[0001] Die Erfindung beschreibt eine Bogenrotationsdruckmaschine mit einer Vorrichtung zum
Kaschieren oder Laminieren von Druckprodukten nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.
[0002] In der
EP 0 569 520 B1 ist ein Kaltfolientransferverfahren für den Einsatz in Druckmaschinen offenbart.
Dabei ist eine Bogenverarbeitende Druckmaschine gezeigt, die einen Anleger und einen
Ausleger aufweist, wobei zwischen beiden Aggregaten Druckwerke und Beschichtungswerke
angeordnet sind. In wenigstem einem der Druckwerke wird ein Klebstoffmuster mittels
des Flachdruckverfahrens aufgetragen. Dieses Klebstoffmuster ist in einem kalten Druckverfahren
aufgebracht und weist ein bestimmtes Bild gebendes Sujet auf. In dem Druckwerk folgenden
Beschichtungswerk mit einem Gegendruckzylinder und einer Presswalze ist eine Folienführung
vorgesehen. Diese ist in der Art konzipiert, dass von der Folienvorratsrolle ein Folienstreifen
bzw. eine Transferfolie durch den Druckspalt zwischen dem Gegendruckzylinder und Presswalze
geführt wird.
Beim Transport der Bogen durch das Druckwerk wird jeder Bogen mit einem Klebstoffmuster
versehen. Danach wird der Druckbogen durch das Beschichtungswerk geführt, wobei mittels
der Presswalze der auf dem Gegendruckzylinder aufliegende Druckbogen mit dem Folienmaterial
in Verbindung gebracht wird. Dabei geht die nach unten liegende, meist metallische
Schicht eine enge Verbindung mit den mit Klebstoff versehenen Bereichen ein. Nach
dem Weitertransport des Druckbogens haftet die transferierte Schicht lediglich im
Bereich der mit Klebstoff versehenen Muster an. Der Trägerfolie wird also nur die
Transferschicht im Bereich der Klebstoffmuster entnommen. Die auf diese Weise verbrauchte
Transferfolie wird wieder aufgewickelt. Es ist bekannt derartige Beschichtungswerke
beispielsweise in Druckwerken von Druckmaschinen einzusetzen. Es ist weiterhin bekannt
als Presswalze beispielsweise den Gummizylinder oder Druckzylinder eines Druckwerkes
einzusetzen.
[0003] Mit einer solchen Kaltfolientransferanlage lassen sich nur relativ dünne Schichten
bis zu einigen Mikrometer auf einen Bedruckstoff übertragen. Diese Schichten werden
von der Transferfolie durch den Kleber, der sich auf dem Bedruckstoff befindet, abgelöst
und auf den Druckbogen übertragen. Der Übertrag oder Transfer erfolgt stückweise,
so dass die transferierte Schicht nicht vollständig geschlossen auf dem Druckbogen
aufliegt. Diese Schicht kann auch Mikrorisse aufweisen, die den visuellen Eindruck
nicht stören, aber den transferierten Film auf den Druckbogen unterbrechen. Auch ist
der transferierte Film unterbrochen, wenn der durch das vorangegangene Druckwerk aufgetragene
Klebstoff Störungen, zum Beispiel durch Papierpartikel, auch Butzenbildung genannt,
aufweist. Die dünne Schichtdicke und die aufgelisteten Störungen und Unterbrechungen
eines im Kaltfolientransferverfahren übertragenen Films lassen die Eignung eines solches
Films für Anwendungen, bei denen Barriereeigenschaften, wie zum Beispiel Wasserdampfundurchlässigkeit
oder eine Feuchtigkeitssperre gefordert ist, nicht zu. Schon sehr kleine, frei liegende
Fasern aus der Papieroberfläche wirken wie ein Docht, der Feuchtigkeit oder andere
flüssige Stoffe in das Innere des Bedruckstoffmaterials saugt.
