[0001] Die Erfindung betrifft einen Filter mit einem Filtergehäuse und mindestens einem
innerhalb des Filtergehäuses angeordneten Filterelement, sowie ein Verfahren zur Filtration
eines Fluids, insbesondere zur Filtration von Kraftstoff, bei dem das Fluid durch
mindestens ein Filterelement in einem Filtergehäuse eines Filters geleitet wird.
[0002] Kraftstofffilter und Verfahren der eingangs genannten Art zur Filterung des zu einem
Verbrennungsmotor zugeführten Kraftstoffs sind hinreichend bekannt. Bei Dieselmotoren
weisen die Filtereinsätze bekannter Kraftstofffilter zumeist eine Maschenweite im
Bereich von etwa 8 bis 10 µm auf. Kleinere Maschenweiten sind ungünstig, da Dieselkraftstoff
bei tiefen Umgebungstemperaturen zur Verdickung neigt, was dann zu einer Verstopfung
der Filter führen kann.
[0003] Bei der Montage von Kraftstoffsystemen von Kraftfahrzeug-Verbrennungsmotoren kann
es allerdings vorkommen, dass noch kleinere Verunreinigungen oder Fremdkörper im µm-Bereich,
wie zum Beispiel kleine Metallspäne, in die Kraftstoffleitungen gelangen. Da auch
kleinste Verunreinigungen oder Fremdkörper später zu Ausfällen oder zu einem frühzeitigen
Verschleiß von Saugförderpumpen, Einspritzdüsen oder anderen empfindlichen Komponenten
der Kraftstoffsysteme führen können, werden die Kraftstoffleitungen derzeit zum einen
beim Leitungshersteller in Reinräumen gespült und verpackt, um sie frei von kleinsten
Partikeln ausliefern zu können. Zum anderen werden bei der Erstbefüllung der Kraftstoffsysteme
von Kraftfahrzeugen im Montagewerk etwa 120 Liter Kraftstoff zum Spülen durch die
Kraftstoffleitungen hindurch geleitet, bevor diese letzteren motorseitig an die empfindlichen
Komponenten der Kraftstoffsysteme angeschlossen werden. Jedoch sind beide Vorgänge
relativ aufwändig und verursachen daher nicht unbeträchtliche Kosten.
[0004] Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die spezielle Aufgabe zugrunde, einen Filter
und ein Verfahren der eingangs genannten Art für Kraftstoffsysteme von Verbrennungsmotoren
dahingehend zu verbessern, dass das Spülen der Kraftstoffleitungen beim Hersteller
und im Montagewerk entbehrlich wird. Weiter liegt der Erfindung die allgemeine Aufgabe
zugrunde, einen Filter bereitzustellen, der sich zur Beseitigung kleinster Verunreinigungen
oder Fremdkörper bei der erstmaligen Beaufschlagung eines Fluidsystems mit einem Fluid
eignet, jedoch im späteren Betrieb des Fluidsystems nicht zu einer Erhöhung des Strömungswiderstands
führt.
[0005] Diese Aufgaben werden im Hinblick auf den Filter erfindungsgemäß dadurch gelöst,
dass dieser Mittel zur Deaktivierung des Filters umfasst, die selbsttätig einen durch
das Filterelement führenden ersten Strömungspfad schließen und gleichzeitig einen
das Filterelement umgehenden zweiten Strömungspfad öffnen, wenn seit einer erstmaligen
Zufuhr des zu filternden Fluids in das Filtergehäuse eine vorgegebene Mindestzeit
verstrichen und/oder eine vorgegebene Mindestmenge des Fluids durch das Filtergehäuse
und das Filterelement hindurchgetreten ist. Im Hinblick auf das Verfahren wird erfindungsgemäß
ebenfalls vorgeschlagen, dass ein durch das Filterelement führender erster Strömungspfad
selbsttätig geschlossen und gleichzeitig ein das Filterelement umgehender zweiter
Strömungspfades selbsttätig geöffnet wird, wenn seit einer erstmaligen Zufuhr des
Fluids in das Filtergehäuse eine vorgegebene Mindestzeit verstrichen und/oder eine
vorgegebene Mindestmenge des Fluids durch das Filtergehäuse und das Filterelement
hindurchgetreten ist.
[0006] Die Erfindung ermöglicht es, bei der Montage eines Kraftstoffsystems eines Kraftfahrzeug-Verbrennungsmotors
vor den empfindlichen Komponenten des Kraftstoffsystems einen Feinfilter mit sehr
kleinen Maschenweiten im µm-Bereich einzubauen, der nur zur Filterung des ersten,
durch die Kraftstoffleitungen hindurchtretenden Kraftstoffs dient und anschließend
selbsttätig, d.h. ohne Einwirkung von außen, deaktiviert wird, indem der durch das
Filterelement führende erste Strömungspfad geschlossen und gleichzeitig der das Filterelement
umgehende zweite Strömungspfades geöffnet wird. Der Begriff "Deaktivierung" des Filters
bedeutet in diesem Zusammenhang, dass das Filterelement nicht mehr vom Kraftstoff
durchströmt und somit der Kraftstoff im Filter nicht mehr gefiltert wird.
[0007] In ähnlicher Weise ermöglicht es die Erfindung, nach einem Austausch von Komponenten
des Kraftstoffsystems in einer Werkstatt einen solchen Feinfilter einzubauen, der
dann für kurze Zeit wirksam ist, um eventuelle, beim Austausch der Komponenten in
das Kraftstoffsystem gelangte Verunreinigungen oder Fremdkörper zurückzuhalten, und
der sich dann ebenfalls selbsttätig deaktiviert.
[0008] Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Mittel zum Deaktivieren
des Filters vollständig innerhalb des Filtergehäuses angeordnet sind, wodurch der
Montageaufwand bei der Montage des Kraftstoffsystems sehr gering gehalten werden kann,
vor allem wenn die Mittel gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sämtlich
in oder auf einem Gehäuseteil montiert werden können, bevor dieser dicht mit einem
anderen Gehäuseteil verbunden wird, um das Gehäuse zu verschließen.
