TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Schloß für Doppelreißverschlüsse an Gepäckstücken,
mit einem Kombinationsschloß für den Benutzer und einem durch eine Gepäckkontrollbehörde
zu betätigenden Hauptschlüssel-Schloß, entsprechend dem Oberbegriff des Anspruchs
1. Doppelreißverschlüsse werden üblicherweise bei weichwandigen Koffern verwendet.
Darunter werden ein Paar getrennte Reißverschlüsse, die an dem Schloß enden, oder
ein Reißverschluß mit zwei Schiebern, die an dem Schloß zusammengeführt werden, verstanden.
[0002] Derartige Schlösser sind insbesondere bei Fluggepäckstücken in Zeiten der Bedrohung
durch Terrorismus von großer Wichtigkeit. Mit normalen Kombinationsschlössern oder
Schlüsselschlössern ausgerüstete Gepäckstücke können bei Gepäckkontrollen in Abwesenheit
des Gepäckstückeigentümers nur gewaltsam geöffnet und nicht wieder verschlossen werden.
Daß eine derartig robuste Behandlung fremden Eigentums nicht wünschenswert ist, liegt
auf der Hand. Es sind daher schon Schlösser vorgeschlagen worden, die durch einen
Hauptschlüssel unter Umgehung des vom Benutzer verriegelten Kombinationsschlosses
geöffnet und auch wieder beschädigungsfrei geschlossen werden können. Es versteht
sich, daß derartige Hauptschlüssel nur unter Behördenkontrolle zum Einsatz gelangen
können.
[0003] Beispielsweise ist die Transportation Security Administration (TSA) der USA auf US-Flughäfen
berechtigt, verschlossene Gepäckstücke bei Kontrollen gewaltsam zu öffnen, wenn das
Schloß nicht als TSA-Schloß indiziert und daher durch einen TSA-Hauptschlüssel beschädigungsfrei
zu öffnen und zu schließen ist.
STAND DER TECHNIK
[0004] Sogenannte TSA-Schlösser sind bei den eingangs angegebenen Doppelreißverschluß-Schlössern
als Vorhängeschlösser ausgebildet (
WO 2005/047626,
US 7 021 537,
US 7 036 728), deren Bügel durch die Öffnungen der Zuglaschen der Schieber der beiden Reißverschlüsse
hindurchgeführt werden. Vorhängeschlösser hängen mit ihrem nicht unbeträchtlichen
Gewicht unmittelbar an den Zuglaschen der Reißverschlußschieber, belasten diese daher
und stehen nach außen über die Gepäckkontur vor, was zu Beschädigungen der Reißverschlüsse
führen kann.
[0005] Unter der Markenbezeichnung MIRRCOLOCK sind auch Schlösser der eingangs angegebenen
Gattung im Handel, bei denen innerhalb eines gemeinsamen Gehäuses ein Zahlenkombinationsschloß
und ein TSA-Schloß angeordnet sind, wobei für jede Zuglasche der beiden Schieber der
Doppelreißverschlüsse ein Gehäuseschlitz vorgesehen ist, in welche die Zuglaschen
hochkant einführbar und durch in ihre Öffnungen eingreifende Riegelelemente verriegelbar
sind.
AUFGABENSTELLUNG
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schloß der eingangs angegebenen Ausbildung
bereitzustellen, das bei kleinen Außenabmessungen glattflächig ausgebildet und zur
Befestigung an einer Kofferwand geeignet ist.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
Weitere vorteilhafte oder zweckmäßige Merkmale der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen
hervor und werden nachfolgend ebenfalls näher beschrieben. Wenn hier von einem Kombinationsschloß
die Rede ist, handelt es sich um ein einstellbares Zahlen- und/oder Buchstabenkombinationsschloß.
