[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung in einem Druckwerk einer Rotationsdruckmaschine
mit einem Formzylinder, einem Übertragungszylinder und einem Gegendruckzylinder gemäß
dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Durch die
EP 0 652 104 A1 ist ein Druckwerk einer Rotationsdruckmaschine für wasserlosen Offsetdruck bekannt,
wobei das Druckwerk einen Formzylinder, einen Übertragungszylinder und einen Gegendruckzylinder
aufweist, wobei auf dem Formzylinder eine wasserlose Druckform angeordnet ist.
[0003] Durch die
WO 02/24453 A1 sind Druckeinheiten mit einem Antriebsverbund und einer Kupplung bekannt, wobei ein
aus einem Formzylinder und einem Übertragungszylinder bestehendes Zylinderpaar einen
fest gekoppelten, durch einen gemeinsamen Antriebsmotor angetriebenen Antriebsverbund
bildet, wobei dieser Antriebsverbund zur Schaffung einer großen Betriebsvielfalt und
Variabilität der Druckeinheit bei gleichzeitig hoher Betriebssicherheit durch Redundanz
mit einem Antrieb eines mit dem Übertragungszylinder zusammenwirkenden Satellitenzylinders
über eine Kupplung wahlweise schaltbar miteinander mechanisch koppelbar ist. Basis
der genannten Vielfalt in den Betriebsweisen bei gleichzeitig geringem Aufwand bildet
die wahlweise Kopplung eines festen Antriebsverbundes des Zylinderpaares mit einem
Gegendruckzylinder.
[0004] Durch die
WO 00/41887 A1 ist eine Vorrichtung in einem Druckwerk einer Rotationsdruckmaschine mit einem Formzylinder,
einem Übertragungszylinder und einem Gegendruckzylinder bekannt, wobei der Übertragungszylinder
und der Gegendruckzylinder zusammenwirkende Stützelemente aufweisen. Zum Ausgleich
von Abwicklungsdifferenzen zwischen den die Stützelemente aufweisenden Zylindern und/oder
zur Vermeidung von unzulässigem Verschleiß an den Stützelementen ist optional vorgesehen,
dass eine Normalkraft, d. h. Anpresskraft, zwischen den Stützelementen einstellbar
und ein Achsenabstand zwischen dem Übertragungszylinder und dem Gegendruckzylinder
veränderbar ist, wobei einer der beiden Stützelemente aufweisenden Zylinder in Exzenterbuchsen
gelagert ist.
[0005] Durch die
DE 29 26 570 C2 und die
DE 195 01 243 A1 sind Zylinder einer Rotationsdruckmaschine mit sogenannten Schmitzringen bekannt,
wobei sich die Schmitzringe benachbarter Zylinder gegenseitig abstützen. Schmitzringe
sind als Laufringe ausgebildete Stützelemente, die auf den Zapfen von Zylindern angeordnet
sind und die beiden Enden eines Zylinders abstützen, um unerwünschte Zylinderschwingungen
zu reduzieren und damit trotz Kanalschlägen einen sauberen Druck zu ermöglichen, wobei
die Durchmesser der Schmitzringe so bemessen sind, dass die an zusammenwirkenden,
benachbarten Zylindern angebrachten Schmitzringe aufeinander abrollen. Mit einer Schmitzringanordnung
wird somit auch ein definierter Achsenabstand zwischen zwei Druckwerkszylindern eines
Rotationsdruckwerkes erzielt. Die Schmitzringe bewirken durch ihre Abstützung der
Zylinder, die zusätzlich zu der Zylinderlagerung besteht, eine Dämpfung von Zylinderschwingungen,
die während der Rotation der Zylinder von Kanälen angeregt werden, die notwendigerweise
in den Zylindern zur Halterung von Aufzügen eingebracht sind.
[0006] Wie der
DE 28 02 153 A1 entnehmbar ist, werden die Schmitzringe unter beträchtlichem Druck aneinander gepresst,
um ein Abheben oder Durchrutschen aufeinander ablaufender Schmitzringe während des
Druckvorgangs zu unterbinden.
[0007] Aus der
DD-PS 113 187 ist eine Einrichtung zur Einstellung des Anpressdruckes zwischen Zylindern einer
Rotationsdruckmaschine bekannt, wobei die Einrichtung für die Plattenzylinderverstellung
analog zu derjenigen für die Druckzylinderverstellung aufgebaut ist.