[0009] Die Mittel zum Deaktivieren des Filters umfassen vorzugsweise ein Material, das sich
unter der Einwirkung des Fluids verformt oder dessen Festigkeit unter der Einwirkung
des Fluids abnimmt, wobei der erste Strömungspfad geschlossen und gleichzeitig der
zweite Strömungspfad geöffnet wird, wenn die Verformung des Materials über einen vorgegebenen
Schwellenwert steigt bzw. die Festigkeit des Materials unter einen vorgegebenen Schwellenwert
sinkt.
[0010] Die Verformung des Materials erfolgt vorzugsweise dadurch, dass das Material unter
der Einwirkung des Fluids aufquillt, indem es Bestandteile des Fluids aufsaugt oder
aufnimmt. Wenn das Fluid gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ein
Kraftstoff und insbesondere ein Dieselkraftstoff ist, ist ein solches Verhalten bereits
bei einigen Elastomermaterialien oder modifizierten Elastomermaterialien bekannt,
die infolge einer durch den Kontakt mit Kraftstoffen bedingten Quellung nicht als
Werkstoffe für Dichtungen in Kraftstoffsystemen geeignet sind, im vorliegenden Fall
jedoch bevorzugt eingesetzt werden können. Das Material braucht zum Aufquellen nicht
notwendigerweise dem flüssigen Kraftstoff ausgesetzt sein, sondern kann durch eine
für flüssigen Kraftstoff undurchlässige, jedoch für Kraftstoffdämpfe durchlässige
Sperre vom Strömungspfad des Kraftstoffs durch den Filter getrennt sein. In einem
solchen Fall kann die Durchlässigkeit des Materials zur Steuerung des Zeitpunkts der
selbsttätigen Deaktivierung des Filters verwendet werden. Die Deaktivierung des Filters
infolge eines Kontakt mit Flüssigkeitsdämpfen kann bei Kraftstofffiltern verwendet
werden, um den Filter nach einem erstmaligen Befüllen des Kraftstoffsystems zu deaktivieren,
wobei der Zeitpunkt der Deaktivierung durch die Menge des mit dem Elastomermaterial
in Kontakt tretenden Kraftstoffdampfs oder die Zeitdauer des Kontakts des Elastomermaterials
mit dem Kraftstoffdampf bestimmt wird, zum Beispiel nach einer erstmaligen Befüllung
des Kraftstoffsystems.
[0011] Die beim Aufquellen hervorgerufene Zunahme des Volumens oder der Länge eines aus
einem solchen Material hergestellten Körpers kann gemäß einer weiteren bevorzugten
Ausgestaltung der Erfindung ausgenutzt werden, um den ersten Strömungspfad zu schließen
und gleichzeitig den zweiten Strömungspfad zu öffnen, wenn dem Material eine vorgegebene
Menge des Fluids zugeführt worden ist und dieses daher entsprechend aufgequollen ist.
[0012] In ähnlicher Weise ist es von anderen Elastomermaterialien oder modifizierten Elastomermaterialien
bekannt, dass ein Kontakt mit Kraftstoffen oder Kraftstoffdämpfen zu einer Erweichung
dieser Materialien führt. Die mit der Erweichung verbundene Abnahme der Festigkeit
kann in Verbindung mit einer auf das Material aufgebrachten Kraft, zum Beispiel einer
Federkraft, ebenfalls ausgenutzt werden, um den ersten Strömungspfad zu schließen
und gleichzeitig den zweiten Strömungspfad zu öffnen, wenn die Festigkeit des Materials
nach einer vorgegebenen Verweilzeit im Kontakt mit dem Kraftstoff oder den Kraftstoffdämpfen
entsprechend abgenommen hat.
[0013] Zum Schließen des ersten Strömungspfades und zum Öffnen des zweiten Strömungspfades
umfassen die Mittel zweckmäßig ein durch eine Feder vorgespanntes Betätigungselement,
das vor der erstmaligen Zufuhr des Fluids in das Filtergehäuse entgegen der Kraft
der Feder festgehalten und nach Verstreichen der vorgegebenen Mindestzeit bzw. nach
dem Hindurchtritt der vorgegebenen Mindestmenge des Fluids freigegeben und von der
Feder verlagert wird, um den ersten Strömungspfad zu schließen, um den zweiten Strömungspfad
zu öffnen und um vorzugsweise einen Zufluss und/oder Abfluss von Fluid zu bzw. von
einer stromaufwärtigen Seite des Filterelements zu blockieren, so dass zuvor dort
abgeschiedene Verunreinigungen oder Fremdkörper nicht in den Kraftstoffstrom durch
den zweiten Strömungspfad eingetragen werden können.
[0014] Um das vorgespannte Betätigungselement entgegen der Kraft der Feder festzuhalten,
weist der Filter vorzugsweise ein ortsfest im Inneren des Filtergehäuse montiertes
Arretierelement auf, das vorteilhaft infolge einer Volumen- oder Längenzunahme eines
im Kontakt mit dem Fluid aufquellenden Materials ausgerückt oder aufgespreizt wird
und das Betätigungselement freigibt, wenn das Maß der Volumen- oder Längenzunahme
des Materials einen vorgegebenen Schwellenwert überschreitet.
[0015] Alternativ kann das Arretierelement auch ganz oder teilweise aus einem unter der
Einwirkung der Kraft der Feder stehenden Material bestehen, das im Kontakt mit dem
Fluid unter Abnahme seiner Festigkeit erweicht und durch die Kraft der Feder unter
Freigabe des Betätigungselements verformt wird, wenn seine Festigkeit einen vorgegebenen
Schwellenwert unterschreitet.
[0016] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist eine Halterung des
Filterelements zusammen mit diesem letzteren innerhalb des Filtergehäuses zwischen
zwei Stellungen verschiebbar oder verschwenkbar, wobei in einer ersten Stellung im
Montagezustand des Filters der erste Strömungspfad geöffnet und der zweite Strömungspfad
geschlossen ist, während in einer zweiten Stellung nach der Deaktivierung des Filters
der erste Strömungspfad geschlossen und der zweite Strömungspfad geöffnet ist. Um
in der ersten Stellung der Halterung einen Vorbeitritt des Fluids am Filterelement
zu verhindern bzw. in der zweiten Stellung einen Hindurchtritt von Fluid durch das
Filterelement zu verhindern, wird die Halterung zweckmäßig in mindestens einer dieser
Stellungen gegen eine Dichtfläche angepresst.
