoß zueinander an ihren
Profilquerschnittsflächen 9 und 10 angeordnet sind. Erfindungsgemäß erfolgt die Verbindung
durch Stoffschluss, insbesondere eine Adhäsionsverbindung 11.
[0018] Die Figur 1a verdeutlicht eine Querschnittsansicht in Form eines Axialschnittes durch
das Profil, während die Figur 1b einen Längsschnitt durch die Verbindung der Einzelbauteile
3 und 4 in Form der Blechformteile 5 und 6, die als Blechprofilteil 7 beziehungsweise
8, insbesondere U-Profil ausgeführt sind, wiedergibt. Da ein Verkleben im Bereich
der Profilquerschnittsflächen 9, 10 nicht ausreicht und Klebeverbindungen auf Stoß
ohnehin kaum Belastungen unterworfen werden können, insbesondere für Biegebeanspruchungen
nicht oder nur schwer auszulegen sind, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, den wirksamen
Fügebereich 12 vom Stoßbereich 13, der durch das Aneinanderstoßen zweier Profilquerschnittsflächen
9 und 10 charakterisiert ist, aus diesem heraus zu verlagern und auf einen, in einem
Winkel zu diesem, vorzugsweise senkrecht zu diesem ausgerichteten Flächenbereich 14,
15 an den miteinander zu verbindenden Blechprofilteilen 7 und 8 zu verlagern. Dabei
handelt es sich um die beispielsweise innerhalb des Profils senkrecht zu den Profilquerschnittsflächen
9 und 10 verlaufenden Flächen 14 und 15. Zum Fügen wird zumindest ein Teilbereich
20, 21 dieser zur Verfügung stehenden Flächen 14, 15 genutzt. Der Fügevorgang erfolgt
somit nicht direkt zwischen den eigentlich miteinander zu verbindenden Blechformteilen
7 und 8, sondern indirekt über Mittel 16 zur Vergrößerung der wirksamen Fügefläche.
Diese umfassen zumindest eine Lasche 17, unter welcher eine Art Hilfszusatzelement
18 verstanden wird, das im einfachsten Fall als ebenes Blechbauteil 19 ausgeführt
ist und beiden Flächenbereichen 14 und 15 überlappend zugeordnet wird. Der Fügebereich
12 wird somit durch den Überlappungsbereich zwischen dem Blechformbauteil 19 und den
beiden Blechprofilteilen 7 und 8 gebildet. Der Überlappungsbereich erstreckt sich
dabei beidseits des Stoßbereiches 13 und ist senkrecht zu diesem ausgerichtet. Im
dargestellten Fall erfolgt die Anordnung des Fügebereiches 12 gegenüber dem Stoßbereich
13 mittig, das heißt, er erstreckt sich gleichmäßig beidseitig ausgehend vom Stoßbereich
13 in beide Richtungen über die Flächenbereiche 14 und 15, wobei die Erstreckung über
lediglich einen Teilbereich, hier den Teilbereich 20 und 21, erfolgt. Die Teilbereiche
20 und 21 der Flächenbereiche 14 und 15 bilden dabei erste Fügeflächen 22 und 23,
während die vom Blechformbauteil 19 im Überlappungsbereich zu den Flächenbereichen
14 und 15 ausgerichtete Fläche 24 als weitere zweite Fügefläche 25 fungiert. An diesen
Fügeflächen 22, 23 und 25 erfolgt der Auftrag des für die Adhäsionsverbindung 11 erforderlichen
Adhäsionsmittels, vorzugsweise Klebemittels. Da es sich hier um metallische Komponenten
handelt, ist ein speziell für die Verbindung von Metallteilen entwickelter Klebstoff
vorzusehen, beispielsweise in Form eines hochfesten Einkomponenten-Klebers, der in
unterschiedlichsten Variationen im Handel erhältlich ist und entsprechend optimal
an die jeweiligen Einsatzerfordernisse angepasst ist. Andere Möglichkeiten eines Klebemittels
sind ebenfalls denkbar. Entscheidend ist, dass jedoch immer die entsprechende Festigkeit
erzielt wird.