[0004] Es ist ebenfalls bekannt in einer Bogenkaschiermaschine bedruckte Druckbögen mit
einem geschlossenen Film eines Kunststoffmaterials zu beschichten. Dabei wird in der
Regel von einer Rolle ein Strom von einzelnen Druckbögen mit einem durchgehenden Film
laminiert, wobei nach dem Laminieren die einzelnen Bögen wieder durch eine Trenntechnik
wieder separiert werden. Die Trennung kann durch Schwächung des Films an den Stoßstellen
zwischen den einzelnen Bögen geschehen, indem der Film abgerissen wird. Es sind aber
auch Lösungen bekannt, bei denen der Film durchgeschnitten wird. Solcher Bogenkaschieranlagen
sind in den Patentschriften
DE 198 17 835 C2,
DE 44 12 091 A1,
DE 43 36 835 C1 und
DE-PS 1 194 562 aufgeführt.
[0005] Mit solchen durchgehenden Kaschierungen lassen sich hohe Glanzwerte, aber auch Barriereeigenschaften
erzielen. Ein mit einem Kunststofffilm beschichteter bedruckter Karton kann zum Beispiel
dann als Außenwerbung genutzt werden. Auch sind solche Arten von Beschichtungen oftmals
gefordert für die Anwendung in Tiefkühlverpackung als Feuchtigkeitssperrschicht oder
als Verpackung von aggressiven Fetten als Fettsperrschicht, die zum Beispiel für die
Verpackung fetthaltiger Tierfutter erforderlich ist.
[0006] Die kaschierte Schicht kann auch dekorative Zwecke erfüllen, z. B. als Metallicbeschichtung
oder Effekt und Sicherheitsbeschichtung (z.B. eine mit Hologrammen versehene Folie).
Die kaschierte Schicht kann auch als Verstärkung des Trägermaterials hinzugefügt werden,
um zum Beispiel die Reißfestigkeit einer Verpackung zu erhöhen.
[0007] Das Prägen in Druckmaschinen ist aus verschiedenen Patentschriften bestens bekannt.
In der Patentschrift
DD 474 365 wird ein Prägeverfahren beschrieben, bei dem zwischen Form- und Gegendruckzylinder
geprägt wird. Die Matrize wird auf dem Formzylinder befestigt. Die Patrize ist auf
dem konträren Druckzylinder befestigt.
[0008] In dem in der Patentoffenlegungsschrift
EP 1 002 213 A1 beschriebenen Prägeverfahren wird der Gegendruckzylinder einer Bogenoffsetdruckmaschine
mit einer herkömmlichen gravierten Druckplatte versehen (Matrize mit Gravurtiefe 0,1
- 0,2 mm). Der gegenläufige Gummituchzylinder wird mit z.B. 100 g/m
2 starkem Löschpapier beklebt (z.B. mit doppelseitigem Klebeband), auf dem Gummizylinder
können auch Erhöhungen appliziert werden. Nach dem ersten Durchgang bildet das Löschpapier
die Patrize (nicht prägende Stellen werden ausgeschnitten). Die Prägung erfolgt im
Druckspalt zwischen Gegendruckzylinder und Gummituchzylinder.
[0009] Die Patentoffenlegungsschrift
DE 10 2004 058 601 A1 stellt ein Prägeverfahren dar, dass bogen- oder bahnförmige Bedruckstoffe zwischen
zwei rotierenden Walzen umformt. Die zwei rotierenden Walzen sind mit Werkzeugteilen
versehen. Die Patrizenwalze wirkt auf die korrespondierende Matrizenwalze ein und
prägt somit das hindurch geführte Prägegut. Prägeanwendungen in Druckmaschinen sind
außer den zitierten Druckschriften noch in anderen Ausprägungen bekannt.
[0010] Aufgabe der Erfindung ist es unterschiedliche optische Effekte, eine haptisch erfassbare
Folienoberfläche und eine gute Verklebbarkeit einer Verpackung zu erreichen.
