[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Münzauszahlvorrichtung und
eine Münzauszahlvorrichtung, mit der das Verfahren ausgeführt werden kann.
[0002] Münzauszahlvorrichtungen werden in Verkaufs- und Spielautomaten, Geldwechslern und
sonstigen Automaten eingesetzt, die Münzen entsprechend einem vorgegebenen Geldwert
auszahlen können. Derartige Münzauszahlvorrichtungen umfassen in der Regel einen Vorrat
an Münzen unterschiedlicher Nennwerte, die in sogenannten Münztuben vorgehalten werden.
In den Automaten eingezahlte Münzen, die nicht unmittelbar in eine Kasse weitergeleitet
werden (sogenannte Kassenmünzen), werden entsprechend ihres Nennwertes in eine der
Münztuben einsortiert und stehen somit zur Auszahlung zur Verfügung. Für die Auszahlung
einzelner Münzen aus einer Münztube sind Auszahlmodule verantwortlich, denen jeweils
eine oder mehrere Münztuben zugeordnet sind. Bei einer häufig verwendeten Bauweise
hat ein Auszahlmodul einen horizontal angeordneten, mit einem elektrischen Antrieb
versehenen, drehbaren Teller, der an seiner Oberseite mit einem Mitnehmer, der einen
Vorsprung bildet, versehen ist. Einem derartigen Auszahlmodul sind zwei Münztuben
zugeordnet, die röhrenförmig ausgebildet und senkrecht stehend oberhalb des Drehtellers
angeordnet sind. Je nach gewählter Drehrichtung des Drehtellers wirft der Mitnehmer
die unterste Münze aus einer der beiden Münztuben aus. Zu den Einzelheiten der bekannten
Auszahlmodule wird auf das
US-Patent Nr. 5,595,535 verwiesen. Das Ausgeben mehrerer Münzen erfolgt in der Regel nacheinander, so daß
mehrere Auszahlzyklen, in denen jeweils eine einzige Münze ausgegeben wird, aufeinanderfolgen
müssen, um einen aus mehreren Münzen zusammengesetzten Geldbetrag auszahlen zu können.
Üblicherweise erfolgt die Ausgabe der Münze in der Reihenfolge des Nennwerts der auszugebenden
Münzen, beginnend mit der höchstwertigen Münze.
[0003] Aus der internationalen Patentanmeldung
WO 95/14290 ist ein Verfahren zum Betreiben einer Münzauszahlvorrichtung bekannt geworden, bei
dem besonderes Augenmerk auf die Kombination einzelner Münzen zu einem vorgegebenen
Auszahlbetrag gerichtet wird. Dazu werden zunächst alle möglichen Kombinationen von
Münzen ermittelt, die den vorgegebenen Auszahlbetrag ergeben. Der vorgegebene Auszahlbetrag
richtet sich in der Regel nach einem Restkredit, der beispielsweise nach dem Verkauf
einer Ware in Form von Münzen zurückzuzahlen ist. Nach Ermittlung der möglichen Münzkombinationen
erfolgt eine Bewertung jeder einzelnen Kombination. Die Bewertung berücksichtigt dabei,
welcher Vorrat an Münzen mit den einzelnen Nennwerten jeweils noch vorhanden ist.
Dadurch wird erreicht, daß die Vorratshaltung der Münzen unterschiedlicher Nennwerte
möglichst ausgewogen ist. Die eigentliche Ausgabe der Münzen gemäß der Münzkombination
mit der höchsten Bewertung erfolgt in an sich bekannter Weise.