[0019] Vorzugsweise sind die die Fügeflächen 22, 23 und 25 bildenden Flächen 24 beziehungsweise
Flächenbereiche 14 und 15 mit nur einer sehr geringen Oberflächenrauhigkeit ausgeführt.
Dies bedingt, dass die gesamten Fügeflächen vollständig mit dem entsprechenden Klebemittel
benetzt werden können und der Stoffschluss in der Klebeverbindung 11 frei von Lufteinschlüssen
erfolgt. Diese zur Erzielung einer eine sichere Klebeverbindung bewirkenden Oberflächenrauhigkeit
an den Fügeflächenbereichen kann durch zusätzliche mechanische Bearbeitung oder chemische
Behandlung erzielt werden.
[0020] Die Verbindung erfolgt hier über eine sogenannte einschnittige Laschung. Eine einschnittige
Laschung ist dadurch charakterisiert, dass die Verbindung beispielsweise zwischen
einzelnen Blechelementen oder Formteilen, insbesondere Blechprofilteilen, nicht im
Stoß primär erfolgt, sondern über die den Stoßflächen benachbarten Flächenbereiche,
indem eine Lasche mit parallel zu diesen Flächenbereichen ausgebildeten Flächenbereichen
angeordnet wird und mittels Klebverbindung die beiden Bauteile über die Lasche gekoppelt
werden.
[0021] Die Figur 1 verdeutlicht dabei eine besonders vorteilhafte Ausführung für Maschinen
und Gehäuseteile größerer Dimension, die aus Profilteilen bestehen. Dazu ist es unerheblich,
welche Art von Profilen vorliegen. Es kann sich hierbei um U-, C-, L-, T-Profile handeln.
Ferner können die Profile im Querschnitt betrachtet auch durch Bereiche unterschiedlicher
Winkelanordnung zueinander charakterisiert sein, so dass auch hier komplexere Geometrien
geschaffen werden können. Entscheidend ist, dass die Verbindung über eine einschnittige
Laschung erfolgt.
[0022] Die Figur 2 verdeutlicht eine besonders vorteilhafte Anwendung bei einem Gehäuseteil
1, welches aus unterschiedlichen T-Profilen zusammengesetzt wird. Die Figuren 2a bis
2d verdeutlichen dabei die Ausgestaltung für ein T-Profil in unterschiedlichen Ansichten.
Dieses ist hier mit 26 bezeichnet. In besonders vorteilhafter Weise sind die einzelnen
Blechprofilteile 27, 28 und 29 als Halbzeug derart ausgebildet, dass zumindest an
einem der Blechprofilteile Zentrierflächen zur Lagezuordnung der anderen Blechprofilteile
vorgesehen sind. Hierbei bildet das den T-Schenkel später im zusammengebauten Zustand
ausbildende Blechprofilteil 27 zwei Zentrierflächen 30 und 31 aus. Das Blechprofilteil
27 ist als U-Profil ausgebildet, wie in der Figur 2f ersichtlich. Die Ausbildung der
Zentrierflächen 30 und 31 erfolgt durch Verlängerung der die Schenkel 32 und 33 beschreibenden
Flächen des U-Profils. Diese werden zur Ausgestaltung mit den Blechprofilteilen 28
und 29 zu einem T-Profil im rechten Winkel gegenüber den Schenkeln 32 und 33 gebogen,
so dass diese als Führungsflächen für die Blechprofilteile 28 und 29 dienen, welche
als Trägerelemente fungieren.
