Einleitung
[0001] Die Erfindung betrifft ein Trägersystem zur Überbrückung einer Transportstrecke,
mit einem balkenförmigen Mittelteil und zwei jeweils an einem Ende des Mittelteils
angeordneten Endteilen und einem an dem Mittelteil geführten und parallel zu dessen
Längsachse verfahrbaren Wagen, der in einem Innenraum des als Hohlkörper ausgeführten
Mittelteils angeordnet ist, wobei ein Funktionselement des Wagens aus dem Innenraum
des Mittelteils herausragt und/oder einen Durchgang für Strahlung oder Wellen definiert,
wobei des Weiteren ein sich parallel zu der Längsachse des Mittelteils erstreckender
Öffnungsspalt in dem Hohlkörper von einem synchron mit dem Funktionselement beweglichen
Band verschlossen ist.
Stand der Technik
[0002] Unter einer Transportstrecke im Sinne der vorliegenden Anmeldung ist insbesondere
ein umlaufend bewegtes Sieb einer Papiermaschine zu verstehen, auf dessen Oberfläche
die Materialbahn durch die verschiedenen Abschnitte der Papiermaschine (Formierpartie,
Pressenpartie, Trockenpartie) hindurchgeführt wird. Dabei dient das Trägersystem zur
Anordnung insbesondere eines Gautschknechts, eines Travesierreinigers oder eines Spitzenschneiders.
Während mit einem Gautschknecht die Papierbahn mittels aus einer Düse austretenden
Hochdruckwasserstrahls geschnitten wird, erfolgt der Schneidprozess bei einem in der
Trockenpartie angeordneten Spitzenschneider mit Hilfe eines kreismesserförmigen Werkzeugs.
Mittels eines Traversierreinigers kann die Papiermaschinenbespannung (Formiersieb,
Pressfilz oder Trockensieb) mit Hilfe eines Düsenkopfs unter Verwendung von Wasser
und/oder Luft beaufschlagt und dadurch von Verschmutzungen gereinigt werden. Das Trägersystem
eignet sich des Weiteren zum Beispiel zur Anordnung eines quer zur überbrückten Transportstrecke
verfahrbaren Überwachungssystems, zum Beispiel eines Kamera gestützten Aufzeichnungs-
und/oder Kontrollsystems. Sichtbares Licht oder IR-Strahlung dringt in diesem Fall
von außen durch ein Funktionselement in Form einer Linsenoptik zu einem in dem Innenraum
des Mittelteils angeordneten Detektor. Selbstverständlich sind auch alle anderen Arten
der Detektion (kapazitive, induktive oder auch mechanisch tastende Kontroll- und Messsysteme)
möglich.
[0003] Bei Papiermaschinen ergibt sich die Notwendigkeit, dass das Trägersystem mit seinen
Lagerungs- und Befestigungselementen, die mit den Endteilen gekoppelt oder einstückig
mit diesen ausgebildet sind, seitlich neben der Transportstrecke fixiert werden kann,
so dass das Mittelteil die Transportstrecke überspannen und daher als statisch selbst
tragendes Bauteil ausgeführt sein muss. So sind die Lagerungen derartiger Trägersysteme
im Bereich der so genannten Stuhlung einer Papiermaschine angeordnet, wo sich auch
die Lagerungen der Walzen, Zylinder und sonstiger ortsfester Bauelemente der Papiermaschine
befinden. Dabei kann das Mittelteil des Trägersystems über, unter, vor oder hinter
der Papiermaschinenbespannung bzw. der davon transportierten Materialbahn angeordnet
sein, je nachdem, wie die Platzverhältnisse am Einbauort und die Funktionsweise es
erforderlich machen.
[0004] Während die Mittelteile bekannter Trägersysteme früher in der Regel als "offene Konstruktionen"
mit typischer Weise rohrförmigen Tragprofilen ausgebildet waren, sind seit einiger
Zeit auch "geschlossene Systeme" bekannt, bei denen das Mittelteil als Hohlkörper
gestaltet ist und worin der Wagen geschützt vor der aggressiven Atmosphäre in einer
Papiermaschine sowie den beispielsweise beim Reinigungsvorgang entstehenden Verschmutzungen
durch Papierfasern o.ä. angeordnet ist. Die vorliegende Erfindung betrifft ein derartiges
"geschlossenes System".