[0004] Eine von der eingangs geschilderten, häufigen Bauweise abweichende Münzauszahlvorrichtung
ist aus der deutschen Patentanmeldung
DE 103 22 105 A1 bekannt geworden. Bei der bekannten Münzauszahlvorrichtung ist eine Vielzahl von
Münztuben senkrecht stehend auf einer Grundplatte angeordnet. Jeder Münztube ist ein
horizontal beweglicher Schieber zugeordnet, der die jeweils unterste Münze aus der
zugeordneten Münztube entnehmen kann. Zum Antrieb der Schieber ist eine gemeinsame
Antriebsplatte vorgesehen, die ihrerseits verschieblich gegenüber der Grundplatte
und den Schiebern angeordnet ist. Weiter ist jedem Schieber ein Kupplungsmechanismus
zugeordnet, der einen Eingriff mit der Antriebsplatte herstellen kann. Auf diese Weise
können durch die Bewegung der Antriebsplatte alle "eingekuppelten" Schieber gleichzeitig
jeweils eine Münze auszahlen. Auf diese Weise können Münzen unterschiedlicher Nennwerte
gleichzeitig ausgegeben werden.
[0005] Davon ausgehend ist es die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Betreiben einer
Münzauszahlvorrichtung anzugeben, das mit einer robust und einfach aufgebauten Münzauszahlvorrichtung
einen vorgegebenen Geldbetrag in kürzerer Zeit auszahlen kann. Eine weitere Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Betreiben einer Münzauszahlvorrichtung anzugeben,
das weniger fehleranfällig ist und das die Lebensdauer der Münzauszahlvorrichtung
erhöht. Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, eine Münzauszahlvorrichtung anzugeben,
mit der das erfindungsgemäße Verfahren ausgeführt werden kann.
[0006] Die genannten Aufgaben werden durch das Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs
1, das Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 2 und durch die Münzauszahlvorrichtung
mit den Merkmalen des Anspruchs 13 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den
sich anschließenden Unteransprüchen angegeben.
[0007] Das Verfahren nach Anspruch 1 dient zum Betreiben einer Münzauszahlvorrichtung, die
eine Vielzahl von Auszahlmodulen aufweist, denen jeweils mindestens eine Münztube
zur Aufnahme von Münzen eines bestimmten Nennwerts zugeordnet ist und die in einem
Auszahlzyklus auf ein Steuersignal hin jeweils eine Münze aus einer zugeordneten Münztube
auszahlen, wobei mindestens zwei Münztuben, die unterschiedlichen Auszahlmodulen zugeordnet
sind, Münzen des gleichen Nennwerts enthalten und in einem Auszahlzyklus mehrere Auszahlmodule
angesteuert werden. Jedes Auszahlmodul kann in einem Auszahlzyklus genau eine Münze
auszahlen. Ein Auszahlzyklus kann mit dem Empfang eines Steuersignals beginnen und
bis zum Ende des Auszahlvorgangs der Münze bzw. bis zum Empfang eines nachfolgenden
Steuersignals dauern. Typische Auszahlzyklen haben eine Dauer von beispielsweise 0,5
Sekunden. Die Steuersignale können von einer Steuerung erzeugt werden, die die Auszahlung
eines bestimmten Geldbetrags steuert, indem sie die auszuzahlende Kombination von
Münzen ermittelt und die Auszahlmodule in einer Reihe von aufeinanderfolgenden Auszahlzyklen
ansteuert, um die ermittelte Münzkombination auszuzahlen. Bei der Erfindung ist vorgesehen,
mehrere Auszahlmodule zu verwenden, die gleichzeitig angesteuert werden können. Dadurch
kann eine der Anzahl der Auszahlmodule entsprechende Anzahl von Münzen gleichzeitig
in einem einzigen Auszahlzyklus ausgegeben werden. Durch die Bestückung von mindestens
zwei Münztuben, die unterschiedlichen Auszahlmodulen zugeordnet sind, mit Münzen des
gleichen Nennwerts können innerhalb eines Auszahlzyklus auch mehrere Münzen des gleichen
Nennwerts ausgezahlt werden. Insbesondere wenn für einen vorgegebenen Auszahlbetrag
eine Vielzahl von Münzen eines bestimmten Nennwerts auszuzahlen ist, kann durch die
gleichzeitige Auszahlung mehrerer Münzen dieses Nennwerts die Anzahl der benötigten
Auszahlzyklen erheblich reduziert werden. Der gesamte Auszahlvorgang verkürzt sich
dadurch ebenfalls erheblich. Durch den modularen Aufbau mit mehreren Auszahlmodulen,
die bis auf die Zuordnung zu ggf. unterschiedlichen Münztuben identisch sein können,
kann die Fertigung der Münzauszahlvorrichtung rationalisiert werden. Ggf. kann auf
bewährte Komponenten für die Auszahlmodule und die Münztuben zurückgegriffen werden.