[0008] Ausgehend von der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Gattung ist das erfindungsgemäße
Schloß dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen einem ersten Bereich des Gehäuses, in welchem das Kombinationsschloß
angeordnet ist, und einem zweiten Bereich des Gehäuses, in welchem das Hauptschlüssel-Schloß
angeordnet ist, ein Aufnahmeraum für die darin einhängbaren Zuglaschen der Schieber
der beiden Reißverschlüsse vorgesehen ist, der durch eine schwenkbar gelagerte Klappe
verschließbar ist, an welcher ein Verriegelungshaken angebracht ist, der bei geschlossener
Klappe in das Gehäuse hineinreicht,
daß ein in Längsrichtung im Gehäuse zwischen einer Öffnungsstellung und einer Schließstellung
verschiebbar geführter Tastenschieber vorgesehen ist, dessen äußeres Ende als aus
dem Gehäuse vorstehende Bedienungstaste ausgebildet ist und dessen inneres Ende mit
einem in Querrichtung im Gehäuse zwischen einer Öffnungsposition und einer Verschlußposition
verlagerbaren Sperrschieber des Kombinationsschlosses zusammenwirkt,
daß an dem Tastenschieber ein Riegel in Längsrichtung zwischen einer Schließstellung
und einer Öffnungsstellung verschiebbar geführt ist, wobei in der Schließstellung
eine an dem einen Ende des Riegels befindliche Klinke mit dem Verriegelungshaken der
Klappe diese verriegelnd eingreift, während das andere Ende des Riegels einem Betätigungsglied
des Hauptschlüssel-Schlosses anliegt, wodurch bei Öffnungsbetätigung des Hauptschlüssel-Schlosses
der Riegel in seine Öffnungsstellung verschoben und der Verriegelungshaken durch die
Klinke freigegeben ist, ohne daß der Tastenschieber verschoben ist, und
daß bei durch das Kombinationsschloß freigegebenem Tastenschieber dieser unter zwangsläufiger
Mitnahme des Riegels in seine Öffnungsstellung unter Freigabe des Verriegelungshakens
durch die Klinke verschiebbar ist.
[0009] Durch die erfindungsgemäße Anordnung des Tastenschiebers, des Sperrschiebers und
des Riegels im Gehäuse und deren Zusammenwirken in Erwiderung auf Betätigungen des
Kombinationsschlosses oder des Hauptschlüssel-Schlosses werden bei zuverlässiger Funktion
vorteilhaft geringe äußere Abmessungen des Gehäuses erzielt, das nach außen glattflächig
ausgebildet ist, insbesondere weil die Klappe die Zuglaschen der beiden Reißverschlüsse
abdeckt und dabei flächenbündig mit dem ersten Bereich und dem zweiten Bereich des
Gehäuses liegt. Das Gehäuse kann unmittelbar in einer bezüglich der beiden geschlossenen
Reißverschlüsse geeigneten Position an einer Kofferwand befestigt werden.
[0010] Damit bei geschlossener Klappe die beiden Zuglaschen der Reißverschlüsse nicht aus
dem Aufnahmeraum herausgezogen werden können, ist die Anordnung gemäß Anspruch 2 vorteilhaft
so getroffen, daß im Aufnahmeraum des Gehäuses für das Einhängen der Zuglaschen der
Schieber der beiden Reißverschlüsse zwei gehäusefeste Zapfen angeordnet sind, welche
bei geschlossener Klappe jeweils in komplementär ausgebildete Aufnahmevertiefungen
der Klappe eingreifen. Die Zuglaschen werden mit ihren Öffnungen auf die Zapfen aufgesteckt.
[0011] Für den Bedienkomfort ist es von Vorteil, wenn die Klappe gemäß Anspruch 3 durch
eine in ihre Öffnungsrichtung wirkende Feder vorgespannt ist, so daß die Klappe nach
Freigabe ihres Verriegelungshakens durch die Klinke des Riegels in ihre Offenstellung
springt.
[0012] Zur kinematischen Verknüpfung zwischen dem Tastenschieber, dem Sperrschieber und
dem Riegel ist gemäß Anspruch 4 in Weiterführung des Erfindungsgedankens vorgesehen,
daß der Tastenschieber an seinem inneren Ende mit einem Vorsprung versehen ist, der
bei in seine Öffnungsposition verlagerten Sperrschieber in einen entsprechenden Ausschnitt
des Sperrschiebers durch Verschiebung des Tastenschiebers in dessen Öffnungsstellung
eingeschoben ist, wobei der Riegel durch den Tastenschieber mitgenommen und der Verriegelungshaken
der Klappe durch die Klinke des Riegels freigegeben ist.
