[0001] Die Erfindung betrifft einen Verschluss zum Verschließen einer Flasche, welcher über
eine Federscheibe lösbar oder unlösbar mit der Flasche verbunden ist, sowie eine Flasche,
welche mit einem derartigen Verschluss ausgerüstet ist. Im Weiteren betrifft die Erfindung
einen aus zwei solchen Verschlüssen bestehenden Doppelverschluss und eine Doppelkammerflasche
mit zwei Öffnungen, welche mit einem derartigen Doppelverschluss ausgerüstet ist.
[0002] Aus der
DE 80 24 272 U1 ist ein Verschluss aus Kunststoff für Flaschen bekannt, der eine den Flaschenhals
formschlüssig umgreifende Kappe aufweist. Die Kappe weist eine Innenumfangswulst auf,
die in eine entsprechende Umfangsnut am Flaschenhals einrastet, wenn der Verschluss
auf die Flasche aufgedrückt wird. Gleichzeitig wird ein Hohlstopfen in die Öffnung
der Flasche eingeführt. Die Ausgabe des Flascheninhaltes erfolgt durch den Hohlstopfen
hindurch über einen schwenkbaren Auslass. Nachteilig an dieser Lösung ist die geringe
Anpresskraft, mit welcher der Verschluss über die Rastverbindung an den Flaschenhals
gepresst ist. Folglich kann zwischen der Abschlusskante des Verschlusses und der entsprechenden
Aufnahmekante am Flaschenhals ein Spalt entstehen, der das Gesamterscheinungsbild
der Flasche mindert und in welchem sich während der Nutzung der Flasche z.B. Schmutz
absetzen kann. Weiterhin kann es infolge einer Materialermüdung dazu kommen, dass
der Verschluss nicht mehr fest auf dem Flaschenhals sitzt, wodurch es insbesondere
auch zur Undichtigkeit zwischen dem Hohlstopfen und dem Inneren des Flaschenhalses
kommen kann.
[0003] Aus der
DE 43 29 808 C2 ist ein selbstschließender Verschluss für einen Behälter oder eine Tube bekannt,
der neben einem Zwischenbodenteil eine äußere Verschlusskappe aufweist. Die Verschlusskappe
weist eine innere Randwulst auf, mit der die Verschlusskappe auf das Zwischenbodenteil
aufgerastet ist. Diese Rastverbindung ermöglicht nur eine begrenzte Kraft, mit der
die Verschlusskappe an den Flaschenhals gepresst ist.
[0004] Aus der
DE 27 09 665 C2 ist ein Flaschenverschluss bekannt, der eine Schraubkappe mit einem darin befindlichen
Gewindezylinder aufweist. Der Gewindezylinder greift in ein entsprechendes Gewinde
am Flaschenhals ein, sodass der Verschluss auf den Flaschenhals aufgeschraubt werden
kann. Während des Aufschraubens des Verschlusses wird ein konischer Stopfen in die
Flaschenmündung eingeführt. Nachteilig an dieser Lösung ist der hohe Aufwand für die
Befestigung des Verschlusses an der Flasche während der Herstellung durch ein Aufschrauben
des Verschlusses.
[0005] Die
DE 78 03 113 U1 zeigt einen Behälter für schüttbare Stoffe mit axial aufdrückbarer Verschlusskappe.
Die Verschlusskappe trägt einen inneren hohlzylindrischen Fortsatz, an dessen Innenwand
ein Führungselement angeordnet ist, welches radial nach innen vorragt. Am Umfang des
Behälterhalses ist ein radial nach außen vorragender Vorsprung angeordnet, welcher
zwei Schrägführungen bildet, die beim Verschließen des Behälters mit dem Führungselement
des Fortsatzes einrasten.
[0006] Die
DE 87 08 695 U1 zeigt eine Flasche mit einem Flaschenhals und einer darauf aufsetzbaren Kappe mit
einem Ausgabeverschluss. Die Kappe wird mit Schnappverschlüssen in Form von zusammenwirkenden
Rastvorsprüngen an der Flasche befestigt. Während des Aufsetzens der Kappe wird ein
Dichtkonus in den Flaschenhals eingeführt. Auch diese Lösung ermöglicht nur eine begrenzte
Kraft, mit welcher die Kappe auf den Flaschenhals gepresst wird. Bereits geringe Fertigungstoleranzen
führen dazu, dass zwischen der Abschlusskante der Kappe und der entsprechenden Aufsitzkante
am Flaschenhals ein Spalt entsteht oder die Rastvorsprünge nicht vollständig einrasten
können. Gleichzeitig ist hierdurch die Dichtigkeit des Dichtkonus im Flaschenhals
beeinträchtigt.
[0007] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht ausgehend von der
DE 87 08 695 U1 somit darin, einen Verschluss und eine damit verschließbare Flasche zur Verfügung
zu stellen, welche einerseits einen sicheren und festen Sitz des Verschlusses auf
der Flasche gewährleisten und andererseits ein einfaches, schnelles und insbesondere
maschinelles Aufsetzen des Verschlusses auf die Flasche während des Herstellungsprozesses
ermöglichen. Eine Teilaufgabe besteht darin, einen derartigen Verschluss so als Doppelverschluss
zu adaptieren, dass er zum Verschließen einer Doppelkammerflasche mit zwei Öffnungen
geeignet ist.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Verschluss gemäß dem beigefügten Anspruch
1, durch eine damit verschließbare Flasche gemäß Anspruch 13, durch einen Doppelverschluss
gemäß dem beigefügten Anspruch 12 und durch eine damit verschließbare Doppelkammerflasche
gemäß Anspruch 15 gelöst.
[0009] Der erfindungsgemäße Verschluss zum Verschließen einer Flasche weist zunächst einen
Verschlussdeckel auf, mit welchem die Öffnung an einem Hals der Flasche überdeckt
werden kann. Der Verschlussdeckel kann die Form einer Scheibe, eines Kegels oder eine
beliebige andere Form aufweisen. Der Verschlussdeckel kann auch in der Weise ausgeführt
sein, dass er mit anderen Komponenten des Verschlusses eine Einheit bildet. Der Verschluss
weist weiterhin eine Aufsteckhülse zum Aufstecken des Verschlusses in eine Aufsteckrichtung
auf einen Hals der Flasche auf, wobei über die Aufsteckhülse eine Befestigung des
Verschlusses am Hals der Flasche ermöglicht ist. Die Aufsteckhülse kann die vollständige
oder teilweise Form eines Hohlzylinders, eines Kegelstumpfes oder eine ähnliche Form
aufweisen, welche zum Aufstecken auf den Hals der Flasche angepasst ist. Für die Befestigung
des Verschlusses am Hals der Flasche besitzt die Aufsteckhülse auf ihrer Innenseite
mehrere axial nebeneinander angeordnete Rastelemente bzw. Rastkanten. In der Aufsteckhülse
befindet sich eine axial in der Aufsteckhülse verschiebbare Federscheibe, welche als
Befestigungselement zwischen Verschluss und Flaschenhals wirkt. Weiterhin weist die
Federscheibe eine Öffnung zur Aufnahme des Halses der Flasche auf, sodass die Aufsteckhülse
mit der darin befindlichen Federscheibe auf den Flaschenhals aufgesteckt werden kann.