[0008] Das Verfahren laut Anspruch 2 dient zum Betreiben einer Münzauszahlvorrichtung, die
eine Vielzahl von Auszahlmodulen aufweist, die jeweils einen eigenen Antrieb aufweisen,
denen jeweils zwei Münztuben zur Aufnahme von Münzen zugeordnet sind und die in einem
Auszahlzyklus auf ein Steuersignal hin jeweils eine Münze aus einer zugeordneten Münztube
auszahlen, wobei in einem Auszahlzyklus mehrere Auszahlmodule angesteuert werden.
Das Verfahren sieht somit die Verwendung bewährter Münzauszahlmodule, die beispielsweise
aus dem
US-Patent Nr. 5,595,535 bekannt sind, vor. Durch gleichzeitige Ansteuerung mehrerer derartiger Auszahlmodule
können in einem Auszahlzyklus mehrere Münzen ausgezahlt werden.
[0009] In einer Ausgestaltung wird eine Kombination von Münzen zur Auszahlung eines bestimmten
Geldbetrages so gewählt, daß die Auszahlung in einer möglichst geringen Anzahl von
Auszahlzyklen erfolgt. Beispielsweise kann eine Bewertung aller möglichen Münzkombinationen
für die Auszahlung des vorgegebenen Geldbetrages erfolgen, der die Anzahl erforderlicher
Auszahlzyklen zugrunde liegt. Dadurch kann eine besonders kurze Auszahlzeit verwirklicht
werden. Durch die Berücksichtigung weiterer Bewertungskriterien, wie beispielsweise
der Gesamtzahl auszuzahlender Münzen für den bestimmten Geldbetrag, kann die gewählte
Münzkombination weiteren Vorgaben angepaßt werden.
[0010] In einer Ausgestaltung wird der Füllstand von Münztuben, die Münzen mit dem gleichen
Nennwert aufweisen, annähernd gleich groß gehalten. Dadurch wird eine gleichmäßige
Belastung der Münztuben, die Münzen mit dem gleichen Nennwert enthalten, und der zugeordneten
Auszahlmodule erreicht. Dies kann sich positiv auf die Lebensdauer auswirken. Ggf.
wird bei der Ansteuerung der Auszahlmodule der Füllstand der Münztuben berücksichtigt.
[0011] Grundsätzlich kann der Füllstand der einzelnen Münztuben auf beliebige Art und Weise
überwacht werden. Im einfachsten Fall erfolgt von Zeit zu Zeit eine definierte Befüllung
der Münztuben durch einen Servicetechniker. Im folgenden wird der Füllstand jeder
einzelnen Münztube durch Registrierung der Einzahl- und Auszahlvorgänge kontinuierlich
erfaßt. Ein derartiges Verfahrens ist beispielsweise aus der deutschen Patentanmeldung
DE 103 22 384 A1 bekannt. Um eine geringere Fehleranfälligkeit der Füllstandsinformationen zu erreichen,
ist die Verwendung von Füllstandssensoren vorgesehen. Jeder Münztube ist ein Füllstandssensor
zugeordnet. Unterschiedliche Füllstandssensoren für den hier in Rede stehenden Verwendungszweck
sind beispielsweise aus der europäischen Patentschrift
EP 0 680 021 B1 bekannt. Einfache Füllstandssensoren können demnach als Schalter realisiert werden.
Ebenfalls möglich sind druckempfindliche Sensoren, die das Gewicht einer Münzsäule
messen, oder induktive Sensoren. Weiterhin sind optische Sensoren bekannt, beispielsweise
aus der deutschen Patentanmeldung
DE 10 2004 034 149 A1. Die Anwendung von Füllstandssensoren ist ferner aus der US-Patentanmeldung
US 2004/0226802 A1 bekannt.