[0011] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0012] Sinnvolle Weiterentwicklungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0013] Erfindungsgemäß wird die Folie von der Kaschier- oder Laminiervorrichtung als geschlossener
Film auf den Druckbogen appliziert, indem die Folie von einer Vorratsrolle abgewickelt
und in einem Pressspalt auf den Druckbogen, der auf dem Gegendruckzylinder aufliegt,
aufgebügelt wird. Nach Erreichen der benötigten Abschnittslänge wird die Folie abgerissen
oder abgeschnitten.
[0014] Erfindungsgemäß wird ein Matteffekt in der Oberfläche der Laminier- oder Kaschierfolie
erzielt, indem eine glänzenden auf den Druckbogen kaschierte / laminierte Folie in
ihrer Oberflächentopographie durch einen Prägevorgang partiell oder auch flächig so
verändert wird, dass sie matt erscheint. Die Prägeplatte oder Prägewalze weist dabei
eine feine Struktur auf, die dann in den Verbund von Druckprodukt und kaschierter
/ laminierter Folie eingeprägt wird.
[0015] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Zeichnungen beispielhaft dargestellt.
[0016] Hierin zeigen
- Figur 1
- eine erste Vorrichtung zum Laminieren oder Kaschieren und
- Figur 2
- eine zweite Vorrichtung zum Laminieren oder Kaschieren.
[0017] Gemäß Figuren 1 und 2 ist in einer Bogenrotationsdruckmaschine, vorzugsweise Bogenoffsetdruckmaschine
ein Druckwerk A vorgesehen, das mit einem Plattenzylinder 3, einem Gummizylinder 4
und einem Gegendruckzylinder 1 versehen ist. Weiterhin ist ein Veredelungswerk B zur
flächigen Kaschierung oder Laminierung von Druckbogen vorgesehen. Das Veredelungswerk
B besteht aus einer Presswalze 5 und einem weiteren Zylinder, die einen Pressspalt
12 bilden. In dem Pressspalt 12 wird eine Kaschier- oder Laminierfolie 7 auf den Druckbogen
appliziert. Die Kaschier- oder Laminierfolie 7 wird in einer Abwickeleinrichtung von
einer Vorratsrolle 8 als Folienbahn abgewickelt. Bei dem Beschichtungsverfahren wird
keine Folie nach dem Kaschier- oder Laminiervorgang wieder aufgewickelt. Hingegen
wird die Folienbahn durch eine Trennvorrichtung 11 in Folienabschnitte aufgeteilt
die vollständig mit dem Druckbogen verbunden werden.
[0018] Die Folie wird von der Kaschier- oder Laminiervorrichtung als geschlossener Film
auf den Druckbogen appliziert, indem die Folie von einer Vorratsrolle 8 abgewickelt
und dann im Pressspalt 12 zwischen einer Presswalze 5 und dem Gegendruckzylinder 1
auf den Druckbogen, der auf dem Gegendruckzylinder 1 aufliegt, aufgebügelt wird. Nach
Erreichen der benötigten Abschnittslänge wird die Folie abgerissen oder abgeschnitten.
Kennzeichnend für die Erfindung ist, dass gesamte Film auf dem Bedruckstoff verbleibt
und mit dem Druckbogen weitertransportiert und keine Trägerfolie, wie zum Beispiel
im Kaltfolientransferverfahren, wieder aufgewickelt wird.
[0019] Die flächig auf den Druckbogen übertragene Folie kann den Druckbogen gänzlich oder
auch nur in Teilbereichen des Druckbogenformats bedecken. Als Beispiel für eine teilweise
Laminierung / Kaschierung eines Druckbogens ist die Aussparung des Greiferrands am
Druckbogenanfang anzuführen.
[0020] Eine Verlängerung der Abschnittslänge der Kaschier-/Laminierfolie über das Bogenformat
hinaus ist durchaus eine sinnvolle Anwendung. Gerade im Bereich des Formatbeschnitts
der Folie kann die Planlage der Folie oder die Oberflächengüte durch den Schnitt und
den damit verbundenen Bahnspannungsverlust eingeschränkt sein. Die Folie kann zum
Beispiel leicht auf den Bogen zurückschnalzen, wodurch es zu Einschränkungen des Glanzes
und der Planlage der kaschierten / laminierten Lage kommen kann. Indem man die Abschnittslänge
etwas größer wählt als das Bogenformat kann dieses umgangen werden. Das Druckbild
bleibt bis zum Bogenende gleichmäßig bedeckt.