[0008] Das Dokument
DE 41 42 791 A1 betrifft eine Einrichtung zur Einstellung der Druckpressung sowie der Druckan- und
Druckabstellung in Druckmaschinen, die wahlweise mit Schmitzring oder ohne Schmitzringkontakt
betrieben werden können, wobei die Einrichtung während des Druckens im Schmitzringkontakt
als auch ohne Schmitzringkontakt eine gemeinsame, synchrone Einstellung mehrerer Zylinder
zueinander in einem Einstellvorgang ermöglicht. Insbesondere wird bei einer Änderung
der Druckpressung zwischen Gummi- und Druckzylinder der Plattenzylinder zum Gummizylinder
in der Weise nachgeführt, dass unabhängig vom Druckspalt zwischen Gummi- und Druckzylinder
der Achsenabstand zwischen dem Plattenzylinder und dem Gummizylinder stets gleich
bleibt.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung in einem Druckwerk einer
Rotationsdruckmaschine mit einem Formzylinder, einem Übertragungszylinder und einem
Gegendruckzylinder zu schaffen.
[0010] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
[0011] Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass bei
der Einstellung und Nachführung des zwischen dem Formzylinder und dem Übertragungszylinder
erforderlichen Anpreßdruckes zwischen diesen Zylindern miteinander korrespondierende,
den Stellweg einschränkende Stützelemente nicht zu berücksichtigen sind. Da in Druckwerken
gebräuchliche Stützelemente, z. B. in Gestalt von Schmitzringen, zumeist unter Vorspannung
angestellt sind, ist durch ihr Weglassen am Formzylinder für die Einstellung und Nachführung
nur noch eine erheblich verringerte Kraft erforderlich. Entsprechende Antriebe und
Kraftübertragungseinrichtungen können damit leistungsschwächer ausgelegt werden, was
zu einer Kosten- und Energieersparnis führt. Die Einstellung des Anpreßdruckes zwischen
dem Formzylinder und dem Übertragungszylinder wird somit nachhaltig erleichtert, wenn
am Formzylinder keine Stützelemente vorhanden sind. Andererseits bleiben die Stützelemente
dort erhalten, wo sie notwendig sind, so z. B zwischen dem Übertragungszylinder und
dem Gegendruckzylinder. An dieser Stelle sind die Stützelemente erforderlich, weil
am Übertragungszylinder ausgebildete Spannkanäle die Hauptursache für den sogenannten
Kanalschlag darstellen. Deshalb sollte der Übertragungszylinder zur Erhöhung seiner
Laufruhe abgestützt bleiben. Die vorgeschlagene Ausgestaltung eines Druckwerks wirkt
sich insbesondere dann vorteilhaft aus, wenn der Formzylinder mit einer Silikon beschichteten
Druckform belegt ist. Denn durch die bessere Anpassbarkeit des Anpressdruckes zwischen
dem Formzylinder und dem Übertragungszylinder wird die Haltbarkeit einer auf einem
Formzylinder aufgebrachten Druckform gesteigert, was insbesondere für einen wasserlosen
Offsetdruck gilt, bei dem zudem durch die vorgeschlagene Nachführbarkeit des Anpreßdruckes
auch im laufenden Druckprozeß die mit der Druckform erzielbare Druckqualität verbessert
wird. Überdies entfällt die sonst erforderliche Schmierung und Reinigung der zwischen
dem Formzylinder und dem Übertragungszylinder angeordneten Schmitzringe.
[0012] Die einzige Figur zeigt eine vereinfachte Darstellung eines Druckwerks mit einem
Formzylinder, einem Übertragungszylinder und einem Gegendruckzylinder.