Die Ausführung der Öffnung, insbesondere ihr Querschnitt ist entsprechend der Form
des Halses der Flasche zu wählen. In den meisten Fällen wird die Öffnung kreisrund
zu wählen sein. Die Federscheibe ist vor dem Aufsetzen des Verschlusses vorzugsweise
am unteren Rand der Aufsteckhülse befestigt, wird beim Aufstecken auf den Falschenhals
von diesem Rand abgerissen und rastet anschließend an ihrem äußeren Umfang in die
Rastelemente der Aufsteckhülse ein. Die Öffnung der Federscheibe kann an der Außenseite
des Halses der Flasche einrasten.
[0010] Die Federscheibe kann eine besondere Formung aufweisen, um spezielle Eigenschaften
zu erzielen. Beispielsweise kann die Federscheibe am äußeren Umfang oder an ihrer
Öffnung eine veränderte Materialstärke aufweisen, um die Einrastvorgänge zu erleichtern.
Beispielsweise kann die Federscheibe Versteifungsstege auf ihrer Oberfläche aufweisen,
wodurch die Befestigung des Verschlusses am Hals der Flasche verstärkt wird. Die Federscheibe
kann auch mehrstückig ausgeführt werden, beispielsweise in Form zweier konzentrischer
Ringe.
[0011] Um eine Flasche mit einem erfindungsgemäßen Verschluss zu verschließen, ist der Verschluss
auf den Hals der Flasche aufzustecken. Dieser Vorgang erfordert keine weiteren Bewegungen,
wie beispielsweise eine Schraubbewegung des Verschlusses. Während des Aufsteckens
des Verschlusses auf den Hals der Flasche erfolgen zwei verschiedene Einrastvorgänge.
Zum einen rastet die Federscheibe mit ihrer Öffnung an der Außenseite des Halses der
Flasche ein. Sobald ein weiteres Aufstecken der Federscheibe auf den Hals der Flasche
verhindert ist, rastet die Federscheibe mit ihrem äußeren Umfang in die Rastelemente
der Aufsteckhülse ein. Da die Federscheibe axial innerhalb der Aufsteckhülse verschiebbar
ist, ist ein Einrasten in jeweils ein weiteres der axial hintereinander liegenden
Rastelemente der Aufsteckhülse so lange möglich, bis der Verschluss vollständig auf
den Hals der Flasche aufgesetzt ist.
[0012] Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Verschlusses ist darin zu sehen, dass
der Verschluss mehrere Positionen aufweist, auf denen er beim Aufstecken auf den Hals
der Flasche einrasten kann. Dadurch ist gewährleistet, dass der Verschluss grundsätzlich
vollständig auf den Hals der Flasche aufgesteckt werden kann, bis er endgültig einrastet.
Somit verbleibt kein Spalt zwischen dem Verschluss und einem entsprechenden Absatz
am Hals der Flasche. Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verschlusses besteht
darin, dass die Federscheibe so gestaltet werden kann, dass einerseits nur geringe
Kräfte zum Aufstecken des Verschlusses auf den Hals der Flasche erforderlich sind
und andererseits aber große Kräfte zum Herabziehen des Verschlusses vom Hals der Flasche
erforderlich sind. Die Federscheibe kann auch so gestaltet sein, dass der Verschluss
nur durch eine Zerstörung des Verschlusses oder der Flasche von der Flasche wieder
entfernt werden kann.
[0013] Ein weiterer besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Verschlusses besteht darin,
dass die elastische Federscheibe eine positionierende und eine ausrichtende Wirkung
auf den Verschluss während des Aufsteckens des Verschlusses auf den Hals der Flasche
ausübt. Diese positionierende und ausrichtende Wirkung ist insbesondere von Vorteil,
wenn der Verschluss mit einer sehr hohen Geschwindigkeit auf den Hals der Flasche
aufgesteckt wird. Dies ist beispielsweise bei einer maschinellen Massenproduktion
der Fall, bei der nur eine begrenzte Genauigkeit bei der Ausrichtung der Verschlüsse
durch die Maschinen ermöglicht ist.
[0014] Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verschlusses ist der
äußere Umfang der Federscheibe durch eine zumindest teilweise umlaufende Kante gebildet,
die in einer einzigen Ebene angeordnet ist. Dies ist beispielsweise bei einer flachen
Federscheibe oder bei einer Federscheibe mit einer konzentrischen Wölbung der Fall.
Die entsprechenden Rastelemente auf der Innenseite der Aufsteckhülse sind jeweils
durch eine zumindest teilweise umlaufende Rastkante gebildet, wobei die Rastkanten
parallel zueinander und jeweils in einer einzigen Ebene angeordnet sind, die senkrecht
zur Aufsteckrichtung liegt. Dies ist beispielsweise bei einer einfachen Riffelung
der Aufsteckhülse auf deren Innenseite der Fall. Diese einfache Ausführung des äußeren
Umfanges der Federscheibe und der Rastelemente ermöglicht eine einfache Herstellung
des Verschlusses und einen sicheren Sitz des Verschlusses auf dem Hals der Flasche.
[0015] Bevorzugt ist die umlaufende Kante der Federscheibe vollständig umlaufend ausgebildet.
In gleicher Weise sind die umlaufenden Rastkanten auf der Innenseite der Aufsteckhülse
jeweils vollständig umlaufend ausgebildet. Bei einer solchen Ausführungsform ist gewährleistet,
dass die Federscheibe mit ihrem gesamten Umfang innerhalb der Aufsteckhülse einrasten
kann.