[0021] Der Transfer der Kaschier- oder Laminierfolie erfolgt in dem Pressspalt 12 zwischen
Presswalze 5 und Gegendruckzylinder 1. Erfindungsgemäß wird die kaschierte oder laminierte
Folie nach dem Pressspalt durch eine weitere Walze überrollt, die ein mechanische
Oberflächenbearbeitung der kaschierten / laminierten Folienoberfläche und gegebenenfalls
auch des Verbundes aus kaschierter / laminierter Lage mit dem Druckbogen erfolgt.
[0022] Kaschierte / laminierte Folien weisen in der Regel einen einheitlichen Glanz auf.
Folien können dabei alle Glanzgrade zwischen einem matten Erscheinungsbild und einem
hoch glänzenden Erscheinungsbild aufweisen. In den meisten Fällen werden Folien aber
glänzend sein. In der Druckbranche ist es oftmals wünschenswert einen Matt -/Glanzeffekt
zu erzielen, der in seiner Kontrastwirkung das Druckprodukt lebendiger erscheinen
lässt und einen hohen gewünschten Aufmerksamkeitswert erzielt.
[0023] Erfindungsgemäß wird ein Matteffekt erzielt, indem eine glänzenden auf den Druckbogen
kaschierte / laminierte Folie in ihrer Oberflächentopographie durch einen Prägevorgang
partiell oder auch flächig so verändert wird, dass sie matt erscheint. Die Prägeplatte
oder Prägewalze weist dabei eine feine Struktur auf, die dann in den Verbund von Druckprodukt
und kaschierter / laminierter Folie eingeprägt wird. Die Prägetiefe wird dabei in
der Regel eher gering sein, so dass nur die kaschierte / laminierte Folie geprägt
wird. Der umgekehrte Vorgang ist ebenfalls denkbar, indem eine matte Folie durch einen
Prägevorgang partiell oder flächig geglättet wird. Dieser Verfahrensansatz ist aber
in den meisten Fällen sinnvoll, da Folien meistens mit einer glänzenden Oberfläche
ausgestattet sind.
[0024] Es ist auch oftmals üblich Druckprodukte mit einer Hoch-/Tiefprägung auszustatten.
Dies kann einerseits werblichen Zwecken dienen, indem zum Beispiel ein Logo geprägt
wird. Dieses ist dann optisch und auch haptisch besser zu erfassen und vermittelt
eine hohe Wertigkeit des Druckproduktes. Die Prägung kann aber auch einen funktionalen
Charakter haben, zum Beispiel in der Form einer ertastbaren Blindenschrift Braille
oder in einer schwer nachstellbaren Sicherheitsprägung. Bei den Prägeformen unterscheidet
man die Hoch-, die Tief- und die Hoch-Tiefprägung. Die Hochprägung ist Prägung von
Bedruckstoffen, bei denen eine Erhöhung auf der Materialvorderseite durch das Einbringen
einer Vertiefung in die Materialrückseite erzeugt wird. Die Tiefprägung ist eine Prägeform
bei der die Prägung
Fehler! Textmarke nicht definiert. Tiefprägung von Bedruckstoffen durch eine Vertiefung auf der Materialvorderseite
erzeugt wird. Die Hoch-/Tiefprägung stellt eine Kombination aus beiden Pägeformen
dar. Bei der Hoch-oder Tiefprägung kann mit einer Prägeform mit Prägestempeln Patrize
gearbeitet werden, die zum Beispiel gegen einen Zylinder, der gegebenenfalls mit einer
Schutzfolie oder ein Schutzblech gegen mechanische Beschädigungen geschützt ist, wirkt.