[0013] Es wird von einem im Flachdruckverfahren, insbesondere im wasserlosen Offsetdruck
arbeitenden Druckwerk ausgegangen. Eine im Druckwerk angeordnete Druckstelle einer
Rotationsdruckmaschine wird durch einen Zylinder 01, der z. B. als Gegendruckzylinder
01 ausgebildet ist und einen anderen Zylinder 02, der z. B. als Übertragungszylinder
02 ausgebildet ist, gebildet. Zwischen diesen beiden Zylindern 01; 02 wird ein Bedruckstoff,
z. B. eine Papierbahn geführt (nicht dargestellt). Diese Zylinder 01; 02 sind an beiden
Enden ihres Ballens 03; 04 jeweils mit einem Stützelement 06; 07, z. B. einem Schmitzring
06; 07 versehen, wobei die Ballen 03; 04 jeweils eine Länge L aufweisen. Die Schmitzringe
06; 07 benachbarter Zylinder 01; 02 wälzen paarweise aufeinander ab. Die Zylinder
01; 02 sind mit Zapfen 08; 09 versehen, die mittels Lager 11; 12 in Seitengestellen
13; 14 gelagert sind. Ein Achsenabstand a1, z. B. a1 = 400 mm zwischen den Rotationsachsen
16; 17 der beiden Zylinder 01; 02 ist veränderbar, indem beispielsweise mindestens
ein Zylinder 01; 02 schwenkbar oder verfahrbar angeordnet ist. Dem Übertragungszylinder
02 ist mindestens ein ebenfalls in den Seitengestellen 13; 14 vorzugsweise in Exzenterbuchsen
18; 19 gelagerter Formzylinder 21 mit einer Rotationsachse 22 zugeordnet, wobei die
Rotationsachse 22 des Formzylinders 21 und die Rotationsachse 17 des Übertragungszylinders
02 zueinander einen einstellbaren und bedarfsgerecht nachführbaren Achsenabstand a2
aufweisen.
[0014] Der Formzylinder 21 kann auf seiner Mantelfläche 23 z. B. vier Druckformen 26 bis
29 aufweisen. Die Druckformen 26 bis 29 können z. B. als Druckplatten ausgebildet
sein, insbesondere als wasserlose Flachdruckformen, die auf die Mantelfläche 23 gelegt
und in in den Formzylinder 21 eingebrachten Kanälen 24 gehalten werden. Die Belegung
des Formzylinders 21 kann z. B. derart erfolgen, dass in Umfangsrichtung jeweils zwei
Druckformen 26 und 27 bzw. 28 und 29 (letztere Druckform 29 ist nicht gezeigt, da
sich diese in der Darstellung auf der Rückseite des Formzylinders 21 befindet) nebeneinander
angeordnet sind, wobei die nebeneinander angeordneten Druckformen 26 und 27 bzw. 28
und 29 zueinander jeweils um 90° versetzt sind. Der Übertragungszylinder 02 weist
auf seiner Mantelfläche 31 ein oder mehrere Drucktücher 32 auf, die ebenfalls vorzugsweise
in einem oder mehreren in die Mantelfläche 31 eingebrachten Kanälen 24 gehalten und
gegebenenfalls am Umfang des Übertragungszylinders 02 versetzt angeordnet sind.
[0015] Die vorgenannte Druckstelle kann beispielsweise in einem Vierzylinderdruckwerk angeordnet
sein, bei der der Gegendruckzylinder ebenfalls als ein Übertragungszylinder ausgebildet
ist, wobei diesem Übertragungszylinder ein weiterer nicht dargestellter Formzylinder
derart zugeordnet ist, dass diese beiden Zylinder aufeinander abrollen. Dieses Druckwerk
kann auch zu einem Achterturm ausgebaut sein. Es ist jedoch auch möglich, die zuvor
beschriebenen Druckstellen mit einem Gegendruckzylinder beispielsweise in einem Fünfzylinderdruckwerk,
einem aus zwei Fünfzylinderdruckwerken bestehenden Zehnzylinderdruckwerk oder einem
Neunzylinderdruckwerk zu verwenden.
[0016] Das hier beschriebene Druckwerk arbeitet in einem Flachdruckverfahren und verwendet
vorzugsweise eine für den wasserlosen Offsetdruck ("Trockenoffset") geeignete Druckform.
