[0001] Die Erfindung betrifft zunächst ein Verfahren zum Herstellen einer elektrisch leitenden
Widerstandsschicht, bei dem ein elektrisch leitendes Material mittels thermischem
Spritzen auf einen nicht leitenden Untergrund aufgebracht wird.
[0002] Ein solches Verfahren ist aus der
DE 198 10 848 A1 bekannt. In dieser ist ein Heizelement beschrieben, welches dadurch hergestellt wird,
dass auf Oberflächen eines Substrats mittels Lichtbogenzerstäubung oder im Plasmaspritzverfahren
bandförmige Schichten aus einem elektrisch leitenden und einen Widerstand bildenden
Material aufgetragen werden. Um die gewünschte Form der elektrisch leitenden Schicht
zu erzielen, wird zuvor mittels eines Printverfahrens eine Trennlage auf das Substrat
aufgebracht. Die Trennlage ist aus einem solchen Material, dass an jenen Stellen des
Substrats, an denen die Trennlage vorhanden ist, das elektrisch leitende Material
nicht anhaftet.
[0003] Das bekannte Verfahren hat den Nachteil, dass es relativ aufwändig ist und daher
die Teile mit den elektrisch leitenden Widerstandsschichten vergleichsweise teuer
sind. Darüber hinaus können mit dem bekannten Verfahren nur mehr oder weniger ebene
Teile mit einer elektrisch leitenden Schicht versehen werden.
[0004] Die vorliegende Erfindung hat daher die Aufgabe, ein Verfahren der eingangs genannten
Art so weiterzubilden, dass die Herstellung einer elektrisch leitenden Schicht auf
einem Untergrund einfacher und preiswerter möglich ist und auch komplex geformte Gegenstände
mit einer derartigen elektrisch leitenden Widerstandsschicht versehen werden können.
[0005] Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
dass das elektrisch leitende Material flächig derart aufgebracht wird, dass eine hieraus
entstandene Materialschicht zunächst im Wesentlichen noch keine gewünschte Form aufweist
und danach die Materialschicht bereichsweise derart entfernt wird, dass eine elektrisch
leitende Widerstandsschicht entsteht, welche im Wesentlichen die gewünschte Form hat.
[0006] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist keine spezielle Vorbehandlung erforderlich,
um die gewünschte Form der elektrisch leitenden Widerstandsschicht zu erhalten. Stattdessen
wird zunächst das elektrisch leitende Material, aus dem die Widerstandsschicht besteht,
flächig und im Allgemeinen gleichmäßig auf dem nicht leitenden Untergrund aufgebracht.
Die Aufbringung mittels thermischem Spritzen sorgt dabei für eine hohe Anhaftung des
elektrisch leitenden Materials auf dem nicht leitenden Untergrund. Darüber hinaus
können die unterschiedlichsten Materialien schnell und sehr gleichmäßig auf diese
Art und Weise auf dem nicht leitenden Untergrund aufgebracht werden.
[0007] Danach wird mittels einer geeigneten Einrichtung das aufgebrachte elektrisch leitende
Material an bestimmten Stellen entfernt. Hierdurch wird auch eine komplexe Formgebung
der elektrisch leitenden Schicht in nur zwei Arbeitsschritten ermöglicht.
[0008] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in Unteransprüchen angegeben.
[0009] Zunächst wird vorgeschlagen, dass das bereichsweise Entfernen der Materialschicht
mittels Laserstrahlung oder mittels eines Wasserstrahls oder mittels eines Pulver-Sandstrahls
erfolgt.
[0010] Bei der Verwendung von Laserstrahlung wird das Material so stark erhitzt, dass es
verdampft. Die Verwendung eines Laserstrahls hat dabei den Vorteil, dass mit ihm sehr
rasch sehr hohe Energien in das elektrisch leitende Material eingekoppelt werden können,
so dass dieses sofort verdampft. Durch diese augenblickliche Vedampfung des elektrisch
leitenden Materials wird sichergestellt, dass nur vergleichsweise wenig Wärme in den
unter dem elektrisch leitenden Material vorhandenen Untergrund eingekoppelt wird.
Dieser wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren also nicht beschädigt. Das Abdampfen
hat gegenüber dem Verbrennen den Vorteil, dass im Wesentlichen keine Rückstände in
den abgedampften Bereichen auf dem Untergrund verbleiben und so deren Isolierwirkung
sehr gut ist.