[0012] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist jedes Auszahlmodul einen Münzausgabebereich
auf und die Auszahlmodule sind so angeordnet, daß sich die Münzausgabebereiche von
mindestens zwei Auszahlmodulen auf unterschiedlicher Höhe befinden. Die Münzausgabebereiche
können sich am unteren Ende der zugeordneten Münztuben befinden, wo im einfachsten
Fall die Münze aus einem entsprechenden Schlitz ausgeworfen wird. Durch die Anordnung
von mindestens zwei Auszahlmodulen auf unterschiedlicher Höhe wird auch bei der erfindungsgemäß
vorgesehenen gleichzeitigen Ansteuerung mehrerer Auszahlmodule eine konfliktfreie
Auszahlung der Münzen gewährleistet. Insbesondere wird auf einfache Weise wirksam
verhindert, daß zwei Münzen unterschiedlicher Auszahlmodule beim Auswerfen aus den
Auszahlmodulen aufeinanderprallen und sich in der Münzauszahlvorrichtung verklemmen.
[0013] In einer Ausgestaltung sind die Auszahlmodule unabhängig voneinander ansteuerbar
und bei einer Fehlfunktion eines Auszahlmoduls wird die Münzauszahlvorrichtung mit
den übrigen Auszahlmodulen weiter betrieben. Durch das erfindungsgemäß vorgesehene
Vorhalten von Münzen gleichen Nennwerts in unterschiedlichen Auszahlmodulen kann das
Verfahren auch dann ohne wesentliche Einschränkung ausgeführt werden, wenn einzelne
Auszahlmodule nicht funktionieren. Dadurch erhöht sich die Zuverlässigkeit des Betriebs
der Vorrichtung wesentlich. Insbesondere ist vorgesehen, daß bei der Erkennung einer
Störung eines Auszahlmoduls während eines Auszahlvorgangs die Auszahlung aus einer
entsprechenden Münztube eines anderen Auszahlmoduls vorgenommen wird. Dadurch kann
selbst bei dem Erkennen einer Fehlfunktion während eines Auszahlvorgangs der vorgesehene
Auszahlbetrag mit Münzen des ursprünglich für die Auszahlung vorgesehenen Nennwerts
ausgeführt werden.
[0014] In einer Ausgestaltung enthalten mindestens zwei Münztuben, die unterschiedlichen
Auszahlmodulen zugeordnet sind, Münzen des höchsten Nennwerts, der zur Auszahlung
vorgesehen ist. Diese Ausgestaltung ist besonders vorteilhaft, wenn relativ große
Geldbeträge ausgezahlt werden müssen, denn es können mindestens zwei Münzen des höchsten
Nennwerts gleichzeitig ausgezahlt werden. Die erforderliche Auszahlungszeit wird dadurch
verkürzt.
[0015] In einer Ausgestaltung weist jedes Auszahlmodul eine Münztube auf, die Münzen des
höchsten Nennwerts, der zur Auszahlung vorgesehen ist, enthält. Somit kann die durch
die Anzahl der Auszahlmodule vorgegebene maximale Anzahl gleichzeitig auszahlbarer
Münzen vollständig von Münzen des höchsten Nennwerts gebildet sein. Es können somit
auch große Geldbeträge sehr schnell ausgezahlt werden.
[0016] In einer Ausgestaltung sind jedem Auszahlmodul zwei Münztuben zugeordnet. Dadurch
kann jedes Auszahlmodul besonders kompakt und in bewährter Weise hergestellt werden.
Derartige Auszahlmodule sind beispielsweise aus dem
US-Patent Nr. 5,595,535 bekannt.
[0017] In einer weiteren Ausgestaltung sind insgesamt drei Auszahlmodule vorhanden. Folglich
können in einem Auszahlzyklus drei Münzen gleichzeitig ausgezahlt werden. In Kombination
mit Auszahlmodulen, denen jeweils zwei Münztuben zugeordnet sind, verfügt die Auszahlvorrichtung
über insgesamt sechs Münztuben. Diese Dimensionierung hat sich in der Praxis als besonders
zweckmäßig erwiesen.