[0017] Alternativ kann die Halterung des Filterelements auch durch die Kraft einer vorgespannten
Feder aus der ersten Stellung in die zweite Stellung verschwenkt werden, wenn ein
das Filterelement in der ersten Stellung arretierendes Arretierelement infolge einer
Volumen-oder Längenzunahme eines im Kontakt mit dem Fluid aufquellenden Materials
ausgerückt oder aufgespreizt wird und das Filterelement freigibt, sobald das Maß der
Volumen- oder Längenzunahme des Materials einen vorgegebenen Schwellenwert überschreitet.
[0018] Zur Blockierung des Zu- und/oder Abflusses von Fluid zu bzw. von dem Filterelement
nach der Deaktivierung des Filters kann entweder das Betätigungselement im Anschluss
an seine Freigabe von der Feder dichtend gegen eine stromaufwärtige Seite des Filterelements
angepresst werden oder das Filterelement kann nach dem Verschwenken dichtend gegen
eine Wand, einen Wandvorsprung oder eine andere Oberfläche des Gehäuses angepresst
werden, um einen Zu- und/oder Abfluss von Fluid zu bzw. von der stromaufwärtigen Seite
des Filterelements zu blockieren.
[0019] Im Rahmen der vorliegenden Anmeldung wird als Fluid ein flüssiges oder ein gasförmiges
fließfähiges Medium bezeichnet, bei dem es sich vorzugsweise um eine Flüssigkeit handelt,
wie zum Beispiel flüssigen Kraftstoff, bei dem es sich jedoch auch um Dämpfe einer
Flüssigkeit handeln kann, wie zum Beispiel Kraftstoffdämpfe, wie zuvor bereits ausgeführt
wurde.
[0020] Im folgenden wird die Erfindung anhand einiger in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1: eine Längsschnittansicht eines erfindungsgemäßen Filters vor dem Schließen
des ersten Strömungspfades und dem Öffnen des zweiten Strömungspfades;
Fig. 2: eine Längsschnittansicht des Filters nach dem Schließen des ersten Strömungspfades
und dem Öffnen des zweiten Strömungspfades;
Fig. 3: eine Längsschnittansicht eines anderen erfindungsgemäßen Filters vor dem Schließen
des ersten Strömungspfades und dem Öffnen des zweiten Strömungspfades;
Fig. 4: eine Längsschnittansicht eines noch anderen erfindungsgemäßen Filters vor
dem Schließen des ersten Strömungspfades und dem Öffnen des zweiten Strömungspfades;
Fig. 5: eine teilweise weggeschnittene perspektivische Ansicht eines noch weiteren
erfindungsgemäßen Filters vor dem Schließen des ersten Strömungspfades und dem Öffnen
des zweiten Strömungspfades;
Fig. 6: eine teilweise weggeschnittene perspektivische Ansicht des Filters aus Fig.
5, jedoch nach dem Schließen des ersten Strömungspfades und dem Öffnen des zweiten
Strömungspfades.
[0021] Die in der Zeichnung dargestellten erfindungsgemäßen Filter 2 sind zur Montage in
Kraftstoffsystemen von Verbrennungsmotoren, insbesondere Dieselmotoren, von Kraftfahrzeugen
bestimmt, wo sie verhindern, dass eventuelle, im Zuge der Montage in Kraftstoffleitungen
zwischen dem Kraftstofftank und dem Verbrennungsmotor gelangte kleinste Verunreinigungen
oder Fremdkörper, wie zum Beispiel Metallspäne oder Metallflitter mit einer Größe
im µm-Bereich, bei der Inbetriebnahme des Kraftfahrzeugs von dem durch die Kraftstoffleitungen
strömenden Kraftstoff bis zu einer Kraftstoffpumpe, einem Einspritzsystem oder einer
anderen für Verunreinigungen oder Fremdkörper empfindlichen Komponente des Verbrennungsmotors
mitgeführt werden, wo sie im späteren Betrieb zu Ausfällen oder einem verfrühten Verschleiß
führen können. Die erfindungsgemäßen Filter 2 werden mit Vorteil vor allem dort eingesetzt,
wo der Verbrennungsmotor in einem großen Abstand vom Kraftstofftank angeordnet ist,
zum Beispiel bei Fahrzeugen mit Frontantrieb und Hecktank, und daher die Kraftstoffleitungen
eine große Länge aufweisen. Die Filter 2 werden vorzugsweise an oder nahe dem motorseitigen
Ende der Kraftstoffleitungen unmittelbar vor den für Verunreinigungen empfindlichen
Komponenten in die Leitungen eingesetzt.
[0022] Wie in der Zeichnung dargestellt, weisen die Filter 2 ein geschlossenes, mit einem
Einlass 4 und einem Auslass 6 versehenes Filtergehäuse 8 auf. Der Einlass 4 und der
Auslass 6 sind jeweils als Schlauchstutzen ausgebildet, auf den ein zum Kraftstofftank
bzw. zum Verbrennungsmotor führender Kraftstoffschlauch aufgesteckt werden kann, um
Kraftstoff aus dem Kraftstofftank durch das Filtergehäuse 8 zum Verbrennungsmotor
zuzuführen.
[0023] Während das Filtergehäuse 8 des in den Figuren 1 und 2 dargestellten Filters 2 aus
einem mit dem Auslass 6 versehenen zylindrischen Gehäuseteil 10 und einem mit dem
Einlass versehenen Gehäusedeckel 12 besteht, der nach dem Einbau sämtlicher Komponenten
in den Gehäuseteil 10 flüssigkeitsdicht geschlossen wird, besteht das Filtergehäuse
8 der in den Figuren 3 und 4 dargestellten Filter 2 aus einem einlassseitigen Gehäuseteil
16, der einen ungefähr zylindrischen Hohlraum 18 umschließt, sowie einem auslassseitigen
Gehäuseteil 20, der einen im Wesentlichen kegelförmigen Hohlraum 22 umschließt, wobei
die beiden Gehäuseteile 16, 20 nach dem Einsetzen sämtlicher Komponenten entlang einer
Verschlussebene 24 durch Verrasten flüssigkeitsdicht miteinander verbunden werden.