[0023] Die Zentrierflächen 30 und 31 haben primär die Aufgabe, die Lagezuordnung zwischen
den einzelnen Blechprofilteilen 27, 28 und 29 zu erleichtern. Diese können ferner
auch als Fügeflächen zur direkten Verbindung mit den Blechprofilteilen 28 und 29 im
Bereich von deren Innenflächen 39 und 40 dienen. Die weitere Verbindung der einzelnen
Teile untereinander erfolgt hier wiederum durch einschnittige Laschung, das heißt,
es sind eine Mehrzahl von einzelnen Laschen, hier 17.1 bis 17.3, vorgesehen. Die Ausbildung
dieser Laschen 17.1 bis 17.3 ist besonders gut in Figur 2a, in einer Ansicht von unten
auf die Anordnung der einzelnen Blechprofilteile 27 bis 29, zu sehen, in welcher die
beiden Trägerprofile bildenden Blechprofilteile 28 und 29 ebenfalls als U-Profile
ausgeführt sind und über die Zentrierflächen 30 und 31 am Blechprofilteil 27 ausgerichtet
sind, wobei die beiden Blechprofilteile 28 und 29 im Stoßbereich 13 aneinander stoßen.
Die Verbindung zwischen den beiden Trägerprofilen in Form der Blechprofilteile 28
und 29 erfolgt über eine erste Lasche 17.1, welche gleichzeitig hier auch die Funktion
der Verbindung mit dem Blechprofilteil 27 übernimmt. Die Lasche 17.1 ist daher in
der Ansicht von unten ebenfalls T-förmig ausgebildet und weist parallele Flächen zu
den, den einzelnen Stoßbereichen 13.1, 13.2 in einem Winkel zugeordneten Flächen auf.
Im dargestellten Fall handelt es sich bei dem Stoßbereich 13.1 um den Stoßbereich
zwischen dem Blechprofilteil 27 mit den Blechprofilteilen 28 und 29, dem Stoßbereich
13.2 um den Stoßbereich zwischen den Trägerprofilen, die von den Blechprofilteilen
28 und 29 gebildet werden.
[0024] Die für die Laschung genutzten Flächenbereiche werden jeweils von den Innenflächen
34 und 35 der Verbindung zwischen den Schenkeln der die Blechprofilteile 28 und 29
bildenden U-Profile gebildet. Dies gilt in Analogie auch für das U-Profil des Blechprofilteiles
27. Hier handelt es sich um die Verbindung zwischen den Schenkeln 31 und 32, insbesondere
um die nach innen ausgerichtete Fläche 36. Parallel zu diesen sind entsprechende Fügeflächen
an der Lasche 17.1 angeordnet. Vorzugsweise ist die gesamte Lasche 17.1 als Blechelement
mit einer ebenen Fläche ausgebildet, die parallel zu den einzelnen Innenflächen 34,
35 und 36 ausgebildet ist. Dabei erstreckt sich die Lasche 17.1, insbesondere die
durch diese charakterisierte Fügefläche, über einen Teilbereich der jeweiligen Innenflächenbereiche
34, 35 und 36 und fungiert vollständig als Fügefläche. Die Größe der über die Lasche
17.1 auszubildenden Fügefläche ist dabei derart bemessen, dass diese dem mehrfachen
der Profilquerschnittsfläche einer der miteinander zu verbindenden Blechprofilteile
27, 28, 29 entspricht, vorzugsweise mehr als dem zehnfachen der Flächengröße.
[0025] Des Weiteren sind in der Figur 2a zwei weitere Laschen 17.2 und 17.3 zu erkennen,
welche insbesondere der Verbindung zwischen den einzelnen Blechprofilteilen 27, 28,
29 im Bereich ihrer Schenkel dienen. Die Lasche 17.2 erstreckt sich dabei senkrecht
zur Lasche 17.1 und über einen Teil der Länge der beiden miteinander zu koppelnden
Trägerprofile in Form der Blechprofilteile 28 und 29 im Inneren des Profils, insbesondere
entlang der Zentrierflächen 30 und 31. Die weitere Lasche 17.3 erstreckt sich im Stoßbereich
13.2 im Bereich der Schenkel der Trägerprofile, insbesondere Blechprofilteile 28 und
29, an deren Innenflächenbereichen 37 und 38 entlang, welche einen der Schenkel des
Profils bilden, und zwar den, der auf der vom Blechprofilteil 27 abgewandten Seite
angeordnet ist. Zwischen den Laschen, insbesondere der Lasche 17.1 und den Innenflächen
34, 35 und 36 wird Klebstoff eingebracht. Die zweite Lasche 17.2 ist den beiden Zentrierflächen
30 und 31 überlappend zugeordnet und ferner vorzugsweise im oberen Bereich abgerundet,
um mit der ersten Lasche 17.1 verbunden zu sein, so dass hier eine zusätzliche Verbindung
zwischen der Lasche 17.2 und der Lasche 17.1 und damit den Innenflächen 34, 35 und
36 durch vollflächiges Verkleben erfolgt. Die dritte Lasche 17.3 überlappt die Flächenbereiche
der Innenflächen 37 und 38 beidseits des Stoßbereiches 13.1, insbesondere die Zentrierflächen
30, 31. Die Lasche 17.3 ist vorzugsweise parallel zur zweiten Lasche 17.2 angeordnet
und symmetrisch zu dieser ausgebildet. Dadurch werden gleichmäßige Spannungsverteilungen
in der gesamten Klebverbindung 11 erzielt. Auch hier ist vorzugsweise die Lasche 17.3
im zum Verbindungsbereich der Schenkel weisenden Bereich abgerundet ausgeführt, so
dass diese im Querschnitt betrachtet quasi ein L-Profil beschreibt, wobei diese auch
hier zusätzlich noch eine Fügefläche zur Realisierung einer Überlappungsverbindung
mit der ersten Lasche 17.1 bildet. Dies ist sehr detailliert in Figur 2d dargestellt.
Daraus wird ersichtlich, dass die Laschen 17.2 und 17.3 zur Vereinfachung der Montage
abgekantet sind, wobei sich das Laschenblech an der ersten Lasche 17.1 aufstützt.
Wird auch diese vollflächig verklebt, wird zusätzlich noch eine Verbindung über die
Verbindung der Trägerprofile über die Lasche 17.1 realisiert. Die Klebverbindungen
sind alle mit 11 bezeichnet.
[0026] Die Figuren 2b und 2c verdeutlichen jeweils Ansichten von rechts und von oben. Die
Figur 2d verdeutlicht eine Ansicht von der Seite und die Figur 2f eine Perspektivansicht.
In Figur 2e sind Details A und B gemäß der Figur 2a und 2d dargestellt.
[0027] Derartig verklebte Blechformbauteile von Maschinenteilen oder Gehäuseteilen unterscheiden
sich in ihrem Äußeren nicht von herkömmlichen Ausführungen. Diese weisen jedoch im
Inneren aufgrund der Klebverbindung und in der Regel aufgrund der Durchführung der
Klebeverbindung mit Laschung eine erhöhte Festigkeit auf. Mit der erfindungsgemäßen
Möglichkeit der Verklebung einzelner Blechformbauteile zu einer Gesamteinheit ist
es möglich, auch komplexere Geometrien zu gestalten, wobei dann die Blechformteile
in entsprechender Weise bereits auszugestalten wären. Die einzelnen miteinander zu
verbindenden kürzeren Blechformprofilbauteile können dabei auf standardisierten Maschinen
hergestellt werden, wodurch der Fertigungsaufwand gering gehalten wird. Das Kleben
erfolgt mit einem entsprechenden Klebemittel, wobei dieses als Ein- oder Mehrkomponentenkleber
ausgeführt sein kann und die Eignung zum Kleben von Metall besitzen muss.
[0028] Die Figur 3a verdeutlicht beispielhaft einen Anwendungsfall zur Ausbildung von Maschinenelementen,
hier beispielsweise in Form eines Gehäuseteils 41, das sich über mehrere Meter in
der Breite erstreckt. Dieses umfasst zwei stirnseitige Gehäusewände 42, 43 und eine
Abdeckung 44 sowie eine schwenkbare Maschinentür 45. Dabei besteht beispielhaft die
in Figur 3b dargestellte Maschinentür 45 aus einer Vielzahl von Profilelementen, die
miteinander verklebt werden, beispielsweise zu einem T-Profil 26 gemäß Figur 2, wobei
die einzelnen T-Profile 26 wiederum miteinander verklebt werden. Bei herkömmlichen
Ausführungen wären die einzelnen Profilteile miteinander entweder zu verschweißen
oder würden sich über die gesamte Breite b erstrecken. Mit der erfindungsgemäßen Lösung
können hier Teilabschnitte, beispielsweise ein derartiges T-Profil, auf einfache Art
und Weise geschaffen werden, wobei zusätzlich die Festigkeit in der gesamten Verbindung
noch einmal erhöht wird.
Bezugszeichenliste
[0029]
- 1
- Maschinen- oder Gehäuseteil
- 2
- Blechformbaueinheit
- 3
- Einzelbauteil
- 4
- Einzelbauteil
- 5
- Blechformteil
- 6
- Blechformteil
- 7
- Blechprofilteil
- 8
- Blechprofilteil
- 9
- Profilquerschnittsfläche
- 10
- Profilquerschnittsfläche
- 11
- Adhäsionsverbindung, Klebverbindung
- 12
- Fügebereich
- 13, 13.1, 13.2
- Stoßbereich
- 14
- Flächenbereich
- 15
- Flächenbereich
- 16
- Mittel zur Vergrößerung der wirksamen Fügeflächen
- 17
- Laschen
- 17.1, 17.2, 17.3
- Laschen
- 18
- Hilfszusatzelemente
- 19
- Blechformbauteil
- 20
- Teilbereich
- 21
- Teilbereich
- 22
- Erste Fügefläche
- 23
- Erste Fügefläche
- 24
- Zweite Fügefläche
- 25
- Zweite Fügefläche
- 26
- T-Profil
- 27
- Blechprofilteil
- 28
- Blechprofilteil
- 29
- Blechprofilteil
- 30
- Zentrierfläche
- 31
- Zentrierfläche
- 32
- Schenkel
- 33
- Schenkel
- 34
- Innenfläche
- 35
- Innenfläche
- 36
- Innenfläche
- 37
- Innenfläche
- 38
- Innenfläche
- 39
- Innenfläche
- 40
- Innenfläche
- 41
- Gehäuseteil
- 42
- Gehäusewand
- 43
- Gehäusewand
- 44
- Abdeckung
- 45
- Maschinentür
1. Blechformbaueinheit (1), insbesondere Gehäuse (41) oder Verkleidung für eine Maschine
oder Anlage, aus mindestens zwei miteinander verbundenen Blechformteilen (5, 6, 27,
28, 29),
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verbindung zwischen den Blechformteilen (5, 6, 27, 28, 29) als Klebeverbindung
(11) ausgeführt ist.
2. Blechformbaueinheit (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verbindung (11) als einschnittige Überlappung ausgebildet ist.
3. Blechformbaueinheit (1) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Blechformteile (5, 6) an parallel zueinander ausgerichteten als Fügeflächen fungierenden
Flächenbereichen (30, 31, 39, 40) verklebt sind.
4. Blechformbaueinheit (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Blechformteile (5, 6, 27, 28, 29) Blechprofilteile (7, 8, 27, 28, 29) sind, die
im Stumpfstoß (13, 13.1, 13.2) an ihren Profilquerschnittsflächen (9, 10) aneinander
anliegen und durch eine als einschnittige Laschung ausgeführte Klebeverbindung (11)
miteinander verbunden sind.