Der Begriff "wasserloser Offsetdruck" bezeichnet ein Druckwerk ohne ein Feuchtwerk,
d. h. zusätzlich zur Zufuhr von Druckfarbe ist eine Zufuhr eines Feuchtmittels für
die Ausbildung von nichtdruckenden Bereichen nicht erforderlich. Beim wasserlosen
Offsetdruck entfällt das Aufbringen eines Feuchtigkeitsfilms auf der Druckform, welcher
ansonsten im sogenannten "Naßoffset" die nichtdruckenden Partien auf der Druckform
daran hindert, Druckfarbe anzunehmen. Im wasserlosen Offsetdruck wird dies durch die
Verwendung spezieller Druckfarben und eine spezielle Ausbildung der Oberfläche der
Druckform erreicht.
[0017] Eine für den wasserlosen Offsetdruck geeignete Druckform besitzt vorzugsweise eine
Trägerschicht bzw. ein Substrat, das aus Aluminium bestehen kann und eine geeignete
Dicke besitzt, um die gewünschten mechanischen Eigenschaften zu erzielen. Darauf sind
eine farbannehmende Schicht sowie darüber liegend eine farbabweisende Schicht aufgebracht.
Die farbannehmende Schicht kann als eine Folie aus Polyethylen ausgebildet sein. Ihre
Dicke kann im Bereich von 5 bis 50 µm liegen, vorzugsweise beträgt sie etwa 20 µm.
Die farbabweisende Schicht besteht z. B. aus Silikon. Ihre Dicke ist geeignet gewählt.
Sie kann im Bereich einiger µm liegen, z. B. bei etwa 2 µm. Im wasserlosen Offsetdruck
übernimmt die Silikonschicht die Rolle des mit einem Feuchtmittel belegbaren hydrophilen
Bereichs des Naßoffset und hindert die Druckform an einer Farbaufnahme. Zwischen dem
Substrat und der farbannehmenden Schicht kann eine Haft- oder Grundierschicht liegen,
z. B. eine Titan-Oxid-Schicht. Beispielsweise ist in der
US 5 487 338 A eine für den wasserlosen Offsetdruck geeignete Druckform der Firma Presstek (PearlDry)
beschrieben.
[0018] Beim wasserlosen Offsetdruck ergibt sich bisweilen das Problem, dass wegen des fehlenden
Feuchtmittels eine erhöhte und für den Druckprozeß bzw. die verwendeten Druckfarben
gegebenenfalls eine zu hohe Temperatur im Druckwerk auftreten kann, weshalb z. B.
in der
EP 652 104 A1 vorgeschlagen wird, die Oberfläche von Zylindern in einem Druckwerk für den wasserlosen
Offsetdruck zu temperieren. Darüber hinaus kann in einem Druckwerk ohne Feuchtmittel
eine Verschmutzung durch Staub und Abrieb vom Bedruckstoff sowie Farbrückstände o.
ä. sehr problematisch sein, weil die ansonsten vom Feuchtmittel bewirkte Reinigung
der Zylinder nicht vorhanden ist. Bei einem zu großen Anpreßdruck zwischen dem Formzylinder
und dem Übertragungszylinder, wobei die den Anpreßdruck erzeugende Kraft etwa 10 N
pro mm Ballenlänge betragen kann, besteht demnach die Gefahr des Schmirgels. Aus diesen
Gründen sowie in Anbetracht der im Vergleich zu konventionellen Druckformen, die zumeist
vollständig aus einer Aluminiumlegierung bestehen, eher geringeren mechanischen Festigkeit
und geringeren Temperaturbeständigkeit von Druckformen für den wasserlosen Offsetdruck
ist es angebracht, das Druckwerk derart auszugestalten, dass der Anpreßdruck zwischen
dem Formzylinder und dem Übertragungszylinder hinsichtlich einer Eigenschaft einer
wasserlosen Druckform veränderbar und damit bedarfsgerecht anpassbar ist. Die Anpassbarkeit
erfolgt hier insbesondere hinsichtlich der Eigenschaft der Druckbeanspruchbarkeit
der Druckform, sie kann aber auch auf die Temperaturbeanspruchbarkeit oder die Oberflächenhärte,
insbesondere die Kratzfestigkeit und damit die Verschleißfestigkeit der Druckform
abstellen. Des Weiteren nimmt die vom Anpreßdruck erzeugte Reibwärme Einfluß auf das
Verhalten der im Druckprozeß verwendeten Druckfarbe, insbesondere deren Fließfähigkeit
und Haftung auf der Druckform und letztlich auf dem Bedruckstoff, und damit auf die
Druckqualität, sodass eine Einstellung und Nachführung des Anpressdruckes auch unter
Berücksichtigung dieser Prozeßparameter erfolgen kann. Darüber hinaus kann es bei
manchen Anwendungen angebracht sein, den Formzylinder 21 zusätzlich zu den beschriebenen
Maßnahmen zu temperieren, indem ein Temperiermedium mindestens einen in dem Formzylinder
21 angeordneten Kühlkanal, vorzugsweise mehrere derartige Kühlkanäle durchfließt,
wobei der mindestens eine Kühlkanal vorzugsweise dicht unter der Mantelfläche 23 des
Formzylinders 21 angeordnet ist.