Bei dem in den Fig. 5 und 6 dargestellten Filter 2 weist der einlassseitige Gehäuseteil
16 einen etwa rechteckigen Querschnitt auf und ist flüssigkeitsdicht mit einem als
Deckel ausgebildeten auslassseitigen Gehäuseteil 18 verschweißt.
[0024] Innerhalb des Filtergehäuses 8 befindet sich jeweils ein Filterelement 26, das zur
Abscheidung der vom Kraftstoff mitgeführten Verunreinigungen oder Fremdkörper dient.
Während das Filterelement 26 des in Fig. 1 und 2 dargestellten Filters 2 zwei zylindrische,
nacheinander vom Kraftstoff durchströmte unterschiedliche Abschnitte 28, 30 besitzt,
die Filtereinlagen mit in Strömungsrichtung des Kraftstoffs abnehmender Porengröße
oder Maschenweite aufweisen, weist das Filterelement 26 der in Fig. 3, 4, 5 und 6
dargestellten Filter 2 einen einzigen Abschnitt 32 auf, der mehrere in Strömungsrichtung
des Kraftstoffs hintereinander angeordnete Einlagen mit abnehmender Porengröße oder
Maschenweite umfasst. Die Einlagen bestehen zum Beispiel aus verschiedenen Sorten
von Filtergaze, deren Maschenweiten nach Kundenspezifikation festgelegt werden, so
dass die Filterelemente 26 nur für Partikel mit Partikelgrößen unterhalb der kleinsten
Maschenweite, zum Beispiel 1 µm, durchlässig sind.
[0025] Die erfindungsgemäßen Filter 2 machen das bisher übliche Spülen der Kraftstoffleitungen
beim Leitungshersteller und bei der Erstbefüllung des Kraftstoffsystems mit Kraftstoff
entbehrlich, indem sie die vom Kraftstoff mitgeführten Verunreinigungen oder Fremdkörper
vor dem Erreichen der empfindlichen Komponenten zurückhalten. Da sich gezeigt hat,
dass die Verunreinigungen oder Fremdkörper in der Regel von den ersten, durch die
Kraftstoffleitungen fließenden 100 bis 120 Litern Kraftstoff vollständig mitgeführt
werden, werden die Filter 2 nach diesem Zeitraum wieder deaktiviert, um den Strömungswiderstand
des Kraftstoffsystems zu verringern. Der Kraftstoff wird jedoch weiterhin vom üblichen
Kraftstofffilter des Kraftstoffsystems gefiltert, der eine etwas größere Maschenweite
aufweist und zusätzlich zu dem Filter 2 vorhanden ist.
[0026] Die Deaktivierung erfolgt bei den erfindungsgemäßen Filtern 2 selbsttätig, indem
ohne jeglichen äußeren Eingriff, sei es manuell oder automatisiert, ein in den Figuren
1, 3, 4 und 5 durch Strömungspfeile S1 angezeigter, durch das Filterelement 26 führender
erster Strömungspfad des Kraftstoffs geschlossen und gleichzeitig ein in Fig. 2 und
6 durch Strömungspfeile S2 angezeigter, das Filterelement 26 umgehender zweiter Strömungspfad
geöffnet wird, sobald nach einer erstmaligen Zufuhr von Kraftstoff in das Filtergehäuse
8 eine vorbestimmte Zeitspanne verstrichen oder eine vorbestimmte Kraftstoffmenge
durch das Filtergehäuse 8 hindurchgetreten ist.
[0027] Wie in den Figuren 1, 3, 4 und 5 dargestellt, verläuft der erste Strömungspfad S1
durch den Einlass 4, durch den an den Einlass 4 anschließenden Gehäuseteil 10 bzw.
16 und dann durch das Filterelement 26 hindurch zum Auslass 6, der bei dem Filter
2 in Fig. 1 seitlich am Filtergehäuse 8 angeformt ist und mit einem das zylindrische
Filterelement 26 umgebenden Ringraum 34 kommuniziert, während er bei den Filtern 2
in den Figuren 3 bis 6 in Verlängerung des Einlasses 4 konzentrisch zu einer Längsachse
des Filtergehäuses 8 angeordnet ist und bei den Filtern 2 in Fig. 3 und 4 mit dem
hinter dem Filterelement 26 angeordneten Hohlraum 22 kommuniziert.
[0028] Um den ersten Strömungspfad S1 zu schließen und den zweiten Strömungspfad S2 zu öffnen,
wird das Filterelement 26 bei allen Filtern 2 von einer Halterung 36 getragen, die
sich unter Krafteinwirkung aus einer ersten Endstellung (Fig. 1, 3, 4 und 5) im Montagezustand
in eine zweite Endstellung (Fig. 2 und 6) nach der Deaktivierung bewegen lässt.
[0029] Während die Halterung 36 bei den Filtern 2 in den Figuren 1 bis 4 in axialer Richtung
des Filtergehäuses 8 verschiebbar ist, ist sie bei dem in Fig. 5 und 6 dargestellten
Filter 2 verschwenkbar.
[0030] Die Halterung 36 weist bei sämtlichen Filtern eine mittige Öffnung 38 mit kreisförmigem
Öffnungsquerschnitt auf, hinter der das Filterelement 26 angeordnet ist, und liegt
in ihrer ersten Endstellung mit einem umlaufenden äußeren Umfangsrand 40 dichtend
gegen einen über eine Gehäusewand des Filtergehäuses 8 überstehenden komplementären
ringförmigen Dichtungsvorsprung 42 (Figuren 1 bis 4) bzw. gegen die Innenseite des
auslassseitigen Gehäusedeckels 18 (Fig. 5 und 6) an, so dass der gesamte, durch das
Filtergehäuse 8 hindurch strömende Kraftstoff durch die Öffnung 38 der Halterung 36
und damit durch das Filterelement 26 hindurch zum Auslass 6 geleitet wird. In der
zweiten Endstellung strömt hingegen der gesamte Kraftstoff am Filterelement 26 vorbei
zum Auslass 6, da sich bei den Filtern 2 der Figuren 1 bis 4 der umlaufende Umfangsrand
40 der Halterung 36 in einem axialen Abstand vom ringförmigen Dichtungsvorsprung 42
befindet und gleichzeitig die Öffnung 38 der Halterung 36 auf ihrer dem Einlass 4
zugewandten Seite durch eine Abdeckung 44 verschlossen ist, während bei dem Filter
2 aus Fig. 5 und 6 das Filterelement 26 unter Freigabe des Auslasses 6 zusammen mit
der Halterung 36 aus seiner Lage vor der Innenseite des Gehäusedeckels 16 weg geschwenkt
worden ist.
