(19)
(11) EP 2 011 607 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.01.2009  Patentblatt  2009/02

(21) Anmeldenummer: 08103993.5

(22) Anmeldetag:  16.05.2008
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B25D 17/08(2006.01)
B01F 7/00(2006.01)
B01F 13/00(2006.01)
B01F 15/00(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL NO PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA MK RS

(30) Priorität: 02.07.2007 DE 102007000363

(71) Anmelder: HILTI Aktiengesellschaft
9494 Schaan (LI)

(72) Erfinder:
  • Gerold, Peter
    82362, Weilheim (DE)

(74) Vertreter: Wildi, Roland 
Hilti Aktiengesellschaft, Corporate Intellectual Property, Feldkircherstrasse 100, Postfach 333
9494 Schaan
9494 Schaan (LI)

   


(54) Rührwerkzeug mit Einsteckende


(57) Ein Rührwerkzeug (1) mit einem steifen länglichen Schaft (2), an dessen einen Ende ein radial auskragendes Rührmittel (3) ausgebildet ist und an dessen anderen Ende ein zur drehmomentübertragenden Verbindung mit einer Werkzeugaufnahme einer drehenden Handwerkzeugmaschine geeignetes Einsteckende (4) ausgebildet ist, das zumindest eine axial beidseitig geschlossene Verriegelungsnut (5) aufweist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezeichnet ein Rührwerkzeug bspw. zum Verrühren von Farben oder Estrich im Baugewerbe, das über ein Einsteckende mit einer zumindest teilweise drehenden Handwerkzeugmaschine, insbesondere einem Bohrhammer, verbindbar ist.

[0002] Üblicherweise weisen derartige Rührwerkzeuge einen steifen länglichen Schaft auf, an dessen einem Ende ein radial auskragendes Rührmittel (Rührbleche, Rührlamellen, Rührschlingen etc.) ausgebildet ist und an dessen anderen Ende ein zur drehmoment übertragenden Verbindung mit der Werkzeugaufnahme einer drehenden Handwerkzeugmaschine ausgebildetes Einsteckende vorhanden ist. Dazu reicht schon ein zylinderförmiger Teil des Schafts, welcher in ein Dreibackenfutter gespannt werden kann.

[0003] Nach der US20050007869 weist ein Rührwerkzeug beidseitig eines länglichen Schafts zwei axial beabstandete, radial auskragender Rührbleche sowie ein Einsteckende auf, das als Sechskant ausgebildet ist. Nach der US6454455 ist das Einsteckende eines Rührwerkzeugs prismatisch (jeweils mit einem unterschiedlich geformten Querschnitt) ausgebildet. Durch den Formschluss in einem passend zugeordneten Einsteckende sind höhere Drehmomente übertragbar.

[0004] Nachteilig bei derartigen Rührwerkzeugen ist das Anhaften des zu mischenden zähflüssigen Materials am Rührwerk, insbesondere nach beendeter zweckentsprechender Verwendung, wenn das Rührwerkzeug gesäubert werden soll.

[0005] Zudem sind bei Schlagbohrwerkzeugen auch Schlagwerkzeug-Einsteckenden vorbekannt, insbesondere die derzeit bei Bohrhammersystemen weltweit meistgenutzten, praktisch standardisierten Einsteckenden bei Schlagbohrern und zugeordneten Werkzeugaufnahmen nach der DE2551125 (SDS-Plus) und der DE3716915 (SDS-max), welche eine werkzeugseitige, zylindermantelförmige Führungsfläche, zwei gegenüberliegende zum freien Stirnende hin axial geschlossene Verriegelungsnuten und zwei oder drei zum freien Stirnende hin axial offene, trapezförmige Drehmitnahmenuten aufweisen, wobei zumindest ein radial versetzbarer Verriegelungskörper der zugeordneten Werkzeugaufnahme in eine Verriegelungsnut eingreifen und die axiale Beweglichkeit des Werkzeugs in der Werkzeugaufnahme begrenzen kann.

[0006] Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Realisierung eines Rührwerkzeugs, welches die Reinigung desselben nach zweckentsprechender Verwendung besser unterstützt.

[0007] Die Aufgabe wird im Wesentlichen durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.

[0008] So weist ein Rührwerkzeug einen steifen länglichen Schaft auf, an dessen einem Ende ein radial auskragendes Rührmittel ausgebildet ist und an dessen anderem Ende zur drehmomentübertragenden Verbindung mit einer Werkzeugaufnahme einer drehenden Handwerkzeugmaschine geeignetes Einsteckende ausgebildet ist, wobei dieses zumindest eine axial beidseitig geschlossene Verriegelungsnut aufweist.