[0019] Der Anpreßdruck zwischen dem Formzylinder 21 und dem Übertragungszylinder 02 ist
dadurch anpassbar, dass der Achsenabstand a2 zwischen dem Formzylinder 21 und dem
Übertragungszylinder 02 veränderbar ist. Der Achsenabstand a2 weist somit bei unterschiedlichem
Anpreßdruck unterschiedliche Werte auf, sodass sich der Formzylinder 21 im Druckprozeß
gegenüber dem Übertragungszylinder 02 an unterschiedlichen Positionen befinden kann.
Diese Anpassung läßt sich dann auf einfache Weise durchführen, wenn der Formzylinder
21 kein mit dem Übertragungszylinder 02 zusammenwirkendes Stützelement 06; 07 aufweist.
Ein derartiges am Formzylinder 21 angebrachtes Stützelement 06; 07 würde nämlich die
Einstellmöglichkeiten für den Formzylinder 21 begrenzen, zumindest aber erheblich
erschweren. Andererseits sind aber gleichzeitig insbesondere zur Verbesserung der
Laufruhe des Übertragungszylinders 02 zwischen dem Übertragungszylinder 02 und dem
zugeordneten Gegendruckzylinder 01 Stützelemente 06; 07 angeordnet, z. B. in Gestalt
von Schmitzringen 06; 07. Der Anpreßdruck zwischen dem Formzylinder 21 und dem Übertragungszylinder
02 ist durch eine Veränderung ihres Achsenabstandes a2 vorzugsweise auch im laufenden
Druckprozeß, insbesondere ferngesteuert von einem der Druckmaschine zugeordneten Leitstand
aus, einstellbar und hinsichtlich eines für die Haltbarkeit der Druckformen 26 bis
29 und die Druckqualität optimalen Anpreßdruckes nachführbar.
[0020] Es ist von Vorteil, dass die Rotationsachse 22 des Formzylinders 21 zumindest mit
einer Exzenterbuchse 18; 19, einer Hebeleinrichtung oder einem Linearantrieb in Wirkverbindung
steht, wodurch der Formzylinder 21 gegen den Übertragungszylinder 02 bedarfsgerecht
anstellbar ist. Statt der Exzenterbuchse 18; 19 kann jedoch auch ein exzentrisches
Zylinderlager ohne Buchsen zum Einsatz kommen. In einem derart gestalteten Druckwerk
bleiben das Stützelement 07 des Übertragungszylinders 02 und das Stützelement 06 des
Gegendruckzylinders 01 vorzugsweise aufeinander abrollbar angeordnet, wobei es von
Vorteil ist, dass der Übertragungszylinder 02 und der Gegendruckzylinder 01 z. B.
durch Schwenken oder durch Zurücklegen eines Verfahrweges voneinander entfernbar sind.
So kann, wie in der einzigen Figur durch die Richtungspfeile 33 und die Nahtstelle
34 in den Seitengestellen 13; 14 angedeutet, der den Gegendruckzylinder 01 lagernde
Teil der Seitengestelle 13; 14 von deren übrigen Teilen verfahrbar ausgestaltet sein,
um z. B. eine Bahn eines Bedruckstoffes, z. B. eine Papierbahn, zwischen den Gegendruckzylinder
01 und den Übertragungszylinder 02 zu führen. Die Einstellung des Achsenabstandes
a1 und damit des Anpreßdruckes zwischen dem Gegendruckzylinder 01 und dem Übertragungszylinder
02 ist somit unabhängig von der Einstellung des Achsenabstandes a2 und des damit korrespondierenden
Anpreßdruckes zwischen dem Übertragungszylinder 02 und dem Formzylinder 21. Wie bereits
erwähnt, kann der Gegendruckzylinder 01 ebenfalls als ein Übertragungszylinder ausgebildet
sein und zusammen mit einem weiteren Formzylinder eine weitere Druckstelle bilden.