[0018] Die Münzauszahlvorrichtung nach Anspruch 13 hat eine Vielzahl von Auszahlmodulen,
die unabhängig voneinander ansteuerbar sind, jeweils einen Antrieb und jeweils einen
Münzausgabebereich für die Ausgabe einer Münze aufweisen und denen jeweils zwei Münztuben
zur Aufnahme von Münzen zugeordnet sind, wobei mindestens einer der Münzausgabebereiche
auf einer anderen Höhe angeordnet ist als einer der übrigen Münzausgabebereiche. Durch
den jeweils eigenen Antrieb der Auszahlmodule können diese gleichzeitig angesteuert
werden, so daß eine der Anzahl der Auszahlmodule entsprechende Anzahl von Münzen gleichzeitig
ausgezahlt werden kann. Jedes Auszahlmodul gibt die Münzen dabei in einem definierten
Münzausgabebereich aus, der beispielsweise in Form eines Schlitzes am unteren Ende
einer zugeordneten Münztube ausgeführt ist. Durch die Anordnung dieser Münzausgabebereiche
auf unterschiedlichen Höhen wird ein Aufeinanderprallen von Münzen aus unterschiedlichen
Auszahlmodulen wirksam verhindert, auch wenn diese exakt gleichzeitig ausgeworfen
werden. In der Regel fördern die unterschiedlichen Auszahlmodule die ausgeworfenen
Münzen in einen gemeinsamen Münzausgabeschacht, dessen Abmessungen begrenzt sind.
Die Erfindung stellt eine reibungslose Auszahlung von Münzen selbst bei engbenachbarten
Münzauszahlvorrichtungen sicher.
[0019] In einer Ausgestaltung sind drei Auszahlmodule vorgesehen, die um einen Münzausgabeschacht
herum angeordnet sind, wobei der Münzausgabebereich eines mittleren Auszahlmoduls
von der Höhe der beiden anderen Münzausgabebereiche abweichend angeordnet ist. Bei
dieser Ausgestaltung ist speziell das mittlere Auszahlmodul höher oder niedriger angeordnet
als die beiden übrigen Auszahlmodule. Zwischen zwei benachbarten Auszahlmodulen wird
somit stets eine Höhendifferenz erreicht.
[0020] In einer Ausgestaltung sind mindestens zwei Münztuben zur Aufnahme von Münzen gleichen
Nennwerts eingerichtet. Bevorzugt sind diese mindestens zwei Münztuben unterschiedlichen
Auszahlmodulen zugeordnet. Die Einrichtung der Münztuben zur Aufnahme von Münzen eines
bestimmten Nennwerts besteht insbesondere in einem auf den Durchmesser der Münzen
abgestimmten Innendurchmesser der Münztuben.
[0021] In einer Ausgestaltung ist jedem Auszahlmodul eine Münztube zugeordnet, die zur Aufnahme
von Münzen des höchsten Nennwerts, der zur Auszahlung vorgesehen ist, eingerichtet
ist. Es kann somit eine der Anzahl der Auszahlmodule entsprechende Anzahl von Münzen
des höchsten Nennwerts gleichzeitig ausgezahlt werden, so daß auch größere Geldbeträge
besonders schnell ausgezahlt werden können.
[0022] Bei einer in einer Steuerung der Auszahlung festgestellter Störung, z.B. Klemmen
einer Münze, fehlende Funktion des Auszahlantriebs und dergleichen sorgt die Steuerung
dafür, dass die Auszahlung über die intakten restlichen Auszahlmodule erfolgt. Weitere
Störungen sind z.B. falsche Münzrückgabe, unkorrekter Bewegungsablauf eines Auszahlelements,
Hemmung im Auszahlbereich, Blockade der Auszahlvorrichtung. Zur Überwachung auf Störungen
können geeignete Sensoren verwendet werden, z.B. zur Überwachung des Motorstroms im
Auszahlantrieb mit Positionssensor, Überwachung des Bewegungsablaufs des Auszahlelements
usw.
[0023] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in zwei Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
[0024] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Münzauszahlvorrichtung,
- Fig. 2
- eine vereinfachte, perspektivische Ansicht einer Münzauszahlvorrichtung mit drei Auszahlmodulen.