[0011] Durch eine entsprechende Optik der Vorrichtung, welche den Laserstrahl aussendet,
kann dieser in beinahe beliebiger Weise auf das herzustellende Werkstück gerichtet
werden. Somit können zum einen beliebig komplexe Konturen aus dem aufgespritzten elektrisch
leitenden Material herausgedampft werden, so dass entsprechend komplex konturierte
elektrische Widerstandsschichten hergestellt werden können. Zum anderen können aber
auch solche Werkstücke bearbeitet werden, welche selbst dreidimensional komplex gestaltet
sind. In insgesamt nur zwei Arbeitsschritten kann somit eine elektrisch leitende Widerstandsschicht
mit komplexer Geometrie hergestellt werden.
[0012] Bei der Verwendung eines Wasserstrahls wird überhaupt keine thermische Energie in
das Werkstück eingekoppelt. Dies ist besonders bei der Bearbeitung wärmeempfindlicher
Kunststoffe vorteilhaft. Gleiches gilt auch für die Verwendung von Pulver-Sandstrahlen.
[0013] In einer anderen besonders bevorzugten Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird vorgeschlagen, dass während des bereichsweisen Entfernens der Materialschicht
der elektrische Widerstand der elektrisch leitenden Widerstandsschicht wenigstens
mittelbar erfasst wird. Auf diese Weise ist bereits unmittelbar während der Herstellung
der elektrisch leitenden Schicht eine präzise Qualitätskontrolle möglich.
[0014] In Weiterbildung hierzu wird vorgeschlagen, dass ein Istwert des elektrischen Widerstandes
der elektrisch leitenden Widerstandsschicht mit einem Sollwert verglichen und durch
bereichsweises Entfernen zusätzlichen elektrisch leitenden Materials der elektrische
Widerstand der elektrisch leitenden Schicht derart verändert wird, dass die Differenz
zwischen Istwert und Sollwert reduziert wird. Dies hat den Vorteil, dass bereits während
der Herstellung der elektrisch leitenden Schicht Abweichungen von einem gewünschten
Widerstand ausgeglichen werden können.
[0015] Derartige Abweichungen können bspw. dadurch entstehen, dass beim Spritzen des thermisch
leitenden Materials bereichsweise unterschiedliche Mengen des elektrisch leitenden
Materials auf den Untergrund gelangen, so dass die hieraus entstehende elektrisch
leitende Schicht an einer Stelle eine andere Dicke aufweist als an einer anderen Stelle.
Mit dem hier vorgeschlagenen Verfahren können Abweichungen des Istwerts des elektrischen
Widerstands der elektrisch leitenden Schicht vom Sollwert mit einer Genauigkeit von
+/- 1 % ausgeglichen werden. Das bereichsweise Entfernen zusätzlichen elektrisch leitenden
Materials kann eine Verkürzung oder Verlängerung der elektrisch leitenden Schicht
und/oder die Veränderung der Breite der elektrisch leitenden Schicht beinhalten.
[0016] Dabei ist es wiederum besonders vorteilhaft, wenn die Erfassung des Istwerts des
elektrischen Widerstand der elektrisch leitenden Widerstandsschicht und die Reduktion
der Differenz zwischen Istwert und Sollwert parallel erfolgen. Dies ist möglich, da
bereits während der Bearbeitung der elektrisch leitenden Schicht mittels Laserstrahlung
der elektrische Widerstand der elektrisch leitenden Schicht gemessen werden kann.
Wird dieses erfindungsgemäße Verfahren angewendet, kann bei der Herstellung der elektrisch
leitenden Widerstandsschicht Zeit und somit Geld gespart werden.
[0017] In einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird auch vorgeschlagen,
dass die Materialschicht derart entfernt wird, dass an mindestens einer Stelle der
elektrisch leitenden Schicht eine Soll-Schmelzstelle im Sinne einer Schmelzsicherung
entsteht. Eine solche integrierte Schmelzsicherung erhöht die Sicherheit bei der Verwendung
der elektrisch leitenden Widerstandsschicht. Dabei kann die Schmelzsicherung praktisch
ohne zusätzliche Kosten und zusätzlichen Zeitaufwand in die elektrisch leitende Widerstandsschicht
integriert werden.
