[0001] Die Erfindung betrifft ein Handwerkzeuggerät mit den Merkmalen gemäss dem Oberbegriff
von Patentanspruch 1. Dabei weist das Handwerkzeuggerät ein Antriebsmittel und eine
sich entlang einer Drehachse erstreckenden Abtriebsspindel auf, die über das Antriebsmittel
rotatorisch antreibbar ist. Zwischen dem Antriebsmittel und der Abtriebsspindel ist
eine Rutschkupplung vorgesehen, die mehrere Kupplungskörper aufweist. Die Kupplungskörper
stehen dabei jeweils sowohl mit einer Gruppe von entsprechend vielen antriebsseitigen
Aufnahmen als auch mit einer Gruppe von entsprechend vielen abtriebsseitigen Aufnahmen
in Eingriff beziehungsweise sind mit diesen in Eingriff bringbar. Hierbei kann der
Eingriff der Kupplungskörper entweder mit der Gruppe von antriebsseitigen Aufnahmen
oder mit der Gruppe von abtriebsseitigen Aufnahmen gegen eine durch Federmittel erzeugte
Federkraft aufgehoben werden.
[0002] Bei derartigen Handwerkzeuggeräten kann somit fest oder einstellbar ein Höchstwert
für ein zu übertragendes Drehmoment festgelegt werden. Bei Erreichen dieses Höchstwertes
kommen die Kupplungskörper mit einer der genannten Gruppen von Aufnahmen ausser Eingriff,
wodurch die drehfeste Koppelung zwischen Antriebsmittel und Abtriebsmittel unterbrochen
wird und die Abtriebsspindel somit nicht weiter angetrieben wird. Auf diese Weise
können Beschädigungen an einer zu erstellenden Schraubverbindung oder am Handwerkzeuggerät
selbst vermieden werden.
[0003] Aus der
DE 33 42 880 A1 ist eine Kupplung für Elektrowerkzeuge bekannt, die eine Drehmomenteinstellung ermöglicht.
Hierzu ist eine verstellbare Federeinrichtung vorgesehen, die gegen einen Federteller
drückt, in den mehrere Aussparungen eingelassen sind, in die mehrere kugelförmige
Kupplungskörper eingreifen. Die Kupplungskörper sind in entsprechend dimensionierten
Bohrungen einer Positionierscheibe gelagert und stehen gleichzeitig an ihrer vom Federteller
abgewandten Seite mit antriebsseitigen Ausnehmungen in Eingriff, die in ein lediglich
verdrehbar gelagertes Antriebszahnrad eingelassen sind.
[0004] Nachteilig an der bekannten Kupplung ist, dass diese eine relativ hohe Anzahl von
Bauteilen benötigt was einerseits die Herstellungskosten und den Montageaufwand erhöht
und andererseits die Gefahr von Fehlfunktionen erhöht.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Handwerkzeuggerät
die genannten Nachteile zu vermeiden und eine kostengünstig herstellbare und stabile
Rutschkupplung bereit zu stellen.
[0006] Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe durch ein Handwerkzeuggerät mit den Merkmalen
von Patentanspruch 1 gelöst, wobei die abtriebsseitigen Aufnahmen durch in die Abtriebsspindel
eingelassene und bezüglich der Drehachse in radialer Richtung offene Ausnehmungen
gebildet sind. Durch diese direkte Ausbildung der abtriebsseitigen Aufnahmen in der
Abtriebsspindel kann auf zusätzlich zur Abtriebsspindel herzustellende Bauteile zur
Ausbildung der abtriebsseitigen Aufnahmen und auf Verbindungsmittel zur Herstellung
einer drehfesten Verbindung zwischen diesen Bauteilen mit der Abtriebsspindel verzichtet
werden.
[0007] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist das Antriebsmittel durch ein sich
um die Abtriebsspindel herum erstreckendes Antriebszahnrad gebildet, in das die antriebsseitigen
Aufnahmen eingelassen sind. Hierdurch wird das Antriebsdrehmoment vom Antriebszahnrad
direkt auf die Kupplungskörper und von diesen direkt weiter auf die Abtriebsspindel
übertragen. Auf diese Weise wird die Zahl der zur Übertragung des Drehmoments benötigten
Bauteile auf ein Minimum reduziert, wodurch gleichzeitig auch ein in Drehrichtung
auftretendes Spiel zwischen dem Antriebszahnrad und der Abtriebswelle und ein daraus
resultierender Verschleiss minimiert werden kann.