Bei der kombinierten Hoch-/Tiefprägung arbeiten eine Form mit Prägestempeln Patrize
mit einer enstprechenden Gegenform, die korrespondierende Vertiefungen Matrize aufweist,
zusammen. Die Matrize kann als Form aufgespannt werden oder durch Abformung in ein
verformbares Material in dem Prägewerk gebildet werden.
[0025] In einer besonderen Ausprägung kann die erfindungsgemäße mechanische Bearbeitung
der auf das Druckprodukt kaschierten / laminierten Folie auch eine Perforation sein,
die zum Beispiel partiell in das Druckprodukt eingebracht wird. Folien lassen sich
mit vielen handelsüblichen Klebern nicht sehr gut verkleben und auch die Haftung des
Klebefilms ist oftmals nicht ausreichend. Durch eine Perforation des geschlossenen
oder laminierten Folienfilms kann die Anhaftung von Klebstoffen / Haftvermittlern
verbessert werden. So ist es durchaus sinnvoll Klebelaschen von Verpackungen lokal
zu perforieren.
[0026] Es kann sich als sinnvoll erweisen die Prägewalze 6, 13 bei Einsatz einer thermoplastischen
Laminier- oder Kaschierfolie 7 zu temperieren. Dadurch kann neben der rein mechanischen
Verformung auch eine thermoplastische Verformung erreicht werden. Die Temperierung
der Prägewalze 6 und / oder 13 kann dabei erfolgen, in dem die Presswalze durch ein
Temperierfluid oder -gas durchströmt wird. Die Temperierung kann aber auch durch eine
elektrische Heizung, oder indirekt durch Induktion oder Bestrahlung mit einem Wärmestrahler
geschehen.
[0027] Die Prägewalze 13 kann dabei als ein Zylinder ausgebildet sein auf dem eine Prägeplatte
aufgespannt wird. Im Falle der kombinierten Hoch-/Tiefprägung tragen in dem Prägewerk
D beide korrespondieren Zylinder eine Prägeplatte, wobei es im Sinne der Erfindung
unerheblich ist, welcher Zylinder die Matrize oder Patrize trägt. Die Prägewalze 6,
13 kann aber auch eine Vollwalze sein, die eine Oberflächenstruktur aufweist.
[0028] Bei den Prägearten unterscheidet man im Allgemeinen die Strukturprägung von der bildhaften
Prägung. Die Strukturprägung weist ein gleichmäßiges oder ungleichmäßiges Muster auf,
das partiell oder flächig in den Bedruckstoff eingebracht wird. Eine Strukturprägung
kann dabei ein sich ein mehrfach wiederholendes Motiv oder eine definierte Oberflächenstruktur
sein. Bei der bildhaften Prägung wird ein Motiv geprägt, dass in der Regel mit Bereichen
des Druckbildes in Deckung gebracht wird, zum Beispiel ein geprägtes gedrucktes Logo.
Bezugszeichenliste
[0029]
- 1
- Gegendruckzylinder
- 2
- Transferter
- 3
- Druckformzylinder / Plattenzylinder
- 4
- Gummizylinder
- 5
- Presswalze
- 6
- Prägewalze
- 7
- Folienbahn / Kaschier- / Laminierfolie
- 8
- Vorratsrolle
- 9
- Tänzerwalze / Tänzerwalzengruppe / Zwischenspeicher
- 10
- Fixiervorrichtung
- 11
- Schneid- / Trennvorrichtung
- 12
- Pressspalt
- 13
- Prägewalze
- V1
- Oberflächengeschwindigkeit der Folienbahn
- V2
- Oberflächengeschwindigkeit der Presswalze
- A
- Druckwerk
- B
- Veredelungswerk
- C
- Ausleger
- D
- Prägewerk
1. Bogenrotationsdruckmaschine, vorzugsweise Bogenoffsetdruckmaschine, mit mindestens
einem Druckwerk (A) mit Plattenzylinder (3), Gummizylinder (4) und Gegendruckzylinder
(1) und einem Veredelungswerk (B) zur flächigen Kaschierung oder Laminierung von Druckbogen,
bestehend mindestens aus einer Presswalze und einem weiteren Zylinder, die einen Pressspalt
(12) bilden, in dem die Kaschier- oder Laminierfolie (7) auf den Druckbogen appliziert
wird, und einer Abwickeleinrichtung mit einer Vorratsrolle (8) von der die Folienbahn
abgewickelt wird, wobei keine Folie nach dem Kaschier- oder Laminiervorgang wieder
aufgewickelt wird und die durch eine Trennvorrichtung gebildeten Folienabschnitte
mit dem Druckbogen verbunden bleiben,
gekennzeichnet dadurch,
dass in Bogenförderrichtung nach dem Pressspalt (12), der zwischen der Presswalze (5)
und dem Gegendruckzylinder (1) gebildet wird, eine oder mehrere weitere Prägewalzen
(6; 13) unter Druck auf den kaschierten bzw. laminierten Druckbogen einwirkt bzw.