[0018] Vorteilhaft ist auch, wenn die Materialschicht derart entfernt wird, dass die elektrisch
leitende Widerstandsschicht wenigstens bereichsweise mäanderförmig ist. Dies ermöglicht
die Ausbildung einer möglichst langen elektrisch leitenden Widerstandsschicht auf
einer kleinen Fläche.
[0019] Vorgeschlagen wird auch, dass nach dem bereichsweisen Entfernen des elektrisch leitenden
Materials und der Fertigstellung der elektrisch leitenden Widerstandsschicht auf diese
eine nicht leitende Zwischenschicht aufgebracht, danach ein elektrisch leitendes Material
mittels thermischem Spritzen auf die nicht leitende Zwischenschicht flächig derart
aufgebracht wird, dass eine hieraus entstandene Materialschicht zunächst im Wesentlichen
noch keine gewünschte Form aufweist, und danach mittels Laserstrahlung die Materialschicht
bereichsweise derart entfernt wird, dass eine zweite elektrisch leitende Schicht entsteht,
welche die gewünschte Form hat. Erfindungsgemäß ist es also möglich, mehrere Schichten
übereinander anzuordnen. Dabei sei an dieser Stelle ausdrücklich darauf hingewiesen,
dass das erfindungsgemäße Verfahren nicht nur für die Ausbildung von zwei übereinander
angeordneten elektrisch leitenden Widerstandsschichten, sondern für eine beliebige
Anzahl übereinander angeordneter Widerstandsschichten anwendbar ist.
[0020] Das elektrisch leitende Material umfasst vorzugsweise Bismut, Tellurium, Germanium,
Silizium und/oder Galliumarsenid. Diese Materialien haben sich für das Aufbringen
mittels thermischem Spritzen und die anschließende Bearbeitung mittels Laserstrahlung
als besonders günstig erwiesen. Darüber hinaus sind mit diesen Materialien die einschlägig
bekannten technischen Effekte realisierbar.
[0021] Als günstig für die Aufbringung des elektrisch leitenden Materials auf den Untergrund
hat sich Plasmaspritzen, Hochgeschwindigkeitsflammspritzen, Lichtbogenspritzen, Autogenspritzen,
Laserspritzen oder Kaltgasspritzen erwiesen.
[0022] Vorgeschlagen wird ferner, dass das elektrisch leitende Material so aufgebracht und
die Materialschicht bereichsweise so entfernt wird und ein solches Material umfasst,
dass eine elektrische Heiz- oder eine elektrische Kühlschicht gebildet wird. Bei der
Herstellung einer elektrischen Kühlschicht wird vorteilhafterweise der "Peltier-Effekt"
ausgenutzt.
[0023] In vorteilhafter Weiterbildung wird auch vorgeschlagen, dass der örtliche elektrische
Widerstand der elektrisch leitenden Widerstandsschicht durch eine lokale Wärmebehandlung
eingestellt wird. Durch eine Erwärmung können lokal Oxide in die Schicht eingetragen
werden, was sich auf die örtliche elektrische Leitfähigkeit des Materials auswirkt.
Dies ermöglicht eine besonderes präzise und feine Einstellung des elektrischen Widerstands.
[0024] Außerdem ist es günstig, wenn die elektrisch leitende Widerstandsschicht versiegelt
wird. Dies hat vor allem Vorteile bei einem porösen Untergrund (beispielsweise Metall
mit Al203-Zwischenschicht). Eine Versieglung vermindert das Risiko von Elektrodurchschlägen
aufgrund der Luftfeuchtigkeit, insbesondere bei hoher Spannung. Als Material für die
Versiegelung eignet sich Silikon, Polyimid, oder Wasserglas, letzteres auf Natrium-
oder Kaliumbasis. Die Aufbringung kann durch Tauchen, Spritzen, Streichen, etc. erfolgen.
Die Dichtigkeit der Versiegelung ist dann am besten, wenn die Versiegelungsschicht
unter Vakuum aufgebracht wird.
[0025] Als nichtleitender Untergrund kommt auch Glas oder Glaskeramik in Frage. Hierauf
kann die elektrische Widerstandsschicht vor allem durch Plasmaspritzen dauerhaft aufgebracht
werden. Die gute Isolierwirkung von Glas macht eine Erdung im Betrieb der Widerstandsschicht
überflüssig. Möglich ist auch die Verwendung von speziellem Hochtemperaturglas, wie
beispielsweise Ceranglas (R).