[0016] Bei einer veränderten Ausführungsform ist die umlaufende Kante der Federscheibe abschnittsweise
ausgebildet. Drei Abschnitte nehmen jeweils 60° des Umfanges ein. Die drei Abschnitte
sind über den Umfang der umlaufenden Kante gleich verteilt ausgebildet, sodass jeweils
ein Umfangswinkel von 60° zwischen den Abschnitten frei bleibt. In gleicher Weise
sind die umlaufenden Rastkanten auf der Innenseite der Aufsteckhülse jeweils abschnittsweise
ausgebildet. Auch hier sind jeweils drei Abschnitte von jeweils 60° Umfangswinkel
über den Umfang gleich verteilt. Bei dieser Ausführungsform werden die Abschnitte
auf der Federscheibe und die Abschnitte auf den Rastkanten übereinander ausgerichtet,
bevor der Verschluss auf den Hals der Flasche aufgesteckt wird. Dadurch ist gewährleistet,
dass die Federscheibe in den Rastkanten der Aufsteckhülse einrasten kann. Soll der
Verschluss anschließend vom Hals der Flasche entfernt werden, ist der Verschluss um
60° zu drehen. Hierdurch werden die Abschnitte der Federscheibe in die freien Bereiche
zwischen den Abschnitten der Rastkanten geschoben. Gleichzeitig werden die Abschnitte
der Rastkanten in die freien Bereiche zwischen den Abschnitten der umlaufenden Kante
der Federscheibe geschoben. Folglich besteht zwischen der Federscheibe und der Aufsteckhülse
keine Rastwirkung mehr, sodass der Verschluss vom Hals der Flasche abgezogen werden
kann. Bei dieser Ausführungsform ist zu gewährleisten, dass die Federscheibe nicht
auf dem Hals der Flasche gedreht werden kann, was beispielsweise durch eine Nase am
Hals der Flasche, die in eine entsprechende Nut in der Öffnung der Federscheibe einrastet,
gewährleistet werden kann.
[0017] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verschluss ist
der äußere Umfang der Federscheibe durch einen umlaufenden Gewindegang gebildet. In
gleicher Weise sind die Rastelemente auf der Innenseite der Aufsteckhülse durch die
Abschnitte eines umlaufenden Gewindeganges gebildet. Der Gewindegang der Federscheibe
und der Gewindegang in der Aufsteckhülse sind ineinander verschraubbar. Da die Federscheibe
elastisch ist, können die Flanken ihres Gewindeganges über die Flanken des Gewindeganges
der Aufsteckhülse gleiten, wenn die Federscheibe innerhalb der Aufsteckhülse axial
verschoben wird. Gleichzeitig bewirken die Gewindegänge ein Einrasten der Federscheibe
in der Aufsteckhülse, sodass eine Verschiebung der Federscheibe innerhalb der Aufsteckhülse
in die Aufsteckrichtung verhindert ist. Folglich kann der Verschluss durch ein einfaches
Aufstecken auf den Hals der Flasche aufgebracht werden, woraufhin die Federscheibe
einrastet. Dies ist insbesondere bei der Produktion der Flasche mit einem solchen
Verschluss von Vorteil, da der Verschluss schnell und einfach auf die Flasche aufgesteckt
werden kann. Soll der Verschluss später durch den Benutzer vom Hals der Flasche entfernt
werden, kann der Verschluss abgeschraubt werden. Hierbei dreht sich das Gewinde der
Federscheibe aus dem Gewinde der Aufsteckhülse heraus, bis die Federscheibe die Aufsteckhülse
mit dem Verschlussdeckel freigibt. Ein späteres Verschließen der Flasche durch den
Verschluss kann sowohl durch ein Aufschrauben als auch durch Aufstecken des Verschlusses
auf den Hals der Flasche erfolgen. Auch bei dieser Ausführungsform ist zu gewährleisten,
dass die Federscheibe nicht auf dem Hals der Flasche gedreht werden kann. Vorzugsweise
weist der Gewindegang der Federscheibe ein bis zwei Umdrehungen auf. Eine solche Federscheibe
ist kostengünstig zu produzieren und gewährleistet sowohl die Rastfunktion als auch
die Gewindefunktion.
[0018] Die Federscheibe des erfindungsgemäßen Verschlusses ist bevorzugt derart ausgeführt,
dass der äußere Umfang in einer Ebene liegt, die gegenüber derjenigen Ebene, in welcher
die Öffnung der Federscheibe liegt, parallel und in Aufsteckrichtung versetzt angeordnet
ist. Durch diesen Versatz ist gewährleistet, dass die Federscheibe beim Verschieben
der Federscheibe innerhalb der Aufsteckhülse in der Aufsteckrichtung elastisch verformbar
ist und so ein Gleiten ihres Umfanges über die Rastkanten der Aufsteckhülse ermöglicht
ist. Soll die Federscheibe jedoch entgegen dieser Richtung bewegt werden, das heißt,
soll der Verschluss von der Flasche heruntergezogen werden, so ist die Federscheibe
zwischen den Flaschenhals und den Rastkanten der Aufsteckhülse eingeklemmt. Dadurch
ist ein Entfernen des Verschlusses von der Flasche verhindert oder zumindest so stark
erschwert, dass sich der Verschluss nicht selbsttätig oder unbeabsichtigt vom Flaschenhals
löst.
[0019] Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verschlusses weist eine Abdichthülse
auf, die während des Verschließens der Flasche in den Hals der Flasche in die Aufsteckrichtung
eingeführt wird und dort eine Abdichtung des Verschlusses gegenüber dem Innenraum
der Flasche ermöglicht. Die Abdichthülse ist in Material und Wandstärke so ausgebildet,
dass durch eine in die Aufsteckrichtung gerichtete Kraft auf die Abdichthülse zumindest
ein Abschnitt des äußeren Umfanges der Abdichthülse umlaufend nach außen gedrängt
wird. Die Verformung der Abdichthülse erfolgt dabei entweder plastisch oder elastisch,
vorzugsweise aber mit einer elastischen Komponente. Eine solche Kraft tritt insbesondere
dann auf, wenn der Verschluss mit seiner Abdichthülse in den Hals der Flasche eingeführt
wird und dabei das offene Ende der Abdichthülse gegen einen entsprechenden Anschlag
im Flaschenhals gepresst wird. Der hierdurch nach außen gedrängte Abschnitt des äußeren
Umfanges der Abdichthülse wird umlaufend auf die Innenseite des Halses der Flasche
gedrängt, wodurch der Verschluss gegenüber dem Innenraum der Flasche abgedichtet ist.