[0005] Aufgrund der traversierenden Verfahrbewegung des Wagens stellt insbesondere die Abdichtung
des Öffnungsspalts in dem Hohlkörper eine gewisse Problematik dar. Hier ist es allgemein
bekannt, beidseitig an das Funktionselement, das z.B. von einer Linse eines optischen
Erkennungssystems im Inneren des Mittelteils gebildet wird, ein Band aus Edelstahl
anzuschließen, das die Bereiche, in denen sich das Funktionselement gerade nicht befindet,
verschließt und synchron mit dem Funktionselement in beide Richtungen geschoben werden
kann. Insbesondere die Betätigung und der Antrieb des Bandes haben sich bei dem bekannten
Trägersystem als problematisch herausgestellt.
[0006] Aus der
DE 10 2005 022 035 A1 geht eine Vorrichtung zum Reinigen einer Materialbahn von Verunreinigungen hervor.
Eine baulich einfache Ausbildung der Vorrichtung soll dadurch erreicht werden, dass
die Vorrichtung eine Reinigungseinrichtung mit mehreren Reinigungsköpfen aufweist,
die auf die Materialbahn gerichtet sind.
[0007] Aus der
DE 696 17 346 T2 ist eine Papierherstellungsmaschine bekannt, die über eine Laserschneidanordnung
verfügt, die bezüglich der Laufrichtung einer in der Papierherstellungsmaschine geförderten
Faserbahn feststehend oder beweglich angeordnet ist. Ein Vorteil dieser Papierherstellungsmaschine
soll sein, dass die Papierbahn sauber und ohne mechanische Berrührung geschnitten
wird.
[0008] Ebenfalls die
DE 600 04 572 T2 beschreibt eine Vorrichtung zum Abschneiden einer Bahn in einer Papiermaschine, insbesondere
eine Wasserstrahlschneidvorrichtung. Die Vorrichtung weist einen Träger auf, der oberhalb
oder unterhalb der Bahn angebracht ist und quer über die Breite der Bahn verläuft.
An dem Träger ist ein beweglicher Wagen befestigt, an dem wiederum eine Wasserstrahlschneiddüse
angebracht ist. Die Bewegung eines flexiblen Schlauchs zur Zuführung des Wassers wird
durch ein freu laufendes Rad unterstützt, das an einem zweiten Wagen angebracht ist,
der entlang dem Träger beweglich ist.
Aufgabe
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Trägersystem zur Überbrückung einer
Transportstrecke dahingehend weiter zu entwickeln, dass Konstruktion und Antrieb des
Bandes zum Verschluss des Öffnungsspalts für das Funtkionselement vereinfacht werden.
Lösung
[0010] Ausgehend von einem Trägersystem der eingangs beschriebenen Art wird diese Aufgabe
erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Wagen mittels des Bandes verfahrbar ist,
dessen auf gegenüberliegenden Seiten des Funktionselements angeordnete Abschnitte
Zugkräfte auf den Wagen übertragen.
[0011] Bei der erfindungsgemäßen Lösung dient somit das Band nicht lediglich als Verschlusselement
für den Öffnungsspalt in dem Hohlkörper, sondern zugleich als Kraft übertragendes
Antriebselement für das Funktionselement und auch den damit gekoppelten Wagen. Je
nachdem, in welche Richtung der Wagen mit den Funktionselement bewegt werden soll,
wird der eine oder der andere Abschnitt des Bandes mit einer Zugkraft beaufschlagt,
um so das Funktionselement mit dem Wagen zu verschieben. Vorzugsweise ist dabei der
Wagen mittels einer separaten Führungseinrichtung im Innenraum des Mittelteils gelagert
und geführt. Diese Lagerung kann sinnvollerweise mit Hilfe bekannter Linearführungseinrichtungen
erfolgen.
[0012] Grundsätzlich ist es auch denkbar, dass das Band zwei voneinander getrennte Abschnitte
aufweist, die mit jeweils einem Ende an dem Funktionselement befestigt und mit dem
jeweils gegenüberliegenden Ende bis in die Endteile hinein geführt und dort zum Beispiel
aufgewickelt werden. Die Kraftübertragung auf das Funktionselement und den Wagen erfolgt
in diesem Fall je nach Fahrtrichtung von unterschiedlichen Seiten her, d.h. entweder
von dem einen oder dem anderen Endteil her. Da dies jedoch einen grundsätzlich erhöhten
Konstruktions- und Steuerungsaufwand bedingt, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,
das Band endlos um zwei in den Endteilen angeordnete Umlenkrollen zu führen, mit einem
Umschlingungswinkel von jeweils rund 180°, wobei einer Obertrum des Bandes frei zwischen
den Umlenkrollen verläuft, in einen Untertrum des Bandes das Funktionselement integriert
ist und mindestens eine Umlenkrolle mittels einer Antriebseinrichtung antreibbar ist.
Bei großen Längen des Mittelteils und hinreichender Höhe kann der Wagen im Bereich
zwischen Untertrum und Obertrum verlaufen und auch dort geführt sein, wobei ein Stützelement
des Wagens den Obertrum gleitend abstützen kann. Die erfindungsgemäße Endlosführung
des Bandes vereinfacht die Konstruktion bedeutend. Es sind keine Aufwickelvorgänge
und zu synchronisierende Bewegungen getrennter Bandabschnitte erforderlich.
[0013] Um die Positioniergenauigkeit des Funktionselements über der überspannten Transportstrecke
dauerhaft zu gewährleisten und auf einem hohen Niveau zu realisieren, sollte das Band
formschlüssig mit mindestens einer Umlenkrolle gekoppelt sein und Formschlusselemente
des Bandes bei einer Endlosführung auf dessen Innenseite oder bei zwei getrennten
Abschnitten auf dessen dem Innenraum in dem Hohlkörper zugewandte Seite angeordnet
sein. Die der überbrückten Transportstrecke zugewandten Seite des Bandes, die mit
den Medien in der Papiermaschine in Kontakt kommt, kann glatt ausgeführt werden und
daher den Medien, zum Beispiel Fasern, wenig Angriffsfläche bieten, so dass die Neigung
zur Bildung von Ablagerungen gering ist.
[0014] Die Erfindung weiter ausgestaltend ist vorgesehen, dass das Band ein Zahnriemen ist
und die Umlenkrolle als damit in Eingriff stehende Zahnräder ausgebildet sind. Zahnriemen
und die zugehörigen Riemenräder sind als Normbauteile kostengünstig in einer großen
Anzahl von Längen verfügbar und zeichnen sich durch ihre gute Medienbeständigkeit
und hohe Lebensdauer aus.
[0015] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist außerdem noch vorgesehen, dass das Band
mit einander gegenüberliegenden Längsrändern in einander zugewandten Nuten in Wandungen
des Mittelteils geführt ist, wobei die Wandungen den Öffnungsspalt beidseitig begrenzen.
[0016] Auf diese Weise wird das Band auch in eine Richtung senkrecht zu der Längsrichtung
des Mittelteils und senkrecht zu der überbrückten Transportstrecke sicher geführt.
Außerdem wird durch die Nut-Feder-artige Verbindung (das Band bildet in diesem Falle
die Feder) eine Art Labyrinthdichtung geschaffen, die das Eindringen unerwünschter
Medien in den Innenraum des Mittelteils wirksam verhindert. Eine derartige Dichtung
ist trotz ihrer hohen Effektivität im Wesentlichen wartungs- und verschleißfrei. Innerhalb
bestimmter Intervalle wird lediglich das Auswechsels des Zahnriemens erforderlich
sein.
[0017] Um auch bei breiten Transportstrecken, d.h. großen Längen des Mittelteils, eine hinreichend
biegesteife Konstruktion zu erhalten, kann das Mittelteil ein im Querschnitt C-förmiges
Profil aufweisen, dessen Öffnung mittels mindestens eines Deckels verschlossen ist.