[0026] Die Erfindung betrifft auch eine Heiz- und/oder Kühlvorrichtung mit einem nicht leitenden
Untergrund und einer auf den Untergrund durch thermisches Spritzen aufgebrachten elektrisch
leitenden Widerstandsschicht.
[0027] Die Herstellkosten für eine derartige Heiz- und/oder Kühlvorrichtung können gesenkt
werden, wenn die Widerstandsschicht ein durch thermisches Spritzen zunächst flächig
aufgebrachtes elektrisch leitendes Material umfasst, welches danach mittels Laserstrahlung
bereichsweise entfernt und so in eine gewünschte Form gebracht wurde.
Nachfolgend werden besonders bevorzugte
[0028] Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung
im Detail erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Darstellung eines Rohres, auf welches ein elektrisch leitendes
Material aufgespritzt wird;
- Figur 2
- das Rohr von Fig. 1, dessen elektrisch leitende Materialschicht mittels Laserstrahlung
bearbeitet wird;
- Figur 3
- eine Seitenansicht des Rohres von Fig. 2 nach der Bearbeitung;
- Figur 4
- eine Draufsicht auf ein plattenförmiges Teil mit einer mäanderförmigen elektrisch
leitenden Widerstandsschicht;
- Figur 5
- zwei Diagramme, wobei im einen Diagramm der zeitliche Verlauf des elektrischen Widerstands
und im anderen Diagramm der zeitliche Verlauf der Länge der elektrisch leitenden Widerstandsschicht
von Fig. 4 während ihrer Herstellung dargestellt sind; und
- Figur 6
- einen Schnitt durch ein plattenförmiges Teil mit zwei übereinander angeordneten elektrisch
leitenden Widerstandsschichten.
[0029] In den Figuren 1 und 2 ist die Herstellung eines rohrförmigen Durchlauferhitzers
dargestellt: Dabei wird auf ein Rohr 12 aus einem hochtemperaturbeständigen und einen
elektrischen Isolator bildenden Werkstoff eine elektrisch leitende Materialschicht
14 aufgebracht (Fig. 1). Die Aufbringung erfolgt im vorliegenden Ausführungsbeispiel
mittels einer Vorrichtung 16, mit der Germaniumpartikel 18 auf das Rohr 12 aufgespritzt
werden. Die Aufbringung erfolgt durch Kaltgasspritzen (auch "gasdynamisches Pulverbeschichten"
genannt).
[0030] Bei diesem Spritzprozess werden die ungeschmolzenen Germaniumpartikel auf Geschwindigkeiten
von ungefähr 300 - 1.200 m/s beschleunigt und auf das Rohr 12 gespritzt. Beim Aufprall
auf das Rohr 12 verformen sich die Germaniumpartikel 18 und auch die Oberfläche des
Rohres 12. Durch den Aufprall werden Oberflächenoxide auf der Oberfläche des Rohrs
12 aufgebrochen. Durch Mikroreibung aufgrund des Aufpralls steigt die Temperatur an
der Berührungsfläche und führt zu Mikroverschweißungen.
[0031] Die Beschleunigung der Germaniumpartikel 18 erfolgt mittels eines Fördergases, dessen
Temperatur leicht erhöht sein kann. Da jedoch das Germaniumpulver 18 in keinem Fall
seine Schmelztemperatur erreicht, sind die an der Oberfläche des Rohres 12 entstehenden
Temperaturen relativ moderat, so dass bspw. ein vergleichsweise preiswertes Kunststoffmaterial
für das Rohr 12 verwendet werden kann.
[0032] In anderen, nicht dargestellten Ausführungsbeispielen kann anstelle des Kaltgasspritzens
auch Plasmaspritzen, Hochgeschwindigkeitsflammspritzen, Lichtbogenspritzen, Autogenspritzen
oder Laserspritzen zur Aufbringung des elektrisch leitenden Materials auf den Untergrund
verwendet werden. Anstelle von Germanium eignen sich auch Bismut, Tellurium, Silizium
und/oder Galliumarsenid, je nach gewünschtem technischen Effekt.