[0031] Bei den Filtern 2 der Figuren 1 bis 4 blockiert die Abdeckung 44 jeglichen Zufluss
oder Abfluss von Kraftstoff zu bzw. von der dem Einlass 4 zugewandten stromaufwärtigen
Seite des Filterelements 26, während bei dem Filter 2 aus Fig. 5 und 6 die Halterung
36 um die zuvor dem Einlass 4 zugewandte stromaufwärtigen Seite des Filterelements
26 herum dichtend gegen eine ebene Innenwand des Gehäuseteils 16 anliegt und damit
den Zufluss oder Abfluss von Kraftstoff zu bzw. von der stromaufwärtigen Seite des
Filterelements 26 blockiert. Dadurch kann ein Eintrag der dort abgeschiedenen Verunreinigungen
oder Fremdkörper in den durch den zweiten Strömungspfad S2 am Filterelement 26 vorbei
geleiteten Kraftstoff sicher verhindert werden.
[0032] Um die Halterung 36 in der ersten Endstellung dichtend gegen das Filtergehäuse 8
anliegend festzuhalten, ist bei dem in Fig. 1 und 2 dargestellten Filter 2 der konisch
verjüngte umlaufende äußere Umfangsrand 40 der Halterung 36 in der ersten Endstellung
(Fig. 1) von der Seite des Einlasses 4 her mit Presspassung in eine vom Gehäusevorsprung
42 begrenzte Öffnung des Gehäuseteils 10 eingesetzt, wobei er dichtend gegen eine
komplementäre Dichtungsfläche 46 auf dem radial nach innen über den Gehäuseteil 10
überstehenden Gehäusevorsprung 42 anliegt, um einen seitlichen Vorbeitritt von Kraftstoff
am Filterelement 26 zu verhindern. Der Umfangsrand 40 besteht aus einem nachgiebigen
Elastomermaterial und weist auf seiner dem Einlass 4 zugewandten Seite eine umlaufende
Ausnehmung auf, so dass er verformbar ist und unter der Einwirkung einer von der Einlassseite
her aufgebrachten axialen Kraft durch die vom Gehäusevorsprung 42 begrenzte Öffnung
gedrückt werden kann.
[0033] Wenn sich die Halterung 36 zusammen mit dem Filterelement 26 in der zweiten Endstellung
befindet, ist das Filterelement 26 in einer vom auslassseitigen Stirnende des Filtergehäuses
8 begrenzten napfförmigen Aufnahmevertiefung 50 angeordnet, und der Kraftstoff strömt
an der dem Einlass 4 zugewandten Seite der Abdeckung 44 vorbei zum Auslass, wie in
Fig. 2 dargestellt.
[0034] Bei den in Fig. 3 und 4 dargestellten Filtern 2 wird die Halterung 36 von einer im
Hohlraum 22 angeordneten Schraubendruckfeder 52 in der ersten Endstellung festgehalten,
in welcher der mit einem Dichtungsmaterial beschichtete flache ringförmige Umfangsrand
40 gegen ein gegenüberliegendes Stirnende des axial nach innen über den Gehäuseteil
16 überstehenden Gehäusevorsprungs 42 angepresst wird. Unter der Einwirkung einer
von der Einlassseite her aufgebrachten axialen Kraft kann die Halterung 36 entgegen
der Kraft der Feder 52 in die zweite Endstellung bewegt werden, in der ihr Umfangsrand
40 vom gegenüberliegenden Stirnende des Gehäusevorsprungs 42 abgehoben ist (nicht
dargestellt), so dass der Kraftstoff durch einen beim Abheben gebildeten Ringspalt
zwischen dem Umfangsrand 42 der Halterung 36 und dem Filtergehäuse 8 zum Auslass 6
strömt.
[0035] Die axiale Kraft, die erforderlich ist, um die Halterung 36 aus der ersten Endstellung
in die zweite Endstellung zu bewegen, wird bei den Filtern 2 der Figuren 1 bis 4 von
einer einlassseitig im Filtergehäuse 8 untergebrachten Schraubendruckfeder 54 über
einen Betätigungsstößel 56 aufgebracht, der im Gehäuseteil 10 (Fig. 1 und 2) bzw.
im Gehäuseteil 16 (Fig. 3 und 4) axial beweglich geführt ist. Der Betätigungsstößel
56 ist an seinem auslassseitigen Stirnende mit der Abdeckung 44 versehen, die einstückig
am Betätigungsstößel 56 angeformt ist, und wird von der vorgespannten Schraubendruckfeder
54 in Richtung der Halterung 36 gedrückt. Im Montagezustand des Filters 2 ist der
Betätigungsstößel 56 jedoch arretiert, so dass er sich nicht in Bezug zum Filtergehäuse
8 verschieben kann.
[0036] Zur Arretierung des Betätigungsstößels 56 weist der Filter 2 aus den Figuren 1 und
2 einen axial unbeweglich in das Filtergehäuse 8 eingesetzten röhrenförmigen Arretierkäfig
58 auf. Der Arretierkäfig 58 ist auslassseitig an zwei diametral entgegengesetzten
Stellen mit axial überstehenden Rückhaltefingern 60 versehen, die den äußeren Umfangsrand
der Abdeckung 44 umgreifen und damit den Betätigungsstößel 56 entgegen der Kraft der
Schraubendruckfeder 54 festhalten, bis nach einer erstmaligen Zufuhr von Kraftstoff
in das Filtergehäuse 8 beim Befüllen des Kraftstoffsystems eine gewünschte vorgegebene
Mindestzeit verstrichen und/oder eine gewünschte vorgegebene Mindestmenge an Kraftstoff
durch das Filtergehäuse 8 und das Filterelement 26 hindurchgetreten ist, woraufhin
der Filter 2 durch Schließen des ersten Strömungspfades S1 und gleichzeitiges Öffnen
des zweiten Strömungspfades S2 selbsttätig deaktiviert wird.