Ein besonderer Vorteil dieser Ausführungsform besteht darin, dass durch eine einfach
zu realisierende Lösung eine erhöhte Dichtigkeit zwischen dem Verschluss und dem Innenraum
der Flasche erzielt wird, ohne hierfür erhöhte Kräfte zur Befestigung des Verschlusses
am Hals der Flasche aufbringen zu müssen. Bereits im Moment des Aufsteckens des Verschlusses
wird die erhöhte Dichtigkeit erzielt, ohne hierfür spürbar erhöhte Kräfte aufbringen
zu müssen. Weiterhin ist es von Vorteil, dass für das Einführen der Abdichthülse in
den Hals der Flasche keine erhöhte Genauigkeit erforderlich ist, was insbesondere
für die maschinelle Massenproduktion von Bedeutung ist.
[0020] Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verschlusses wird die
Elastizität der Abdichthülse durch einen elastisch ausgeführten axialen Abschnitt
der Abdichthülse erzielt. Wirkt eine in die Aufsteckrichtung gerichtete Kraft auf
die Abdichthülse ein, so wird dieser axiale Abschnitt umlaufend nach außen gedrängt.
Der Vorteil dieser Ausführungsform besteht darin, dass die elastische Verformung der
Abdichthülse sehr genau vorherbestimmt werden kann. Beispielsweise kann die Abdichthülse
über den größten Teil ihrer axialen Länge unelastisch ausgeführt werden, während nur
ein kleiner axialer Abschnitt elastisch verformbar ist. Somit kann die Position im
Hals der Flasche, an welcher die Abdichthülse gegen das Innere des Halses der Flasche
gedrängt wird, sehr genau vorherbestimmt werden. Weiterhin ist die Verformung des
axialen Abschnittes sehr genau bestimmbar, sodass eine willkürliche Verformung von
größeren Abschnitten der Abdichthülse vermieden werden kann.
[0021] Der elastisch ausgeführte axiale Abschnitt der Abdichthülse ist bevorzugt durch eine
Materialschwächung auf der Innenseite der Abdichthülse gebildet. Hierdurch ist eine
einstückige Ausführung der Abdichthülse ermöglicht. Alternativ kann die Abdichthülse
mehrstückig ausgeführt werden, indem beispielsweise ein axialer Abschnitt aus einem
anderen Material in die Abdichthülse eingebracht ist.
[0022] Die Materialschwächung im axialen Abschnitt der Abdichthülse kann beispielsweise
dadurch erzielt werden, dass das Material der Abdichthülse in diesem Abschnitt dünner
als in den anderen Abschnitten der Abdichthülse ausgeführt ist. Dies wird bevorzugt
dadurch erzielt, dass die Innenfläche des axialen Abschnittes als eine nach außen
gerichtete Hohlwölbung ausgeführt ist. Diese Hohlwölbung führt dazu, dass beim Einwirken
einer in die Aufsteckrichtung gerichteten Kraft sich der axiale Abschnitt der Abdichthülse
derart verformt, dass eine nach außen gerichtete Wölbung ausgebildet ist. Diese Wölbung
wirkt wie ein Dichtring auf der Abdichthülse.
[0023] Bei einer besonderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verschlusses ist weiterhin
ein Dichtring auf der Außenseite der Abdichthülse angeordnet. Wird aufgrund einer
in die Aufsteckrichtung gerichtete Kraft die Abdichthülse umfänglich nach außen gedrängt,
so wird insbesondere der Dichtring zwischen der Innenseite des Halses der Flasche
und der Abdichthülse eingeklemmt, wodurch eine hohe Dichtwirkung erzielt wird. Alternativ
kann die Wirkung des Dichtringes durch eine veränderte Oberflächeneigenschaften der
Abdichthülse erzielt werden.
[0024] Bei einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verschlusses ist eine in
die Aufsteckrichtung gerichtete umlaufende Kante der Abdichthülse als eine Dichtlippe
ausgeführt. Beim Einführen der Abdichthülse in den Hals der Flasche setzt die Abdichthülse
mit ihrer Dichtlippe auf einen Anschlag im Hals der Flasche auf, wobei die Dichtlippe
nach dem Verschließen der Flasche permanent gegen den Anschlag im Hals der Flasche
gepresst ist. Diese Anpresskraft wird insbesondere durch die Elastizität der Abdichthülse
und die Federwirkung der zur Verschlussbefestigung dienenden Federscheibe gewährleistet.
Die auf den umlaufenden Anschlag im Hals der Flasche gepresste Dichtlippe bewirkt
eine weitere Abdichtung der Abdichthülse gegenüber dem Flascheninneren. Die Dichtlippe
kann beispielsweise durch eine umlaufende Kante mit erhöhter Elastizität gebildet
sein. Alternativ kann die Dichtlippe durch eine besonders ebene, weitgehend starre
Kante der Abdichthülse gebildet sein.
[0025] Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verschlusses weist der
Verschlussdeckel bzw. dessen Anbringung an der Flasche eine Elastizität entgegen der
Aufsteckrichtung auf, die jedoch geringer als die Elastizität der Abdichthülse ausgeführt
ist. Mit dieser Ausführungsform kann ein Sicherheitsmerkmal realisiert werden. Kommt
es im Inneren der Flasche zu einem erhöhtem Druck, beispielsweise bei einem kohlensäurehaltigen
Getränk wirkt der erhöhte Druck auf die Innenseite des Verschlussdeckels, woraufhin
dieser sich wegen seiner Elastizität nach außen wölbt oder/und aufgrund der Nachgiebigkeit
der Federscheibe entgegen der Aufsteckrichtung des Verschlusses geringfügig verlagert
wird. Dies führt wiederum dazu, dass die unter dem Verschlussdeckel angeordnete Abdichthülse
mit einer geringeren Kraft in den Hals der Flasche gepresst ist. Die Verformung der
Abdichthülse bildet sich zurück, sodass die Abdichtung der Abdichthülse gegenüber
dem Hals der Flasche nachlässt. Somit kann sich der erhöhte Druck im Inneren der Flasche
abbauen, wodurch eine Explosion der Flasche verhindert ist.
[0026] Die erfindungsgemäße Lösung ist sowohl für Verschlüsse geeignet, bei denen die Ausgabe
des in der Flasche befindlichen Mediums nur durch ein Entfernen des Verschlusses möglich
ist, als auch für Verschlüsse, bei denen im Verschlussdeckel eine Ausgabeöffnung zur
wahlweisen Ausgabe des in der Flasche befindlichen Mediums vorhanden ist. Dies können
beispielsweise Flaschen für kosmetische Produkte, aber auch Flaschen für Getränke
sein.