[0033] Die Beschichtung des Rohres 12 mit den Germaniumpartikeln 18 erfolgt zunächst so,
dass nach und nach die gesamte Oberfläche des Rohres 12 mit der aus Germanium bestehenden
Materialschicht 14 bedeckt ist (vgl. Fig.1). Diese Materialschicht 14 hat jedoch noch
nicht die gewünschte Form: Um einen rohrförmigen Durchlauferhitzer herstellen zu können,
muss eine elektrisch leitende Widerstandsschicht hergestellt werden, welche in der
Art einer Spirale in Umfangsrichtung um das Rohr 12 verläuft. Hierzu wird, wie aus
Fig. 2 ersichtlich ist, mittels einer Laservorrichtung 20 ein Laserstrahl 22 so auf
die noch "formlose" Materialschicht 14 gerichtet, dass ein sich spiralenförmig um
das Rohr 12 erstreckender Bereich 24 geschaffen wird, in dem das aufgespritzte elektrisch
leitende Material 14 nicht mehr vorhanden ist.
[0034] Dies geschieht dadurch, dass das Material der Materialschicht 14 an dem Ort, an dem
der Laserstrahl 22 auf die Schicht 14 trifft, schlagartig so stark erhitzt wird, dass
es verdampft. Die Laservorrichtung 20 einerseits und eine in der Figur nicht dargestellte
Vorrichtung, mit welcher das Rohr 12 gehalten ist, werden dabei so bewegt, dass ein
kontinuierlicher Arbeitsprozess durch die Laservorrichtung 20 möglich ist.
[0035] Wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, wird hierdurch eine sich von einem axialen Ende des
Rohres 12 zum anderen erstreckende und spiralenförmig in Umfangsrichtung verlaufende
elektrisch leitende Widerstandsschicht 26 geschaffen. Das Rohr 12 und die elektrisch
leitende Widerstandsschicht 26 bilden insgesamt einen elektrischen Durchlauferhitzer
28.
[0036] Figur 4 zeigt in der Draufsicht eine ebene Heizplatte 28. Diese besteht aus einem
in dieser Draufsicht nicht sichtbaren nicht leitenden Untergrund, auf dem analog zu
dem in den Fign. 1 und 2 beschriebenen Verfahren zunächst eine flächige Materialschicht
14 aufgebracht wurde, aus der anschließend Bereiche 24 mittels eines Laserstrahls
abgedampft wurden (aus Darstellungsgründen ist nur ein Bereich 24 mit Bezugszeichen
versehen). Hierdurch entstand eine mäanderförmig sich von einem Ende zum anderen Ende
der Platte 28 erstreckende elektrisch leitende Widerstandsschicht 26. Diese weist
jedoch zwei Besonderheiten auf:
Zunächst ist an dem in Fig. 4 oberen Ende die Materialschicht 14, aus der die elektrisch
leitende Widerstandsschicht 26 hergestellt ist, so abgedampft worden, dass die Leiterbahn
26 eine Querschnittsverengung aufweist. Hierdurch wird eine Schmelzsicherung 30 geschaffen,
durch welche der Betrieb der Heizplatte 28 abgesichert wird.
[0037] Eine zweite Besonderheit besteht darin, dass die Heizleistung bzw. die Wärmestromdichte
der elektrisch leitenden Widerstandsschicht noch während ihrer Herstellung so korrigiert
wurde, dass sie mit sehr hoher Präzision der gewünschten Heizleistung und der gewünschten
Wärmestromdichte entspricht. Dies geschieht auf folgende Art und Weise:
An Endbereiche 32 und 34 der elektrisch leitenden Widerstandsschicht 26 wird während
des Abdampfens der Bereiche 24 eine elektrische Spannung angelegt, so dass während
dieses Abdampfens der elektrische Widerstand der elektrisch leitenden Schicht 26 kontinuierlich
gemessen werden kann. Mit dem Laserstrahl wird dabei die Materialschicht 14 nur in
zunächst sehr schmalen Bereichen 24 abgedampft. Die in Fig. 4 horizontal verlaufenden
abgedampften Bereiche 24 verlaufen also zunächst nur von einem in Fig. 4 gestrichelt
dargestellten Rand 36 bis zu dem darüber liegenden horizontalen Rand 38 der elektrisch
leitenden Widerstandsschicht 26 (auch hier ist aus Darstellungsgründen nur in einem
Bereich 24 das entsprechende Bezugszeichen eingetragen). Darüber hinaus wird die Materialschicht
14 zunächst vom Laserstrahl so bearbeitet, dass der in Fig. 4 untere elektrische Endbereich
34 relativ breit ist. Dies ist ebenfalls durch eine gestrichelte Linie mit dem Bezugszeichen
40 dargestellt.