[0009] In die axial beidseitig geschlossene Verriegelungsnut kann ein Verriegelungskörper einer passend zugeordneten Schlagwerkzeugaufnahme eingreifen. Das somit als begrenzt axial bewegliches Schlagwerkzeug-Einsteckende ausgebildete Einsteckende eignet sich ebenso gut wie die vorbekannten Einsteckenden zur zweckentsprechenden Verwendung bei der Mischung von zähflüssigen Materialien. Der Schlagantrieb eines antreibenden Bohrhammers sollte dann deaktiviert sein. Zur Säuberung des Rührwerkzeugs, bspw. in klarem Wasser, sollte der Schlagantrieb aktiviert werden, wobei insbesondere bei axialer Bewegung des Rührwerkzeugs (im Wasser) und dadurch bedingter Versetzung des Einsteckendes innerhalb der Schlagwerkzeugaufnahme eine Schlagübertragung auf das Rührwerkzeug stattfindet, wodurch sich das anhaftende zähflüssige Material wesentlich besser ablöst als bei reiner Drehung im Wasser. Ohne axiale Bewegung (im Wasser) hingegen wird auch bei aktiviertem Schlagantrieb praktisch kein Schlag auf das Rührwerkzeug übertragen, wodurch es dann weniger spritzt. Somit ist der Säuberungsprozess manuell intuitiv kontrollierbar.

[0010] Vorteilhaft ist das Einsteckende entsprechend handelsüblicher Schlagwerkzeug-Einsteckenden ausgebildet, insbesondere entsprechend des SDS-Plus-Einsteckendes mit 10mm Führungsdurchmesser und je zwei umlaufend gegenüberliegenden, stirnseitig offenen trapezförmigen Drehmitnahmenuten und beidseitig geschlossenen Verriegelungsnuten, oder des SDS-max-Einsteckendes mit 18mm Führungsdurchmesser und mit zwei umlaufend gegenüberliegenden beidseitig geschlossenen Verriegelungsnuten und drei stirnseitig offenen trapezförmigen Drehmitnahmenuten, wodurch das Rührwerkzeug in verbreitete Schlagwerkzeugaufnahmen einsetzbar ist. Zudem ist ein derartiges Einsetzen in eine moderne Schlagwerkzeugaufnahme wesentlich komfortabler und schneller, als jenes in eine reine übliche Drehwerkzeugaufnahme, insbesondere eines Dreibackenfutters.

[0011] Die Erfindung wird bezüglich eines vorteilhaften Ausführungsbeispiels näher erläutert mit:

Fig. 1 als Rührwerkzeug im Teillängsschnitt

Fig. 2 als Querschnitt

Fig. 3 als Variante

Fig. 4 als Variante



[0012] Nach Fig. 1 weist ein Rührwerkzeug 1 einen steifen länglichen Schaft 2 auf, an dessen einen axialen Ende ein radial auskragendes Rührmittel 3 ausgebildet ist und an dessen anderen Ende ein Einsteckende 4 ausgebildet ist, welches eine axial beidseitig geschlossene Verriegelungsnut 5 und stirnseitig offene Drehmitnahmenuten 6 aufweist.

[0013] Nach Fig. 2 weist das Einsteckende 4 genau zwei umlaufend gegenüberliegende, beidseitig geschlossene Verriegelungsnuten 5 und genau zwei umlaufend gegenüberliegende stirnseitig offene Drehmitnahmenuten 6 auf.

[0014] Nach Fig. 3 weist das Einsteckende 4' genau zwei umlaufend gegenüberliegende, beidseitig geschlossene Verriegelungsnuten 5 und drei stirnseitig offene Drehmitnahmenuten 6 auf.

[0015] Nach Fig. 4 weist das Einsteckende 4" genau zwei umlaufend gegenüberliegende, beidseitig geschlossene Verriegelungsnuten 5 und genau zwei stirnseitig offene Drehmitnahmenuten 6 auf, von denen eine tiefer und die andere breiter ausgebildet ist.


Ansprüche

1. Rührwerkzeug mit einem steifen länglichen Schaft (2), an dessen einen Ende zumindest ein radial auskragendes Rührmittel (3) ausgebildet ist und an dessen anderen Ende ein zur drehmomentübertragenden Verbindung mit einer Werkzeugaufnahme einer drehenden Handwerkzeugmaschine geeignetes Einsteckende (4, 4') ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass dieses Einsteckende (4, 4') zumindest eine axial beidseitig geschlossene Verriegelungsnut (5) aufweist.
 
2. Rührwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Einsteckende (4) genau zwei umlaufend gegenüberliegende, beidseitig geschlossene Verriegelungsnuten (5) und genau zwei umlaufend gegenüberliegende stirnseitig offene Drehmitnahmenuten (6) aufweist.
 
3. Rührwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Einsteckende (4') genau zwei umlaufend gegenüberliegende, beidseitig geschlossene Verriegelungsnuten (5) und genau drei umlaufend versetzte stirnseitig offene Drehmitnahmenuten (6) aufweist.
 




Zeichnung







Recherchenbericht













Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente