(19)
(11) EP 2 009 209 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
31.12.2008  Patentblatt  2009/01

(21) Anmeldenummer: 08010572.9

(22) Anmeldetag:  11.06.2008
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E05F 15/00(2006.01)
E05D 13/00(2006.01)
E05F 15/16(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL NO PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA MK RS

(30) Priorität: 29.06.2007 DE 102007030379

(71) Anmelder: H & K Teckentrup KG
33415 Verl (DE)

(72) Erfinder:
  • Grohs, Ekkehard
    33332 Gütersloh (DE)

(74) Vertreter: Elbertzhagen, Otto et al
Patentanwälte Thielking & Elbertzhagen Gadderbaumer Strasse 14
33602 Bielefeld
33602 Bielefeld (DE)

   


(54) Verfahren zum Steuern eines kraftbetätigten Schließkörpers


(57) Zur Ausübung des Verfahrens zum Steuern eines kraftbetätigten Schließkörpers ist eine programmierbare Steuerung vorgesehen, die mit einem manuell zu betätigenden Steuerschalter und mit einer Einrichtung zur Erfassung vorgegebener Wegpositionen des Schließkörpers verknüpft ist. Bei Erreichen jeder der Wegpositionen wird die Stillsetzung des Schließkörperantriebs ausgelöst. Die Einrichtung zur Erfassung der vorgegebenen Wegpositionen wird zusätzlich genutzt, um bei fehlerhafter Schließkörperbewegung über den Steuerschalter den Schließkörper solange nicht wieder in Bewegung setzen zu können, wie nicht das Steuerungsprogramm manuell zurückgesetzt worden ist.


Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1.

[0002] Bei bekannten Verfahren dieser Art geht es um die elektronische Lagenerkennung des Schließkörpers, um ihn in der jeweils entsprechenden Position anhalten zu können. Bei den Schließkörpern, insbesondere den Toren und den zugehörigen elektromotorischen oder hydraulischen Antrieben treten Fehlersituationen auf, in denen der Schließkörper eine seiner Endlagen selbsttätig erreicht. In einem solchen Fall ist über die Torsteuerung kein entsprechender Startbefehl gegeben worden. Aus Sicherheitsgründen darf sich eine solche selbsttätige Fahrt nicht wiederholen.

[0003] Eine derartige unkontrollierte Situation kann bei Hubtoren eintreten, wenn im Fall eines hydraulischen Antriebs Leckagen auftreten oder bei elektromotorischem Antrieb eine selbsttätig wirkende Bremse ausfällt, wodurch das Tor in unbeabsichtigter Weise in seine Schließlage verfährt. Vor allem bei hydraulisch betätigten Toren muß die Konstruktion so beschaffen sein, daß das Tor, sofern ein vollständiger Druckverlust im System auftritt, unverzüglich zum Stillstand kommt oder mit normaler Geschwindigkeit die Bewegung fortführt, bis es eine Endlage erreicht, in welcher der Fehler erkannt oder eine weitere Bewegung verhindert wird. Bei vertikal laufenden Türen mit Gewichtskompensation entweder durch Feder- oder Gegengewichtsausgleich kann im Falle der Überkompensation bei einem Druckverlust im hydraulischen Antriebssystem auch in die Offenlage unkontrolliert verfahren werden.

[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bei einer Schließanlage vorhandene Einrichtung zur Erfassung der vorgegebenen Wegpositionen, an denen die Stillsetzung des Schließkörperantriebs ausgelöst wird, zusätzlich zur Erfassung eines Störfalls zu nutzen.

[0005] Dazu wird beim Erreichen einer der erfaßbaren Wegpositionen durch den Schließkörper im Steuerungsprogramm abgefragt, ob ein passender Startbefehl des Steuerschalters vorgelegen hat. Bei nicht vorgelegenem oder nicht passendem Startbefehl wechselt die Steuerung in einen Sperrzustand, in welchem Startbefehle nicht ausgeführt werden, und dieser Sperrzustand kann nur durch ein manuelles Zurücksetzen des Programmablaufs der Steuerung aufgehoben werden.

[0006] Für die Erfindung ist wesentlich, daß durch die Programmsteuerung überprüft wird, ob für die jeweilige Bewegung des Schließkörpers ein autorisierter Startbefehl vorgelegen hat oder nicht. Wurde ein solcher Startbefehl gegeben, bleibt die Steuerung weiterhin betriebsfähig, und es kann der Schließkörper weiter betätigt, also verfahren werden. Wurde ein autorisierter Startbefehl nicht gegeben und ist der Schließkörper unkontrolliert in eine der erfaßbaren Wegpositionen gefahren, schaltet die Steuerung in einen sicheren Zustand, in welchem der Schließkörper nicht mehr kraftbetätigt bewegt werden kann. Erst wenn die programmierte Steuerung manuell zurückgesetzt worden ist, kann der Schließkörper wieder kraftbetätigt verfahren werden. Das bewußt vorzunehmende, manuelle Zurücksetzen zwingt die Erkenntnis auf, daß im Antriebssystem des Schließkörpers ein Fehler aufgetreten ist. Damit kann eine Störanzeige verbunden werden, um zumindest die Ortung, wenn nicht sogleich die Behebung des Fehlers zu veranlassen.