Ein C-Profil oder U-Profil zeichnet sich durch ein hohes Widerstandsmoment aus, insbesondere
wenn das Mittelteil des C's oder U's eine große Höhe besitzt und das Mittelteil parallel
zur Belastungsrichtung verläuft. Trotz der großen Stabilität eines C-oder U-Profils
ergibt sich nach Entfernung des mindestens einen Deckels die Möglichkeit, den Innenraum
des Mittelteils zu Wartungs- oder Reparaturzwecken zu öffnen.
[0018] Um an einem Schenkel des C- oder U-Profils einen in Längsrichtung verlaufenden Öffnungsspalt
realisieren zu können, kann dieser Schenkel mit seiner Stirnseite den Öffnungsspalt
auf einer Seite und ein Zusatzprofil, vorzugsweise in Form eines Flachprofils, den
Öffnungsspalt auf der gegenüberliegenden Seite begrenzen.
[0019] Die Erfindung weiter ausgestaltend wird vorgeschlagen, dass ein Lagerelement einer
Umlenkrolle in Längsrichtung des Mittelteils verschiebbar ist und mittels eines Federelements
in Richtung von der anderen Umlenkrolle weg vorgespannt ist. Eventuelle Längungen
des Bandes, insbesondere auch bei Verwendung von Kunststoffmaterialien, können auf
diese Weise im erforderlichen Maß kompensiert und die Bandspannung kann konstant gehalten
werden. Dies gilt insbesondere, wenn ein Lagerelement mittels einer Gasdruckfeder
oder eines Hydraulikzylinders, die bzw. der zwischen den Umlenkrollen angeordet ist,
vorspannbar ist, wobei der Druck in der Gasdruckfeder oder dem Hydraulikzylinder einstellbar
ist. Die Anordnung der Spanneinrichtung nicht über die Umlenkrollen hinaus nach außen
minimiert den Bauraum des Trägersystems in Längsrichtung des Mittelteils.
[0020] Schließlich ist gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung noch eine Energieversorgungskette
in dem Mittelteil vorgesehen, die den Wagen und/oder das Funktionselement mit elektrischer
Energie und/oder Wasser und/oder Druckluft und/oder anderen Medien versorgt.
Ausführungsbeispiel
[0021] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels, das in der beiliegenden
Zeichnung dargestellt ist, näher erläutert:
Es zeigt
- Fig. 1
- Eine perspektivische Ansicht schräg von oben auf ein Trägersystem im geschlossenen
Zustand mehrerer Deckel;
- Fig. 2
- wie Fig. 1, jedoch in einer Ansicht schräg von unten;
- Fig. 3
- wie Fig. 1, jedoch im Zustand mit entfernten Deckeln
- Fig. 4
- wie Fig. 3, jedoch in einer Ansicht schräg von unten
- Fig. 5
- eine Vorderansicht des Trägersystems mit entfernten Deckeln
- Fig. 6
- einen Querschnitt entlang der Linie VI-VI durch das Mittelteil des Trägersystems gem.
Fig. 5
[0022] Ein Trägersystem 1 eines Traversierreinigers weist ein balkenförmiges Mittelteil
2 und zwei jeweils an dessen Enden 3, 4 angeordnete Endteile 5, 6 auf. Das Mittelteil
2 überspannt eine Transportstrecke in Form eines Papiermaschinensiebes, welches lediglich
durch die zwei Umrisslinien 7, 8 angedeutet ist. Nicht dargestellt sind aus dem Stand
der Technik bekannte Lagerungselemente, auf denen sich die Endteile 5, 6 auf einer
so genannten Stuhlung einer Papiermaschine abstützen. Die Endteile 5, 6 sind als so
genannte Umlenkkästen ausgebildet, in denen in Figur 1 nicht sichtbare Umlenkrollen
9, 10 zur Umlenkung eines in Figur 1 ebenfalls nicht sichtbaren Zahnriemens angeordnet
sind. Das Mittelteil 2 ist als Hohlkörper mit einem insgesamt ungefähr rechteckförmigen
Querschnitt ausgebildet. Durch drei Deckel 11, 12, 13 ist der Blick in einen Innenraum
14 des Mittelteils 2 in den Figuren 1 und 2 versperrt.
[0023] Aus Figur 2 ist ersichtlich, dass sich an einer Unterseite 15 des Mittelteils 2 ein
sich über die gesamte Länge des Mittelteils 2 erstreckender Öffnungsspalt 16 mit konstanter
Breite befindet. Durch den Öffnungsspalt 16 tritt ein Funktionselement 17 hervor,
das in Form eines Mitnehmers 18 und eines eine Bohrung darin mit leichtem Spiel durchdringenden
Halteelements 19 ausgeführt ist. Der Mitnehmer 18 ist auf später noch näher erläuterte
Weise an einem Band 20 befestigt, mit dessen Hilfe der Mitnehmer 18 über die gesamte
Länge des Öffnungsspaltes 16 verfahren werden kann, wobei das Band 20 auf später noch
genauer dargestellte Weise den Öffnungsspalt 16 dicht abschließt, und zwar unabhängig
von der Position des Funktionselements 17, d.h. des Mitnehmers 18 und des Halteelements
19. An dem Halteelement 19 wird z.B. ein Sprühkopf einer Reinigungsvorrichtung oder
eine Düse eines Gautschknechts befestigt.
[0024] Figur 3 lässt aufgrund der entfernten Deckel 11, 12, 13 einen Blick in einen Innenraum
14 des Mittelteils 2 frei. Es ist ersichtlich, dass das Haltelement 19 durch den Mitnehmer
18 hindurchgeführt ist, und dass der Mitnehmer 18 aus einer unteren, in Figur 2 erkennbaren
Mitnehmerplatte 22 und einer oberen in Figur 3 sichtbaren Mitnehmerplatte 23 besteht,
die beide miteinander mittels vier Schrauben verpresst sind, wobei die Schrauben in
Bohrungen das Band 20 durchdringen. Im Bereich der Bohrung für das Halteelement 19
ist gleichfalls eine Durchdringung in dem Band 20 vorhanden.
[0025] Aus den Figuren 3, 4 und 5 lässt sich entnehmen, dass das Halteelement 19, an dem
sich beispielsweise ein bekannter Sprühkopf eines Traversierreinigers befinden kann,
in seinem oberen Abschnitt mit einem Klemmelement 24 eines Wagens 25 befestigt ist.
Der Wagen 25 ist an einer sich über die gesamte Länge des Mittelteils 2 erstreckende
Linearführung in Richtung des Doppelpfeils 27 verschiebbar. Figur 5 zeigt dabei, dass
das Band 20 als umlaufender Zahnriemen ausgeführt ist, wobei eine Umlenkung im Bereich
der Endteile 5 und 6 mit Hilfe der zwei Umlenkrollen 9, 10 erfolgt, die mit einer
Außenverzahnung versehen sind, die mit der Verzahnung des Zahnriemens formschlüssig
in Eingriff steht. Ein Antrieb des Zahnriemens erfolgt mit Hilfe eines Elektromotors
28, der an ein Schneckengetriebe 9 angeflanscht ist, welches wiederum an eine Welle
gekoppelt ist, mit der die in dem Endteil 6 angeordnete Umlenkrolle 10 antreibbar
ist.
[0026] Bewegen sich das Band 20 und der Mitnehmer 18 und somit auch das Halteelement 19
in der in Figur 5 gezeigten Darstellung nach rechts, so wird über einen rechts des
Mitnehmers 18 befindlichen Abschnitt eines Untertrums des Zahnriemens eine Zugkraft
auf den Mitnehmer 18 übertragen. Anders sind die Verhältnisse bei einer Bewegung nach
links, denn dann wird eine Zugkraft über einen links des Mitnehmers 18 befindlichen
Abschnitt des Untertrums übertragen und ebenso über die gesamte Länge eines nur gestrichelt
dargestellten Obertrums 30. Unabhängig von der jeweiligen Position des Wagens 25 in
dem Mittelteil 2 ist dieser und somit auch das Funktionselement 17 mit Energie und
unter Druck stehendem Medium, z. B. in Form von Wasser, über eine nach dem Stand der
Technik bekannte Energieversorungskette 31 versorgt, die in einem in seiner Breite
angepassten U-Profil 32 mit ihrem jeweiligen gestreckten Abschnitt abgelegt wird.
[0027] Während also in horizontale Richtung die Kraftübertragung von dem Antrieb über den
Zahnriemen und den daran befestigten Mitnehmer 18 auf das Halteelement 19 erfolgt,
ist dieses in Richtung senkrecht zu dem Untertrum des Zahnriemens beweglich, so dass
stets eine optimale Beweglichkeit des Wagens 25 entlang der Linearführung 26 gegeben
ist, da Querkräfte senkrecht zur Richtung der Linearführung 26 von dem Mitnehmer 18
nicht ausgeübt werden.
[0028] Die Querschnittsdarstellung gemäß Figur 6 zeigt schließlich noch, dass das Mittelteil
2 auf der in Figur 6 linken Seite von einem im Querschnitt C-förmigen Profil 33 begrenzt
ist. Das C-förmige Profil verläuft mit seinem Mittelteil in eine Richtung parallel
zu dem Halteelement 19 und ist aufgrund seiner vergleichsweise großen Höhe 34 in der
Lage, mit seinem großen Widerstandsmoment große Querkräfte in Richtung des Doppelpfeils
35 aufzunehmen. Dies ermöglicht große Spannweiten des Mittelteils 2 und somit das
Überbrücken auch breiter Transportstrecken, d.h. Papiermaschinenbespannungen.
[0029] Das C-Profil 33 weist in einer Wandung 36 eine Nut 37 auf. In gleicher Weise weist
ein eine gegenüberliegende Wandung bildendes Zusatzprofil 38 mit einem im Wesentlichen
rechteckigen Querschnitt eine hinsichtlich ihrer Geometrie übereinstimmende Nut 39
auf. In diese beiden Nuten 37 und 39 greift der Zahnriemen mit gegenüberliegenden
Längsrändern 40 und 41 formschlüssig, jedoch mit leichtem Spiel in Richtung auf den
jeweiligen Nutgrund sowie senkrecht hierzu ein. Das Band 20 in Form des Zahnriemens
bildet somit einen dichten Abschluss des Innenraums 14 des Mittelteils 2 gegenüber
einem Eindringen von Verschmutzungen, insbesondere von Fasern und Wasser von außen.
Die Spalte zwischen den Nutwangen und dem Nutgrund der Nuten 37 und 39 einerseits
und den Oberflächen der Längsränder 40 und 41 des Zahnriemens andererseits bilden
eine Art Labyrinthdichtung, die trotz des einfachen und im Wesentlichen wartungsfreien
Aufbaus des unteren Abschlusses des Innenraums 14 für eine dauerhafte und zuverlässige
Abdichtung desselben sorgen.
[0030] Die Tragfähigkeit des Mittelteils 2 wird im Wesentlichen durch den Mittelbereich
42 des C-Profils 33 bewirkt. Das an die beiden Endteile 5, 6 angeschlossene Zusatzprofil
38 übernimmt keine vorrangige Tragfunktion, sorgt jedoch für eine hinreichend stabile
Führung des Längsrandes 41 des Zahnriemens. Die Deckel 11, 12, 13 üben keinerlei Tragfunktion
aus.
Bezugszeichenliste:
[0031]
- 1
- Trägersystem
- 2
- Mittelteil
- 3
- Ende
- 4
- Ende
- 5
- Endteil
- 6
- Endteil
- 7
- Umrüstlinie
- 8
- Umrüstlinie
- 9
- Umlenkrolle
- 10
- Umlenkrolle
- 11
- Deckel
- 12
- Deckel
- 13
- Deckel
- 14
- Innenraum
- 15
- Unterseite
- 16
- Öffnungsspalt
- 17
- Funktionselement
- 18
- Mitnehmer
- 19
- Halteelement
- 20
- Band
- 21
- Längsachse
- 22
- Mitnehmerplatte
- 23
- Mitnehmerplatte
- 24
- Klemmelement
- 25
- Wagen
- 26
- Linearführung
- 27
- Doppelpfeil
- 28
- Elektromotor
- 29
- Getriebe
- 30
- Obertrum
- 31
- Energierversorgungskette
- 32
- U-Profil
- 33
- C-Profil
- 34
- Höhe
- 35
- Doppelpfeil
- 36
- Wandung
- 37
- Nut
- 38
- Zusatzprofil
- 39
- Nut
- 40
- Längsrand
- 41
- Längsrand
- 42
- Mittelbereich
1. Trägersystem (1) zur Überbrückung einer Transportstrecke, mit einem balkenförmigen
Mittelteil (2) und zwei jeweils an einem Ende (3, 4) des Mittelteils (2) angeordneten
Endteilen (5, 6) und einem an dem Mittelteil (2) geführten und parallel zu dessen
Längsachse (21) verfahrbaren Wagen (25), der in einem Innenraum (14) des als Hohlkörper
ausgeführten Mittelteils (2) angeordnet ist, wobei ein Funktionselement (17) des Wagens
(25) aus dem Innenraum (14) des Mittelteils (2) herausragt und/oder einen Durchgang
für Strahlung oder Wellen in den Innenraum (14) hinein definiert, wobei des Weiteren
ein sich parallel zur der Längsachse (21) des Mitteltteils (2) erstreckender Öffnungsspalt
(16) in dem Hohlkörper von einem synchron mit dem Funktionselement (17) beweglichen
Band (20) geschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Wagen (25) mittels des Bandes (20) verfahrbar ist, dessen auf gegenüberliegenden
Seiten des Funktionselements (17) angeordnete Abschnitte Zugkräfte auf den Wagen (25)
übertragen.
2. Trägersystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Band (20) endlos um zwei in den Endteilen (5, 6) angeordneten Umlenkrollen (9,
10) geführt ist, wobei ein Obertrum (30) des Bandes (20) frei zwischen den Umlenkrollen
(9, 10) verläuft, in einem Untertrum das Funktionelement (17) integriert ist und mindestens
eine Umlenkrolle (10) mittels einer Antriebseinrichtung antreibbar ist.
3. Trägersystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Band (20) formschlüssig mit mindestend einer Umlenkrolle (19) gekoppelt ist,
und dass Formschlusselemente des Bandes (20) auf dessen dem Innenraum (14) in dem
Hohlkörper zugewandter Seite angeordet sind.
4. Trägersystem nach einem der Ansprüchw 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Band (20) ein Zahnriemen ist und die Umlenkrollen (9, 10) als damit in Eingriff
stehende Zahnräder ausgebildet ist.
5. Trägersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Band (20) mit einander gegenüberliegenden Längsrändern (40, 41) in einander zugewandten
Nuten (37, 38) in Wandungen des Mittelteils (2) geführt ist, wobei die Wandungen den
Öffnungsspalt (16) beidseitig begrenzen.
6. Trägersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittelteil (2) ein im Querschnitt C-förmiges oder U-förmiges Profil (33) aufweist,
dessen Öffnung mittels mindestens eines Deckels (11, 12, 13) verschlossen ist.
7. Trägersyste nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein Schenkel des C-förmigen oder U-förmigen Profils (33) mit seiner Stirnseite den
Öffnungsspalt (16) auf einer Seite begrenzt, und dass ein Zusatzprofil (38) den Öffnungssaplt
(16) auf dessen gegenüberliegender Seite begrenzt.
8. Trägersystem nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein Lagerelement einer Umlenkrolle (9) in Richtung der Längsachse (21) des Mittelteils
(2) verschiebbar ist und mittels eines Federelements in Richtung von der anderen Umlenkrolle
(10) weg vorgespannt ist.
9. Trägersystem nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein Lagerelement mittels einer Gasdruckfeder oder eines Hydraulikzylinders, die bzw.
der zwischen den Umlenkrollen (9, 10) angeordnet ist, vorspannbar ist, wobei der Druck
in der Gasdruckfeder oder in dem Hydraulikzylinder einstellbar ist.
10. Trägersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9, gekennzeichnet durch eine Energieversorgungskette (31) zur Versorgung des Wagens (25) und des Funktionselements
(17) mit elektrischer Energie und/oder Wasser und/oder Druckluft und/oder einem anderen
Medium.