[0037] Zur Deaktivierung des Filters 2 dient ein innerhalb des Gehäuseteils 10 untergebrachtes
Deaktivierungselement 62, das bei der Zufuhr des Kraftstoffs in das Filtergehäuse
8 in Kontakt mit Kraftstoff gelangt, sich infolge des Kontakts mit dem Kraftstoff
verformt und infolge der Verformung eine Freigabe des Betätigungsstößels 56 bewirkt
und damit zugleich für das Schließen des ersten Strömungspfades S1 sowie für das gleichzeitige
Öffnen des zweiten Strömungspfades S2 sorgt.
[0038] Das Deaktivierungselement 62 besteht aus einem zwischen den beiden Rückhaltefingern
50 des Arretierkäfigs 58 angeordneten und quer zur Längsachse des Filtergehäuses 8
ausgerichteten röhrenförmigen Gehäuse 64, das an seinen beiden Stirnenden jeweils
mit einem in axialer Richtung des Gehäuses beweglichen Deckel 66 versehen ist. Das
Gehäuse 64 ist vollständig mit einem Elastomermaterial gefüllt, das beim Kontakt mit
dem Kraftstoff aufquillt. Bei dem Elastomermaterial kann es sich zum Beispiel um Elastomermaterialien
aus Ethylen-Propylen-Kautschuk oder Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk (EPDM) handeln,
von denen bekannt ist, dass sie als Dichtungsmaterialien für Dieselkraftstoffsysteme
ungeeignet sind, weil sie beim Kontakt mit dem Dieselkraftstoff aufquellen.
[0039] Beim Aufquellen des Elastomermaterials werden die beiden Deckel 66 des Gehäuses 64
in entgegengesetzte Richtungen auseinander gedrückt und dadurch die beiden Rückhaltefinger
60 zunehmend weiter aufgespreizt, bis sie schließlich den Betätigungsstößel 56 freigeben.
Dies hat zur Folge, dass der Betätigungsstößel 56 in Richtung der Halterung 36 aus
dem Arretierkäfig 58 ausgefahren wird. Dadurch wird zuerst die durch einen Schaftteil
70 starr mit dem Betätigungsstößel 56 verbundene Abdeckung 44 gegen die Halterung
36 angepresst und übt eine axiale Kraft auf diese aus, die ausreicht, um den verformbaren
Umfangsrand 42 der Halterung 36 zu verformen, so dass sich die Halterung 36 durch
die vom Vorsprung 42 begrenzte Öffnung hindurch in die zweite Endstellung bewegt.
Dadurch wird nicht nur der erste Strömungspfad S1 verschlossen und gleichzeitig der
zweite Strömungspfad S2 geöffnet, sondern auch durch die dichtende Anpressung der
Abdeckung 44 gegen den Rand der Öffnung 38 ein Zu- oder Abstrom von Kraftstoff zu
bzw. von der stromaufwärtigen Seite des Filterelements 26 verhindert.
[0040] Die Zeitspanne bis zur Freigabe des Betätigungsstößels 56 kann durch die Menge des
zum Elastomermaterial zugeführten Kraftstoffs und diese wiederum durch Veränderung
des Öffnungsquerschnitts von Strömungskanälen zwischen dem Gehäuse 64 und einem umgebogenen
Rand der beiden Deckel 66 gesteuert werden.
[0041] Der in Fig. 3 dargestellte Filter 2 weist einen Arretierkäfig 72 mit einer Mehrzahl
von axial überstehenden Rückhaltefingern 74 auf, die eine als Widerlager für die Schraubendruckfeder
54 dienende umlaufende Ringschulter 76 des Betätigungsstößels 56 auslassseitig hintergreifen.
Zwischen der Abdeckung 44 am auslassseitigen Stirnende des Betätigungsstößels 56 und
einem am Umfang mit der Ringschulter 76 versehenen Zwischenboden 78 des Betätigungsstößels
56 befindet sich ein scheibenförmiges hohlzylindrisches Deaktivierungselement 80 aus
einem im Kontakt mit dem Kraftstoff aufquellenden Elastomermaterial, das einen die
Abdeckung 44 mit dem Zwischenboden 78 verbindenden zylindrischen Schaftteil 79 des
Betätigungsstößels 56 umgibt.
[0042] Zwischen den freien Enden der Rückhaltefinger 74 und der einlassseitigen Oberfläche
der Abdeckung 44 sind Fließkanäle 82 ausgespart, durch die Kraftstoff nach dem ersten
Befüllen des Filtergehäuses 8 zu der ringförmigen Umfangsfläche und zu der auslassseitigen
Breitseitenfläche des Deaktivierungselements 80 gelangen kann, die im Abstand von
der benachbarten Abdeckung 44 angeordnet ist. Die Abmessungen der Fließkanäle 82 sind
so gewählt, dass nur wenig Kraftstoff durch die Fließkanäle 82 zum Deaktivierungselement
80 zuströmt. Dieses quillt daher unter der Einwirkung des Kraftstoffs nur allmählich
auf, wobei die Rückhaltefinger 74 infolge einer Zunahme des Durchmessers des Deaktivierungselements
80 mehr und mehr aufgespreizt werden und schließlich die Ringschulter 76 des Betätigungsstößels
56 freigeben.
[0043] Da die Federkraft der vorgespannten Schraubendruckfeder 54 größer als die Kraft der
Feder 52 im Hohlraum 22 ist, wird die Halterung 36 vom Betätigungsstößel 56 in die
zweite Endstellung verschoben, in welcher der erste Strömungspfad S1 geschlossen und
der zweite Strömungspfad S2 geöffnet ist und in welcher die Abdeckung 44 die Öffnung
38 der Halterung 36 einlassseitig vom Filterelement 26 dichtend verschließt.
[0044] Im Unterschied zu den zuvor beschriebenen Filtern 2 weist der in Fig. 4 dargestellte
Filter 2 ein Deaktivierungselement 84 auf, das unter der Einwirkung des Kraftstoffs
weich wird, wobei seine Festigkeit abnimmt. Das Deaktivierungselement 84 ist dort
ein ringförmiger Körper 86, der vollständig aus einem modifizierten Elastomermaterial
mit den genannten Eigenschaften besteht. Der Körper 86 ist auf das offene auslassseitige
Stirnende eines ortsfest im Filtergehäuse 8 verankerten röhrenförmigen Arretierkäfigs
88 aufgerastet und umgreift wie bei dem Filter 2 aus Fig. 3 eine als Widerlager für
die Schraubendruckfeder 54 dienende radial nach außen überstehende Ringschulter 76
des Betätigungsstößels 56. Nach der erstmaligen Zufuhr von Kraftstoff in das Filtergehäuse
8 wird der Körper 86 von dem durch das Filtergehäuse 8 fließenden Kraftstoff umströmt.