[0008] Vorteilhafterweise ist das Antriebszahnrad auf der Abtriebsspindel in axialer Richtung
verschiebbar gehalten, wobei die antriebsseitigen Aufnahmen in eine erste Stirnseite
eingelassen sind und eine von der ersten Stirnseite abgewandte zweite Stirnseite von
der Federkraft beaufschlagt ist. Hierdurch fungiert das Antriebszahnrad selbst als
bewegliches Kupplungsteil, das sich bei Erreichen des vorbestimmten Maximalwertes
des übertragenen Drehmomentes gegen die Federkraft der Federmittel aus dem Eingriff
mit den Kupplungskörpern heraus bewegt. Zudem fungieren hierbei die Kupplungskörper
gleichzeitig als Endanschlag, gegen den das Antriebszahnrad durch die Federmittel
vorgespannt ist. Auf die Ausbildung eines zusätzlichen beweglichen Kupplungsteils
beziehungsweise eines zusätzlichen Endanschlages kann somit verzichtet werden, was
den Aufbau der Rutschkupplung deutlich vereinfacht und deren Herstellungskosten vermindert.
[0009] Bevorzugterweise sind die antriebsseitigen Aufnahmen in radialer Richtung durch eine
am Antriebsmittel ausgeformte Überdeckung begrenzt, die sich zur ersten Stirnseite
hin in axialer Richtung über die antriebsseitigen Aufnahmen hinaus erstreckt. Hierdurch
können die Kupplungskörper allein vom Antriebszahnrad in permanentem Eingriff mit
der Abtriebsspindel gehalten werden. Die genannte Überdeckung stellt dabei sicher,
dass die Kupplungskörper auch dann in Eingriff mit den abtriebsseitigen Aufnahmen
der Abtriebsspindel bleiben, wenn das Antriebszahnrad ausser Eingriff mit den Kupplungskörpern
kommt.
[0010] Vorteilhafterweise sind die Kupplungskörper durch Kugeln und die Aufnahmen durch
entsprechend gerundete Ausnehmungen gebildet. Hierdurch können handelsübliche Kugeln
als Kupplungskörper verwendet und die Aufnahmen in besonders einfacher Weise in das
Antriebszahnrad und die Abtriebsspindel eingearbeitet werden, was die Herstellungskosten
weiter vermindert.
[0011] Ferner bildet das Antriebsmittel vorteilhafterweise einen direkten Anschlag der Federmittel,
wodurch die Gefahr einer Fehlfunktion beispielsweise infolge einer Verkantung vermindert
wird.
[0012] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine teilweise geschnittene Ansicht eines werkzeugseitigen Teils eines erfindungsgemässen
Handwerkzeuggerätes und
- Fig. 2
- eine perspektivische Explosionsdarstellung einer Rutschkupplung des Handwerkzeuggerätes
nach Fig. 1.
[0013] Fig. 1 zeigt einen vorderen Teil eines Handwerkzeuggerätes 2 in Form eines Bohrhammers.
Dieses weist in einem Gehäuse 4 einen Antriebsmotor 6 auf, der über eine Vorgelegewelle
8 ein Schlagwerk 10 und ein um eine Drehachse A rotierbares Antriebsmittel 12 in Form
eines Antriebszahnrades antreibt.
[0014] Das Antriebsmittel 12 ist über eine insgesamt mit 14 bezeichnete Rutschkupplung mit
einer im Wesentlichen zylindrischen Abtriebsspindel 16 drehgekoppelt, die sich zentrisch
durch eine Zentrumsbohrung 20 des Antriebsmittels 12 hindurch erstreckt, wobei das
Antriebsmittel 12 axial verschiebbar auf der Abtriebsspindel 16 gehalten ist. Die
Abtriebsspindel 16 wiederum ist drehfest mit einer Werkzeugaufnahme 18 verbunden,
an der ein Werkzeug 22, wie beispielsweise ein Hammerbohrer, festlegbar ist.
[0015] Wie insbesondere aus Fig. 2 zu entnehmen ist, weist die Rutschkupplung 14 mehrere
beispielsweise kugelförmige Kupplungskörper 24 sowie jeweils eine entsprechende Anzahl
von antriebsseitigen Aufnahmen 26 am Antriebsmittel 12 und abtriebsseitigen Aufnahmen
28 an der Abtriebsspindel 16 auf. Die antriebsseitigen Aufnahmen 26 sind dabei durch
gerundete, das heisst durch zumindest bereichsweise zylindrische oder sphärische Ausnehmungen
gebildet, die an der Zentrumsbohrung 20 in das Antriebsmittel eingelassen und bezüglich
der Drehachse A sowohl in radialer Richtung zur Abtriebsspindel 16 hin als auch in
axialer Richtung zu einer ersten Stirnseite 30 des Antriebsmittels 12 hin geöffnet
sind. Die abtriebsseitigen Aufnahmen 28 sind durch sphärische Ausnehmungen gebildet,
die in eine zylindrische Oberfläche 32 der Abtriebsspindel 16 eingelassen und dadurch
bezüglich der Drehachse A lediglich in radialer Richtung geöffnet sind.