[0027] Der erfindungsgemäße Verschluss ist bevorzugt mit einem Spritgießverfahren herzustellen,
wobei der gesamte Verschluss in einem einzigen Schritt hergestellt wird. Als Material
für den erfindungsgemäßen Verschluss kommen u. a. viele Arten von Kunststoffen in
Betracht, wie beispielsweise PE, PET, PVC, PA oder PC.
[0028] Gemäß der erfinderischen Lösung weist eine zu verschließende Flasche einen Rastkragen
an ihrem Hals auf, in welchen die Federscheibe mit ihrer Öffnung einrastet.
[0029] Gemäß der erfinderischen Lösung weist eine Flasche, welche mit einem eine Abdichthülse
umfassenden Verschluss zu verschließen ist, eine Kante in ihrem Hals auf, auf die
eine in die Aufsteckrichtung gerichtete Kante der Abdichthülse beim Einführen der
Abdichthülse in den Hals der Flasche aufsetzt. Ist der Verschluss vollständig auf
den Hals der Flasche aufgesetzt, ist zumindest ein axialer Abschnitt des äußeren Umfanges
der Abdichthülse umlaufend und elastisch an die Innenseite des Halses der Flasche
gedrängt. Hierfür ist der Innenquerschnitt des Halses der Flasche beispielsweise so
zu gestalten, dass er einen geringfügig größeren Durchmesser als der Durchmesser der
Abdichthülse aufweist.
[0030] Weitere Vorteile, Einzelheiten und Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen, unter Bezugnahme
auf die Zeichnung. Es zeigen:
- Fig. 1:
- eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verschlusses in einer Schnittansicht;
- Fig. 2:
- den in Fig. 1 gezeigten Verschluss in einem Spritzzustand;
- Fig. 3:
- den in Fig. 1 gezeigten Verschluss beim Aufstecken auf ein Flasche in einem ersten
Schritt;
- Fig. 4:
- den Aufsteckvorgang in einem zweiten Schritt;
- Fig. 5:
- den Aufsteckvorgang in einem dritten Schritt;
- Fig. 6:
- den Aufsteckvorgang in einem vierten Schritt;
- Fig. 7:
- den Verschluss, nachdem er vollständig auf die Flasche aufgesetzt ist;
- Fig. 8:
- einen erfindungsgemäßen Doppelverschluss, der auf eine Doppelkammerflasche aufgesetzt
wird; und
- Fig. 9:
- eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verschlusses mit einem Klappdeckel.
[0031] Fig. 1 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verschlusses in
einer teilweise geschnittenen Ansicht in einem Aufsetzzustand. Der Verschluss weist
einen scheibenförmigen Verschlussdeckel 01 auf, in dessen Zentrum eine Ausgabeöffnung
02 angeordnet sein kann, die durch eine kleine durchgehende Öffnung angedeutet ist.
Die Ausgabeöffnung 02 kann durch eine verschließbare Öffnung, einen verschließbaren
Stutzen oder dergleichen gebildet sein. Der erfindungsgemäße Verschluss ist für alle
Arten von Ausgabeöffnungen oder auch für Ausführungen ohne Ausgabeöffnung geeignet.
An der Unterseite des Verschlussdeckels 01 ist konzentrisch eine Abdichthülse 03 angeordnet.
Die Abdichthülse 03 hat weitgehend die Form eines dünnwandigen Hohlzylinders. Die
Abdichthülse 03 ist mit ihrer oberen Stirnfläche am Verschlussdeckel 01 befestigt.
Die untere Stirnfläche des Hohlzylinders der Abdichthülse 03 ist offen und wird beim
Aufsetzen des Verschlusses auf eine Flasche in den Hals der Flasche eingeführt.
[0032] An der Unterseite des Verschlussdeckels 01 ist eine Aufsteckhülse 04 angeordnet,
welche die Abdichthülse 03 koaxial umgreift. Die Aufsteckhülse 04 weist im Wesentlichen
die Form eines dünnwandigen Hohlzylinders auf. Die Aufsteckhülse 04 ist mit ihrer
oberen Stirnflächen am Verschlussdeckel 01 befestigt. Der Verschluss weist weiterhin
eine Griffhülse 06 auf. Die Griffhülse 06 hat ebenfalls die Form eines dünnwandigen
Hohlzylinders und bildet gemeinsam mit dem Verschlussdeckel 01 die äußere Form des
Verschlusses. Die Griffhülse 06 dient zum Greifen des Verschlusses durch den Nutzer
und ist so gestaltet, dass der Verschluss an die Form der Flasche angepasst ist. Die
Abdichthülse 03, die Aufsteckhülse 04 und die Griffhülse 06 sind koaxial angeordnet.
[0033] Die Form der Abdichthülse 03 unterscheidet sich von der eines Hohlzylinders lediglich
dahingehend, dass die Abdichthülse 03 in einem mittleren axialen Abschnitt auf deren
Innenseite eine Materialschwächung in Form einer nach außen gerichteten Hohlwölbung
07 aufweist. Die Außenfläche der Abdichthülse 03 gleicht der eines Hohlzylinders.
[0034] Die Aufsteckhülse 04 dient der Befestigung des Verschlusses am Hals der Flasche.
Die Aufsteckhülse 04 weist in einem unteren axialen Abschnitt auf deren Innenseite
mehrere umlaufende Rastkanten 08 auf, die eine Riffelung der Innenseite der Aufsteckhülse
04 ausbilden.
[0035] An der offenen Stirnfläche der Aufsteckhülse 04 ist eine Federscheibe 09 angeordnet.
Die Form der Federscheibe 09 ist vergleichbar mit einem Kreisring, der in Richtung
seiner Achse konzentrisch um etwa 45° gestülpt wurde. Somit ist die Form der Federscheibe
09 mit einem Kegelstumpfmantel vergleichbar. Der äußere Umfang der Federscheibe 09
ist durch eine umlaufende kreisrunde Kante gebildet. Ebenso ist der Umfang der Öffnung
der Federscheibe 09 durch eine umlaufende kreisrunde Kante gebildet. Die Federscheibe
09 hat zunächst die Funktion einer konusförmigen Einführhilfe, die in dem gezeigten
Zustand in Richtung der Abdichthülse 03 ausgerichtet ist.
[0036] Fig. 2 zeigt den in Fig. 1 gezeigten Verschluss in einem Spritzzustand, d. h. in
einem Zustand unmittelbar nachdem der Verschluss aus einem Spritzgießwerkzeug entnommen
wurde. Der Verschluss unterscheidet sich im Spritzzustand von dem in Fig. 1 gezeigten
Zustand lediglich dahingehend, dass die Federscheibe 09 mit ihrer Konusform entgegen
der Abdichthülse 03 ausgerichtet ist. Die Federscheibe 09 weist eine innere Spannung
auf, wobei sie zwei stabile Zustände einnehmen kann, die den beiden in Fig. 1 und
Fig. 2 gezeigten Zuständen entsprechen. Um den Verschluss vom Spritzzustand (Fig.
1) in den Aufsetzzustand (Fig. 2) zu überführen, wird die Federscheibe von dem ersten
stabilen Zustand in den zweiten stabilen Zustand umgeklappt. Die Federscheibe 09 ist
über eine Sollbruchstelle 11 an der Aufsteckhülse 04 befestigt. Die Sollbruchstelle
11 ist dadurch gebildet, dass das Material am Übergang von der Federscheibe 09 zur
Aufsteckhülse 04 sehr dünn ausgeführt ist. Die Sollbruchstelle 11 kann auch perforiert
oder durch nur wenige Verbindungsstege gebildet sein.
[0037] Fig. 3 zeigt den in Fig. 1 gezeigten Verschluss während eines Aufsteckvorganges auf
einen Hals 12 der zu verschließenden Flasche in einem ersten Schritt. Während dieses
ersten Schrittes wird der Verschluss mit seiner Federscheibe 09 auf die Stirnfläche
des Halses 12 der Flasche aufgesetzt. Während dieses Schrittes fungiert die Federscheibe
09 als Einführhilfe. Aufgrund der konischen Form der Federscheibe 09 richten sich
der Verschluss und der Hals 12 der Flasche koaxial zueinander aus. Dies ist insbesondere
beim maschinellen Verschließen von Flaschen vorteilhaft, wenn die Flaschen mit einer
sehr hohen Geschwindigkeit verschlossen werden sollen, da in diesem Fall keine hohe
Genauigkeit der Führung des Verschlusses durch die Maschine gewährleistet werden kann.
[0038] Fig. 4 zeigt den Aufsteckvorgang in einem zweiten Schritt. Während dieses zweiten
Schrittes ist ein oberer Abschnitt des Halses 12 der Flasche bereits durch die Öffnung
der Federscheibe 09 hindurchgeführt. Der Verschluss ist während dieses Schrittes hinsichtlich
seiner Achse genau gegenüber der Achse des Halses 12 der Flasche ausgerichtet. Somit
sind Abweichungen sowohl in der konzentrischen Positionierung als auch in der Ausrichtung
des Verschlusses gegenüber der Flasche korrigiert.
[0039] Fig. 5 zeigt den Aufsteckvorgang in einem dritten Schritt. Während dieses dritten
Schrittes ist die Federscheibe 09 über einen Rastkragen 13 am Hals 12 der Flasche
gestülpt, nachdem der Verschluss ein weiters Stück in eine Aufsteckrichtung 14 bewegt
wurde. Der äußere Durchmesser des Rastkragens 13 ist größer als der innere Durchmesser
der Federscheibe 09, wenn keine Verformungskräfte auf die Federscheibe 09 einwirken.
Aufgrund der Elastizität der Federscheibe 09 weitet sich die lichte Öffnung auf, um
den Rastkragen 13 über dessen äußeren Umfang aufnehmen zu können. Dieser Vorgang wird
insbesondere dadurch ermöglicht, dass der Rastkragen 13 entgegen der Aufsteckrichtung
14 konisch geformt ist. Während des Aufziehens der Federscheibe 09 auf den konischen
Rastkragen 13 wirkt eine Zugkraft auf die Sollbruchstelle 11, wobei die Sollbruchstelle
11 jedoch noch nicht abreißt.
[0040] Fig. 6 zeigt den Aufsteckvorgang in einem vierten Schritt, nachdem der Verschluss
ein weiteres Stück in die Aufsteckrichtung 14 bewegt wurde. Die in Fig. 5 gezeigte
Sollbruchstelle 11 ist nunmehr gerissen, nachdem die Federscheibe 09 an einer Anschlagkante
10 am Flaschenhals aufstößt und sich daher nicht weiter auf die Flasche aufziehen
lässt. Die Federscheibe 09 ist nun gegenüber dem restlichen Verschluss vereinzelt.
Zuvor ist die Federscheibe 09 vollständig über den Rastkragen 13 am Hals 12 der Flasche
geglitten und ist dadurch unter dem Rastkragen 13 eingerastet. Die Abdichthülse 03
befindet sich während dieses Schrittes bereits fast vollständig im Inneren des Halses
12 der Flasche, sodass eine Aufsetzkante 16 an der offenen Stirnfläche der Abdichthülse
03 einer Absatzkante 17 auf der Innenseite des Halses 12 der Flasche mit einem kleinen
Abstand gegenübersteht. Weiterhin steht eine Abschlusskante 18 an der offenen Stirnseite
der Griffhülse 06 einem Formabsatz 19 an der Flasche gegenüber.
[0041] Fig. 7 zeigt den Aufsteckvorgang, nachdem dieser abgeschlossen ist. Die Aufsetzkante
16 der Abdichthülse 03 ist vollständig auf die Absatzkante 17 im Hals 12 der Flasche
aufgesetzt. Zum Zeitpunkt des Aussetzens war die Abschlusskante 18 an der Griffhülse
06 noch nicht auf den Formabsatz 19 an der Flasche aufgesetzt, sodass der Verschluss
ein weiteres kleines Stück in die Aufsteckrichtung 14 bewegt werden konnte. Dabei
kam es zu einer elastischen Verformung des mit der Hohlwölbung 07 ausgeführten axialen
Abschnittes der Abdichthülse 03. Aufgrund der Hohlwölbung 07 ist die Abdichthülse
03 in diesem axialen Abschnitt umlaufend nach außen an die Innenfläche des Halses
12 der Flasche gedrängt. Hierdurch ist an der Berührungsfläche zwischen der Abdichthülse
und der Innenfläche des Halses 12 der Flasche eine Abdichtung 21 ausgebildet, die
das Innere der Flasche gegenüber der Abdichthülse 03 und dem Verschlussdeckel 01 abdichtet.
Die Abdichtung 21 entsteht allein durch das Aufstecken des Verschlusses in die Aufsteckrichtung
14 und ist unabhängig davon, wie der Verschluss am Hals 12 der Flasche befestigt wird.
Wird der Verschluss vom Hals 12 der Flasche abgezogen, so baut sich die Abdichtung
21 wieder ab, da sich die Abdichthülse 03 elastisch wieder in ihre Ausgangsform verformt.
Somit wird durch die Abdichtung 21 ein Abziehen des Verschlusses von der Flasche nicht
behindert. Die Abschlusskante 18 an der Griffhülse 06 ist in dem in Fig. 7 gezeigten
Zustand vollständig auf den Formabsatz 19 der Flasche aufgesetzt, sodass der Verschluss
und die Flasche nach außen eine Einheit bilden.
[0042] Während des Überganges von dem in Fig. 6 gezeigten Zustand in den in Fig. 7 gezeigten
Zustand ist die Federscheibe 09 über zwei der umlaufenden Rastkanten 08 geglitten.
Somit ist die Federscheibe 09 mit ihren äußeren Umfang in die zweite Rastkante der
mehreren Rastkanten 08 eingerastet. Es besteht somit eine doppelte Rastverbindung
der Federscheibe 09, die mit ihrem inneren Umfang unter dem Rastkragen 13 am Hals
der Flasche eingerastet ist und mit ihrem äußeren Umfang in eine der Rastkanten 08
der Aufsteckhülse 04 eingerastet ist. Die Vielzahl der Rastkanten 08 gewährleistet,
dass ein Einrasten der Federscheibe 09 an der Aufsteckhülse genau an der Position
erfolgen kann, wenn die Abschlusskante 18 der Griffhülse 06 auf den Formabsatz 19
der Flasche aufsetzt. Auch wenn beispielsweise infolge von Fertigungstoleranzen die
Griffhülse 06 unterschiedlich lang ausgeführt ist oder die Länge des vom Verschluss
zu überdeckenden Flaschenhalses variiert, wird bei der mit dem erfindungsgemäßen Verschluss
verschlossenen Flasche die Abschlusskante 18 immer auf den Formabsatz 19 aufsitzen,
ohne dass an dieser Stelle beispielsweise ein Spalt verbleibt.
[0043] Die Aufsetzkante 16 der Abdichthülse 03 und die Absatzkante 17 im Hals 12 der Flasche
sind jeweils eben ausgeführt, sodass sich in ihrer Berührungsfläche ebenfalls eine
Dichtwirkung ergibt. Alternativ kann die Aufsetzkante 16 mit einer Dichtlippe versehen
werden, um diese Dichtwirkung zu erhöhen. Eine weitere Alternative besteht darin,
in der Aufsetzkante 16 beispielsweise Einschnitte vorzusehen, sodass eine Dichtwirkung
zwischen der Aufsetzkante 16 der Abdichthülse 03 und der Absatzkante 17 im Hals 12
der Flasche bewusst nicht erzielt wird.
[0044] Der Verschlussdeckel 01 kann elastisch ausgeführt sein. Kommt es im Inneren der Flasche,
beispielsweise bei einem kohlensäurehaltigen Getränk zu einem Überdruck, so wölbt
sich der Verschlussdeckel 01 nach außen. Hierdurch verringert sich die auf die Abdichthülse
03 einwirkende axiale Kraft, so dass sich die Abdichthülse 03 wieder in ihre Ausgangsform
verformt. Dadurch wird gleichzeitig die Abdichtung 21 abgebaut, woraufhin sich der
erhöhte Druck im Inneren der Flasche abbauen kann. Das hierbei aus der Flasche austretende
Medium gelangt zunächst in den Bereich zwischen der Aufsteckhülse 04 und dem Hals
12 der Flasche. Dadurch ist verhindert, dass das mit einem hohen Druck austretende
Medium unmittelbar in den Außenbereich des Verschlusses gelangt und dort eine Gefährdung
darstellt. Diese Überdrucksicherheit kann auch bei steifen Verschlussdeckeln erreicht
werden, wenn die Federscheibe entsprechend dimensioniert ist, um ein geringfügiges
Anheben des Verschlusses zu ermöglichen, wenn der Innendruck in der Flasche einen
vorbestimmten Grenzwert übersteigt. Dies führt wiederum zur Aufhebung der Abdichtung
21.
[0045] Fig. 8 zeigt eine Doppelkammerflasche 31 und einen Doppelverschluss 32. Der Doppelverschluss
32 umfasst zwei Einzelverschlüsse, die jeweils dem in den Fig. 3 bis 7 gezeigten Verschluss
gleichen. Die beiden Einzelverschlüsse sind an deren Umfang miteinander verbunden,
vorzugsweise entlang einer Biegelinie 33, welche das Verschwenken der Einzelverschlüsse
zueinander gestattet. Der Doppelverschluss 32 ist einstückig ausgeführt und wird in
einem einzigen Spritzgießvorgang hergestellt. Jede der beiden Kammern der Doppelkammerflasche
31 weist einen Hals auf, der dem in den Fig. 3 - 7 gezeigten Hals 12 gleicht. Die
Funktionsweise jedes der beiden Einzelverschlüsse des Doppelverschlusses 32 gleicht
der Funktionsweise des in den Fig. 3 bis 7 gezeigten Verschlusses. Jeder der beiden
Einzelverschlüsse erfüllt beim Aufsetzen auf die Hälse der Doppelkammerflasche 31
eine ausrichtende Wirkung. Diese Ausrichtwirkung ermöglicht den Ausgleich eines Versatzes
des Doppelverschlusses 32 gegenüber der Doppelkammerflasche 31 in der X-Y-Ebene von
beispielsweise bis zu ± 5 mm und den Ausgleich einer Verdrehung des Doppelverschlusses
32 gegenüber der Doppelkammerflasche 31 von beispielsweise bis zu ± 5°.
[0046] Fig. 9 zeigt eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verschlusses zum
Verschließen einer Flasche. Die in Fig. 9 gezeigte Ausführungsform unterscheidet sich
von der in den Fig. 1 bis 7 gezeigten Ausführungsform darin, dass sie einen Klappdeckel
34 aufweist, mit dem der Verschluss durch den Benutzer wahlweise verschlossen und
geöffnet werden kann. In dem gezeigten Zustand ist der Verschluss geöffnet, sodass
der Flascheninhalt austreten kann. Zum Verschließen des Verschlusses ist der Klappdeckel
34 umzuklappen, sodass er in eine im Verschlussdeckel 01 vorgesehene Aussparung einrastet.
Bezugszeichenliste
[0047]
- 01 -
- Verschlussdeckel
- 02 -
- Ausgabeöffnung
- 03 -
- Abdichthülse
- 04 -
- Aufsteckhülse
- 05 -
- -
- 06 -
- Griffhülse
- 07 -
- Hohlwölbung
- 08 -
- Rastkanten
- 09 -
- Federscheibe
- 10 -
- Anschlagkante
- 11 -
- Sollbruchstelle
- 12 -
- Hals der Flasche
- 13 -
- Rastkragen
- 14 -
- Aufsteckrichtung
- 15 -
- -
- 16 -
- Aufsetzkante
- 17 -
- Absatzkante
- 18 -
- Abschlusskante
- 19 -
- Formabsatz
- 20 -
- -
- 21 -
- Abdichtung
- 22 -
- -
- 31 -
- Doppelkammerflasche
- 32 -
- Doppelverschluss
- 33 -
- Biegelinie
- 34 -
- Klappdeckel
1. Verschluss zum Verschließen einer Flasche, umfassend:
- einen Verschlussdeckel (01);
- eine am Verschlussdeckel (01) angebrachte Aufsteckhülse (04) zum Aufstecken des
Verschlusses in eine Aufsteckrichtung (14) auf einen Hals (12) der Flasche, wobei
die Aufsteckhülse (04) auf ihrer Innenseite mehrere voneinander axial beabstandete
Rastelemente (08) aufweist; und
- eine in der Aufsteckhülse (04) axial verschiebbare Federscheibe (09) mit einer Öffnung
zur Aufnahme des Halses (12) der Flasche zur Befestigung des Verschlusses am Hals
(12) der Flasche, wobei die Federscheibe (09) an ihrem äußeren Umfang in die Rastelemente
(08) einrastbar ist und an ihrem inneren, die Öffnung freigebenden Umfang an der Außenseite
des Halses (12) der Flasche einrastbar ist.
2. Verschluss nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass:
- der äußere Umfang der Federscheibe (09) durch eine zumindest teilweise umlaufende
Kante gebildet ist, die in einer einzigen Ebene angeordnet ist; und dass
- die Rastelemente auf der Innenseite der Aufsteckhülse (04) jeweils durch eine zumindest
teilweise umlaufende Rastkante (08) gebildet sind, wobei die Rastkanten (08) jeweils
in einer einzigen Ebene angeordnet sind, die senkrecht zur Aufsteckrichtung (14) liegt.
3. Verschluss nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die umlaufende Kante der Federscheibe (09) vollständig umlaufend ausgebildet ist
und die umlaufenden Rastkanten (08) auf der Innenseite der Aufsteckhülse (04) jeweils
vollständig umlaufend ausgebildet sind.
4. Verschluss nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die umlaufende Kante der Federscheibe (09) abschnittsweise durch drei gleich verteilte
umlaufende Abschnitte von jeweils 60° Umfangswinkel ausgebildet ist und die umlaufenden
Rastkanten (08) auf der Innenseite der Aufsteckhülse (04) jeweils abschnittsweise
durch drei gleich verteilte umlaufende Abschnitte von jeweils 60° Umfangswinkel ausgebildet
sind.
5. Verschluss nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass:
- der äußere Umfang der Federscheibe (09) durch einen umlaufenden Gewindegang gebildet
ist; und dass
- die Rastelemente (08) auf der Innenseite der Aufsteckhülse (04) jeweils durch einen
umlaufenden Gewindegang gebildet sind, wobei der Gewindegang der Federscheibe (09)
mit dem Gewindegang der Aufsteckhülse (04) sowohl verschraubbar als auch durch eine
Verschiebung der Aufsteckhülse (04) gegenüber der Federscheibe (09) verrastbar ist.
6. Verschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der äußere Umfang der Federscheibe (09) in einer Ebene liegt, die gegenüber derjenigen
Ebene, in welcher die Öffnung der Federscheibe (09) liegt, parallel und in Aufsteckrichtung
(14) versetzt angeordnet ist.
7. Verschluss nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Federscheibe (09) die Form eines Kegelstumpfmantels aufweist und die Aufsteckhülse
(04) die Form eines Hohlzylinders aufweist.
8. Verschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Federscheibe (09) vor dem erstmaligen Aufstecken des Verschlusses auf den Hals
(12) der Flasche über eine Sollbruchstelle (11) an der Aufsteckhülse (04) befestigt
ist, wobei die Sollbruchstelle (11) beim erstmaligen Aufstecken des Verschlusses auf
den Hals (12) der Flasche abreißt.
9. Verschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass dieser weiterhin eine Griffhülse (06) in Form eines Hohlzylinders aufweist, welche
die Aufsteckhülse (04) vorzugsweise koaxial umgreift.
10. Verschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass dieser weiterhin eine Abdichthülse (03) zum Einführen in den Hals (12) der Flasche
und zur Abdichtung des Verschluss gegenüber dem Innenraum der Flasche aufweist, die
im Innenraum der Aufsteckhülse (04) angeordnet ist.
11. Verschluss nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdichthülse (03) verformbar ist, wobei durch eine in Aufsteckrichtung (14) gerichtete
Kraft auf die Abdichthülse (03) zumindest ein Abschnitt (07) des äußeren Umfanges
der Abdichthülse (03) umlaufend nach außen gegen den Hals (12) der Flasche gedrängt
wird.
12. Doppelverschluss (32) zum Verschließen einer Doppelkammerflasche (31) mit zwei Öffnungen,
dadurch gekennzeichnet, dass dieser zwei Verschlüsse nach einem der Ansprüche 1 bis 11 umfasst, welche zumindest
bis zum Aufbringen auf die Doppelkammerflasche entlang einer Biegelinie (33) außenseitig
verbunden sind.
13. Flasche mit einem Verschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der innere Umfang der Federscheibe (09) unter einem Rastkragen (13) am Hals (12)
der Flasche eingerastet ist.
14. Flasche nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Rastkragen (13) einen entgegen der Aufsteckrichtung (14) gerichteten konischen
Ansatz zum zentrierten Aufstecken des Verschlusses auf den Hals (12) der Flasche und
zum erleichterten Einrasten der Federscheibe (09) aufweist.
15. Doppelkammerflasche (31) mit einem Doppelverschluss (32) nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass der innere Umfang jeder der beiden Federscheiben (09) in jeweils einen Rastkragen
(13) an jeweils einem Hals (12) der Doppelkammerflasche (31) eingerastet ist.