[0025] Ein erfindungsgemäßes Verfahren soll anhand der Fig. 1 erläutert werden. In der Figur
sind drei Auszahlmodule 10, 20, 30 schematisch dargestellt. Jedem dieser Auszahlmodule
sind zwei Münztuben 12 und 14, 22 und 24 bzw. 32 und 34 zugeordnet. Jede Münztube
enthält eine bestimmte Anzahl von Münzen, die durch die schraffierten Säulen angedeutet
sind. Die drei Münztuben 12, 22 und 32 sind mit Münzen des Nennwerts $ 0,25 bestückt
und jeweils einem der drei Auszahlmodule zugeordnet. Somit kann jedes der drei Auszahlmodule
10, 20, 30 Münzen dieses höchsten für die Auszahlung vorgesehenen Nennwerts ausgeben.
Die zweite Münztube 14 des Auszahlmoduls 10 und die zweite Münztube 34 des Auszahlmoduls
30 sind mit Münzen des Nennwerts $ 0,05 bestückt. In der zweiten Münztube 24 des Auszahlmoduls
20 befinden sich Münzen des Nennwerts $ 0,10. Jeder der sechs Münztuben ist ein Füllstandssensor
42 zugeordnet. Wie durch die drei Pfeile angedeutet, fördern die drei Auszahlmodule
10, 20, 30 ausgegebene Münzen in einen gemeinsamen Münzausgabeschacht 44.
[0026] Eine Steuerung 40 ist mit den sechs Füllstandssensoren 42 und den drei Auszahlmodulen
10, 20, 30 verbunden. Die Verbindungen sind jeweils durch eine gestrichelte Linie
angedeutet. Somit kann die Steuerung 40 mit Hilfe der Füllstandssensoren 42 die Füllstände
der Münztuben überwachen. Dabei ist es ebenfalls möglich, jeder Münztube mehrere Füllstandssensoren
zuzuordnen, um eine genauere Abbildung der jeweiligen Füllstände zu erhalten. Über
die Verbindungen zwischen der Steuerung 40 und den Münzauszahlmodulen 10, 20, 30 gibt
die Steuerung 40 Steuersignale für die Auszahlmodule 10, 20, 30 ab.
[0027] Zur Auszahlung eines bestimmten Geldbetrages ermittelt die Steuerung 40 zunächst
die gewünschte Kombination von Münzen, die ausgezahlt werden soll. Die Auswahl der
Kombination erfolgt dabei so, daß die Auszahlung in der kleinstmöglichen Anzahl von
Auszahlzyklen möglich ist.
[0028] Bei der gezeigten Anordnung mit drei Auszahlmodulen können in jedem Auszahlzyklus
drei Münzen ausgegeben werden.
[0029] Nach Ermittlung der gewünschten Münzkombination gibt die Steuerung 40 die entsprechenden
Steuersignale in der erforderlichen Anzahl aufeinanderfolgender Auszahlzyklen ab,
woraufhin die Auszahlmodule 10, 20, 30 die jeweiligen Münzen aus den Münztuben 12,
14, 22, 24, 32 und 34 auszahlen.
[0030] In der Fig. 1 ist erkennbar, daß Münztuben, die mit Münzen des gleichen Nennwerts
bestückt sind, jeweils annähernd gleiche Füllstände aufweisen. Beispielsweise sind
die mit den 25 Cent-Münzen bestückten Münztuben 12, 22, 32 alle zu ungefähr zwei Dritteln
gefüllt. Die beiden Münztuben 14 und 34, die mit 5 Cent-Münzen bestückt sind, sind
beide zu ungefähr einem Viertel gefüllt. Durch diese gleichmäßigen Füllstände, die
durch die von Steuerung 40 bewirkte gleichmäßige Auszahlung von Münzen bzw. durch
eine gleichmäßige Münzzufuhr von Münzen zu den jeweiligen Münztuben erreicht wird,
trägt zu einer gleichmäßigen Belastung der unterschiedlichen Auszahlmodule bei und
kann somit eine lange Lebensdauer der Münzauszahlvorrichtung fördern.
[0031] Anhand eines Auszahlbeispiels sollen die gegenüber dem Stand der Technik erreichten
Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens aufgezeigt werden. Das Beispiel bezieht
sich auf die Verwendung der Münzauszahlvorrichtung in einem Verkaufsautomaten, in
den ein Kunde ein Guthaben von $ 5,00 eingezahlt hat. Nachfolgend erwirbt der Kunde
ein Getränk zum Preis von $ 1,25. Sein Restguthaben in Höhe von $ 3,75 muß durch die
Münzauszahlvorrichtung wieder ausgezahlt werden. Dabei beträgt der Nennwert der höchstwertigen,
für die Auszahlung vorgesehenen Münzen 25 Cent. Von diesen Münzen müssen demzufolge
15 Stück ausgezahlt werden.
[0032] Bei der Verwendung einer herkömmlichen Münzauszahlvorrichtung, die diese Münzen alle
nacheinander auszahlt, d.h. je Auszahlzyklus nur eine einzige Münze, sind fünfzehn
Auszahlzyklen für die Rückgabe des Wechselgeldes erforderlich.
[0033] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren mit der in Fig. 1 dargestellten Münzauszahlvorrichtung
kann die Auszahlung von fünfzehn 25 Cent-Münzen in fünf Auszahlzyklen vorgenommen
werden, in denen jeweils drei Münzen gleichzeitig ausgegeben werden. Bei einer angenommenen
Dauer eines Auszahlzyklus von 0,5 Sekunden beträgt die Auszahlzeit bei Verwendung
einer herkömmlichen Münzauszahlvorrichtung somit 15 x 0,5 Sekunden = 7,5 Sekunden.
Im Gegensatz dazu gelingt die Auszahlung mit dem erfindungsgemäßen Verfahren in 5
x 0,5 Sekunden = 2,5 Sekunden. Die für den Kunden unter Umständen überaus lästige
Wartezeit bis zur vollständigen Rückzahlung seines Wechselgelds verkürzt sich somit
um einen Faktor 3.
[0034] In der perspektivischen Ansicht der Fig. 2 ist eine erfindungsgemäße Münzauszahlvorrichtung
vereinfacht dargestellt. Es werden die gleichen Bezugszeichen wie in der Fig. 1 verwendet.
Die Münzauszahlvorrichtung weist ein Kunststoffgehäuse 50 auf, das als kompakte Einheit
in einen Verkaufsautomaten eingebaut werden kann. Innerhalb des Gehäuses 50 sind drei
Auszahlmodule 10, 20, 30 angeordnet, von denen jeweils ein Drehteller sichtbar ist.
Das mittlere Auszahlmodul 20 ist in der Höhe nach oben versetzt gegenüber den beiden
äußeren Auszahlmodulen 10, 30 angeordnet. Die Auszahlmodule 10, 20, 30 werden jeweils
mit zwei in der Figur nicht dargestellten Münztuben kombiniert, die oberhalb der Drehteller
der Auszahlmodule angeordnet sind. Jedes der Auszahlmodule weist einen eigenen Antrieb
auf, der eine Drehbewegung des Drehtellers bewirken kann. Die durch die Drehbewegung
des Drehtellers aus den jeweils zugeordneten Münztuben ausgeworfenen Münzen fallen
in einen mittig angeordneten Münzausgabeschacht 44.
[0035] Der Münzauszahlvorrichtung können Überwachungsmittel zugeordnet sein (nicht gezeigt),
die feststellen, wenn eine Störung vorliegt. Beispielsweise kann eine Verklemmung
der Münzen in einer Münztube eines Moduls erfolgen, der Antrieb der Auszahlvorrichtung
eines Moduls ausfallen oder dergleichen. Dies wird von der Steuerung 40 festgestellt.
Im Ausfallfall sorgt die Steuerung 40 dafür, dass uaf ein anderes Modul umgestellt
wird. Dadurch erhöht sich die Anzahl der Auszahlzyklen, aber eine ordnungsgemäße Geldrückgabe
ist gleichwohl sichergestellt.
1. Verfahren zum Betreiben einer Münzauszahlvorrichtung, die eine Vielzahl von Auszahlmodulen
aufweist, denen jeweils mindestens eine Münztube zur Aufnahme von Münzen eines bestimmten
Nennwerts zugeordnet ist und die in einem Auszahlzyklus auf ein Steuersignal hin jeweils
eine Münze aus einer zugeordneten Münztube auszahlen, wobei mindestens zwei Münztuben,
die unterschiedlichen Auszahlmodulen zugeordnet sind, Münzen des gleichen Nennwerts
enthalten und in einem Auszahlzyklus mehrere Auszahlmodule angesteuert werden.
2. Verfahren zum Betreiben einer Münzauszahlvorrichtung, die eine Vielzahl von Auszahlmodulen
aufweist, die jeweils einen eigenen Antrieb aufweisen, denen jeweils zwei Münztuben
zur Aufnahme von Münzen zugeordnet sind und die in einem Auszahlzyklus auf ein Steuersignal
hin jeweils eine Münze aus einer zugeordneten Münztube auszahlen, wobei in einem Auszahlzyklus
mehrere Auszahlmodule angesteuert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem zur Auszahlung eines bestimmten Geldbetrags
eine Kombination von Münzen so gewählt wird, daß die Auszahlung in einer möglichst
geringen Anzahl von Auszahlzyklen erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem der Füllstand von Münztuben, die
Münzen mit dem gleichen Nennwert aufweisen, annähernd gleich groß gehalten wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei dem jeder Tube ein Füllstandssensor
zugeordnet ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei dem jedes Auszahlmodul einen Münzausgabebereich
aufweist und die Auszahlmodule so angeordnet sind, daß sich die Münzausgabebereiche
von mindestens zwei Auszahlmodulen auf unterschiedlicher Höhe befinden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei dem die Auszahlmodule unabhängig voneinander
ansteuerbar sind und bei einer Fehlfunktion eines Auszahlmoduls die Münzauszahlvorrichtung
mit den übrigen Auszahlmodulen weiter betrieben wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei dem mindestens zwei Münztuben, die
unterschiedlichen Auszahlmodulen zugeordnet sind, Münzen des höchsten Nennwerts, der
zur Auszahlung vorgesehen ist, enthalten.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei dem jedes Auszahlmodul eine Münztube
aufweist, die Münzen des höchsten Nennwerts, der zur Auszahlung vorgesehen ist, enthält.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 3 bis 9, bei dem jedem Auszahlmodul zwei
Münztuben zugeordnet sind.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, bei dem insgesamt drei Auszahlmodule
vorhanden sind.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 11, bei dem mindestens zwei Münztuben, die
unterschiedlichen Auszahlmodulen zugeordnet sind, Münzen des gleichen Nennwerts enthalten.
13. Münzauszahlvorrichtung mit einer Vielzahl von Auszahlmodulen, die unabhängig von einander
ansteuerbar sind, jeweils einen Antrieb und jeweils einen Münzausgabebereich für die
Ausgabe einer Münze aufweisen und denen jeweils zwei Münztuben zur Aufnahme von Münzen
zugeordnet sind, wobei mindestens einer der Münzausgabebereiche auf einer anderen
Höhe angeordnet ist als einer der übrigen Münzausgabebereiche.
14. Münzauszahlvorrichtung nach Anspruch 13, bei der drei Auszahlmodule vorgesehen sind,
die um einen Münzausgabeschacht herum angeordnet sind, wobei der Münzausgabebereich
eines mittleren Auszahlmoduls von der Höhe der beiden anderen Münzausgabebereiche
abweichend angeordnet ist.
15. Münzauszahlvorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, bei der mindestens zwei Münztuben
zur Aufnahme von Münzen des gleichen Nennwerts eingerichtet sind.
16. Münzauszahlvorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 15, bei der jedem Auszahlmodul
eine Münztube zugeordnet ist, die zur Aufnahme von Münzen des höchsten Nennwerts,
der zur Auszahlung vorgesehen ist, eingerichtet ist.