Infolge der Einwirkung des Kraftstoffs wird das Elastomermaterial zunehmend weicher,
wobei seine Festigkeit schließlich nach dem Hindurchtritt einer vorgegebenen Kraftstoffmenge
durch den Filter 2 so weit abnimmt, dass es infolge der von der Schraubendruckfeder
54 auf die Ringschulter 76 ausgeübten Kraft verformt wird und den Betätigungsstößel
56 freigibt. Dieser verschiebt dann die Halterung 36 entgegen der Kraft der Feder
52 in die zweite Endstellung, wobei wie bei den Filtern 2 in den Figuren 1 bis 3 die
Abdeckung 44 die Öffnung 38 der Halterung 36 einlassseitig vom Filterelement 26 abdeckt
und dadurch den ersten Strömungspfad S1 durch das Filterelement 26 dichtend verschließt
und gleichzeitig der zweite Strömungspfad S2 am Filterelement 26 vorbei zum Auslass
6 geöffnet wird.
[0045] Bei dem Filter 2 in Fig. 5 und 6 wird die Halterung 36 des Filterelements 26 von
einem schwenkbar auf dem Gehäuseteil 18 gelagerten Bügel 90 getragen, von dem sie
in der in Fig. 5 dargestellten ersten Endstellung dichtend gegen die Innenseite des
Gehäuseteils 18 angepresst wird, um einen seitlichen Vorbeitritt von Kraftstoff am
Filterelement 26 zu verhindern. Der Bügel 90 steht unter der Einwirkung einer vorgespannten
Torsionsfeder 92, die den Bügel 90 in Richtung der in Fig. 6 dargestellten zweiten
Endstellung drückt. Die schraubenförmig um eine Schwenkachse 94 des Bügels 90 gewundene
Torsionsfeder 92 besitzt einen ersten, nach unten überstehenden und fest mit dem Gehäuseteil
18 verbundenen Endabschnitt (nicht sichtbar) und einen zweiten, in Fig. 5 nach oben
überstehenden Endabschnitt 96, der sich auf einer Seite der Halterung 32 halbkreisförmig
um deren äußeren Umfang herum erstreckt und dessen umgebogenes freies Ende 98 oberhalb
der Halterung 32 in eine Arretieröffnung 100 eines über die Innenseite des Gehäuseteils
18 überstehenden Gehäusevorsprungs 102 eingreift, um die Halterung 32 und das Filterelement
26 entgegen der Kraft der Torsionsfeder 92 in der ersten Endstellung festzuhalten.
[0046] Hinter dem Gehäusevorsprung 102 ist ein Deaktivierungselement 104 angeordnet, das
ähnlich wie das Deaktivierungselement 62 des in Fig. 1 und 2 dargestellten Filters
2 ein röhrenförmiges Gehäuse 106, ein im Gehäuse 106 befindliches, beim Kontakt mit
Kraftstoff aufquellendes Elastomermaterial (nicht sichtbar) und einen axial beweglichen
Deckel 108 umfasst, der beim Aufquellen des Elastomermaterials vom Gehäuse 106 weg
in Richtung des Endabschnitts 96 der Torsionsfeder 92 bewegt wird. Über die Außenseite
des Deckels 108 steht in axialer Richtung ein Vorsprung 110 über, der in der ersten
Endstellung mit seiner Stirnfläche von der Seite des Deckels 108 her gegen den Endabschnitt
96 der Torsionsfeder 92 anliegt und der bewirkt, dass das umgebogene freie Ende 98
des Endabschnitts 96 der Torsionsfeder 92 aus der Arretieröffnung 100 ausgerückt wird,
sobald der Deckel 108 infolge der Quellung des im Gehäuse 106 befindlichen Elastomermaterials
um das Maß des Eingriffs des freien Endes 98 in die Arretieröffnung 100 verschoben
worden ist.
[0047] Wenn das freie Ende 98 des Endabschnitts 96 der Torsionsfeder 92 aus der Arretieröffnung
100 ausgerückt und damit der Bügel 90 freigegeben wird, drückt die vorgespannte Torsionsfeder
92 den Bügel 90 mit der Halterung 32 und dem Filterelement 32 in die in Fig. 6 dargestellte
zweite Endstellung, in welcher der erste Strömungspfad S1 durch das verschwenkte Filterelement
32 blockiert und der zweite Strömungspfad S2 seitlich am Filterelement 32 vorbei in
den Auslass 6 geöffnet ist. In dieser Endstellung wird die Halterung 32 mit ihrer
zuvor dem Einlass 4 zugewandten Seite von der Torsionsfeder 92 dichtend gegen die
Innenwand des Gehäuseteils 16 gedrückt, so dass nicht nur der Strömungspfad S1 durch
das Filterelement 32 verschlossen wird, sondern auch eventuelle, zuvor auf der stromaufwärtigen
Seite des Filterelements 26 zurückgehaltene Fremdkörper oder Verunreinigungen zwischen
dem Filterelement 26 und der Innenwand des Gehäuseteils 16 eingeschlossen bleiben
und nicht wieder in den Kraftstoffstrom gelangen können.
[0048] Sämtliche Komponenten der in der Zeichnung dargestellten Filter 2 mit Ausnahme der
Federn 52, 54 und 92 und der Filtereinlagen können durch Spritzgießen aus Kunststoff
gefertigt werden, so dass sich die Filter 2 sehr preiswert herstellen lassen. Der
in Fig. 5 und 6 dargestellte Filter 2 weist dabei einen besonders einfachen Aufbau
auf und benötigt nur wenige Komponenten, die vor dem Zusammensetzen der beiden Gehäuseteile
16 und 18 sämtlich auf der Innenseite des Gehäuseteils 18 montiert werden können,
wodurch der Aufwand für die Herstellung des Filters 2 besonders gering gehalten werden
kann.