[0013] Dabei ist die Anordnung entsprechend Anspruch 5 zweckmäßig so getroffen, daß bei
der Mitnahme des Riegels durch den Tastenschieber in dessen Öffnungsstellung eine
Anschlagfläche am Tastenschieber einer Mitnahmefläche des Riegels anliegt, wodurch
eine zwangsläufige Mitnahme des Riegels in seine Öffnungsstellung nach Öffnungsbetätigung
des Kombinationsschlosses und Betätigung des Tastenschiebers sichergestellt ist.
[0014] Damit der Riegel in die Verriegelungsstellung seiner Klinke mit dem Verriegelungshaken
der Klappe bzw. der Tastenschieber in seine Schließstellung zurückkehrt, ist entsprechend
Anspruch 6 vorgesehen, daß zwischen dem Riegel und einem gehäusefesten Widerlager
eine Druckfeder unter Vorspannung eingelegt ist, wodurch der Riegel in Richtung seiner
Schließstellung vorgespannt ist.
[0015] Weiterhin ist gemäß Anspruch 7 vorgesehen, daß zwischen dem Sperrschieber und dem
Gehäuse ebenfalls eine Druckfeder unter Vorspannung eingelegt ist, wodurch der Sperrschieber
in Richtung seiner Öffnungsposition vorgespannt ist.
[0016] Für den funktionssicheren Eingriff des Hauptschlüssel-Schlosses mit dem Riegel ist
in weiterer Ausgestaltung der Erfindung gemäß Anspruch 8 vorgesehen, daß an dem der
Klinke abgelegenen Ende des Riegels eine Anlagefläche vorgesehen ist, welcher das
bezüglich der Mittelachse des als Zylinderschloß ausgebildeten Hauptschlüssel-Schlosses
exzentrisch angeordnete, sich bei Betätigung des Hauptschlüssel-Schlosses auf einer
partiellen Kreisbahn um die Mittelachse des Schlosses bewegende Betätigungsglied des
Hauptschlüssel-Schlosses bei der Verschiebung des Riegels in seine Öffnungsstellung
antreibend anliegt.
[0017] Nach Anspruch 9 ist zwischen dem ersten Bereich und dem zweiten Bereich des Gehäuses
in der Gehäusewand eine Öffnung für den Durchtritt des Verriegelungshakens der Klappe
vorgesehen, die in ihren Abmessungen so klein ausgeführt ist, daß nur der Haken hindurchtreten
kann.
[0018] Damit das Schloß eine in sich abgeschlossene Einheit darstellt und das Eindringen
vom Fremdkörpern oder das Verlieren von Einzelteilen des Schlosses ausgeschlossen
ist, ist das Gehäuse zweckmäßig an seiner Unterseite durch eine mit dem Gehäuse lösbar
verbundene Unterplatte geschlossen, wie aus Anspruch 10 hervorgeht.
[0019] Für die Anbringung des Schlosses an einer Kofferwand ist nach Anspruch 11 vorgesehen,
daß dem Gehäuse eine Gegenplatte zugeordnet ist, welche unterhalb der Wand des Gepäckstücks,
die für die Anbringung des Schlosses vorgesehen ist, eingelegt und mit dem Gehäuse
durch Schrauben verbindbar ist, die durch Löcher in der Unterplatte hindurchgeführt
sind.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0020] Das erfindungsgemäße Schloß wird nachfolgend anhand der ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnungen näher erläutert. Darin zeigt:
- Fig.1
- eine perspektivische Ansicht des Schlosses bei geschlossener Klappe, zusammen mit
einer der Anbringung an einem Gepäckstück dienenden Gegenplatte,
- Fig. 2
- eine der Fig. 1 entsprechende perspektivische Ansicht des Schlosses und der Gegenplatte,
jedoch bei nach Entriegelung offener Klappe,
- Fig. 3
- die Draufsicht auf das Schloß bei geschlossener Klappe,
- Fig. 4
- die Längsschnittansicht des Schlosses und der Gegenplatte entsprechend der Schnittverlaufslinie
IV-IV in Fig. 3,
- Fig. 5
- eine Seitenansicht des Schlosses und der Gegenplatte,
- Fig. 6
- eine perspektivische Explosionsansicht des Schlosses mit Gegenplatte,
- Fig. 7
- die Draufsicht auf den Sperrschieber,
- Fig. 8
- die Schnittansicht des Sperrschiebers entsprechend der Schnittverlaufslinie VIII-VIII
in Fig. 7,
- Fig. 9
- die Draufsicht auf den Tastenschieber,
- Fig. 10
- die Schnittansicht des Tastenschiebers entsprechend der Schnittverlaufslinie X-X in
Fig. 9,
- Fig. 11
- die Unteransicht des Gehäuses,
- Fig. 12
- die Draufsicht auf den Riegel, und
- Fig. 13
- die Schnittansicht des Riegels entsprechend der Schnittverlaufslinie XIII-XIII in
Fig. 12.
[0021] Die Zeichnungen sind zur Verdeutlichung von Einzelheiten und Funktionszusammenhängen
in unterschiedlichen Maßstäben dargestellt. In der Realität kann das Schloß verhältnismäßig
geringe Abmessungen aufweisen, beispielsweise eine Länge von etwa 80 mm, eine Breite
von etwa 35 mm und eine Höhe von etwa 15 mm (ohne Gegenplatte) haben.
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DES AUSFÜHRUNGSBEISPIELS
[0022] Zunächst wird auf die Fig. 1 bis 3 und 5 Bezug genommen, welche die von außen wahrnehmbaren
Einzelheiten des Schlosses zeigen. In einem mit der Bezugszahl 1 bezeichneten Gehäuse
ist in einem ersten Bereich 2 des Gehäuses 1 ein Kombinationsschloß 3 angeordnet,
das im Ausführungsbeispiel die Einstellung einer zweistelligen Zahlenkombination ermöglicht.
Die beiden Zahlenscheiben 4 und 5 sind auf die Zahl 00 eingestellt, wie durch die
beiden Sichtfenster 6 und 7 im ersten Bereich des Gehäuses 1 hindurch ersichtlich
ist.
[0023] In einem zweiten Bereich 8 des Gehäuses 1 ist ein sogenanntes TSA-Schloß 9 als Hauptschloß
angeordnet, daß als Zylinderschloß ausgebildet ist und eine Öffnung des Schlosses
durch eine dazu autorisierte Person mittels eines Hauptschlüssels ermöglicht, ohne
daß dafür das Kombinationsschloß 3 geöffnet werden müßte.
[0024] Zwischen den beiden voneinander beabstandeten Bereichen 2 und 8 des Gehäuses 1 ist
ein Aufnahmeraum 10 vorgesehen, der durch eine schwenkbar gelagerte Klappe 11 verschließbar
ist. Innerhalb des Aufnahmeraums 10 sind nebeneinander zwei gehäusefeste Zapfen 12
angeordnet, auf welche die Zuglaschen (nicht dargestellt) der beiden Reißverschlüsse
(nicht dargestellt) mit den Öffnungen in den Zuglaschen einhängbar sind. Auf der Innenseite
der Klappe 11 sind den beiden Zapfen 12 komplementäre Aufnahmevertiefungen 13 vorgesehen,
in welche die Zapfen 12 bei geschlossener Klappe 11 eingreifen, wodurch ein Aushängen
der Zuglaschen von den Zapfen 12 ausgeschlossen ist.
[0025] Weiterhin befindet sich an der Klappe 11 ein daran befestigter bzw. damit einteiliger
Verriegelungshaken 14, der bei geschlossener Klappe 11 durch eine Öffnung 15 des Gehäuses
1 hindurch in das Gehäuse 1 hineinreicht und dort auf noch zu beschreibende Weise
verriegelbar ist. Die Öffnung 15 befindet sich in der Gehäusewand zwischen dem ersten
Bereich 2 und dem zweiten Bereich 8 des Gehäuses.
[0026] An geeigneter gut sichtbarer Stelle des Gehäuses 1, im gezeigten Beispiel im ersten
Bereich 2 des Gehäuses 1, ist ein Index-Element 16 befestigt, welches der das Gepäckstück
kontrollierenden Person anzeigt, daß das TSA-Schloß 9 und damit die Klappe 11 mit
einem zugeordneten Hauptschlüssel geöffnet werden kann.