einwirken und somit eine Umformung der Oberfläche des kaschierten oder laminierten
Bedruckstoffes oder der Bedruckstoffoberfläche bewirken,
2. Bogenrotationsdruckmaschine nach Anspruch 1,
gekennzeichnet dadurch, dass die nachgeordnete Prägewalze (6; 13) als Vollwalze ausgebildet ist und dass deren
Oberfläche eine Prägestruktur trägt.
3. Bogenrotationsdruckmaschine nach Anspruch 1,
gekennzeichnet dadurch, dass die nachgeordnete Prägewalze (6; 13) eine Prägeplatte trägt, die durch Spannvorrichtungen
oder magnetisch auf der Prägewalze (6; 13) fixiert ist.
4. Bogenrotationsdruckmaschine nach Anspruch 1, 2 oder 3,
gekennzeichnet dadurch, dass die Prägewalze (13) oder die Prägeform Bestandteil eines separaten Prägewerks (D)
sind.
5. Bogenrotationsdruckmaschine nach Anspruch 1, 2 oder 3,
gekennzeichnet dadurch,
dass die Prägewalze (6; 13) oder die Prägeform temperiert ist,
6. Bogenrotationsdruckmaschine nach Anspruch 5,
gekennzeichnet dadurch,
dass die Temperierung der Prägewalze (6; 13) erfolgt, indem die Prägewalze durch eine
Temperierfluid oder ein Temperiergas durchströmt wird,
7. Bogenrotationsdruckmaschine nach Anspruch 5,
gekennzeichnet dadurch,
dass die Temperierung der Prägewalze (6; 13) oder der Prägeform indirekt erfolgt, indem
ein Wärmestrahler, wie ein IR-Strahler, zur Bestrahlung der Prägewalze (6; 13) oder
der Prägeform oder eine Einrichtung zur Erzeugung eines Induktionseffektes wenigstens
an der Oberfläche der Prägewalze (6; 13) oder in der Prägeform vorgesehen ist.
8. Bogenrotationsdruckmaschine nach Anspruch 1 bis 5,
gekennzeichnet dadurch,
dass die Prägewalze (6; 13) oder die Prägeform wenigstens partiell oder aber vollflächig
eine strukturierte Oberfläche aufweisen.