1. Filter mit einem Filtergehäuse und mindestens einem innerhalb des Filtergehäuses angeordneten
Filterelement, gekennzeichnet durch Mittel (44, 56, 62; 44, 56, 80; 44, 56, 84) zur Deaktivierung des Filters (2), die
selbsttätig einen durch das Filterelement (26) führenden ersten Strömungspfad (S1) schließen und gleichzeitig
einen das Filterelement (26) umgehenden zweiten Strömungspfad (S2) öffnen, wenn seit
einer erstmaligen Zufuhr eines zu filternden Fluids in das Filtergehäuse (8) eine
vorgegebene Mindestzeit verstrichen und/oder eine vorgegebene Mindestmenge des Fluids
durch das Filtergehäuse (8) und das Filterelement (26) hindurchgetreten ist.
2. Filter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel (44, 56, 62; 44, 56, 80; 44, 56, 84; 90, 104) innerhalb des Filtergehäuses
(8) angeordnet sind.
3. Filter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das zu filternde Fluid bei der erstmaligen Zufuhr in das Filtergehäuse (8) mindestens
mit einem Teil (62; 80; 84; 104) der Mittel (44, 56, 62; 44, 56, 80; 44, 56, 84; 90,
104) in Kontakt tritt.
4. Filter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel (44, 56, 62; 44, 56, 80; 44, 56, 84; 90, 104) ein Material umfassen, das
sich unter der Einwirkung des Fluids verformt oder dessen Festigkeit unter der Einwirkung
des Fluids abnimmt.
5. Filter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel (44, 56, 62; 44, 56, 80; 44, 56, 84; 90, 104) Einrichtungen zur Steuerung
der Menge des mit dem Material in Kontakt tretenden Fluids umfassen.
6. Filter nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel (44, 56, 62; 44, 56, 80; 44, 56, 84; 90, 104) den ersten Strömungspfad
(S1) schließen und den zweiten Strömungspfad (S2) öffnen, wenn die Verformung des
Materials über einen vorgegebenen Schwellenwert zunimmt bzw. die Festigkeit des Materials
unter einen vorgegebenen Schwellenwert abnimmt.
7. Filter nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Material unter der Einwirkung des Fluids aufquillt.
8. Filter nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Material unter der Einwirkung des Fluids erweicht.
9. Filter nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Material ein Elastomermaterial ist.
10. Filter nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Fluid ein Kraftstoff und insbesondere ein Dieselkraftstoff oder ein Kraftstoffdampf
ist.
11. Filter nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel (44, 56, 62; 44, 56, 80; 44, 56, 84; 90, 104) in Strömungsrichtung des
Fluids vor dem Filterelement (26) angeordnet sind.
12. Filter nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Öffnen des zweiten Strömungspfads (S2) ein Zufluss und/oder Abfluss von
Fluid zu bzw. von einer stromaufwärtigen Seite des Filterelements (26) blockiert ist.
13. Filter nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel (44, 56, 62; 44, 56, 80; 44, 56, 84; 90, 104) ein durch eine Feder (54;
92) vorgespanntes Betätigungselement (56; 90) umfassen, das vor der erstmaligen Zufuhr
des Fluids in das Filtergehäuse (8) entgegen der Kraft der Feder (54; 92) festgehalten
und nach Verstreichen der vorgegebenen Mindestzeit oder nach dem Hindurchtritt der
vorgegebenen Mindestmenge des Fluids freigegeben und von der Feder (54; 90) verschoben
wird, um den Strömungspfad (S1) zu schließen und den Strömungspfad (S2) zu öffnen.
14. Filter nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Feder (54; 92) das Betätigungselement (56; 90) nach seiner Freigabe dichtend
gegen eine stromaufwärtige Seite des Filterelements (26) oder das Filterelement (26)
gegen einen Teil (16) des Filtergehäuses (8) angepresst, um den Zufluss und/oder Abfluss
des Fluids zu bzw. von der stromaufwärtigen Seite des Filterelements (26) zu blockieren.
15. Filter nach Anspruch 13 oder 14, gekennzeichnet durch ein im Inneren des Filtergehäuses (8) angeordnetes Arretierelement (58; 98), welches
das Betätigungselement (56; 90) bis nach der erstmaligen Zufuhr des zu filternden
Fluids in das Filtergehäuse (8) festhält.
16. Filter nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Arretierelement (58; 98) durch ein im Kontakt mit dem Fluid aufquellendes Material
aufgespreizt oder ausgerückt wird und das Betätigungselement (56; 90) freigibt.
17. Filter nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Arretierelement (86) unter der Einwirkung der Kraft der Feder (54) steht und
ganz oder teilweise aus einem Material besteht, das im Kontakt mit dem Fluid unter
Abnahme seiner Festigkeit erweicht.
18. Filter nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Halterung (36) des Filterelements (26) innerhalb des Filtergehäuses (8) zwischen
zwei Stellungen verschiebbar oder verschwenkbar ist, wobei in einer ersten Stellung
in einem Montagezustand des Filters (2) der erste Strömungspfad (S1) geöffnet und
der zweite Strömungspfad (S2) geschlossen ist, während in einer zweiten Stellung nach
der Deaktivierung des Filters (2) der erste Strömungspfad (S1) geschlossen und der
zweite Strömungspfad (S2) geöffnet ist.
19. Filter nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Halterung (36) des Filterelements (26) in der ersten Stellung und/oder in der
zweiten Stellung dichtend gegen das Filtergehäuse (8) anliegt.
20. Filter nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Halterung (36) entgegen der Kraft einer Feder (52) beweglich ist.
21. Verfahren zur Filtration eines Fluids, insbesondere zur Filtration von Kraftstoff,
bei dem das Fluid durch mindestens ein Filterelement in einem Filtergehäuse eines
Filters geleitet wird, dadurch gekennzeichnet, dass ein durch das Filterelement (26) führender erster Strömungspfad (S1) selbsttätig
geschlossen wird und gleichzeitig ein das Filterelement (26) umgehender zweiter Strömungspfad
(S2) selbsttätig geöffnet wird, nachdem seit einer erstmaligen Zufuhr des Fluids in
das Filtergehäuse (8) eine vorgegebene Mindestzeit verstrichen und/oder eine vorgegebene
Mindestmenge des Fluids durch das Filtergehäuse (8) und das Filterelement (26) hindurchgetreten
ist.