Bezugszeichenliste
[0021]
- 01
- Zylinder, Gegendruckzylinder
- 02
- Zylinder, Übertragungszylinder
- 03
- Ballen (01)
- 04
- Ballen (02)
- 05
- -
- 06
- Stützelement, Schmitzring (01)
- 07
- Stützelement, Schmitzring (02)
- 08
- Zapfen (01)
- 09
- Zapfen (02)
- 10
- -
- 11
- Lager(01)
- 12
- Lager (02)
- 13
- Seitengestell
- 14
- Seitengestell
- 15
- -
- 16
- Rotationsachse (01)
- 17
- Rotationsachsen (02)
- 18
- Exzenterlager; Exzenterbuchsen
- 19
- Exzenterlager; Exzenterbuchsen
- 20
- -
- 21
- Zylinder, Formzylinder
- 22
- Rotationsachse (21)
- 23
- Mantelfläche (21)
- 24
- Kanal
- 25
- -
- 26
- Druckform
- 27
- Druckform
- 28
- Druckform
- 29
- Druckform
- 30
- -
- 31
- Mantelfläche (02)
- 32
- Drucktuch
- 33
- Richtungspfeile
- 34
- Nahtstelle
- a1
- Achsenabstand (16; 17)
- a2
- Achsenabstand (17; 22)
- L
- Länge (03; 04)
1. Vorrichtung in einem Druckwerk einer Rotationsdruckmaschine mit einem Formzylinder
(21), einem Übertragungszylinder (02) und einem Gegendruckzylinder (01), wobei der
Übertragungszylinder (02) und der Gegendruckzylinder (01) zusammenwirkende Stützelemente
(06; 07) aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass am Formzylinder (21) ein mit dem Übertragungszylinder (02) zusammenwirkendes Stützelement
(06; 07) nicht vorhanden ist, wobei ein Achsenabstand (a2) zwischen dem Formzylinder
(21) und dem Übertragungszylinder (02) zur Einstellung eines Anpreßdruckes zwischen
dem Formzylinder (21) und dem Übertragungszylinder (02) nachführbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Formzylinder (21) in seinem Achsenabstand (a2) zum Übertragungszylinder (02)
einstellbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Achsenabstand (a2) auch im laufenden Druckprozess nachführbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Nachführbarkeit des Achsenabstandes (a2) darin besteht, dass der Achsenabstand
(a2) bei unterschiedlichem Anpreßdruck unterschiedliche Werte aufweist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Formzylinder (21) mindestens eine mit Silikon beschichtete Druckform (26 bis
29) aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Formzylinder (21) mindestens eine wasserlose Flachdruckform (26 bis 29) aufweist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckform (26 bis 29) eine auf eine Mantelfläche (23) des Formzylinders (21)
aufbringbare Druckplatte ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zur Einstellung des Formzylinders (21) gegen den Übertragungszylinder (02) eine Rotationsachse
(22) des Formzylinders (21) zumindest mit einem Exzenterlager (18; 19), einer Hebeleinrichtung
oder einem Linearantrieb in Wirkverbindung steht.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Exzenterlager (18; 19) eine Exzenterbuchse (18; 19) ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützelement (07) des Übertragungszylinders (02) und das Stützelement (06) des
Gegendruckzylinders (01) aufeinander abrollbar angeordnet sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Gegendruckzylinder (01) ein Übertragungszylinder ist und zusammen mit einem weiteren
Formzylinder eine weitere Druckstelle bildet.
12. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Übertragungszylinder (02) und der Gegendruckzylinder (01) durch Schwenken oder
durch Zurücklegen eines Verfahrweges voneinander entfernbar sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckwerk Bestandteil eines Vierzylinderdruckwerkes ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Formzylinder (21) temperiert ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass ein Temperiermedium mindestens einen in dem Formzylinder (21) angeordneten Kühlkanal
durchfließt.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Kühlkanal dicht unter der Mantelfläche (23) des Formzylinders
(21) angeordnet ist.