[0027] In den Fig. 1 bis 6 ist auch die Gegenplatte 17 dargestellt, die der Befestigung
des Schlosses an einer Kofferwand dient, wie noch näher beschrieben wird.
[0028] Nachfolgend wird zur Erläuterung der inneren Funktionsteile des Schlosses im wesentlichen
auf Fig. 6 in Verbindung mit den jeweiligen Einzelteildarstellungen Bezug genommen.
[0029] Im Gehäuse 1 ist ein in Längsrichtung, d.h. entlang der Längsachse des Gehäuses 1,
verschiebbar geführter Tastenschieber 18 vorgesehen, der zwischen einer Öffnungsstellung
und einer Schließstellung (Fig. 4) verschiebbar ist. Das äußere Ende des Tastenschiebers
18 steht als Bedienungstaste 19 aus dem Gehäuse 1 vor, wie die Fig. 1 bis 5 zeigen.
Der Tastenschieber 18 kann nur in Verbindung mit dem Kombinationsschloß 3, nämlich
nach Einstellung der individuellen Kombinationszahl, über die Bedienungstaste 19 im
Gehäuse 1 verschoben werden; bei Betätigung des TSA-Schlosses dagegen verbleibt der
Tastenschieber 18 in seiner Schließstellung.
[0030] Im Bereich des Kombinationsschlosses 3 ist ein im Gehäuse 1 in Querrichtung zur Verschieberichtung
des Tastenschiebers 18 zwischen einer Öffnungsposition und einer Verschlußposition
verlagerbarer Sperrschieber 20 des Kombinationsschlosses 3 vorgesehen. Das Kombinationsschloß
3 besitzt außer den beiden schon erwähnten Zahlenscheiben 4 und 5, die an gehäusefesten
Lagerzapfen 21 und 22 (Fig. 11) drehbar gelagert sind, noch Sperrscheiben 23 und 24,
die ebenfalls drehbar an den Lagerzapfen 21 bzw. 22 gelagert sind. Die Sperrscheiben
23, 24 sind an ihren nach oben gerichteten Stirnflächen mit Verzahnungen 25 bzw. 26
versehen, die mit dazu komplementären Gegenverzahnungen an den nach unten gerichteten
Stirnflächen (nicht dargestellt) der Zahlenscheiben 4, 5 zusammenwirken und die Einstellung
unterschiedlicher Zahlenkombinationen durch Relativverdrehungen zwischen Zahlenscheiben
und Sperrscheiben ermöglichen. Für Verrastungen zwischen den Zahlenscheiben 4, 5 und
den Sperrscheiben 23, 24 sorgen Druckfedern 27 und 28, die sich einerseits jeweils
an einer Sperrscheibe 23, 24 und andererseits an einer das Gehäuse 1 nach unten abschließenden
Unterplatte 29 abstützen.
[0031] Die Sperrscheiben 23, 24 liegen mit ihren Außenumfangsflächen jeweils einer Auswölbung
30 bzw. 31 am Sperrschieber 20 an, so daß Verlagerungen des Sperrschiebers 20 bei
Nichteinstellung der individuellen Zahlenkombination nicht möglich sind. Allerdings
besitzen beide Sperrscheiben eine sektorförmige Ausnehmung (nicht dargestellt), die
eine Verlagerung des Sperrschiebers 20 immer nur dann ermöglichen, wenn die sektorförmigen
Ausnehmungen den Auswölbungen 30, 31 gegenüberstehen, so daß diese bei der dann möglichen
Verlagerung des Sperrschiebers 20 in die sektorförmigen Ausnehmungen eintreten können.
Der Sperrschieber 20 befindet sich dann in seiner Öffnungsposition.
[0032] Der Sperrschieber 20 besitzt einen seitlichen Ausschnitt 32, dem ein Vorsprung 33
am inneren Ende des Tastenschiebers 18 zugeordnet ist. Wenn sich der Sperrschieber
20 in seiner beschriebenen Öffnungsposition befindet, kann der Vorsprung 33 in den
Ausschnitt 32 eindringen, wenn der Tastenschieber 18 durch Drücken der Bedienungstaste
19 im Gehäuse 1 verschoben wird.
[0033] Zwischen dem Sperrschieber 20 und dem Gehäuse 1 ist eine Druckfeder 34 unter Vorspannung
eingelegt, wodurch der Sperrschieber 20 in Richtung seiner Öffnungsposition vorgespannt
ist.