5. Blechformbaueinheit (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Blechformteile (5, 6, 27, 28, 29) Blechprofilteile (7, 8, 27, 28, 29) sind, die
im Stumpfstoß (13, 13.1, 13.2) an ihren Profilquerschnittsflächen (9, 10) aneinander
anliegen und durch eine als zweischnittige Laschung ausgeführte Klebeverbindung (11)
miteinander verbunden sind.
6. Blechformbaueinheit (1) nach einem der Ansprüche 4 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Blechprofilteile (5, 6, 27, 28, 29) an Fügeflächen (22, 23) bildenden Flächenbereichen
(20, 21) ihrer an die Profilquerschnittsflächen (9, 10) in einem Winkel angrenzenden
Flächen (14, 15, 34, 35, 36, 37, 38, 39, 40) mit einer Fügeflächen (24, 25) aufweisenden
und überlappend angeordneten Lasche (17, 17.1, 17.2, 17.3) verklebt sind.
7. Blechformbaueinheit (1) nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lasche (17, 17.1, 17.2, 17.3) symmetrisch zum Stumpfstoß (13, 13.1, 13.2) angeordnet
ist.
8. Blechformbaueinheit (1) nach einem der Ansprüche 3 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die einzelne Fügefläche (22, 23, 24, 25) mehr als 10-mal, vorzugsweise mehr als 20
bis 60-mal so groß ist, wie die Profilquerschnittsfläche (9, 10) eines der beiden
miteinander verbundenen Blechprofilteil (7, 8).
9. Blechformbaueinheit (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens eines der beiden miteinander verbundenen Blechformteile (6, 7) eine Zentrierfläche
(30, 31) für das andere Blechformteil (7, 6) aufweist.
10. Blechformbaueinheit (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Klebverbindung eine Klebeverbindung (11) mit einem hochfesten Einkomponenten-Kleber
ist.
11. Verwendung einer Blechformbaueinheit (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10 zumindest
als Bestandteil eines Gehäuseteils (41) oder einer Verkleidung einer Maschine zur
Herstellung von Faserstoffbahnen, insbesondere Papier-, Karton- oder Tissuebahnen.
12. Verwendung einer Blechformbaueinheit (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10 zumindest
als Bestandteil eines Gehäuseteils (41) oder einer Verkleidung einer der Maschine
zur Herstellung von Faserstoffbahnen, insbesondere Papier-, Karton- oder Tissuebahnen
nachgeordneten Verarbeitungsmaschine.
13. Verfahren zur Fertigung von Blechformbaueinheiten (1), insbesondere Gehäuse (41) oder
Verkleidung für Maschinen oder Anlagen, aus mindestens zwei miteinander zu verbindenden
Blechformteilen (5, 6, 27, 28, 29),
dadurch gekennzeichnet,
dass die Blechformteile (5, 6, 27, 28, 29) nach der Formgebung zur Blechformbaueinheit
(1) miteinander verklebt werden.
14. Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest auf einen Flächenbereich (34, 35, 36, 37, 38, 39, 40) eines Blechformteiles
(5, 6, 27, 28, 29) im Fügebereich (12) ein Klebemittel aufgetragen wird und die miteinander
zu verbindenden Blechformteile (5, 6, 27, 28, 29) im Fügebereich (12) mit ihren parallel
zueinander ausgerichteten Flächenbereichen einander überlappend angeordnet werden.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass die einzelnen Blechformteile (5, 6) als Blechprofilteile (8, 9) ausgebildet sind
und diese an ihren Profilquerschnittsflächen (9, 10) auf Stoß (13, 13.1, 13.2) zueinander
angeordnet werden und die in einem Winkel zur Profilquerschnittsfläche (9, 10) an
diese angrenzenden Flächenbereiche mit einer Lasche (17, 17.1, 17.2, 17.3) verklebt
werden.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Fügeflächen an den einzelnen Blechformteilen (5, 6, 27, 28, 29) vor dem Verkleben
mechanisch oder chemisch zur Erzielung einer eine sichere Klebeverbindung bewirkenden
Rauhigkeit behandelt werden.