[0038] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel wird während des Abdampfens der Bereiche 24 aus
der Materialschicht 14 durch Widerstandsmessung der entstehenden Schicht 26 festgestellt,
dass der tatsächliche elektrische Widerstand WIST (vgl. Fig. 5) der elektrisch leitenden
Widerstandsschicht 26 geringer ist als der an sich gewünschte elektrische Widerstand
WSOLL. Der in Fig. 4 untere Anschlussbereich 34 der elektrisch leitenden Widerstandsschicht
26 wird daher vom Laserstrahl so bearbeitet, dass seine Breite abnimmt, es wird also
zusätzliches Material abgedampft. Hierdurch verlängert sich die elektrisch leitende
Widerstandsschicht 26 um ein Maß dl (vgl. Fig. 4 und 5) und in der Folge steigt der
tatsächliche elektrische Widerstand WIST an, bis er in etwa dem gewünschten Widerstand
WSOLL entspricht. Die endgültige Position der Begrenzungslinie des unteren elektrischen
Anschlusses 34 trägt in Fig. 4 das Bezugszeichen 42.
[0039] Um die Wärmestromdichte einzustellen, werden ferner die in Fig. 4 horizontalen abgedampften
Bereiche 24 vergrößert. Die endgültige Begrenzung, bei welcher die elektrisch leitende
Widerstandsschicht 26 die gewünschte Wärmestromdichte aufweist, trägt in Fig. 4 das
Bezugszeichen 44 (aus Darstellungsgründen ist auch dieses Bezugszeichen nur bei einem
abgedampften Bereich 24 eingetragen).
[0040] In Fig. 6 ist eine plattenförmige Heizvorrichtung im Schnitt dargestellt. Im Gegensatz
zu den oben beschriebenen Ausführungsbeispielen umfasst sie nicht nur eine elektrisch
leitende Widerstandsschicht, sondern zwei elektrisch leitende Widerstandsschichten
26a und 26b. Zwischen diesen ist eine elektrisch nicht leitende Zwischenschicht 46
vorhanden. Die Herstellung dieser elektrischen Heizplatte 28 erfolgt folgendermaßen:
Zunächst wird wie bei den obigen Ausführungsbeispielen ein elektrisch leitendes Material
auf einen plattenförmigen Träger 12 aufgebracht. Die,Aufbringung erfolgt dabei flächig
durch thermisches Spritzen in einer Art und Weise, dass die hieraus entstehende Materialschicht
zunächst im Wesentlichen noch keine gewünschte Form aufweist. Anschließend wird mittels
Laserstrahlung die Materialschicht bereichsweise (Bezugszeichen 24a) derart abgedampft,
dass eine elektrisch leitende Widerstandsschicht 26a erzeugt wird, welche die gewünschte
Form aufweist.
[0041] Auf die fertige elektrisch leitende Widerstandsschicht 26a wird im weiteren Verlauf
des Herstellungsvorgangs die elektrisch isolierende Zwischenschicht 46 aufgebracht.
Dann wird der oben beschriebene Vorgang wiederholt, d. h. es wird wieder elektrisch
leitendes Material mittels thermischem Spritzen auf die nicht leitende Zwischenschicht
46 flächig derart aufgebracht, dass eine hieraus entstandene zweite Materialschicht
im Wesentlichen noch nicht die gewünschte Form aufweist. Diese wird dann mittels Laserstrahlung
bearbeitet und bereichsweise (Bezugszeichen 24b) derart abgedampft, dass eine zweite
elektrisch leitende Widerstandsschicht (26b) in der gewünschten Form entsteht.
[0042] In einem nicht dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Material der elektrisch
leitenden Schicht so gewählt, dass anstelle einer elektrischen Heizschicht eine elektrische
Kühlschicht gebildet wird.
[0043] In einem anderen nicht dargestellten Ausführungsbeispiel wird die Temperatur der
Heizschicht durch einen keramischen Schalter überwacht. Hierunter wird ein nicht-mechanischer
Schalter verstanden, welcher ein Element aufweist, dessen Leitfähigkeit in erheblichem
Umfang von seiner Temperatur abhängt. Alternativ kann auch ein Bimetallschalter verwendet
werden.