[0034] An dem Tastenschieber 18 ist ein Riegel 35 an zwei zueinander parallelen sich gegenüberliegenden
Führungsflächen 36, 37 (Fig. 9) in Längsrichtung zwischen einer Schließstellung (Fig.
4) und einer Öffnungsstellung verschiebbar geführt. In der Schließstellung greift
eine an dem einen Ende des Riegels 35 befindliche Klinke 38 mit dem Verriegelungshaken
14 der Klappe 11 verriegelnd ein, wie in Fig. 4 gezeigt ist.
[0035] An dem anderen der Klinke 38 abgelegenen Ende des Riegels 35 ist eine Anlagefläche
39 vorgesehen, welcher ein bezüglich der Mittelachse des als Zylinderschloß ausgebildeten
TSA-Schlosses exzentrisch angeordnetes Betätigungsglied bei Verschiebung des Riegels
35 in seine Öffnungsstellung antreibend anliegt. Dabei ist das Betätigungsglied als
Exzenterstift 40 ausgebildet (Fig. 4), der sich bei Betätigung des TSA-Schlosses 9
auf einer partiellen Kreisbahn um die Mittelachse des TSA-Schlosses bewegt.
[0036] Bei Betätigung des TSA-Schlosses 9 wird der Riegel 35 mittels des Exzenterstifts
40 in seine Öffnungsstellung verschoben und der Verriegelungshaken 14 durch die Klinke
38 freigegeben, ohne daß der Tastenschieber 18, dessen Vorsprung 33 sich außerhalb
des Ausschnitts 32 des Sperrschiebers 20 befindet, verschoben worden ist. Es findet
dabei also eine Relativverschiebung zwischen dem Riegel 35 und dem hierbei feststehenden
Tastenschieber 18 statt.
[0037] Bei durch das Kombinationsschloß 3 freigegebenem Tastenschieber 18 ist dieser unter
zwangsläufiger Mitnahme des Riegels 35 in seine Öffnungsstellung unter Freigabe des
Verriegelungshakens 14 durch die Klinke 38 verschiebbar.
[0038] Bei der zwangsläufigen Mitnahme des Riegels 35 durch den Tastenschieber 18 liegt
eine Anschlagfläche 41 am Tastenschieber 18 einer Mitnahmefläche 42 des Riegels 35
an.
[0039] Zwischen dem Riegel 35 und einem gehäusefesten Widerlager 43, welches der Öffnung
15 im Gehäuse 1 benachbart ist (Fig. 11), ist eine Druckfeder 44 unter Vorspannung
eingelegt, wodurch der Riegel 35 in Richtung seiner Schließstellung vorgespannt ist.
Die Druckfeder 44 ist auf einem am Riegel 35 befindlichen Stift 45 aufgenommen. Die
Druckfeder 34 ist in ähnlicher Weise auf einem am Sperrschieber 20 befindlichen Stift
46 (Fig. 7, 8) auf genommen.
[0040] Die Klappe ist durch eine in ihrer Öffnungsrichtung wirkende Drehfeder 47 vorgespannt,
die auf einem die Klappe 11 scharnierenden Zylinderstift 48 aufgeschoben ist und deren
Schenkel sich unter Vorspannung einerseits an der Klappe 11 und andererseits am Gehäuse
1 abstützen (Fig. 6).
[0041] Die Unterplatte 29 ist durch Schrauben 49 an dem Gehäuse 1 befestigt, wozu die Bohrungen
50 in der Unterplatte 29 durchsetzende Schrauben 49 in Bohrungen 51 (Fig. 11) des
Gehäuses 1 eingeschraubt sind.
[0042] Die dem Gehäuse 1 zugeordnete Gegenplatte 17, die unterhalb der betreffenden Stelle
in der Kofferwand anzubringen ist, ist durch mehrere Schrauben 52 (Fig. 4, 5), welche
durch Bohrungen 53 in der Gegenplatte, durch die Kofferwand (nicht dargestellt) und
durch Löcher 54 in der Unterplatte 29 hindurchgeführt sind, mit dem Gehäuse 1 verschraubt,
wobei sie in Bohrungen 55 (Fig. 11) des Gehäuses 1 eingeschraubt sind.
[0043] Das Gehäuse 1, die Klappe 11, die Gegenplatte 17, der Tastenschieber 18, der Sperrschieber
20, die Unterplatte 29 und der Riegel 35 können kostengünstig jeweils einteilig aus
einem thermoplastischen Kunststoff geeigneter Festigkeit spritzgeformt werden.
BEZUGZEICHENLISTE
[0044]
- 1
- Gehäuse
- 2
- erster Bereich
- 3
- Kombinationsschloß
- 4
- Zahlenscheibe
- 5
- Zahlenscheibe
- 6
- Sichtfenster
- 7
- Sichtfenster
- 8
- zweiter Bereich
- 9
- TSA-Schloß
- 10
- Aufnahmeraum
- 11
- Klappe
- 12
- Zapfen
- 13
- Aufnahmevertiefungen
- 14
- Verriegelungshaken
- 15
- Öffnung
- 16
- Index-Element
- 17
- Gegenplatte
- 18
- Tastenschieber
- 19
- Bedienungstaste
- 20
- Sperrschieber
- 21
- Lagerzapfen
- 22
- Lagerzapfen
- 23
- Sperrscheibe
- 24
- Sperrscheibe
- 25
- Verzahnung
- 26
- Verzahnung
- 27
- Druckfeder
- 28
- Druckfeder
- 29
- Unterplatte
- 30
- Auswölbung
- 31
- Auswölbung
- 32
- Ausschnitt
- 33
- Vorsprung
- 34
- Druckfeder
- 35
- Riegel
- 36
- Führungsfläche
- 37
- Führungsfläche
- 38
- Klinke
- 39
- Anlagefläche
- 40
- Exzenterstift
- 41
- Anschlagfläche
- 42
- Mitnahmefläche
- 43
- Widerlager
- 44
- Druckfeder
- 45
- Stift
- 46
- Stift
- 47
- Drehfeder
- 48
- Zylinderstift
- 49
- Schrauben
- 50
- Bohrungen
- 51
- Bohrungen
- 52
- Schrauben
- 53
- Bohrungen
- 54
- Löcher
- 55
- Bohrungen
1. Schloß für Doppelreißverschlüsse an Gepäckstücken, mit einem Kombinationsschloß (3)
für den Benutzer und einem durch eine Gepäckkontrollbehörde zu betätigenden Hauptschlüssel-Schloß
(9), wobei beide Schlösser (3, 9) in einem gemeinsamen Gehäuse (1) angeordnet und
mit einem Verriegelungsmechanismus für die Schieber zweier Reißverschlüsse wirkverbunden
sind, deren Schieber ohne Betätigung des Kombinationsschlosses (3) durch Betätigung
des Hauptschlüssel-Schlosses (9) entriegelbar sind, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen einem ersten Bereich (2) des Gehäuses (1), in welchem das Kombinationsschloß
(3) angeordnet ist, und einem zweiten Bereich (8) des Gehäuses (1), in welchem das
Hauptschlüssel-Schloß (9) angeordnet ist, ein Aufnahmeraum (10) für die darin einhängbaren
Zuglaschen der Schieber der beiden Reißverschlüsse vorgesehen ist, der durch eine
schwenkbar gelagerte Klappe (11) verschließbar ist, an welcher ein Verriegelungshaken
(14) angebracht ist, der bei geschlossener Klappe (11) in das Gehäuse (1) hineinreicht,
daß ein in Längsrichtung im Gehäuse (1) zwischen einer Öffnungsstellung und einer Schließstellung
verschiebbar geführter Tastenschieber (18) vorgesehen ist, dessen äußeres Ende als
aus dem Gehäuse (1) vorstehende Bedienungstaste (19) ausgebildet ist und dessen inneres
Ende mit einem in Querrichtung im Gehäuse (1) zwischen einer Öffnungsposition und
einer Verschlußposition verlagerbaren Sperrschieber (20) des Kombinationsschlosses
(3) zusammenwirkt,
daß an dem Tastenschieber (18) ein Riegel (35) in Längsrichtung zwischen einer Schließstellung
und einer Öffnungsstellung verschiebbar geführt ist, wobei in der Schließstellung
eine an dem einen Ende des Riegels (35) befindliche Klinke (38) mit dem Verriegelungshaken
(14) der Klappe (11) diese verriegelnd eingreift, während das andere Ende des Riegels
einem Betätigungsglied (40) des Hauptschlüssel-Schlosses (9) anliegt, wodurch bei
Öffnungsbetätigung des Hauptschlüssel-Schlosses (9) der Riegel (35) in seine Öffnungsstellung
verschoben und der Verriegelungshaken (14) durch die Klinke (38) freigegeben ist,
ohne daß der Tastenschieber (18) verschoben ist, und
daß bei durch das Kombinationsschloß (3) freigegebenem Tastenschieber (18) dieser unter
zwangsläufiger Mitnahme des Riegels (35) in seine Öffnungsstellung unter Freigabe
des Verriegelungshakens (14) durch die Klinke (38) verschiebbar ist.