[0016] Ferner weist die Rutschkupplung 14 beispielsweise durch eine Schraubenfeder gebildete
Federmittel 34 und einen Stützring 36 auf, der an einen an der Abtriebsspindel 16
ausgeformten umlaufenden Absatz 38 anlegbar ist.
[0017] Wie aus Fig. 1 zu entnehmen ist, ragen die Kupplungskörper 24 in die abtriebsseitigen
Aufnahmen 28 hinein, wobei sie an ihrer von der Abtriebsspindel 16 abgewandten Seite
an einer Überdeckung 40 anliegen, die sich zur ersten Stirnseite 30 des Antriebsmittels
12 hin erstreckt. An einer von der ersten Stirnseite 30 abgewandten zweiten Stirnseite
42 wird das Antriebsmittel 12 direkt von den Federmitteln 34 mit einer Federkraft
F beaufschlagt, die sich an ihrer vom Antriebsmittel 12 abgewandten Seite über den
Stützring 36 am Absatz 38 der Abtriebsspindel 16 abstützt.
[0018] Auf diese Weise wird im Betrieb ein vom Antriebsmotor 6 erzeugtes Drehmoment über
die Vorgelegewelle 8 auf das Antriebsmittel 12 übertragen. Von diesem wird das Drehmoment
dann über die mit den abtriebsseitigen Aufnahmen 28 in Eingriff stehenden Kupplungskörper
24 auf die Abtriebsspindel 16 übertragen, die über die antriebsseitigen Aufnahmen
26 ebenfalls mit den Kupplungskörpern 24 in Eingriff steht. Von der Abtriebsspindel
16 erfolgt dann die Übertragung des Drehmoments weiter auf die Werkzeugaufnahme 18
und das an diesem gehaltene Werkzeug 22.
[0019] Falls im Betrieb das übertragene Drehmoment in Folge eines entsprechend grossen Widerstandes
am Werkzeug 22 ansteigt und dabei einen vorbestimmten Maximalwert erreicht, wird das
Antriebsmittel 12 entgegen der Federkraft F von den Kupplungskörpern 24 weg bewegt,
bis der Eingriff zwischen diesen und den antriebsseitigen Aufnahmen 26 aufgehoben
ist und sich folglich das Antriebsmittel 12 relativ zur Abtriebsspindel 16 verdrehen
kann
[0020] Die Überdeckung 40 erstreckt sich dabei in axialer Richtung soweit, dass die Kupplungskörper
24 auch in diesem ausgerückten Zustand des Antriebsmittels 12 sicher in den abtriebsseitigen
Aufnahmen 28 gehalten werden.
1. Handwerkzeuggerät (2)
mit einem Antriebsmittel (12) und einer sich entlang einer Drehachse (A) erstreckenden
Abtriebsspindel (16), zwischen denen eine Rutschkupplung (14) vorgesehen ist, die
mehrere Kupplungskörper (24) aufweist, die jeweils mit einer Gruppe von antriebsseitigen
Aufnahmen (26) und einer Gruppe von abtriebsseitigen Aufnahmen (28) in Eingriff bringbar
sind,
wobei der Eingriff der Kupplungskörper (24) mit einer der Gruppen von Aufnahmen (26;
28) gegen eine durch Federmittel (34) erzeugte Federkraft (F) lösbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die abtriebsseitigen Aufnahmen (28) durch in die Abtriebsspindel (16) eingelassene
und bezüglich der Drehachse (A) in radialer Richtung offene Ausnehmungen gebildet
sind.
2. Handwerkzeuggerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebsmittel (12) durch ein sich um die Abtriebsspindel (16) herum erstreckendes
Antriebszahnrad gebildet ist, in das die antriebsseitigen Aufnahmen (26) eingelassen
sind.
3. Handwerkzeuggerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebsmittel (12) auf der Abtriebsspindel (16) verschiebbar gehalten ist, wobei
die antriebsseitigen Aufnahmen (26) an einer ersten Stirnseite (30) eingelassen sind
und eine von der ersten Stirnseite (30) abgewandte zweite Stirnseite (42) von der
Federkraft (F) beaufschlagt ist.
4. Handwerkzeuggerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die antriebsseitigen Aufnahmen (26) in radialer Richtung durch eine am Antriebsmittel
(12) ausgeformte Überdeckung (40) begrenzt sind, die sich zur ersten Stirnseite (30)
hin in axialer Richtung über die antriebsseitigen Aufnahmen (26) hinaus erstreckt.
5. Handwerkzeuggerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungskörper (24) durch Kugeln und die Aufnahmen (26, 28) durch gerundete
Ausnehmungen gebildet sind.
6. Handwerkzeuggerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebsmittel (12) einen direkten Anschlag der Federmittel (34) bildet.