[0007] Der Wechsel der Steuerung in den Sperrzustand wird in einem nicht flüchtigen Speicher abgelegt, was der Sicherheit dient und eine spätere Kontrolle des eingetretenen Fehlerzustandes ermöglicht.

[0008] In einer der möglichen Ausgestaltungen der Erfindung werden die zu erfassenden Wegpositionen durch die Endlagen des Schließkörpers definiert, und es werden für die Erfassung dieser Positionen Endschalter vorgesehen.

[0009] Nachstehend ist der Ablaufplan des Steuerungsprogramms wiedergegeben, bei dem die vorgegebenen Wegpositionen des Schließkörpers dessen Endlagen sind, wobei das Erreichen der Endlagen durch entsprechende Sensoren, nämlich Endschalter, erfaßt wird. Als Steuerschalter zum Starten des Schließkörpers entweder in der Schließrichtung oder in der Öffnungsrichtung ist ein manuell zu betätigender Taster vorgesehen, der beispielsweise bei einer Toranlage die Befehlstaste "Tor auf" und die weitere Befehlstaste "Tor zu" aufweist.



[0010] Nach dem Start des Programmablaufs wird zunächst der Schaltzustand der Endschalter überprüft, um festzustellen, ob und gegebenenfalls welcher Endschalter betätigt worden ist. Falls keiner der Endschalter angesprochen hat, beginnt der Zyklus immer wieder von neuem. Hat einer der Endschalter seinen Schaltzustand gewechselt, erfolgt die Abfrage, ob der betreffende Taster für die Schließbewegung oder die Öffnungsbewegung des Schließkörpers gedrückt wurde. War der entsprechende Taster gedrückt, lag also insoweit ein passender Startbefehl vor, besteht eine Fehlersituation nicht, der Abfragezyklus beginnt von neuem. War der Taster nicht gedrückt, folglich ein entsprechender Startbefehl nicht erteilt worden, wird ein Fehlersignal generiert und in einem nicht flüchtigen Speicher abgelegt. Aufgrund des hierdurch festgestellten Fehlerzustandes erfolgt zunächst die Überprüfung, ob eine manuelle Zurücksetzung des Programms erfolgte. War dies der Fall, wird der Fehlerspeicher wieder gelöscht und der Programmablauf neu gestartet. Erfolgte keine manuelle Zurücksetzung, wechselt die Programmsteuerung in einen Blockade- oder Sperrzustand, in welchem Startbefehle über den Taster nicht ausgeführt werden. Der Sperrzustand wird solange aufrechterhalten, wie nicht die manuelle Zurücksetzung des Programms durch Löschen des Fehlerspeichers vorgenommen wird.


Ansprüche

1. Verfahren zum Steuern der Schließ- und Öffnungsbewegungen eines kraftbetätigten, insbesondere hydraulisch angetriebenen Schließkörpers, wie eines Tores, einer Tür oder einer Klappe, mittels einer programmierbaren Steuerung, die mit einem manuell zu betätigenden Steuerschalter zur Erteilung eines Startbefehls verknüpft ist, auf den hin der Schließkörper sich in einer seiner Bewegungsrichtungen zur Erlangung einer vorgegebenen Position in Bewegung setzt, wobei eine Einrichtung zur Erfassung vorgegebener Wegpositionen des Schließkörpers vorhanden ist, über welche bei Erreichen jeder der Wegpositionen die Stillsetzung des Schließkörper-Antriebs ausgelöst wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß beim Erreichen einer der Wegpositionen durch den Schließkörper von der programmierten Steuerung abgefragt wird, ob ein passender Startbefehl des Steuerschalters vorgelegen hat, wobei bei nicht vorgelegenem oder nicht passendem Startbefehl die Steuerung in einen Sperrzustand wechselt, in welchem Startbefehle nicht ausgeführt werden und der ausschließlich durch ein manuelles Zurücksetzen der Programmsteuerung aufgehoben werden kann.
 
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zu erfassenden Wegpositionen die Endlagen des Schließkörpers sind und für die Erfassung dieser Positionen Endschalter vorgesehen werden.
 
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Wechsel der Steuerung in den Sperrzustand nicht flüchtig gespeichert wird.