2. Schloß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Aufnahmeraum (10) des Gehäuses (1) für das Einhängen der Zuglaschen der Schieber
der beiden Reißverschlüsse zwei gehäusefeste Zapfen (12) angeordnet sind, welche bei
geschlossener Klappe (11) jeweils in eine komplementär ausgebildete Aufnahmevertiefung
(13) der Klappe (11) eingreifen.
3. Schloß nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Klappe (11) durch eine in ihre Öffnungsrichtung wirkende Feder (47) vorgespannt
ist.
4. Schloß nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Tastenschieber (18) an seinem inneren Ende mit einem Vorsprung (33) versehen
ist, der bei in seine Öffnungsposition verlagertem Sperrschieber (20) in einen entsprechenden
Ausschnitt (32) des Sperrschiebers (20) durch Verschiebung des Tastenschiebers (18)
in dessen Öffnungsstellung eingeschoben ist, wobei der Riegel (35) durch den Tastenschieber
(18) mitgenommen und der Verriegelungshaken (14) der Klappe (11) durch die Klinke
(38) des Riegels (35) freigegeben ist.
5. Schloß nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Mitnahme des Riegels (35) durch den Tastenschieber (18) in dessen Öffnungsstellung
eine Anschlagfläche (41) am Tastenschieber (18) einer Mitnahmefläche (42) des Riegels
(35) anliegt.
6. Schloß nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Riegel (35) und einem gehäusefesten Widerlager (43) eine Druckfeder
(44) unter Vorspannung eingelegt ist, wodurch der Riegel (35) in Richtung seiner Schließstellung
vorgespannt ist.
7. Schloß nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Sperrschieber (20) und dem Gehäuse (1) eine Druckfeder (34) unter Vorspannung
eingelegt ist, wodurch der Sperrschieber (20) in Richtung seiner Öffnungsposition
vorgespannt ist.
8. Schloß nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß an dem der Klinke (38) abgelegenen Ende des Riegels (35) eine Anlagefläche (39) vorgesehen
ist, welcher das bezüglich der Mittelachse des als Zylinderschloß ausgebildeten Hauptschlüssel-Schlosses
(9) exzentrisch angeordnete, sich bei Betätigung des Hauptschlüssel-Schlosses (9)
auf einer partiellen Kreisbahn um die Mittelachse des Schlosses (9) bewegende Betätigungsglied
(40) des Hauptschlüssel-Schlosses (9) bei der Verschiebung des Riegels (35) in seine
Öffnungsstellung antreibend anliegt.
9. Schloß nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem ersten Bereich (2) und dem zweiten Bereich (8) des Gehäuses (1) in der
Gehäusewand eine Öffnung (15) für den Durchtritt des Verriegelungshakens (14) der
Klappe (11) vorgesehen ist.
10. Schloß nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (1) an seiner Unterseite eine mit dem Gehäuse (1) lösbar verbundene Unterplatte
(29) geschlossen ist.
11. Schloß nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß dem Gehäuse (1) eine Gegenplatte (17) zugeordnet ist, welche unterhalb der Wand des
Gepäckstücks, die für die Anbringung des Schlosses vorgesehen ist, eingelegt und mit
dem Gehäuse (1) durch Schrauben (52) verbindbar ist, die durch Löcher (54) in der
Unterplatte (29) hindurchgeführt sind.