9. Verfahren zur Erzeugung eines Matt- / Glanzeffektes auf einem mit Folie kaschierten
/ laminierten Druckbogens unter Einsatz einer Bogenrotationsdruckmaschine, vorzugsweise
Bogenoffsetdruckmaschine, mit mindestens einem Druckwerk (A) mit Plattenzylinder (3),
Gummizylinder (4) und Gegendruckzylinder (1) und einem Veredelungswerk (B) zur flächigen
Kaschierung oder Laminierung von Druckbogen, bestehend mindestens aus einer Presswalze
und einem weiteren Zylinder, die einen Pressspalt (12) bilden, in dem die Kaschier-
oder Laminierfolie (7) auf den Druckbogen appliziert wird, und einer Abwickeleinrichtung
mit einer Vorratsrolle (8) von der die Folienbahn abgewickelt wird, wobei keine Folie
nach dem Kaschier- oder Laminiervorgang wieder aufgewickelt wird und die durch eine
Trennvorrichtung gebildeten Folienabschnitte mit dem Druckbogen verbunden bleiben,
nach Anspruch 1,
gekennzeichnet dadurch,
dass Bereiche der kaschierten / laminierten glänzenden Folie oder die gesamte Folie durch
eine Prägewalze (6, 13) oder eine Prägeform so verformt werden, dass sie anschließend
matt erscheinen,
10. Verfahren zur Erzeugung eines Matt- / Glanzeffektes auf einem mit Folie kaschierten
/ laminierten Druckbogens unter Einsatz einer Bogenrotationsdruckmaschine, vorzugsweise
Bogenoffsetdruckmaschine, mit mindestens einem Druckwerk (A) mit Plattenzylinder (3),
Gummizylinder (4) und Gegendruckzylinder (1) und einem Veredelungswerk (B) zur flächigen
Kaschierung oder Laminierung von Druckbogen, bestehend mindestens aus einer Presswalze
und einem weiteren Zylinder, die einen Pressspalt (12) bilden, in dem die Kaschier-
oder Laminierfolie (7) auf den Druckbogen appliziert wird, und einer Abwickeleinrichtung
mit einer Vorratsrolle (8) von der die Folienbahn abgewickelt wird, wobei keine Folie
nach dem Kaschier- oder Laminiervorgang wieder aufgewickelt wird und die durch eine
Trennvorrichtung gebildeten Folienabschnitte mit dem Druckbogen verbunden bleiben,
nach Anspruch 1,
gekennzeichnet dadurch,
dass Bereiche der kaschierten / laminierten matten Folie oder die gesamte Folie durch
eine Prägewalze (6, 13) oder Prägeform so geglättet werden, dass sie anschließend
einen höheren Glanzgrad aufweisen,
11. Verfahren zum Erzeugen einer bildhaften Reliefprägung auf einem mit Folie kaschierten
/ laminierten Druckbogens unter Einsatz einer Bogenrotationsdruckmaschine, vorzugsweise
Bogenoffsetdruckmaschine, mit mindestens einem Druckwerk (A) mit Plattenzylinder (3),
Gummizylinder (4) und Gegendruckzylinder (1) und einem Veredelungswerk (B) zur flächigen
Kaschierung oder Laminierung von Druckbogen, bestehend mindestens aus einer Presswalze
und einem weiteren Zylinder, die einen Pressspalt (12) bilden, in dem die Kaschier-
oder Laminierfolie (7) auf den Druckbogen appliziert wird, und einer Abwickeleinrichtung
mit einer Vorratsrolle (8) von der die Folienbahn abgewickelt wird, wobei keine Folie
nach dem Kaschier- oder Laminiervorgang wieder aufgewickelt wird und die durch eine
Trennvorrichtung gebildeten Folienabschnitte mit dem Druckbogen verbunden bleiben,
nach Anspruch 1,
gekennzeichnet dadurch,
dass mittels einer Prägewalze (6, 13) oder einer Prägeform eine Hoch- oder Tiefprägung
erfolgt,
12. Verfahren nach Anspruch 11,
gekennzeichnet dadurch,
dass durch die Prägewalze oder Prägewalzen (6, 13) oder durch die Prägeplatte bzw. Prägeplatten
eine Hoch- / Tiefprägung unter Einsatz von Matrize und Patrizenform erfolgt,
13. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 9 bis 12
gekennzeichnet dadurch,
dass zur Verbesserung der Verklebbarkeit von Klebeflächen eines laminierten oder kaschierten
Druckproduktes, unter Einsatz einer Bogenrotationsdruckmaschine an den Flächen, die
in nachfolgenden Verarbeitungsschritten, wie in einer Faltschachtelklebemaschine verklebt
werden sollen, die laminierte oder kaschierte Folie teilweise oder vollständig durch
die Prägewalze (6, 13) oder die Prägeform perforiert wird, um eine bessere Anhaftung
des Haftvermittlers zu gewährleisten.