1. Heiz- und/oder Kühlvorrichtung (28) mit mehreren Schichten, die durch thermisches
Spritzen aufgebracht sind, wobei die Schichten einen nicht leitenden Untergrund (12),
eine elektrisch leitende Widerstandsschicht (26; 26a; 26b) und eine elektrische Isolierschicht
(46) umfassen, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrisch leitende Widerstandsschicht (26; 26a; 26b) auf den nicht leitenden
Untergrund (12) aufgebracht ist und ein elektrisch leitendes Material (14) aufweist,
das zunächst durch Plasmaspritzen, Hochgeschwindigkeitsflammspritzen, Lichtbogenspritzen,
Autogenspritzen, Laserspritzen oder Kaltgasspritzen aufgebracht ist und anschließend
bereichsweise so entfernt wurde, dass eine gewünschte Form entsteht, und die elektrische
Isolierschicht (46) auf der elektrisch leitende Widerstandsschicht (26; 26a; 26b)
aufgebracht ist.
2. Heiz- und/oder Kühlvorrichtung (28) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie mehrere elektrisch leitende Widerstandsschichten (26; 26a; 26b) umfasst, die
durch eine entsprechende Mehrzahl von nicht leitenden Zwischenschichten (46) getrennt
sind.
3. Heiz- und/oder Kühlvorrichtung (28) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die gewünschte Form lokal angepasst wird, um gewünschte elektrische Eigenschaften
entlang der Form bereitzustellen.
4. Heiz- und/oder Kühlvorrichtung (28) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der nicht leitende Untergrund (12) ein Glasmaterial ist.
5. Heiz- und/oder Kühlvorrichtung (28) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrisch leitende Widerstandsschicht (26; 26a; 26b) aus einem Material besteht,
das Bismut, Tellurium, Germanium, Silizium und/oder Galliumarsenid enthält.
6. Heiz- und/oder Kühlvorrichtung (28) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bereiche des elektrisch leitenden Materials (14) mittels eines Lasers und/oder
mittels eines Wasserstrahls und/oder mittels eines Pulver-Sandstrahls entfernt wurden.
7. Heiz- und/oder Kühlvorrichtung (28) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass während des Entfernens des elektrisch leitenden Materials (14) zum Erhalten der gewünschten
Form ein elektrischer Ist-Widerstand (WIST) der Form ermittelt wird.
8. Heiz- und/oder Kühlvorrichtung (28) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der elektrische Ist-Widerstand (WIST) der Form mit einem Soll-Widerstand (WSOLL)
verglichen wurde und bestimmte Bereiche des elektrisch leitenden Materials (14) entfernt
wurden, um den Unterschied zwischen dem elektrischen Ist-Widerstand (WIST) und dem
elektrischen Soll-Widerstand (WIST) zu reduzieren.
9. Heiz- und/oder Kühlvorrichtung (28) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Ermitteln des elektrischen Ist-Widerstandes (WIST) der Form und das Entfernen
des Materials, um den Unterschied zwischen dem elektrischen Ist-Widerstand (WIST)
und dem elektrischen Soll-Widerstand (WSOLL) zu reduzieren, parallel durchgeführt
wurden.
10. Heiz- und/oder Kühlvorrichtung (28) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine der Schichten unter Vakuum aufgebracht wurde.
11. Heiz- und/oder Kühlvorrichtung (28) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bereiche des elektrisch leitenden Materials (14) so durch einen Laser entfernt
wurden, dass keine Rückstände dort, wo entfernt wurde, verbleiben, so dass die Isolierwirkung
verbessert wird.
12. Heiz- und/oder Kühlvorrichtung (28) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass durch eine Mikroreibung durch Aufprallen während des thermisches Spritzens die Temperatur
ansteigt und zu einer Mikroverschweißung der thermisch gespritzten Partikel führt.
13. Heiz- und/oder Kühlvorrichtung (28) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Größe des Bereichs (24) der entfernten elektrisch leitenden Widerstandsschicht
(26; 26a; 26b) vergrößert ist, um eine Wärmestromdichte einzustellen.
14. Heiz- und/oder Kühlvorrichtung (28) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperatur der elektrisch leitenden Widerstandsschicht (26; 26a; 26b) durch einen
keramischen Schalter überwacht wird.
15. Heiz- und/oder Kühlvorrichtung (28) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich eine Dicke der sich ergebenden elektrisch leitenden Widerstandsschicht (26;
26a; 26b) von einer Stelle zur anderen unterscheidet.
16. Heiz- und/oder Kühlvorrichtung (28) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Bereich der elektrisch leitenden Widerstandsschicht eine Soll-Schmelzstelle
im Sinne einer Schmelzsicherung umfasst.